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Arbeitslosigkeit

Der Arbeits­markt im April 2025

Früh­jahrs­auf­schwung legt an Dyna­mik zu

Die im März in Schwung gekom­me­ne Früh­jahrs­be­le­bung setz­te sich auch im April fort, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit­teilt. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ging die Arbeits­lo­sig­keit um wei­te­re 524 (-3,6 Pro­zent) auf 14.002 Per­so­nen zurück. Die Arbeits­lo­sig­keit nahm noch dyna­mi­scher ab als im März. Im Ver­gleich zu wirt­schaft­lich pro­spe­rie­ren­den Jah­ren fiel der Rück­gang jedoch unge­fähr halb so kräf­tig aus.

Seit dem letz­ten Jahr ist die Zahl der Arbeits­lo­sen um 1.096 Per­so­nen (+8,5 Pro-zent) gestie­gen. Das liegt neben den Aus­wir­kun­gen der anhal­ten­den kon­junk­tu­rel­len Schwä­che­pha­se an der wei­ter­hin gro­ßen Zahl von Geflüch­te­ten in der Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern bezie­hen. Ende April waren im Agen­tur­be­zirk 999 Ukrai­ner und wei­te­re 971 Flücht­lin­ge ande­rer Her­kunfts­län­der (davon 586 Syrer, 122 Afgha­nen, 41 Ira­ker und 27 Ira­ner) arbeits­los gemeldet.

Der Arbeits­markt ist wei­ter­hin viel in Bewe­gung. Die Job­per­spek­ti­ven sind daher ins­be­son­de­re für Fach­kräf­te gut. In den ver­gan­ge­nen vier Wochen fan­den 1.564 arbeits­lo­se Frau­en und Män­ner eine neue Beschäf­ti­gung. Das waren ledig­lich 5,2 Pro­zent weni­ger (-86) als 2024. Es wur­den 1.365 Men­schen ent­las­sen, 0,6 Pro­zent (-8) weni­ger als im Vor­jahr. Die Arbeits­auf­nah­men über­stie­gen die Zahl der Frei­set­zun­gen um 199. Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm im April um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,0 Pro­zent ab. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 3,7 Prozent.


Geschäf­ti­ges Trei­ben – Ruhe vor oder nach dem Sturm?

„Der April bescher­te der gesam­ten Regi­on trotz der kon­junk­tu­rel­len Schwä­che­pha­se eine für mich über­ra­schend dyna­mi­sche Früh­jahrs­be­le­bung. Bereits vor Ostern hat­ten so gut wie alle Betrie­be wie-der ihre Mann­schaft an Bord“, so Ste­fan Tre­bes, der Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt. „Ins­be­son­de­re Män­ner, die das Gros der Beschäf­tig­ten im Bau­ge­wer­be sowie im Gar­ten- und Land­schafts­bau aus­ma­chen, pro­fi­tier­ten von den Wie­der­ein­stel­lun­gen. Mehr als drei Vier­tel (76,3 Pro­zent) des Rück­gangs der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel daher in den ver­gan­ge­nen Wochen auf sie. Ihre Zahl ver­rin­ger­te sich um 400 oder 4,8 Pro­zent. Aber auch der Tou­ris­mus und die Gas­tro­no­mie suchen wie­der für die Sai­son Per­so­nal. So redu­zier­te sich die Arbeits­lo­sig­keit der Frau­en, die dort über­wie­gend beschäf­tigt sind, um 124 bezie­hungs­wei­se 2,0 Prozent.

Zu Jah­res­be­ginn beschäf­tig­ten uns zuneh­mend die Hiobs­bot­schaf­ten von anste­hen­den grö­ße­ren Ent­las­sun­gen, über­wie­gend aus der Indus­trie, die dann nach und nach abflau­ten. Anfang April kam die ers­te Mel­dung von höhe­ren Zöl­len. Im Affekt stor­nier­ten Arbeit­ge­ber ihre bei uns gemel­de­ten Stel­len. Mitt­ler­wei­le haben sie je-doch gelernt, mit der neu­en vola­ti­len Poli­tik gelas­se­ner umzu­ge­hen und mel­den uns ihre Stel­len wie­der zurück. Der Stel­len­be­stand ist von Rekord­wer­ten der ver­gan­ge­nen Jah­re jen­seits der 10.000-Marke jedoch weit ent­fernt. Der Arbeits­markt wird wei­ter­hin von der Kon­junk­tur­flau­te sowie den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen beein­träch­tigt. Unse­re Fir­men­be­treu­er des Arbeit­ge­ber­ser­vice beob­ach­ten der­zeit den Trend, dass sich Betrie­be auf der einen Sei­te für die Zukunft zu wapp­nen, indem sie auf Aus­bil­dung set­zen. Auf der ande­ren Sei­te zei­gen sie sich abwar­tend, Neu­ein­stel­lun­gen wer­den befris­tet bezie­hungs­wei­se ver­scho­ben, da in den kom­men­den Wochen vie­le neue poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen erwar­tet werden.“


Kurz­ar­beit – sichert Jobs für den Aufschwung

Im Dezem­ber 2024 (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 106 Betrie­be für 1.771 Arbeit­neh­mer kon­junk­tu­rel­les Kurz­ar­bei­ter­geld. Ledig­lich 0,7 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Ste­fan Tre­bes zur Situa­ti­on: „Die Kurz­ar­bei­ter sind im Ver­gleich zum letz­ten Jahr um 272 Per­so­nen weni­ger gewor­den. Jedoch hat die Zahl der Betrie­be, die Kurz­ar­beit zur Fach­kräf­te­si­che­rung nut­zen, um 32 zuge­legt. Die Fir­men sichern ak-tuell ihre Fach­kräf­te mit Blick auf eine mit­tel­fris­ti­ge Bes­se­rung der kon­junk­tu­rel­len Lage. Das wür­den sie nicht machen, wenn Sie kei­ne Zuver­sicht hät­ten, da Kur­z­ar-beit eine tem­po­rä­re Lösung zur Über­brü­ckung ist.“


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Stadt und Land­kreis Bamberg

In der Stadt Bam­berg wir­ken sich die sai­so­na­len Ein­flüs­se auf den Arbeits­markt weni­ger aus als in den Land­krei­sen. Das ist für Städ­te nor­mal. Die Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 1,5 Pro­zent (-33 Per­so­nen) auf 2.200 Men­schen. Seit dem Vor­jahr ist sie um 14,9 Pro­zent (+285) gestie­gen. Im April wur­den 8,1 Pro­zent weni­ger Men­schen ent­las­sen als in 2024. Gleich-zei­tig fan­den 13,0 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 5,0 Pro­zent (März 5,1 Pro­zent). Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 4,4 Prozent.

Die Arbeit­ge­ber aus der Stadt Bam­berg mel­de­ten im April 249 sozi­al­ver­si­che­rungs-pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice. Das waren so vie­le wie im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool befin­den sich aktu­ell 1.089 Vakan­zen, 37,3 Pro­zent (-649) weni­ger als vor zwölf Monaten.

Im Land­kreis sorgt die Früh­jahrs­be­le­bung jähr­lich für einen regen Beschäf­ti­gungs-anstieg. Die Arbeits­lo­sig­keit nahm des­halb im April um 114 Per­so­nen (-4,5 Pro­zent) ab. Das Bam­ber­ger Land ver­zeich­ne­te Bezirks­weit den zweit­kräf­tigs­ten Rück­gang im ver­gan­ge­nen Monat. Ende April waren 2.397 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det, 98 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 4,3 Pro­zent mehr als in 2024. Es ver­lo­ren im ver­gan­ge­nen Monat 16,6 Pro­zent mehr Men­schen ihren Job als im Vor­jahr, wäh­rend 7,1 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung fan­den. Die Arbeits­lo­sen­quo­te zählt 2,7 Pro-zent (März 2,8 und Vor­jahr 2,6 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und Agen­tur­be­zirks­weit die nied­rigs­te Quo­te. Im April mel­de­ten die Betrie­be aus dem Land­kreis 194 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 6,3 Pro­zent (-13) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Pool gibt es aktu­ell 1.253 Beschäf­ti­gungs­per­spek­ti­ven, 24,7 Pro­zent (-412) weni­ger als vor zwölf Monaten.

Der Arbeits­markt im März 2025

Früh­jahr­be­le­bung bereits vor Ostern durchgestartet

Im März kam die bereits im Febru­ar begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt spür­bar in Schwung, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit­teilt. Die Arbeits­lo­sig­keit sank im zurück­lie­gen­den Monat um 399 Per­so­nen (-2,7 Pro­zent). Der Rück­gang fiel jedoch auf­grund der gedämpf­ten Kon­junk­tur spür­bar weni­ger dyna­misch aus (-28,8 Pro­zent, ‑161 Per­so­nen) als im letz­ten Jahr, da mehr Men­schen ent­las­sen wurden.

Ende des Monats waren im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 14.526 Frau­en und Män­ner arbeits­los gemel­det. Seit dem letz­ten Jahr hat ihre Zahl um 1.311 Men­schen (+9,9 Pro­zent) zuge­nom­men. Die Arbeits­lo­sen­quo­te redu­ziert sich im März um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 4,1 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 3,8 Prozent.

Der Arbeits­markt gewinnt im Früh­jahr natur­ge­mäß spür­bar an Dyna­mik. Im letz­ten Monat fan­den daher 1.589 Men­schen eine neue Beschäf­ti­gung, 35,6 Pro­zent (+417) mehr als im Febru­ar und 8,2 Pro­zent (+120 Per­so­nen) mehr als in 2024. 1.367 Men­schen wur­den ent­las­sen, 0,7 Pro­zent (+10) mehr als im Vor­mo­nat und 9,3 Pro­zent (+116) mehr als im Vorjahr.


Beschäf­ti­gung – Weni­ger Voll­zeit, dafür mehr Teilzeit

Ende Sep­tem­ber 2024, dem aktu­ells­ten Stich­tag der Beschäf­ti­gungs­sta­tis­tik, belief sich die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bamberg–Coburg auf 247 703. Seit dem Vor­jahr hat sie um 327 oder 0,1 Pro­zent leicht abge­nom­men. Wäh­rend die Zahl der Teil­zeit­be­schäf­tig­ten seit dem letz­ten Jahr um 998 bzw. 1,3 Pro­zent auf 77.587 Beschäf­tig­te zuge­nom­men hat, ver­rin­ger­te sich die der Voll­zeit­be­schäf­tig­ten um 1.325 (-0,8 Pro­zent) auf 170.116. Gut jeder drit­te Arbeits­platz (31,3 Pro­zent) ist in Teil­zeit, Ten­denz steigend.

Die älter wer­den­de Gesell­schaft macht sich von Jahr zu Jahr stär­ker bemerk­bar. Gut jeder vier­te Beschäf­tig­te (24,1 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 59.656) ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det vor­aus­sicht­lich in den nächs­ten zehn Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus. Nur jeder Neun­te (10,7 Pro­zent, 26.540) ist jün­ger als 25.

Ein wich­ti­ges Ele­ment ist daher der Zuzug von gut qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten aus dem Aus­land. Der Aus­län­der­an­teil an allen Beschäf­tig­ten liegt mit 28.512 Per­so­nen bei 11,5 Pro­zent. Allein im letz­ten Jahr ist er um 2 086 (+7,9 Pro­zent) ange­stie­gen. Zeit­gleich sank die Zahl der deut­schen Beschäf­tig­ten um 2.413 (-1,1 Pro­zent) auf 219.191. Am dyna­mischs­ten wuchs die Zahl der beschäf­tig­ten Ukrai­ner (+638 auf 1.701), Rumä­nen (+232 auf 4.322) und Inder (+147 auf 887). 


Arbeits­markt­ent­wick­lung: Groß­teil der Wie­der­ein­stel­lun­gen bereits vor Ostern

„Der Groß­teil der zur Über­brü­ckung der kal­ten Jah­res­zeit Ent­las­se­nen wur­de bereits wie­der weit vor Ostern ein­ge­stellt. Von den Wie­der­ein­stel­lun­gen pro­fi­tier­ten in der Mehr­zahl Män­ner, die den über­wie­gen­den Teil der Beschäf­tig­ten in den Außen­be­ru­fen stel­len. Der Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel daher zu 86 Pro­zent auf Män­ner (-343 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se –3,9 Pro­zent). Mit der Früh­jahrs­be­le­bung zieht auch der Stel­len­markt wie­der an und bie­tet Chan­cen auf Beschäf­ti­gung“, meint Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt. „Aktu­ell gibt es vie­le Mas­sen­ent­las­sun­gen. Men­schen wer­den arbeits­los, die noch nie in ihrem Leben ohne Job waren. Wir bie­ten dann sofort neue Per­spek­ti­ven an und bit­ten dar­um, sich dar­auf auch gleich ein­zu­las­sen. Abwar­ten ist in einer agi­len Welt, wie in den Stau abbie­gen. Der Arbeits­markt ist momen­tan sehr in Bewe­gung. Auf der einen Sei­te Ent­las­sun­gen und Insol­ven­zen, für ande­re tun sich wie­der Chan­cen auf und sie expandieren.“


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Stadt und Land­kreis Bamberg

In der Stadt Bam­berg kam die Früh­jahrs­be­le­bung im März mit einer Abnah­me der Arbeits­lo­sig­keit um 74 Men­schen bezie­hungs­wei­se 3,2 Pro­zent in Schwung. Am Monats­en­de waren 2.233 Per­so­nen arbeits­los gemel­det. Das waren 14,0 Pro­zent (+275) mehr als vor einem Jahr. Es ver­lo­ren in den ver­gan­ge­nen vier Wochen 11,8 Pro­zent mehr Men­schen ihre Beschäf­ti­gung als im letz­ten Jahr. Gleich­zei­tig fan­den 9,3 Pro­zent mehr wie­der einen neu­en Job. Die Arbeits­lo­sen­quo­te ver­rin­ger­te sich seit Febru­ar um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 5,1 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­wert betrug 4,5 Prozent.

Im März mel­de­ten die Betrie­be aus der Stadt Bam­berg 274 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 45,3 Pro­zent weni­ger (-227) als vor einem Jahr. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice sind aktu­ell 1.118 Job­an­ge­bo­te, 41,3 Pro­zent weni­ger (-788) als in 2024.

Die Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt setz­te pünkt­lich zum Start in den Früh­ling auch im Land­kreis Bam­berg ein. Die Arbeits­lo­sig­keit sank im März um 116 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 4,4 Pro­zent auf 2.511 Men­schen. Der Land­kreis ver­zeich­ne­te in den letz­ten vier Wochen agen­tur­be­zirks­weit den dyna­mischs­ten Rück­gang. Ende des ers­ten Quar­tals waren 4,8 Pro­zent (+114) mehr Per­so­nen arbeits­los gemel­det als in 2024. Es wur­den im März 13,3 Pro­zent mehr Per­so­nen frei­ge­setzt als im letz­ten Jahr, wäh­rend 4,4 Pro­zent mehr einen neu­en Job auf­nah­men. Die Arbeits­lo­sen­quo­te ver­rin­ger­te sich im ver­gan­ge­nen Monat um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,8 Pro­zent (Vor­jahr 2,7 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und agen­tur­be­zirks­weit die nied­rigs­te Quo­te. Aus dem Land­kreis Bam­berg wur­den im März 211 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gemel­det, 34,1 Pro­zent weni­ger (-109) als im letz­ten Jahr. Im Bestand befin­den sich der­zeit 1.241 Job­an­ge­bo­te, 26,6 Pro­zent weni­ger (-449) als im Vorjahr.

Der Arbeits­markt im Febru­ar 2025

Arbeits­lo­sig­keit auf dem Rückzug

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat die Ent­wick­lung am Arbeits­markt im Febru­ar ver­öf­fent­licht. Die ers­ten Vor­bo­ten kün­dig­ten den nahen­den Früh­ling bereits im Febru­ar mit einem leich­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit an. Die Zahl der Arbeits­lo­sen sank um 124 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 0,8 Prozent.

Die Arbeits­lo­sig­keit nahm bei den Män­nern in den letz­ten vier Wochen ledig­lich um 34 (-0,4 Pro­zent) ab, wäh­rend sie bei den Frau­en gut um das Drei­fa­che zurück­ging. Nor­ma­ler­wei­se ist das Ver­hält­nis umge­kehrt, da mit dem Beginn der Früh­jahrs­be­le­bung zum Groß­teil Män­ner wie­der im Bau­hand­werk ein­ge­stellt wer­den, wäh­rend die Sai­son im Tou­ris­mus erst ein paar Wochen spä­ter star­tet. Auf­grund der andau­ern­den Rezes­si­on gab es in den ver­gan­ge­nen Mona­ten jedoch über­wie­gend Frei­set­zun­gen aus der Indus­trie, wovon über­wie­gend Män­ner betrof­fen waren.

Ende des Monats waren 14.925 Men­schen im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam-berg-Coburg arbeits­los gemel­det. Seit dem letz­ten Jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 1.150 Per­so­nen (+8,3 Pro­zent) zuge­nom­men. Das liegt zum über­wie­gen­den Teil an der wei­ter­hin gestie­ge­nen Zahl von Flücht­lin­gen, die zum Groß­teil von den Job­cen­tern betreut wer­den. Drei Jah­re nach dem Beginn des Ukrai­ne­kriegs, der in Euro­pa die größ­te Flucht­be­we­gung seit Ende des zwei­ten Welt­kriegs aus­lös­te, waren im Agen­tur­be­zirk 1.047 Ukrai­ner und wei­te­re 965 Flücht­lin­ge ande­rer Her­kunfts­län­der (davon 696 Syrer, 132 Afgha­nen, 39 Ira­ker und 28 Ira­ner) arbeits­los regis­triert. Allein die Zahl der arbeits­lo­sen Syrer stieg seit dem Vor­jahr um 31,8 Pro­zent. Da sie häu­fig im Hel­fer­be­reich arbei­ten, sind sie der­zeit bei Ent­las­sun­gen über­pro­por­tio­nal betrof­fen. 13,4 Pro­zent aller Arbeits­lo­sen sind Geflüch­te­te.
Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im Janu­ar 4,3 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 4,0 Prozent.

In den ver­gan­ge­nen vier Wochen wur­den mit ins­ge­samt 1.357 Per­so­nen 42,4 Pro­zent (-997) weni­ger ent­las­sen als im Janu­ar. Im Ver­gleich zum Febru­ar letz­ten Jah­res mel­de­ten sich 5,6 Pro­zent (+72) mehr Men­schen arbeits­los. 1.172 Frau­en und Män­ner konn­ten ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den. Das sind 33,3 Pro­zent mehr (+293) als im Janu­ar und 16,3 Pro­zent mehr (+164) als im letz­ten Jahr.


Arbeits­markt­dreh­schei­be – Win­ter streikt, Früh­ling packt an

„Der Win­ter ließ in den ver­gan­ge­nen Wochen ver­geb­lich auf sich war­ten. Der nahen­de Früh­ling sorg­te daher bereits im Febru­ar für Auf­bruchs­stim­mung und einen leich­ten sai­so­na­len Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Der gro­ße Stel­len-Run ist bis­lang jedoch aus­ge­blie­ben. Wäh­rend das Bau­hand­werk die­sen Win­ter spür­bar mehr Per­so­nal durch­be­schäf­tig­te, berei­ten sich die Gas­tro­no­mie und der Tou­ris­mus auf die kom­men­de Sai­son vor. Der Trend zu ver­mehr­ten grö­ße­ren Ent­las­sun­gen und Insol­ven­zen der ver­gan­ge­nen Mona­te hat sich im Febru­ar glück­li­cher­wei­se nicht fort­ge­setzt“, sagt Ste­fan Tre­bes, der Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Ein posi­ti­ver Neben­ef­fekt ist, dass durch die Frei­set­zun­gen in letz­ter Zeit die Fir­men wie­der leich­ter Fach­kräf­te fin­den. Allein im Febru­ar haben wir daher im Rah­men der Initia­ti­ve Arbeits­markt­dreh­schei­be zwan­zig Bewer­ber­ta­ge durch­ge­führt. Bewer­ber­ta­ge sind ein bewuss­tes Erfolgs­in­stru­ment der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. Wir wol­len Betrie­be und Bewer­ber direkt in einem Ter­min zusam­men­brin­gen. Man lernt sich ken­nen und kauft nicht die Kat­ze im Sack bzw. die Bewer­bungs­un­ter­la­ge von ChatGPT. Sai­so­nal wird die Arbeits­lo­sig­keit in den nächs­ten Wochen leicht sin­ken. Wir hof­fen aber dar­auf, dass die all­ge­mei­ne Zurück­hal­tung auf­ge­ge­ben wird und ein Wumms pas­siert. Fasching ist dafür ein guter Zeit­punkt“, resü­miert Ste­fan Trebes.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Stadt und Land­kreis Bamberg

In der kreis­frei­en Stadt Bam­berg, die weni­ger vom sai­so­na­len Auf und Ab am Arbeits­merkt betrof­fen ist als die länd­li­chen Regio­nen, hat die Zahl der Arbeits­lo­sen im Febru­ar noch um 2,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 50 Per­so­nen zuge­nom­men. Am Monats­en­de waren 2.307 Per­so­nen arbeits­los regis­triert, 9,4 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 198 mehr als im Vor­jahr. Im Febru­ar wur­den 2,8 Pro­zent mehr Men­schen ent­las­sen als vor einem Jahr, wäh­rend 5,2 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung fan­den. Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 5,3 Pro­zent zu. Vor einem Jahr lag sie bei 4,9 Prozent.

Im ver­gan­ge­nen Monat mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet dem Arbeit­ge­ber­ser­vice 228 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 48,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 216 weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Bestand gibt es aktu­ell 1.104 Job­an­ge­bo­te, 38,8 Pro­zent (-701) weni­ger als 2024. Das Gros des Rück­gangs ent­fällt auf die Indus­trie (-243 Stel­len) sowie Ver­kehr und Logis­tik (-97 Stellen).

Da der Win­ter­ein­bruch im Febru­ar aus­blieb, sta­gnier­te im Land­kreis Bam­berg die Arbeits­lo­sig­keit. Zum Monats­wech­sel waren 2.627 Frau­en und Män­ner arbeits­los, 133 mehr (+5,3 Pro­zent) als vor einem Jahr. Es wur­den ledig­lich 1,6 Pro­zent mehr Per­so­nen ent­las­sen als in 2024. Gleich­zei­tig fan­den über ein Vier­tel mehr (+26,1 Pro­zent) einen neu­en Job. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im Janu­ar 2,9 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 2,8 Pro­zent. Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Arbeits­agen­tur­be­zirk Bamberg-Coburg.

Aus dem Bam­ber­ger Land wur­den im Febru­ar 223 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­of­fer­ten beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gemel­det, 39,6 Pro­zent (-146) weni­ger als 2024. Im Stel­len­pool befin­den sich der­zeit 1.282 Job­an­ge­bo­te, 19,7 Pro­zent weni­ger (-314) als im Vor­jahr. Indus­trie (-67 Stel­len) und Han­del (-52 Stel­len) ver­zeich­nen aktu­ell den größ­ten Rück­gang beim Personalbedarf.

Der Arbeits­markt im Janu­ar 2025

Unspek­ta­ku­lä­rer, sai­son­ty­pi­scher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat die Ent­wick­lung am Arbeits­markt im Janu­ar ver­öf­fent­licht. Bedingt durch den mil­den Win­ter fiel der Sai­son­an­stieg der Arbeits­lo­sig­keit etwas gerin­ger aus als in den letz­ten fünf Jahren.

Der Win­ter kam ledig­lich in den ers­ten paar Tagen des neu­en Jah­res zum Kurz­be­such im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg vor­bei. Daher fiel der Sai­son­an­stieg der Arbeits­lo­sig­keit etwas gerin­ger aus als in den letz­ten fünf Jah­ren (Durch­schnitts­wert +1.608). Die Arbeits­lo­sig­keit erhöh­te sich im Janu­ar um 1.504 Per­so­nen (+11,1 Pro­zent). Am Monats­en­de waren 15.049 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. 71,2 Pro­zent (+1.071 bezie­hungs­wei­se. +13,9 Pro­zent) des Anstiegs der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel auf Män­ner, die den über­wie­gen­den Teil der Beschäf­tig­ten in den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen aus­ma­chen. Die Arbeits­lo­sig­keit der Frau­en nahm im Janu­ar mode­ra­ter um 433 (+ 7,4 Pro­zent) zu. Seit 2024 hat ist die Zahl der Arbeits­lo­sen ins­ge­samt um 1.136 Per­so­nen (+8,2 Pro­zent) grö­ßer geworden.

Das liegt zum über­wie­gen­den Teil an der gestie­ge­nen Zahl von Flücht­lin­gen, die zum über­wie­gen­den Teil von den Job­cen­tern betreut wer­den. Ende des Monats waren im Agen­tur­be­zirk 1.006 Ukrai­ner und wei­te­re 1.042 Flücht­lin­ge ande­rer Natio­nen (davon 773 Syrer, 127 Afgha­nen, 49 Eri­tre­er, 40 Ira­ker und 28 Ira­ner) arbeits­los gemel­det. Allein die Zahl der arbeits­lo­sen Syrer stieg seit dem Vor­jahr um 43,7 Pro­zent (+235). Da sie häu­fig im Hel­fer­be­reich arbei­ten, sind sie der­zeit bei Ent­las­sun­gen über­pro­por­tio­nal betrof­fen. 13,7 Pro­zent aller Arbeits­lo­sen sind Geflüchtete.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Janu­ar um 0,4 Pro­zent­punk­te auf 4,3 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 4,0 Prozent.

In den ers­ten vier Wochen des Jah­res wur­den 2.354 Men­schen ent­las­sen. Das waren 57,1 Pro­zent (+856) mehr als im Dezem­ber, ein für die Jah­res­zeit nor­ma­ler Wert. Jähr­lich wie­der­keh­rend wer­den im Win­ter­mo­nat Janu­ar mit deut­li­chem Abstand die meis­ten Men­schen zur Über­brü­ckung der kal­ten Jah­res­zeit zeit­wei­lig frei­ge­setzt. Im Ver­gleich zum letz­ten Jahr ver­lo­ren ledig­lich 1,4 Pro­zent (+32) mehr ihren Job. Im ver­gan­ge­nen Monat gelang es 879 Men­schen, ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung zu been­den, 8,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 80 weni­ger als in 2024.


Arbeits­markt­dreh­schei­be Brü­cken­bau­er zur Fachkräftesicherung

„Die für Janu­ar übli­chen Ent­las­sun­gen in den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen fie­len heu­er erneut gerin­ger aus als in frü­he­ren Jah­ren und das trotz der andau­ern­den Kon­junk­tur­flau­te. Vie­le, die sich bei uns vor­sorg­lich mel­de­ten, wur­den auf­grund des bis­her aus­ge­blie­be­nen grö­ße­ren Win­ter­ein­bruchs wei­ter­be­schäf­tigt. Von den tem­po­rä­ren Frei­set­zun­gen in der kal­ten Jah­res­zeit sind größ­ten­teils Män­ner betrof­fen, die das Gros der Beschäf­tig­ten im Bau­hand­werk aus­ma­chen“, sagt Ste­fan Tre­bes, der Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt. „Mas­sen­ent­las­sun­gen und Insol­ven­zen neh­men zu und man spürt eine Zurück­hal­tung und Ver­un­si­che­rung. Mit Blick in die Ver­gan­gen­heit haben sich aber meist die Unter­neh­men behaup­tet, die auch in der Kri­se mutig geblie­ben sind. Und selbst Luther for­der­te schon auf, in schwie­ri­gen Zei­ten ein Apfel­bäum­chen zu pflanzen.“

Ins­ge­samt sei­en die Chan­cen auf eine Beschäf­ti­gung wei­ter­hin gut. Vie­le Unter­neh­men such­ten wei­ter­hin inten­siv nach Fach­kräf­ten, ande­ren ste­he Beschäf­tig­ten­ab­bau bevor. Die­se Betrie­be zusam­men­zu­brin­gen und den direk­ten Wech­sel von Beschäf­tig­ten zu errei­chen, sei das Ziel der neu­en Initia­ti­ve der Arbeits­markt­dreh­schei­be, die immer mehr an Schwung gewinne.

„Zahl­rei­che Fir­men zei­gen Inter­es­se und haben sich bereits beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gemel­det. Bei grö­ße­ren Per­so­nal­be­dar­fen haben sich Bewer­ber­ta­ge, die wir auch direkt vor Ort exklu­siv bei Fir­men durch­füh­ren bewährt. Das spart Zeit, Kos­ten und Auf­wand für die Per­so­nal abge­ben­den und auf­neh­men­den Betrie­be. Für die Betrof­fe­nen bie­tet sich die Chan­ce, unkom­pli­ziert, naht­los wie­der einen neu­en Job zu fin­den. Dadurch Arbeits­lo­sig­keit zu ver­mei­den ist unse­re Ambi­ti­on. In den kom­men­den Wochen füh­ren wir Ver­mitt­lungs­bör­sen in allen mög­li­chen Berei­chen durch. Las­sen Sie uns gemein­sam anpa­cken und unse­re Regi­on voranbringen.“


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Bam­berg Stadt und Landkreis

In der Stadt Bam­berg stieg die Arbeits­lo­sig­keit im Win­ter­mo­nat Janu­ar um 180 Per­so­nen (+8,7 Pro­zent) auf 2.257. Es sind 122 Men­schen (+5,7 Pro­zent) mehr arbeits­los als vor einem Jahr. Seit Jah­res­be­ginn wur­den 4,9 Pro­zent weni­ger Per­so­nen frei­ge­setzt als 2024 und es fan­den 18,3 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung als damals. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 5,2 Pro­zent (Dezem­ber 4,8 Pro­zent, Vor­jahr 4,9 Prozent).

Im Janu­ar mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet 147 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das waren 37,2 Pro­zent (-87) weni­ger als in 2024. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice betreut aktu­ell 1.129 Job­an­ge­bo­te im Pool, 30,3 Pro­zent weni­ger (-490) als im Vorjahr.

Im Bam­ber­ger Land fiel der sai­so­na­le Win­ter­an­stieg erwar­tungs­ge­mäß dyna­mi­scher aus als in der Stadt Bam­berg. In den ers­ten Wochen des Jah­res erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit wit­te­rungs­be­dingt um 10,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 246 auf 2.626 Per­so­nen. Es ver­lo­ren 5,9 Pro­zent weni­ger Men­schen ihren Job als letz­tes Jahr, 3,3 Pro­zent weni­ger fan­den eine neue Beschäf­ti­gung. Seit dem Vor­jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 72 Frau­en und Män­ner (+2,8 Pro­zent) zuge­legt. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich seit Dezem­ber um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 2,9 Pro­zent. Sie liegt damit exakt auf dem Vor­jah­res­ni­veau. Der Land­kreis ver­bucht wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung sowie agen­tur­weit die nied­rigs­te Quote.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen im Janu­ar 153 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te bei den Fir­men­be­treu­ern ein. Das waren 28,8 Pro­zent (-62) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice befin­den sich aktu­ell 276 Vakan­zen, 14,0 Pro­zent weni­ger (-208) als im Janu­ar 2024.

Arbeits­markt im August

Feri­en­zeit: Gerin­ge­rer Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit als letz­ten Sommer

Mit dem Start in die Feri­en­zeit und zum Ende des Aus­bil­dungs­jah­res erhöh­te sich in den ver­gan­ge­nen vier Wochen die Arbeits­lo­sig­keit im Agen­tur­be­zirk. Vor allem Jugend­li­che sind betroffen.

Laut einer Mit­tei­lung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg stieg die Zahl der Arbeits­lo­sen im August um 696 Per­so­nen (+5,2 Pro­zent) auf 14.019. In die­sem Jahr fiel die sai­son­üb­li­che Zunah­me zur Feri­en­zeit jedoch um 40 Pro­zent (-464 Per­so­nen) gerin­ger aus als im vergangenen.

Die Arbeits­lo­sig­keit hat seit dem letz­ten Jahr um 1.247 Men­schen (+9,8 Pro­zent) zuge­nom­men. Das liegt laut Agen­tur zum Groß­teil am anhal­ten­den Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern beziehen.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich seit Juli um 0,2 Pro­zent­punk­te auf einen Wert von 4,0 Pro­zent. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 3,7 Pro­zent. Der Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit im August sei aller­dings nichts Außergewöhnliches.

Jun­ge Men­schen mel­den sich für kur­ze Zeit zur Über­brü­ckung arbeits­los, da sie nach Abschluss ihrer Berufs­aus­bil­dung nicht direkt über­nom­men wer­den konn­ten bezie­hungs­wei­se die Schu­le been­det haben und ab Sep­tem­ber eine Aus­bil­dung begin­nen oder studieren.

Aktu­ell sind 1.654 Jugend­li­che (unter 25 Jah­re) arbeits­los gemel­det. Das sind 275 oder 19,9 Pro­zent mehr als im Juli. Der Anstieg fiel um fast ein Fünf­tel (-19,6 Pro­zent, ‑65) klei­ner aus als in 2023. Im Vor­jah­res­ver­gleich sind es 15,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 220 mehr.

Arbeits­lo­sig­keit in Bamberg

In der Stadt Bam­berg erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im August um 161 Men­schen bezie­hungs­wei­se 8,4 Pro­zent auf 2.072 Per­so­nen. Seit dem letz­ten Jahr ist sie um 136 Per­so­nen (+7,0 Pro­zent) gestie­gen. Vor allem jun­ge Men­schen mel­de­ten sich in den ver­gan­ge­nen Wochen ver­stärkt arbeits­los, da nicht immer ein naht­lo­ser Über­gang in eine Beschäf­ti­gung auf­grund der Feri­en­zeit mög­lich war.

Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im letz­ten Monat um 56 oder 30,3 Pro­zent auf 241. Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm seit Juli um 0,3 Pro­zent­punk­te auf 4,7 Pro­zent zu. Ihr Vor­jah­res­wert betrug 4,5 Prozent.

Im Bam­ber­ger Land nahm die Arbeits­lo­sig­keit in den ver­gan­ge­nen vier Wochen um 119 Per­so­nen (+4,9 Pro­zent) auf 2.532 zu. Seit dem letz­ten Jahr ist sie um 215 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 9,3 Pro­zent gestie­gen. Auch hier mel­de­ten sich vor allem jun­ge Men­schen im August ver­stärkt arbeits­los. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren wuchs daher im ver­gan­ge­nen Monat um 68 oder 28,0 Pro­zent auf 311.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,8 Pro­zent. Das ist wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. Sie ist die nied­rigs­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk. Ihr Vor­jah­res­ni­veau lag bei 2,6 Prozent.

Arbeits­markt im Juli 2024

Leich­ter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Im Juli steigt die Arbeits­lo­sig­keit sai­son­be­dingt leicht an. In die­sem Jahr erhöh­te sie sich kon­junk­tu­rell bedingt jedoch stär­ker als üblich, teilt die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit. Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk hat der Land­kreis Bamberg.

Bereits im Juni war die Arbeits­lo­sig­keit im Agen­tur­be­zirk ange­stie­gen, was sich im Juli fort­ge­setzt hat. Die Arbeits­lo­sen­quo­te erhöh­te sich im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg seit Juni um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,8 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,3 Pro­zent. Ende Juli waren 13.323 Per­so­nen arbeits­los gemel­det, 1.711 oder 14,7 Pro­zent mehr als in 2023. Das lie­ge laut Agen­tur zum Groß­teil am anhal­ten­den Zustrom von Geflüch­te­ten in die Regi­on, die zum über­wie­gen­den Teil Bür­ger­geld von den Job­cen­tern bezie­hen. Ende Juli waren im Agen­tur­be­zirk 843 Ukrai­ner und wei­te­re 899 Flücht­lin­ge ande­rer Her­kunfts­län­der (davon 653 Syrer, 104 Afgha­nen, 44 Ira­ker, 40 Eri­tre­er, 33 Ira­ner und 19 Soma­li­er) arbeits­los gemeldet.

Zum Schul- und Aus­bil­dungs­en­de steigt vor den Som­mer­fe­ri­en regel­mä­ßig die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit der Men­schen bis zum Alter von 25 Jah­ren. Ihre Zahl erhöh­te sich in den letz­ten vier Wochen um 187 (+15,7 Pro­zent). Aktu­ell sind 1.379 jun­ge Erwach­se­ne auf der Suche nach einer neu­en Beschäf­ti­gung, 287 bezie­hungs­wei­se 26,3 Pro­zent mehr als vor einem Jahr.

Die Job­chan­cen sind der Agen­tur für Arbeit zufol­ge wei­ter­hin gut. Mit 1.001 Beschäf­ti­gungs­auf­nah­men fan­den 112 Per­so­nen mehr (+12,6 Pro­zent) eine neue beruf­li­che Per­spek­ti­ve als im Juli 2023. Aus­lau­fen­de Zeit­ver­trä­ge und wirk­sam wer­den­de Kün­di­gun­gen zur Jah­res­mit­te waren die Ursa­che für mehr Arbeits­los­mel­dun­gen. 1.407 Per­so­nen regis­trier­ten sich neu arbeits­los, 21,7 Pro­zent (+251) mehr als im Vorjahr.


Anstieg der Arbeitslosigkeit

„Mit dem Beginn der Som­mer­fe­ri­en ist auch in die­sem Jahr die Arbeits­lo­sig­keit im Juli wie­der gestie­gen. Ursa­che dafür sind zum Groß­teil das jähr­li­che Schul- und Aus­bil­dungs­en­de zur Jah­res­mit­te“, lau­tet die Ein­schät­zung zur aktu­el­len Arbeits­markt­ent­wick­lung von Ste­fan Tre­bes, dem Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Jun­ge Schul­ab­gän­ger und Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten mel­den sich zur Über­brü­ckung, bis sie im Herbst auf der Lei­ter ins Berufs­le­ben die nächs­te Spros­se bestei­gen, arbeits­los. Ich gehe des­halb davon aus, dass die Arbeits­lo­sig­keit auch im August wei­ter zunimmt, denn dann enden vie­le betrieb­li­che Aus­bil­dun­gen. Es mel­de­ten sich in die­sem Jahr um über die Hälf­te mehr Jugend­li­che (+55,8 Pro­zent) als im letz­ten Jahr, da Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten wohl­be­dach­ter über­nom­men werden.” 

Der Groß­teil der Jugend­li­chen wer­de wegen der guten Aus­sich­ten für Fach­kräf­te schon in den nächs­ten Wochen einen Job fin­den und beruf­lich durch­star­ten. Die meis­ten Schü­ler begin­nen im Sep­tem­ber eine Aus­bil­dung, stre­ben einen höhe­ren Schul­ab­schluss an oder gehen ab Herbst zum Studium.

Bei der bun­des­wei­ten Initia­ti­ve Job­tur­bo für Geflüch­te­te lie­ge der Arbeits­agen­tur­be­zirk auch in die­sem Monat wie­der bay­ern­weit mit deut­li­chem Abstand an der Spit­ze – mit einer Job­in­te­gra­ti­ons­quo­te, die mehr als dop­pelt so hoch ist wie im Bun­des­durch­schnitt. „Gemein­sa­mes soli­da­ri­sches Anpa­cken aller Part­ner am Arbeits­markt bringt mehr als nur ein Slo­gan, wir sind dyna­mi­scher, haben eine Job­tur­bi­ne“, so Trebes.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in Bam­berg Stadt und Land

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst dle Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

In der Stadt Bam­berg erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im Juli um 39 Per­so­nen (+2,1 Pro­zent) auf 1.911. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind 115 Per­so­nen (+6,4 Pro­zent) mehr arbeits­los. Im Juli wächst sai­son­be­dingt die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit, da sich nicht über­nom­me­ne Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten oder Schul­ab­gän­ger mel­den. Die Zahl der Arbeits­lo­sen unter 25-Jäh­ri­gen stieg daher im letz­ten Monat um 14,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 23 auf 185. Es fan­den 25,2 Pro­zent mehr Men­schen einen neu­en Arbeits­platz als im Vor­jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te leg­te in den letz­ten vier Wochen um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 4,4 Pro­zent zu. Vor einem Jahr betrug sie 4,2 Prozent.

Im Land­kreis Bam­berg nahm die Arbeits­lo­sig­keit im Juli um 2,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 62 Per­so­nen auf 2.413 zu. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 292 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 13,8 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert. Im Juli mel­den sich regel­mä­ßig Schul­ab­gän­ger und Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten, die nicht über­nom­men wur­den. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen bis zum Alter von 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im letz­ten Monat um 42 (+20,9 Pro­zent) auf 243. Es fan­den 16,0 Pro­zent mehr Per­so­nen eine neue Beschäf­ti­gung, als im letz­ten Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,7 Pro­zent (Vor­jah­res­mo­nat 2,4 Pro­zent) und ist die nied­rigs­te im gesam­ten Agenturbezirk.

Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirtschaft

Bay­erns Arbeits­markt zum Jah­res­start trotz mehr­fa­cher Kri­sen stabil

Bay­erns Arbeits­markt ist mit einem leich­ten Anstieg der Arbeits­lo­sen­zahl in das Jahr 2023 gestar­tet. Die Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft rech­net 2023 zudem mit einer leich­ten Rezession.

Die der­zei­ti­gen Preis­stei­ge­run­gen für Ener­gie und Roh­stof­fe füh­ren auf Bay­erns Arbeits­markt vie­ler­orts zu Ent­las­sun­gen. So stieg die Arbeits­lo­sen­quo­te zum Jah­res­be­ginn auf 3,6 Pro­zent. Hin­zu käme ein sai­son­be­ding­ter Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit, sag­te Bert­ram Bros­sardt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft (VBW), zu den aktu­el­len baye­ri­schen Arbeitsmarktzahlen.

Doch wie es scheint, könn­te die Situa­ti­on auf Bay­erns Arbeits­markt schlim­mer sein. „Klar ist aber: Die Arbeits­lo­sen­quo­te ist mit 3,6 Pro­zent erfreu­lich nied­rig. Der Arbeits­markt kann dem aktu­el­len Kri­sen­cock­tail trot­zen, die Unter­neh­men hal­ten ihre Beschäftigten.“

Ins­ge­samt gehe die VBW davon aus, dass Bay­ern auch 2023 „ein Job­mo­tor blei­ben kann – sofern die Rah­men­be­din­gun­gen stim­men und sich Arbeit nicht wei­ter dras­tisch ver­teu­ert.“ Aller­dings wür­den die guten Arbeits­markt­da­ten die aktu­el­le Stim­mung in den Betrie­ben nicht wider­spie­geln (ähn­li­ches gilt im Hand­werk). „Die hohe Infla­ti­on, Lie­fer­eng­päs­se und Mate­ri­al­man­gel, eine schwä­cheln­de Welt­kon­junk­tur sowie die hohen Ener­gie­kos­ten belas­ten die Wirt­schaft im Frei­staat und stel­len die Unter­neh­men vor gewal­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen. Wir rech­nen 2023 mit einer leich­ten Rezes­si­on in Bayern.“

Per­spek­ti­visch, gab die VBW zudem an, wer­den sich die schon heu­te bestehen­den Arbeits­kräf­te- und Fach­kräf­te­eng­päs­se wei­ter ver­schär­fen. „Die Zahl von 5,94 Mil­lio­nen sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten ist erfreu­lich hoch. Sie reicht aber nicht aus, um den ins­be­son­de­re durch den demo­gra­fi­schen Wan­del beding­ten Eng­päs­sen zu begeg­nen. Ziel muss es daher sein, alle bestehen­den Arbeits­kräf­te- und Fach­kräf­te­po­ten­zia­le gezielt zu heben und zu akti­vie­ren“, sag­te Brossardt.

Neu­er Min­dest­lohn noch ohne Auswirkungen

Leich­ter Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Region

Nach dem Okto­ber, der einen Herbst­auf­schwung brach­te, gab es im Novem­ber einen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in der Regi­on. Sogar erst­mals seit neun Jah­ren nahm sie im Ver­lauf eines Novem­bers wie­der leicht zu. Aus­wir­kun­gen des neu­en Min­dest­lohns sei­en laut Arbeits­agen­tur unter­des­sen noch nicht zu erkennen.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg am 30.November bekannt­gab, brach­te der Novem­ber 2022 einen Anstieg der Arbeits­lo­sen im Agen­tur­be­reich um 72 Per­so­nen (+0,7 Pro­zent) auf 10.993. Da die Job­cen­ter seit Juni Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne betreu­en, lie­ge die Arbeits­lo­sig­keit um 818 Per­so­nen (+8,0 Pro­zent) über dem Vor­jah­res­wert. Ins­ge­samt sei­en 978 Ukrai­ne­rIn­nen als arbeits­los gemel­det. Das sei­en aller­dings 71 weni­ger als im Oktober.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te im Agen­tur­be­reich beträgt wie im Monat zuvor 3,2 Pro­zent. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Pro­zent. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (Per­so­nen bis 25 Jah­re) sank im letz­ten Monat um 8,0 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 76 Per­so­nen auf 871. Im Vor­jah­res­ver­gleich sind es jetzt 2,4 Pro­zent weni­ger, wäh­rend es im Okto­ber noch 0,6 Pro­zent mehr als in 2021 gewe­sen sind.

Arbeits­markt­ent­wick­lung und Mindestlohn

„Seit der zwei­ten Novem­ber­hälf­te beka­men wir zuneh­mend sai­so­na­le Arbeits­los­mel­dun­gen, wobei ein fes­ter Wie­der­ein­stel­lungs­ter­min meist bereits fest­steht“, sagt Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Die Job­chan­cen sind auch für lebens­er­fah­re­ne Fach­kräf­te wei­ter­hin gut. Trotz Mate­ri­al­eng­päs­sen, Infla­ti­on und gestie­ge­ner Ener­gie­kos­ten sind nach wie vor nahe­zu unver­än­dert vie­le Stel­len gemel­det. Die Fir­men tref­fen Per­so­nal­ent­schei­dun­gen bewuss­ter mit Blick auf die noch offe­ne Zukunft der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung aber auch dem Fach­kräf­te­man­gel. Der zuneh­men­de Fach­kräf­te­man­gel sorgt dafür, dass wir sogar welt­weit auf der Suche nach Arbeits­kräf­ten für unse­re Regi­on sind.“

Seit Okto­ber gilt zudem der neue Min­dest­lohn von 12 Euro. Aus­wir­kun­gen die­ser Neue­rung auf die Arbeits­markt­ent­wick­lung kön­ne die Agen­tur aller­dings noch nicht fest­stel­len. „Der neue Min­dest­lohn wirk­te sich bis­her weder nega­tiv in Form von Kün­di­gun­gen aus, noch posi­tiv, indem Stel­len zügi­ger besetzt werden.“

Herbst­auf­schwung geht in den Regio­nen zurück

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Zu Beginn des Win­ters flau­te der vor­he­ri­ge Herbst­auf­schwung in allen davon ab. Ledig­lich in der Stadt Bam­berg (-4,8 Pro­zent) und im Land­kreis Forch­heim (-0,3 Pro­zent) sank die Arbeits­lo­sig­keit auch im Novem­ber. In allen ande­ren Regio­nen der Agen­tur erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen sai­so­nal bedingt bereits wie­der leicht.

Den größ­ten Anstieg hat­ten die Land­krei­se Kro­nach (+7,6 Pro­zent) und Coburg (+2,6 Pro­zent). Dar­auf fol­gen die Stadt Coburg (+1,6 Pro­zent), das Bam­ber­ger Land (+0,9 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+0,5 Prozent).

Infol­ge der bun­des­wei­ten Über­nah­me der Betreu­ung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge durch die Job­cen­ter seit Juni liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen seit Novem­ber erst­mals in allen Regio­nen über dem Vor­jah­res­ni­veau. Die Stadt Coburg (+18,8 Pro­zent), Lich­ten­fels (+12,0 Pro­zent), die Land­krei­se Bam­berg (+7,4 Pro­zent) und Coburg (+7,4 Pro­zent) ver­zeich­nen den größ­ten Anstieg, gefolgt von Forch­heim (+5,7 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (+4,4 Pro­zent) und Kro­nach (+4,3 Pro­zent). Die Land­krei­se Bam­berg (2,3 Pro­zent), Forch­heim (2,7 Pro­zent) und Kro­nach (2,9 Pro­zent) haben die nied­rigs­ten Arbeits­lo­sen­quo­ten und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,7 Pro­zent am höchsten.

Stel­len­markt: Mehr als 10.000 Jobangebote

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg bekam im Novem­ber 1.598 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len gemel­det. Das sind ledig­lich 3,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 53 weni­ger als im Vor­jahr. Der Rück­gang ent­fällt fast aus­schließ­lich auf den Bereich der Zeitarbeit.

Der Stel­len­pool der Agen­tur ver­bucht einen his­to­ri­schen Höchst­stand mit 10.018 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­ten in einem Novem­ber. Auf 100 Job­an­ge­bo­te kom­men der­zeit gera­de Mal 110 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­be­rIn­nen. Unge­fähr drei Vier­tel der Job­of­fer­ten sind für Fach­kräf­te bestimmt.

Die größ­ten Zuwäch­se seit dem Vor­jahr ver­zeich­nen Beru­fe im Sicher­heits­be­reich, Dienst­leis­tungs­be­ru­fe, Fer­ti­gungs­be­ru­fe, sozia­le und kul­tu­rel­le Dienst­leis­tungs­be­ru­fe, Unter­neh­mens­füh­rung und Ver­kehr und Logistik.

Bür­ger­geld kommt zum neu­en Jahr

Am 1. Janu­ar 2023 soll das soge­nann­te Bür­ger­geld die Grund­si­che­rung, auch bekannt als Arbeits­lo­sen­geld II oder „Hartz IV“, ablö­sen. Ste­fan Tre­bes sagt zum Ablauf: „Wir haben nun eine rechts­ver­bind­li­che Ent­schei­dung und kön­nen mit der prak­ti­schen Umset­zung star­ten. Die erhöh­ten Regel­sät­ze wer­den wir pünkt­lich zum Janu­ar aus­zah­len. Es ist für das Bür­ger­geld kein neu­er Antrag not­wen­dig. Wer über den Jah­res­wech­sel hin­aus Leis­tun­gen des Job­cen­ters bezieht, bekommt auto­ma­tisch den höhe­ren Regel­satz aus­ge­zahlt. Der Weg­fall des Ver­mitt­lungs­vor­rangs bedeu­tet für unse­re sie­ben Job­cen­ter kei­nen Para­dig­men­wech­sel in der Arbeits­wei­se, da wir für eine dau­er­haf­te beruf­li­che Inte­gra­ti­on schon immer Wert auf eine fun­dier­te beruf­li­che Qua­li­fi­zie­rung der Kun­den setzen.“

Job­cen­ter betreu­en ukrai­ni­sche Geflüchtete

Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit trotz sta­bi­ler Konjunktur

Die Zahl der Arbeits­lo­sen im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg stieg im Juni um 987 Per­so­nen (+10 Pro­zent) auf 10.870 Men­schen. Der gesam­te Anstieg ent­fiel auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit stieg im letz­ten Monat um 1.050 Per­so­nen auf 1.131.

Da die Men­schen, die seit Febru­ar aus der Ukrai­ne nach Deutsch­land geflüch­tet sind, seit dem 1. Juni von den Job­cen­tern betreut wer­den, erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sig­keit deut­lich in allen Krei­sen und Städ­ten des Bezirks. Dies teil­te die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit.

Da der Groß­teil der Geflüch­te­ten (79,1 Pro­zent) Frau­en sind, stieg deren Arbeits­lo­sig­keit seit Mai um ins­ge­samt 19,5 Pro­zent (+830) auf 5 088. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (unter 20 Jah­re) erhöh­te sich im letz­ten Monat um 52,4 Pro­zent (+87) auf 253. Der kom­plet­te Anstieg ent­fiel auf jugend­li­che Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner (+102 auf ins­ge­samt 106).

Die Arbeits­lo­sig­keit der Aus­län­der wuchs seit Mai infol­ge­des­sen um 62,2 Pro­zent (+1.106) auf 2.883. Mehr als jeder vier­te Arbeits­lo­se (+26,5 Pro­zent) hat aktu­ell einen aus­län­di­schen Pass, 42,9 Pro­zent (+866) mehr als vor einem Jahr.

Jedoch war die Gesamt­zahl aller Arbeits­lo­sen am Ende des ers­ten Halb­jah­res mit
10.870 Men­schen um 7,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 905 Per­so­nen nied­ri­ger als in 2021. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Juni mode­rat um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,1 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,4 Prozent.

Im Juni ver­lo­ren 1.228 Män­ner und Frau­en ihren Arbeits­platz und mel­de­ten sich arbeits­los, 328 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 36,4 Pro­zent mehr als in 2021. Die Zunah­me resul­tiert teil­wei­se aus Mel­dun­gen von geflüch­te­ten Ukrai­nern, die ihren vor­he­ri­gen Job in der Hei­mat auf­grund des Krie­ges ver­lo­ren haben und dies bei der Arbeits­los­mel­dung anga­ben. Zeit­gleich konn­ten 922 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den. Das sind 214 oder 18,8 Pro­zent weni­ger als im letz­ten Jahr.

Arbeits­markt­ent­wick­lung: Arbeits­markt bes­ser als die Zahlen

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sag­te am 30. Juni zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Der Abbau der Arbeits­lo­sig­keit fand letz­ten Monat im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ein abrup­tes Ende. Die Men­schen, die seit Febru­ar 2022 aus der Ukrai­ne nach Deutsch­land geflüch­tet sind, wer­den seit Juni von den Job­cen­tern betreut. Sai­son­ty­pisch wäre ein mode­ra­ter Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit, der jedoch von dem sprung­haf­ten Anstieg bei den Job­cen­tern über­la­gert wird. Das spie­gelt sich auch in die­sem Jahr wieder. 

Im Juni nahm die Arbeits­lo­sig­keit in allen Regio­nen des Bezirks wie üblich leicht ab. Bis Mit­te Juni haben ins­ge­samt 2.444 Ukrai­ner im erwerbs­fä­hi­gen Alter (min­des­tens 15 Jah­re alt) mit den Job­cen­tern ers­ten Kon­takt auf­ge­nom­men, um Leis­tun­gen zu bean­tra­gen. Ich rech­ne daher auch in den kom­men­den Mona­ten mit einem wei­te­ren Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit. Der leis­tungs­recht­li­che Über­tritt der Ukrai­ner in die Betreu­ung durch die Job­cen­ter ist bis­her gut gelun­gen. Aktu­ell ana­ly­sie­ren wir die mög­li­chen Inte­gra­ti­ons­per­spek­ti­ven und ent­wi­ckeln die nächs­ten Schrit­te. Für vie­le hat das Erler­nen der deut­schen Spra­che obers­te Prio­ri­tät, da sie der Schlüs­sel für einen Job ist, der ihrer bis­he­ri­gen Qua­li­fi­ka­ti­on ent­spricht. Das braucht jedoch Zeit.

Trotz der ange­spann­ten gesamt­wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on sind die Beschäf­ti­gungs­aus­sich­ten aber wei­ter­hin sehr gut. Der Arbeits­markt ist aus Arbeit­neh­mer­sicht posi­tiv. Es mel­den sich nur ver­ein­zelt gut aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te. Vie­le fin­den schnell wie­der eine Arbeit. Das bie­tet natür­lich auch Chan­cen für die Geflüch­te­ten. Im ver­gan­ge­nen Monat mel­de­ten sich auch jun­ge Fach­kräf­te, die nach Abschluss ihrer Aus­bil­dung nicht über­nom­men wer­den konn­ten, arbeits­los. Ich gehe davon aus, dass wir die­se frisch­ge­ba­cke­nen Bewer­ber rela­tiv schnell wie­der in Beschäf­ti­gung brin­gen kön­nen. Auf­grund des gro­ßen Fach­kräf­te­be­darfs sind Gelern­te sehr gefragt. Aber auch Hel­fer tref­fen auf einen noch guten Arbeitsmarkt.“

Kurz­ar­beit sta­bi­li­siert wei­ter­hin Jobs und Leis­tungs­fä­hig­keit der Betriebe

Im Febru­ar 2022 (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 891Betriebe für 5.837 Arbeit­neh­mer kon­junk­tu­rel­les Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,4 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Die Zahl der Kurz­ar­bei­ter sank seit Janu­ar um 6,6 Pro­zent (-410). Wie sich die Fol­gen des Ukrai­ne-Kriegs auf die Kurz­ar­beit letzt­end­lich aus­wir­ken, ist noch unge­wiss. Er führt seit Mona­ten zu Lie­fer­eng­päs­sen und mas­si­ven Preis­an­stie­gen. Um Ent­las­sun­gen von Fach­kräf­ten zu ver­mei­den, set­zen eini­ge Arbeit­ge­ber auf die Kurz­ar­beit, um Aus­fall­zei­ten zu überbrücken.

Stel­len­markt trotz Tur­bu­len­zen wei­ter auf Rekordkurs

Im Mai bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg
1.808 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det, 5,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 110 weni­ger als im ver­gan­ge­nen Jahr. Der Stel­len­be­stand ist um ein Drit­tel (+33,4 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se ins­ge­samt 2.463 Ange­bo­te seit dem letz­ten Jahr grö­ßer geworden.

Seit Bestehen der Bun­des­re­pu­blik gab es noch nie so vie­le Arbeits­platz­an­ge­bo­te. Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len aktu­ell ledig­lich 110 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.

Das Gros der beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gemel­de­ten Arbeits­platz­an­ge­bo­te ent­fällt auf fol­gen­de Berufs­be­rei­che: 3.178 Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, 1.894 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.406 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 1.217 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 864 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Die größ­ten Zuwäch­se seit dem letz­ten Jahr gibt es bei kauf­män­ni­schen Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+49,0 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 44,6 Pro­zent, Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung (+38,1 Pro­zent), Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit (+32,1 Pro­zent), Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung (+21,8 Pro­zent) sowie dem Bau­hand­werk (+21,3 Prozent).

Arbeits­markt­ent­wick­lung Bamberg

Im Juni stieg in der Stadt Bam­berg die Arbeits­lo­sig­keit um 99 Per­so­nen (+5,9 Pro­zent). Am Ende des ers­ten Halb­jahrs waren 1.780 Arbeits­lo­se gemel­det, 130 bezie­hungs­wei­se 6,8 Pro­zent weni­ger als vor einem Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,2 Pro­zent (Mai 4 Pro­zent). Vor einem Jahr lag sie bei 4,5 Prozent.

Der gesam­te Anstieg im Juni ent­fiel auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit nahm im letz­ten Monat um 112 Per­so­nen auf 120 zu.
Im Juni mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet 302 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 85 (-22,0 Pro­zent) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool sind aktu­ell 1.924 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 460 (31,4 Pro­zent) mehr als 2021.

Arbeits­markt­ent­wick­lung Land­kreis Bamberg

Im Land­kreis Bam­berg erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Juni um 125 Per­so­nen
(+7,0 Pro­zent) auf 1.915 Men­schen. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 16,3 Pro­zent (-374 Per­so­nen) unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 2,2 Pro­zent (Mai 2,0 Pro­zent, Vor­jahr 2,6 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und wei­ter­hin die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk. Die Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung liegt bei 3,0 Prozent.

Der gesam­te Anstieg im Juni ent­fiel auch hier auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit erhöh­te sich im letz­ten Monat um über 130 Per­so­nen auf 137. Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen beim Arbeit­ge­ber­ser­vice im Juni 279 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein, 121 (-30,3 Pro­zent) weni­ger als im Vor­jahr. Im Bestand befin­den sich aktu­ell 1 938 Offer­ten, 499 (+34,7 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.

Bun­des­agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg

Arbeits­markt­be­richt im März 2022

Die Bun­des­agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat ihren Arbeits­markt­be­richt für den März 2022 ver­öf­fent­licht. Ten­denz: Früh­lings­er­wa­chen auf dem ober­frän­ki­schen Arbeits­markt bereits vor Ostern – Voll­be­schäf­ti­gung im Bam­ber­ger Land.

Der Arbeits­markt­be­richt für März 2022 zeigt, dass die Zahl der Arbeits­lo­sen im Agen­tur­be­reich Bam­berg-Coburg um 691 Per­so­nen (6,0 Pro­zent) abnahm. Aktu­ell sind 10.814 Frau­en und Män­ner arbeits­los gemel­det, 19,4 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 2.610 weni­ger als vor einem Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te sank im März um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,1 Pro­zent. Sie bewegt sich damit bereits zum Auf­takt des Früh­jahrs­auf­schwungs nur knapp über der Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung (ab 3,0 Prozent).

Vor einem Jahr betrug die Arbeits­lo­sen­quo­te noch 3,8 Pro­zent. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 192 Per­so­nen oder 1,7 Pro­zent unter dem Niveau zu Beginn der Coro­na-Kri­se vor zwei Jah­ren. Damals fand die Früh­jahrs­be­le­bung inner­halb weni­ger Tage mit dem ers­ten Lock­down ein abrup­tes Ende.

Im März konn­ten 1.439 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den, 20 Pro­zent (+240) mehr als im Febru­ar und 15,3 Pro­zent weni­ger (-260) als im Vor­jahr. 1.036 Men­schen haben im März ihre Anstel­lung ver­lo­ren. Das sind 9,8 Pro­zent (-112) weni­ger als im Vor­mo­nat und 3,0 Pro­zent (-32) weni­ger als in 2021.

Ende Sep­tem­ber 2021, dem aktu­ells­ten Stich­tag der Beschäf­ti­gungs­sta­tis­tik, belief sich die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bamberg–Coburg auf 249.239. Seit dem Vor­jahr hat sie um 2 056 oder 0,8 Pro­zent zugenommen.

Arbeits­markt­ent­wick­lung: Wie­der­ein­stel­lun­gen bereits vor Ostern größ­ten­teils abgeschlossen

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, schätzt die aktu­el­le Situa­ti­on am Arbeits­markt so ein: „Nach­dem die Arbeits­lo­sig­keit bereits im Febru­ar auf­grund des aus­ge­blie­be­nen Win­ter­ein­bruchs leicht zurück­ging, kam die Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt im März rich­tig in Schwung. Nor­ma­ler­wei­se war­ten vie­le Betrie­be aus Wit­te­rungs­grün­den vor­sorg­lich noch die Oster­fei­er­ta­ge für Wie­der­ein­stel­lun­gen ab. In die­sem Jahr haben die meis­ten ihre über den Win­ter frei­ge­stell­ten Mit­ar­bei­ter jedoch bereits in den letz­ten Wochen wie­der ein­ge­stellt.
Über­wie­gend Män­ner pro­fi­tie­ren vom sai­so­na­len Auf­schwung nach der Win­ter­pau­se, da sie den Groß­teil der in wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen Beschäf­tig­ten aus­ma­chen. Ihr Anteil am Abbau der Arbeits­lo­sig­keit beträgt 78,9 Pro­zent. Aber auch der Tou­ris­mus und die Gas­tro­no­mie, bei denen der Frau­en­an­teil über­wiegt, erle­ben nach zwei Jah­ren Coro­na­pau­se wie­der einen Früh­jahrs­auf­schwung. Daher ging auch die Arbeits­lo­sig­keit der Frau­en schon im März um 146 zurück. Die Aus­wir­kun­gen des Krie­ges in der Ukrai­ne auf den Arbeits­markt sind noch nicht absehbar.

Auf der einen Sei­te gab es ers­te vor­sorg­li­che Stel­len­stor­nie­run­gen trotz guter Auf­trags­la­ge aus Befürch­tung mög­li­cher Mate­ri­al­eng­päs­se. Auf der Ande­ren erkun­di­gen sich Fir­men beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gezielt nach frei­wer­den­den Fach­kräf­ten aus Insol­venz­be­trie­ben. Auch bezüg­lich ukrai­ni­scher Bewer­ber wird bereits nach­ge­fragt. Her­aus­for­de­run­gen wie Unter­kunft, Ankom­men im Land, Kin­der­be­treu­ung, die frem­de Spra­che und die Ver­ar­bei­tung der Situa­ti­on ste­hen in den nächs­ten Wochen bei den meis­ten im Mit­tel­punkt, so dass noch weni­ge für eine Arbeits­auf­nah­me bereit­ste­hen. Wir sind dar­auf vor­be­rei­tet, Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber mit den Arbeit­ge­bern zusam­men­zu­brin­gen, sobald die Mel­dun­gen erfolgen.“

Arbeits­markt­be­richt: Kurz­ar­beit steht vor neu­er Bewährungsprobe

Im Novem­ber 2021 (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 696 Betrie­be für 6.326 Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,5 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurzarbeit.

„Wie sich die Kurz­ar­beit wäh­rend der wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen über die Win­ter­mo­na­te ent­wi­ckelt hat, ist noch offen“, sagt Ste­fan Tre­bes. „Die zuneh­men­den Locke­run­gen trotz der wei­ter­hin hohen Infek­ti­ons­zah­len in den letz­ten Wochen füh­ren mitt­ler­wei­le zu einem spür­ba­ren Rück­gang der Kurz­ar­beit. Jedoch steht für das Instru­ment bereits die nächs­te Bewäh­rungs­pro­be vor der Tür, um Lie­fer­ket­ten­pro­ble­me infol­ge des Ukrai­ne-Kriegs aber auch auf­grund der aktu­el­len Zero-Covid Stra­te­gie Chi­nas abzufedern.“

Früh­jahrs­auf­schwung: Arbeits­lo­sig­keit sinkt in allen Krei­sen und Städten

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Die im Febru­ar bereits begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt leg­te auf­grund der schon früh­lings­haf­ten Tem­pe­ra­tu­ren in Ver­bin­dung mit wei­te­ren Locke­run­gen der Coro­na- Schutz­maß­nah­men im März deut­lich an Dyna­mik zu.

Der Arbeits­markt­be­richt ver­zeich­net eine spür­ba­re Abnah­me der Arbeits­lo­sig­keit in allen Krei­sen und Städ­ten der Regi­on. Wie jeden Monat reagie­ren die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te unter­schied­lich. Die Land­krei­se Forch­heim (-11,2 Pro­zent), Bam­berg (-8,3 Pro­zent) und Kro­nach (-5,0 Pro­zent) ver­zeich­ne­ten den größ­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. In der Stadt Coburg redu­zier­te sie sich um 4,8 Pro­zent, gefolgt von der Stadt Bam­berg (-3,9 Pro­zent) sowie den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-3,4 Pro­zent) und Coburg (-3,0 Prozent).

Ende März war die Zahl der Arbeits­lo­sen in allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks pro­zen­tu­al deut­lich im zwei­stel­li­gen Bereich unter dem Vor­jah­res­wert. In den Land­krei­sen Kro­nach (-12,8 Pro­zent), Lich­ten­fels (-9,8 Pro­zent), Coburg (-1,9 Pro­zent), der Stadt Coburg (-1,2 Pro­zent) und Forch­heim (-0,8 Pro­zent) hat die Arbeits­lo­sig­keit das Vor­kri­sen­ni­veau wie­der erreicht.
Das Bam­ber­ger Land (2,3 Pro­zent) und Forch­heim (2,5 Pro­zent) haben Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Pro­zent. In den kreis­frei­en Städ­ten Coburg (5,1 Pro­zent) und Bam­berg (4,2 Pro­zent) ist die Arbeits­lo­sen­quo­te am höchsten.

Stel­len­markt: Per­so­nal­be­darf trotzt Unkenrufen

„Trotz zuneh­men­der Sor­gen wegen stei­gen­der Ener­gie­prei­se, Lie­fer­eng­päs­sen und des andau­ern­den Ukrai­ne-Kriegs lag der Stel­len­zu­gang mit 1.767 Neu­mel­dun­gen sogar leicht (+1,2 Pro­zent, +21) über dem Vor­jahrs­ni­veau“, sagt Ste­fan Trebes.

Der Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice wuchs in den letz­ten vier Wochen um 413 Ange­bo­te (+4,6 Pro­zent) auf 9.342. Der Per­so­nal­be­darf der Fir­men liegt somit um 36,8 Pro­zent (+2 511) über dem Vor­jah­res­ni­veau. Das ist der Höchst­stand seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik vor 73 Jah­ren. Auf­grund der durch die Coro­na­kri­se gemach­ten Erfah­run­gen mit der Unter­bre­chung von Lie­fer­ket­ten, haben Fir­men aus­ge­la­ger­te Fer­ti­gungs­schrit­te vom Aus­land teil­wei­se wie­der in die Regi­on zurück­ver­la­gert. „Das heißt, es wird hier wie­der mehr pro­du­ziert. Und das macht sich auf lan­ge Sicht bezahlt, denn die Auf­trags­bü­cher vie­ler Betrie­be sind voll.“

Sta­tis­tisch kom­men so auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len der­zeit ledig­lich 116 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.

Arbeits­markt­ent­wick­lung in Bamberg

In Bam­berg sorg­te die Früh­jahrs­be­le­bung bereits im März für einen Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit um 73 Men­schen oder 3,9 Pro­zent. Der Arbeits­markt­be­richt ver­zeich­net 1.794 Per­so­nen, die Ende des Monats arbeits­los gemel­det waren. Seit dem letz­ten Jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 15,9 Pro­zent (-340) abgenommen.

In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­lo­ren 4,1 Pro­zent mehr (+6) Men­schen ihren Job als im Vor­jahr. Gleich­zei­tig fan­den 8,7 Pro­zent (-18) weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,2 Pro­zent (Febru­ar 4,4 Pro­zent). Vor einem Jahr lag ihr Wert noch bei 5,0 Pro­zent. Im März mel­de­ten die Betrie­be der Stadt Bam­berg 473 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 25,1 Pro­zent mehr (+95) als vor einem Jahr. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice gibt es aktu­ell 1.917 Job­an­ge­bo­te, 38,0 Pro­zent mehr (+528) als in 2021. Das ist der Höchst­stand seit Grün­dung der Bundesrepublik.

Im Land­kreis Bam­berg macht der Arbeits­markt­be­richt sie jähr­li­che Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt dyna­mi­scher als in der Stadt aus. Der schon im Febru­ar begon­ne­ne Abbau der Arbeits­lo­sig­keit nahm in den letz­ten Wochen deut­lich zu. Sie sank im März um 8,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 184 Per­so­nen auf 2.032 Men­schen. 14,3 Pro­zent weni­ger Per­so­nen (-31) haben ihren Arbeits­platz ver­lo­ren als 2021. 21,2 Pro­zent weni­ger (-84) fan­den einen neu­en Job.

Seit 2021 hat die Arbeits­lo­sig­keit um 22,6 Pro­zent (-592) abge­nom­men. Zusam­men mit Forch­heim ver­bucht der Land­kreis agen­tur­be­zirks­weit den kräf­tigs­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. Die Arbeits­lo­sen­quo­te sank im März um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 2,3 Pro­zent (Vor­jahr 2,9 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk.
Aus dem Land­kreis Bam­berg wur­den im März 297 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gemel­det, 24,4 Pro­zent weni­ger (-96) als im letz­ten Jahr. Im Bestand befin­den sich der­zeit 1.825 Job­an­ge­bo­te, 28,7 Pro­zent mehr (+407) als im Vor­jahr. Das ist der Höchst­stand seit Grün­dung der Bundesrepublik.

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