Vergangenen Mittwoch fand an der Universität Bamberg der Projekttag für Schulen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Organisiert wurde die
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Internationale Wochen gegen Rassismus
Über 200 Schülerinnen und Schüler beim Projekttag
Vergangenen Mittwoch fand an der Universität Bamberg der Projekttag für Schulen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg (MiB) und dem Stadtjugendring Bamberg (SJR) in Kooperation mit der Universität Bamberg sowie weiteren Partnerorganisationen.
Über 200 Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Bamberg nahmen an interaktiven Workshops teil. Themen wie Antiziganismus, interkulturelle Kommunikation, Vorurteile gegenüber Geflüchteten, Queerfeindlichkeit sowie „Alt und Jung gegen Rechts“ standen im Mittelpunkt. Ziel war es, Rassismus sichtbar zu machen, das Bewusstsein zu schärfen und Betroffene zu empowern – im Sinne des Mottos „Menschenwürde schützen – aber von allen“.
Auch mehr als 20 Lehrkräfte nahmen an einem eigenen Workshop teil, der sich mit Diversity und Diskriminierung im Schulalltag beschäftigte. „Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie die praxisnahen Impulse haben mir wertvolle neue Ansätze für meinen Unterricht gegeben“, so eine teilnehmende Lehrkraft.
Die Organisatorinnen und Organisatoren zeigten sich zufrieden mit der großen Resonanz. „Die hohe Beteiligung zeigt, dass das Thema Rassismus viele bewegt. Gerade für junge Menschen ist es wichtig, Diskriminierung zu erkennen und sich aktiv für eine offene Gesellschaft einzusetzen“, betonen Maximilian Manlig von SJR und Samer Rahhal von der Stadt Bamberg.
Der Projekttag machte deutlich, wie wichtig es ist, Rassismus nicht nur zu erkennen, sondern auch aktiv dagegen einzutreten. Die vielen engagierten Diskussionen und neuen Perspektiven zeigen, dass gemeinsames Lernen und Handeln der Schlüssel zu einer offenen und respektvollen Gesellschaft sind.
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Familien mit Migrationsgeschichte können sich über Bildungswege informieren
Mehrsprachige Info-Veranstaltung erleichtert die Schulwahl
Welche Schule ist die richtige für mein Kind? Diese Frage beschäftigt viele Eltern, besonders nach der 4. Klasse. Für Familien mit Migrationsgeschichte kann das deutsche Bildungssystem eine Herausforderung sein. Um ihnen die Schulwahl zu erleichtern, organisiert der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg in Kooperation mit der Bildungsregion Bamberg und der Schulberatung eine mehrsprachige Info-Veranstaltung.
Das Erfolgsprojekt wurde 2021 ins Leben gerufen und wächst seither stetig. Was als digitales Angebot in zwei Sprachen begann, findet heute in Präsenz statt – mit Informationen in acht Sprachen. Im vergangenen Jahr nutzten rund 60 Familien die Gelegenheit, sich gezielt über Bildungswege zu informieren.
Dank der engen Zusammenarbeit mit Carmen Scholz, Koordinatorin der Beratungslehrkräfte an Grund- und Mittelschulen im Schulamtsbezirk Bamberg und Forchheim, sowie dem Einsatz qualifizierter Sprach- und Kulturvermittlerinnen und ‑vermittler werden komplexe Inhalte verständlich aufbereitet. „Jetzt habe ich mehr Klarheit über die Schulwege meines Kindes und kann es sicher auf seinem Weg begleiten“, sagt eine Mutter nach der Veranstaltung.
„Die steigende Teilnehmerzahl zeigt, wie wichtig mehrsprachige Angebote sind. Gemeinsam leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit“, betont Nuray Fidangül Bünül, Vorstandsmitglied des Migrantinnen- und Migrantenbeirats.
Ein besonderer Dank gelte der Hugo-von-Trimberg-Schule und ihrem Schulleiter Christian Scharting für die Bereitstellung der Räumlichkeiten, dem Schulamt, dem Bildungsbüro sowie allen Mitwirkenden, die dieses Projekt Jahr für Jahr möglich machen. Die nächste Veranstaltung ist bereits in Planung – denn jedes Kind verdient die besten Bildungschancen.
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Fürsprecher zwischen Bürgern und Rathaus
Jubiläen von Migrantinnen- und Migrantenbeirat, Beirat für Menschen mit Behinderung und Familienbeirat
Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg wurde 1994 ins Leben gerufen, der Beirat für Menschen mit Behinderung vor 20 Jahren, die Initiative „kommunaler Familientisch“ des Bayrischen Sozialministeriums, an der sich unter anderem die Stadt Bamberg 2003 beteiligte, war der Startschuss für die Gründung des Familienbeirats. Bei einem Empfang wurden die drei Jubiläen begangen.
„Seit 30 und 20 Jahren existieren die drei ganz wichtigen Interessenvertretungen in der Stadt Bamberg“, stellte Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke bei einem Dankeschön-Empfang im Rathaus fest und war voll des Lobes. „Unsere aktiven Beiräte leben vom außerordentlichen Engagement ihrer Mitglieder. Mit ihrer Hilfe ist es gelungen, viele Initiativen aus der Bürgerschaft in gelebte Kommunalpolitik zu übersetzen.“
Neben Oberbürgermeister Andreas Starke war auch Zweiter Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp zum Empfang gekommen, um seiner Wertschätzung Ausdruck zu verleihen.
Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat wurde vor 30 Jahren, im Jahr 1994, ins Leben gerufen. Er vertrat damals die Interessen von rund neun Prozent der Bamberger Bevölkerung, die noch keine politische Lobby hatte. Heute repräsentiert er etwa 30 Prozent der Stadtbevölkerung. Von Beginn an verfolgte der Migrantinnen- und Migrantenbeirat das Ziel, Migrantinnen und Migranten eine Stimme zu geben und ihre Lebenssituation in Bamberg zu verbessern Zudem setzte sich der Beirat aktiv für die Bekämpfung von Rassismus ein und förderte den interkulturellen Dialog, um ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben in der Stadt zu stärken. Diese Leitziele sind bis heute unverändert und prägen weiterhin die Arbeit des Beirates.
Die Initiative „kommunaler Familientisch“ des Bayrischen Sozialministeriums war der Startschuss für die Gründung des Familienbeirats. Als eine von sieben Kommunen beteiligte sich die Stadt Bamberg 2003 an dem Pilotprojekt. Ziel war es, die Rahmenbedingungen für Familien in einer Kommune nachhaltig zu verbessern. Der Familienbeirat wurde schließlich im Mai 2004 gegründet. Von Anfang an war es oberstes Ziel, die unterschiedlichen Interessen von Familien zu bündeln und konkrete Projekte zur Verbesserung der Situation umzusetzen. Verschiedene Arbeitskreise wie z.B. „Familien& Beruf“, „Kinderbetreuung“ oder die „Initiative für bezahlbaren Wohnraum“ zeigten bereits vor 20 Jahren die Brisanz dieser Themen. Seit seiner Gründung versteht sich der Familienbeirat als Impulsgeber für die kommunale Familienpolitik. Auf Initiative des Familienbeirates wurde zum Beispiel das „Bamberger Ferienabenteuer“ organisiert, die „Familienregion Bamberg“ gegründet sowie der Familienpass „Däumling“ ins Leben gerufen.
Selbstbestimmte und geachtete Mitglieder der Gesellschaft
Dem Beirat für Menschen mit Behinderung gehörten bei seiner Gründung vor 20 Jahren als stimmberechtigte Mitglieder zehn Vertretungen der ARGE Bamberger Selbsthilfegruppen chronisch kranker und behinderter Menschen e. V. und jeweils eine Vertretung psychisch behinderter Menschen, der Lebenshilfe Bamberg e. V., des VdK, der Wohlfahrtsverbände sowie je ein Mitglied jeder Fraktion an. Als Zielsetzung hat der Beirat nach wie vor, strukturelle Voraussetzungen zu schaffen, die es allen Menschen ermöglichen, selbstbestimmte und geachtete Glieder der Gesellschaft zu sein. So kam es, dass man bereits in der konstituierenden Sitzung 16 Handlungsaufträge gesammelt hat: Darunter fallen die Einbeziehung des Beirates bei der Planung von Bauvorhaben, der Ausbau des Netzes der behindertengerechten öffentlichen Toiletten sowie das grundsätzliche Freilassen des fußgängerfreundlichen Streifens in der Fußgängerzone.
„Alle Beiräte sind zentrale Interessengruppen, die sich für die Belange der jeweiligen Bevölkerungsgruppe einsetzen. Sie sind daher ein wichtiges Instrument der politischen Meinungs- und Entscheidungsfindung. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass Bamberg eine lebenswerte Stadt und Heimat ist, für alle Bürgerinnen und Bürger“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke in seiner Dank-Ansprache.
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21. September bis 9. November
Motto „Bamberg wählt Vielfalt“: 30. Interkulturelle Wochen
Vom 21. September bis zum 9. November finden die 30. Interkulturellen Wochen in Bamberg statt. In diesem Jahr steht die Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Bamberg wählt Vielfalt“. Außerdem wählt der organisierende Migrantinnen- und Migrantenbeirat seine Zusammensetzung neu.
„Vielfalt wählen“ bedeutet, so das Rathaus in einer Mitteilung, sich bewusst für eine Gesellschaft zu entscheiden, in der verschiedene Kulturen, Religionen und Lebensweisen friedlich zusammenleben. Diese Vielfalt bereichere das Miteinander, fördere Respekt und Wertschätzung und bringe neue Ideen und Kreativität hervor. Sie hilft, voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen, so die Mitteilung weiter. Während der 30. Interkulturellen Wochen soll dieser Ansatz in mehr als 45 Veranstaltungen die Vielfalt Bambergs in Szene gesetzt werden.
Organisiert werden die Wochen vom Bamberger Migrantinnen- und Migrantenbeirat (MiB). Die Organisation begeht in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Jeher setzt sie sich seit für ein friedliches Zusammenleben in Bamberg ein.
Vom 8. bis 28. Oktober 2024 finden zudem die Neuwahlen des Beirats statt. Alle Bambergerinnen und Bamberger mit Migrationsgeschichte sind aufgerufen, dabei ihre Stimme abzugeben. Ihre Teilnahme sei wichtig, um die Demokratie zu fördern und das ehrenamtliche Engagement des Beirats zu unterstützen.
Zum Auftakt der diesjährigen Interkulturellen Wochen informiert der MIB am 21. September von 10 bis 13 Uhr am Maxplatz über die anstehenden Neuwahlen und begleitet anschließend mit Musik in das Wochenende. Außerdem lädt der Beirat alle Bamberger:innen, unabhängig von ihrer Religion, Herkunft, Geschlecht oder sexuellen Orientierung, herzlich zu dieser Veranstaltungsreihe ein.
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Migrantinnen- und Migrantenbeirat
30 Jahre MiB: „Fest der Vielfalt“ und Neuwahlen
Am Wochenende fand nach einigen Jahren Pause erneut das „Fest der Vielfalt“ auf dem Maxplatz statt. Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg freut sich über den guten Zuspruch beim Fest der kulturellen Begegnungen und informierte über seine bevorstehenden Neuwahlen.
Am Samstag (23. Juni) wurde der Maxplatz zu einer Bühne kultureller Begegnungen. Das „Fest der Vielfalt“ kehrte nach sechs Jahren Pause zurück und zog hunderte Besucher:innen an, die ein Programm mit kulturellen Veranstaltungen und Kulinarik in Anspruch nehmen konnten. Organisiert vom Migrantinnen- und Migrantenbeirat (MiB) der Stadt Bamberg anlässlich seines 30-jährigen Bestehens wurde das Fest laut einer Mitteilung des Rathauses zu einem eindrucksvollen Zeichen für ein friedliches Miteinander in der Stadt.
Mit insgesamt zehn Bühnenauftritten spiegelte das Programm die kulturelle Vielfalt Bambergs wider. Von türkischer, italienischer, ukrainischer und albanischer Musik bis hin zu Tänzen aus dem Orient, Mittelasien, Südamerika und dem Balkan – die Darbietungen sorgten für Stimmung und setzten ein Zeichen für Gemeinschaft und Zusammenhalt.
Rund um den Maxplatz präsentierten sich zudem mehr als 30 Institutionen und Vereine an ihren Ständen. Hier konnte das Publikum traditionelle Speisen und Getränke probieren und sich über die Arbeit der Vereine informieren.
Oberbürgermeister Andreas Starke betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des kulturellen Austauschs und der Integration. „Bamberg ist eine Stadt der Vielfalt und des Miteinanders“, sagte Starke. „Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat leistet seit drei Jahrzehnten einen unschätzbaren Beitrag zur Förderung des interkulturellen Dialogs und des Zusammenhalts in unserer Gesellschaft. Dieses Fest ist ein starkes Zeichen dafür, wie wichtig es ist, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und gegenseitiges Verständnis zu fördern.“
MiB-Wahl steht bevor
Auch die Hauptorganisatoren Marco Depietri, Co-Vorsitzender des MiB, und Samer Rahhal, Koordinator des MiB, zeigten sich begeistert über den Zuspruch und die positive Resonanz. „Das Fest der Vielfalt zeigt, dass wir gemeinsam viel erreichen können. Unsere Stadt lebt von der Vielfalt ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Wir sind stolz darauf, dieses Jubiläum mit so vielen Menschen aus verschiedenen Kulturen feiern zu können. Gemeinsam können wir Vorurteile abbauen und ein starkes Zeichen für ein friedliches und respektvolles Miteinander setzen.“
Wie der MiB auf dem „Fest der Vielfalt“ informierte, steht im 30. Jahr seines Bestehens die Neuwahl seiner Zusammensetzung an. So haben vom 8. bis zum 28. Oktober alle Bamberger Bürger:innen mit Migrationsgeschichte die Gelegenheit, ihre Stimme abzugeben beziehungsweise sich selbst zur Wahl um einen Posten im Beirat zu stellen.
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Musik, Kulinarik, Informationen
30 Jahre MiB: „Fest der Vielfalt“ auf dem Maxplatz
Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg setzt sich seit 30 Jahren für die Förderung des kulturellen Austauschs in Bamberg ein. Aus diesem Anlass veranstaltet er am 15. Juni ein „Fest der Vielfalt“ auf dem Maxplatz. Später im Jahr stehen im Beirat außerdem Neuwahlen an.
Das „Fest der Vielfalt“ sei eine hervorragende Gelegenheit, so eine Mitteilung aus dem Rathaus, die verschiedenen Facetten der multikulturellen Gesellschaft zu erleben. Ein Programm mit Musik und Tanz, kulinarischen Spezialitäten, Informationsständen und Kinderaktionen erwartet das Publikum am 15. Juni, ab 10 Uhr, auf dem Maxplatz.
Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat (MiB) betonte im Vorfeld die Bedeutung solcher Veranstaltungen. Das „Fest der Vielfalt“ sei ein Fest der Begegnung und des Austauschs, das die Gemeinschaft stärkt und den Zusammenhalt fördert, so die beiden MiB-Vorsitzenden Mitra Sharifi und Marco Depietri sowie Samer Rahhal, MiB-Koordinator.
Zu seinem 30. Geburtstag wird sich der Migrantinnen- und Migrantenbeirat außerdem neu konstituieren. So haben vom 8. bis zum 28. Oktober alle Bamberger Bürgerinnen und Bürger mit Migrationsgeschichte die Gelegenheit, für die Zusammensetzung des Beirats ihre Stimme abzugeben beziehungsweise sich selbst zur Wahl zu stellen.
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Motto „Menschenrechte für ALLE“
Internationaler Tag gegen Rassismus: Kundgebung am 21. März
Für kommenden Donnerstag, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, lädt der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg unter dem Motto „Menschenrechte für ALLE“ zu einer Kundgebung auf dem Maxplatz ein. Mit der Veranstaltung soll ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung gesetzt werden.
In einer Zeit, in der extremistische Strömungen laut von Ausgrenzung und Deportation träumen und rassistische Einstellungen weit verbreitet sind, ist es dem Migrantinnen- und Migrantenbeirat Bamberg laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung wichtig, dass die Gesellschaft zusammensteht und öffentlich für die demokratischen Werte eintritt. Darum veranstalten der Beirat und seine Kooperationspartnerinnen und ‑partner am Donnerstag (21. März), dem Internationalen Tag gegen Rassismus, auf dem Maxplatz eine Kundgebung für die Anerkennung gleicher Rechte aller Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Hautfarbe, Geschlecht und Sprache.
Dabei geht es dem Beirat darum, so die Mitteilung weiter, die Vielfalt in der Gesellschaft als eine Stärke zu begreifen. Diese müsse geschützt werden. Entsprechend sind alle aufgerufen, ein deutlich vernehmbares Signal gegen Hass, Ausgrenzung und Intoleranz zu senden. Demonstriert werden soll für eine offene, tolerante und inklusive Gesellschaft, in der alle respektiert und akzeptiert werden.
Die Kundgebung beginnt um 16:30 Uhr auf dem Maxplatz. Im Vorfeld, von 13 bis 16 Uhr, findet am Gabelmann der „Markt der Möglichkeiten“ statt. Dieser bietet viele Informationen zum Thema Rassismus und Mitmachaktionen.
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Bamberger (T)Räume für Vielfalt
MIB veranstaltet erneut die Interkulturellen Wochen in Bamberg
Unter dem Motto „Bamberger (T)Räume für Vielfalt“ finden vom 23. September bis zum 9. November die interkulturellen Wochen in Bamberg statt. Verschiedene Programmpunkte sollen die Möglichkeit schaffen, neue Orte und Menschen kennenzulernen und auch neue, interkulturelle Erfahrungen und Perspektiven zu gewinnen.
Auch 2023 veranstaltet der Migrantinnen- und Migrantenbeirat (MIB) der Stadt Bamberg die Interkulturellen Wochen. Zwischen 23. September und 9. November finden sie bereits zum 28. Mal statt. In diesem Jahr stehen die Aktionswochen unter dem Motto „Bamberger (T)Räume für Vielfalt“ und sollen Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Kulturen und Religionen ermöglichen, um Offenheit, Toleranz und interkulturelles Verständnis zu fördern.
Aufgrund des Engagements vieler Bamberger Vereine, Initiativen und Institutionen konnte der MIB ein vielteiliges Programm mit fast 50 verschiedenen Veranstaltungen zum Zuhören, Zuschauen und Mitmachen schaffen. Lesungen, Workshops und Vorträge sind genauso Teil des Programms wie Musik und Theater.
Den Auftakt der Interkulturellen Wochen bildet eine traditionelle Fahrradfahrt, die dieses Jahr „Radeln gegen Rassismus und für Vielfalt“ heißt. Die interkulturelle Radtour durch Bamberg startet am Samstag (23. September) um 14 Uhr am Maximilianplatz. Am darauffolgenden Montag bietet der MIB Bambergerinnen und Bambergern mit und ohne Migrationsgeschichte Infos, Austausch und Begegnung im Bürgerlabor (Hauptwachstraße 3).
Zum Thema „Gleichberechtigt zusammenleben in Bayern“ findet am 38. September anlässlich der Landtagswahl eine Podiumsdiskussion mit Landtagskandidatinnen und ‑kandidaten des Stimmkreises Bamberg statt. Das vollständige Programm der Interkulturellen Wochen hat die Stadt Bamberg auf ihrer Homepage hinterlegt.
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Internationale Wochen gegen Rassismus
Projekttag: SchülerInnen setzen sich mit Rassismus auseinander
Im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ veranstalteten der Migrantinnen- und Migrantenbeirat und ja:ba (Jugendarbeit Bamberg) einen anti-rassistischen Projekttag. 12 Workshops informierten zu unterschiedlichen Aspekten des Themas an der Universität Bamberg. „Hinschauen, Bewusstmachen und Empowern“ waren Ziele des Tages, „Misch dich ein!“ das Motto.
Die Resonanz auf den Projekttag Anfang der Woche des Migrantinnen- und Migrantenbeirats (MiB) war groß, wie der MIB mitteilte. Mehr als 300 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie das Publikum konnten sich auf verschiedenen Wegen mit verschiedenen Facetten der Thematik auseinandersetzen. Die Themen reichten vom Erkennen extremistischer Online-Posts und Rap-Songs bis zu antimuslimischen Einstellungen, Antisemitismus und Vorurteilen gegen Geflüchtete.
Im öffentlichen Teil der Veranstaltung präsentierten sieben Teilnehmende verschiedener Altersgruppen und Herkunft unter dem Titel „Misch dich ein! Warum engagierst DU dich?“ ihr Engagement gegen Rassismus und für Vielfalt und Toleranz. Am Ende überreichten Oberbürgermeister Andreas Starke, der stellvertretende Landrat Herr Bruno Kellner und die Vorsitzende des Migrantinnen- und Migrantenbeirates, Mitra Sharifi, den Gewinnerinnen und Gewinnern eines Plakat- und Filmwettbewerbs Preise.
Oberbürgermeister Andreas Starke, der Schirmherr der Wochen, bedankte sich zudem bei den Veranstaltenden, den Referentinnen und Referenten und Schulen für ihr Engagement und betonte, dass Bamberg eine weltoffene Stadt bleiben will, in der Rassismus keinen Platz habe.
Der Projekttag wurde gefördert von der „Partnerschaft für Demokratie in der Stadt Bamberg“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des BMFSFJ.
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Neuer Vorstand des MIB
“Die Herausforderungen der Integration werden nicht kleiner”
Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg (MIB) hat seinen neuen Vorstand gewählt. Seit Anfang März leiten, wie sie es im zurückliegenden Jahr bereits kommissarisch taten, Mitra Sharifi und Marco Depietri als Doppelspitze den MIB. Wir haben mit den beiden über die kommenden Aufgaben, die Auswirkungen der Pandemie auf Integration und Identitätspolitik gesprochen.
Frau Sharifi, Herr Depietri, wieso sind Sie zur Wahl als Doppelspitze angetreten?
Mitra Sharifi: Als unser ehemaliger Vorsitzender Mohamed Addala 2018 zurückgetreten ist, habe ich den Vorschlag gemacht, mit einer Doppelspitze weiterzumachen. Erstens weil ich finde, dass der Vorsitz des MIB eine Aufgabe ist, die sich auch gut von zwei Leuten machen lässt und zweitens, weil wir auch im Vorstand, und in unseren Strukturen, Diversität haben möchten. Und in der Zeit, in der Herr Depietri und ich als Doppel gearbeitet haben, haben wir festgestellt, dass diese Konstellation sehr gut funktioniert. Wir ergänzen uns und können gut miteinander. Deshalb wurde die Satzung des MIB dahingehend geändert, dass auch zwei Leute den Vorstand innehaben können, und wir haben uns gemeinsam zur Wahl gestellt.
Marco Depietri: Ich muss sagen, dass ich am Anfang ein bisschen skeptisch gegenüber der Satzungsänderung war, weil wenn immer zwei Leute zur Wahl antreten müssen, aber der Fall eintritt, dass sie sich nicht verstehen, müsste man die Satzung wieder zurückändern. Eine Doppelspitze kann nur funktionieren, wenn man sich gut versteht. Darum sieht die Satzung jetzt vor, dass auch andere Szenarien ohne Doppel möglich sind und bei Bedarf eine Person Vorsitzende*r werden kann.
Wer hat welche Aufgaben?
Mitra Sharifi: Ganz genau haben wir die Aufgaben noch nicht festgelegt. Aber Herr Depietri übernimmt zum Beispiel schon jetzt sehr viel unsere Online-Arbeit. Gerade in der Pandemie hat er uns damit sehr geholfen. Auch im Bereich Stadtteilarbeit, in dem wir noch mehr machen wollen, ist stärker Marcos Aufgabe. Die Organisation der Internationalen Wochen gegen Rassismus, die gerade zu Ende gegangen sind, habe hingegen ich übernommen. Abgesehen von uns zwei haben wir im Vorstand sehr kompetente und engagierte Kolleg*innen, mit denen wir die Aufgaben teilen werden.
Bei der Wahl gab es keine Gegenkandidat*innen. Trotzdem gingen, bei einer ungültigen Stimme, nur 13 von 20 Stimmen an Sie. Sechs Personen haben also gegen Sie gewählt. Wie gehen Sie mit dieser Ablehnung um?
Mitra Sharifi: Ich glaube, dass diese sechs Leute im MIB immer noch starke Probleme mit dem Wahlbrief der SPD von 2019 haben, der möglicherweise gegen den Datenschutz verstoßen hat. Dieser mögliche Verstoß hat aber nichts mit dem MIB zu tun. Der Beirat hatte nichts falsch gemacht, sondern die Stadtverwaltung hatte die Daten an die SPD gegeben. Das ist nach dem Wahlgesetz erlaubt, allerdings nur nach Alter und Adresse sortiert. Verwaltung und Oberbürgermeister hatten angenommen, dass die Sortierung von Adressen auch nach dem Merkmal der Nationalität erlaubt sei, was nun von einem Gericht anders gesehen wurde. Aber der MIB hatte mit dem Ganzen gar nichts zu tun. Im Übrigen war Herr Addala auch mit 13 Stimmen gewählt worden.
Werden Sie versuchen, diese sechs Leute umzustimmen?
Marco Depietri: Das ist auf jeden Fall unser Wunsch. Ob wir das hinkriegen, wird sich zeigen. Aber das Vertrauen wieder herzustellen, ist keine Einbahnstraße – es muss auch etwas von diesen Leuten kommen. Wir werden aber nicht versuchen, die kritischen Stimmen zu isolieren. Es gibt viel zu tun und wir können unsere Aufgabe nur gemeinsam bewältigen.
Mitra Sharifi: Wir haben uns darum bemüht, die Bedenken dieser Kolleg*innen auszuräumen. Leider haben wir das noch nicht geschafft. Mir scheint, dass sich die Verhältnisse bei diesem Thema ein bisschen festgefahren haben. Es gab auch Forderungen, Marco solle nicht zur Wahl antreten oder die Wahl zu verschieben, bis der Prozess gegen den OB geklärt ist. Aber eine große Mehrheit im Beirat hat dies abgelehnt und will nach vorne schauen. Wir arbeiten daran, dass Vertrauen wieder entsteht. Ich hoffe, dass Marco an seinen Taten beurteilt wird und Stadtrat, Parteien und Medien uns die Chance geben, unsere Arbeit zu machen.
Aber finden Sie die Bedenken beziehungsweise Anschuldigungen an sich falsch?
Marco Depietri: Ich habe die Sache schon in der öffentlichen Sitzung vom April 2020 erläutert und geklärt und mich für die Irritationen entschuldigt. Das habe ich dann auch in anderen Sitzungen sowie zuletzt in der Wahlsitzung wiederholt. Man konnte im Vorfeld nicht wissen, welche Auswirkungen der Wahlbrief hat. Es gibt im MIB zwar auch Mitglieder, die den Brief nicht für einen Fehler halten, aber ich habe auch gesagt, dass jede Irritation eine Irritation zuviel ist. Es ist natürlich berechtigt, dass andere anders denken. Aber ich habe in langen Sondersitzungen jede Frage zum Thema beantwortet und wir möchten es beenden und im MIB ein neues Kapitel aufschlagen.
Vorher haben Sie die Doppelspitze des MIB kommissarisch ausgefüllt, jetzt sind Sie wirklich an der Macht. Was hat sich seit der Wahl geändert?
Mitra Sharifi: Eigentlich nicht viel. Aber man wird vom MIB mehr hören – auch in der Kommunalpolitik. Wir haben uns vorgenommen, weil wir ja auch unsere Ausschüsse neu gewählt haben, mehr Themen gründlicher zu bearbeiten und auch mehr Anträge in der Politik einzubringen, um die Interessen von Migrant*innen noch deutlicher zu artikulieren.
Marco Depietri: Mitra hat es schon erwähnt – die Stadtteilarbeit wird in den nächsten Jahren grundlegend für uns. Wir wollen nicht, dass die Migrant*innen zu uns kommen müssen, sondern wir kommen zu ihnen.
Was sind die drängendsten Probleme, die der MIB angehen will?
Mitra Sharifi: Wir stellen fest, dass politische Entwicklungen, und auch Corona, die gesellschaftliche Spaltung zwischen migrantischen und nicht-migrantischen Bevölkerungsteilen vertiefen. Zum Beispiel im Bildungsbereich. Das ist zwar kein rein kommunales Problem, sondern ein strukturelles, aber hier werden wir aktiv werden. Kinder mit Migrationsgeschichte stehen noch zu oft vor strukturellen Barrieren, die ihnen den Zugang zu Bildung erschweren. Wir wollen den Zusammenhalt stärken und auf kommunaler Ebene die Möglichkeiten ausschöpfen, damit Kinder mehr Chancengleichheit haben. Ein anderer wichtiger Bereich, ist der Einsatz für eine Antidiskriminierungsstelle, damit Rassismus und Diskriminierung ernster genommen werden. Wir möchten Betroffene stärken, ihnen mehr Sichtbarkeit und Selbstbewusstsein in der Stadtgesellschaft ermöglichen und grundlegend mehr präventive Arbeit machen. Die Stadtteilarbeit wäre wieder ein gutes Beispiel. Gerade in der Begegnung zwischen Kulturen kann man Vorurteile abbauen und Menschen erreichen, die sonst vielleicht von Rechtspopulisten erreicht werden würden. Wir wollen auch die Mehrheitsgesellschaft ansprechen und gerade in den Stadtteilen ist es nicht so wichtig, woher man kommt, sondern was ein Stadtviertel braucht, um das Leben dort besser zu machen.
Aber wie sind Begegnungen in der begegnungslosen Pandemiezeit möglich?
Mitra Sharifi: Unmöglich ist es nicht. Wir haben uns fast ohne Pause in der ganzen Pandemiezeit digital getroffen und Veranstaltungen durchgeführt. Aber natürlich haben wir die Hoffnung, dass es bald wieder besser wird. Allerdings habe ich die Sorge, dass das ohnehin begrenzte Budget für Anti-Diskrimininierungs-Projekte oder im sozialen Bereich durch Corona noch kleiner wird. Integration ist eine freiwillige Aufgabe und solche Dinge sind immer die ersten, die gestrichen werden, wenn gespart werden muss.
Macht die Pandemie Integration schwieriger?
Mitra Sharifi: Die Herausforderungen der Integration werden nicht kleiner. Wir wissen, dass Migrant*innen von Corona und den wirtschaftlichen Folgen der Pandemiebekämpfung stärker betroffen sind, weil sie viel öfter in beengten Wohn- und prekären Arbeits-Verhältnissen leben und keine Reserven haben. Auch Schüler*innen mit Migrationsgeschichte, die noch Sprachförderung brauchen, aber kaum Zugang zu digitalen Unterrichtsmöglichkeiten haben, haben ein verlorenes Jahr hinter sich. Wir machen uns große Sorgen, wie diese Lücken geschlossen werden können.
Das zuletzt ratlos wirkende und nur wenig wirkungsvolle Vorgehen der Bundesregierung in der Pandemiebekämpfung wird auch noch begleitet von einem Hin und Her der konkreten Maßnahmen und der Kommunikation. Wie kommt das politische Vorgehen in migrantischen Kreisen an?
Mitra Sharifi: Am Anfang der Pandemie waren die Leute sehr dankbar, dass es hier klarere und bessere Regelungen gab als in ihren Heimatländern. Aber man hat auch in migrantischen Kreisen begonnen, die deutschen Maßnahmen mit denen anderer Länder zu vergleichen und sieht, wie langsam zum Beispiel die Impfkampagne vorankommt. Allgemeine Regeln wie das Tragen von Masken oder Abstandhalten zu kommunizieren ist kein Problem. Wenn wir aber spezifische Regelungen weitergeben wollen, die an lokalen Zuständen oder Inzidenzen festgemacht und alle paar Tage angepasst werden müssen, wird es schwerer. Wir haben beim bayerischen Staatsministerium versucht, schnell Informationen in verschiedenen Sprachen über Regeln, die sich schnell ändern, zu bekommen. Da gibt es zum Teil immer noch Probleme.
Ein Thema, das in den letzten Wochen einen großen Teil der Berichterstattung ausmachte, ist die sogenannte Identitätspolitik. Die einen loben sie als emanzipatorische Bewegung diskriminierter Gruppen, die Menschen eine Stimme und Einfluss verleiht, die geschichtlich unterdrückt waren und ihre Bedürfnisse und Forderungen bisher politisch-gesellschaftlich nicht einbringen konnten. Andere kritisieren sie als debattenfeindlich, weil sie die Gültigkeit von Argumenten zu oft an Betroffenheit von Diskriminierung und/oder Hautfarbe anstatt am Inhalt der Argumente festmacht. Wie stehen Sie zur Identitätspolitik?
Mitra Sharifi: Ich freue mich darüber, dass Rassismus seit einigen Monaten viel mehr öffentliche Aufmerksamkeit bekommt und viel deutlicher angeprangert wird – dass auch marginalisierte und von Diskriminierung betroffene Gruppen ihre Stimme erheben können. Es gibt gesellschaftliche Macht-Strukturen, die Benachteiligung verursachen. Diese Strukturen muss eine Gesellschaft sehen und anerkennen, um sie ändern zu können. Wenn Menschen allerdings nur über ihre Merkmale, seien es Geschlecht, Hautfarbe oder Sexualität, definiert werden und derart extrem getrennt wird, dass über, zum Beispiel, Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe nur mitreden darf, wer davon betroffen ist, finde ich das nicht gut. Ich finde es gut, wenn man, wie aktuell beim Beispiel der Übersetzung des Textes von Amanda Gorman, zuerst schaut, ob es für die Aufgabe nicht eine schwarze Übersetzerin gibt. Schlecht ist aber, wenn Hautfarbe oder Geschlecht die Identität alleine bestimmen. Wir befinden uns noch in einer solchen gesellschaftlichen Ungleichheit, dass wir noch eine ganze Zeit lang Gleichstellungspolitik machen müssen. Diese Politik bedeutet unter anderem, ein gesellschaftliches Bewusstsein der strukturellen Ungleichheit zu entwickeln und strukturell benachteiligte Gruppen zu fördern. Dafür müssen diskriminierte Gruppen ihre Stimme erheben und ihre Identität behaupten, während gesellschaftlich privilegierte Gruppen diese Bestrebungen aushalten und akzeptieren müssen, einen Teil ihrer Privilegien abzugeben. So, hoffe ich, kann man eine Gesellschaft dahingehend ändern, dass alle Menschen gleich sein können.
Marco Depietri: Menschen mit bestimmten Merkmalen, wie nicht-weißer Hautfarbe, machen andere Erfahrungen im Leben als Weiße. Wir müssen ihnen zuhören und offen für ihre Sicht sein. Deshalb finde ich es gut, wenn diese Leute ihre Rechte verlangen. Aber nicht alle gegen alle, sondern gemeinsam.