Die bislang in gemeinsamer Trägerschaft von Stadt und Erzdiözese Bamberg geführte Stadtbücherei Bamberg geht ab dem 1. Januar 2023 in die alleinige
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Vereinbarung unterzeichnet
Stadt übernimmt Trägerschaft der Stadtbücherei
Die bislang in gemeinsamer Trägerschaft von Stadt und Erzdiözese Bamberg geführte Stadtbücherei Bamberg geht ab dem 1. Januar 2023 in die alleinige Trägerschaft der Stadt Bamberg über. Die Stadtbücherei wird so zukünftig in Trägerschaft der Stadt Bamberg mit der Erzdiözese Bamberg als Kooperationspartner geführt.
Gesetzliche Neuregelungen hatten eine Neustrukturierung der Trägerschaft der Stadtbücherei Bamberg notwendig gemacht. „Es freut mich, dass die Stadtbücherei Bamberg nun für die Zukunft gerüstet ist. Sie ist ein wichtiger Aufenthalts- und Begegnungsort“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke. Am 21. September unterzeichneten er und Generalvikar Prälat Georg Kestel eine Vereinbarung zur alleinigen Trägerschaft der Bibliothek der Stadt.
Generalvikar Kestel betonte: „Die Stadtbücherei Bamberg ist als Baustein einer wertvermittelnden Bildungsarbeit heute wichtiger denn je.“ Darum werde das Erzbistum auch weiterhin die strategische Ausrichtung der Bibliothek mitbegleiten.
Eröffnet wurde die Bibliothek im Jahr 1961 in der Trägerschaft des Landesverbandes des St. Michaelsbundes, Fachverband für das katholische öffentliche Büchereiwesen in Bayern und der Stadt Bamberg als „Bamberger Volksbücherei“ im Gebäude Deutsches Haus in der Oberen Königstraße.
Der Zuspruch war von Anfang an groß. So öffnete schon Ende 1963 eine Zweigstelle in Bamberg-Ost im Freizeitwerk St. Heinrich. Zum 1. Januar 1970 erfolgte die Umbenennung zur Stadtbücherei Bamberg.
In den Folgejahren wurden die Pfarrbüchereien von St. Kunigund in der Gartenstadt und Maria Hilf in der Wunderburg als neue Zweigstellen in die Bücherei integriert. Seit dem 1. Januar 1981 befand sie sich in gemeinsamer Trägerschaft von Erzdiözese Bamberg und Stadt Bamberg.
„Nachdenklich, geduldig und den Menschen zugewandt“
Dank an Weihbischof Herwig Gössl für seine Tätigkeit bei der Caritas
Bei einer Grillfeier im Innenhof der Dompropstei hat der Diözesan-Caritasverband Weihbischof Herwig Gössl für sein Wirken in der Caritas gedankt.
Gössl war seit 2014 Bischofsvikar für Caritas und Soziale Dienste sowie Vorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e.V., nach dessen Satzungsreform 2016 Aufsichtsratsvorsitzender. Zum 1. September übernimmt er die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge im Ordinariat der Erzdiözese Bamberg und gibt daher die Funktionen bei der Caritas ab.
Stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin Ursula Kundmüller würdigte Weihbischof Gössl als „geduldig und nachdenklich“. Auch unangenehme Entscheidungen habe er mitgetragen und auf diese Weise die Verbandsentwicklung der Caritas, ihre neuen Aufsichtsstrukturen und die Ausgründung der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde mitgestaltet. Gössls zweite Stärke sei es gewesen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas als Seelsorger da zu sein. In der Bistumsleitung habe er die Interessen der Caritas vertreten und ihre Bedeutung als Teil der Kirche ins Bewusstsein gehoben.
Gerd-Richard Neumeier übernimmt die Nachfolge
Bei einer Konferenz in Vierzehnheiligen zollten auch die geschäftsführenden Vorstände der Kreis-Caritasverbände dem Weihbischof Anerkennung. In Konflikten zwischen dem Diözesan-Caritasverband und seinen Gliederungen habe Gössl es verstanden, durch geduldiges Nachfragen wieder Einvernehmen zu schaffen und die Zusammenarbeit zu fördern. Michael Groß von der Caritas Nürnberger Land sagte als Sprecher der Vorstände, Gössl habe sich nie in den Vordergrund gespielt. Gleichzeitig habe er vorgelebt, wie jemand als Mensch an der Spitze einer großen Organisation stehe – nicht als Funktionsträger, sondern als Person. „Herwig Gössl hat stets eine eigene Position vertreten und konnte gleichzeitig andere, gegensätzliche Positionen gelten lassen.“ Dafür seien ihm die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas gerade bei kontroversen Fragen – wie den derzeit stark diskutierten Anforderungen der Kirche an die Lebensführung ihrer Beschäftigten – dankbar gewesen. Michael Bischof von der Caritas Fürth strich heraus, dass Gössl sich immer für die Menschen interessiert habe.
Weihbischof Herwig Gössl bekannte, dass er sich in die komplexen Aufgaben und Strukturen der Caritas erst habe einarbeiten müssen. Dabei habe er „gelernt, welch großartige Menschen hinter dieser großen und weit verzweigten Organisation stehen.“ Sie erzeugten eine große Kraft. Die Caritas strahle durch ihre Tätigkeit als Licht für die Menschen. Gössl versicherte, dass er ja Weihbischof bleibe und in dieser Funktion gerne weiterhin für die Caritas zur Verfügung stehe.
Die Nachfolge als Vorsitzender der Aufsichtsräte des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e.V. und der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde übernimmt der bisherige Dekan von Ansbach, Gerd-Richard Neumeier.
Missstände in der Kirche
Kirchenaustritte: Katholikenzahl im Erzbistum Bamberg sinkt unter 630.000
Fälle sexuellen Missbrauchs, Behinderung von deren Aufklärung und Machtmissbrauch führen dazu, dass immer mehr Katholikinnen und Katholiken aus der Kirche austreten. Auch das Erzbistum Bamberg verzeichnet eine Zunahme der Kirchenaustritte. Gestiegen sind hingegen die Zahlen von Trauungen, Firmungen und Taufen.
Die Zahl der Kirchenaustritte im Erzbistum Bamberg hat erneut zugenommen. 2020 waren es 6.570, 2021 beläuft sich die Zahl auf 10.261. Damit ist die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Bamberg auf den Tiefststand von 629.393 gesunken. Das gab die Erzdiözese am gestrigen Montag in Bezug auf eine Statistik der Deutschen Bischofskonferenz bekannt. Der Zahl der Taufen (4114), Eintritte (46) und Wiederaufnahmen (124) standen 7287 Bestattungen und 10.261 Austritte gegenüber.
Erzbischof Ludwig Schick bewertete die Statistik der Kirchenaustritte als „traurig und bitter, aber leider erwartbar.“ Die Veröffentlichung der Missbrauchsgutachten in zwei großen deutschen Erzbistümern, die die sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch sowie das Versagen von Verantwortungsträgern der Kirche erneut ins Bewusstsein gebracht hätten, würden viele gläubige Menschen enttäuschen und zum Austritt bringen.
„Nicht alle Ausgetretenen haben ihren Glauben verloren“, findet Erzbischof Schick. „Viele treten derzeit aus, um gegen die bekannten Missstände zu protestieren und Reformen zu erzwingen. Auch sie wollen letztlich die Kirche erneuern und erhalten.“
Erzbischof Schick forderte Seelsorgende und andere noch in der Kirche Aktive auf, die Ausgetretenen nicht aus den Augen zu verlieren und weiter für sie da zu sein. „Ausgetretene sind nicht abgeschrieben. Wir möchten Kontakt zu ihnen halten, sie sind uns wichtig. Die Tür bleibt offen.“
Mehr Taufen, weniger Priester
Erfreut zeigte sich der Erzbischof, dass die Anzahl gespendeter Sakramente nach dem coronabedingten Rückgang wieder deutlich gestiegen seien. So habe sich die Zahl der Trauungen um 74,1 Prozent auf 644 erhöht (2020: 370). Die Zahl der Firmungen sei um 210 Prozent auf 4.372 gestiegen und damit so hoch wie zuletzt vor sieben Jahren.
Auch bei Erstkommunionen werde mit einem Anstieg von 17 Prozent auf 4.563 wieder die Zahl von vor der Pandemie erreicht. Die Zahl der Taufen sei um 34,4 Prozent auf 4.114 gestiegen, die der der im Erzbistum aktiven Priester von 232 auf 223 gesunken.
„Derzeit stellen wir fest, dass das kirchliche Leben in Schwung kommt. Fronleichnam, Pfarrfeste, Wallfahrten finden mit großer Beteiligung statt“, so der Erzbischof. Kirchliche Schulen, Kindergärten und Senioreneinrichtungen fänden großen Zuspruch.
Neuer Caritas-Direktor in Bamberg
Michael Endres übernimmt das Amt zum 1. April
Der frühere Passauer Caritas-Direktor Michael Endres wird neuer Direktor des Caritasverbands für die Erzdiözese Bamberg. Endres folgt auf Helmar Fexer, der nach mehr als 32 Jahren beim Caritasverband in Ruhestand geht.
Die Erzdiözese Bamberg gab bekannt, dass Erzbischof Ludwig Schick Michael Endres zum neuen Direktor des Caritasverbands Bamberg ernannt hat. Mit dem Wechsel nach Bamberg kehrt der gebürtige Nürnberger Endres zu seinen Wurzeln zurück. Er tritt die Stelle zum 1. April an.
Die Nachricht des Bischofs nahm Michael Endres mit großer Dankbarkeit entgegen. „Ich danke dem Erzbischof und den Verantwortlichen, mir so eine wichtige Aufgabe für die Caritas Bamberg zu übertragen. Ich freue mich nun sehr auf den Start und darauf, alle Verantwortlichen des Diözesanverbandes, die Mitarbeitenden und natürlich die wichtigen Kooperationspartner aus Gesellschaft und Politik sowie Auftraggeber und Kostenträger kennenzulernen.“
Diesen Mitarbeitenden Wertschätzung und Anerkennung zu vermitteln, sei eines seiner ersten Ziele in der neuen Position. „Diese Menschen leisten jeden Tag enorm wertvolle Arbeit in Pflege, Kinder‑, Jugend‑, Armuts- und Gefährdetenhilfe und für Menschen mit Beeinträchtigungen. Und das unter den erschwerten Bedingungen einer Corona-Pandemie. Ich möchte und werde mit meiner Erfahrung in verantwortlichen Positionen in sozialen Unternehmungen meinen Teil für die Arbeit der Caritas und für die Menschen leisten, die den Diensten der Caritas anvertraut sind.“
Die zweite vordringliche Aufgabe sieht Michael Endres darin, gegenüber Politik und Kostenträgern für lange ausstehende Problemlösungen in der Absicherung sozialer Leistungen einzutreten.
„So gilt es, zum Beispiel in der Altenpflege die Kosten für betroffene Menschen in der stationären Pflege deutlich zu senken. Gleichzeitig möchte ich die Träger bei Investitionen in stationäre Einrichtungen spürbar absichern.“
Auch die derzeit schwerste Aufgabe im kirchlichen Bereich hat Endres vor anzugehen – nämlich anhand der Caritas das kirchliche Image aufzupolieren. So sieht er in Sachen öffentlicher Wahrnehmung Handlungsbedarf. „Ich möchte verdeutlichen, dass die geschätzten Angebote und Einrichtungen der Caritas nichts anderes als der Dienst der Kirche von Bamberg an den Menschen sind. Sie bedeuten gelebte Solidarität, Nächstenliebe und Barmherzigkeit.“
Lebensstationen Michael Endres
In Bamberg studierte der gelernte Speditionskaufmann Michael Endres Sozialwesen. Er war hauptamtlicher Diözesanvorstand des katholischen Jugendverbandes BDKJ und Leiter des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg.
2006 übernahm er die Stelle des Bereichsleiters für Kinder- und Jugendhilfe der Stadtmission Nürnberg. Von 2017 bis 2021 war Michael Endres Direktor des Caritasverbandes der Diözese Passau. Im vergangenen Jahr wechselte er als Vorstandsvorsitzender zur Lebenshilfe Forchheim. Mit der Leitung des Bamberger Diözesan-Caritasverbandes weitet der 52-Jährige sein Aufgabenfeld wieder auf das ganze Spektrum der sozialen und karitativen Arbeit in der katholischen Kirche aus.
Erzbischof Schick würdigte Michael Endres umfangreiche Erfahrung und wünschte ihm für seine neue Aufgabe Gottes Segen sowie viel Erfolg in herausfordernden Zeiten. Endres habe in allen seinen bisherigen Tätigkeiten Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Immer habe er dabei den sozial-karitativen Auftrag der Kirche erfüllt und gefördert.
„Mit Vertrauen und Hoffnung“, sagte Schick, „wollen wir mit Michael Endres die Caritas im Erzbistum Bamberg gut in die Zukunft führen, damit sie den hilfsbedürftigen Menschen auch in Zukunft dienen kann.“
Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg vertritt als Spitzenverband die Interessen von rund 800 Diensten und Einrichtungen mit über 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Außerdem tritt er für die Anliegen von bis zu 220.000 Klienten jährlich ein. Die Caritas ist in den Bereichen Gesundheits‑, Alten- und Behindertenhilfe/Psychiatrie tätig. Sie leistet Familien‑, Kinder- und Jugendhilfe, Hilfen bei Armut und fördert ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement.