Im Park von Schloss Seehof bei Memmelsdorf stehen die sogenannten Lindensäle. Dieser Baumreihe aus vereinzelt mehrere 100 Jahre alten Pflanzen musste jüngst
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Bayerische Schlösserverwaltung
Schloss Seehof: Sicherung der Lindensäle abgeschlossen
Im Park von Schloss Seehof bei Memmelsdorf stehen die sogenannten Lindensäle. Dieser Baumreihe aus vereinzelt mehrere 100 Jahre alten Pflanzen musste jüngst eine Stützkonstruktion angelegt werden – nun ist die Sicherung abgeschlossen.
Wie die Bayerische Schlösserverwaltung aktuell mitteilt, ist eine „außergewöhnliche gartendenkmalpflegerische Maßnahme“ beendet worden. Die historischen Linden im Orangeriequartier von Schloss Seehof in Memmelsdorf wurden umfassend gesichert und stabilisiert. Einzelne Bäume dieser sogenannten Lindensäle sind vermutlich fast 300 Jahre alt und wiesen aufgrund dessen zahlreiche Schäden auf.
Um den Fortbestand dieser gartenhistorisch wertvollen Strukturen zu gewährleisten und gleichzeitig das Erscheinungsbild des Ensembles möglichst wenig zu beeinträchtigen, entwickelte die Bayerische Schlösserverwaltung ein innovatives Konzept, so die Mitteilung weiter.
Im Mittelpunkt der Maßnahme standen Entlastungsschnitte und die Installation eigens konstruierter Stützkonstruktionen. Die Stützen fügen sich dezent in das Bild der barocken Gartenanlage ein. Für die Kronensicherungen wurde zudem vollständig aus recycelten PET-Flaschen hergestelltes Material verwendet.
Die Maßnahme am Schloss Seehof soll außerdem Vorbildcharakter für weitere denkmalgeschützte Baumstrukturen im Bestand der Bayerischen Schlösserverwaltung haben. Das Konzept könne flexibel an unterschiedliche Anforderungen angepasst und bei Bedarf eingesetzt werden.
Während der gesamten Sanierungsphase wurden laut Schlösserverwaltung auch ökologische Gesichtspunkte zu jeder Zeit berücksichtigt. Schnitt- und Sicherungsmaßnahmen fanden vor Beginn der Vegetationsperiode statt, auf die Winterruhe von geschützten Tierarten wurde Rücksicht genommen. Das bei den Schnittarbeiten abgetragene Holz legten die Mitarbeiter:innen des gärtnerischen Regiebetriebs der Schloss- und Gartenverwaltung Bamberg im sogenannten Totholz-Areal des Schlossparks ab. Dort soll es Lebensraum für zahlreiche Tierarten – darunter auch viele Insekten – bieten. Die Arbeiten wurden mit der Naturschutzbehörde abgestimmt und naturschutzfachlich durch einen Biologen begleitet.
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Bayerische Schlösserverwaltung
350. Geburtstag von Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn
In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag von Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn, Bauherr der Würzburger Residenz, zum 350. Mal. Auch in Bamberg hat er bauliche Spuren hinterlassen.
Heute (3. März) vor 350 Jahren kam Friedrich Carl von Schönborn zur Welt (1674 bis 1746), wie die Bayerische Schlösserverwaltung mitteilt. Als Neffe des Kurfürsten und Erzbischofs von Mainz und zugleich Reichserzkanzlers, Lothar Franz von Schönborn (1655 bis 1729), war er für eine kirchliche Laufbahn geradezu prädestiniert.
Gefördert durch seinen Onkel erhielt er so die Stelle des kurmainzischen Gesandten in Wien. Auch auf Missionen in Polen, Schweden, Preußen und Sachsen erwarb er sich diplomatisches Geschick. Zwischen 1705 und 1731 bekleidete Friedrich Carl dann das Amt des Reichsvizekanzlers in Wien und führte die oberste Behörde des Heiligen Römischen Reiches.
Auch nach seiner Ernennung zum Fürstbischof von Würzburg und Bamberg im Jahr 1729 verweilte er noch einige Zeit in Österreichs Hauptstadt. Damals befand sich zudem der Bau der Würzburger Residenz, dessen Grundstein neun Jahre zuvor von seinem Bruder Johann Philipp Franz von Schönborn (1673 bis 1724) gelegt worden war, bereits in vollem Gange.
Residenz Bamberg
Friedrich Carl von Schönborn pflegte als kunst- und architekturbeflissener Mann persönlichen Kontakt zu Lucas von Hildebrandt, einem der führenden österreichischen Architekten des Barocks. Zusammen mit diesem setzte er verschiedene Bauprojekte in Wien und Umgebung um. Der damals mit dem Würzburger Residenzbau betraute Architekt Balthasar Neumann reiste oft nach Wien, um sich mit seinem neuen Auftraggeber und Lucas von Hildebrandt auszutauschen.
Auf Friedrich Carl von Schönborn und die von ihm beauftragten Künstler geht zudem die erste Innenausstattung der Kaiserzimmer und der Hofkirche der Würzburger Residenz im Stil des Barocks zurück. Seiner Bautätigkeit verdankt es die Nachwelt außerdem, dass die Residenz 1981 als erstes Gebäude in Bayern in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Die Begründung dafür lautete unter anderem, dass sie „als das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser betrachtet“ wird.
Während Friedrich Carl von Schönborns Amtszeit bis 1746 florierte auch die barocke Baukunst in Franken. Neben der 1744 im Rohbau fertiggestellten Residenz Würzburg war Schönborn unter anderem auch Auftraggeber von Schloss Werneck und ließ knapp 100 Kirchen renovieren oder neu errichten. Zusammen mit Balthasar Neumann nahm er zudem Veränderungen in der durch seinen Onkel Lothar Franz errichteten Bamberger Residenz vor. Dazu gehörte auch die endgültige Einrichtung der Hofkapelle, die die Staatsbibliothek Bamberg heute als Lesesaal nutzt.
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Schlösser, Burgen und Residenzen
Mehr als 4,5 Millionen besuchten 2023 Kulturdenkmäler der bayerischen Schlösserverwaltung
Mehr als 4,5 Millionen Menschen haben 2023 die Schlösser, Burgen und Residenzen der bayerischen Schlösserverwaltung besucht. Das sind deutlich mehr als im Jahr zuvor. Auch Bambergs Kulturdenkmäler zogen erneut viel Publikum an.
Bayerns Kulturdenkmäler scheinen sich großer touristischer Beliebtheit zu erfreuen. So haben laut einer Mitteilung des bayerischen Finanzministeriums im Jahr 2023 mehr als 4,5 Millionen Menschen den Schlössern, Burgen, Gärten und Seen Bayerns einen Besuch abgestattet. Dies seien etwa 28 Prozent mehr als 2022. Ein bedeutendes Ereignis für die Schlösserverwaltung im letzten Jahr sei es zudem gewesen, bei der UNESCO einen Welterbeantrag für die Königsschlösser Neuschwanstein, Linderhof, Schachen und Herrenchiemsee einzureichen.
Besonders viel Publikum haben im letzten Jahr unterdessen die Walhalla in Donaustauf, die Residenz in München und die Kaiserburg Nürnbergs angezogen. „2023 konnte dort die jeweils höchste Zahl an Besucherinnen und Besucher aller Zeiten begrüßt werden“, sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) anlässlich der Bilanz 2023 der bayerischen Schlösserverwaltung. Auch die Bamberger Kulturdenkmäler, Neue Residenz, Alte Hofhaltung und Schloss Seehof, waren beliebte Ausflugsziele. So hatte etwa Schloss Seehof 2023 60.000 Besucher:innen.
In Seehof waren zuletzt jedoch auch Sanierungsarbeiten am Schloss und im Schlosspark nötig geworden. Insbesondere die Fassade des Schlosses, die Mauer um seinen Park und die steinernen Figuren im Park benötigten Instandsetzung. Diese Arbeiten, so die Mitteilung weiter, stünden nun aber kurz vor ihrem Abschluss, der für den kommenden Frühling geplant ist.
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Als erster Vertreter der Wittelsbacher
Maximilian I.: 400 Jahre Kurfürstenwürde
Vor 400 Jahren, am 25. Februar 1623, wurde Herzog Maximilian I. die Würde eines Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches und damit erstmals und dauerhaft auf die bayerische Linie der Wittelsbacher übertragen. Gleichzeitig steht 2023 sein 450. Geburtstag an.
Als Sohn von Herzog Wilhelm V. und Renata von Lothringen kam Maximilian I. am 17. April 1573 zur Welt und wurde später, so die Bayerische Schlösserverwaltung in einer Mitteilung, zu einer der markantesten Herrschergestalten des Hauses Wittelsbach.
Ab 1597 regierte Maximilian anstelle seines abgedankten Vaters Wilhelm V. als Herzog über Bayern. Zeitgleich zu seinen Sparmaßnahmen zum Schuldenabbau veranlasste er ab etwa 1600 den Ausbau der Münchner Residenzanlage. Eine annähernde Verdoppelung des bisherigen Bauvolumens und eine umfangreiche künstlerische Ausstattung waren die Folge. Die Residenz sei so zur damals wohl prachtvollsten Schlossanlage des bayerischen Reichs geworden, so die Schlösserverwaltung.
Das bauliche Wirken Maximilians hat bis heute sichtbare Auswirkungen in Bayern hinterlassen. Neben dem Ausbau der Münchner Residenz ließ der spätere Kurfürst zwischen 1617 und 1623 auch das Alte Schloss Schleißheim großflächig umbauen und neu ausstatten.
Als prägende Herrscherfigur des konfessionellen Zeitalters wurde Maximilian I. zudem zu einem politischen Haupt der katholischen Kirche in Bayern und führte den Staat in den Dreißigjährigen Krieg.
Mit 50 Jahren habe Maximilian I. schließlich seinen wohl langfristigsten politischen Erfolg feiern gekonnt. Als Lohn für die militärische Unterstützung seines Vetters Kaiser Ferdinand II. in dessen Kampf um seine vielfach bedrohte Krone übertrug dieser Maximilian 1623 die Würde eines Kurfürsten auf Lebenszeit und sprach ihm gleichzeitig die Oberpfalz zu.
Die zuvor beim pfälzischen Zweig der Dynastie angesiedelte Kurstimme der Wittelsbacher konnte Maximilian I. so letztendlich dauerhaft auf die bayerische Linie übertragen. Diese reichspolitisch enorm einflussreiche Position erlaubte Maximilian I., zusammen mit seinen sechs Kurkollegen, den deutschen König und erwählten römischen Kaiser zu küren, also gemeinschaftlich zu wählen.
Maximilian I. starb am 27. September 1651 in Ingolstadt. 1806, mit dem Ende des Alten Reichs, wurde der letzte bayerische Kurfürst Max IV. Joseph zum ersten bayerischen König Max I. Joseph proklamiert.
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Wegen erhöhter Brandgefahr
Kein Feuerwerk um Bayerns Schlösser an Silvester
Die Bayerische Schlösserverwaltung weist darauf hin, dass am 31. Dezember und am 1. Januar ganztägig rund um die bayerischen Schlösser, Burgen und Residenzen kein Feuerwerk abgebrannt werden darf. Das hat auch Auswirkungen auf Bamberg.
Wegen erhöhter Brandgefahr ist Feuerwerk an Silvester und Neujahr rund um die Gebäude der Bayerischen Schlösserverwaltung verboten. Das hat die Verwaltung bekanntgegeben. Insbesondere auf Schlossplätzen und in Burginnenhöfen sollen keine Raketen oder Böller abgebrannt werden. In Bamberg gilt das für die Neue Residenz, die Alte Hofhaltung und den Rosengarten. Im Landkreis ist das Schloss Seehof betroffen.
Raketen, Böller und Funkenflug gefährden die historischen Gebäude laut Schlösserverwaltung erheblich. So sei es bereits mehrfach zu Großbränden an historischen Gebäuden gekommen, beispielsweise auf der Burg Trausnitz in Landshut 1961 oder in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004.
Die Bayerische Schlösserverwaltung fordert alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich an das Verbot zu halten. Zudem bittet sie, mitgebrachte Gläser und Flaschen wieder mitzunehmen und zu entsorgen. Jedes Jahr würden sich Menschen und Tiere an den Scherben aus der Silvesternacht verletzen.