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Zentrum Welterbe

Neue Lei­te­rin des Zen­trums Welterbe

Simo­na von Eyb im Interview

Seit 1. Okto­ber ist Simo­na von Eyb die neue Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe Bam­berg. Wir haben sie zum Inter­view getrof­fen und mit ihr über den Zustand des Bam­ber­ger Welt­erbes, das knap­pe Bud­get, neue For­men von Tou­ris­mus und ein viel­tei­li­ges
Schau­bild gesprochen.

Simo­na von Eyb, gebür­tig aus Rumä­ni­en und stu­dier­te Kul­tur­ma­na­ge­rin, hat eini­ge Jah­re an der Bran­den­bur­gi­schen Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Cott­bus-Senf­ten­berg zum The­ma Welt­erbe­ma­nage­ment gelehrt und war unter ande­rem als Bera­te­rin für Kul­tur­er­be an der Euro­päi­schen Exe­ku­tiv­agen­tur für Bil­dung und Kul­tur in Brüs­sel tätig. Außer­dem wirk­te sie an der Shang­hai Uni­ver­si­ty of Finan­ce and Eco­no­mics und beim UNESCO-Welt­erbe­zen­trum in Paris.

Nach Bam­berg hat­te sie bereits vor ihrem Dienst­an­tritt als neue Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe Ver­bin­dun­gen. So war die Fami­lie von Eyb bereits vor 500 Jah­ren in der Stadt ansäs­sig. „Albrecht von Eyb“, sagt sie, „war hier Dom­herr und einen Bischof gab es spä­ter mit unse­rem Namen auch.“ Am ehe­ma­li­gen Dom­her­ren­hof am Dom­platz hängt zudem heu­te noch das Fami­li­en­wap­pen. „Schon damals haben sich die von Eybs um das Geis­ti­ge in der Stadt geküm­mert. Es ist sehr schön zu den­ken, dass mei­ne Arbeit heu­te, auch wenn unter ande­ren Umstän­den und mit ande­ren Mit­teln, sehr ähn­lich ist.“

Frau von Eyb, haben Sie sich in Bam­berg bereits eingelebt?

Simo­na von Eyb: Ja, total. Es ist eine tol­le Stadt. Bam­berg hat eine Magie und eine gewis­se Anzie­hungs­kraft. Auch mei­ne Kin­der mögen sie und gehen hier schon auf die Schu­le. Ich habe außer­dem bis­her kei­ne ein­zi­ge Per­son ken­nen­ge­lernt, die etwas Nega­ti­ves über Bam­berg gesagt hätte.

War­um haben Sie sich für die Stel­le der Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe beworben?

Simo­na von Eyb: Ich habe vor­her in Ber­lin gewohnt und hat­te ehr­lich gesagt nicht vor, noch ein­mal umzu­zie­hen. Aber dann wur­de die Stel­le in Bam­berg frei. Das Zen­trum hat in Deutsch­land einen her­aus­ra­gen­den Ruf und gilt als ein soge­nann­tes Best Prac­ti­ce- Bei­spiel in Sachen Welt­erbe­ver­mitt­lung und ‑manage­ment.

Womit konn­ten Sie sich im Bewer­bungs­ver­fah­ren durchsetzen?

Simo­na von Eyb: Es wur­de Fach­wis­sen, Erfah­rung und vor allem wür­de ich sagen Lei­den­schaft ver­langt. Also eine Mischung aus Theo­rie, Pra­xis und per­sön­li­chem Enga­ge­ment. Ich glau­be, ich konn­te mit drei The­men über­zeu­gen. Da war ein­mal das Welt­erbe­ma­nage­ment, das ich stu­diert und in Cott­bus gelehrt habe. Auch habe ich bereits prak­ti­sche Erfah­run­gen aus Pro­jek­ten, die ich an ande­ren Welt­erbe­stät­ten ent­wi­ckelt habe, oder aus der lang­jäh­ri­gen Zusam­men­ar­beit mit dem UNESCO-Welt­erbe­zen­trum, wie zum Bei­spiel die Mit­wir­kung an den Richt­li­ni­en zur Ein­be­zie­hung einer Per­spek­ti­ve der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung in die Pro­zes­se der Welt­erbe-Kon­ven­tio­nen, die das Welt­erbe­ko­mi­tee in Paris 2016 ver­ab­schie­det hat. Hin­zu kommt der Bereich der Bil­dung und der Ver­mitt­lung des Welt­erbes und der Tou­ris­mus. Dazu habe ich pro­mo­viert und über kol­la­bo­ra­ti­ve Wirt­schafts­mo­del­le für die Ent­wick­lung alter­na­ti­ver Tou­ris­mus­mo­del­le als Gegen­mo­dell zu Mas­sen­tou­ris­mus geschrieben.

Wären sol­che Model­le in Bam­berg mit sei­nen zahl­rei­chen Tou­ris­ten­grup­pen möglich?

Simo­na von Eyb: Ich ken­ne natür­lich die vie­len Tou­ris­ten-Bus­se, die täg­lich in die Stadt kom­men. Das ist kei­ne opti­ma­le Form von Tou­ris­mus. Aber man kann den Tou­ris­mus natür­lich nicht ver­mei­den. Es ist in gewis­ser Wei­se auch für jeden Men­schen enorm wich­tig, die Erfah­rung der Begeg­nun­gen einer Rei­se zu machen, das sind for­ma­ti­ve Erleb­nis­se und ein grund­le­gen­des Men­schen­recht. Es ist sehr schön zu sehen, dass sich die Men­schen für Bam­berg und sei­ne Geschich­te inter­es­sie­ren und Tou­ris­mus bringt sehr vie­le Vor­tei­le für die loka­le Wirt­schaft. Ande­rer­seits muss man sich über­le­gen, wie die nega­ti­ven sozio­kul­tu­rel­len Aus­wir­kun­gen von Tou­ris­mus, oder wie die gro­ßen Grup­pen in der Stadt bes­ser gelenkt wer­den kön­nen. Da gibt es Ideen zu the­ma­be­zo­ge­nen Erleb­nis­sen, die es den Tou­ris­ten ermög­li­chen, Bam­bergs loka­le Kul­tur und abge­le­ge­ne Orte und Tra­di­tio­nen von innen zu erkun­den. Die Leu­te haben immer spe­zi­fi­sche­re Inter­es­sen und wün­schen sich per­so­na­li­sier­te Rei­se­op­tio­nen, sie wol­len etwas erle­ben und nicht nur etwas pas­siv sehen.

Nach Bam­berg kom­men auch vie­le Leu­te, um zu fei­ern. Ist das eine Grup­pe, die Sie mit dem Welt­erbe anspre­chen wollen?

Simo­na von Eyb: Jede Grup­pe ist eine Ziel­grup­pe für uns. Unse­re Arbeit ist noch wich­ti­ger dort, wo die Men­schen nicht genug sen­si­bi­li­siert sind. Ich sehe sol­che Jung­ge­sel­len­ab­schie­de oder der­glei­chen öfter auf der Stra­ße. Na ja, dass man extra nach Bam­berg kommt, um zu trin­ken, anstatt das im Hei­mat­ort zu tun, ist mir ein Rät­sel. Auch wenn das den vie­len Braue­rei­en in der Stadt sicher sehr gut tut. Ams­ter­dam war zum Bei­spiel lan­ge Zeit mit Tou­ris­ten unzu­frie­den, die für ähn­li­che Zwe­cke in die Stadt kamen. Also hat man begon­nen, eine sehr deut­li­che Mar­ke­ting­stra­te­gie ein­zu­füh­ren, die Par­ty­tou­ris­mus ein­däm­men soll. Dass so etwas auch in Bam­berg nötig ist, möch­te ich nicht sagen, auch bin ich der Mei­nung, dass etwas zu ver­bie­ten weni­ger effi­zi­ent ist als eine Alter­na­ti­ve anzubieten.

Könn­te man dabei noch neu­es tou­ris­ti­sches Publi­kum gewin­nen oder müss­te man beim alten Bam­bergs Bild als Bier­stadt ändern?

Simo­na von Eyb: Ja, man kann neu­es Publi­kum gewin­nen, aber dafür braucht man einen stra­te­gi­schen Plan. Bam­berg arbei­tet bereits an der Ent­wick­lung der Richt­li­ni­en für einen nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus in der Stadt. Dar­um ist das Zen­trum Welt­erbe auch schon in Kon­takt mit der Tou­ris­mus­ab­tei­lung und ihrem sehr enga­gier­ten Lei­ter, Herrn Micha­el Heger.

Was ist nach­hal­ti­ger Tourismus?

Simo­na von Eyb: Da gibt es ver­schie­de­ne Aspek­te: Ein­mal soll Tou­ris­mus öko­lo­gisch nach­hal­tig sein und die Umwelt nicht beein­träch­ti­gen; dann soll er sozi­al nach­hal­tig sein, heißt, die Lebens­qua­li­tät der Ein­woh­ner ver­bes­sern und die loka­le Gemein­schaft ein­be­zie­hen. Und auch wirt­schaft­li­che Nach­hal­tig­keit spielt hier eine Rol­le. Ein Bei­spiel dafür wäre, loka­len Unter­neh­mern mehr Sicht­bar­keit und Unter­stüt­zung durch Tou­ris­mus zu verschaffen.

Muss dafür auch alte, also tou­ris­tisch inter­es­san­te Bau­sub­stanz auf den neu­es­ten ener­ge­ti­schen Stand gebracht wer­den? Und was wür­de der Denk­mal­schutz dazu sagen?

Simo­na von Eyb: Der Fakt, dass man­che Gebäu­de seit 1000 Jah­ren ste­hen, spricht für ihre Nach­hal­tig­keit. Und ich bin auch davon über­zeugt, dass das Welt­erbe inso­fern viel Inspi­ra­ti­on für Nach­hal­tig­keit bie­ten kann. Aber was etwa Moder­ni­sie­run­gen von Ener­gie­sys­te­men angeht, wie mit Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen, arbei­ten wir mit dem Denk­mal­schutz zusam­men. Und die­ser ist im Prin­zip offen für Moder­ni­sie­run­gen. Ein kla­res „Nein“ habe ich noch nicht gehört – es wird von Ein­zel­fall zu Ein­zel­fall ent­schie­den. Vor 50 Jah­ren wäre das aber tat­säch­lich noch nicht so gewe­sen. Heu­te ste­hen aber die Men­schen im Mit­tel­punkt. Heu­te ist es kein Argu­ment mehr zu sagen, dass Stei­ne wich­ti­ger als die Men­schen sind.

In wel­chem Zustand hat Ihre Vor­gän­ge­rin Patri­cia Alberth das Zen­trum hinterlassen?

Simo­na von Eyb: Ich ken­ne Frau Alberth sehr gut, wir haben bei­de an der Uni­ver­si­tät in Cott­bus stu­diert und waren bei der UNESCO in Paris. Ich habe ihre Arbeit immer ver­folgt und habe bereits erwähnt, wel­chen guten Ruf das Welt­erbe­zen­trum hat. Ich habe in Bam­berg also eine sehr gute Struk­tur vor­ge­fun­den und bin sehr zufrie­den mit mei­nem per­sön­li­chen Erbe von Frau Alberth.

Gibt es trotz­dem etwas, das Sie von ihr nicht über­neh­men werden?

Simo­na von Eyb: Man hat natür­lich nie irgend­wo ein per­fek­tes Kon­strukt, aber ich den­ke, auch die Din­ge, die nicht opti­mal sind, gehö­ren dazu. Sonst gibt es auch kei­nen Raum für Weiterentwicklung.

Frau Alberth bemän­gel­te zuletzt die knap­pe finan­zi­el­le Aus­stat­tung des Zen­trums. Wie sehen Sie die finan­zi­el­le Lage?

Simo­na von Eyb: Das ist im Kul­tur­be­reich ein gene­rel­les Pro­blem. Ich habe bis­her nir­gends eine Stadt oder einen Ort gefun­den, wo der Kul­tur­be­reich mit sei­nem Etat abso­lut zufrie­den war. Trotz­dem besteht eine sehr wich­ti­ge finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der Stadt Bam­berg – und dar­über bin ich sehr froh. Vie­le ande­re Welt­erbe­städ­te sind übri­gens nei­disch auf solch eine städ­ti­sche Unter­stüt­zung. Also ja, es könn­te natür­lich mehr Bud­get sein. Aber ich hof­fe, dass wir, wenn wir ein Ent­wick­lungs­kon­zept für das Zen­trum haben, mit den ange­spro­che­nen Punk­ten wie Nach­hal­tig­keit und alter­na­ti­vem Tou­ris­mus, damit die Stadt über­zeu­gen kön­nen, uns mit mehr finan­zi­el­len Mit­teln zu unterstützen.

Muss­ten Sie seit Ihrem Dienst­an­tritt schon Rück­schlä­ge oder Frus­tra­tio­nen hinnehmen?

Simo­na von Eyb: Vor 50 Jah­ren war Welt­erbe­ma­ne­ge­ment ein­fach nur Denk­mal­schutz. Heu­te ist die Auf­ga­be viel kom­ple­xer gewor­den und es sind viel mehr Akteu­re betei­ligt – das kann ein Grund für Frus­tra­ti­on sein. Aber das war mir von Anfang bewusst. Ich zei­ge Ihnen etwas.

(Sie steht auf und holt von ihrem Schreib­tisch ein DIN A3-gro­ßes Schau­bild, das etwa zwei Dut­zend städ­ti­sche Insti­tu­tio­nen zeigt, die auf die Ent­schei­dung der Denk­mal­pfle­ge Ein­fluss neh­men können.)

Simo­na von Eyb: Hier haben wir die Denk­mal­schutz­be­hör­de, das Bau­amt, das Stadt­pla­nungs­amt, das Umwelt­amt, das Erz­bis­tum, die Uni­ver­si­tät, die Staats­bi­blio­thek, die Muse­en der Stadt, die Ver­ei­ne und eini­ge mehr. Und das ist nur ein Teil der städ­ti­schen
Akteu­re.

Wenn Sie eine Idee haben, die die alte Bau­sub­stanz betrifft, müs­sen Sie zu all die­sen Insti­tu­tio­nen gehen, um zu fra­gen was die­se von der Idee halten?

Simo­na von Eyb: Ja! (lacht) Und idea­ler­wei­se sol­len sie auch zu mir kom­men, wenn sie etwas Neu­es unter­neh­men wol­len, das das Welt­erbe betrifft. Sie sehen, es ist nicht ein­fach. Aber ich arbei­te schon immer in dem Glau­ben, dass man nur durch Zusam­men­ar­beit mit so vie­len Akteu­ren wie mög­lich etwas errei­chen kann. Das heißt, dass man viel kom­mu­ni­zie­ren muss. Auch wenn es ver­schie­de­ne Inter­es­sen gibt – irgend­wo gibt es immer eine Mög­lich­keit, sich zu einigen.

Sie haben das Zen­trum Welt­erbe im Jahr des 30-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Bam­ber­ger Welt­erbes über­nom­men. Hat­ten Sie das Gefühl, mit der Orga­ni­sa­ti­on des gro­ßen Jah­res­pro­gramms gleich ins kal­te Was­ser gewor­fen wor­den zu sein?

Simo­na von Eyb: Ja, schon etwas, aber ich bin mit dem Ergeb­nis sehr zufrie­den. Das Team hat das gan­ze Jahr über zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen, Vor­trä­ge, spe­zi­el­le Füh­run­gen und so wei­ter orga­ni­siert und die Krö­nung war der Fest­tag am 11. Dezem­ber in der Kon­zert­hal­le. Da herrsch­te eine so gute Stim­mung und ein Gefühl von Gemein­schaft. Für mich war es ohne­hin eine Fei­er die­ser Gemein­schaft, des kol­lek­ti­ven Akts des Jubi­lä­ums­jah­res und des Welt­er­ebe­ma­nage­ments. Und man kann es nur, wie gesagt, gemein­sam mit ande­ren managen.

Konn­ten Sie sich bereits einen Ein­druck dar­über ver­schaf­fen, wie weit sich die Men­schen in Bam­berg ihres Welt­erbes und sei­ner Qua­li­tät bewusst sind?

Simo­na von Eyb: Ich glau­be schon, dass sich die Men­schen hier der Schön­heit ihrer fan­tas­tisch erhal­te­nen Stadt bewusst sind, auch wenn sie viel­leicht das nicht auto­ma­tisch mit dem Begriff „Welt­erbe“ asso­zi­ie­ren. Aber ich habe den Ein­druck, dass wir viel mehr zu Ver­mitt­lung und Wahr­neh­mung machen könn­ten. Das sehe ich auch als unse­re Auf­ga­be hier im Zen­trum, den Men­schen zu erklä­ren, was Welt­erbe bedeu­tet und war­um es wich­tig ist.

Was könn­te inso­fern das Jahr 2024 bringen?

Simo­na von Eyb: Das Ent­wick­lungs­kon­zept für das Zen­trum Welt­erbe zu erar­bei­ten, ist die gro­ße Auf­ga­be, die ich mir vor­ge­nom­men habe. Dazu müs­sen wir unse­ren Manage­ment­plan über­ar­bei­ten, damit er akti­ver und effek­ti­ver wird. Dann ste­hen noch zahl­rei­che inter­na­tio­na­le Ver­an­stal­tun­gen an, bei denen wir Bam­berg ver­tre­ten wer­den, wie die Gene­ral­ver­samm­lung der Orga­ni­sa­ti­on der Welt­erbe­städ­te in Spa­ni­en oder das Welt­erbe­ma­na­ger-Forum bei der nächs­ten Sit­zung des Welt­erbe­ko­mi­tees in Indi­en. Und noch span­nen­der sind die viel­fäl­ti­gen Pro­jek­te, die wir die­ses Jahr in Bam­berg für unse­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor­be­rei­ten. Es ist für uns wich­tig, die Freu­de an dem Welt­erbe zu ver­mit­teln und die Über­zeu­gungs­kraft zu schaf­fen, dass das Welt­erbe nicht in die Ver­gan­gen­heit gehört und ein leben­di­ger Teil der Gesell­schaft in Bam­berg ist.

Vor­trä­ge, Aus­stel­lun­gen, Feste

30 Jah­re Welt­erbe: Pro­gramm im zwei­ten Halbjahr

Mehr als 30 Ver­an­stal­tun­gen bie­tet das Zen­trum Welt­erbe im zwei­ten Halb­jahr des 30-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Bam­ber­ger Welt­erbes. Auf dem Pro­gramm ste­hen unter ande­rem ein Wein­fest und ein Stiftungsfest.

Was wis­sen wir eigent­lich über die akus­ti­schen Wer­te des Welt­erbes? Wie kön­nen Welt­erbe und erneu­er­ba­re Ener­gien eine Syn­er­gie bil­den? Und was hat es mit dem geret­te­ten Erbe in der Unte­ren Gärt­ner­stadt auf sich? Ant­wor­ten auf die­se und wei­te­re Fra­gen bie­tet das Pro­gramm des Zen­trums Welt­erbe im zwei­ten Halb­jahr des 30-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums der Auf­nah­me der Alt­stadt von Bam­berg auf die Lis­te des Erbes der Mensch­heit. Dies hat das Rat­haus Ende letz­ter Woche mit­ge­teilt (7. Juli).

Mehr als 30 Ver­an­stal­tun­gen, Vor­trä­gen, Son­der­aus­stel­lun­gen, Füh­run­gen und Mit­mach­ak­tio­nen ste­hen dabei auf dem Pro­gramm. „Ob Heri­ta­ge Slam, Wein­fest im Wein­berg von St. Micha­el oder Son­der­füh­run­gen in sonst ver­schlos­se­nen Bau­denk­mä­ler – unser zwei­tes Halb­jah­res­pro­gramm deckt vie­le Per­spek­ti­ven auf das Welt­erbe in Bam­berg auf“, so Dia­na Bütt­ner, kom­mis­sa­ri­sche Lei­te­rin des Zen­trum Welt­erbe Bam­berg. „In den Mona­ten zwi­schen Juli und Dezem­ber liegt der Fokus auch im zwei­ten Halb­jahr auf Bam­bergs grü­nem Erbe und den Aspek­ten der Nachhaltigkeit.“

Neben der Son­der­aus­stel­lung „Geret­te­tes Erbe: Bam­bergs Unte­re Gärt­ner­stadt“ im Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um wer­den zum Bei­spiel Füh­run­gen durch die Kräu­ter­gärt­ne­rei „Mus­s­ärol“ ange­bo­ten. Auch die frisch restau­rier­te Sebas­tia­nika­pel­le der Gärt­ner bie­tet Füh­run­gen an.

Los geht es am 23. Juli mit einem Stif­tungs­fest anläss­lich des 20. Grün­dungs­tags der Stif­tung Welt­kul­tur­er­be Bam­berg auf der Klos­ter­an­la­ge St. Micha­el. Gäs­te haben hier die Mög­lich­keit, die Tür­me des ehe­ma­li­gen Klos­ters zu besich­ti­gen. Wei­te­re Pro­gramm­punk­te fin­den sich hier.

Bewer­bungs­frist läuft

FSJ im Zen­trum Welterbe

Noch bis zum 15. März kön­nen sich jun­ge Men­schen zwi­schen 15 und 26 Jah­ren für ein Frei­wil­li­ges Sozia­les Jahr (FSJ) beim Zen­trum Welt­erbe Bam­berg bewerben.

Nach der Schu­le wol­len sich vie­le Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne erst ein­mal ori­en­tie­ren, bevor sie sich für einen Berufs­weg ent­schei­den. Ein Frei­wil­li­ges Sozia­les Jahr, auch bekannt als FSJ, bie­tet eine Mög­lich­keit, neue Auf­ga­ben und Tätig­kei­ten aus­zu­pro­bie­ren, zum Bei­spiel in einer kul­tu­rel­len Einrichtung.

Dabei ler­nen die Frei­wil­li­gen nicht nur viel über die ver­schie­de­nen Berufs­pro­fi­le an ihrer Ein­satz­stel­le, son­dern sam­meln auch Erfah­run­gen für ihre beruf­li­che und per­sön­li­che Ent­wick­lun­gen. Aus­tausch mit ande­ren Frei­wil­li­gen kommt dabei eben­falls nicht zu kurz. So tref­fen sich mehr­mals im Jahr alle baye­ri­schen Frei­wil­li­gen zu ein­wö­chi­gen Semi­na­ren in ganz Bayern.

Neben der Musik­schu­le, dem E.T.A.-Hoffmann-Theater und der Stadt­bü­che­rei bie­tet in Bam­berg auch das Zen­trum Welt­erbe ab dem 1. Sep­tem­ber ein FSJ Kul­tur an. Wie die Stadt mit­teil­te, erwar­te Inter­es­sier­te dort ein abwechs­lungs­rei­cher Arbeits­platz mit viel­sei­ti­gen Auf­ga­ben­fel­dern. Dazu wür­den bei­spiels­wei­se die Vor­be­rei­tung und media­le Beglei­tung von Ver­an­stal­tun­gen, das Mit­wir­kung an der Ver­mitt­lung des Welt­erbes oder die orga­ni­sa­to­ri­sche und admi­nis­tra­ti­ven Unter­stüt­zung des Teams gehö­ren. Frei­wil­li­ge, die guten schrift­li­chen Aus­druck, Geschick mit Foto- oder Video­ka­me­ras oder Freu­de am Orga­ni­sie­ren mit­brin­gen, kön­nen sich in dem ent­spre­chen­den Bereich ver­stärkt einbringen.

Die Bewer­bungs­frist für das FSJ geht noch bis 15 März.

Wech­sel nach Baden-Württemberg

Patri­cia Alberth als Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe verabschiedet

Wor­te der Aner­ken­nung und des Dan­kes präg­ten die Abschieds­fei­er für Patri­cia Alberth als Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe in Bam­berg. Mit­te Janu­ar hat­te sie ihren Abschied von der Stel­le bekannt­ge­ge­ben, um nach Baden-Würt­tem­berg zu wechseln.

„Den Baden-Würt­tem­ber­gern kann man nur gra­tu­lie­ren zu die­ser Per­so­nal­ent­schei­dung“, zitiert eine Mit­tei­lung Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. Dort, in ihrer Hei­mat, wird Patri­cia Alberth ab März die Geschäfts­füh­re­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gärten.

In sei­ner Abschieds-Anspra­che im Zen­trum Welt­erbe bezeich­ne­te Star­ke Alberths Wech­sel als „wun­der­ba­ren beruf­li­chen Auf­stieg, den Sie sich nicht nur red­lich ver­dient haben, son­dern der auch unter­streicht, wel­che Qua­li­tä­ten und Kom­pe­ten­zen Sie ausstrahlen.“

Star­ke blick­te auf die erfolg­rei­che Tätig­keit von Alberth für das Zen­trum Welt­erbe zurück, die vor knapp zehn Jah­ren im Novem­ber 2013 begon­nen hat­te. Höhe­punk­te in die­ser Zeit sei­en die Kon­zep­ti­on und Errich­tung des Welt­erbe-Besuchs­zen­trums auf den Unte­ren Müh­len und der Manage­ment­plan für das Bam­ber­ger Welt­erbe gewesen.

Auch Patri­cia Alberth blick­te zufrie­den auf ihr Wir­ken in Bam­berg zurück: „Wir konn­ten tol­le Pro­jek­te umset­zen und 1a-Part­ner­schaf­ten auf­bau­en.“ Den Dank dafür gab sie umge­hend an ihre Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter wei­ter. „Das Gan­ze war nur mög­lich auf Grund eines tol­len, tol­len Teams und das von der Stadt­spit­ze in mich gesetz­te Ver­trau­en!“ Nun freue sie sich auf die neue Her­aus­for­de­rung in Baden-Würt­tem­berg. Die Lei­tung des Zen­trums Welt­erbe über­nimmt nun kom­mis­sa­risch Alberths bis­he­ri­ge Stell­ver­tre­te­rin Dia­na Büttner.

Inter­view mit Patri­cia Alberth

Was sie mit­nimmt aus Bam­berg und wel­che Emp­feh­lun­gen sie noch für die Stadt hat – hat Patri­cia Albert in einem Inter­view mit der Pres­se­stel­le der Stadt verraten.

Wenn Sie Bam­berg mit ande­ren Welt­erbe­stät­ten ver­glei­chen: Was ist das Beson­de­re an Bam­bergs Altstadt?

Patri­cia Alberth: Das Beson­de­re ist jeweils der soge­nann­te außer­ge­wöhn­li­che uni­ver­sel­le Wert der Welt­erbe­stät­te – im Fall von Bam­berg also der mit­tel­al­ter­li­che Stadt­grund­riss und die sehr gut erhal­te­ne Archi­tek­tur, vor allem aus dem Mit­tel­al­ter und dem Barock.

Beson­ders ist auch das Ver­hält­nis der Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger zu ihrem Welt­erbe. Wie wür­den Sie es beschreiben?

Patri­cia Alberth: Die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger sind sehr mit der Stadt ver­bun­den. Ihre eige­ne Geschich­te ist mit der der Stadt ver­wo­ben. Dem­entspre­chend set­zen sie sich für Bam­berg ein. Das ist nicht selbst­ver­ständ­lich. Dar­um benei­den uns viele.

Was muss getan wer­den, damit die Alt­stadt von Bam­berg auch noch in 200 Jah­ren Bestand hat?

Patri­cia Alberth: Fin­ger weg von win­di­gen Investoren.

Was raten Sie ins­be­son­de­re der Stadt­spit­ze im Umgang mit dem Welterbe?

Patri­cia Alberth: Die Stadt­spit­ze weiß, dass der Welt­erbe-Sta­tus Bam­berg den Rücken stärkt, um die lang­fris­ti­gen Inter­es­sen der Stadt zu wah­ren. Wich­tig ist, dass wei­ter­hin genü­gend Men­schen im Hand­werk aus­ge­bil­det wer­den, um das Welt­erbe zu erhalten.

Wie kann die Jugend für Hein­rich und sein Erbe begeis­tert werden?

Patri­cia Alberth: Die Wer­te, für die Hein­rich und Kuni­gun­de ste­hen, haben heu­te noch Rele­vanz: ihre Zunei­gung zuein­an­der, ihr zukunfts­ge­rich­te­tes Han­deln, ihr Den­ken über Lan­des­gren­zen hinweg.

Anläss­lich des Kar­ne­vals in Vene­dig ist von einem Aus­ver­kauf der Lagu­nen­stadt die Rede. Sehen Sie ähn­li­che Ten­den­zen in Bamberg?

Patri­cia Alberth: Bam­bergs kul­tu­rel­les Erbe ist ein wich­ti­ger Wirt­schafts­fak­tor. Von Zustän­den wie in Vene­dig ist Bam­berg zum Glück weit ent­fernt. Bam­bergs Infra­struk­tur ori­en­tiert sich in ers­ter Linie an den Bedürf­nis­sen der loka­len Bevöl­ke­rung. Den Kurs des Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice, Bam­bergs Pro­fil als Kul­tur­des­ti­na­ti­on zu schär­fen, unter­stüt­ze ich: Klas­se statt Masse.

Wel­chen Rat geben Sie ihrer Nach­fol­ge­rin oder ihrem Nach­fol­ger mit auf den Weg?

Patri­cia Alberth: Das Welt­erbe hat in Bam­berg vie­le enga­gier­te Mit­strei­te­rin­nen und Mit­strei­ter, die es ein­zu­bin­den gilt.

Sie wer­den Geschäfts­füh­re­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Baden-Würt­tem­berg, eine Ein­rich­tung mit 221 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter. Haben Sie Respekt vor der Aufgabe?

Patri­cia Alberth: Klar habe ich Respekt vor der Geschäfts­füh­rung der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Baden-Würt­tem­berg. Gleich­zei­tig füh­le ich mich gut gerüs­tet. Wie nut­ze ich die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung für his­to­ri­sche Orte, wie begeis­te­re ich jun­ge Men­schen für ihr kul­tu­rel­les Erbe? Wie fede­re ich die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels für Gebäu­de und Gär­ten ab, wie schmie­de ich Alli­an­zen, um gemein­sam mehr zu errei­chen? Die­se Fra­gen sind gewohn­tes Ter­rain für mich.

Was wer­den Sie vermissen?

Patri­cia Alberth: Bam­berg mit allem, was dazu gehört, und mei­ne wöchent­li­che Rati­on Gemü­se aus der Gärtnerstadt.

Wech­sel nach Baden-Württemberg

Patri­cia Alberth ver­lässt Zen­trum Welterbe

Nach zehn Jah­ren an der Spit­ze des Zen­trums Welt­erbe Bam­berg tritt Patri­cia Alberth von der Stel­le zurück. Ein ande­res Berufs­an­ge­bot war zu verlockend.

Wie die Stadt bekannt­ge­ge­ben hat, wird Patri­cia Alberth, Lei­te­rin des Bam­ber­ger Zen­trums Welt­erbe, von die­ser Stel­le zurück­tre­ten. Ab März wird sie Geschäfts­füh­re­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Bruch­sal in ihrer baden-würt­tem­ber­gi­schen Hei­mat. Patri­cia Alberth hat seit 2013 das Zen­trum Welt­erbe in Bam­berg geleitet.

„Die­ser beruf­li­che Auf­stieg ist die höchs­te Aner­ken­nung für die Arbeit von Patri­cia Alberth in Bam­berg in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren“, reagier­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke auf den Wechsel.

Die Kon­zep­ti­on und die Ein­rich­tung des Welt­erbe-Besuchs­zen­trums auf den Unte­ren Müh­len mit der Eröff­nung 2019 und das umfang­rei­che Pro­gramm zum 25. Jubi­lä­um des Welt­erbe-Titels ein Jahr zuvor zäh­len zu den Mei­len­stei­nen von Alberths Tätig­keit in Bamberg.

Ihr sei es gelun­gen, „den Schutz und die Ver­mitt­lung des Welt­erbes auf ein ande­res Niveau zu heben und auch die Bam­ber­ger Bevöl­ke­rung noch mehr für die Schät­ze zu sen­si­bi­li­sie­ren, die vor unse­rer Haus­tür lie­gen“, sag­te Starke.

Mit mehr als 100 Akteu­rin­nen und Akteu­ren hat Alberth einen Manage­ment­plan für das Welt­erbe Bam­berg ent­wi­ckelt. Die­ses pra­xis­taug­li­che Arbeits­in­stru­ment dient auch ande­ren Welt­erbe­stät­ten als Vorlage.

Wer­de­gang Patri­cia Alberths

Patri­cia Alberth ist in Baden-Würt­tem­berg auf­ge­wach­sen und hat in Bad Mer­gen­theim ihr Abitur abge­legt. Nach ihrem Stu­di­um in den Nie­der­lan­den, in Chi­na und Cott­bus sowie jeweils zehn­jäh­ri­ger Arbeit erst für die UNESCO und dann in Bam­berg kehrt sie nun zu ihren Wur­zeln zurück.

„Ich ver­las­se Bam­berg mit min­des­tens einem wei­nen­den Auge, denn ich habe mich hier beruf­lich und pri­vat sehr wohl gefühlt. Bam­berg ist ein Juwel. Mit einem tol­len Team und einer hoch­enga­gier­ten Stadt­ge­sell­schaft im Rücken konn­te ich vie­les bewe­gen und Bam­bergs gute Welt­erbe-Pra­xis inter­na­tio­nal sicht­bar machen. Das Ange­bot, in mei­ner Hei­mat eine so anspruchs­vol­le Auf­ga­be zu über­neh­men, konn­te ich nicht aus­schla­gen. Ich freue mich sehr auf die­se neue Her­aus­for­de­rung“, sag­te Patri­cia Alberth.

Die Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Baden-Würt­tem­berg, für die Alberth nun die Lei­tung über­nimmt, betreu­en ins­ge­samt 62 Monu­men­te des Lan­des. Dar­un­ter befin­den sich das Schloss Lud­wigs­burg, Schloss Hei­del­berg, das tau­ber­frän­ki­sche Schloss Wei­kers­heim und das Klos­ter Maul­bronn. Die Ein­rich­tung hat 221 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern, die in der Zen­tra­le in Bruch­sal sowie in elf Orts­ver­wal­tun­gen tätig sind.

Unesco-Welt­erbe in der Ukraine

Son­der­aus­stel­lung im Zen­trum Welterbe

Von aktu­ell 1.154 Welt­erbe­stät­ten befin­den sich sie­ben in der Ukrai­ne. Sie sind durch Putins Angriffs­krieg akut bedroht. Eine Son­der­aus­stel­lung im Zen­trum Welt­erbe Bam­berg zeigt Foto­gra­fien der Stätten.

„Die Bil­der zei­gen, über welch kul­tu­rel­len Reich­tum die Ukrai­ne ver­fügt“, so Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke bei der Eröff­nung der Son­der­aus­stel­lung „Unesco-Welt­erbe­stät­ten in der Ukrai­ne“ im Zen­trum Welt­erbe Bam­berg.

Eigent­lich hat sich Russ­land mit der Unter­zeich­nung der Haa­ger Kon­ven­ti­on 1957 zum Schutz von Kul­tur­schät­zen, auch im Krieg, ver­pflich­tet. Doch der Schutz des kul­tu­rel­len Erbes der Ukrai­ne ist zu einem fes­ten Bestand­teil der Kriegs­hil­fe gewor­den. Ein Teil des kul­tu­rel­len Erbes wird der­zeit eva­ku­iert. Ande­res ver­su­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fer – so gut es geht – zu schüt­zen: mit Sand­sä­cken, mit Luft­pols­ter­fo­li­en, mit Holzverschalungen.

Die sie­ben ukrai­ni­schen Welt­erbe­stät­ten sind: die Sophien­ka­the­dra­le und das Höh­len­klos­ter Lawra Pet­schersk in Kyiv, das his­to­ri­sche Zen­trum von Lwiw, der geo­dä­ti­sche Bogen von Struve, die alten Buchen­wäl­der der Kar­pa­ten, die Resi­denz der ortho­do­xen Metro­po­li­ten der Buko­wi­na und Dal­ma­ti­ens, die anti­ke Stadt in der tau­ri­schen Cher­so­nes und ihre Cho­ra sowie Holz­kir­chen der Karpaten.

Die Son­der­aus­stel­lung im Zen­trum Welt­erbe möch­te Soli­da­ri­tät mit dem Erbe der Ukrai­ne zei­gen und sich vor ihm ver­nei­gen. Bei der Aus­stel­lungs­er­öff­nung stell­te Welt­erbe­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar zusam­men mit Heid­run Piwer­netz, Regie­rungs­prä­si­den­tin Ober­fran­kens, die ein­zel­nen Welt­erbe­stät­ten vor. „Eini­ge die­ser Stät­ten wie die alten Buchen­ur­wäl­der der Kar­pa­ten sind trans­na­tio­nal. Damit sind sie gera­de­zu die Ver­kör­pe­rung des Gedan­kens eines gemein­sa­men, schüt­zen­wer­ten Erbes der gesam­ten Mensch­heit“, so Siebenhaar.

Ermög­licht haben die Son­der­aus­stel­lung die „Denk-Mal-Stif­tung“ aus Bisch­berg, „srg_​media“ aus Bam­berg und die Agen­tur „h neun“ aus Ber­lin. Bei frei­em Ein­tritt kann man die Bil­der täg­lich zwi­schen 11 und 16 Uhr im Zen­trum Welt­erbe besichtigen.