Browse Tag

Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme

Lage am M+E‑Ausbildungsmarkt

Bun­des­weit bran­chen­über­grei­fend wei­ter gute Ausbildungssituation

Die Aus­bil­dungs­si­tua­ti­on in Bund und Frei­staat bleibt 2024 trotz der schwie­ri­gen Wirt­schafts­la­ge für die Jugend­li­chen bran­chen­über­grei­fend gut, so eine Ana­ly­se der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me vbm. 

Der Mit­tei­lung der bay­me vbm zufol­ge sank die Zahl der abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­ver­trä­ge in Deutsch­land nur leicht. In Bay­ern ist die Zahl der abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­ver­trä­ge eben­falls leicht um 0,6 Pro­zent auf 85.596 gesun­ken. Die baye­ri­sche Metall- und Elek­tro­in­dus­trie ver­zeich­ne­te 2024 mit 15.029 neu abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­ver­trä­gen einen Rück­gang um zwei Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr. „Sta­tis­tisch betrach­tet ste­hen jeder Bewer­be­rin und jedem Bewer­ber in Bay­ern bran­chen­über­grei­fend momen­tan etwa 1,7 Aus­bil­dungs­plät­ze zur Ver­fü­gung. Für die Jugend­li­chen ist das erfreu­lich. Der anhal­ten­de Bewer­ber­man­gel und die schwie­ri­ge Wirt­schafts­la­ge wir­ken aber dämp­fend auf den Aus­bil­dungs­markt“ erläu­tert Bert­ram Bros­sardt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me vbm, die Ergeb­nis­se der aktu­el­len Umfra­ge zur Aus­bil­dungs­la­ge in den Mitgliedsunternehmen.

Momen­tan wer­de in der kon­junk­tu­rell beson­ders gebeu­tel­ten M+E‑Industrie für 2025 mit einem Rück­gang der abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­ver­trä­ge um fünf Pro­zent gerech­net. Umso wich­ti­ger sei es, dass die wachs­tums­för­dern­den und stand­ort­si­chern­den Maß­nah­men, die im Koali­ti­ons­ver­trag fest­ge­legt wor­den sind, jetzt zügig umge­setzt werden.

Die Suche nach pas­sen­den Azu­bis blei­be für die M+E Unter­neh­men bei der Beset­zung ihrer offe­nen Aus­bil­dungs­plät­ze mit­tel- und lang­fris­tig eine zen­tra­le Her­aus­for­de­rung. Von den Betrie­ben, die einen Rück­gang ver­zeich­nen, nann­ten 59,7 Pro­zent das Feh­len geeig­ne­ter Bewer­ber als stärks­te Ursa­che für den Rück­gang an abge­schlos­se­nen Ver­trä­gen, 47,2 Pro­zent gaben an, dass zu wenig Bewer­bun­gen ein­gin­gen. Bros­sardt ergänzt. „Für ins­ge­samt 16,7 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men ist die aktu­el­le Wirt­schafts­la­ge inzwi­schen ein Grund dafür, dass sie weni­ger Aus­bil­dungs­ver­trä­ge abge­schlos­sen haben. Trotz­dem bemü­hen sie sich wei­ter um Aus­bil­dung und die Chan­cen der Jugend­li­chen auf einen Aus­bil­dungs­platz blei­ben gera­de wegen vie­ler nicht besetz­ter Aus­bil­dungs­plät­ze wei­ter­hin gut.“

Die Über­nah­me­si­tua­ti­on in der baye­ri­schen M+E Indus­trie sei eben­falls wei­ter­hin her­vor­ra­gend. 93,2 Pro­zent der Betrie­be haben ihre Azu­bis 2024 befris­tet oder unbe­fris­tet über­nom­men. Erfolg­te kei­ne Über­nah­me, sei dies meist auf Wunsch des Azu­bis gesche­hen. Für 2025 blei­be die Über­nah­me­quo­te mit dem iden­ti­schen Wert sta­bil auf hohem Niveau.

„Der hohe Über­nah­me­wil­le zeigt das Inter­es­se der Unter­neh­men, ihre aus­ge­lern­ten Azu­bis lang­fris­tig an sich zu bin­den. Sie gewähr­leis­ten ihnen auch in den wirt­schaft­lich for­dern­den Zei­ten sta­bi­le und siche­re Per­spek­ti­ven“, so Brossardt. 

Girls‘Day 2025

bay­me vbm enga­gie­ren sich ziel­ge­rich­tet für Mäd­chen­för­de­rung im MINT-Bereich

Anläss­lich des dies­jäh­ri­gen Girls’­Day am 3. April betont der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me vbm den Stel­len­wert einer ziel­ge­rich­te­ten MINT-Talent­för­de­rung für die Fach­kräf­te­si­che­rung der baye­ri­schen Betriebe.

„Jähr­lich machen zahl­rei­che talen­tier­te jun­ge Frau­en ihren Schul­ab­schluss. Wir müs­sen mit pra­xis­na­her Berufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung früh ihre Tech­nik­be­geis­te­rung wecken und sie auf die Kar­rie­re­per­spek­ti­ven in der baye­ri­schen M+E Indus­trie auf­merk­sam machen“, so Bros­sardt. Obwohl sich die aktu­el­le Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se dämp­fend auf die Lage am Arbeits- und Aus­bil­dungs­markt aus­wir­ke, blei­be die Fach­kräf­te­si­che­rung mit­tel- und lang­fris­tig eine zen­tra­le Her­aus­for­de­rung. Dar­um müss­ten ins­be­son­de­re die weib­li­chen Beschäf­ti­gungs­po­ten­zia­le geho­ben wer­den. „Wir set­zen uns als Ver­bän­de selbst seit vie­len Jah­ren mit Pro­jek­ten wie den ‚Mäd­chen für Tech­nik-Camps‘‚ den ‚Girls‘Day Aka­de­mien‘ und dem ‚Girls‘Day Cam­pus‘ dafür ein, die Neu­gier jun­ger Frau­en auf MINT-Beru­fe zu wecken und ihr Ver­trau­en in die eige­nen tech­ni­schen Fähig­kei­ten zu stärken.“

Die Girls´Day Aka­de­mie bei­spiels­wei­se ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt der baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me vbm, der Regio­nal­di­rek­ti­on Bay­ern der Bun­des­agen­tur für Arbeit und des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie. Mit inzwi­schen 16 Girls’Day Aka­de­mien und einem Girls’Day Cam­pus als Pilot­pro­jekt an baye­ri­schen Gym­na­si­en ist die Initia­ti­ve ein Erfolgs­mo­dell. An Real­schu­len und Gym­na­si­en erle­ben je 15 Mäd­chen ab der sieb­ten bis zur zwölf­ten Klas­se pra­xis­na­he Ein­bli­cke in die Welt der MINT-Beru­fe. „Bei Betriebs­be­sich­ti­gun­gen erhal­ten sie Infor­ma­tio­nen über mög­li­che Aus­bil­dungs­be­ru­fe sowie dua­le Stu­di­en­gän­ge. Um ihre tech­ni­schen Fähig­kei­ten aus­zu­bau­en, arbei­ten sie gemein­sam mit den Unter­neh­men an Pra­xis­pro­jek­ten“, führt Bros­sardt aus.

Um jun­ge Frau­en zum Bei­spiel für ein Prak­ti­kum früh­zei­tig mit den Betrie­ben in ihrer Regi­on zusam­men­zu­brin­gen, unter­stüt­zen die Ver­bän­de zahl­rei­che Initia­ti­ven wie das Pro­jekt „sprung­brett Speed Dating“. Es wur­de am 20. März die­ses Jah­res erst­ma­lig nur für Mäd­chen durch­ge­führt. „Beim ‚sprung­brett Speed Dating‘ haben sie die Mög­lich­keit, sich unkom­pli­ziert und in kur­zer Zeit nach­ein­an­der bei zahl­rei­chen Unter­neh­men vor­zu­stel­len und so viel­leicht sogar den ers­ten Kon­takt zum zukünf­ti­gen Arbeit­ge­ber zu knüp­fen“, so Bros­sardt abschließend.

Neue Platt­form “woMEn” – Lea­der­ship der Zukunft

Geziel­te Ver­net­zung von Frau­en in Führungspositionen

Die baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me-vbm haben mit „woMEn“ eine Platt­form geschaf­fen, mit der Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen gemein­sam ihre Netz­wer­ke pfle­gen können.

Anläss­lich der Auf­takt­ver­an­stal­tung „Lea­der­ship der Zukunft“ in Nürn­berg beton­te bay­me-vbm-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt die Bedeu­tung die­ses Enga­ge­ments: „Wir sind stolz, dass am Stand­ort Bay­ern so vie­le hoch­qua­li­fi­zier­te Frau­en Füh­rungs­po­si­tio­nen inne­ha­ben. Das gilt bran­chen­über­grei­fend genau­so wie mit Blick auf die Metall- und Elek­tro- Indus­trie. Mit woMEn möch­ten wir ein Forum bie­ten, in dem die Frau­en sich gewinn­brin­gend aus­tau­schen und so über alle Berei­che von Wirt­schaft, Poli­tik, Kunst oder auch Wis­sen­schaft hin­aus ver­net­zen kön­nen.“ Gleich­zei­tig hät­ten weib­li­che Nach­wuchs­kräf­te die Mög­lich­keit, von den Erfah­rungs­wer­ten im Netz­werk zu pro­fi­tie­ren. Im Anschluss zur Auf­takt­ver­an­stal­tung sind pro Jahr zwei Online-Work­shops geplant.

Neben der neu gestar­te­ten Platt­form enga­gie­ren sich bay­me-vbm seit fünf­zehn Jah­ren mit dem Pro­jekt „Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen“ für die För­de­rung von weib­li­chen Fach­kräf­ten mit Füh­rungs­po­ten­zi­al. Die Initia­ti­ve gibt den betei­lig­ten Frau­en über zwei Jah­re lang die Mög­lich­keit, mit Work­shops, Men­to­ring­pro­gram­men sowie einer Lern- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­form an ihren per­sön­li­chen Stär­ken zu arbei­ten und für sich neue Per­spek­ti­ven im Unter­neh­men zu ent­de­cken. „Die Fach­kräf­te­si­che­rung bleibt für unse­re Unter­neh­men lang­fris­tig eine Her­aus­for­de­rung und auf die jun­gen Talen­te war­ten in der baye­ri­schen M + E Indus­trie aus­ge­zeich­ne­te Kar­rie­re- und Auf­stiegs­chan­cen. Indem wir weib­li­che Fach­kräf­te durch pass­ge­naue Qua­li­fi­ka­ti­on gezielt wei­ter­bil­den, erhö­hen wir mit­tel- und lang­fris­tig den Anteil von Frau­en in lei­ten­den Posi­tio­nen“, erklärt Brossardt.

Wich­tig sei, dass weib­li­che Nach­wuchs­kräf­te so früh wie mög­lich die eige­nen Stär­ken erken­nen und erfah­ren, wo der Arbeits­markt sie braucht. Pra­xis­na­he Berufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung in Schu­len sei hier die zen­tra­le Stell­schrau­be. Im MINT-Bereich füh­ren bay­me-vbm dar­um mit Pro­jekt­part­nern an baye­ri­schen Real­schu­len und Gym­na­si­en zum Bei­spiel die „Girls’Day Aka­de­mien“ durch. In Koope­ra­ti­on zwi­schen der Schu­le, einem oder meh­re­ren Unter­neh­men und einer wei­ter­füh­ren­den Schu­le oder Hoch­schu­le erhal­ten die Schü­le­rin­nen ers­te Ein­bli­cke in die Welt der MINT-Beru­fe und ent­de­cken ihre Tech­nik­be­geis­te­rung. Sie fer­ti­gen unter Anlei­tung ers­te Werk­stü­cke wie einen Grill. „Die För­de­rung des weib­li­chen Nach­wuch­ses ist für die Fach­kräf­te­si­che­rung unse­rer Unter­neh­men unver­zicht­bar. Gleich­zei­tig ist sie für uns als Ver­bän­de eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit“, so Brossardt.