Etwa 60 Schüler:innen von Mittelschulen aus Oberfranken sind für ihre Schulabschlüsse ausgezeichnet worden. Die Handwerkskammer Oberfranken nutze die Gelegenheit der Feierlichkeiten, um
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Bestenehrung Mittelschulen
Applaus für ausgezeichnete Schulabschlüsse von der Handwerkskammer
Etwa 60 Schüler:innen von Mittelschulen aus Oberfranken sind für ihre Schulabschlüsse ausgezeichnet worden. Die Handwerkskammer Oberfranken nutze die Gelegenheit der Feierlichkeiten, um Werbung für das Handwerk zu machen.
Sie erhielten viel Applaus für ihre Abschlussprüfungen und bekamen bei insgesamt neun Veranstaltungen im Regierungsbezirk so manchen Schulterklopfer mit auf ihren weiteren Lebensweg. Insgesamt 57 Mittelschüler:innen aus allen Teilen Oberfrankens wurden für ihre Schulabschlüsse in Bamberg, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels und Wunsiedel ausgezeichnet.
„Sie sind die besten Absolventinnen und Absolventen aus Ihrem Landkreis und Schulamtsbezirk. Darauf können Sie richtig stolz sein“, gratulierte Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer Oberfranken, bei der Auszeichnung im Schulamtsbezirk Bamberg. „Mit dieser Ausgangsbasis stehen Ihnen nun viele Türen offen – insbesondere natürlich auch im Handwerk.“ So war die Handwerkskammer beziehungsweise das oberfränkische Handwerk bei allen Veranstaltungen vor Ort, um dem Nachwuchs zu gratulieren und auf das Handwerk aufmerksam zu machen. Denn das Augenmerk lag bei der Ehrung, so die HWK Oberfranken in einer Mitteilung, auch immer auf der Zukunft.
Einen weiteren Aspekt griff der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer auf, der bei der Auszeichnung im Landratsamt Bayreuth vor Ort war. „Die Leistungen in Ihrem Schulzweig wurden früher oftmals nicht entsprechend gewürdigt. Das hat sich mit dieser Ehrung geändert.“ Auch Bauer machte Werbung für seine Branche und gab den Schüler:innen mit auf den künftigen Karriereweg: „Behalten Sie das Handwerk im Blick!“
Entsprechend skizzierten vor Ort anwesende Handwerksvertreter in ihren Reden immer wieder die Perspektiven, die das Handwerk bieten kann. Von der Ausbildung, über die Meisterschulen, bis hin zur Führungskraft oder in die Selbstständigkeit könne man unter anderem mithelfen, das Klima zu retten, die Energiewende umzusetzen, alte Häuser zu erhalten oder neue zu bauen.
Handwerkskammer und Brose Bamberg kooperieren
Club der Handwerker
Die Handwerkskammer für Oberfranken und Brose Bamberg gehen eine Kooperation ein. Die HWK verspricht sich eine Verbesserung ihrer Jugendansprache. Brose möchte seine Nachwuchsförderung ausbauen. Geplant sind gemeinsame Veranstaltungen und ein „Brose Club der Handwerker“.
Die Handwerkskammer für Oberfranken bindet in ihre Kommunikation und Jugendansprache zusätzliche Bausteine ein. So wird das Handwerk ab der Saison 2022//23 eine Kooperation mit Brose Bamberg eingehen. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten HWK-Präsident Matthias Graßmann, Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der HWK, und Philipp Galewski, Geschäftsführer der Bamberger Basketball GmbH.
„Wir freuen uns sehr, dass wir diese Kooperation in trockenen Tüchern haben“, sagte Graßmann. „Gemeinsam mit Brose Bamberg wollen wir eine neue Wahrnehmung für das Handwerk in Oberfranken-West erreichen. Wir sind uns sicher, dass wir dabei von der Strahlkraft und dem Image von Brose profitieren können.“
Geplant ist, unter anderem gemeinsame Veranstaltungsformate zu entwickeln, bei denen die Jugendansprache und Nachwuchsarbeit im Vordergrund stehen.
Auch Brose Bamberg freut sich über die Partnerschaft mit dem Handwerk, die die Handwerkskammer, aber auch einzelne Betriebe mit einbezieht. „Das Handwerk, der Basketball und wir als Verein haben in vielen Punkten die gleichen Ziele und die gleichen Werte. Das ist eine hervorragende Basis, um miteinander etwas voranzubringen und voneinander zu profitieren“, sagte Philipp Galewski. „So haben wir zum Beispiel in einem ersten Gespräch festgestellt, dass unsere derzeitige Nachwuchsförderung nicht die Option einer Handwerksausbildung vorsieht. Mit dieser Kooperation werden wir diese Lücke schnell schließen können.“
Andere emotionale Wahrnehmung
Die Zusammenarbeit zwischen dem Handwerk und Brose Bamberg hat zwei Ebenen. In gemeinsamen Veranstaltungen möchten die Kooperationspartner gemeinsame Werte des Basketballsports und des Handwerks verknüpfen. So möchten sie eine gute Ansprache von Jugendlichen und Eltern erreichen.
„Damit schaffen wir es, das Handwerk in einem anderen Umfeld und einer anderen emotionalen Wahrnehmung zu platzieren“, betonte HWK-Präsident Graßmann. Denn das sei ein Ziel der Kooperation: Das Handwerk dort präsent zu machen, wo es nicht unmittelbar erwartet wird, und in einer Art und Weise, die neu ist.
Als zweite Säule soll es einen „Brose Club der Handwerker“ geben, bei dem sich Handwerksbetriebe direkt engagieren können. „Dabei geht es einerseits darum, dass Handwerkerinnen und Handwerker neue Möglichkeiten zum Beispiel in der Mitarbeiterbindung wahrnehmen“, erklärte Dr. Bernd Sauer, der als für die Kommunikation zuständiger Geschäftsführer der HWK die Kooperation mit seiner Abteilung federführend initiiert hat. „Zudem treten wir mit unserem „Club der Handwerker“ mit einem eigenen Logo gemeinsam auf und werden so zusätzlich sichtbar werden“.
Außerdem möchten die Beteiligten, dass die Mitglieder im „Club der Handwerker“ vom kompletten Netzwerkangebot von Brose Bamberg profitiert. „Das fängt an bei Tickets für unsere Spiele, geht weiter über die werbliche Präsenz in der Halle oder in unseren Kommunikationsmedien und endet bei exklusiven Netzwerkevents nur für Club-Mitglieder“, sagte Fabian Ahlmer, zuständiger Mitarbeiter für den „Club der Handwerker“ bei Brose Bamberg.
Neue Nachbarn
Die Handwerkskammer, das Handwerk in Oberfranken-West und Brose Bamberg freuen sich auf
diese neuen Wege der Zusammenarbeit. „Wir hoffen“, so Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer, „dass diese Kooperation unter Nachbarn – an der Forchheimer Straße neben der Brose-Arena bauen wir das neue Bildungszentrum der HWK in Bamberg – das Handwerk in der Region Oberfranken-West einen weiteren Schritt nach vorne bringt.“
Da es der HWK aber um ganz Oberfranken gehe, plane sie auch für die anderen Regionen Oberfrankens ähnliche Kooperationen und neue Aktivitäten. Bauer: „Wir sammeln hier erste Erfahrungen und probieren Neues aus, um dann auch an unseren weiteren Standorten tätig zu werden.“
Der Schritt zur „Elite des Handwerks“
Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister haben Meisterschulen erfolgreich absolviert
Heute startete der persönliche Versand der Meisterbriefe an alle erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Handwerkskammer für Oberfranken. Die Kammer hatte sich dazu entschieden, die Ehrung und vor allem Würdigung in diesem Jahr anders auszudrücken, nachdem die Meisterfeier 2021 der Corona-Lage zum Opfer fiel. Zudem ist für das nächste Jahr eine nachträgliche Feier geplant.
Die Meisterfeier blieb erneut versagt, die Ehrung und vor allem Würdigung von 371 neuen Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeistern lässt die Handwerkskammer für Oberfranken allerdings nicht ausfallen. „Wir sind wahnsinnig stolz auf unsere erfolgreichen Absolventen der Meisterschulen der Handwerkskammer für Oberfranken, und wahnsinnig enttäuscht, dass wir diese 2021 wieder nicht mit einer tollen Feier ehren können“, sagt der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Mattias Graßmann. Doch habe die pandemische Lage keinen Spielraum für eine Durchführung der in Präsenz geplanten Meisterfeier 2021 gelassen. „Dennoch erhalten alle Meisterinnen und Meister natürlich ihren Meisterbrief – und ein Überraschungspaket dazu, mit dem wir sie würdigen wollen.“ Die Pakete werden seit dem heutigen Freitag per Post an die erfolgreichen Absolventen verschickt.
Die Meisterschulen der Handwerkskammer sind sehr rege nachgefragt. Mehr als 420 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich im Jahrgang 2020//21 der Qualifizierung gestellt, 291 junge Handwerker und 80 junge Handwerkerinnen haben die Meisterprüfung erfolgreich absolviert – darunter auch Meisterinnen und Meister aus der Region Bamberg (die Liste mit den neuen Meisterinnen und Meisterinnen aus Stadt und Landkreis Bamberg finden Sie am Ende der Pressemitteilung). „Diese Zahlen sagen einiges: Zum einen, dass es nach wie vor attraktiv ist, sich zum Meister weiterzubilden. Zum anderen aber auch, dass dieser Schritt kein Zuckerschlecken ist“, erklärt Reinhard Bauer, der Hauptgeschäftsführer der HWK für Oberfranken ist. Erfreulich ist aus Sicht der Kammer, dass auch viele Meisterschüler und späteren Meisterinnen und Meister nicht nur aus Oberfranken kommen. Der Hauptgeschäftsführer: „Das zeigt, dass unsere Meisterschulen einen sehr guten Ruf genießen. Die Teilnehmenden stammen aus insgesamt acht Bundesländern.“
Die in Oberfranken ausgebildeten, jungen Meisterinnen und Meister gehören jetzt zur Elite des Handwerks – „das ist Ehre und Verpflichtung zugleich“, betont der Präsident der Handwerkskammer. Schließlich seien es vor allem die Meister, die zum einen erfolgreich wirtschaftende Betriebe übernehmen und weiterführen und zum anderen die Ausbildung des handwerklichen Nachwuchses sicherstellen. „Damit sind unsere Absolventen auch Aushängeschilder und Vorbilder für die Jugendlichen, die am Start ihres Berufswegs stehen und auch überlegen, ins Handwerk zu gehen.“
Aushängeschilder sind auch die 20 Nachwuchsmeisterinnen und ‑meister, die ihre Meisterschule mit hervorragenden (sieben Absolventen) oder besonders guten Leistungen abgeschlossen haben. Der Präsident: „Wir sind sehr stolz auf diese Ergebnisse. Sie zeugen von motivierten, tollen Handwerkerinnen und Handwerkern und ebenso guten Ausbildungsmeistern und Dozenten bei uns in den Meisterschulen.“
Kraftfahrzeugtechniker ohne Fehl und Tadel
Mit 102 Teilnehmenden ist das Friseurhandwerk wieder das Gewerk, das bei der Qualifizierung zum Meister am stärksten vertreten ist, gefolgt von dem Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk (77 Teilnehmende) und dem Elektrotechnikerhandwerk (42). In der Kraftfahrzeugtechnik schafften alle Meisterschülerinnen und Meisterschüler die Meisterprüfung. Der Anteil an jungen Frauen an den erfolgreichen Absolventen beträgt rund 21,5 Prozent.
Nachdem die Meisterfeier 2021 der Corona-Lage zum Opfer fiel, hat sich die Handwerkskammer dafür entschieden, die Meisterbriefe und Meisterpakete an die jungen Männer und Frauen per Post zu verschicken. Der Versand startet heute. Eine Feier ist für das nächste Jahr geplant.
Acht Landessiegerinnen und ‑sieger kommen aus Oberfranken
Großer Bahnhof für die bayerischen Landessieger im Handwerk
In Augsburg wurden am Freitag die besten bayerischen Gesellinnen und Gesellen ihrer Gewerke ausgezeichnet – unter ihnen acht oberfränkische Nachwuchshandwerkerinnen und ‑handwerker. Mit dem Sieg im Landesentscheid haben sie sich für die Teilnahme am Bundeswettbewerb qualifiziert.
Mit einer großen Feier wurden in Augsburg die 110 Landessiegerinnen und ‑sieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks (PLW) geehrt. Die jungen Handwerkerinnen und Handwerker hatten sich auf der bayerischen Ebene des PLW in ihren Berufen durchgesetzt und mit ihren ersten Plätzen zudem für den jeweiligen Bundesentscheid qualifiziert. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ließ es sich nicht nehmen, beim Festakt anwesend zu sein und selbst einen Teil der Urkunden zu überreichen. „Einsatz, Bereitschaft und eine super Ausbildung zahlen sich aus“, sagte Söder in seiner Ansprache. „Herzlichen Glückwunsch an Bayerns 100 Beste! Wir sind stolz auf Sie!“
Der Ministerpräsident betonte, dass Bayern sich zu seinem Handwerk bekenne. Es stehe für Innovation und Fortschritt. Im Talk mit dem Moderator der Feier, Markus Othmar, betonte der Ministerpräsident: „Ob Meister oder Professor, beide sind Spitzen unserer Wirtschaft. Hightech geht nicht ohne das Handwerk und es braucht die Wertschätzung für diesen Wirtschaftszweig.“
Aus Oberfranken stammen acht dieser Spitzennachwuchskräfte des Handwerks. Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken, ist ein Fan dieser jungen Handwerker und stolz auf „seine Oberfranken“. Der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Franz Xaver Peteranderl, beglückwünschte die erfolgreichen Nachwuchshandwerkerinnen und ‑handwerker ebenfalls und betonte vor den rund 300 Gästen den besonderen Auftrag der Landessiegerinnen und Landessieger. „Das Handwerk ist modern und innovativ, wir bieten Chancen und Karrieren, wir sind die sympathische Wirtschaftsmacht „von nebenan“. Dafür stehen Sie ab heute in ganz besonderer Weise. Tragen Sie das nach außen und bleiben Sie unserem Wirtschaftszweig treu“.
Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks wird in vier Stufen durchgeführt. Der Weg zum Landessieg, bei dem das handwerkliche Können bewertet wird, basiert entweder auf dem Ablegen einer Arbeitsprobe oder der Bewertung des Gesellenstücks. Eine Fachjury beurteilt die Leistungen. Die HWK für Oberfranken ist besonders stolz auf die acht siegreichen Gesellen und Gesellinnen. „Wir halten unseren oberfränkischen Landessiegern nun für den Bundeswettbewerb fest die Daumen. Diese jungen Fachkräfte haben die Fähigkeit ganz vorne mitzumischen“, zeigte sich HWK-Präsident Graßmann sicher.
Tolles Rahmenprogramm – trotz Corona
Für die Landessiegerfeier legte sich die gastgebende HWK Schwaben richtig ins Zeug. Der festliche Rahmen für die Geehrten, ihre Ausbilder und Familien im Kongress am Park, wurde durch Einlagen des A‑Capella-Chors „Cash-n-go“ untermalt. Der Hauptgeschäftsführer der HWK für Oberfranken, Reinhard Bauer, zeigte sich sehr froh darüber, dass wieder eine Veranstaltung in der Art und Größe durchgeführt werden konnte. „Es ist einfach enorm wichtig, dass die Erfolge des Nachwuchses im Handwerk wieder besser sichtbar werden“ Daher danke er den ausrichtenden Kolleginnen und Kollegen aus Schwaben für die Ausgestaltung einer solchen würdevollen Landessiegerfeier unter Corona-Bedingungen.
Die Landessiegerinnen und Landessieger aus Oberfranken
▪ Anna Driessen, Keramikerin, Betrieb: Edith Memmel Töpferei, Mitwitz
▪ Pascal Schramm, Klempner, Betrieb: Gehring GmbH, Stadtsteinach
▪ Maren Look, Konditorin, Betrieb: Konditorei Café am Dom, Bamberg
▪ Markus Schwarzmann, Land- und Baumaschinenmechatroniker, Betrieb: Landtechnik Stenglein GmbH, Waischenfeld
▪ Annemarie Bachmann, Malerin und Lackiererin (Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege), Betrieb: Hofmann Erhalten & Gestalten GmbH, Königsfeld
▪ Martha Bücker, Maßschneiderin (Schwerpunkt Damen), Betrieb: Theater Hof GmbH, Hof
▪ Niels Kasperek, Seiler, Betrieb: LIROS GmbH, Berg
▪ Felix Zeitler, Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft (Fachrichtung Agrarlager), Betrieb: BayWa AG, Leupoldsgrün
Informieren über Ausbildungs- und Karrierewege im Handwerk
Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaften organisieren die Berufsmesse Handwerk
Am morgigen Samstag, dem 23. Oktober, organisiert die Handwerkskammer für Oberfranken gemeinsam mit den Kreishandwerkerschaften Bamberg und Forchheim im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Bamberg eine Berufsmesse des Handwerks.
Mit Betriebsinhabern, Ausbildungsmeisterinnen und Ausbildungsmeistern direkt sprechen, in Berufe hineinschnuppern, erste Praktika vereinbaren – bei der Berufsmesse des Handwerks am morgigen Samstag in Bamberg haben Jugendliche die Möglichkeit, sich gemeinsam mit ihren Eltern über die Ausbildungs- und Karrierewege im Handwerk zu informieren und direkt mit Handwerkerinnen und Handwerkern in Kontakt zu kommen.
Das Team der Ausbildungsberatung der Handwerkskammer und das U 25-Beratungsteam der Agentur für Arbeit runden das Informationsangebot bei der Berufsmesse des Handwerks ab.
Jetzt noch die Chance, eine Ausbildung regulär zu beginnen
„Unsere Berufsmessen des Handwerks kommen zur rechten Zeit“, sagt Dr. Bernd Sauer, Geschäftsführer der HWK für Oberfranken, die die Berufsmesse in Bamberg gemeinsam mit den Kreishandwerkerschaften Bamberg und Forchheim organisiert. „Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler und vor allem die Eltern zusammen mit ihren Kindern die Möglichkeit haben, direkt mit Betrieben in Kontakt zu kommen. So werden Berührungsängste abgebaut und auch das eine oder andere Vorurteil gegenüber dem Handwerk.“
Dass das Konzept großen Zuspruch finde und der Zeitpunkt gut sei, habe das vergangene Wochenende gezeigt. „Bei der Berufsmesse in Bayreuth hatten wir deutlich mehr als 300 Besucherinnen und Besucher, die sich teils stundenlang intensiv informiert haben. Die Betriebe und die Gäste waren mehr als zufrieden.“ Der Zeitpunkt sei auch daher ideal, da Jugendliche, die aktuell noch eine Ausbildungsstelle suchen, jetzt noch die Chance haben, ihre Ausbildung regulär zu beginnen.
Um von den gut 130 Berufen des Handwerks ein möglichst breites Spektrum abzudecken, engagieren sich gut 40 Betriebe aus der Region Bamberg-Forchheim bei der Berufsmesse des Handwerks. Sie vertreten ihre Innungen und damit auch viele andere Handwerksbetriebe der Region. So können Eltern und ihre Kindern viele der beliebtesten Berufe der vergangenen Jahre – etwa Kfz-Mechatronikerin, Anlagenmechanikerin Sanitär‑, Heizung und Klimatechnik (SHK), Elektronikerin in verschiedenen Fachrichtungen, aber auch Maurerin, Stahlbetonbauerin, Friseur, Bäcker, Automobilkaufmannfrau und viele weitere Ausbildungsberufe vor Ort kennenlernen
Die Besucher werden dort zur Corona-Dokumentation registriert – analog oder mit der Luca-App -, ansonsten gilt das vor Ort kommunizierte Hygienekonzept. Weitere Informationen zu den Berufen und der Messe sind zu finden unter https://www.hwk-oberfranken.de/deinsamstag.
Berufsmesse des Handwerks
Samstag, 23. Oktober, 9 bis 15 Uhr
Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Bamberg, Hertzstraße 24a
3. Quartal 2021
Handwerkskonjunktur in Oberfranken bleibt stabil
Nach der Aufhellung der Konjunktur in den letzten Monaten zeigt sich die wirtschaftliche Lage im oberfränkischen Handwerk auch im dritten Quartal stabil. Das teilt die Handwerkskammer für Oberfranken nach einer Umfrage unter 415 Betrieben mit.
„Wir sind zwar noch nicht ganz beim Vorkrisenniveau angekommen, allerdings sind unsere Mitglieder mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation recht zufrieden“, sagt der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann. So beurteilen derzeit knapp die Hälfte der befragten Betriebe die aktuelle Konjunktur als gut, weitere 38 Prozent als befriedigend. Matthias Graßmann: „Die stabile Lage der letzten sechs Monate zeigt uns, dass die direkten Auswirkungen der Corona-Pandemie weitgehend überwunden sind.“ Der Geschäftsklimaindex befände sich wie im Vorquartal bei 114 Punkten und läge damit deutlich über dem Durschnitt des Jahres 2020, so der Präsident.
Trotz der guten wirtschaftlichen Lage warnt Graßmann aber auch vor Herausforderungen: „Die Erholung nach Corona in den letzten Monaten ist alles andere als ein Selbstläufer!“ Der Aufschwung könnte nämlich auch deutlich stärker sein. „Gestörte Lieferketten, Materialmangel und hohe Einkaufspreise setzen einer weiteren Erholung derzeit Grenzen und verpassen uns einen Dämpfer.“ Hinzu komme, dass auch Fachkräfte fehlen. Das werde auch an der hohen Auslastung und den weit reichenden Auftragsbeständen deutlich. Präsident Graßmann: „Die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll. Trotzdem haben sie bei der Fachkräftegewinnung Probleme.“
Der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer, beurteilt die aktuelle Lage ähnlich. „Die Indikatoren wie Umsatzentwicklung, Auftragseingänge und Beschäftigte zeigen deutlich, dass das oberfränkische Handwerk in wirtschaftlich guter Verfassung ist.“ Doch ob die Entwicklung auch langfristig stabil bleibe, hänge eben wesentlich davon ab, wie schnell Preisexplosionen und Materialengpässe in den Griff zu bekommen seien. Vor diesem Hintergrund stellt der Hauptgeschäftsführer auch Forderungen an die neue Regierungskoalition „Bei allen anstehenden, politischen Weichenstellungen darf die mittelständische Wirtschaft auf keinen Fall aus dem Blick verloren werden.“ Die Handwerksbetriebe seien ohnehin wirtschaftlich stark gefordert, ihre Unternehmen durch diese herausfordernden Zeiten zu führen. Reinhard Bauer „Weitere Belastungen unserer Mitgliedsbetriebe müssen zwingend vermieden werden. Die Leistungsfähigkeit kleiner und mittlerer Betriebe darf nicht durch politische Entscheidungen aufs Spiel gesetzt werden.“
Einschätzung aus einzelnen Handwerkszweigen
▪ Trotz der Materialengpässe brummt die Konjunktur in den Bau- und Ausbauhandwerken weiterhin und die Betriebe vermelden eine hervorragende Geschäftslage. 95 Prozent beziehungsweise 94 Prozent sind mit den Geschäften zufrieden, bei jeweils knapp zwei Dritteln ist die Lage gut.
▪ Die Erholung der Zulieferer und der Betriebe des gewerblichen Bedarfs setzt sich weiter fort. Insbesondere im Vergleich zum Vorjahr stellt sich die wirtschaftliche Situation wesentlich besser dar. 82,5 Prozent weisen eine mindestens befriedigende Geschäftslage aus.
▪ Das Kfz-Handwerk muss leichte Einbußen zum Vorjahr hinnehmen. Die Werkstätten sind gut ausgelastet, allerdings hat die Branche mit einem Rückgang an Neuzulassungen zu kämpfen. Knapp 70 Prozent sind mit der Geschäftslage zufrieden.
▪ Die Nahrungsmittelhandwerke sind gut ausgelastet und konnten die Umsatzentwicklung der letzten Monate konstant halten. Allerdings macht sich der Fachkräftemangel bei Bäckern, Metzgern und Konditoren besonders stark bemerkbar. Dennoch ist die aktuelle Geschäftslage (88 Prozent gut/befriedigend) gut.
▪ Die Gesundheitshandwerke haben im Vorjahresvergleich deutlich aufgeholt und sind mit der aktuellen Lage größtenteils zufrieden (82,5 Prozent gut/befriedigend).
▪ Friseure und Kosmetiker zeigen eine ähnliche Geschäftsentwicklung wie im Vorjahr. Die Geschäftslage ist zudem etwas besser als im letzten Quartal. Im Branchenvergleich stehen sie allerdings schlechter da als die übrigen Zweige. 67,5 Prozent melden eine gute oder befriedigende Geschäftslage
„Handwerk macht Zukunft”
Handwerkskammer für Oberfranken kürt Träger des Zukunftspreises 2020/2021
Die Handwerkskammer für Oberfranken verleiht zum zweiten Mal den „Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken“ und hat sechs Betriebe ausgezeichnet.
Die Preisträger
Kategorie „Marketing“
Zahn von Hand GmbH, Hirschaid: „Ganzheitlich digitale Prozessinnovation und Marketing im Zahntechnikerhandwerk“
Kategorie „Gestaltung/Design“
Atelier Förster-Oetter, Bayreuth, „Zukunftsgestaltung – Perspektive für das Goldschmiedehandwerk“
Kategorie „Umwelt/Technik“
Schwender Energie- und Gebäudetechnik GmbH & Co. KG, Thurnau: „Future Living“
Kategorie „Umwelt/Technik“
Steinhäuser GmbH & Co. KG, Bischberg: „Oberflächennaheste Großkollektoranlagen zur Versorgung Kalter Nahwärmenetze“
Kategorie „Herausragende Handwerksleistung“
dechant hoch- und ingenieurbau gmbh, Weismain: „Handwerkskunst in Sichtbeton – Die Niemeyer Sphere“
Kategorie „Personalentwicklung“
Raab Baugesellschaft mbH & Co KG, Ebensfeld: „Füreinander Zukunft bauen“
„Wahre Innovationstreiber”
„Wir haben in diesem Jahr sechs grundsätzlich verschiedene Preisträger ausgezeichnet“, so der Präsident der HWK für Oberfranken, Matthias Graßmann. „Aber diese Unternehmen haben alle eines gemeinsam: Sie sind innovativ, richten den Blick nach vorne und zeigen, was das oberfränkische Handwerk ausmacht, nämlich die Leistungsfähigkeit unserer Handwerksbetriebe in der Region!“
Eine Besonderheit in diesem Jahr ist, dass Staatssekretär Roland Weigert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium die Verleihung des Zukunftspreises übernommen hat. „Der Zukunftspreis zeigt eindrücklich, dass bayerische Handwerker nicht nur Meister ihres Fachs sind, sondern als wahre Innovationstreiber auch zukunftsweisende Lösungen entwickeln. Es ist wichtig, dass wir die Innovationskraft des Handwerks sichtbar machen und in die Öffentlichkeit tragen. Damit schaffen wir gerade bei den jungen Menschen ein stärkeres Bewusstsein, wie spannend, vielfältig und abwechslungsreich handwerkliche Berufe sind“, so der Wirtschaftsstaatssekretär.
Der Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken ist eine Weiterentwicklung des ehemaligen Designpreises und wurde 2018 erstmalig vergeben. „Es geht uns bei dem Preis nicht ausschließlich darum, herausragende Unternehmen zu würdigen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Reinhard Bauer. „Der Zukunftspreis soll auch aufzeigen, was das Handwerk für Oberfranken leistet. Das Handwerk ist nämlich mehr als ‚nur‘ Dienstleister der Kundinnen und Kunden in Oberfranken. Das Handwerk ist Innovator, Impulsgeber und oftmals auch Best-Practice für andere Wirtschaftsbereiche.“ Dies sei auch der Grund, warum der Zukunftspreis in sehr verschiedenen Kategorien vergeben werde. Matthias Graßmann: „Die Vielzahl der Kategorien, macht deutlich, wie breit das Handwerk aufgestellt ist. Und vor allem aber zeigt der Preis: Dem Handwerk sind nach oben keine Grenzen gesetzt! Wir als Handwerk machen Zukunft möglich.“
Dank der Unterstützung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Oberfranken ist der Zukunftspreis erstmalig mit einem Preisgeld dotiert.
So vielfältig wie die eingereichten Projekte und Themen waren, so multidisziplinär war auch die externe Expertenrunde besetzt, die alle Bewerbungen begutachtet und schließlich sechs Preisträger gekürt hat.
Die Mitglieder der Jury
- Karl-Ludwig Holl, Dipl.-Designer, dekonform /büro für gestaltung, Bamberg
- Tamara Härty, Dipl,-Ing. M.A. Architectur, Chefdesign /head of product and marketing, Himolla Polstermöbel, Taufkirchen
- Dietmar Rieß, Präsident Marketing-Club Oberfranken e.V., Bayreuth
- Manuel Wolz, Geschäftsführer Personet e.V., Bayreuth
- Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing, Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Hof /Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Wasser- und Energiemanagement (iwe)
- Prof. Dr.-Ing. Andreas Jess, Fakultät für Ingenieurwissenschaften /Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik, Universität Bayreuth,
- Prof. Dr.-Ing. Frank Döpper, Fakultät für Ingenieurwissenschaften /Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik, Universität Bayreuth
Oberfränkisches Handwerk
Geringer Zuwachs bei den Auszubildendenzahlen
Zum 1. September 2021 starten 1.703 Auszubildende ihren Berufsweg im oberfränkischen Handwerk, teilt die Handwerkskammer für Oberfranken mit. Das bedeutet einen geringen Zuwachs im Vergleich zu 2020.
„Wir sind froh, dass wir zum Ausbildungsstart unsere Ausbildungszahlen im Vergleich zu 2020 wieder minimal steigern konnten“, sagt dazu der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, Reinhard Bauer. „Allerdings muss man auch klar sagen Die Corona-Delle ist noch lange nicht überwunden, ein Normalzustand ist noch nicht wieder erreicht.“ So relativiere sich der Zuwachs von einem halben Prozent im Vergleich der Jahre 2019 und 2021. „Hier liegen wir noch über zehn Prozent hinter den Ausbildungszahlen von der Vor-Corona-Zeit zurück.“
„In kleineren Betrieben muss die Chemie einfach stimmen“
Der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann, sieht eine Vielzahl von Ursachen in der noch immer reduzierten Nachfrage nach Ausbildungsplätzen. „Sicher hat das Handwerk mehr als die anderen Wirtschaftsbereiche darunter gelitten, dass nunmehr zwei Frühjahre und Sommer lang kaum Schulbesuche oder Ausbildungsveranstaltungen in Präsenz waren und auch die Praktika weggefallen sind.“ Schließlich lebe das Handwerk zum einen vom Ausprobieren und Anfassen. Zum anderen sei in der kleinteiligen Struktur der Betriebe der persönliche Kontakt entscheidender. „Im Handwerk ist es essenziell, ob Meister und Auszubildende oder Auszubildender miteinander können, sich verstehen“, erklärt der Präsident. „In kleineren Betrieben muss die Chemie einfach stimmen und dies wird ebenfalls in den Praktika getestet.“ Außerdem seien die Schulabgängerinnen und Schulabgänger wegen der wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin vorsichtig und würden lieber abwarten beziehungsweise sich anders orientieren. „Die Schlagzeilen zu Kurzarbeit und Entlassungen“, so Graßmann, „werden zwar gar nicht vom Handwerk produziert, aber auch auf uns übertragen.“
Insgesamt befürchtet das Handwerk, dass Corona die Tendenz zur schulischen oder akademischen Ausbildung noch weiter verstärkt hat und diese nur mühsam umzukehren sei. „Wir investieren viel in die Ansprache junger Menschen und deren Eltern. Die Erkenntnis aber, dass die beruflichen Perspektiven und Karrierewege in der beruflichen Bildung inzwischen mindestens genauso gut sind wie in der akademischen Welt, sickert nur langsam durch“, sagt Hauptgeschäftsführer Bauer. Dabei spielten bei der Berufswahl nach wie vor die Eltern eine entscheidende Rolle. „Die Jugendlichen haben häufig Interesse, das Handwerk kommt ihren Werten sehr nahe.“ Leider aber wüssten viele Mütter und Väter noch immer nicht, dass etwa ein Handwerksmeister so viel verdient wie der Absolvent eines Bachelorstudiums. Dass beide Karrierewege zwar anders, aber von den Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten her gleichwertig seien.
Türen zu einer Ausbildung bleiben offen
Der offizielle Start für das Ausbildungsjahr fällt auf den 1. September. Doch für Jugendliche, die noch eine Ausbildung beginnen möchten, bleiben im Handwerk die Türen offen. „Unsere Betriebe ermöglichen auch einen späteren Start“, betont HWK-Hauptgeschäftsführer Bauer. So sind aktuell zum Beispiel in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer 488 freie Ausbildungsstellen eingetragen. „Daher ist unsere Botschaft an alle, die in die Berufswelt starten wollen Im Handwerk findet Ihr ausgezeichnete Perspektiven. Für den Start in das Berufsleben und auch für die weitere Karriere.“
Umfrage der Handwerkskammer
Oberfränkisches Handwerk atmet auf
Nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen setzen sich die Erholungstendenzen in der Handwerkskonjunktur fort und die oberfränkischen Betriebe beurteilen ihre Geschäftslage wieder deutlich positiver als noch vor drei Monaten.
„Es ist erfreulich, dass unsere Mitglieder an die konjunkturelle Frühjahresbelebung anknüpfen können und eine deutliche Verbesserung ihrer Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr vermelden“, sagt der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann. So berichten in der aktuellen Konjunkturumfrage über die Hälfte der befragten Betriebe von einer guten Geschäftslage, weitere 35 Prozent weisen zumindest eine befriedigende Lage auf. „Damit bewegen wir uns konjunkturell zwar nicht auf Vorkrisenniveau, machen aber einen großen Schritt nach vorne“, so der Präsident weiter.
Im zweiten Quartal klettert der Geschäftsklimaindex von 111 auf 114 Punkte. Einen stärkeren Anstieg verhindert der noch zögerlich optimistische Blick in die Zukunft. „Trotz der guten Geschäftslage sind die Erwartungen der Betriebe für die kommenden Monate noch vorsichtig“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. „Die Sorge vor erneuten Beschränkungen aufgrund der Pandemie ist nicht verflogen.“ Zwar würden 12,5 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker mit einer Verbesserung der Konjunktur rechnen, ein ebenso großer Anteil befürchtet allerdings rückläufige Zahlen. „Aber“, so Bauer weiter, „die wichtigsten Indikatoren zeigen nach oben. Insbesondere bei Umsätzen und Auftragseingängen konnten die Betriebe deutlich zulegen.“ Erfreulich sei außerdem, dass sich die gute Einschätzung der Lage diesmal über die ganze Breite des oberfränkischen Handwerks erstrecke und sich nicht auf das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe beschränke. Der Hauptgeschäftsführer: „Zwar bleiben diese Gewerke weiterhin das Zugpferd der Handwerkskonjunktur, der Aufschwung kommt aber dieses Quartal in allen Handwerkszweigen an.“
Preissteigerungen und Materialengpässe
Trotz der guten Zahlen aus der aktuellen Umfrage warnt HWK-Präsident Graßmann, der selbst als Unternehmer in der Gruppe der Bau- und Ausbaugewerbe tätig ist, vor voreiliger Euphorie. Denn nicht nur erneute Corona-Beschränkungen, sondern auch die aktuelle Situation auf den Rohstoffmärkten könne zur ernsten Konjunkturbremse werden. „Die aktuell vorhandene Materialknappheit zieht sich durch alle Bereiche – von Holz über Metall bis zu Kunststoffprodukten. Die beschränkten Ressourcen führen einerseits zu extremen Preiserhöhungen, aber vor allem auch zu enormen Verzögerungen. Hält dieser Trend an, kann er zu einer echten Bremse werden, obwohl die Auftragsbücher, vor allem im Bau und Ausbau, gut gefüllt sind.“ Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage bestätigen die Einschätzung des Präsidenten: 80 Prozent der Befragten klagen über gestiegene Preise im Einkauf. Graßmann: „Die Politik muss all ihre verfügbaren Hebel in Bewegung setzen, um dieser komplexen Entwicklung auf den Rohstoffmärkten zu begegnen.“
Einschätzung aus einzelnen Handwerkszweigen
▪ Die Konjunktur der Bau- und Ausbauhandwerke ließ sich auch im II. Quartal nicht bremsen. Die Geschäftslage in diesen Gewerken ist weiterhin hervorragend (92 % beziehungsweise 96,5% gut/befriedigend). Materialengpässe könnten allerdings zum Konjunkturdämpfer werden.
▪ Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs haben aufgrund steigender Aufträge in der Industrie ihre wirtschaftliche Situation deutlich verbessern können. Über 80 % sind mit der Geschäftslage zufrieden.
▪ Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen haben dem Kfz-Handwerk wieder etwas Auftrieb verschafft. Mit 43,5 % ist der Anteil der Betriebe, die gestiegene Umsätze im II. Quartal vermeldeten, in dieser Gruppe am größten.
▪ Auch bei den Nahrungsmittelhandwerken hat sich die Geschäftslage weiter etwas verbessert. Allerdings klagt ein Viertel immer noch über gesunkene Umsätze verglichen zum Vorquartal. Die Erwartungen für das kommende Quartal sind aber überwiegend positiv: 88 % rechnen mit einer guten oder befriedigenden Geschäftsentwicklung.
▪ Deutlich erholt hat sich die Konjunktur in den Gesundheitshandwerken. 88 % bewerten die Geschäftslage als gut oder befriedigend.
▪ Im Vergleich zum Jahresbeginn hat sich die Lage der Friseure und Kosmetiker aufgrund der Öffnungen wieder entschärft. Die Umsatzausfälle sind aber nicht rückgängig zu machen. Dementsprechend zeigt sich die Geschäftsentwicklung ähnlich wie im Vorjahr. Immerhin weisen fast zwei Drittel eine zumindest befriedigende Geschäftslage auf (62,5 %)
Modellprojekt BOGY: Wissen und Horizont erweitert
HWK für Oberfranken setzt Modellprojekt zur Berufsorientierung an Gymnasien um
Unter dem Titel „BOGY“ sucht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach innovativen Ansätzen, um die Zusammenarbeit mit Gymnasien im bereits vorhandenen Berufsorientierungsprogramm (BOP) auszubauen. Ein mögliches Konzept testeten die Handwerkskammer für Oberfranken und das Gymnasium WWG in Bayreuth.
24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b des WWG befassten sich in mehreren Etappen mit dem Handwerk und seinen Perspektiven und bauten als Abschluss in Werkstatttagen ihre eigene Soundbox.
„Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs auf der einen Seite und der steigenden Anzahl von Jugendlichen, die ein Gymnasium besuchen, auf der anderen, möchten wir den angehenden Abiturienten und Abiturientinnen im Rahmen einer gut gemachten Berufsorientierung die Möglichkeit geben, auch das Handwerk kennenzulernen“, beschreibt HWK-Geschäftsführer Rainer Beck die Motivation der Kammer, an diesem Modellprojekt teilzunehmen. Ziel sei, den jungen Männern und Frauen ein authentisches Bild vor allem der Vielfalt und der Modernität des Handwerks und der guten Karriereperspektiven zu vermitteln.
„Diese Ziele haben wir erreicht“, sagt Uwe Hannemann, der mit seinem Team Berufsorientierung das Projekt seitens der HWK entwickelte und leitete. Die Jugendlichen hätten dank der individuellen Standortbestimmung und der Potenzialanalyse zum einen eine fundierte Betrachtung ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten bekommen. Zum anderen praxisnahe Einblicke in unterschiedliche Tätigkeitsfelder des Handwerks, die später die Berufsorientierung erleichtern sollen. „Das ist bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut angekommen“, so das Fazit von Hannemann. „Vor allem, dass sie im praktischen Teil ihre Eignungen und Fähigkeiten selbst austesten und unter Beweis stellen konnten, indem sie unter fachlicher Anleitung ihre eigene, persönlich gestaltete Soundbox herstellten.“
Das Modellprojekt BOGY an der Handwerkskammer erstreckte sich Corona-bedingt in mehreren Etappen über insgesamt drei Monate, in denen sich die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten erst mit sich und ihren Fähigkeiten und dann mit dem Handwerk und der Praxis beschäftigen. „Am Ende haben die Jugendlichen zu einem Zeitpunkt, an dem eine mögliche Berufsorientierung erstmals näher rückt, eine fundierte Analyse ihrer Potenziale. Und parallel dazu Wissen über das Handwerk erlangt, über die vielen Tätigkeitsfelder und technologischen Herausforderungen aber auch über die Arbeitsorganisation, wie zum Beispiel unterschiedliche Gewerke miteinander kooperieren.“ Den Abschluss von BOGY an der Handwerkskammer bildeten eine Feedbackrunde und eine Diskussion mit jungen Auszubildenden und einer jungen Handwerksmeisterin in leitender Funktion.
Mit viel Engagement dabei
HWK-Geschäftsführer Rainer Beck zog für die Handwerkskammer ein positives Fazit des Modellprojekts BOGY. „Die Form der Ansprache war sehr gut, die Gymnasiasten haben viel Interesse gezeigt und waren tatsächlich mit großem Engagement dabei.“ Auch Abiturientinnen und Abiturienten müssten vom Handwerk als Fachkräfte der Zukunft angesprochen werden. Geschehe dies, gebe es gute Chancen auch die Absolvierenden von Gymnasien für das Handwerk zu gewinnen. Der Geschäftsführer freute sich auch über einen Zusatznutzen, den BOGY bewirkt hat: „Wir konnten in diesem Projekt auch einmal althergebrachte Vorurteile gegenüber dem Handwerk aus dem Weg räumen und die Modernität und Individualität des Handwerks aufzeigen.“
Für Barbara Oltarjow, Vertreterin der Schulleitung des WWG, war es ebenso erfreulich, wie ihre Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt aufgetreten sind. „Insbesondere die Wissens- und Horizonterweiterung bewerte ich als etwas sehr Positives.“
BOGY
BOGY steht für Berufliche Orientierung an allgemeinbildenden Gymnasien und lehnt sich an das Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundes an, das seit Jahren für Schülerinnen und Schüler, die einen Schulabschluss an Förder‑, Haupt‑, Real- und Gesamtschulen anstreben, durchgeführt wird. Details dazu sind auch zu finden unter https://www.berufsorientierungsprogramm.de/