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Erzbistum

Requi­em für Mon­si­gno­re Anton Otte 

Leben im Zei­chen der Aussöhnung

Mit einem Requi­em im Bam­ber­ger Dom ist der jahr­zehn­te­lan­ge Ein­satz des ver­stor­be­nen Pries­ters Anton Otte für die deutsch-tsche­chi­sche Aus­söh­nung gewür­digt wor­den. Die Trau­er­mes­se mit vie­len Ehren­gäs­ten am Frei­tag zele­brier­te Kar­di­nal Domi­nik Duka aus Prag, die Pre­digt hielt der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick.

„Anton Otte hat sich sein gan­zes Leben für die deutsch-tsche­chi­sche Ver­söh­nung ein­ge­setzt, und dabei ist ihm Her­vor­ra­gen­des gelun­gen“, sag­te Erz­bi­schof Schick und beton­te: „Ohne Ver­söh­nung kei­ne Zukunft.“ Ver­söh­nung sei nie­mals ein Ist-Zustand, son­dern immer ein Pro­zess und Dau­er­auf­trag. Für Ver­söh­nung brau­che es demü­ti­ge, beschei­de­ne und selbst­lo­se Men­schen. Otte habe an die Mög­lich­keit der Ver­söh­nung geglaubt. Vom Him­mel rufe er heu­te zu: „Lasst euch mit Gott ver­söh­nen und ver­söhnt euch mit­ein­an­der!“ Auch in der Gefäng­nis­seel­sor­ge habe Otte den Dienst der Ver­söh­nung aus­ge­übt. „Der Glau­be an Gott, der die Mensch­heit so sehr liebt, dass er ihre Ver­söh­nung und ihren Frie­den will, ist Bedin­gung und Ansporn zur Ver­ge­bung, auch von mensch­lich Unver­geb­ba­rem“, so Erz­bi­schof Schick.

Kar­di­nal Duka, der mit dem Bischof von Pil­sen, Tomás Holub, in das „Frän­ki­sche Prag“ gekom­men war, sag­te zu Beginn des Got­tes­diens­tes: „Mon­si­gno­re Anton Otte hat­te ein groß­zü­gi­ges Herz, das nach Ver­söh­nung such­te und nach der Mög­lich­keit, ande­ren zu hel­fen.“ Er sei nicht auf­ge­fal­len durch kör­per­li­che Grö­ße oder kräf­ti­ge Sta­tur, son­dern durch die Grö­ße sei­nes Geis­tes und sei­nen Mut. „Ich bin über­zeugt, dass er einen Teil der Geschich­te der Ver­söh­nung und Zusam­men­ar­beit zwi­schen Deutsch­land und der Tsche­chi­schen Repu­blik geschrie­ben hat“, so der Kar­di­nal von Prag.

Anton Otte wur­de am 15. August 1939 im schle­si­schen Wei­den­au gebo­ren und ver­ließ 1960 mit sei­ner Fami­lie als Spät­aus­sied­ler sei­ne Hei­mat, nach­dem sein Vater dort hin­ge­rich­tet wor­den war. 1967 wur­de er zum Pries­ter des Erz­bis­tums Bam­berg geweiht. Nach der Kaplanszeit in Eber­mann­stadt war er vie­le Jah­re in der Gefan­ge­nen­seel­sor­ge unter ande­ren in den Jus­tiz­voll­zugs­an­stal­ten Bay­reuth und Nürn­berg sowie als Reli­gi­ons­leh­rer tätig. Bereits 1977 wur­de er Geist­li­cher Bei­rat der Acker­mann-Gemein­de Bam­berg, die sich der Aus­söh­nung zwi­schen Deut­schen, Tsche­chen und Slo­wa­ken wid­met. Ab 1991 bau­te er im Auf­trag der Acker­mann-Gemein­de in Prag eine deutsch­spra­chi­ge katho­li­sche Gemein­de auf. Er wur­de unter ande­rem aus­ge­zeich­net mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz und dem Baye­ri­schen Ver­dienst­or­den und zum Ehren­dom­herrn des König­li­chen Kol­le­gi­ats­ka­pi­tels Sankt Peter und Paul in Prag ernannt, von 2011 bis 2014 war er Propst des zweit­wich­tigs­ten Kano­ni­ker­ka­pi­tels in Böhmen.

Im Anschluss an das Requi­em fand die Bei­set­zung auf dem Bam­ber­ger Fried­hof statt. Otte war am 28. Dezem­ber im Alter von 82 Jah­ren in Scheß­litz gestorben.

Sil­ves­ter­pre­digt von Erz­bi­schof Schick

Die Kir­che soll „raus aus der Blase“

Erz­bi­schof Schick macht Ver­kün­di­gung zum Jah­res­the­ma 2022 und ruft in sei­ner Sil­ves­ter­pre­digt die Kir­che dazu auf, ihre Spra­che, auch die ihrer Tex­te und Gebe­te, die Lit­ur­gien und Riten sowie ihre Struk­tu­ren zu überprüfen.

Erz­bi­schof Lud­wig Schick for­dert die Kir­che zum Jah­res­wech­sel auf, sich weni­ger mit sich selbst zu beschäf­ti­gen und sich auf ihren Auf­trag der Ver­kün­di­gung zu besin­nen. Des­halb soll das Jah­res­the­ma 2022 im Erz­bis­tum Bam­berg lau­ten: „Raus aus der Bla­se. Mis­si­on der Kir­che im 21. Jahr­hun­dert“. Dies wäre auch der Titel des Fest­vor­trags der Frei­bur­ger Theo­lo­gin Ursu­la Not­hel­le-Wild­feu­er auf dem Neu­jahrs­emp­fang im Janu­ar gewe­sen, der pan­de­mie­be­dingt aus­fal­len muss.

„Wir wol­len im neu­en Jahr den ers­ten Auf­trag allen kirch­li­chen Han­delns, die Ver­kün­di­gung, in den Mit­tel­punkt stel­len, die selbst­ver­ständ­lich immer mit den bei­den ande­ren – Got­tes­dienst und Cari­tas – unab­ding­bar in Ver­bin­dung steht“, sag­te Schick in sei­ner Sil­ves­ter­pre­digt am Frei­tag im Bam­ber­ger Dom. Ver­kün­di­gung sei Haupt­be­stand­teil jedes Got­tes­diens­tes. „Alle Ver­kün­di­gung muss auch der Cari­tas, dem Haupt­ge­bot der Got­tes- und der Nächs­ten­lie­be die­nen“, so Schick.

„‘Raus aus der Bla­se‘ bedeu­tet, dass wir als Kir­che raus aus der Selbst­be­schäf­ti­gung wol­len, hin zu dem, was Mis­si­on der Kir­che ist“, beton­te der Erz­bi­schof und rief dazu auf, die Gebe­te, Lit­ur­gien, Riten und auch vie­le Kir­chen­struk­tu­ren zu hin­ter­fra­gen und zu ver­än­dern, die zeit­be­dingt in der Ver­gan­gen­heit ent­stan­den sei­en. Auch mehr Öku­me­ne und inter­re­li­giö­ser Dia­log sei­en dazu notwendig.

Die Kir­che müs­se „raus aus der Bla­se der Selbst­be­spie­ge­lung und der Sor­gen um sich selbst, ihr Anse­hen und ihre Güter hin zum Schatz der Kir­che, den sie hüten und ver­mit­teln muss.“ Der Schatz Jesu Chris­ti bestehe dar­in, dass alle Men­schen die glei­che Wür­de und die glei­chen Rech­te haben. „Der Schatz unse­res Glau­bens besteht dar­in, dass wir uns für Gerech­tig­keit, Frie­den und Bewah­rung der Schöp­fung ein­set­zen“, sag­te Schick. Kon­kret nann­te er den Schutz des Sonn­tags, der für das per­sön­li­che, sozia­le und kul­tu­rel­le Leben unab­ding­bar sei. Außer­dem setz­te er sich in sei­ner Pre­digt für die Ach­tung und den Schutz lie­be­vol­ler Bezie­hun­gen „in der Ehe oder in ande­ren Lebens­for­men“ ein, „weil sie Lie­be sind und die Lie­be für das gute Leben bewahrt wer­den muss.“

„Wir haben gut durch­ge­hal­ten“ ist für Erz­bi­schof Schick das Fazit des zu Ende gehen­den von der Pan­de­mie gepräg­ten Jah­res. Auch die Kir­che habe ent­ge­gen ande­ren Dar­stel­lun­gen gut durch­ge­hal­ten und ihre Auf­ga­ben erfüllt mit den Got­tes­dienst­an­ge­bo­ten und mit der Seel­sor­ge beson­ders für die vul­ner­ablen Grup­pen. Schick brach­te die Hoff­nung zum Aus­druck, dass es zu Sil­ves­ter 2022 hei­ßen wird: „Wir sind raus­ge­kom­men aus der Pan­de­mie und auch aus vie­len Nöten und Sor­gen, die damit ver­bun­den waren. Wir kön­nen neu und anders beginnen!“

Pre­digt am Heiligabend

Weih­nach­ten hat the­ra­peu­ti­sche Kraft

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat in sei­ner Pre­digt am Hei­lig­abend dazu auf­ge­ru­fen, Weih­nach­ten als „the­ra­peu­ti­sches Fest“ zu fei­ern. Gut und sinn­voll began­gen, ent­fal­te die Weih­nacht Heilungskräfte.

„Die Bot­schaft vom Licht, das die fins­te­ren Näch­te unse­res Lebens erleuch­tet, heilt die Wun­den der Ein­sam­keit und der Ängs­te“, sag­te Lud­wig Schick in der Christ­met­te im Bam­ber­ger Dom. „Zu jedem Hei­lungs­pro­zess gehört auch die Hoff­nung, dass es bes­ser wird. Weih­nach­ten ist ein Fest der Hoffnung.“

Im Weih­nachts­evan­ge­li­um wer­de die Ankunft eines ande­ren, neu­en Lebens vor­ge­stellt: „Die Lebens­wei­se der Für­sor­ge und Lie­be, der Güte und des Wohl­wol­lens gegen Her­zens­här­te und Gefühls­käl­te. All das wird im Stall von Beth­le­hem sicht­bar“, so Erz­bi­schof Schick. „Weih­nach­ten ver­heißt, dass hin­ter dem rau­en Welt­li­chen sanf­tes Gött­li­ches vor­han­den ist, dass das Gute das Böse über­wiegt, dass trotz der vie­len Krie­ge Frie­den mög­lich ist, dass es in uns Men­schen nicht nur die kal­te Ver­nunft gibt, son­dern auch das war­me Herz.“ Die­se Aus­sich­ten setz­ten pro-vita­le Kräf­te frei. „Die the­ra­peu­ti­sche Wir­kung von Weih­nach­ten ist pro-vital.“


„Kin­der und Jugend­li­che wur­den in der Pan­de­mie vernachlässigt“

Die Tex­te und Lie­der der Weih­nacht sei­en kei­ne his­to­ri­schen Berich­te und woll­ten kei­ne natur­wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se ver­mit­teln. „Sie sind viel­mehr Medi­zin, die Hei­lungs- und Heil­wir­kung ent­fal­ten. Sie erwei­sen sich als the­ra­peu­tisch, wenn man sie wirk­lich an sich her­an- und in sich hin­ein­lässt“, so Schick.

Weih­nach­ten sei das Fest der Kin­der, sag­te Erz­bi­schof Schick und wies in sei­ner Pre­digt dar­auf hin, dass in der Pan­de­mie die Kin­der und Jugend­li­chen ver­nach­läs­sigt wor­den sei­en. Inzwi­schen sei bekannt, dass vie­le Kin­der ein­sam gewor­den sind, sich ver­las­sen füh­len, Trau­rig­keit und Depres­si­on erlei­den. Weih­nach­ten sol­le sie in den Mit­tel­punkt stel­len: „So wie in der Krip­pe das Kind Zen­trum und Mit­tel­punkt ist, so sol­len es auch die Kin­der und Jugend­li­chen sein. Es soll ihnen gut gehen, und sie sol­len Leben haben.“

Der Fest­got­tes­dienst am 25.12. um 9.30 Uhr sowie die Pon­ti­fi­kal­ves­per am 25.12. um 17 Uhr wer­den im Live­stream über­tra­gen auf https://www.youtube.com/erzbistumbamberg

30.000 Euro für kin­der­rei­che Familien

Erz­bi­schof Schick über­gibt Spenden

Mit einer Gesamt­sum­me von 30.000 Euro unter­stützt die Fami­li­en­stif­tung Kin­der­reich von Erz­bi­schof Lud­wig Schick Fami­li­en mit vie­len Kin­dern in Not­la­gen sowie Pro­jek­te der Fami­li­en­hil­fe. Erz­bi­schof Schick dank­te bei der Spen­den­über­ga­be im Bis­tums­haus St. Otto in Bam­berg allen Spen­dern und denen, die sich für die Zie­le der Stif­tung einsetzen.

„Die Stif­tung will in kon­kre­ten Nöten hel­fen, sie soll aber auch auf die Freu­den und den Wert kin­der­rei­cher Fami­li­en hin­wei­sen“, so Schick. Die dies­jäh­ri­ge Advents­ak­ti­on steht unter dem Mot­to „Teil­ha­be – Partizipation“.

„Teil­ha­be bedeu­tet nicht, dass Kin­der nur an den schö­nen, sor­gen­frei­en, beglü­cken­den Sei­ten des Lebens an Kon­sum und Reich­tum teil­ha­ben, son­dern am gan­zen Leben. Abschot­ten, um glück­lich zu machen, macht unglück­lich“, so Schick. Teil­ha­be gebe inne­re Sicher­heit und Stär­ke, Mut und Zuversicht.

Dass gesell­schaft­li­che Teil­ha­be gera­de in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie für kin­der­rei­che Fami­li­en immer schwie­ri­ger wird, ver­deut­lich­te Bar­ba­ra Bor­schert, Abtei­lungs­lei­te­rin Kinder‑, Jugend- und Fami­li­en­hil­fe im Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg. Sie unter­mau­er­te ihre Aus­sa­ge mit einem vir­tu­el­len Blick auf den Waren­korb von ALG II, also Hartz IV. Die­ser sehe zum Bei­spiel für 15- bis 17-Jäh­ri­ge gera­de ein­mal 60 Cent pro Monat für Bil­dung vor: „Damit bekommt man Home­schoo­ling mit sei­ner Digi­ta­li­sie­rung nicht hin!“, beklag­te Bor­schert. Als wei­te­res Bei­spiel für die finan­zi­el­len Belas­tun­gen gro­ßer Fami­li­en führ­te die Cari­tas-Abtei­lungs­lei­te­rin die gestie­ge­nen Ener­gie­prei­se an, die zu hohen Nach­zah­lun­gen füh­ren: „Der Hartz-IV-Regel­satz reicht dafür nicht aus“, so Borschert.

Ursu­la Kund­mül­ler, Stell­ver­tre­ten­de Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­to­rin, for­der­te die Poli­tik dazu auf, in der Pan­de­mie die „klei­ne Grup­pe von Jugend­li­chen nicht zu ver­ges­sen, denen der Zugang sowohl zu einer Imp­fung als auch zu den regel­mä­ßi­gen Schnell­tests in der Schu­le ver­wehrt ist.“ Kund­mül­ler zähl­te dazu die Jugend­li­chen, die die Schul­pflicht erfüllt, aber noch kei­nen Aus­bil­dungs­platz haben, oder die als nicht beschul­bar ein­ge­stuft sind, oder die psy­chisch krank sind und zu Hau­se auf den Beginn einer The­ra­pie war­ten. Daher begrü­ße sie aus­drück­lich den Beschluss der Staats­re­gie­rung, dass nach dem Jah­res­wech­sel für die­se Alters­grup­pe bestimm­te Aus­nah­men von der 2G-Regel gel­ten wie etwa für sport­li­che oder musi­ka­li­sche Aktivitäten.


Hil­fe, wo staat­li­che Maß­nah­men nicht oder nicht hin­rei­chend greifen

Ger­trud Peter, Lei­te­rin der Schwan­ge­ren­be­ra­tung des Cari­tas­ver­ban­des für Stadt und Land­kreis Ans­bach, sowie David Mos, Sach­ge­biets­re­fe­rent Kin­der­er­ho­lung im Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band, schil­der­ten aus ihren Fach­be­rei­chen die kon­kre­te Unter­stüt­zung durch die bischöf­li­che Stiftung.

Mit einem Teil der 30.000 Euro wer­den drei beson­de­re Pro­jek­te in die­sem Jahr geför­dert: Mit 6000 Euro unter­stützt die Fami­li­en­stif­tung die all­jähr­li­che Cari­tas-Kin­der­er­ho­lung des Diö­ze­san-Cari­tas­ver­ban­des Bam­berg für Mäd­chen und Jun­gen von 6 bis 14 Jah­ren. Die Teil­neh­men­den kom­men zumeist aus sozi­al benach­tei­lig­ten Familien.

Mit 2.500 Euro wird das Pro­jekt „Schul­ma­te­ri­al“ des Cari­tas­ver­ban­des in Stadt und Land­kreis Erlan­gen unter­stützt. Damit sol­len bedürf­ti­ge Fami­li­en beson­ders am Schul­an­fang unter­stützt werden.

Einen Zuschuss von 1.500 Euro erhält die Bil­dungs­maß­nah­me „Fit für Fami­lie“. Dabei geht es um sie­ben­tä­gi­ge Fami­li­en­bil­dungs­maß­nah­men in der Jugend­her­ber­ge Pot­ten­stein, die sich an Fami­li­en in schwie­ri­gen finan­zi­el­len und per­sön­li­chen Ver­hält­nis­sen rich­ten. Zwi­schen den Maß­nah­men sor­gen regel­mä­ßi­ge ein- bis zwei­tä­gi­ge Nach­tref­fen für eine kon­ti­nu­ier­li­che psy­cho­lo­gi­sche und päd­ago­gi­sche Betreu­ung.

Außer­dem wur­den ins­ge­samt 24 Anträ­ge auf Ein­zel­fall­hil­fe mit einer Gesamt­hö­he von 20.000 Euro bewil­ligt. Hier wer­den mit Beträ­gen zwi­schen 300 und 2.000 Euro die Anschaf­fung zum Bei­spiel von Schul­ma­te­ri­al, Baby­aus­stat­tung, Kin­der­bet­ten, Win­ter­klei­dung unter­stützt. Auch die Anschaf­fung von Note­books und Tablets wer­den ver­stärkt finan­ziert, die durch die Digi­ta­li­sie­rung in den Schu­len erfor­der­lich sind und die sich kin­der­rei­che Fami­li­en aber oft nicht leis­ten könnten.

Erz­bi­schof Schick erläu­ter­te, dass auch die Nut­zung von Com­pu­tern und digi­ta­len End­ge­rä­ten Teil­ha­be am heu­ti­gen Leben bedeu­te: „Ich möch­te die Bedeu­tung der Teil­ha­be am Leben für ein gelin­gen­des Leben unter­strei­chen und dar­auf hin­wei­sen, dass unse­re Gesell­schaft alles tun muss, dass gera­de kin­der­rei­che Fami­li­en auch an die­sen Errun­gen­schaf­ten teil­neh­men kön­nen. Denn dies ist uner­läss­lich für den Auf­bau ihrer Zukunft.“

Die Stif­tung will vor allem dort hel­fen, wo staat­li­che Maß­nah­men nicht oder nicht hin­rei­chend grei­fen. Als „kin­der­reich“ gel­ten in der Regel Fami­li­en mit vier und mehr Kin­dern. Die Zuwen­dun­gen wer­den unab­hän­gig von Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit oder Her­kunft gewährt, die Betrof­fe­nen müs­sen aller­dings im Bereich der Erz­diö­ze­se Bam­berg wohnen.


Mehr Infor­ma­tio­nen über die Stif­tung gibt es auf der Sei­te der Fami­li­en­stif­tung Kinderreich 

Spen­den­kon­to: DE41 7509 0300 0009 0472 55

Gruß­wort zur evan­ge­li­schen Landessynode

„Ver­söhn­te Ver­schie­den­heit ist ein Dauerauftrag“

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft in einem Gruß­wort zur evan­ge­li­schen Lan­des­syn­ode zur gegen­sei­ti­gen Aner­ken­nung von Ämtern, von Eucha­ris­tie und Abend­mahl in der katho­li­schen und evan­ge­li­schen Kir­che auf.

Das sei das Ziel, dazu müss­ten wei­te­re theo­lo­gi­sche, his­to­ri­sche und pas­to­ra­le Kon­sen­se in den Kon­fes­sio­nen ange­strebt wer­den, sag­te Schick in einem Gruß­wort zur Lan­des­syn­ode der evan­ge­lisch- luthe­ri­schen Kir­che in Bay­ern am Montag.


„Nie ein Dau­er­zu­stand, son­dern ein Dauerauftrag“

„Die ver­söhn­te Ver­schie­den­heit ist das Ziel der öku­me­ni­schen Bemü­hun­gen. Sie weiß um die glei­chen Wur­zeln und die unter­schied­li­chen Ent­fal­tun­gen und um die Ver­söh­nung, die dar­in besteht, das gemein­sa­me Fun­da­ment anzu­er­ken­nen und sich über die ver­schie­de­nen Ent­wick­lun­gen zu freuen.“

In sei­nem Gruß­wort beton­te Schick, die Ver­söhnt­heit müs­se immer neu aktua­li­siert und auch insti­tu­tio­nell ver­wirk­licht wer­den. „Ver­söhn­te Ver­schie­den­heit ist nie ein Dau­er­zu­stand, son­dern ein Dau­er­auf­trag. Er besteht dar­in, die Fun­da­men­te der Ver­bun­den­heit zu stär­ken: das Lesen, Betrach­ten und Bespre­chen der Hei­li­gen Schrift, das mit­ein­an­der Beten und die mög­li­chen Got­tes­diens­te zu fei­ern und dia­ko­nisch-kari­ta­tiv mit­ein­an­der in der Gesell­schaft zu wir­ken.“ Der Erz­bi­schof füg­te hin­zu: „Das Wort Got­tes und die Tau­fe ver­bin­den uns und füh­ren uns zusam­men. Cari­tas und Dia­ko­nie für die Men­schen ver­bin­den uns und för­dern die Ein­heit in ver­söhn­ter Verschiedenheit.“

Die Herbst­syn­ode der evan­ge­li­schen Kir­che in Bay­ern wur­de am Sonn­tag als Online-Ver­an­stal­tung eröff­net. Sie dau­ert bis Don­ners­tag und hät­te eigent­lich in Gei­sel­wind statt­fin­den sollen.

Päpst­li­che Aus­zeich­nun­gen verliehen

Erz­bi­schof Schick wür­digt Enga­ge­ment bei Cari­tas, Erwach­se­nen­bil­dung und Frau­en- und Familienarbeit

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat vier Päpst­li­che Ehrun­gen für außer­or­dent­li­che Ver­diens­te in Kir­che und Gesell­schaft ver­lie­hen und die hei­li­ge Eli­sa­beth als „Ehren­amt­li­che im Bereich der Cari­tas und des Sozi­al­we­sens sowie der Men­schen­bil­dung“ gewürdigt.

Die Aus­zeich­nun­gen „Rit­ter des Sil­ves­ter­or­dens“ bezie­hungs­wei­se „Dame des Sil­ves­ter­or­dens“ und die ent­spre­chen­den Urkun­den über­reich­te Schick am Don­ners­tag­abend an Sabi­ne Stie­gel­sch­mitt, Paul Elbert, Bern­hard Wacker und Her­mann Herz­ner nach einem Got­tes­dienst im Bam­ber­ger Dom.


„Hei­li­ge Eli­sa­beth lehrt alter­na­ti­ve Lebensweise“

In sei­ner Pre­digt sag­te Erz­bi­schof Schick, die hei­li­ge Eli­sa­beth von Thü­rin­gen, deren Fest jähr­lich am 19. Novem­ber began­gen wird, leh­re exem­pla­risch und radi­kal das Christ­sein als alter­na­ti­ve Lebens­wei­se. „Sie hat mit ihrem Leben gezeigt, dass allein die akti­ve Nächs­ten­lie­be in der Chris­tus­nach­fol­ge zählt.“ Schick füg­te hin­zu: „Die christ­li­che alter­na­ti­ve Lebens­wei­se ist die rich­ti­ge, weil sie auf die Her­aus­for­de­run­gen der Gegen­wart die rich­ti­gen Ant­wor­ten gibt und fähig macht, die Zukunft lebens­wert und lie­bens­wert zu gestalten.“

Eli­sa­beth habe durch ihr Leben und Wir­ken auch für eine sozi­al-kari­ta­ti­ve und gesell­schafts­re­le­van­te Erwach­se­nen­bil­dung gewirkt. „Ehren­amt­li­che sind Frau­en und Män­ner, die sich frei­wil­lig, mit gro­ßem per­sön­li­chen Ein­satz an Zeit, Mühe und eige­nem Geld für die All­ge­mein­heit ein­set­zen. Mit Frei­wil­lig­keit und Ehren­amt sind auch immer Ver­zicht und Her­ab­stei­gen auf Augen­hö­he mit denen ver­bun­den, für die man sich ein­setzt. Das kann man alles an der hei­li­gen Eli­sa­beth able­sen“, sag­te Schick mit Blick auf die an die­sem Abend Geehrten.

Die Vor­sit­zen­de des Sozi­al­diens­tes katho­li­scher Frau­en (SkF) in Bam­berg, Sabi­ne Stie­gel­sch­mitt, wur­de mit der Aus­zeich­nung „Dame des Sil­ves­ter­or­dens“ geehrt. Sie habe in den ver­gan­ge­nen 22 Jah­ren mit gro­ßem Enga­ge­ment und pro­fes­sio­nel­lem Wis­sen, mit Ziel­stre­big­keit und Durch­hal­te­ver­mö­gen die Geschi­cke des SkF mit­ge­tra­gen und gestal­tet, sag­te der Erz­bi­schof. Unter ihrem Vor­sitz seit 2012 habe der SkF sei­ne Tätig­keits­fel­der aus­ge­baut, von der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung über Jugend­so­zi­al­ar­beit bis hin zum Betrieb von Frau­en­haus, Mut­ter-Kind-Haus und Mäd­chen­wohn­ge­mein­schaft. „Die enga­gier­te und hilf­rei­che Arbeit des SkF Bam­berg ist unver­wech­sel­bar mit Frau Stie­gel­sch­mitt ver­bun­den“, so Schick.

Paul Elbert wur­de für sein lang­jäh­ri­ges Enga­ge­ment in der Erwach­se­nen­bil­dung geehrt. Für die KEB Fürth war er vie­le Jah­re als Bil­dungs­be­auf­trag­ter und Ver­wal­tungs­rats­mit­glied tätig, er wur­de zunächst stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der, dann Vor­sit­zen­der. Seit 2015 ist er zudem Vor­sit­zen­der der KEB im Erz­bis­tum Bam­berg. Auch auf Lan­des- und Bun­des­ebe­ne enga­gier­te er sich. Seit sei­ner Pen­sio­nie­rung ist er wei­ter im Ehren­amt aktiv. „Sei­ne vie­len ehren­amt­li­chen Auf­ga­ben und Funk­tio­nen erfüllt er bis heu­te mit gro­ßem Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein sowie uner­müd­li­chem Ein­satz und genießt in den Ver­ei­nen größ­te Aner­ken­nung und höchs­tes Anse­hen“, beton­te Schick.

Der Vor­sit­zen­de des Nürn­ber­ger Cari­tas­ver­ban­des, Bern­hard Wacker, erhielt die Aus­zeich­nung für sei­nen lang­jäh­ri­gen, vor­bild­li­chen Ein­satz und sei­ne umfang­rei­chen ehren­amt­li­chen Diens­te in ver­schie­de­nen Berei­chen. So setz­te er sich für den Bestand der Alten­fur­ter Rund­ka­pel­le und die Sebal­dus-Wall­fahrt ein. Er genie­ße auch im poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Nürn­berg hohes Anse­hen, beton­te Schick. Die Cari­tas unter­stüt­ze er nicht nur durch sein ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment, son­dern auch durch groß­zü­gi­ge Spen­den und Stif­tun­gen. Durch sei­ne Beschei­den­heit, sei­nen Lebens­wan­del und sei­ne gro­ße Fröm­mig­keit sei er für vie­le Men­schen ein Vorbild.

Eben­falls für sein lang­jäh­ri­ges enga­gier­tes Wir­ken im Nürn­ber­ger Cari­tas­ver­band, mit über 1.000 Mit­ar­bei­ten­den der größ­te baye­ri­sche Orts­ver­band, wur­de Her­mann Herz­ner geehrt. Er war Mit­glied im Gesamt­vor­stand, Zwei­ter Vor­sit­zen­der und zuletzt Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der. Vor allem unter­stütz­te er als Rechts­an­walt den Ver­band bei juris­ti­schen Fra­gen und war den Cari­tas­di­rek­to­ren stets eine gro­ße Stüt­ze. Dabei wirk­te er beschei­den im Hin­ter­grund und gab wich­ti­ge Impul­se für die Ent­wick­lung der Nürn­ber­ger Caritas.

„Nur mit­re­den wol­len reicht nicht“

Erz­bi­schof Schick ruft Ehren­amt­li­che zum Anpa­cken auf

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat bei der Aus­sendung von Wort-Got­tes-Beauf­trag­ten die Ehren­amt­li­chen in der Kir­che zur Teil­nah­me am welt­wei­ten syn­oda­len Pro­zess aufgerufen.

Der Papst wün­sche, dass alle Getauf­ten Weg­ge­fähr­ten wer­den und Weg­ge­mein­schaft bil­den, sag­te Schick am Frei­tag­abend in sei­ner Pre­digt in der Kir­che St. Mar­tin in Nürn­berg. Alle soll­ten mit­re­den, mit­ent­schei­den und mit­tun. „Nur mit­re­den und mit­ent­schei­den wol­len, aber dann nicht anpa­cken, das ist zu wenig, das ist kei­ne Syn­oda­li­tät“, so Schick. Der vom Papst aus­ge­ru­fe­ne welt­wei­te syn­oda­le Pro­zess sol­le den Syn­oda­len Weg der Kir­che in Deutsch­land ergänzen.

Eine wich­ti­ge Auf­ga­be im syn­oda­len Pro­zess sei die Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums. „Das Evan­ge­li­um ist Hoff­nung, dass es im eige­nen Leben, aber auch im Leben der Gesell­schaft und der Kir­che bei allen Rück­schlä­gen und Ent­täu­schun­gen, auch trotz Ver­sa­gen und Schuld, gut aus­ge­hen wird“, sag­te Erz­bi­schof Schick und füg­te hin­zu: „Das Evan­ge­li­um ist Lie­be, das heißt kon­kret Hilfs­be­reit­schaft und Güte, Trost im Leid und Barm­her­zig­keit, Wohl­wol­len und Respekt, all das, was das Leben mit­ein­an­der schön und zufrie­den macht.“

In Abspra­che mit den Pas­to­ral­teams wer­den die Got­tes­dienst­be­auf­trag­ten die Vor­be­rei­tung und Lei­tung von sonn- und werk­täg­li­chen Wort-Got­tes-Fei­ern, von ver­schie­de­nen Andachts­for­men, Bet­stun­den, Buß­got­tes­diens­ten, Segens­fei­ern und von der Tag­zei­ten­lit­ur­gie über­neh­men. Sie garan­tie­ren damit eine leben­di­ge Viel­falt lit­ur­gi­scher Fei­ern. Seit dem Bam­ber­ger Pas­to­ral­plan 2005 wer­den Got­tes­dienst­be­auf­trag­te aus­ge­bil­det. Der­zeit gibt es rund 800 in der Erz­diö­ze­se. Durch die Neu­struk­tu­rie­rung der Seel­sor­ge­be­rei­che und die sin­ken­de Zahl der Pries­ter und pas­to­ra­len Haupt­amt­li­chen gewinnt die­ser ehren­amt­li­che Dienst zuneh­mend an Bedeutung.

„Katho­lisch sein heißt, welt­kirch­lich aus­ge­rich­tet sein“

Erz­bi­schof Schick ruft vor dem Diö­ze­san­rat dazu auf, „unver­schäm­ter den Glau­ben zu leben“

Vor der Voll­ver­samm­lung des Diö­ze­san­rats hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick in Weis­main auf­ge­ru­fen, die welt­wei­ten Part­ner­schaf­ten zu pfle­gen. „Katho­lisch bedeu­tet welt­um­fas­send. Wir sind dann katho­li­sche Kir­che, wenn wir welt­kirch­lich aus­ge­rich­tet sind“, sag­te Schick am Sams­tag und ver­wies auf die Part­ner­schaft des Erz­bis­tums Bam­berg mit dem Bis­tum Thiès im Sene­gal sowie mit Gemein­den in Indi­en, Peru, Boli­vi­en, Polen und der Ukraine.

„Je welt­kirch­li­cher wir aus­ge­rich­tet sind und han­deln, des­to katho­li­scher wer­den wir, des­to tie­fer wird unser Glau­be und des­to umfas­sen­der unser Kir­chen­bild sein.“

Zur welt­kirch­li­chen Arbeit gehö­ren „das gegen­sei­ti­ge ‚Geben und Neh­men‘ sowie Demut, die den Ande­ren wert­schätzt und ihm die­nen will.“ Die Part­ner­schaft mit Thiès sol­le zum Nach­den­ken anre­gen über die gan­ze Kir­che und die Freu­de am Glau­ben stärken.


Afri­ka kann anre­gen, offen unser Christ­sein zu leben

Die welt­kirch­li­chen Part­ner­schaf­ten könn­ten auch Inspi­ra­ti­on für unse­re Glau­bens­pra­xis sein: „Die spon­ta­ne und unkom­pli­zier­te Glau­bens­freu­de unse­rer Part­ner in Thiès kann zum Bei­spiel unse­rer eher nüch­ter­nen und ratio­na­len Glau­bens­pra­xis Schwung, Emo­tio­na­li­tät und Freu­de geben.“ In Afri­ka wer­de der Glau­be unver­schämt prak­ti­ziert, hier­zu­lan­de oft nur ver­schämt. „Afri­ka kann uns anre­gen, nicht erst nach lan­gem Über­le­gen und Abwä­gen zu unse­rem Glau­ben zu ste­hen, son­dern offen unser Christ­sein zu leben“, so der Erz­bi­schof. „Zugleich kön­nen wir auch den afri­ka­ni­schen, indi­schen und latein­ame­ri­ka­ni­schen Part­nern von unse­rer ratio­na­len und gesell­schafts­ge­stal­ten­den Reli­gio­si­tät etwas geben.“

Der Diö­ze­san­rat ist der Zusam­men­schluss von Ver­tre­tern der Deka­nats­rä­te und der katho­li­schen Ver­bän­de sowie von wei­te­ren Per­sön­lich­kei­ten aus Kir­che und Gesell­schaft im Erz­bis­tum. Er ist ein vom Bischof aner­kann­tes Lai­en­gre­mi­um. Die Ein­füh­rung der Diö­ze­san­rä­te geht auf das II. Vati­ka­ni­sche Kon­zil zurück und stärkt die Ver­ant­wor­tung der Lai­en in der katho­li­schen Kirche.

Das Zen­tral­the­ma bei der Herbst­voll­ver­samm­lung 2021 des Diö­ze­san­rats in Weis­main lau­te­te: „Unse­re Part­ner­schaft mit Thiès im Sene­gal: Ein Geben und Nehmen?!“

Kon­takt­lo­ser Weihwasserspender 

„Holy Drop“ im Bam­ber­ger Dom

Im Bam­ber­ger Dom müs­sen Besu­che­rin­nen und Besu­cher nicht mehr auf das Kreuz­zei­chen mit Weih­was­ser ver­zich­ten. An der Sakris­tei­pfor­te am für Got­tes­diens­te geöff­ne­ten West­ein­gang steht ab sofort ein berüh­rungs­lo­ser Weihwasserspender.

Wenn man die Hand unter den Hahn hält, wird auto­ma­tisch und kon­takt­los ein Trop­fen geweih­tes Was­ser gespen­det. „Der frei­ste­hen­de Hahn ist direkt am Weih­was­ser­be­cken auf­ge­stellt und unter­schei­det sich durch sein wer­ti­ges Design deut­lich von den Des­in­fek­ti­ons­mit­tel­spen­dern, sodass kei­ne Ver­wechs­lungs­ge­fahr besteht“, erläu­ter­te Bir­git Kast­ner, Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin für Kunst und Kul­tur im Ordi­na­ri­at. Wenn sich das Modell mit der Bezeich­nung „Holy Drop“ bewährt, sol­len die Spen­der an allen Ein­gän­gen auf­ge­stellt wer­den. Zu Beginn der Coro­na-Pan­de­mie waren in allen Kir­chen aus Infek­ti­ons­schutz­grün­den die Weih­was­ser­be­cken geleert worden.

Fest­got­tes­dienst mit Erz­bi­schof Schick im Dom

50 Jah­re Stän­di­ger Dia­ko­nat: „Ein wie­der­ge­fun­de­ner Schatz der Kirche“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat den Stän­di­gen Dia­ko­nat als „wich­ti­ge Gabe an die Kir­che im 20. Jahr­hun­dert und für alle Zukunft“ bezeich­net. Dass das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil die Mög­lich­keit schuf, ver­hei­ra­te­te und unver­hei­ra­te­te Män­ner zu Stän­di­gen Dia­ko­nen zu wei­hen, sei ein „wie­der­ge­fun­de­ner Schatz in der Kir­che“, sag­te Schick heu­te in einem Fest­got­tes­dienst im Dom anläss­lich 50 Jah­re Stän­di­ger Dia­ko­nat im Erz­bis­tum Bamberg.

„Wir bekun­den erneut unse­re Über­zeu­gung, dass der Stän­di­ge Dia­ko­nat ein Reich­tum und eine Not­wen­dig­keit in der Kir­che all­ge­mein und im Erz­bis­tum ist“, sag­te Schick in sei­ner Pre­digt. Der Schatz des Stän­di­gen Dia­ko­nats, den es in der Urkir­che schon gab, sei im Lau­fe der Geschich­te ver­lo­ren gegan­gen durch eine fort­schrei­ten­de Kon­zen­tra­ti­on aller Diens­te bei den Bischö­fen und Pries­tern. Dadurch sei viel Wert­vol­les in der Kir­che ver­drängt wor­den. Das Kon­zil habe vor über 50 Jah­ren die­sen Schatz als eigen­stän­di­ges Wei­he­amt neu entdeckt.

Dia­ko­ne über­neh­men in der Kir­che wich­ti­ge Funk­tio­nen im Bereich der Ver­kün­di­gung und Seel­sor­ge, erläu­ter­te Schick. Sie sei­en aber auch wich­tig, um das Wesens­merk­mal Diakonie/​Caritas in der Kir­che leben­dig und im Bewusst­sein aller zu hal­ten. „Für alle in der Kir­che gilt: Wir dür­fen nicht herr­schen wol­len, son­dern die­nen mit den Gaben, die jeder von Jesus Chris­tus emp­fan­gen hat“, so der Erz­bi­schof. Er dank­te allen Dia­ko­nen für ihre Diens­te im Auf­trag der Kir­che und auch den Ehe­frau­en und Fami­li­en, die die­sen Dienst mit­tra­gen und ermög­li­chen. „Wir bit­ten heu­te um Beru­fun­gen für den Stän­di­gen Dia­ko­nat in der Kir­che, damit wir wei­ter­hin eine koope­ra­ti­ve, dia­ko­ni­sche Pas­to­ral aus­üben kön­nen zum Heil der Welt”, schloss der Erzbischof.


54 Stän­di­ge Dia­ko­ne im Erz­bis­tum Bamberg


Im Anschluss an den Got­tes­dienst wur­de im Bam­ber­ger Bis­tums­haus St. Otto eine Aus­stel­lung eröff­net, die dort bis zum 6. Novem­ber zu sehen ist und anschlie­ßend durch zahl­rei­che Seel­sor­ge­be­rei­che wan­dert. Das Jubi­lä­ums­jahr wird abge­schlos­sen mit einem Stu­di­en­tag am 30. April 2022 im Nürn­ber­ger Cari­tas-Pirck­hei­mer-Haus. Dazu wer­den unter ande­ren Pro­fes­sor Rai­ner Kro­ckau­er aus Aachen und Pro­fes­sor Mat­thi­as Remé­nyi aus Würz­burg erwartet.

Aktu­ell gibt es 54 Stän­di­ge Dia­ko­ne im Erz­bis­tum Bam­berg. Davon sind 19 als Dia­ko­ne im Haupt­be­ruf tätig, 8 als Dia­ko­ne mit Zivil­be­ruf. Das bedeu­tet, sie üben ihre dia­ko­ni­sche Tätig­keit neben einem ande­ren Haupt­be­ruf aus. 20 Dia­ko­ne mit Haupt­be­ruf und 7 Dia­ko­ne mit Zivil­be­ruf sind im Ruhe­stand. Elf wei­te­re Män­ner befin­den sich aktu­ell in der Ausbildung.

Für den Dienst als Stän­di­ger Dia­kon kommt infra­ge, wer sich bereits in Kir­che und Berufs­welt und als Ver­hei­ra­te­ter in Ehe und Fami­lie bewährt hat. Die Aus­bil­dung zum Stän­di­gen Dia­kon dau­ert in der Regel vier Jah­re und ist berufs­be­glei­tend. Das Alter der Kan­di­da­ten soll zum Zeit­punkt der Wei­he zwi­schen 35 und 55 Jah­ren lie­gen. Bei einem ver­hei­ra­te­ten Bewer­ber muss die Ehe­frau zustim­men. Unver­hei­ra­te­te Bewer­ber ver­spre­chen den Zölibat.

Am 30. März 1970 wur­de in Nürn­berg mit Phil­ipp Herr­mann der ers­te ver­hei­ra­te­te Mann mit Zivil­be­ruf von Erz­bi­schof Josef Schnei­der zum Stän­di­gen Dia­kon geweiht. Coro­nabe­dingt wur­den die für 2020 geplan­ten Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tun­gen verschoben.

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