Der Arbeits­markt im April 2025

Früh­jahrs­auf­schwung legt an Dyna­mik zu

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Frühjahrsaufschwung
Symbolbild, Foto: Pixabay
Die im März in Schwung gekom­me­ne Früh­jahrs­be­le­bung setz­te sich auch im April fort, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit­teilt. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ging die Arbeits­lo­sig­keit um wei­te­re 524 (-3,6 Pro­zent) auf 14.002 Per­so­nen zurück. Die Arbeits­lo­sig­keit nahm noch dyna­mi­scher ab als im März. Im Ver­gleich zu wirt­schaft­lich pro­spe­rie­ren­den Jah­ren fiel der Rück­gang jedoch unge­fähr halb so kräf­tig aus.

Seit dem letz­ten Jahr ist die Zahl der Arbeits­lo­sen um 1.096 Per­so­nen (+8,5 Pro-zent) gestie­gen. Das liegt neben den Aus­wir­kun­gen der anhal­ten­den kon­junk­tu­rel­len Schwä­che­pha­se an der wei­ter­hin gro­ßen Zahl von Geflüch­te­ten in der Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern bezie­hen. Ende April waren im Agen­tur­be­zirk 999 Ukrai­ner und wei­te­re 971 Flücht­lin­ge ande­rer Her­kunfts­län­der (davon 586 Syrer, 122 Afgha­nen, 41 Ira­ker und 27 Ira­ner) arbeits­los gemeldet.

Der Arbeits­markt ist wei­ter­hin viel in Bewe­gung. Die Job­per­spek­ti­ven sind daher ins­be­son­de­re für Fach­kräf­te gut. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen fan­den 1.564 arbeits­lo­se Frau­en und Män­ner eine neue Beschäf­ti­gung. Das waren ledig­lich 5,2 Pro­zent weni­ger (-86) als 2024. Es wur­den 1.365 Men­schen ent­las­sen, 0,6 Pro­zent (-8) weni­ger als im Vor­jahr. Die Arbeits­auf­nah­men über­stie­gen die Zahl der Frei­set­zun­gen um 199. Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm im April um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,0 Pro­zent ab. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 3,7 Prozent.


Geschäf­ti­ges Trei­ben – Ruhe vor oder nach dem Sturm?

„Der April bescher­te der gesam­ten Regi­on trotz der kon­junk­tu­rel­len Schwä­che­pha­se eine für mich über­ra­schend dyna­mi­sche Früh­jahrs­be­le­bung. Bereits vor Ostern hat­ten so gut wie alle Betrie­be wie-der ihre Mann­schaft an Bord“, so Ste­fan Tre­bes, der Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt. „Ins­be­son­de­re Män­ner, die das Gros der Beschäf­tig­ten im Bau­ge­wer­be sowie im Gar­ten- und Land­schafts­bau aus­ma­chen, pro­fi­tier­ten von den Wie­der­ein­stel­lun­gen. Mehr als drei Vier­tel (76,3 Pro­zent) des Rück­gangs der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel daher in den ver­gan­ge­nen Wochen auf sie. Ihre Zahl ver­rin­ger­te sich um 400 oder 4,8 Pro­zent. Aber auch der Tou­ris­mus und die Gas­tro­no­mie suchen wie­der für die Sai­son Per­so­nal. So redu­zier­te sich die Arbeits­lo­sig­keit der Frau­en, die dort über­wie­gend beschäf­tigt sind, um 124 bezie­hungs­wei­se 2,0 Prozent.

Zu Jah­res­be­ginn beschäf­tig­ten uns zuneh­mend die Hiobs­bot­schaf­ten von anste­hen­den grö­ße­ren Ent­las­sun­gen, über­wie­gend aus der Indus­trie, die dann nach und nach abflau­ten. Anfang April kam die ers­te Mel­dung von höhe­ren Zöl­len. Im Affekt stor­nier­ten Arbeit­ge­ber ihre bei uns gemel­de­ten Stel­len. Mitt­ler­wei­le haben sie je-doch gelernt, mit der neu­en vola­ti­len Poli­tik gelas­se­ner umzu­ge­hen und mel­den uns ihre Stel­len wie­der zurück. Der Stel­len­be­stand ist von Rekord­wer­ten der ver­gan­ge­nen Jah­re jen­seits der 10.000-Marke jedoch weit ent­fernt. Der Arbeits­markt wird wei­ter­hin von der Kon­junk­tur­flau­te sowie den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen beein­träch­tigt. Unse­re Fir­men­be­treu­er des Arbeit­ge­ber­ser­vice beob­ach­ten der­zeit den Trend, dass sich Betrie­be auf der einen Sei­te für die Zukunft zu wapp­nen, indem sie auf Aus­bil­dung set­zen. Auf der ande­ren Sei­te zei­gen sie sich abwar­tend, Neu­ein­stel­lun­gen wer­den befris­tet bezie­hungs­wei­se ver­scho­ben, da in den kom­men­den Wochen vie­le neue poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen erwar­tet werden.“


Kurz­ar­beit – sichert Jobs für den Aufschwung

Im Dezem­ber 2024 (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 106 Betrie­be für 1.771 Arbeit­neh­mer kon­junk­tu­rel­les Kurz­ar­bei­ter­geld. Ledig­lich 0,7 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Ste­fan Tre­bes zur Situa­ti­on: „Die Kurz­ar­bei­ter sind im Ver­gleich zum letz­ten Jahr um 272 Per­so­nen weni­ger gewor­den. Jedoch hat die Zahl der Betrie­be, die Kurz­ar­beit zur Fach­kräf­te­si­che­rung nut­zen, um 32 zuge­legt. Die Fir­men sichern ak-tuell ihre Fach­kräf­te mit Blick auf eine mit­tel­fris­ti­ge Bes­se­rung der kon­junk­tu­rel­len Lage. Das wür­den sie nicht machen, wenn Sie kei­ne Zuver­sicht hät­ten, da Kur­z­ar-beit eine tem­po­rä­re Lösung zur Über­brü­ckung ist.“


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Stadt und Land­kreis Bamberg

In der Stadt Bam­berg wir­ken sich die sai­so­na­len Ein­flüs­se auf den Arbeits­markt weni­ger aus als in den Land­krei­sen. Das ist für Städ­te nor­mal. Die Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 1,5 Pro­zent (-33 Per­so­nen) auf 2.200 Men­schen. Seit dem Vor­jahr ist sie um 14,9 Pro­zent (+285) gestie­gen. Im April wur­den 8,1 Pro­zent weni­ger Men­schen ent­las­sen als in 2024. Gleich-zei­tig fan­den 13,0 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 5,0 Pro­zent (März 5,1 Pro­zent). Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 4,4 Prozent.

Die Arbeit­ge­ber aus der Stadt Bam­berg mel­de­ten im April 249 sozi­al­ver­si­che­rungs-pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice. Das waren so vie­le wie im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool befin­den sich aktu­ell 1.089 Vakan­zen, 37,3 Pro­zent (-649) weni­ger als vor zwölf Monaten.

Im Land­kreis sorgt die Früh­jahrs­be­le­bung jähr­lich für einen regen Beschäf­ti­gungs-anstieg. Die Arbeits­lo­sig­keit nahm des­halb im April um 114 Per­so­nen (-4,5 Pro­zent) ab. Das Bam­ber­ger Land ver­zeich­ne­te Bezirks­weit den zweit­kräf­tigs­ten Rück­gang im ver­gan­ge­nen Monat. Ende April waren 2.397 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det, 98 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 4,3 Pro­zent mehr als in 2024. Es ver­lo­ren im ver­gan­ge­nen Monat 16,6 Pro­zent mehr Men­schen ihren Job als im Vor­jahr, wäh­rend 7,1 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung fan­den. Die Arbeits­lo­sen­quo­te zählt 2,7 Pro-zent (März 2,8 und Vor­jahr 2,6 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und Agen­tur­be­zirks­weit die nied­rigs­te Quo­te. Im April mel­de­ten die Betrie­be aus dem Land­kreis 194 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 6,3 Pro­zent (-13) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Pool gibt es aktu­ell 1.253 Beschäf­ti­gungs­per­spek­ti­ven, 24,7 Pro­zent (-412) weni­ger als vor zwölf Monaten.

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