Bayerns Arbeitsmarkt ist mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahl in das Jahr 2023 gestartet. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft rechnet 2023 zudem
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Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
Bayerns Arbeitsmarkt zum Jahresstart trotz mehrfacher Krisen stabil
Bayerns Arbeitsmarkt ist mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahl in das Jahr 2023 gestartet. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft rechnet 2023 zudem mit einer leichten Rezession.
Die derzeitigen Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe führen auf Bayerns Arbeitsmarkt vielerorts zu Entlassungen. So stieg die Arbeitslosenquote zum Jahresbeginn auf 3,6 Prozent. Hinzu käme ein saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit, sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW), zu den aktuellen bayerischen Arbeitsmarktzahlen.
Doch wie es scheint, könnte die Situation auf Bayerns Arbeitsmarkt schlimmer sein. „Klar ist aber: Die Arbeitslosenquote ist mit 3,6 Prozent erfreulich niedrig. Der Arbeitsmarkt kann dem aktuellen Krisencocktail trotzen, die Unternehmen halten ihre Beschäftigten.“
Insgesamt gehe die VBW davon aus, dass Bayern auch 2023 „ein Jobmotor bleiben kann – sofern die Rahmenbedingungen stimmen und sich Arbeit nicht weiter drastisch verteuert.“ Allerdings würden die guten Arbeitsmarktdaten die aktuelle Stimmung in den Betrieben nicht widerspiegeln (ähnliches gilt im Handwerk). „Die hohe Inflation, Lieferengpässe und Materialmangel, eine schwächelnde Weltkonjunktur sowie die hohen Energiekosten belasten die Wirtschaft im Freistaat und stellen die Unternehmen vor gewaltige Herausforderungen. Wir rechnen 2023 mit einer leichten Rezession in Bayern.“
Perspektivisch, gab die VBW zudem an, werden sich die schon heute bestehenden Arbeitskräfte- und Fachkräfteengpässe weiter verschärfen. „Die Zahl von 5,94 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist erfreulich hoch. Sie reicht aber nicht aus, um den insbesondere durch den demografischen Wandel bedingten Engpässen zu begegnen. Ziel muss es daher sein, alle bestehenden Arbeitskräfte- und Fachkräftepotenziale gezielt zu heben und zu aktivieren“, sagte Brossardt.
Neuer Mindestlohn noch ohne Auswirkungen
Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region
Nach dem Oktober, der einen Herbstaufschwung brachte, gab es im November einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region. Sogar erstmals seit neun Jahren nahm sie im Verlauf eines Novembers wieder leicht zu. Auswirkungen des neuen Mindestlohns seien laut Arbeitsagentur unterdessen noch nicht zu erkennen.
Wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg am 30.November bekanntgab, brachte der November 2022 einen Anstieg der Arbeitslosen im Agenturbereich um 72 Personen (+0,7 Prozent) auf 10.993. Da die Jobcenter seit Juni Geflüchtete aus der Ukraine betreuen, liege die Arbeitslosigkeit um 818 Personen (+8,0 Prozent) über dem Vorjahreswert. Insgesamt seien 978 UkrainerInnen als arbeitslos gemeldet. Das seien allerdings 71 weniger als im Oktober.
Die Arbeitslosenquote im Agenturbereich beträgt wie im Monat zuvor 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit (Personen bis 25 Jahre) sank im letzten Monat um 8,0 Prozent beziehungsweise um 76 Personen auf 871. Im Vorjahresvergleich sind es jetzt 2,4 Prozent weniger, während es im Oktober noch 0,6 Prozent mehr als in 2021 gewesen sind.
Arbeitsmarktentwicklung und Mindestlohn
„Seit der zweiten Novemberhälfte bekamen wir zunehmend saisonale Arbeitslosmeldungen, wobei ein fester Wiedereinstellungstermin meist bereits feststeht“, sagt Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Die Jobchancen sind auch für lebenserfahrene Fachkräfte weiterhin gut. Trotz Materialengpässen, Inflation und gestiegener Energiekosten sind nach wie vor nahezu unverändert viele Stellen gemeldet. Die Firmen treffen Personalentscheidungen bewusster mit Blick auf die noch offene Zukunft der wirtschaftlichen Entwicklung aber auch dem Fachkräftemangel. Der zunehmende Fachkräftemangel sorgt dafür, dass wir sogar weltweit auf der Suche nach Arbeitskräften für unsere Region sind.“
Seit Oktober gilt zudem der neue Mindestlohn von 12 Euro. Auswirkungen dieser Neuerung auf die Arbeitsmarktentwicklung könne die Agentur allerdings noch nicht feststellen. „Der neue Mindestlohn wirkte sich bisher weder negativ in Form von Kündigungen aus, noch positiv, indem Stellen zügiger besetzt werden.“
Herbstaufschwung geht in den Regionen zurück
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Zu Beginn des Winters flaute der vorherige Herbstaufschwung in allen davon ab. Lediglich in der Stadt Bamberg (-4,8 Prozent) und im Landkreis Forchheim (-0,3 Prozent) sank die Arbeitslosigkeit auch im November. In allen anderen Regionen der Agentur erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt bereits wieder leicht.
Den größten Anstieg hatten die Landkreise Kronach (+7,6 Prozent) und Coburg (+2,6 Prozent). Darauf folgen die Stadt Coburg (+1,6 Prozent), das Bamberger Land (+0,9 Prozent) und Lichtenfels (+0,5 Prozent).
Infolge der bundesweiten Übernahme der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge durch die Jobcenter seit Juni liegt die Zahl der Arbeitslosen seit November erstmals in allen Regionen über dem Vorjahresniveau. Die Stadt Coburg (+18,8 Prozent), Lichtenfels (+12,0 Prozent), die Landkreise Bamberg (+7,4 Prozent) und Coburg (+7,4 Prozent) verzeichnen den größten Anstieg, gefolgt von Forchheim (+5,7 Prozent), der Stadt Bamberg (+4,4 Prozent) und Kronach (+4,3 Prozent). Die Landkreise Bamberg (2,3 Prozent), Forchheim (2,7 Prozent) und Kronach (2,9 Prozent) haben die niedrigsten Arbeitslosenquoten und weiterhin Vollbeschäftigung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,7 Prozent am höchsten.
Stellenmarkt: Mehr als 10.000 Jobangebote
Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg bekam im November 1.598 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das sind lediglich 3,2 Prozent beziehungsweise 53 weniger als im Vorjahr. Der Rückgang entfällt fast ausschließlich auf den Bereich der Zeitarbeit.
Der Stellenpool der Agentur verbucht einen historischen Höchststand mit 10.018 Beschäftigungsangeboten in einem November. Auf 100 Jobangebote kommen derzeit gerade Mal 110 potentielle arbeitslose BewerberInnen. Ungefähr drei Viertel der Jobofferten sind für Fachkräfte bestimmt.
Die größten Zuwächse seit dem Vorjahr verzeichnen Berufe im Sicherheitsbereich, Dienstleistungsberufe, Fertigungsberufe, soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe, Unternehmensführung und Verkehr und Logistik.
Bürgergeld kommt zum neuen Jahr
Am 1. Januar 2023 soll das sogenannte Bürgergeld die Grundsicherung, auch bekannt als Arbeitslosengeld II oder „Hartz IV“, ablösen. Stefan Trebes sagt zum Ablauf: „Wir haben nun eine rechtsverbindliche Entscheidung und können mit der praktischen Umsetzung starten. Die erhöhten Regelsätze werden wir pünktlich zum Januar auszahlen. Es ist für das Bürgergeld kein neuer Antrag notwendig. Wer über den Jahreswechsel hinaus Leistungen des Jobcenters bezieht, bekommt automatisch den höheren Regelsatz ausgezahlt. Der Wegfall des Vermittlungsvorrangs bedeutet für unsere sieben Jobcenter keinen Paradigmenwechsel in der Arbeitsweise, da wir für eine dauerhafte berufliche Integration schon immer Wert auf eine fundierte berufliche Qualifizierung der Kunden setzen.“
Jobcenter betreuen ukrainische Geflüchtete
Anstieg der Arbeitslosigkeit trotz stabiler Konjunktur
Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg stieg im Juni um 987 Personen (+10 Prozent) auf 10.870 Menschen. Der gesamte Anstieg entfiel auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit stieg im letzten Monat um 1.050 Personen auf 1.131.
Da die Menschen, die seit Februar aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosigkeit deutlich in allen Kreisen und Städten des Bezirks. Dies teilte die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mit.
Da der Großteil der Geflüchteten (79,1 Prozent) Frauen sind, stieg deren Arbeitslosigkeit seit Mai um insgesamt 19,5 Prozent (+830) auf 5 088. Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 20 Jahre) erhöhte sich im letzten Monat um 52,4 Prozent (+87) auf 253. Der komplette Anstieg entfiel auf jugendliche Ukrainerinnen und Ukrainer (+102 auf insgesamt 106).
Die Arbeitslosigkeit der Ausländer wuchs seit Mai infolgedessen um 62,2 Prozent (+1.106) auf 2.883. Mehr als jeder vierte Arbeitslose (+26,5 Prozent) hat aktuell einen ausländischen Pass, 42,9 Prozent (+866) mehr als vor einem Jahr.
Jedoch war die Gesamtzahl aller Arbeitslosen am Ende des ersten Halbjahres mit
10.870 Menschen um 7,7 Prozent beziehungsweise 905 Personen niedriger als in 2021. Die Arbeitslosenquote stieg im Juni moderat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,4 Prozent.
Im Juni verloren 1.228 Männer und Frauen ihren Arbeitsplatz und meldeten sich arbeitslos, 328 Personen beziehungsweise 36,4 Prozent mehr als in 2021. Die Zunahme resultiert teilweise aus Meldungen von geflüchteten Ukrainern, die ihren vorherigen Job in der Heimat aufgrund des Krieges verloren haben und dies bei der Arbeitslosmeldung angaben. Zeitgleich konnten 922 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 214 oder 18,8 Prozent weniger als im letzten Jahr.
Arbeitsmarktentwicklung: Arbeitsmarkt besser als die Zahlen
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagte am 30. Juni zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Der Abbau der Arbeitslosigkeit fand letzten Monat im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg ein abruptes Ende. Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit Juni von den Jobcentern betreut. Saisontypisch wäre ein moderater Rückgang der Arbeitslosigkeit, der jedoch von dem sprunghaften Anstieg bei den Jobcentern überlagert wird. Das spiegelt sich auch in diesem Jahr wieder.
Im Juni nahm die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Bezirks wie üblich leicht ab. Bis Mitte Juni haben insgesamt 2.444 Ukrainer im erwerbsfähigen Alter (mindestens 15 Jahre alt) mit den Jobcentern ersten Kontakt aufgenommen, um Leistungen zu beantragen. Ich rechne daher auch in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der leistungsrechtliche Übertritt der Ukrainer in die Betreuung durch die Jobcenter ist bisher gut gelungen. Aktuell analysieren wir die möglichen Integrationsperspektiven und entwickeln die nächsten Schritte. Für viele hat das Erlernen der deutschen Sprache oberste Priorität, da sie der Schlüssel für einen Job ist, der ihrer bisherigen Qualifikation entspricht. Das braucht jedoch Zeit.
Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation sind die Beschäftigungsaussichten aber weiterhin sehr gut. Der Arbeitsmarkt ist aus Arbeitnehmersicht positiv. Es melden sich nur vereinzelt gut ausgebildete Fachkräfte. Viele finden schnell wieder eine Arbeit. Das bietet natürlich auch Chancen für die Geflüchteten. Im vergangenen Monat meldeten sich auch junge Fachkräfte, die nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht übernommen werden konnten, arbeitslos. Ich gehe davon aus, dass wir diese frischgebackenen Bewerber relativ schnell wieder in Beschäftigung bringen können. Aufgrund des großen Fachkräftebedarfs sind Gelernte sehr gefragt. Aber auch Helfer treffen auf einen noch guten Arbeitsmarkt.“
Kurzarbeit stabilisiert weiterhin Jobs und Leistungsfähigkeit der Betriebe
Im Februar 2022 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 891Betriebe für 5.837 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. 2,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Zahl der Kurzarbeiter sank seit Januar um 6,6 Prozent (-410). Wie sich die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Kurzarbeit letztendlich auswirken, ist noch ungewiss. Er führt seit Monaten zu Lieferengpässen und massiven Preisanstiegen. Um Entlassungen von Fachkräften zu vermeiden, setzen einige Arbeitgeber auf die Kurzarbeit, um Ausfallzeiten zu überbrücken.
Stellenmarkt trotz Turbulenzen weiter auf Rekordkurs
Im Mai bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg
1.808 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet, 5,7 Prozent beziehungsweise 110 weniger als im vergangenen Jahr. Der Stellenbestand ist um ein Drittel (+33,4 Prozent) beziehungsweise insgesamt 2.463 Angebote seit dem letzten Jahr größer geworden.
Seit Bestehen der Bundesrepublik gab es noch nie so viele Arbeitsplatzangebote. Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen aktuell lediglich 110 potentielle arbeitslose Bewerber.
Das Gros der beim Arbeitgeberservice gemeldeten Arbeitsplatzangebote entfällt auf folgende Berufsbereiche: 3.178 Produktion und Fertigung, 1.894 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.406 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.217 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 864 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse seit dem letzten Jahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+49,0 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 44,6 Prozent, Produktion und Fertigung (+38,1 Prozent), Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (+32,1 Prozent), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (+21,8 Prozent) sowie dem Bauhandwerk (+21,3 Prozent).
Arbeitsmarktentwicklung Bamberg
Im Juni stieg in der Stadt Bamberg die Arbeitslosigkeit um 99 Personen (+5,9 Prozent). Am Ende des ersten Halbjahrs waren 1.780 Arbeitslose gemeldet, 130 beziehungsweise 6,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent (Mai 4 Prozent). Vor einem Jahr lag sie bei 4,5 Prozent.
Der gesamte Anstieg im Juni entfiel auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit nahm im letzten Monat um 112 Personen auf 120 zu.
Im Juni meldeten die Betriebe aus dem Stadtgebiet 302 sozialversicherungspflichtige Jobangebote dem Arbeitgeberservice, 85 (-22,0 Prozent) weniger als im letzten Jahr. Im Stellenpool sind aktuell 1.924 Beschäftigungsangebote, 460 (31,4 Prozent) mehr als 2021.
Arbeitsmarktentwicklung Landkreis Bamberg
Im Landkreis Bamberg erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Juni um 125 Personen
(+7,0 Prozent) auf 1.915 Menschen. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 16,3 Prozent (-374 Personen) unter dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,2 Prozent (Mai 2,0 Prozent, Vorjahr 2,6 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und weiterhin die niedrigste Quote im gesamten Agenturbezirk. Die Marke zur Vollbeschäftigung liegt bei 3,0 Prozent.
Der gesamte Anstieg im Juni entfiel auch hier auf Geflüchtete aus der Ukraine. Ihre Arbeitslosigkeit erhöhte sich im letzten Monat um über 130 Personen auf 137. Aus dem Bamberger Land gingen beim Arbeitgeberservice im Juni 279 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 121 (-30,3 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Bestand befinden sich aktuell 1 938 Offerten, 499 (+34,7 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten.
Bundesagentur für Arbeit Bamberg-Coburg
Arbeitsmarktbericht im März 2022
Die Bundesagentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat ihren Arbeitsmarktbericht für den März 2022 veröffentlicht. Tendenz: Frühlingserwachen auf dem oberfränkischen Arbeitsmarkt bereits vor Ostern – Vollbeschäftigung im Bamberger Land.
Der Arbeitsmarktbericht für März 2022 zeigt, dass die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbereich Bamberg-Coburg um 691 Personen (6,0 Prozent) abnahm. Aktuell sind 10.814 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 19,4 Prozent beziehungsweise 2.610 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im März um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Sie bewegt sich damit bereits zum Auftakt des Frühjahrsaufschwungs nur knapp über der Marke zur Vollbeschäftigung (ab 3,0 Prozent).
Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 3,8 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 192 Personen oder 1,7 Prozent unter dem Niveau zu Beginn der Corona-Krise vor zwei Jahren. Damals fand die Frühjahrsbelebung innerhalb weniger Tage mit dem ersten Lockdown ein abruptes Ende.
Im März konnten 1.439 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden, 20 Prozent (+240) mehr als im Februar und 15,3 Prozent weniger (-260) als im Vorjahr. 1.036 Menschen haben im März ihre Anstellung verloren. Das sind 9,8 Prozent (-112) weniger als im Vormonat und 3,0 Prozent (-32) weniger als in 2021.
Ende September 2021, dem aktuellsten Stichtag der Beschäftigungsstatistik, belief sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg–Coburg auf 249.239. Seit dem Vorjahr hat sie um 2 056 oder 0,8 Prozent zugenommen.
Arbeitsmarktentwicklung: Wiedereinstellungen bereits vor Ostern größtenteils abgeschlossen
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt so ein: „Nachdem die Arbeitslosigkeit bereits im Februar aufgrund des ausgebliebenen Wintereinbruchs leicht zurückging, kam die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt im März richtig in Schwung. Normalerweise warten viele Betriebe aus Witterungsgründen vorsorglich noch die Osterfeiertage für Wiedereinstellungen ab. In diesem Jahr haben die meisten ihre über den Winter freigestellten Mitarbeiter jedoch bereits in den letzten Wochen wieder eingestellt.
Überwiegend Männer profitieren vom saisonalen Aufschwung nach der Winterpause, da sie den Großteil der in witterungsabhängigen Berufen Beschäftigten ausmachen. Ihr Anteil am Abbau der Arbeitslosigkeit beträgt 78,9 Prozent. Aber auch der Tourismus und die Gastronomie, bei denen der Frauenanteil überwiegt, erleben nach zwei Jahren Coronapause wieder einen Frühjahrsaufschwung. Daher ging auch die Arbeitslosigkeit der Frauen schon im März um 146 zurück. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Arbeitsmarkt sind noch nicht absehbar.
Auf der einen Seite gab es erste vorsorgliche Stellenstornierungen trotz guter Auftragslage aus Befürchtung möglicher Materialengpässe. Auf der Anderen erkundigen sich Firmen beim Arbeitgeberservice gezielt nach freiwerdenden Fachkräften aus Insolvenzbetrieben. Auch bezüglich ukrainischer Bewerber wird bereits nachgefragt. Herausforderungen wie Unterkunft, Ankommen im Land, Kinderbetreuung, die fremde Sprache und die Verarbeitung der Situation stehen in den nächsten Wochen bei den meisten im Mittelpunkt, so dass noch wenige für eine Arbeitsaufnahme bereitstehen. Wir sind darauf vorbereitet, Bewerberinnen und Bewerber mit den Arbeitgebern zusammenzubringen, sobald die Meldungen erfolgen.“
Arbeitsmarktbericht: Kurzarbeit steht vor neuer Bewährungsprobe
Im November 2021 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 696 Betriebe für 6.326 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit.
„Wie sich die Kurzarbeit während der wirtschaftlichen Einschränkungen über die Wintermonate entwickelt hat, ist noch offen“, sagt Stefan Trebes. „Die zunehmenden Lockerungen trotz der weiterhin hohen Infektionszahlen in den letzten Wochen führen mittlerweile zu einem spürbaren Rückgang der Kurzarbeit. Jedoch steht für das Instrument bereits die nächste Bewährungsprobe vor der Tür, um Lieferkettenprobleme infolge des Ukraine-Kriegs aber auch aufgrund der aktuellen Zero-Covid Strategie Chinas abzufedern.“
Frühjahrsaufschwung: Arbeitslosigkeit sinkt in allen Kreisen und Städten
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Die im Februar bereits begonnene Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt legte aufgrund der schon frühlingshaften Temperaturen in Verbindung mit weiteren Lockerungen der Corona- Schutzmaßnahmen im März deutlich an Dynamik zu.
Der Arbeitsmarktbericht verzeichnet eine spürbare Abnahme der Arbeitslosigkeit in allen Kreisen und Städten der Region. Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte unterschiedlich. Die Landkreise Forchheim (-11,2 Prozent), Bamberg (-8,3 Prozent) und Kronach (-5,0 Prozent) verzeichneten den größten Rückgang der Arbeitslosigkeit. In der Stadt Coburg reduzierte sie sich um 4,8 Prozent, gefolgt von der Stadt Bamberg (-3,9 Prozent) sowie den Landkreisen Lichtenfels (-3,4 Prozent) und Coburg (-3,0 Prozent).
Ende März war die Zahl der Arbeitslosen in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks prozentual deutlich im zweistelligen Bereich unter dem Vorjahreswert. In den Landkreisen Kronach (-12,8 Prozent), Lichtenfels (-9,8 Prozent), Coburg (-1,9 Prozent), der Stadt Coburg (-1,2 Prozent) und Forchheim (-0,8 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau wieder erreicht.
Das Bamberger Land (2,3 Prozent) und Forchheim (2,5 Prozent) haben Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In den kreisfreien Städten Coburg (5,1 Prozent) und Bamberg (4,2 Prozent) ist die Arbeitslosenquote am höchsten.
Stellenmarkt: Personalbedarf trotzt Unkenrufen
„Trotz zunehmender Sorgen wegen steigender Energiepreise, Lieferengpässen und des andauernden Ukraine-Kriegs lag der Stellenzugang mit 1.767 Neumeldungen sogar leicht (+1,2 Prozent, +21) über dem Vorjahrsniveau“, sagt Stefan Trebes.
Der Stellenpool des Arbeitgeberservice wuchs in den letzten vier Wochen um 413 Angebote (+4,6 Prozent) auf 9.342. Der Personalbedarf der Firmen liegt somit um 36,8 Prozent (+2 511) über dem Vorjahresniveau. Das ist der Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik vor 73 Jahren. Aufgrund der durch die Coronakrise gemachten Erfahrungen mit der Unterbrechung von Lieferketten, haben Firmen ausgelagerte Fertigungsschritte vom Ausland teilweise wieder in die Region zurückverlagert. „Das heißt, es wird hier wieder mehr produziert. Und das macht sich auf lange Sicht bezahlt, denn die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll.“
Statistisch kommen so auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit lediglich 116 potentielle arbeitslose Bewerber.
Arbeitsmarktentwicklung in Bamberg
In Bamberg sorgte die Frühjahrsbelebung bereits im März für einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 73 Menschen oder 3,9 Prozent. Der Arbeitsmarktbericht verzeichnet 1.794 Personen, die Ende des Monats arbeitslos gemeldet waren. Seit dem letzten Jahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 15,9 Prozent (-340) abgenommen.
In den vergangenen vier Wochen verloren 4,1 Prozent mehr (+6) Menschen ihren Job als im Vorjahr. Gleichzeitig fanden 8,7 Prozent (-18) weniger eine neue Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent (Februar 4,4 Prozent). Vor einem Jahr lag ihr Wert noch bei 5,0 Prozent. Im März meldeten die Betriebe der Stadt Bamberg 473 sozialversicherungspflichtige Stellen, 25,1 Prozent mehr (+95) als vor einem Jahr. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice gibt es aktuell 1.917 Jobangebote, 38,0 Prozent mehr (+528) als in 2021. Das ist der Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik.
Im Landkreis Bamberg macht der Arbeitsmarktbericht sie jährliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt dynamischer als in der Stadt aus. Der schon im Februar begonnene Abbau der Arbeitslosigkeit nahm in den letzten Wochen deutlich zu. Sie sank im März um 8,3 Prozent beziehungsweise 184 Personen auf 2.032 Menschen. 14,3 Prozent weniger Personen (-31) haben ihren Arbeitsplatz verloren als 2021. 21,2 Prozent weniger (-84) fanden einen neuen Job.
Seit 2021 hat die Arbeitslosigkeit um 22,6 Prozent (-592) abgenommen. Zusammen mit Forchheim verbucht der Landkreis agenturbezirksweit den kräftigsten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote sank im März um 0,2 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent (Vorjahr 2,9 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Agenturbezirk.
Aus dem Landkreis Bamberg wurden im März 297 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote beim Arbeitgeberservice gemeldet, 24,4 Prozent weniger (-96) als im letzten Jahr. Im Bestand befinden sich derzeit 1.825 Jobangebote, 28,7 Prozent mehr (+407) als im Vorjahr. Das ist der Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik.
Erster Rückgang der Arbeitslosigkeit
Arbeitsmarkt im Februar 2022
Im Gegensatz zum Februar 2021, als die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Arbeitsagentur Bamberg-Coburg leicht stieg, sank die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2022. Die Agentur bringt diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit Lockerungen der Pandemiemaßnahmen und frühlingshaften Temperaturen in Verbindung.
Die Arbeitslosigkeit verringerte sich bei den Männern in den letzten vier Wochen um 206 (-2,9 Prozent). Bei den Frauen fiel der Rückgang mit 3,3 Prozent (-162) im Verhältnis noch kräftiger aus. Hier dürften neben der günstigen Witterung auch coronabedingte Nachholeffekte zu Buche schlagen. Bereits im Februar wurden für die kommende Saison des Tourismus, kulturelle Dienstleistungen und die Gastronomie in der Region viele Frauen eingestellt.
Am Monatsende waren 11.505 Männer und Frauen arbeitslos. Seit dem Vorjahr ist ihre Zahl um 19,7 Prozent beziehungsweise 2.831 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,3 Prozent (Januar 3,4 Prozent). Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,1 Prozent.
In den letzten vier Wochen verloren mit insgesamt 1.148 Personen 46,3 Prozent (-989) weniger ihren Arbeitsplatz als im Januar. Im Vergleich zum Februar letzten Jahres meldeten sich 13,9 Prozent (-185) weniger Menschen arbeitslos.
1.199 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 52,5 Prozent mehr (+413) als im Januar und 15,3 Prozent mehr (+159) wie im vergangenen Jahr.
Frühlingsbeginn: Aufbruchsstimmung am Arbeitsmarkt
„In diesem Jahr startete die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt bereits im Wintermonat Februar“, sagt Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Beinahe frühlingshafte Temperaturen sorgten am Arbeitsmarkt für einen ersten saisonalen Beschäftigungsanstieg. Vor allem im Baubereich, der Gastronomie und dem Tourismus gab es nach einer kurzen Winterpause wieder Einstellungen. Es herrscht Aufbruchstimmung mit der Hoffnung, dass sie in diesem Jahr nicht mehr von der Pandemie ausgebremst wird.“
Außerdem haben sich die Arbeitslosmeldungen im Vergleich zum Januar signifikant verringert, in dem der jährlich wiederkehrende Anstieg der Arbeitslosigkeit seinen Zenit erreicht. Gleichzeitig schnellte die Zahl der Beschäftigungsaufnahmen in die Höhe.
„Die Zahl der Arbeitslosen hat das Vorkrisenniveau erreicht und ist um 172 Personen kleiner als im Februar vor zwei Jahren. Wenn trotz der hohen Corona-Infektionszahlen der Kurs der wirtschaftlichen Lockerungen weiter beibehalten werden kann, rechne ich bereits im März mit einer dynamischen Frühjahrsbelebung und deutlich sinkenden saisonalen Arbeitslosigkeit noch vor Ostern. Der konjunkturelle Kurs in Anbetracht der aktuellen politischen Entwicklungen ist noch nicht absehbar.“
Ausbildungsende, kurzfristiger Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
Lediglich bei der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 20 Jahre erhöhte sich noch die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat. Im Februar wuchs ihre Zahl leicht um 3,0 Prozent (+6 Personen) auf 204 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie sich um 82 Personen (-28,7 Prozent) reduziert.
„Es ist eine normale Entwicklung“, sagt Stefan Trebes, „dass sich im Februar die Jugendarbeitslosigkeit erhöht. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in den zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Metall‑, Elektro- und anderen technischen Berufen melden sich Jugendliche übergangsweise arbeitslos, die nicht von ihrem Betrieb übernommen wurden. In diesem Jahr fanden mehr ehemalige Azubis eine direkte Anschlussbeschäftigung in ihrem Ausbildungsbetrieb als in 2021. Damals stieg die Jugendarbeitslosigkeit im Februar krisenbedingt um 16,3 Prozent beziehungsweise um 40 Personen. Das zeigt, dass gut ausgebildete Fachkräfte benötigt werden. Unser Arbeitgeberservice berichtet, dass bei ihnen derzeit viele Arbeitgeber anfragen, die die jungen Absolventen sehr gerne einstellen. Ich rechne daher damit, dass die meisten jungen Menschen in den kommenden Wochen zügig ins Berufsleben einsteigen können.“
Kurzarbeit hat Entlassungswelle erneut verhindert
Im Oktober 2021, so der aktuellste Wert der Hochrechnung, bezogen im Agenturbezirk Bamberg Coburg insgesamt 647 Betriebe für 5.705 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit.
„Wie sich die Kurzarbeit über die Wintermonate entwickelt hat, ist noch offen, da die Statistik dafür erst nach deren endgültigen Abrechnung erhoben wird. Seit der Ergreifung von Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Welle Mitte November stieg sie wieder spürbar an. Abermals bewährt sich die Kurzarbeit als Wellenbrecher zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Die Omikron-Variante brachte uns mittlerweile die mit Abstand größte, fünfte Welle. Jedoch gibt es von Woche zu Woche zunehmend mehr Lockerungen für die Wirtschaft. Die Gefahr einer Entlassungswelle dürfte daher endgültig gebannt sein,“ so das Fazit von Stefan Trebes.
Frühstart des Frühlings – Arbeitslosigkeit sinkt in nahezu allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
In diesem Jahr begann aufgrund der günstigen Witterung in Verbindung mit zunehmenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen die Arbeitslosigkeit bereits im Februar in fast allen Kreisen und Städten zurückzugehen. Lediglich in Lichtenfels stieg sie noch leicht (+2,8 Prozent). Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte unterschiedlich. Die Landkreise Kronach (-7,9 Prozent), Bamberg (-4,3 Prozent) und Coburg (-3,5 Prozent) verzeichneten die größte Verringerung der Arbeitslosigkeit. In der Stadt Bamberg sank sie um 3,4 Prozent, gefolgt vom Landkreis Forchheim (-2,9 Prozent) und der Stadt Coburg mit minus 1,1 Prozent.
Ende Februar war die Zahl der Arbeitslosen in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks prozentual deutlich im zweistelligen Bereich unter dem Vorjahreswert. In den Landkreisen Kronach (-14,2 Prozent), Lichtenfels (-12,7 Prozent), Forchheim (-3,7 Prozent) und erstmals im Landkreis Coburg (0,2 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Das Bamberger Land (2,5 Prozent) und Forchheim (2,9 Prozent) haben Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In den kreisfreien Städten Coburg (5,3 Prozent) und Bamberg (4,4 Prozent) ist die Arbeitslosenquote am höchsten.
Stellenmarkt: Stellenzugang knackt Marke von 2000
„Der Winter gab lediglich zum Jahresbeginn ein kurzes Intermezzo. Der fast frühlingshafte Februar trieb die Stellenmeldungen bereits jetzt über die 2.000 Marke. Der Zugang legte im Vergleich zum Januar um 40,4 Prozent (+580) auf 2.014 neue Offerten zu. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 13,0 Prozent (+231) mehr gewesen. Aktuell enthält unser Stellenpool 8.929 Angebote. Der Arbeitskräftebedarf der Firmen ist seit dem letzten Jahr um 36,9 Prozent beziehungsweise 2.406 gewachsen. Das ist der Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949,“ sagt Stefan Trebes.
Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit lediglich 129 potentielle arbeitslose Bewerber, obwohl die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt noch deutlich erhöht ist.
Der Großteil des vom Arbeitgeberservice betreuten Personalbedarfs entfällt auf folgende Berufsbereiche: 2.695 Produktion und Fertigung, 1.730 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.387 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.101 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 843 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+82,9 Prozent), Geisteswissenschaften, Kultur, Gestaltung (+47,3 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 46,1 Prozent, Naturwissenschaft, Geografie, Informatik (+40,6 Prozent), Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (+37,2 Prozent), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (32,2 Prozent) sowie der Produktion und Fertigung (+28,2 Prozent). Im Bauhandwerk ist der Bedarf um 24,3 Prozent gestiegen.
Jobcenter – 420 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr
In den Jobcentern des Agenturbezirks waren Ende Februar 4.377 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat reduzierte sich die Zahl um 99 Personen (-2,2 Prozent). Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel in den letzten vier Wochen zu 26,9 Prozent auf die Grundsicherung, 73,1 Prozent kamen auf den Rechtskreis des SGB III, der vom saisonalen Auf und Ab am Arbeitsmarkt stärker betroffen ist. Durch den anhaltend hohen Personalbedarf der Firmen profitieren verstärkt Menschen, die in den Jobcentern gemeldet sind. Ihre Arbeitslosigkeit verringerte sich in den letzten zwölf Monaten um 420 oder 8,8 Prozent.
Der Versichertenbereich liegt mittlerweile um 8,2 Prozent beziehungsweise 638 Personen unter dem Vorkrisenniveau. Aber auch der Bereich des SGB II erholt sich. Er ist noch um 11,9 Prozent (+ 466 Personen) größer als damals.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist bei den Jobcentern mit 1.977 Betroffenen um 103 beziehungsweise 5 Prozent kleiner als vor zwölf Monaten. Es sind jedoch 37,2 Prozent beziehungsweise 536 mehr als im Februar 2020 unmittelbar vor der Krise.
Arbeitsmarktentwicklung Bamberg
Aufgrund der milden Temperaturen ist die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Bamberg bereits im Februar um 3,4 Prozent also 66 Personen gesunken. Ende des Monats waren 1.867 Personen arbeitslos gemeldet, 14,9 Prozent beziehungsweise 326 weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Monat verloren 9,6 Prozent weniger Menschen ihre Beschäftigung als vor einem Jahr, während 24,8 Prozent mehr eine neue Beschäftigung fanden.
Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 5,2 Prozent. Im Februar meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet dem Arbeitgeberservice 338 sozialversicherungspflichtige Stellen, genau so viele wie im letzten Jahr. Der Bestand hält aktuell 1.688 Beschäftigungsangebote, 379 (+29,0 Prozent) mehr als 2021.
Im Landkreis Bamberg begann die Arbeitslosigkeit spürbar zu sinken (-100 Personen/4,3 Prozent). Ende des Monats waren 2.216 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 648 weniger (-22,6 Prozent) als in 2021. Es verloren weniger Personen als vor einem Jahr ihre Beschäftigung (-18,4 Prozent). Gleichzeitig fanden 15,1 Prozent mehr einen neuen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte ab und beträgt 2,5 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert noch bei 3,2 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk Bamberg-Coburg.
Aus dem Bamberger Land gingen in diesem Monat 345 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsofferten beim Arbeitgeberservice ein. Das sind 17,3 Prozent (-72) weniger als vor zwölf Monaten. Im Stellenpool befinden sich aktuell 1.766 Jobchancen, 426 oder 31,8 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.
Der Arbeitsmarkt im Januar 2022
Unterdurchschnittlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit
Das neue Jahr startete ohne größeren Wintereinbruch mit verhältnismäßig milden Temperaturen. Dementsprechend reagierte der Arbeitsmarkt mit einem um über ein Viertel geringeren saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit als im Vorjahr.
Ende Januar haben sich 11.873 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg in den ersten vier Wochen des Jahres um 1.276 Personen, ein Plus von 12 Prozent. Davon waren 76,1 Prozent (971) Männer. Bei den Frauen stieg die Zahl seit Ende Dezember um 305. Bei beiden Geschlechtern ist die Arbeitslosigkeit seit dem letzten Jahr jedoch deutlich gesunken. In den letzten zwölf Monaten hat sich die Arbeitslosigkeit insgesamt um 2.398 Personen, heißt um 16,8 Prozent, verringert. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,1 Prozent.
In den vergangenen vier Wochen verloren 2.137 Menschen ihre Beschäftigung und meldeten sich arbeitslos. Üblich für die Jahreszeit war das ein Anstieg, in diesem Fall um 53,1 Prozent, das entspricht 741 Personen, gegenüber dem Dezember 2021. Im Vergleich zum Januar 2021 fiel die Zahl der Arbeitslosmeldungen jedoch um 484 Personen (-18,5 Prozent) geringer aus. Seit Jahresbeginn gelang es 786 Männern und Frauen, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Anstellung zu beenden. Das sind 7,2 Prozent oder 61 Personen weniger als im Vorjahresmonat.
Arbeitsmarktentwicklung: Zahl der Arbeitslosen erstmals wieder unter Vorkrisenniveau
Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt so ein: „Zum Jahreswechsel laufen in der Regel viele befristete Verträge aus. Es ist auch ein typischer Kündigungstermin. Hinzu kommen die jahreszeitlich bedingt vorübergehenden Entlassungen in den witterungsabhängigen Berufen. Aus diesen Gründen steigt die Arbeitslosigkeit im Januar im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg naturgemäß am Kräftigsten an. Der Winter kommt heuer jedoch nicht so richtig in Schwung. Viele frostfreie Tage sowie gut gefüllte Auftragsbücher bei Industrie und Handwerksbetrieben sorgten dafür, dass im Januar die Arbeitslosigkeit sogar um 38,4 Prozent, das heißt 796 Personen, schwächer stieg als in den letzten fünf Jahren vor der Pandemie. Erfreulich ist, dass erstmals seit Beginn der Corona-Krise die Zahl der Arbeitslosen wieder niedriger ist als davor. Sie ist um 97 Personen oder 0,8 Prozent kleiner als im Januar 2020.“
In der Region sei momentan zudem eine hohe Investitionsbereitschaft zu spüren. „Zum einen sind es Erweiterungen in Logistik und Produktion, wie die Beschaffung neuer Maschinen oder der Bau neuer Hallen und Lager. Zum anderen wird zunehmend auf Sanierung sowie Modernisierung Wert gelegt. Besonders energieintensive Wirtschaftszweige sind betroffen. Neben der Industrie sind hierbei zum Beispiel auch die Brauereien der Region sehr aktiv. Sie beantragen teilweise öffentliche Finanzierungshilfen. Photovoltaik‑, Wärmerückgewinnungsanlagen oder Roboterpalettierung sind nur einige Beispiele, um Energieeinsparungseffekte zu erzielen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Wenn in den nächsten Wochen trotz der gestiegenen Corona-Infektionszahlen keine zusätzlichen Eindämmungsmaßnahmen erforderlich sein werden und ein Wintereinbruch ausbleibt, könnte die Arbeitslosigkeit bereits Ende Februar wieder leicht sinken.“
Kurzarbeit bewährt sich zum fünften Mal als Wellenbrecher
Im September 2021, auf den sich die aktuellste Hochrechnung bezieht, erhielten im Agenturbezirk insgesamt 755 Betriebe für 6.103 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit.
Zum Vergleich: Im Mai 2020, während des ersten harten Lockdowns, erreichte die Kurzarbeit mit 52.792 Personen und 3.801 Betrieben ihren Höchststand. Damals war mehr als jeder fünfte Beschäftigte in Kurzarbeit. Verglichen mit der Finanzkrise 2009 waren zu dem Zeitpunkt mehr als das Zweieinhalbfache an Arbeitnehmern und mehr als achtmal so viele Firmen in Kurzarbeit.
„Wie sich die Kurzarbeit aktuell entwickelt“, sagt Stefan Trebes, „ ist noch offen, da die Statistik für Kurzarbeit nach deren Abrechnung im Nachhinein erhoben wird. Sie ist seit der Ergreifung von Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Welle Mitte November jedoch wieder spürbar angestiegen. Erneut bewährt sie sich als Wellenbrecher zur Sicherung von Arbeitsplätzen, da ein Anstieg von Entlassungen seitdem ausgeblieben ist. Die Omikron-Variante wächst derzeit zur fünften, zur größten Welle an. Ich bin jedoch verhalten optimistisch, dass der Arbeitsmarkt durch die Kurzarbeit ohne größere Blessuren erneut durchkommen wird.“
Moderater Winteranstieg der Arbeitslosigkeit in allen Regionen: Drei Landkreise bereits wieder auf Vorkrisenlevel
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Auch wenn der aktuelle Winter nicht so richtig in die Gänge kommt, hinterließ er zumindest auf dem Arbeitsmarkt seine Spuren und bescherte im Januar in allen Regionen steigende Arbeitslosenzahlen.
Trotz der andauernden wirtschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung der vierten Corona Welle erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Januar im gesamten Agenturbezirk jedoch geringer als in 2021 sowie in den letzten fünf Jahren vor der Krise und es wurden weniger Menschen entlassen.
Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren jedoch in Bezug auf die Intensität unterschiedlich. Der Landkreis Kronach verzeichnete erwartungsgemäß den witterungsbedingt stärksten Anstieg (+16,3 Prozent), gefolgt vom Bamberger Land (+15,9 Prozent) und dem Landkreis Forchheim (+12,8 Prozent). Aber auch in der Stadt Bamberg (+11,4 Prozent), der Stadt Coburg (+9,8 Prozent) sowie in den Landkreisen Coburg (+9,5 Prozent) und Lichtenfels (+6,8 Prozent) stieg die Arbeitslosenzahl mit den sinkenden Temperaturen.
Ende Januar war die Arbeitslosigkeit in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks prozentual im zweistelligen Bereich deutlich unter dem Vorjahreswert. In den Landkreisen Lichtenfels (-16,8 Prozent) und Kronach (-9,3 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau bereits seit einem halben Jahr kontinuierlich unterschritten. Erstmals seit Beginn der Krise verbuchte im Januar auch Forchheim einen niedrigeren Wert (-3,2 Prozent, ‑65 Personen) als vor zwei Jahren. Das Bamberger Land (2,6 Prozent) und Forchheim (2,9 Prozent) verzeichnen auch mitten im Winter Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In den Städten Coburg (5,4 Prozent) und Bamberg (4,6 Prozent) ist die Arbeitslosquote am höchsten.
Stellenmarkt: Personalbedarf setzt Rekordkurs ungebremst fort
Die Arbeitgeber meldeten dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg in den ersten vier Wochen des Jahres 1.434 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das sind 31,6 Prozent beziehungsweise 344 Angebote mehr als 2021. Der Stellenpool ist in den letzten 12 Monaten mit 8.560 Offerten nochmals um 38,0 Prozent beziehungsweise 2 357 gewachsen. Das ist der Höchststand in einem Januar seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949.
Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit 139 potentielle arbeitslose Bewerber. Bei Mechatronik‑, Energie- und Elektroberufen sind es lediglich 38 und bei den medizinischen Gesundheitsberufen 27.
Stefan Trebes sagt dazu: „Ein sicherlich nicht unerheblicher Teil der Stellen ist für die Nachfolge von Mitarbeitern bestimmt, die in nächster Zeit in Rente gehen, denn gut jeder vierte Beschäftigte im Agenturbezirk ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet in den nächsten Jahren aus dem Erwerbsleben aus.“
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
In der Stadt Bamberg stieg die Arbeitslosigkeit im Wintermonat Januar um 198 Personen (+11,4 Prozent) auf 1.933. Es sind 238 Personen (-11,0 Prozent) weniger arbeitslos als in 2021. In den letzten vier Wochen wurden 10,4 Prozent weniger Personen (-34) entlassen und fünf Menschen weniger fanden eine neue Beschäftigung als letztes Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,6 Prozent, im Dezember waren es 4,1 Prozent.
In den ersten vier Wochen des Jahres meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet 283 sozialversicherungspflichtige Stellen. Das waren 59,9 Prozent (+106) mehr als in 2021. Bamberg verbuchte im Januar agenturbezirksweit das größte Plus im Stellenzugang. Der Arbeitgeberservice betreut aktuell 1.621 Jobangebote im Bestand, 422 (+35,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Auch im Landkreis Bamberg ließ der Winter die Arbeitslosigkeit steigen. In den ersten Wochen des neuen Jahres erhöhte sie sich saisonal bedingt um 15,9 Prozent beziehungsweise 318 auf 2.316 Personen. Im Januar verloren 10,9 Prozent weniger Menschen (-59) ihre Arbeit als letztes Jahr und 12,2 Prozent (-22) weniger nahmen eine neue Beschäftigung auf. Binnen Jahresfrist hat sich die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um 495 Frauen und Männer (-17,6 Prozent) verringert.
Die Arbeitslosenquote stieg in den letzten vier Wochen um 0,4 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent). Das ist weiterhin Vollbeschäftigung sowie agenturweit die niedrigste Quote.
Aus dem Bamberger Land gingen im Januar 261 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein. Auch der Landkreis konnte den Zugang vom letzten Jahr mit einem Plus von 40,3 Prozent (+75) deutlich steigern. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice befinden sich aktuell 1.638 Vakanzen, 442 oder 37,0 Prozent mehr als im Januar 2021.
Der Arbeitsmarkt im Dezember 2021
Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit
Pünktlich zum Winteranfang neigte sich der Herbstaufschwung im vergangenen Monat seinem Ende zu. Erstmals seit September sorgte das sinkende Barometer wieder für einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region.
Trotz Omikron meldet die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg lediglich einen saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 4,1 Prozent (+422) auf 10.597 Menschen. Obwohl die Einschränkungen zur Bewältigung der Pandemie das zweite Jahr infolge zur Adventszeit verschärft wurden, fiel der Anstieg wieder lediglich saisonüblich aus wie in den Jahren vor der Corona-Krise. Aktuell übertrifft die Zahl der Arbeitslosen das Vorkrisenniveau noch um 5,7 Prozent (+576 Personen). Zum Vergleich – im Juni 2020, als sie ihren Höchststand erreichte, lag sie um 39,7 Prozent darüber.
Die Arbeitslosenquote nahm seit November im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent zu. Das ist weiterhin Vollbeschäftigung. Vor einem Jahr betrug die Quote noch 3,6 Prozent.
In der Vorweihnachtszeit beginnen sich zunehmend Arbeitnehmer der witterungsabhängigen Außenberufe arbeitslos zu melden. Bei den Männern, die den Großteil der Beschäftigten im Bauhandwerk ausmachen, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen daher um 379 (+6,7 Prozent), die der Frauen ist lediglich um 43 (+0,9 Prozent) gewachsen. Im Dezember haben sich 1.396 Personen arbeitslos gemeldet. Trotz des frühzeitigen ersten Wintereinbruchs waren es lediglich 3,7 Prozent (+50) mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig fanden 890 Frauen und Männer einen neuen Arbeitsplatz, 7,6 Prozent weniger (-73) als in 2020.
Arbeitsmarktentwicklung: Vierte Welle beschert Vabanquespiel am Arbeitsmarkt
Stefan Trebes, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, gibt eine Einschätzung zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Trotz der sich ausbreitenden vierten Corona-Welle und der damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen verlief der Dezember für die Jahreszeit lediglich mit einem ersten saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Mit dem ersten leichten Wintereinbruch kamen zunehmend Meldungen aus dem Baubereich für die kalte Jahreszeit. Die gute Auftragslage im Handwerk führt allerdings auch zügig zu Wiedereinstellungen. Auffällig war, dass aufgrund der 2G Regel verstärkt Personal von Wach- und Sicherheitsdiensten gefragt ist. Aufgrund der vielen Absagen im Veranstaltungsbereich in den letzten eineinhalb Jahren haben sich viele Mitarbeiter jedoch beruflich umorientieren müssen, so dass es jetzt teilweise zu Personalengpässen kommt. Aus dem Bereich der Pflege- und Gesundheitsberufe haben sich in den letzten Wochen zunehmend Impfunwillige arbeitsuchend registriert. Gleichzeitig meldeten Arbeitgeber aus diesem Bereich vorsorglich Stellen, um sie notfalls zu ersetzen.
Zum Jahresende hin zeigt sich der Arbeitsmarkt in vielen Bereichen trotz der erneut ergriffenen wirtschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung der vierten Corona Welle weiterhin auf Expansionskurs. Normalerweise legt der Stellenmarkt mit Blick auf die Weihnachtszeit eine kleine Verschnaufpause ein. In diesem Jahr meldeten die Betriebe im Dezember jedoch 121 mehr Jobangebote (+7,3 Prozent) als im November. Auch eine gestiegene Zahl an Arbeitsvertragsverlängerungen und ‑entfristungen zum Quartalswechsel sowie Einstellungen noch bis kurz vor den Weihnachtsfeiertagen sind ein sicheres Indiz dafür. Trotz einzelner Insolvenzen sehen wir jedoch derzeit keine Anzeichen für eine Insolvenzwelle. Dennoch rechne ich mit den bereits begonnenen Rauhnächten im Januar mit einem deutlich stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit um gut 2.000 Personen, was jedoch für den Wintermonat normal ist.“
Kurzarbeit schafft Krisenroutine und Sicherheit in virulenten Zeiten
Im August (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 902 Betriebe für 5.360 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 2,2 Prozent (Februar 10,2 Prozent) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Im Februar während des Lockdowns waren 25.102 Personen und 3.294 Betriebe in Kurzarbeit.
Wie sich die aktuell dynamisch entwickelnden Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona-Welle auf die Inanspruchnahme von Kurzarbeit genau auswirken, ist noch offen, da die Statistik für Kurzarbeit nach deren Abrechnung im Nachhinein erhoben wird. „Die Kurzarbeit ist seit der Ergreifung von Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona Welle Mitte November wieder spürbar angestiegen. Erneut sind überwiegend der Einzelhandel, der Hotel- und Gaststättenbereich, Dienstleister wie zum Beispiel Friseure, Kosmetiker, die Veranstaltungsbranche und Schausteller betroffen. Lieferengpässe sorgen aktuell zu weiteren Kurzarbeitergeldanträgen zum Beispiel in der Automobilzuliefererindustrie. Aufgrund der in den letzten zwei Jahren gemachten Erfahrungen stellt sich bei den Arbeitgebern jedoch so etwas wie eine Krisenroutine ein. Wir haben unverzüglich nachjustiert und wieder verstärkt Personal im Bereich Kurz-arbeit angesetzt. So gewährleisten wir, dass es rechtzeitig ausgezahlt wird“, so das Fazit von Stefan Trebes.
Trotz Omikron lediglich saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Trotz der erneuten wirtschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung der mittlerweile vierten Corona-Welle und dem Beginn der kalten Jahreszeit erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Dezember in der Region des Agenturbezirks lediglich moderat im saisonüblichen Rahmen. Die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte reagieren jedoch in Bezug auf die Intensität unterschiedlich. Kronach verzeichnete den größten Anstieg (+10,8 Prozent), gefolgt von den Landkreisen Lichtenfels (+4,3 Prozent) und Bam-berg (+4,0 Prozent), den Städten Coburg (+3,8 Prozent) sowie Bamberg (+3,5 Pro-zent) und den Landkreisen Forchheim (+2,9 Prozent) und Coburg (+2,1 Prozent).
Am Jahresende lag in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks die Zahl der Arbeitslosen prozentual im zweistelligen Bereich deutlich unter dem Vorjahreswert.
In den Landkreisen Lichtenfels (-9,1 Prozent) und Kronach (-2,6 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit das Vorkrisenniveau von 2019 bereits den fünften Monat in Folge unterschritten.
Das Bamberger Land (2,2 Prozent), Forchheim (2,6 Prozent) und Kronach (3,0 Pro-zent) verzeichnen zum Beginn des Winters Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. In Lichtenfels (3,1 Prozent) und dem Landkreis Coburg (3,2 Prozent) liegt die Quote nur knapp darüber. In der Stadt Bamberg beträgt sie 4,1 Prozent und in Coburg 4,9 Prozent.
Stellenmarkt: Auftakt für goldene zwanziger Jahre am Stellenmarkt?
Im Dezember bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 1.772 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 322 beziehungsweise 22,2 Prozent mehr als in 2020. Im Stellenpool sind aktuell 8 422 Beschäftigungsangebote, über ein Drittel (+35,2 Prozent) beziehungsweise 2.192 mehr als vor einem Jahr. Das ist der Höchststand in einem Dezember seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949. Rein statistisch kommt auf eine gemeldete sozialversicherungspflichtige Stelle derzeit im Schnitt lediglich ein potentieller arbeitsloser Bewerber. Zum Vergleich – in der Landeshauptstadt München sind es derzeit gut vier. In Industrie- und Handwerksberufen ist der Personalbedarf teilweise sogar mehr als doppelt so hoch wie die Zahl möglicher Bewerber.
Der Arbeitgeberservice betreut in seinem Bestand einen heterogenen Mix an Stellenangeboten. Das Gros entfällt auf die folgenden Berufsbereiche: 2.525 Produktion und Fertigung, 1.652 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.271 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.111 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 767 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+69,6 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 61,6 Pro-zent, Naturwissenschaft, Geografie, Informatik (+41,3 Prozent), Produktion und Fertigung (+32,1 Prozent) sowie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (+23,5 Prozent).
Jobcenter – Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Winteranfang, Langzeitarbeitslosigkeit weit über dem Vorkrisenniveau
Am Jahresende waren bei den Jobcentern des Agenturbezirks 4.311 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 79 Personen oder 1,9 Prozent mehr als im November. 81,3 Prozent des jahreszeitlich bedingten Anstiegs der Arbeitslosigkeit entfiel im Dezember auf den SGB III-Bereich. In den Wintermonaten melden sich Personen aus witterungsabhängigen Berufen arbeitslos. Diese werden jedoch aufgrund der kurzen Dauer ihrer Arbeitslosigkeit zum Großteil von der Agentur für Arbeit betreut. Die Zahl der Arbeitslosen liegt im Bereich der Grundsicherung leicht unter (-8 Personen, ‑0,2 Prozent) dem Vorjahresniveau, während sie im SGB III bereits um 23,3 Prozent
(-1.909 Personen) gesunken ist. Der Versichertenbereich hat das Vorkrisenniveau mittlerweile beinahe schon erreicht und liegt lediglich noch um 0,8 Prozent beziehungsweise 48 Personen darüber.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im SGB II mit 2.035 Betroffenen um 177 beziehungsweise 9,5 Prozent größer als im Vorjahr. Aktuell sind es 43,8 Prozent beziehungsweise 620 mehr als vor der Krise in 2019.
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
Bamberg Stadt
In der Stadt Bamberg begann die Arbeitslosigkeit mit dem Beginn des Winters wieder zu steigen, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie im überwiegenden Teil der ländlichen Regionen des Agenturbezirks. Sie erhöhte sich in den letzten vier Wochen um 59 Personen (+3,5 Prozent) auf 1.735. Vor einem Jahr waren noch 255 Personen (+12,8 Prozent) mehr arbeitslos gewesen. Es verloren 3 Personen weniger ihren Job als im letzten Jahr, während 13 weniger eine neue Beschäftigung fanden. Die Arbeitslosenquote legte seit November um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Pro-zent zu. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,7 Prozent.
Im Dezember meldeten die Arbeitgeber aus der Stadt Bamberg 369 sozialversicherungspflichtige Stellen, 34,7 Prozent mehr (+95) als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice aktuell 1.634 Beschäftigungsangebote, 433 (+36,1 Prozent) mehr als vor zwölf Monaten.
Landkreis Bamberg
Im Landkreis Bamberg hat der Winter auf dem Arbeitsmarkt erwartungsgemäß seine ersten Spuren hinterlassen. Zum Ausklang des Jahres stieg die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt um 77 Personen oder 4,0 Prozent auf 1.998. In den letzten zwölf Monaten nahm die Arbeitslosigkeit jedoch um 477 Personen beziehungsweise 19,3 Prozent ab. Der Landkreis verzeichnet den größten Rückgang der Arbeitslosigkeit im gesamten Agenturbezirk Bamberg-Coburg. Im Dezember verloren 4,4 Prozent weniger Menschen ihre Arbeit. Gleichzeitig fanden 3,5 Prozent mehr einen neuen Job als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 2,2 Prozent und liegt um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Das ist weiterhin Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im Agenturbezirk Bamberg-Coburg.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen in diesem Monat 283 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein. Das sind 29,8 Prozent (+65) mehr als vor zwölf Monaten. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice gibt es aktuell 1.613 Beschäftigungsangebote, 421 oder 35,3 Prozent mehr als im Dezember 2020.
Jahresrückblick zum Arbeitsmarkt 2021
Jobkrise fällt aus
Von Jobkrise keine Spur, auch dank umfangreicher Stabilisierungsmaßnahmen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg im Juni 2021, dem aktuellsten Stichtag, mit 246.737 Männern und Frauen trotz der andauernden Corona-Krise einen neuen Höchststand erreicht.
Binnen eines Jahres stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg um 2.393 Personen oder 1,0 Prozent an (Juni 2020: 244.344). Durch die im März 2020 begonnene Corona-Krise war die Beschäftigung im letzten Jahr um 767 beziehungsweise 0,3 Prozent leicht gesunken. Von Jobkrise kann derzeit allerdings keine Rede sein. Die Zahl der Beschäftigten ist mittlerweile sogar um 1.626 Personen (+0,7 Prozent) größer als im Juni 2019, dem Jahr vor der Krise. Seit dem Ende der Weltwirtschaftskrise in 2010 beläuft sich das Beschäftigtenwachstum bis dato auf 36.470 hinzugewonnene Arbeitsplätze beziehungsweise einem Plus von 17,3 Prozent. Überproportional ist im letzten Jahr die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Ausländer gestiegen (+10,3 Prozent beziehungsweise 2.067 im Vergleich zu Juni 2020). 86,4 Prozent aller neugeschaffenen Arbeitsplätze wurden rein rechnerisch von ihnen besetzt. Ihr Anteil an allen Beschäftigten liegt mit 22.165 Personen bei 9,0 Prozent. Zum Vergleich – in den letzten fünf Jahren ist ihre Zahl um 80,7 Prozent beziehungsweise 9.899 gestiegen. Der demografische Wandel macht sich zunehmend bemerkbar. Gut jeder vierte Beschäftigte (22,6 Pro-zent beziehungsweise 55.792) ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben aus. Lediglich jeder zehnte (10,6 Prozent, 26.172) ist jünger als 25.
Nach Branchen gab es in 2021 absolut betrachtet aufgrund der Herausforderungen zur Bekämpfung der Pandemie die stärkste Zunahme im Bereich öffentliche Verwaltung (+3.222 oder + 30,2 Prozent). In der Zeitarbeit stieg die Beschäftigung um 1.703 beziehungsweise 81,0 Prozent auf insgesamt 3.806, bei Immobilien und freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen um 738 (+6,3 Prozent), bei Heimen und Sozialwesen um 408 (+2,4 Prozent) sowie bei Verkehr und Lager um 404 (+3,3 Prozent).
Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie (–1.484 oder –3,4 Prozent). Im Gastgewerbe ging die Beschäftigung trotz der andauernden Einschränkungen verhältnismäßig moderat um 130 Personen (-2,2 Prozent) zurück. Jedoch gab es hier bereits in 2020 zu Beginn der Krise mit dem Lockdown einen deutlichen Beschäftigungsabbau um 574 beziehungsweise 8,7 Prozent.
Zweites Jahr Corona-Krise – Arbeitslosigkeit weiter auf Erholungskurs
Mit durchschnittlich 12.053 arbeitslos gemeldeten Männern und Frauen hat sich die Arbeitslosigkeit 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent verringert (-516 Personen). Obwohl sich die Konjunktur aufgrund der im März 2020 begonnen rein pandemiebedingten Krise kontinuierlich erholte, lag die Zahl der Arbeitslosen im Schnitt um 17,7 Prozent beziehungsweise 1.809 Personen deutlich über dem Vorkrisenniveau von 2019.
Die Arbeitslosenquote ist seit dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte gesunken und betrug im Jahresdurchschnitt 3,4 Prozent. Vor zwei Jahren lag sie bei 2,9 Prozent. Die Jugendlichen profitierten überproportional von der zunehmenden Einstellbereitschaft der Betriebe. Ihre Arbeitslosigkeit ging im Schnitt um 13,1 Prozent (-182) auf 1.208 zurück. Aber auch die Zahl der arbeitslosen Ausländer reduzierte sich um 3,5 Prozent (-76) auf 2.077.
Die der Personen ab 50 (+3,0 Prozent auf 5.176) sowie der schwerbehinderten Menschen (+4,3 Prozent auf 1.441) erhöhte sich hingegen noch leicht. Mit einem Zuwachs um 28,5 Prozent (+741) auf 3.340 ist die Gruppe der Langzeitarbeitslosen noch am stärksten von den Folgen der Krise betroffen. Fachkräftesicherung und Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit sind die große Herausforderung der kommenden Jahre.
Im Bereich des SGB III ging die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu 2020 aufgrund des wieder hohen Fachkräftebedarfs bereits um 9,3 Prozent (-764 Personen) auf 7.415 zurück, während sie bei den Jobcentern noch um 5,7 Prozent (+248 Personen) auf 4.637 größer wurde. Auch im SGB II-Bereich war aber die Arbeitslosigkeit seit August wieder kontinuierlich rückgängig.
Entlassungsrisiko und Jobchancen wieder auf Vorkrisenniveau
Im Jahr 2021 verloren 15.629 Männer und Frauen ihre Beschäftigung. Das waren trotz der andauernden Krise 13,3 Prozent (-2.388 Personen) weniger als im Vorjahr. Das Entlassungsrisiko lag sogar um 11,6 Prozent (-2.057) unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Hintergrund ist, dass die im April 2020 zu Beginn der Krise plötzliche Entlassungswelle bereits nach zwei Monaten durch die massive Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld gestoppt werden konnte. Danach setzte peu à peu der Abbau der Arbeitslosigkeit wieder ein, der auch das gesamte Jahr 2021 über anhielt.
In den letzten zwölf Monaten fanden 14.263 Arbeitslose eine neue Beschäftigung. Das waren 2,3 Prozent oder 327 mehr als im Vorjahr und 0,2 Prozent beziehungsweise 34 mehr als in 2019. Eine Ausbildung oder geförderte berufliche Qualifizierung nahmen 7.109 arbeitslose Personen auf, 418 oder 5,6 Prozent weniger als letztes Jahr und 22,6 Prozent (-2.071) weniger als im Jahr vor der Krise. Hier wirkten sich die die Folgen der Beschränkungen von Präsenzunterricht weiterhin spürbar aus.
Stellenmarkt – Jobchancenrekord seit Gründung der BRD
Im Jahresdurchschnitt hatte der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 7.590 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote im Bestand. Das waren über ein Fünftel (+21,9 Prozent beziehungsweise 1.364) mehr als im Vorjahr. Aufgrund der zügigen Erholung großer Teile der Wirtschaft und des massiv gestiegenen Personalbedarfs der Firmen erreichte der Stellenpool seinen Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland vor 72 Jahren.
Dem Arbeitgeberservice wurden im vergangenen Jahr insgesamt 21.125 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote gemeldet. Das waren 5.430 mehr Stellen (+34,6 Prozent) als im Vorjahr und 18,8 Prozent (+3.349) mehr als in 2019.
Bedingt durch die Folgen der Corona-Krise gab es in diesem Jahr erneut einen spürbaren Rückgang an gemeldeten Ausbildungsstellen. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen hat mit insgesamt 4.949 Plätzen um 433 (-8,0 Prozent) seit 2020 abgenommen. Dennoch setzte sich die seit neun Jahren andauernde Entwicklung zum Bewerbermarkt in allen Regionen des Agenturbezirks fort.
Auf 100 Jugendliche kamen rein statistisch 189 gemeldete Lehrstellen. Es blieben 924 Ausbildungsplätze unbesetzt, 60 (+6,9 Prozent) mehr als im Vorjahr. 53 Bewerber waren noch auf Lehrstellensuche, so viele wie in 2020.
Bewährter Wellenberecher Kurzarbeit bietet klare Perspektiven und sichert Arbeitsplätze
Im Februar zur Hochphase des damals seit drei Monaten andauernden harten Lockdowns bezogen im Agenturbezirk insgesamt 3.294 Betriebe für 25.102 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 10,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Der durchschnittliche Arbeitsausfall lag damals pro Kurzarbeiter bei 47,9 Prozent. Auf Vollzeitstellen gerechnet, konnten so 12.015 Arbeitsplätze gerettet werden (Kurzarbeit auf Vollzeitäquivalente gerechnet). Mit dem Ende des Lockdowns verlagerten sich die Ursachen für die Kurzarbeit im Verlauf des Jahres zunehmend auf Lieferengpässe und Rohstoffmangel wie zum Beispiel bei Automobilzulieferern. Corona spielte kaum noch eine Rolle. Die Kurzarbeiterquote sank allein bis August (aktuellster Wert) auf lediglich 2,2 Prozent.
„Seit der Ankündigung und der Ergreifung erneuter Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona Welle im letzten Quartal des Jahres zog die Kurzarbeit jedoch wieder relativ sprunghaft an. Erneut waren überwiegend der Einzelhandel, der Hotel- und Gaststättenbereich, Dienstleister wie z.B. Friseure, Kosmetiker, die Veranstaltungsbranche, Schausteller aber auch Automobilzulieferer betroffen. Wir haben da-her unverzüglich das Personal zur Bearbeitung von Kurzarbeitergeld mit erfahrenen Mitarbeitern der vorherigen Wellen wieder aufgestockt, um die rechtzeitige Auszahlung zu gewährleisten.“ – So das Fazit von Stefan Trebes, dem Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.
Rückblick und Ausblick
Resümee von Stefan Trebes, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg: „Obwohl die Corona-Krise auch im vergangenen Jahr das öffentliche Leben sehr stark bestimmte und beeinträchtigte, entwickelte sich der Arbeitsmarkt in der Region erstaunlich positiv. Die umfangreichen Stabilisierungsmaßnahmen trugen einen wesentlichen Beitrag dazu bei. Insbesondere die Kurzarbeit bewährte sich erneut wie bereits in der Finanzkrise in 2009 und sicherte zigtausend Arbeitsplätze. Während sich die Industrie in weiten Teilen wieder zügig erholte, wurde die Situation für viele Selbständige und kleine Unternehmen von Corona Wel-le zu Welle immer prekärer. Derzeit gibt es keine Anzeichen für eine größere Insolvenzwelle. Jedoch musste so mancher Einzelhändler, Frisör, Gastwirt, Künstler oder Schausteller aufgeben. Diese Schicksale erscheinen in keiner Statistik. Die während der Krise überproportional wieder gestiegene Langzeitarbeitslosigkeit stellt uns vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig sind Fachkräfte begehrter denn je. Zukunftsthemen legen auch während einer Pandemie keine Pause ein. Und so beschäftigten uns durchgängig die Themen wie Demografischer Wandel, Fachkräfte-mangel, Weiterqualifizierung sowie Transformationsprozesse der Industrie. Diese erfordern in den kommenden Jahren gemeinsame Anstrengungen aller Akteure am Arbeitsmarkt. Lieferschwierigkeiten und Corona halten uns weiter auf Trab. Viele Betriebe werden an ihren Mitarbeitern festhalten, was die bisher gemachten Erfahrungen belegen. Das Kurzarbeitergeld bietet hier ein geeignetes Hilfsmittel.“
Der Arbeitsmarkt im November 2021
Herbstausklang: Arbeitslosigkeit sinkt weiter
Im November ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg die Zahl der Arbeitslosen nochmals weiter gesunken. Im Gegensatz zum goldenen Oktober ließ mit Einsetzen der nasskalten Jahreszeit der Rückgang allerdings spürbar nach.
Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg verringerte sich zum Herbstausklang um 242 Personen (2,3 Prozent) auf 10.175. Heuer fiel die Verringerung der Arbeitslosigkeit im November fast dreimal so hoch aus wie im letzten Jahr und bewegte sich auf Vorkrisenniveau (-239 Personen im November 2019). In den letzten zwölf Monaten ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.120 Personen (17,2 Prozent) gesunken. Nachdem sie zu Beginn der Krise um bis zu 39,7 Prozent (Höchstwert im Juni 2020) anstieg, sind es aktuell lediglich noch 5,9 Prozent oder 568 Menschen mehr als im Jahr vor der Krise.
Die Arbeitslosenquote nahm im abgelaufenen Monat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent ab. Das ist erneut Vollbeschäftigung. Im Oktober erreichte sie erstmals seit Beginn der Corona Krise die Marke dazu, die bei 3,0 Prozent liegt. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 3,5 Prozent.
Auf den ersten Blick scheint der Arbeitsmarkt mit der Umstellung auf die Winterzeit eine Verschnaufpause einzulegen, da sich die absolute Zahl der Arbeitslosen nur wenig verändert. Tatsächlich gibt es jedoch viel Bewegung. In den vergangenen vier Wochen meldeten sich 1.204 Männer und Frauen aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, 153 (11,3 Prozent) weniger als in 2020. 995 Personen gelang es, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden, 15,4 Prozent (181) weniger als im Vorjahresmonat. Der Rückgang der Einstellungen von Arbeitslosen liegt daran, dass aufgrund des seit Monaten hohen Personalbedarfs viele gute entlassene Bewerber bereits wieder einen Job gefunden haben beziehungsweise nahtlos eine neue Beschäftigung finden, ohne erst arbeitslos zu werden.
Im November profitierten wie in den beiden Monaten davor erneut speziell die jungen Menschen von den guten Aussichten auf dem Job-Markt. Die Jugendarbeitslosigkeit (bis 25 Jahre) sank in den letzten vier Wochen um 5,2 Prozent beziehungsweise 49 Personen auf 892. Im Vorjahresvergleich hat sie um 22,5 Prozent (-259) abgenommen. Mittlerweile liegt sie sogar um 72 Personen beziehungsweise 7,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Arbeitsmarktentwicklung: Vom Herbstaufschwung direkt in die vierte Corona-Welle
„Der Arbeitsmarkt gönnte sich auch im November keine Verschnaufpause. Der bevorstehende Winter klopft jedoch bereits an die Tür der Arbeitsagentur und mit ihm die vierte Corona-Welle. Es ist jedoch erstaunlich ruhig. In den letzten Wochen meldeten sich überwiegend erste Beschäftigte für Außenberufe. Meist besteht jedoch aufgrund der vollen Auftragsbücher und der Plustemperaturen die Chance auf Weiterbeschäftigung. Viele Unternehmen sind auch für die dunkle Jahreszeit gut ausgelastet. Coronabedingt meldeten sich im Rahmen der jetzt für die Betriebe gültigen 3G-Regel lediglich einige Testverweigerer, die konsequent zum Schutz der Belegschaft von der Arbeit freigestellt werden mussten.
Ein Indiz dafür, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie von Welle zu Welle kleiner werden ist, dass Personen, die sich über die Arbeitsagentur weiterbilden, oftmals bereits vor oder während der Qualifizierung von Betrieben eingestellt werden. Teilweise müssen sogar ganze Weiterbildungskurse abgesagt werden, da die Arbeitgeber nicht so lange warten wollen und können, bis ihre künftigen Mitarbeiter gänzlich die erforderliche Qualifikation haben. Vertragsverlängerungen, Entfristungen sowie direkte Übernahmen von Zeitarbeitspersonal sind an der Tagesordnung.
In den letzten Monaten waren die Ursachen für die Kurzarbeit nur marginal noch Corona bedingt. Lieferengpässe und Rohstoffmangel wie zum Beispiel bei Automobilzulieferern waren die Hauptursachen. Seit der Ankündigung und der Ergreifung erneuter Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona-Welle bekommen wir wieder verstärkt Anfragen, jedoch bei weitem nicht mehr so viele wie zu Beginn der Krise. Bei den Anträgen spüren wir am deutlichsten einen Anstieg im Hotel und Gaststättenbereich und bei Friseuren. Ich rechne in den kommenden Tagen und Wochen wieder mit einer erhöhten Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld. Es bietet klare Perspektiven und Flexibilität für unsere Betriebe in diesen herausfordernden Zeiten und sichert Arbeitsplätze. Für die Wintermonate erwarte ich daher mit einem überwiegend saisonbedingten durchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit ab Dezember, auch wenn das Infektionsgeschehen sich derzeit zuspitzt.“ – So das Fazit von Boris Flemming, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Kurzarbeit bietet klare Perspektiven und sichert Arbeitsplätze
Im Juli (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 1.133 Betriebe für 7.848 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 3,2 Prozent (Februar 10,2 Prozent) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Seit Februar, als der Lockdown noch voll im Gange war, sind es 68,7 Prozent beziehungsweise 17.254 Personen und 2.161 Betriebe (65,6 Prozent) weniger geworden.
Fortsetzung des Herbstaufschwungs in fast allen Regionen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Auch zu Beginn der kalten Jahreszeit setzte sich der Herbstaufschwung nahezu im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg fort. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit erreichte jedoch nicht mehr die Oktoberwerte und flaute langsam ab. In den Landkreisen Lichtenfels (-4,0 Prozent), Coburg (-3,4 Prozent), Bamberg (-3,4 Prozent) und Kronach (-2,4 Prozent) sank die Arbeitslosigkeit am fühlbarsten. Aber auch in den beiden kreisfreien Städten Coburg (-2,0 Prozent) und Bamberg (-1,8 Prozent) ging die Zahl der Arbeitslosen nochmals zurück. Lediglich Forchheim verzeichnete einen ersten leichten saisonalen Anstieg um 0,5 Prozent.
In allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks liegt die Zahl der Arbeitslosen prozentual deutlich im zweistelligen Bereich unter dem Vorjahreswert.
Die größten Erfolge beim Abbau der Arbeitslosigkeit verbuchen Kronach (-23,2 Prozent) und Lichtenfels (-21,6 Prozent). Aber auch der Landkreis Bamberg (-18,9 Pro-zent), die Stadt Coburg (-16,3 Prozent), die Landkreise Forchheim (-14,7 Prozent) und Coburg (-14,4 Prozent) sowie die Stadt Bamberg (-13,7 Prozent) erholen sich zunehmend.
In den Landkreisen Lichtenfels (-8,8 Prozent) und Kronach (-7,9 Prozent) hat die Zahl der Arbeitslosen das Vorkrisenniveau von 2019 bereits den vierten Monat in Folge unterschritten. Im Bamberger Land (2,2 Prozent), Forchheim (2,5 Prozent), Kronach (2,7 Prozent) sowie erstmals seit Juli 2019 wieder in Lichtenfels (3,0 Pro-zent) herrscht Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent.
Stellenmarkt: Personalbedarf unbeeindruckt von der Pandemie weiter auf Allzeithoch
Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg bekam im November 1.651 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 174 beziehungsweise 11,8 Prozent mehr als in 2020. Im Stellenpool sind aktuell 8.394 Beschäftigungsangebote, über ein Drittel (+34,1 Prozent) beziehungsweise 2.134 mehr als vor einem Jahr. Das ist der Höchststand in einem November seit Gründung der Bundesrepublik vor 72 Jahren. Auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Jobangebote kommen derzeit lediglich 121 potentielle arbeitslose Bewerber.
Besonders bei Fachkräftestellen in Industrie- und Handwerksberufen übersteigt der Personalbedarf teilweise die Zahl möglicher Bewerber sogar um mehr als das doppelte.
Der Arbeitgeberservice betreut in seinem Bestand einen vielschichtigen Mix an Stellenangeboten. Das Gros entfällt auf die folgenden Berufsbereiche: 2.615 Produktion und Fertigung, 1.619 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.208 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.114 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 785 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+71,4 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 59,3 Pro-zent, Naturwissenschaft, Geografie, Informatik (+51,4 Prozent), Produktion und Fertigung (+34,8 Prozent) sowie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (+30,7 Prozent).
Jobcenter – Spürbarer Rückgang setzt sich im November fort
Ende November waren 4.232 Frauen und Männer bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Das sind 111 Personen oder 2,6 Prozent weniger als im Oktober. Auch die Jobcenterkunden profitieren zunehmend von der stabilen Auftragslage der Betriebe. 45,9 Prozent des Rückgangs der Arbeitslosigkeit entfielen daher im vergangenen Monat auf das SGB II. Die Arbeitslosigkeit liegt mittlerweile leicht unter (-88 Personen, ‑2,0 Prozent) dem Wert von 2020, während sie im SGB III bereits um 25,5 Prozent (-2 032 Personen) abgebaut ist. Das Vorkrisenniveau haben jedoch beide Rechtskreise noch nicht erreicht. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat im SGB II seit fünf Monaten kontinuierlich leicht abgenommen. Mit 2.002 Betroffenen sind es 67 beziehungsweise 2,6 Prozent weniger als im Oktober, aber noch 10,0 Prozent beziehungsweise 182 mehr als im Vorjahr.
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
Bamberg Stadt
In Bamberg setzte sich der Herbstaufschwung im November weiter fort. In den vergangenen vier Wochen verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 30 Personen (-1,8 Prozent). Ende des Monats waren 1.676 Frauen und Männer arbeitslos registriert, 265 (-13,7 Prozent) weniger als in 2020. Es verloren 19,0 Prozent weniger Personen ihre Beschäftigung als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,0 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Wert noch bei 4,6 Prozent.
Im November meldeten die Betriebe aus der Stadt Bamberg 319 sozialversicherungspflichtige Stellen, 47,0 Prozent (+102) mehr als im letzten Jahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice derzeit 1 621 Beschäftigungsangebote, 436 (+36,8 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Landkreis Bamberg
Auch im Bamberger Land dauerte der Herbstaufschwung den November über an. Die Arbeitslosigkeit reduzierte sich um 68 oder 3,4 Prozent auf 1.921 Personen. Binnen Jahresfrist nahm die Zahl der Arbeitslosen um 447 Menschen beziehungsweise 18,9 Prozent ab. Es verloren 11,9 Prozent weniger Personen ihre Arbeitsstelle als im November 2020. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 2,2 Prozent (2,7 Prozent Vorjahr). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im Agenturbezirk. Bereits seit März dieses Jahres hat der Landkreis wieder durchgängig Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei 3,0 Prozent.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen in diesem Monat 252 sozialversicherungs-pflichtige Stellenangebote bei den Vermittlungsexperten ein, 21,3 Prozent (-68) weniger als vor zwölf Monaten. Im Stellenpool des Arbeitgeberservice gibt es aktuell 1.616 Beschäftigungsangebote, 351 oder 27,7 Prozent mehr als im November 2020.
Der Arbeitsmarkt im Oktober 2021
Goldener Oktober, Erstmals wieder Vollbeschäftigung seit Beginn der Corona Krise
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg sank die Zahl der Arbeitslosen im Oktober um 919 Personen (8,1 Prozent) auf 10.417. Der Rückgang fiel um über ein Drittel agiler (+36,1 Prozent) aus als in den letzten fünf Jahren.
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit um 1.962 Personen beziehungsweise 15,8 Prozent abgenommen. Jedoch sind es noch 5,8 Prozent oder 571 Menschen mehr als vor der Krise in 2019.
Die Arbeitslosenquote verringerte sich im abgelaufenen Monat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent, was Vollbeschäftigung bedeutet, wie die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mitteilt. Die Marke dazu liegt bei 3,0 Prozent. Seit Dezember 2019 (2,9 Prozent) war dieser Wert bisher nicht mehr erreicht worden. Vor einem Jahr betrug die Quote noch 3,5 Prozent.
1.108 Frauen und Männer verloren ihre Beschäftigung, 17,5 Prozent (235) weniger als in 2020. Im Oktober fanden 1.226 Personen wieder einen neuen Arbeitsplatz, 8,6 Prozent weniger (115) als vor einem Jahr. Von der Herbstbelebung profitierten vor allem die Jugendlichen (bis 25 Jahre). Deren Arbeitslosigkeit ging in den letzten vier Wochen um über ein Viertel (25,8 Prozent) beziehungsweise 328 Personen auf 941 zurück. Im Vorjahresvergleich hat die Jugendarbeitslosigkeit um 24,1 Prozent (299) abgenommen. Mittlerweile liegt sie sogar um 75 Personen beziehungsweise 7,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Arbeitsmarktentwicklung: Dynamischer Herbstaufschwung mit Chancen und Herausforderungen
„Der im September begonnene Herbstaufschwung gewann in den letzten vier Wochen deutlich an Dynamik. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel im Oktober mehr als doppelt so hoch aus wie im Vormonat. Generell ist die Auftragslage bei vielen Firmen sehr gut. Jedoch führen fehlendes Material aufgrund von Lieferengpässen sowie partieller Fachkräftemangel zu Verzögerungen bei der Abarbeitung. Einige Betriebe sind daher wieder dazu übergegangen, sich einen gewissen Lagerbestand anzulegen, um temporäre Durststrecken überbrücken zu können. Die Corona Krise zeigte, wie fragil das System sein kann, die Lagerflächen rein auf die Transportwege von Schiff und Straße zu outsourcen. Weniger die Pandemie, sondern Umbrüche wie die ökologisch-technologische Transformation sowie der durch die Krise verstärkte sektorale Wandel und die demografische Alterung sind die Herausforderungen, mit denen sich Firmen mittlerweile beschäftigen.
Meine Vermittlungsfachkräfte machen die Erfahrung, dass sich seit Monaten zum überwiegenden Teil Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, welche, die kurz vor der Rente stehen, oder Menschen ohne Berufsabschluss arbeitslos melden. Fachkräfte finden im Kündigungsfall oftmals nahtlos eine Anschlussbeschäftigung. Auch gute Hilfskräfte sind inzwischen gesucht und begehrt.
So manchem bietet sich jetzt die Chance, beim neuen Arbeitgeber mit Unterstützung der Arbeitsagentur zur Fachkraft weiterqualifiziert zu werden. Teilweise können wir die Kosten sogar komplett übernehmen.
Wie jedes Jahr im Herbst melden sich bei uns derzeit vorsorglich erste Mitarbeiter von witterungsabhängigen Außenberufen. Aufgrund der andauernd positiven Entwicklung der letzten Wochen gehe ich jedoch davon aus, dass die Arbeitslosigkeit im November erneut leicht sinken wird“, so das Resümee von Boris Flemming, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.
Kräftiger Rückgang der Kurzarbeit
Im Juni als aktuellstem als Hochrechnung vorliegendem Wert bezogen im Agenturbezirk insgesamt 1.735 Betriebe für 11.705 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. 4,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Seit Februar, als der Lockdown noch voll im Gange war, sind es 46,6 Prozent beziehungsweise 13.397 Personen und 1.559 Betriebe (47,3 Prozent) weniger geworden. Die Kurzarbeiterquote hat sich seitdem mehr als halbiert (Februar 10,2 Prozent). Die Ursachen für die Kurzarbeit sind mittlerweile kaum noch Corona bedingt, sondern zunehmend auf Lieferengpässe und Rohstoffmangel zurückzuführen.
Herbstaufschwung in allen Regionen – Vollbeschäftigung in drei Landkreisen
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.
Die im September begonnene Herbstbelebung setzte sich im Oktober ungebrochen fort. In allen Kreisen und Städten des Arbeitsagenturbezirks sanken die Arbeitslosen-zahlen. Wie jeden Monat reagieren die einzelnen lokalen Arbeitsmärkte mit unterschiedlicher Dynamik.
In der Stadt Coburg (-10,4 Prozent) sowie den Landkreisen Kronach (-9,8 Prozent) und Bamberg (-9,3 Prozent) sank die Arbeitslosigkeit am deutlichsten. Aber auch in den Kreisen Lichtenfels (-7,7 Prozent), Coburg (-7,7 Prozent), Forchheim (-7,3 Pro-zent) und der Stadt Bamberg (-5,5 Prozent) verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen spürbar.
In allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks liegt die Arbeitslosigkeit erstmals seit Beginn der Corona-Krise prozentual im zweistelligen Bereich unter dem Vorjahreswert. Die größten Rückgänge verzeichnen Kronach (-21,2 Prozent) und Lichten-fels (-20,2 Prozent). Auch der Landkreis Bamberg (-16,8 Prozent), die kreisfreien Städte Coburg (-14,8 Prozent) und Bamberg (-14,1 Prozent) sowie die Landkreise Forchheim (-13,4 Prozent) und Coburg (-12,4 Prozent) machen deutliche Fortschritte beim Abbau der Arbeitslosigkeit.
In den Landkreisen Kronach (-7,6 Prozent) und Lichtenfels (-4,8 Prozent) hat die Zahl der Arbeitslosen das Vorkrisenniveau von 2019 bereits den dritten Monat in Folge unterschritten. Im Bamberger Land (2,2 Prozent), Forchheim (2,5 Prozent) sowie erstmals seit Herbst 2019 wieder in Kronach (2,8 Prozent) herrscht Vollbeschäftigung. Die Marke dazu liegt bei einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent.
Stellenmarkt Erneuter Anstieg des Personalbedarfs, Stellenpool weiter auf Rekordkurs
Im Oktober bekam der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg 1.720 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das sind 126 beziehungsweise 7,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Bestand sind aktuell 8.478 Arbeitsplatzangebote, über ein Drittel (+35,7 Prozent) beziehungsweise 2.232 mehr als vor einem Jahr. Das ist der Höchststand in einem Oktober seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949. Gerade mal 123 Arbeitslose kamen Ende Oktober auf 100 gemeldete Jobangebote. Auf eine Stelle kam somit rein statistisch ein potentieller Bewerber. Besonders bei Fachkräftestellen in Industrie- und Handwerksberufen übersteigt der Personalbedarf häufig die Zahl möglicher Bewerber.
Der Arbeitgeberservice betreut in seinem Bestand einen heterogenen Mix an Vermittlungsaufträgen. Der Großteil der Stellenangebote entfällt auf die folgenden Berufsbereiche: 2.663 Produktion und Fertigung, 1 .656 Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 1.178 Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, 1.157 kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus sowie 780 Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik.
Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei kaufmännische Dienst-leistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (+69,4 Prozent), Bürotätigkeiten (Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung) mit plus 48,3 Prozent, Naturwissenschaft, Geografie, Informatik (+44,0 Prozent), Produktion und Fertigung (+39,4 Prozent) sowie Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (+26,4 Prozent).
Jobcenter – Spürbarer Rückgang dank Herbstaufschwung
Ende Oktober waren 4.343 Frauen und Männer bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Das sind 233 Personen oder 5,1 Prozent weniger als im September. Der Rechtskreis des SGB II ist von den saisonalen Auf- und Abwärtsbewegungen der Beschäftigung nicht so stark betroffen wie der des SGB III. Aber auch die Jobcenter-kunden profitieren zunehmend von der sich seit Monaten erholenden Konjunktur. Immerhin über ein Viertel (25,4 Prozent) des Rückgangs der Arbeitslosigkeit entfiel in den letzten vier Wochen daher auf das SGB II. Die Arbeitslosigkeit erreichte hier zum Monatswechsel den Wert von 2020, während sie im SGB III bereits um 24,4 Prozent (-1.963 Personen) darunterlag. Das Vorkrisenniveau haben jedoch beide Rechts-kreise noch nicht erreicht. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im SGB II hat den vier-ten Monat in Folge abgenommen. Mit 2.069 Betroffenen sind es 189 beziehungsweise 8,4 Prozent weniger als im Juni.
Arbeitsmarktentwicklung in der Region Bamberg
Bamberg Stadt
In der Stadt Bamberg setzte sich die im September begonnene Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fort. Die Arbeitslosigkeit sank um 99 Personen (5,5 Prozent) auf 1.706. Im Vorjahresvergleich sind es 279 Menschen (14,1 Prozent) weniger. 27,2 Prozent weniger Frauen und Männer verloren im Oktober ihre Beschäftigung als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote ging in den vergangenen vier Wochen um 0,3 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent zurück. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,7 Prozent.
Im Oktober meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet 333 sozialversicherungs-pflichtige Stellen, 23,8 Prozent oder 64 mehr als im Vorjahr. Im Bestand betreut der Arbeitgeberservice derzeit 1.600 Beschäftigungsangebote, ein Drittel (+33,3 Prozent) beziehungsweise 400 mehr als vor zwölf Monaten.
Landkreis Bamberg
Im Bamberger Land hat sich der zum Ende der Sommerferien gestartete Herbstaufschwung weiter fortgesetzt. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich um 203 Frauen und Männer beziehungsweise 9,3 Prozent auf 1.989 Menschen. Das sind 402 (16,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Im Oktober wurden 12,1 Prozent weniger Menschen entlassen als in 2020. Die Arbeitslosenquote verringerte sich in den letzten vier Wochen um 0,3 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent. Das ist Vollbeschäftigung sowie die niedrigste Quote im Agenturbezirk. Vor einem Jahr betrug sie noch 2,7 Prozent.
Aus dem Landkreis Bamberg gingen im Oktober 333 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 20,2 Prozent beziehungsweise 56 mehr als in 2020. Im Stellenpool betreut der Arbeitgeberservice aktuell 1.677 Beschäftigungsangebote, 453 oder 37,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.