Was im Mai 2009 als Idee geboren wurden, findet nun am letzten Juni-Wochenende seine Vollendung: Die acht vom renommierten Künstler Markus Lüpertz
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Energiekrise
Licht aus für St. Elisabeth
Bereits Mitte Juli hat die Stadt Bamberg auf die Energiekrise in Folge des Kriegs in der Ukraine reagiert. Als erste Sofortmaßnahmen zum Energiesparen schaltete sie die Beleuchtung öffentlicher Gebäuden und Wahrzeichen ab. Nun gehen abends auch in St. Elisabeth die Lichter aus.
Die Stadt Bamberg hat mitgeteilt, eine weitere Maßnahme zum Energiesparen zu treffen. Im Zuge dessen verzichtet die Stadt seit einigen Wochen ab den Abendstunden darauf, einige ihrer Wahrzeichen zu beleuchten. Betroffen davon war bisher zum Beispiel das Alte Rathaus. Eine Ausnahme der Energiesparmaßnahmen bildete bislang die Kirche St. Elisabeth im Sandgebiet.
Bisher wurden ihre von Markus Lüpertz gestalteten bunten Glasfenster abends von innen beleuchtet. Nach Ende der Sandkerwa verzichtet die Stadt nun auch hier auf künstliches Licht am Abend. Damit orientierte man sich an der unlängst vom Bundeskabinett beschlossenen Kurzfristenergiesicherungsverordnung (EnSikuV). Diese tritt ab 1. September in Kraft und sieht unter anderem den Verzicht von Beleuchtung öffentlicher Gebäude vor.
- August 31, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
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St. Elisabeth
Öffentliche Einweihung der Lüpertz-Fenster
Was im Mai 2009 als Idee geboren wurden, findet nun am letzten Juni-Wochenende seine Vollendung: Die acht vom renommierten Künstler Markus Lüpertz gestalteten Kirchenfenster von St. Elisabeth im Sand werden am Samstag offiziell übergeben und eingeweiht.
„Wir sind glücklich, dass ein deutschlandweit beachtetes Kunstprojekt nun fertiggestellt ist und einen weiteren Anziehungspunkt in Bamberg bilden wird“, sagt Oberbürgermeister und Schirmherr Andreas Starke. Außerdem dankte er dem internationalen Künstler „für sein erfolgreiches Engagement in der Weltkulturerbestadt“, so Starke.
Es war vor 13 Jahren bei der Enthüllung von Lüpertz‘ Figur „Apoll“, direkt vor der ehemaligen Spitalkirche, als der berühmte Maler, Grafiker und Bildhauer selbst die Anregung gab, die Fenster des Gebäudes farbig zu gestalten. Seine Idee fiel bei den Bambergerinnen und Bambergern auf fruchtbaren Boden: Es gründete sich eine aktive Initiative, die ein theologisches Konzept entwarf, das sich am Leben der Heiligen Elisabeth orientiert.
Künstler wird persönlich teilnehmen
Markus Lüpertz realisierte dann die Umsetzung maßstabsgetreu auf acht Kartons. Zur größten Herausforderung wurde es schließlich, die endgültige Fertigung der Fenster mit Hilfe von privaten Spendern und Sponsoren zu finanzieren. Ein ehrgeiziges Unterfangen, das der Initiative schließlich nach mehreren Jahren und vielen Ideen eindrucksvoll gelingen sollte.
Die Freude ist deshalb groß, wenn nun am Samstag, dem 25. Juni, um 18 Uhr die Kirchenfenster von St. Elisabeth eingeweiht werden können. Dies geschieht in Anwesenheit des Künstlers Markus Lüpertz sowie der beiden Schirmherren, Oberbürgermeister Andreas Starke und Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Die Begrüßung und Einführung wird Pfarrer Hans Lyer übernehmen. Danach hält Dr. Raimund Stecker, ein ausgewiesener Kenner der Kunst der Gegenwart und Professor an der Hochschule der Bildenden Künste in Essen, den Festvortrag unter der Überschrift „Licht von hinten – Bild von vorne“. Nach einem Musikstück von Professor Nimrod Guez (Viola) wird Erzbischof Schick die acht Fenster segnen, ehe es zum offiziellen Schenkungsakt an die Stadt Bamberg kommt, in deren Eigentum sich die Kirche befindet. Die Feier wird akustisch auf den Vorplatz der Kirche übertragen, wo es Sitzgelegenheiten in beschränkter Anzahl geben wird. Anschließend ist ein kleiner Umtrunk geplant. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, sich an Ort und Stelle einzufinden, um die Einweihung zu begleiten.
Kirche soll zugänglich gemacht werden
Am Sonntag, dem 26. Juni, um 10 Uhr geht es in St. Elisabeth dann mit einer von Pfarrer Lyer zelebrierten Eucharistie-Feier weiter. Für einen feierlichen musikalischen Rahmen werden hier Lothar Mayer an der Orgel und Sebastian Hensiek mit der Trompete sorgen. Danach beginnt ein offenes Bürgerfest in und um St. Elisabeth mit einem Frühschoppen auf dem Kirchenvorplatz. Von 11.30 bis 16.30 Uhr gibt es Führungen zu den Lüpertz-Fenstern in der Kirche und kleine Orgelkonzerte, während außen die Glasmaler-Werkstatt Derix aus Taunusstein einen Einblick in ihre Arbeit gibt. Zwischen 12 bis 15 Uhr sind Kinder und Jugendliche zu „Kunst zum Mitmachen“ eingeladen. Und auch auf ein kulinarisches Angebot der lokalen Gastronomie dürfen sich alle Gäste vor Ort freuen. „Wir wollen der gesamten Bürgerschaft die Teilhabe an dem Ereignis ermöglichen“, betont Oberbürgermeister Starke.
Die Stadtverwaltung verfolgt das Ziel, schon in absehbarer Zeit die Kirche für jedermann zugänglich zu machen, wobei mit Rücksicht auf die Ausgestaltung der Öffnungszeiten und den renovierten Zustand der Kirche eine Aufsicht sichergestellt wird. Sobald die Organisation abgeschlossen ist, sollen zeitnah entsprechende Informationen erfolgen.
- Juni 20, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Verbindung von Altem und Neuem
Weitere vier Lüpertz-Fenster in St. Elisabeth der Öffentlichkeit vorgestellt
Andreas Starke, Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, begrüßte den Künstler Markus Lüpertz, Spender und Sponsoren zur Präsentation der vier neuen farbgewaltigen Glasfenster in der Kirche St. Elisabeth.
„Sie sorgen mit Ihrem Werk dafür, dass St. Elisabeth im Sand eine Renaissance erlebt, Ihr Werk ist eine Bereicherung für die Stadt Bamberg. Dafür danken wir Ihnen“, so Oberbürgermeister Starke in seinem Grußwort in Richtung des Künstlers Markus Lüpertz, der es sich nicht hatte nehmen lassen, der Vorstellung der neuen Fenster persönlich beizuwohnen. Nun seien sechs von acht Fenstern Wirklichkeit geworden. Die Synthese von Gegenwartskunst mit religiöser Überlieferung lasse die 600 Jahre alte spätgötische Kirche, die im Übrigen die einzige Kirche im Eigentum der Stadt Bamberg sei, zu einem Ort mit Anziehungs- und Strahlkraft im Welterbe Bamberg werden, so der Oberbürgermeister.
Genau diese dynamische Verbindung von Altem und Neuem nahm Professor Nimrod Guez, der die Veranstaltung musikalisch begleitete, in seiner beeindruckenden Interpretation der Sonate Nr. 3 für Violine Solo des belgischen Komponisten Eugène Ysaÿe auf.
Vier neue Glasfenster in Chor und Schiff von St. Elisabeth wurden im Rahmen eines pandemiebedingt begrenzten Gästekreises am Samstagnachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie tragen die Titel: „Kranke besuchen“, „Nackte bekleiden“, „Hungrige speisen“ und „Obdachlose beherbergen“.
Professor Markus Lüpertz bekannte in seiner Ansprache, dass er die Dame, um die es hier gehe, die hl. Elisabeth, gerne einmal persönlich kennengelernt hätte. Eine eigenwillige Frau, die sicher kein leichtes Leben gehabt habe. So habe das ganze Projekt einen eigenen Charakter, „als hätte es vorher kein anderes Werk gegeben.“ „Kunst ist mehr als ein Event. Sie ist ein Dokument der Zeit, in der die Kunst gelebt hat“, so Lüpertz. Während man ein Bild, wenn es einem nichts mehr sage, von der Wand nehmen könne, blieben Kirchenfenster ein Zeugnis über die aktuelle Zeit hinaus. Deshalb sei bei Glasfenstern der Anspruch an die Qualität der Arbeit, das Vollkommene zu suchen. „Ich bin glücklich, dass sechs von acht Fenstern eingebracht sind, aber eigentlich wollte ich erst wiederkommen, wenn alle drin sind.“
Christoph Gatz, Sprecher der Initiative „Glasfenster von Markus Lüpertz für St. Elisabeth“ war in seiner Rede bereits auf den Wunsch, das Werk baldmöglichst zu vollenden, eingegangen. Deshalb dankte er nicht nur allen bisherigen Spendern, Stiftern und Unterstützern, sondern rief zu einem weiteren gemeinsamen Kraftakt auf, die letzten beiden Fenster noch in diesem Jahr realisieren zu können: „Bamberg erhält damit ein großes Glaubensbekenntnis und ein großes Werk zeitgenössischer Kunst“, so Gatz.
Erzbischof Ludwig Schick, wie Starke Schirmherr der Initiative „Glasfenster Markus Lüpertz“, legte in seiner Ansprache den Fokus auf die spirituelle Botschaft der Glasfenster, deren Bildprogramm sich dem Leben der Patronin der Kirche und seiner persönlichen Lieblingsheiligen, der Hl. Elisabeth sowie den sieben Werken der Barmherzigkeit aus dem Matthäusevangelium widmet. So verwies auch Hans Lyer, Pfarrer der Gottesdienstgemeinde St. Elisabeth, vor dem Hintergrund der Pandemieerfahrung auf die Hoffnungskraft der Botschaft der Lüpertzfenster. Er sehe die Kunst als Glaubensverkündigung eines lebendigen Gottes, der uns sein Angesicht zuwende.
Repräsentative Hinterleuchtung wird die Lüpertz-Glasfenster auch am Abend in Szene setzen
Dr. Birgit Kastner, neue Leiterin der Hauptabteilung Kunst und Kultur im Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg, hatte sich nicht nur für den Ankauf der Kartonskizzen des Künstlers für die acht Glasfenster in St. Elisabeth für das Diözesanmuseum eingesetzt, sondern hielt auch die Einführung unter dem Titel „Kraftwerk aus Licht“ zu den neuen Fenstern und dem Werk insgesamt. Lüpertzfenster, so Dr. Kastner, seien in ihrer elementaren farbigen Wucht und in ihrer unverwechselbaren Verbindung figurativer und abstrakter Elemente in der Kunstwelt bereits ein stehender Begriff. Dabei sah sie eine Weiterentwicklung zwischen den Glasfenstern des Künstlers in St. Andreas in Köln zu seinen Werken in Bamberg, die auch der Künstler in seiner Rede als einen „Fortschritt“ bezeichnete. Kastner ging auf den gesamten künstlerischen Prozess ein, in dem mittelalterliche Glastechnik und modernes Industrieglas kombiniert würden und der Künstler bewusst jedes Glaselement auswähle. Unabhängig vom Einfall der Sonne erstrahlten die Fenster mit einer kraftvollen Brillanz und Lebendigkeit. Das sei der hohen Handwerkskunst der Glashütte Lamberts Waldsassen und den Derix Glasstudios in Taunusstein, deren geschäftsführender Gesellschafter Rainer Schmitt anwesend war, zu verdanken.
Ab sofort wird eine repräsentative Hinterleuchtung die Lüpertz-Glasfenster auch am Abend von 19 bis 23 Uhr in Szene setzen. Ab Sonntag, den 27. Juni bieten Mitglieder der Initiative „Glasfenster Markus Lüpertz“ jeweils sonntags um 15, 16 und 17 Uhr Führungen zu den Glasfenstern in St. Elisabeth an.
Wer mithelfen möchte, die letzten beiden Glasfenster zu realisieren, ist eingeladen, unter dem Stichwort „Fenster St. Elisabeth“ auf folgendes Konto zu spenden: Dompfarrstiftung, Sparkasse Bamberg, IBAN: DE93 7705 0000 0578 3423 70, BIC: BYLADEM1SKB.
- Juni 22, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg