Dieses Jahr finden in Berlin die Special Olympics World Games statt. Bamberg ist als Host Town eine von 216 Kommunen bundesweit, die
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Special Olympics World Games
Host Town Bamberg: Fackellauf und inklusives Sommerfest
Dieses Jahr finden in Berlin die Special Olympics World Games statt. Bamberg ist als Host Town eine von 216 Kommunen bundesweit, die im Vorfeld Athletinnen und Athleten beherbergt. Vom 12. bis zum 15. Juni wird eine Delegation aus Bahrain zu Gast sein. Zu einigen der Programmpunkte für die Gäste, wie ein Fackellauf, ist auch die Öffentlichkeit eingeladen.
Erstmals finden die Special Olympics World Games 2023 in Deutschland statt. Wenn die Delegation aus Bahrain am 15. Juni nach Berlin aufbricht, wird sie auch ihre Erlebnisse aus der Region Bamberg mit im Gepäck haben. Denn für das Programm des Aufenthalts habe sich ein Organisations-Kommitee aus Stadt und Landkreis ins Zeug gelegt, wie die Stadt mitteilte. Unter anderem seien ein Fackellauf, ein Eintrag ins goldene Sportbuch, eine Stadtführung und einen Ausflug zum Heinershof in Stolzenroth geplant.
Zu einigen der Programmpunkten für die Gäste ist auch die Öffentlichkeit eingeladen. Bereits morgen, am 23. Mai, ist das Host-Town-Organisationsteam im Bürgerlabor der Stadt Bamberg zu Gast. In der Hauptwachstraße 3 können sich Interessierte von 13 bis 17 Uhr zu den Special Olympics World Games und zur Host Town Bamberg informieren.
Am 13. Juni sollen gleich zwei größere Ereignisse stattfinden. „Bamberg begrüßt Bahrain“ heißt es um 17:15 Uhr mit einem symbolischen Fackellauf der „Special Olympics Flamme der Hoffnung“. An diesem Lauf sollen Athletinnen und Athleten aus Bahrein und Inklusions-SportlerInnen aus der Region teilnehmen. Start ist am Parkplatz der Graf-Stauffenberg-Schule, Kloster-Langheim-Straße 11. Dann geht es weiter zur KUFA in der Ohmstraße, zu einem inklusiven Fest der Begegnung. Dieses Fest soll ebenfalls das Ziel der Special Olympics hochhalten: Ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen und Raum für Begegnungen zu eröffnen.
Für Bamberger SchülerInnen soll es außerdem die Möglichkeit geben, einmal bei einem Training der Delegierten aus Bahrain dabei zu sein. Die Disziplinen sind Leichtathletik, Badminton, Boccia, Bowling, Pferdesport und Segeln.
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Bamberg empfängt Delegation aus Bahrain
Host Town: Vielseitiges Programm neben dem Training
Als eine von 216 Kommunen bundesweit darf die Region Bamberg in diesem Sommer an den Special Olympics World Games Berlin 2023 teilnehmende Sportlerinnen und Sportler begrüßen. Die Region freut sich auf eine Delegation aus Bahrain und hat deren Programm außerhalb der Wettkampfvorbereitungen schon zum Teil geplant.
Vor Beginn dieser Wettbewerbe ist Bamberg über vier Tage, vom 12. bis zum 15. Juni 2023, Gastgeber für die Athletinnen und Athleten sowie deren Begleitpersonen. Die rund 44-köpfige Delegation aus Bahrain erwartet in dieser Zeit ein vielseitiges Programm mit gemeinsamen Unternehmungen und Ausflügen in die Bamberger Region, wie die Stadt Bamberg mitteilt. Ob jemand geistig oder mehrfach behindert ist, spielt dabei keine Rolle. Denn, „wir wollen alle erreichen und mit der Kraft des Sports Menschen zusammenbringen – über alle Unterschiede hinweg“, sagt der Sportreferent der Stadt Bamberg, Dr. Matthias Pfeufer.
Natürlich stehen bei dem Aufenthalt in Bamberg die Vorbereitungen auf die Special Olympics World Games Berlin 2023 im Fokus. Die Athletinnen und Athleten aus Bahrain gehen in folgenden Disziplinen in Berlin an den Start: Leichtathletik, Badminton, Boccia, Bowling und Radfahren sowie Pferdesport, Segeln, Schwimmen und Tischtennis. „Wir haben hier ein sehr breites Spektrum an Sportdisziplinen und glücklicherweise in Stadt und Landkreis Bamberg auch geeignete Trainingsstätten für diese Sportarten“, freut sich Pfeufer.
Weltweit größte inklusive Sportveranstaltung
Auch am Programm der Sportlerinnen und Sportler für deren Freizeit zwischen den Trainings werde derzeit in einem von Stadt und Landkreis Bamberg gemeinsam eingesetzten Organisationskomitee ordentlich gefeilt. Ein Empfang der Delegation aus Bahrain nebst Eintrag in das Goldene Buch der Stadt, ein bunter Abend in der KUFA sowie eine Fahrt zum Heinershof in Stolzenroth seien aber schon gesetzt, bevor es am 15. Juni für die Sportlerinnen und Sportler dann mit dem Bus weiter in Richtung Berlin geht. „Als Host Town der Special Olympics World Games 2023 wird Bamberg Teil der größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt. Wir freuen uns ganz besonders, die Athletinnen und Athleten aus Bahrain in Bamberg begrüßen zu dürfen und wollen gemeinsam mit unseren Partnern in Bamberg Stadt und Land unvergessliche Momente schaffen“, so der Sportreferent.
Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander in 26 Sportarten an. Die Veranstaltungen findet vom 17. bis 25. Juni 2023 in Berlin statt – und damit erstmals in Deutschland. Weitere Informationen finden sich auch unter www.bamberg-liebt-inklusion.de.
Mitglieder des Bewerbungsteams im Interview
Host-Town Bamberg
Im Oktober 2021 hatte sich Bamberg als Host-Town einer Nationen-Delegation der Special Olympics World Games Berlin 2023 beworben. Im Januar 2022 kam die Zusage, im Juni 2023 sind die Spiele. Bis dahin muss noch einiges organisiert werden. Wobei es den Bamberger Hosts vor allem darum geht, Inklusion eine größere Aufmerksamkeit zu verschaffen und Teilhabe damit dauerhaft im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.
Seit 1968 finden alle vier Jahre die Special Olympics World Summer Games statt. Mit mehr als 170 teilnehmenden Nationen sind sie die größte Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Von 17. bis 25. Juni 2023 werden die Wettbewerbe in Berlin ausgetragen.
Um die Delegationen dieser Nationen unter- und Inklusion der Bevölkerung näherzubringen, wurden deutschlandweit Kommunen als Host-Towns ausgewählt. Bamberg ist eine davon. Vier Tage lang vor Beginn der Spiele in Berlin wird Bamberg Gastgeberstadt für eine Gruppe von Sportlerinnen, Sportlern und ihres Organisationsteams sein.
„Das Motto der Host-Town Bamberg lautet „Bamberg l(i)ebt Inklusion““, sagt Robert Bartsch, Mitglied des Host Town-Bewerbungsteams und Projektleiter des Förderkreises goolkids. „Das „liebt“ ist die Gegenwart, aber die Zukunftsvision heißt „Bamberg lebt Inklusion“.“
Als bekannt wurde, dass Bamberg als Host Town ausgewählt worden war, habe man sich natürlich sehr gefreut. Aber Robert Bartsch, der sich mit goolkids schon lange für die Inklusion von Menschen mit Behinderung durch Sport einsetzt, und Dr. Matthias Pfeufer, Bambergs Sportreferent und ebenfalls Bewerbungsteam-Mitglied, versprechen sich von der Auswahl als Gastgeberstadt vor allem einen Schub für Inklusion, der auch nach den Tagen der Special Olympics World Games anhalten soll.
Wir haben mit den beiden über das Host Town Programm, noch anstehende Aufgaben und Chancen für die Inklusion gesprochen.
Herr Bartsch, Herr Pfeufer, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Bamberg zur Bewerbung als Host-Town anzumelden?
Robert Bartsch: Eines Tages im Frühjahr 2021 bekam ich je eine Email von Nicole Orf, der Behindertenbeauftragten der Stadt Bamberg, und von Peter Müller, ihrem Pendant im Landkreis. Sie schickten mir die Ausschreibung der Special Olympics in Berlin. Da stand: Wir suchen 170 Gastgeberstädte für die Nationen, die an den Spielen teilnehmen. Diese Mail verbanden sie mit der Frage, ob dieses Host-Town-Projekt denn nicht etwas für Bamberg und seine Inklusionsvereine wie goolkids wäre.
Daraufhin habe ich mit Michael Hemm von der Lebenshilfe Kontakt aufgenommen und ihm vorgeschlagen, den Stadtrat zu überzeugen, Bamberg als Host-Town zu bewerben. Die Lebenshilfe könnte die Organisationsbereiche Kultur und Begegnung übernehmen und goolkids die sportlichen Aspekte des Host-Town-Projekts. Das war unser gemeinsamer Plan. Der nächste Schritt war ein Termin bei Matthias Pfeufer, von dem ich wusste, dass er ein offenes Ohr für Inklusion hat. Ich wusste, wenn es mir gelingt, ihn zu überzeugen, wird er das Projekt nicht auf die lange Bank schieben. Ich stellte ihm das Projekt vor – aber nicht nur die Bewerbungsmöglichkeit, sondern auch das, was wir dahinter sehen. Wir betrachten diese vier Tage nächstes Jahr nämlich als Möglichkeit, mehr Begeisterung, vielleicht sogar eine Begeisterungswelle für Inklusion zu erzeugen. Wir haben nicht nur an die Host-Town gedacht, sondern auch daran, anhand des Projekts gesellschaftliche Inklusion zu verbessern.
Mussten Sie sich von Herrn Bartsch lange überzeugen lassen, Herr Pfeufer?
Matthias Pfeufer: Nein, überhaupt nicht. Robert hat damit bei mir offene Türen eingerannt. Ich habe mich schon an früheren Wirkungsstätten intensiv mit dem Thema Inklusion beschäftigt – wenn auch mit dem Schwerpunkt der schulischen Inklusion. Seit ich bei der Stadt Bamberg arbeite, bin ich allerdings beim Thema ein bisschen draußen gewesen – auch aufgrund der Änderungsunwilligkeit des bayerischen Schulsystems. Da geht wenig vorwärts. Auch aus kommunaler Richtung kann wenig beigetragen werden, weil wir für die allermeisten Schulen nur eine Verwaltungsaufgabe haben. Der Bereich Sport und Inklusion, um den es bei Host-Town aber geht, liegt viel stärker in kommunaler Verantwortung und kann mehr gestaltet werden.
Was bedeutet das?
Matthias Pfeufer: Das Host-Town Programm hat in Bamberg ein Feld eröffnet, in dem viele Organisationen und Initiativen, goolkids ist sicherlich ein Paradebeispiel dafür, sehr viel bewirken können. Wir haben hier die Möglichkeit, die Ressourcen, die in den Menschen stecken – jeder kann etwas und hat die Möglichkeit, sich gesellschaftlich einzubringen – über das Feld des Sports besonders zu heben. Es ging uns, wie gesagt, von Anfang an nicht nur um diese vier Tage des Gastgeberseins, sondern auch darum, diese Tage zu nutzen, um Inklusion in der Stadtgesellschaft selbstverständlicher zu machen – weg von einem Thema, mit dem man sich nur zu besonderen Anlässen schmückt.
Robert Bartsch: Alle Welt redet von Inklusion, macht aber meistens nur Schaufenstergeschichten. Entscheidend ist, etwas zu tun, das Nachhaltigkeit ermöglicht. Wir müssen Chance nutzen, aus dem Event heraus eine größere Breite zu erzielen.
Wie sehen Sie die Chancen, dass das Thema Inklusion auch am 26. Juni 2023, wenn die Spiele vorbei sind und die Delegation abgereist ist, in der Breite der Öffentlichkeit bestehen wird?
Robert Bartsch: Ein Selbstläufer ist es nicht, darüber sind wir uns im Klaren. Aber vom Bauchgefühl her bin ich mir relativ sicher, dass es uns gelingt, emotionale Höhepunkte zu setzen und wenigstens eine gewisse Breite in der Öffentlichkeit zu erreichen. Zu spekulieren, wie weit das die komplette Stadt mitreißt, wäre vielleicht ein bisschen vermessen, aber wir setzen uns keine Grenzen.
Was meinen Sie mit emotionalen Höhepunkten?
Robert Bartsch: Ich denke da zum Beispiel an ein fröhlich-buntes und ungezwungenes Fest in der KUFA mit unseren und den Athletinnen und Athleten, die zu Besuch kommen, und mit Menschen kreuz und quer aus der Gesellschaft.
Matthias Pfeufer: Zusätzlich zu emotionalen Höhepunkten, die es braucht, um Betroffenen Öffentlichkeit zu geben, ist auch Nachhaltigkeit nötig. Entscheidend über den 26. Juni hinaus ist darum, dass wir nicht nur auf dieses eine Host-Town-Ereignis abzielen. Wir wollen in den nächsten eineinhalb Jahren bis zu den Spielen bestimmte Events schon vorher so setzen, dass wir sie als dauerhafte Veranstaltungen im Veranstaltungs-Kalender Bambergs verankern können. Regelmäßige Veranstaltungen zum Europatag am 5. Mai, der gleichzeitig auch der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung ist, wäre ein Beispiel. Für solch eine Nachhaltigkeit wäre es auch wichtig, über einzelne sportliche Veranstaltungen zu mehr regelmäßigen inklusiven Trainingsangeboten zu kommen, Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung also miteinzubeziehen in das ganz normale Leben eines Sportvereins. Ich hatte in den letzten Monaten viele Gespräche mit Sportvereinen dazu und spüre da eine große Bereitschaft.
Wodurch hat sich Bamberg als Host-Town qualifiziert?
Robert Bartsch: Ich denke, das lag einerseits daran, dass wir schon frühzeitig viele städtische Kooperationspartner präsentieren konnten. Und ich denke, dass auch das goolkids-Sportfest am 25. September 2021 und die Begeisterung an diesem Tag sich rumgesprochen haben. Wir hatten viele inklusive Sportarten, Live-Musik und Tanz. Und an diesem Tag war auch ein Vertreter der Special Olympics zu Gast, der außerdem Mitglied im Bayerischen Auswahl-Gremium der Host-Towns war. Ihn haben wir ein bisschen ins Programm eingebunden und er konnte uns kennenlernen. Wir konnten ihn begeistern und lebendig zeigen, welche Begeisterung wir erzeugen können, wenn sich Sport, Kultur und Gesellschaft verbinden. Es wurde sogar gemunkelt, dass Bamberg, nicht zuletzt durch die breite Begeisterung in der Stadt und im Stadtrat, eine der besten Bewerbungen in Bayern abgeben hatte. Das würde natürlich nie jemand bestätigen, aber was die Emotionalität angeht, ist uns, glaube ich, ein großer Wurf gelungen.
Was ist bis 13. Juni 2023, wenn die Delegation in Bamberg eintrifft, noch alles zu tun?
Matthias Pfeufer: Ganz konkret haben wir ein lokales Organisationsteam geschaffen, auch unter Beteiligung des Landkreises, das sich Ende Februar zum ersten Mal getroffen hat. Momentan sind viele Rahmenbedingungen aber noch nicht klar. Was wir tun werden, ist, den Weg vorzuzeichnen, den Veranstaltungskalender mit dem Thema Host-Town zu bespielen und zu schauen, ob wir aus der Perspektive der Inklusion im Sport einen Beitrag leisten können.
Werden Sie auch versuchen, die Bevölkerung ins Projekt Host-Town einzubinden?
Matthias Pfeufer: Um die Frage beantworten zu können, was geeignet ist, um Inklusion in der Region weiter voranzubringen, brauchen wir die Expertise der Betroffenen und möglichst viele Impulse von außen, aus der Bevölkerung. Eine Gelegenheit dazu haben wir bei der zurückliegenden Gesundheitsmesse in Bamberg wahrgenommen. Dort haben wir eine Ideenbörse eröffnet, bei der die Leute Vorschläge, wie Inklusion in Stadt und Landkreis vorangebracht werden kann, einbringen konnten. Und da ist schon einiges zusammengekommen. Wir scheinen also in bestimmten Teilen der Bevölkerung durchaus einen Nerv zu treffen und ein Bedürfnis zum Mitmachen auszulösen. Letztendlich müssen wir nur noch sehen, was umsetzbar ist.
Robert Bartsch: Ich sehe auch Ideenpotenzial in der Bevölkerung oder bei Vereinen und Sportvereinen und Schulen. Und wer professionelle Hilfe braucht, weiß, dass er sich an uns von goolkids oder an die Stadt und den Landkreis wenden kann. Übrigens: Die Bevölkerung ist aufgerufen, zu unserem Motto Gestaltungsvorschläge zu einem passenden Logo zu machen. Damit wollen wir erreichen, dass die Bevölkerung einen größeren Anteil nehmen kann und sich als Teil des Host-Town-Projekts fühlt.
Wird man die Delegation in den vier Tagen vor den Spielen sozusagen als Teil des Stadtbilds antreffen können?
Matthias Pfeufer: Genau, das Ziel ist tatsächlich, Begegnungsmöglichkeiten vielfältiger Art zu schaffen. Das Kulturfest in der KUFA wäre eine solche Möglichkeit. Die Leute sollen aber auch direkt in die Stadt gehen – ein mögliches Inklusionsfest auf dem Maxplatz könnte da funktionieren. Es gibt aber auch Ideen, in welcher Form sich auch der Landkreis mit seinen Bürgern einbringen kann. Wo wir aber aufpassen müssen ist, dass wir die Delegation und ihre vier Tage in Bamberg nicht komplett mit Terminen zupflastern. Wir können kein zu dichtes Programm aufstellen, zumal die Sportlerinnen und Sportler ja auch noch etwas trainieren wollen.