Von aktuell 1.154 Welterbestätten befinden sich sieben in der Ukraine. Sie sind durch Putins Angriffskrieg akut bedroht. Eine Sonderausstellung im Zentrum Welterbe
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Bewerbungsfrist läuft
FSJ im Zentrum Welterbe
Noch bis zum 15. März können sich junge Menschen zwischen 15 und 26 Jahren für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Zentrum Welterbe Bamberg bewerben.
Nach der Schule wollen sich viele Jugendliche und junge Erwachsene erst einmal orientieren, bevor sie sich für einen Berufsweg entscheiden. Ein Freiwilliges Soziales Jahr, auch bekannt als FSJ, bietet eine Möglichkeit, neue Aufgaben und Tätigkeiten auszuprobieren, zum Beispiel in einer kulturellen Einrichtung.
Dabei lernen die Freiwilligen nicht nur viel über die verschiedenen Berufsprofile an ihrer Einsatzstelle, sondern sammeln auch Erfahrungen für ihre berufliche und persönliche Entwicklungen. Austausch mit anderen Freiwilligen kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz. So treffen sich mehrmals im Jahr alle bayerischen Freiwilligen zu einwöchigen Seminaren in ganz Bayern.
Neben der Musikschule, dem E.T.A.-Hoffmann-Theater und der Stadtbücherei bietet in Bamberg auch das Zentrum Welterbe ab dem 1. September ein FSJ Kultur an. Wie die Stadt mitteilte, erwarte Interessierte dort ein abwechslungsreicher Arbeitsplatz mit vielseitigen Aufgabenfeldern. Dazu würden beispielsweise die Vorbereitung und mediale Begleitung von Veranstaltungen, das Mitwirkung an der Vermittlung des Welterbes oder die organisatorische und administrativen Unterstützung des Teams gehören. Freiwillige, die guten schriftlichen Ausdruck, Geschick mit Foto- oder Videokameras oder Freude am Organisieren mitbringen, können sich in dem entsprechenden Bereich verstärkt einbringen.
Die Bewerbungsfrist für das FSJ geht noch bis 15 März.
- Februar 25, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
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Wechsel nach Baden-Württemberg
Patricia Alberth als Leiterin des Zentrums Welterbe verabschiedet
Worte der Anerkennung und des Dankes prägten die Abschiedsfeier für Patricia Alberth als Leiterin des Zentrums Welterbe in Bamberg. Mitte Januar hatte sie ihren Abschied von der Stelle bekanntgegeben, um nach Baden-Württemberg zu wechseln.
„Den Baden-Württembergern kann man nur gratulieren zu dieser Personalentscheidung“, zitiert eine Mitteilung Oberbürgermeister Andreas Starke. Dort, in ihrer Heimat, wird Patricia Alberth ab März die Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten.
In seiner Abschieds-Ansprache im Zentrum Welterbe bezeichnete Starke Alberths Wechsel als „wunderbaren beruflichen Aufstieg, den Sie sich nicht nur redlich verdient haben, sondern der auch unterstreicht, welche Qualitäten und Kompetenzen Sie ausstrahlen.“
Starke blickte auf die erfolgreiche Tätigkeit von Alberth für das Zentrum Welterbe zurück, die vor knapp zehn Jahren im November 2013 begonnen hatte. Höhepunkte in dieser Zeit seien die Konzeption und Errichtung des Welterbe-Besuchszentrums auf den Unteren Mühlen und der Managementplan für das Bamberger Welterbe gewesen.
Auch Patricia Alberth blickte zufrieden auf ihr Wirken in Bamberg zurück: „Wir konnten tolle Projekte umsetzen und 1a-Partnerschaften aufbauen.“ Den Dank dafür gab sie umgehend an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter. „Das Ganze war nur möglich auf Grund eines tollen, tollen Teams und das von der Stadtspitze in mich gesetzte Vertrauen!“ Nun freue sie sich auf die neue Herausforderung in Baden-Württemberg. Die Leitung des Zentrums Welterbe übernimmt nun kommissarisch Alberths bisherige Stellvertreterin Diana Büttner.
Interview mit Patricia Alberth
Was sie mitnimmt aus Bamberg und welche Empfehlungen sie noch für die Stadt hat – hat Patricia Albert in einem Interview mit der Pressestelle der Stadt verraten.
Wenn Sie Bamberg mit anderen Welterbestätten vergleichen: Was ist das Besondere an Bambergs Altstadt?
Patricia Alberth: Das Besondere ist jeweils der sogenannte außergewöhnliche universelle Wert der Welterbestätte – im Fall von Bamberg also der mittelalterliche Stadtgrundriss und die sehr gut erhaltene Architektur, vor allem aus dem Mittelalter und dem Barock.
Besonders ist auch das Verhältnis der Bambergerinnen und Bamberger zu ihrem Welterbe. Wie würden Sie es beschreiben?
Patricia Alberth: Die Bambergerinnen und Bamberger sind sehr mit der Stadt verbunden. Ihre eigene Geschichte ist mit der der Stadt verwoben. Dementsprechend setzen sie sich für Bamberg ein. Das ist nicht selbstverständlich. Darum beneiden uns viele.
Was muss getan werden, damit die Altstadt von Bamberg auch noch in 200 Jahren Bestand hat?
Patricia Alberth: Finger weg von windigen Investoren.
Was raten Sie insbesondere der Stadtspitze im Umgang mit dem Welterbe?
Patricia Alberth: Die Stadtspitze weiß, dass der Welterbe-Status Bamberg den Rücken stärkt, um die langfristigen Interessen der Stadt zu wahren. Wichtig ist, dass weiterhin genügend Menschen im Handwerk ausgebildet werden, um das Welterbe zu erhalten.
Wie kann die Jugend für Heinrich und sein Erbe begeistert werden?
Patricia Alberth: Die Werte, für die Heinrich und Kunigunde stehen, haben heute noch Relevanz: ihre Zuneigung zueinander, ihr zukunftsgerichtetes Handeln, ihr Denken über Landesgrenzen hinweg.
Anlässlich des Karnevals in Venedig ist von einem Ausverkauf der Lagunenstadt die Rede. Sehen Sie ähnliche Tendenzen in Bamberg?
Patricia Alberth: Bambergs kulturelles Erbe ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Von Zuständen wie in Venedig ist Bamberg zum Glück weit entfernt. Bambergs Infrastruktur orientiert sich in erster Linie an den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung. Den Kurs des Tourismus & Kongress Service, Bambergs Profil als Kulturdestination zu schärfen, unterstütze ich: Klasse statt Masse.
Welchen Rat geben Sie ihrer Nachfolgerin oder ihrem Nachfolger mit auf den Weg?
Patricia Alberth: Das Welterbe hat in Bamberg viele engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die es einzubinden gilt.
Sie werden Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg, eine Einrichtung mit 221 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Haben Sie Respekt vor der Aufgabe?
Patricia Alberth: Klar habe ich Respekt vor der Geschäftsführung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg. Gleichzeitig fühle ich mich gut gerüstet. Wie nutze ich die zunehmende Digitalisierung für historische Orte, wie begeistere ich junge Menschen für ihr kulturelles Erbe? Wie federe ich die Folgen des Klimawandels für Gebäude und Gärten ab, wie schmiede ich Allianzen, um gemeinsam mehr zu erreichen? Diese Fragen sind gewohntes Terrain für mich.
Was werden Sie vermissen?
Patricia Alberth: Bamberg mit allem, was dazu gehört, und meine wöchentliche Ration Gemüse aus der Gärtnerstadt.
Lesen Sie hier auch ein ausführlicheres Webecho-Interview mit Patricia Alberth.
- Februar 22, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
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Wechsel nach Baden-Württemberg
Patricia Alberth verlässt Zentrum Welterbe
Nach zehn Jahren an der Spitze des Zentrums Welterbe Bamberg tritt Patricia Alberth von der Stelle zurück. Ein anderes Berufsangebot war zu verlockend.
Wie die Stadt bekanntgegeben hat, wird Patricia Alberth, Leiterin des Bamberger Zentrums Welterbe, von dieser Stelle zurücktreten. Ab März wird sie Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten in Bruchsal in ihrer baden-württembergischen Heimat. Patricia Alberth hat seit 2013 das Zentrum Welterbe in Bamberg geleitet.
„Dieser berufliche Aufstieg ist die höchste Anerkennung für die Arbeit von Patricia Alberth in Bamberg in den vergangenen zehn Jahren“, reagierte Oberbürgermeister Andreas Starke auf den Wechsel.
Die Konzeption und die Einrichtung des Welterbe-Besuchszentrums auf den Unteren Mühlen mit der Eröffnung 2019 und das umfangreiche Programm zum 25. Jubiläum des Welterbe-Titels ein Jahr zuvor zählen zu den Meilensteinen von Alberths Tätigkeit in Bamberg.
Ihr sei es gelungen, „den Schutz und die Vermittlung des Welterbes auf ein anderes Niveau zu heben und auch die Bamberger Bevölkerung noch mehr für die Schätze zu sensibilisieren, die vor unserer Haustür liegen“, sagte Starke.
Mit mehr als 100 Akteurinnen und Akteuren hat Alberth einen Managementplan für das Welterbe Bamberg entwickelt. Dieses praxistaugliche Arbeitsinstrument dient auch anderen Welterbestätten als Vorlage.
Werdegang Patricia Alberths
Patricia Alberth ist in Baden-Württemberg aufgewachsen und hat in Bad Mergentheim ihr Abitur abgelegt. Nach ihrem Studium in den Niederlanden, in China und Cottbus sowie jeweils zehnjähriger Arbeit erst für die UNESCO und dann in Bamberg kehrt sie nun zu ihren Wurzeln zurück.
„Ich verlasse Bamberg mit mindestens einem weinenden Auge, denn ich habe mich hier beruflich und privat sehr wohl gefühlt. Bamberg ist ein Juwel. Mit einem tollen Team und einer hochengagierten Stadtgesellschaft im Rücken konnte ich vieles bewegen und Bambergs gute Welterbe-Praxis international sichtbar machen. Das Angebot, in meiner Heimat eine so anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen, konnte ich nicht ausschlagen. Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung“, sagte Patricia Alberth.
Die Staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg, für die Alberth nun die Leitung übernimmt, betreuen insgesamt 62 Monumente des Landes. Darunter befinden sich das Schloss Ludwigsburg, Schloss Heidelberg, das tauberfränkische Schloss Weikersheim und das Kloster Maulbronn. Die Einrichtung hat 221 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in der Zentrale in Bruchsal sowie in elf Ortsverwaltungen tätig sind.
- Januar 13, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
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Unesco-Welterbe in der Ukraine
Sonderausstellung im Zentrum Welterbe
Von aktuell 1.154 Welterbestätten befinden sich sieben in der Ukraine. Sie sind durch Putins Angriffskrieg akut bedroht. Eine Sonderausstellung im Zentrum Welterbe Bamberg zeigt Fotografien der Stätten.
„Die Bilder zeigen, über welch kulturellen Reichtum die Ukraine verfügt“, so Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Eröffnung der Sonderausstellung „Unesco-Welterbestätten in der Ukraine“ im Zentrum Welterbe Bamberg.
Eigentlich hat sich Russland mit der Unterzeichnung der Haager Konvention 1957 zum Schutz von Kulturschätzen, auch im Krieg, verpflichtet. Doch der Schutz des kulturellen Erbes der Ukraine ist zu einem festen Bestandteil der Kriegshilfe geworden. Ein Teil des kulturellen Erbes wird derzeit evakuiert. Anderes versuchen Helferinnen und Helfer – so gut es geht – zu schützen: mit Sandsäcken, mit Luftpolsterfolien, mit Holzverschalungen.
Die sieben ukrainischen Welterbestätten sind: die Sophienkathedrale und das Höhlenkloster Lawra Petschersk in Kyiv, das historische Zentrum von Lwiw, der geodätische Bogen von Struve, die alten Buchenwälder der Karpaten, die Residenz der orthodoxen Metropoliten der Bukowina und Dalmatiens, die antike Stadt in der taurischen Chersones und ihre Chora sowie Holzkirchen der Karpaten.
Die Sonderausstellung im Zentrum Welterbe möchte Solidarität mit dem Erbe der Ukraine zeigen und sich vor ihm verneigen. Bei der Ausstellungseröffnung stellte Welterbereferentin Ulrike Siebenhaar zusammen mit Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin Oberfrankens, die einzelnen Welterbestätten vor. „Einige dieser Stätten wie die alten Buchenurwälder der Karpaten sind transnational. Damit sind sie geradezu die Verkörperung des Gedankens eines gemeinsamen, schützenwerten Erbes der gesamten Menschheit“, so Siebenhaar.
Ermöglicht haben die Sonderausstellung die „Denk-Mal-Stiftung“ aus Bischberg, „srg_media“ aus Bamberg und die Agentur „h neun“ aus Berlin. Bei freiem Eintritt kann man die Bilder täglich zwischen 11 und 16 Uhr im Zentrum Welterbe besichtigen.
- April 5, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg