Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat bei seiner 26. Ehrenamtspreisverleihung im Münchner GOP Varieté-Theater insgesamt 22 ehrenamtliche Vereinsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus dem gesamten
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Auszeichnung für 22 Siegerinnen und Sieger aus allen Fußball-Kreisen
BFV würdigt ehrenamtliches Engagement im bayerischen Amateurfußball
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat bei seiner 26. Ehrenamtspreisverleihung im Münchner GOP Varieté-Theater insgesamt 22 ehrenamtliche Vereinsmitarbeiterinnen und ‑mitarbeiter aus dem gesamten Freistaat für ihr außergewöhnliches Engagement im und für den Amateurfußball ausgezeichnet, aus dem Kreis Bamberg Yvonne Bretterreich vom TSV Hirschaid.
Platz eins belegte Birger Kraska (STV Deutenbach), den zweiten Platz teilen sich Kristina Hecht (SV Zinzenzell) und Angelika Körner (SC Lorenzen). Sie wurden von BFV-Partner Lotto Bayern mit Geldprämien für ihre Vereine in einer Gesamthöhe von insgesamt 10.000 Euro belohnt. Die Urkunden überreichten Lotto-Bayern-Vize-Präsident Josef Müller, BFV-Präsident Rainer Koch, Verbands-Ehrenamtsreferent Stefan Merkel und mit der früheren Bayern-Spielerin Simone Laudehr der Ehrengast der Gala.
Zudem vergab der BFV drei BFV-Sonderpreise für besondere Verdienste im Frauen- und Mädchenfußball an Hans Bruder (TSV Uengershausen/ETSV Würzburg), Irmgard Öchsl (TSV Olching) und Corinna Höß (SpVgg Ziegetsdorf). Bruder hatte vor über 40 Jahre gemeinsam mit seiner Frau Rosi die Frauenfußballabteilung des TSV Uengershausen gegründet, ihn zum führenden Frauen-Fußballklub in Unterfranken geformt und nach dem Zusammenschluss mit dem ETSV Würzburg als Trainer und Manager bis in die 2. Frauen-Bundesliga geführt. Öchsl ist ein echtes Urgestein des SC Olching. 37 Jahre lang stand sie selbst als Spielerin auf dem Platz, seit zwei Jahrzehnten engagiert sie sich als Trainerin und Leiterin Frauenfußball für ihren Klub. Corinna Höß kümmert sich bereits seit 1999 als Abteilungsleiterin um den Frauenfußball bei der SpVgg Ziegetsdorf und übernahm parallel dazu von 2006 bis 2009 als Vorsitzende des Bezirks-Frauen und Mädchenausschusses die Verantwortung für den Frauen- und Mädchenfußball in der Oberpfalz.
„Sehr wichtige gesellschaftliche Bedeutung“
Das Trio hatte für sein Lebenswerk bereits im vergangenen Jahr und damit pünktlich zum 50. Geburtstag des organisierten Frauen-Spielbetriebs in Bayern geehrt werden sollen. Die Pandemie aber hatte eine Preisverleihung seinerzeit unmöglich gemacht. Das wurde nun unter verantwortungsvoller Beachtung der geltenden Corona-Maßnahmen gebührend nachgeholt.
„Das Ehrenamt hat im Breitensport, insbesondere im Amateurfußball, eine sehr wichtige gesellschaftliche Bedeutung. Der Amateurfußball erfüllt hier wichtige Aufgaben wie zum Beispiel die Integration neuer Mitbürger. Besonders wichtig sind deshalb Veranstaltungen wie die heutige Ehrenamtspreisverleihung, weil ehrenamtlich Tätige besondere Anerkennung und Respekt verdienen. Deshalb haben wir uns als Partner der Ehrenamtsbewegung des BFV vor zwei Jahren bewusst dazu entschlossen, die Prämien der Ehrenamtspreisträger zu verdoppeln, um nochmal die Wichtigkeit und Wertigkeit der ehrenamtlichen Tätigkeit hervorheben“, erklärte Josef Müller (Vizepräsident Lotto Bayern). 5.000 Euro gingen an den STV Deutenbach aus dem Kreis Nürnberg/Frankenhöhe, jeweils 2.500 Euro fließen in die Vereinskassen des SV Zinzenzell (Kreis Niederbayern Ost) und des SC Lorenzen (Kreis Regensburg).
„Die Corona-Pandemie hat unsere Vereine von heute auf morgen vor ungeahnte Herausforderungen gestellt. Niemand hatte eine solche Situation schon einmal erlebt, nichts war mehr wirklich planbar. Niemand hatte in dieser für uns alle neuen Lage ein Rezept in der Schublade. Aber gerade in dieser Ausnahmesituation hat das Ehrenamt wieder einmal seine ganze Stärke entfaltet. Der Ideenreichtum unserer Ehrenamtler war beeindruckend. Mit Online- und Individualtraining, Einkaufshilfen, Test- und Impfaktionen oder aber auch Online-Vereinsversammlungen waren Sie die ganz besonders kreativen und treibenden Kräfte, um unsere Vereine, deren Mitglieder und insbesondere auch die vielen uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen bestmöglich durch die Unwägbarkeiten dieser zum Teil chaotischen und wilden Zeit zu bringen“, erklärte BFV-Ehrenamtsreferent Stefan Merkel.
Die 22 Ehrenamtskreissiegerinnen und –sieger 2021
Bezirk Oberbayern
Kreis München: Kurt Neugebauer, SC Baldham-Vaterstetten
Kreis Donau/Isar: Georg Frauenholz, Heimat-Sportverein Rottenegg
Kreis Inn/Salzach: Johann Fritz, TSV Schnaitsee
Kreis Zugspitze: Markus Weber, TSV Schaftlach
Bezirk Niederbayern
Kreis Niederbayern Ost: Kristina Hecht, SV Zinzenzell
Kreis Niederbayern West: Stefan Hermann, SC Thaldorf
Bezirk Schwaben
Kreis Augsburg: Andreas Czerny, FC Rennertshofen
Kreis Donau: Benedikt Winkler, TSV Binswangen
Kreis Allgäu: Werner Mayr, FC Nesselwang
Bezirk Oberpfalz
Kreis Amberg/Weiden: Wolfgang Ringer, JFG Obere Vils
Kreis Cham/Schwandorf: Friedlinde Faderl, SV Leonberg
Kreis Regensburg: Angelika Körner, SC Lorenzen
Bezirk Oberfranken
Kreis Bamberg/Bayreuth/Kulmbach: Yvonne Bretterreich, TSV Hirschaid
Kreis Coburg/Kronach/Lichtenfels: Yannick Greiner, SV Meilschnitz
Kreis Hof/Tirschenreuth/Wunsiedel: Stefan Schindler, TSV Waldershof
Bezirk Mittelfranken
Kreis Nürnberg/Frankenhöhe: Birger Kraska, STV Deutenbach
Kreis Erlangen/Pegnitzgrund: Martin Roser Martin, FC Eschenau
Kreis Neumarkt/Jura: Anke Nierula, TV 21 Büchenbach
Bezirk Unterfranken
Kreis Würzburg: Matthias Purucker, TSV Rottenbauer
Kreis Schweinfurt: Peter Keller, SV Sömmersdorf
Kreis Aschaffenburg: Jörg Ziegler, TSV Eintracht Eschau
Kreis Rhön: Robin Dieterich, SV Herschfeld
Nach 555 Tagen Warten
Rainer Koch ehrt Yannick Hannes vom TSV Natternberg
Im Rahmen des Länderspiels zwischen der DFB-Elf und Rumänien in Hamburg gab es für den Niederbayer Yannick Hannes die Trophäe als Sieger der Wahl zu Deutschlands „Amateurfussballer des Jahres 2019“. Als „Amateurfussballerin des Jahres 2019“ wurde Theresa Altendeitering aus Niedersachsen ausgezeichnet.
2021 statt 2020, Hamburg statt Nürnberg, Rumänien statt Italien: Yannick Hannes, der in wenigen Tagen seinen 20. Geburtstag feiert, musste lange warten, ehe er endlich auch den silbernen Pokal als verdienter Sieger der Wahl zu Deutschlands „Amateur des Jahres 2019“ in den Händen hält. Ursprünglich hatte der Kicker des TSV Natternberg seine Trophäe im Rahmen des Länderspiels zwischen Deutschland und Italien am 31. März vergangenen Jahres in Nürnberg überreicht bekommen sollen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sorgten jedoch für die Absage des Tests der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen den späteren Europameister – und damit fiel auch die Ehrung von Yannick Hannes aus Niederbayern ins Wasser. Jetzt, exakt 555 Tage nach dem Ursprungstermin, war es dann aber endlich soweit: Im ausverkauften Hamburger Volksparkstadion hatte der „Amateur des Jahres 2019“ seine ihm gebührende Bühne vor 25.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. In der Halbzeitpause überreichte ihm Rainer Koch, DFB-Interimspräsident und Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) die Trophäe.
„Amateurfußball auf dem Weg zurück zur Normalität“
„Wir alle hätten Yannick sehr gerne zum vereinbarten Termin im März vergangenen Jahres geehrt und ihm persönlich gratuliert. Wir alle hätten uns diese Pandemie, die auch für den Amateurfußball mit großen, bis dato so nicht gekannten Herausforderungen verbunden ist, sehr gerne erspart“, sagte Rainer Koch in der Hansestadt: „Umso erfreulicher ist es, dass es jetzt möglich ist. Diese Übergabe an den Amateur des Jahres soll auch sinnbildlich dafür stehen, dass der Amateurfußball diese Nagelprobe bestanden und auf dem Weg zurück zur Normalität ist. Yannick steht mit seiner Geschichte und seinem ehrenamtlichen Wirken auch stellvertretend für die vielen Millionen Menschen, die sich gerade in den letzten mehr als eineinhalb Jahren uneigennützig, ehrenamtlich und mit ganz viel Herzblut in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben.“
Seinerzeit noch als A‑Jugendlicher hatte Hannes 2019 den bayerischen Hattrick perfekt gemacht: Der Niederbayer vom Deggendorfer Stadtteilverein TSV Natternberg setzte sich bei der deutschlandweiten Wahl zum „Amateur des Jahres“ 2019 durch und holte so nach Nina Hirsch (SV 67 Weinberg, 2017) und Thomas Ballbach (SV Mosbach, 2018) den dritten Titel in Folge in den Freistaat. Der damals 18 Jahre alte Juniorenspieler setzte sich im Online-Voting mit klarem Vorsprung auf die Konkurrenten durch und überzeugte auch die prominent besetzte Jury.
„Seine Geschichte zeigt, welche Kraft der Fußball haben kann und wie willensstark ein junger Mensch sein kann. Trotz Herzstillstand und Koma stellte er sich nie die Frage, ob, sondern wann er auf den Platz zurückkehren könnte. Yannick ist ein echtes Vorbild, weil er sich von einem krassen Schicksalsschlag nicht unterkriegen ließ, sondern aus seiner Leidenschaft für den Fußball die Motivation zog, schnellstmöglich wieder gesund zu werden. Heute tritt er nicht nur selbst wieder gegen den Ball, sondern kümmert sich als Jugendtrainer um den Fußballnachwuchs in Natternberg und ist daneben noch als Schiedsrichter und Turnierleiter aktiv“, würdigte BFV-Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann den Niederbayer nach Bekanntwerden des Wahl-Ergebnisses.
Seit 2008 trägt Yannick Hannes das Trikot des TSV Natternberg. Im März 2016 brach er während eines Jugendspiels plötzlich mit einem Herzstillstand zusammen. Noch auf dem Fußballplatz musste er reanimiert werden und lag anschließend mehrere Tage im Koma. Längst aber ist er wieder auf dem Platz, führte damals auch recht schnell wieder seine A‑Jugend voller Stolz als Kapitän aufs Feld.
Keine Sorgen wegen des Defibrillators
Ein Defibrillator, der von einer Manschette geschützt wird, gibt ihm heute ein sicheres Gefühl auf dem Platz. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich mir wegen des Defis keine Sorgen machen muss. Selbst dann, wenn der Ball Mal den Bereich stärker trifft, passiert mir nichts. Auch bei Zweikämpfen bin ich nicht vorsichtiger als zuvor.“ Und nicht nur auf dem Rasen zeigt Yannick vollen Einsatz, auch im Vereinsleben bringt er sich in allen Bereichen ein: Er organisiert Turniere in Natternberg, leitet bei Vereinsturnieren als Schiedsrichter Partien und betreut die E‑Junioren des Vereins. „Er ist gut im Fußball und kann gut erklären“, schwärmte Arlind, einer seiner Schützlinge, als er von der Auszeichnung erfahren hatte. Und auch Daniel Reichelt, der Jugendleiter des TSV, schätzt den „Amateur des Jahres“ sehr: „Er ist ein feiner Kerl und ein richtig guter Fußballer, der Gott sei Dank in unserem Verein spielt.“
Nach dem tragischen Vorfall im Frühjahr 2016 sind seine Eltern nicht nur überglücklich, ihren Sohn wieder gesund auf dem Platz zu sehen. Unheimlich stolz erzählt Vater Martin: „Gleich nach dem Aufwachen im Krankenhaus hat er die Ärzte gefragt, wann er wieder Fußball spielen kann. Für ihn war nie die Frage, ob, sondern wann. Er hat nie gezweifelt. Er hat uns da auch keine wirkliche Wahl gelassen – für ihn war immer klar: Er wird Fußball spielen.“ Nun geht Yannick seinem liebsten Hobby wieder voller Freude nach und irgendwann wird er rückblickend erzählen können, wie das war mit der um 555 Tage verspäteten Pokalübergabe.
„Handwerk macht Zukunft”
Handwerkskammer für Oberfranken kürt Träger des Zukunftspreises 2020/2021
Die Handwerkskammer für Oberfranken verleiht zum zweiten Mal den „Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken“ und hat sechs Betriebe ausgezeichnet.
Die Preisträger
Kategorie „Marketing“
Zahn von Hand GmbH, Hirschaid: „Ganzheitlich digitale Prozessinnovation und Marketing im Zahntechnikerhandwerk“
Kategorie „Gestaltung/Design“
Atelier Förster-Oetter, Bayreuth, „Zukunftsgestaltung – Perspektive für das Goldschmiedehandwerk“
Kategorie „Umwelt/Technik“
Schwender Energie- und Gebäudetechnik GmbH & Co. KG, Thurnau: „Future Living“
Kategorie „Umwelt/Technik“
Steinhäuser GmbH & Co. KG, Bischberg: „Oberflächennaheste Großkollektoranlagen zur Versorgung Kalter Nahwärmenetze“
Kategorie „Herausragende Handwerksleistung“
dechant hoch- und ingenieurbau gmbh, Weismain: „Handwerkskunst in Sichtbeton – Die Niemeyer Sphere“
Kategorie „Personalentwicklung“
Raab Baugesellschaft mbH & Co KG, Ebensfeld: „Füreinander Zukunft bauen“
„Wahre Innovationstreiber”
„Wir haben in diesem Jahr sechs grundsätzlich verschiedene Preisträger ausgezeichnet“, so der Präsident der HWK für Oberfranken, Matthias Graßmann. „Aber diese Unternehmen haben alle eines gemeinsam: Sie sind innovativ, richten den Blick nach vorne und zeigen, was das oberfränkische Handwerk ausmacht, nämlich die Leistungsfähigkeit unserer Handwerksbetriebe in der Region!“
Eine Besonderheit in diesem Jahr ist, dass Staatssekretär Roland Weigert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium die Verleihung des Zukunftspreises übernommen hat. „Der Zukunftspreis zeigt eindrücklich, dass bayerische Handwerker nicht nur Meister ihres Fachs sind, sondern als wahre Innovationstreiber auch zukunftsweisende Lösungen entwickeln. Es ist wichtig, dass wir die Innovationskraft des Handwerks sichtbar machen und in die Öffentlichkeit tragen. Damit schaffen wir gerade bei den jungen Menschen ein stärkeres Bewusstsein, wie spannend, vielfältig und abwechslungsreich handwerkliche Berufe sind“, so der Wirtschaftsstaatssekretär.
Der Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken ist eine Weiterentwicklung des ehemaligen Designpreises und wurde 2018 erstmalig vergeben. „Es geht uns bei dem Preis nicht ausschließlich darum, herausragende Unternehmen zu würdigen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Reinhard Bauer. „Der Zukunftspreis soll auch aufzeigen, was das Handwerk für Oberfranken leistet. Das Handwerk ist nämlich mehr als ‚nur‘ Dienstleister der Kundinnen und Kunden in Oberfranken. Das Handwerk ist Innovator, Impulsgeber und oftmals auch Best-Practice für andere Wirtschaftsbereiche.“ Dies sei auch der Grund, warum der Zukunftspreis in sehr verschiedenen Kategorien vergeben werde. Matthias Graßmann: „Die Vielzahl der Kategorien, macht deutlich, wie breit das Handwerk aufgestellt ist. Und vor allem aber zeigt der Preis: Dem Handwerk sind nach oben keine Grenzen gesetzt! Wir als Handwerk machen Zukunft möglich.“
Dank der Unterstützung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Oberfranken ist der Zukunftspreis erstmalig mit einem Preisgeld dotiert.
So vielfältig wie die eingereichten Projekte und Themen waren, so multidisziplinär war auch die externe Expertenrunde besetzt, die alle Bewerbungen begutachtet und schließlich sechs Preisträger gekürt hat.
Die Mitglieder der Jury
- Karl-Ludwig Holl, Dipl.-Designer, dekonform /büro für gestaltung, Bamberg
- Tamara Härty, Dipl,-Ing. M.A. Architectur, Chefdesign /head of product and marketing, Himolla Polstermöbel, Taufkirchen
- Dietmar Rieß, Präsident Marketing-Club Oberfranken e.V., Bayreuth
- Manuel Wolz, Geschäftsführer Personet e.V., Bayreuth
- Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing, Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Hof /Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Wasser- und Energiemanagement (iwe)
- Prof. Dr.-Ing. Andreas Jess, Fakultät für Ingenieurwissenschaften /Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik, Universität Bayreuth,
- Prof. Dr.-Ing. Frank Döpper, Fakultät für Ingenieurwissenschaften /Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik, Universität Bayreuth
Drei Brauereien kreieren das „36 Kreisla“
Ordensschwester Doris sticht das erste Fass des achten Landkreisbieres an
Das achte wird als außergewöhnliches Jahr in die Geschichte des Landkreisbieres „36 Kreisla“ eingehen. Gerade geadelt mit der Auszeichnung „Goldene Bieridee“ des Bayerischen Brauerbundes, zapfte am Donnerstagabend die einzige bierbrauende Ordensschwester in Deutschland den ersten Gerstensaft vom achten Gemeinschaftswerk der Brauereien Herrmann (Ampferbach), Kaiser (Grasmannsdorf) und Sternbräu Scheubel (Schlüsselfeld): ein „Franken Dunkel“.
„Es ist unser Bestreben, die Region Bamberg nachhaltig als Genussregion zu stärken und so unsere Braukultur, unsere Identität, aber auch Arbeitsplätze und unseren Wohlstand langfristig zu sichern“, steckte Landrat Johann Kalb im Bauernmuseum Frensdorf beim traditionellen Brauersilvester das Ziel des Projektes ab. „Unseren Landkreis zeichnet die größte Brauereidichte und damit eine außergewöhnliche Vielfalt der Biere aus“, so Kalb. Dieses Alleinstellungsmerkmal müsse erhalten werden. Das schließe jedoch keineswegs aus, dass Brauereien zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.
„Trinkbar gewordener Ausdruck eines Zusammengehörigkeitsgefühls“
Zustimmung erhielt der Bamberger Landrat aus berufenem Munde. Die Bayerische Bierkönigin Sarah Jäger lobte: „Das Landkreisbier schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl, dass unsere Branche so dringend braucht. Durch Eintracht macht man kleine Dinge groß, durch Zwietracht wird man große Dinge los. Dieser Leitspruch, der seit 1880 über dem Wirken des Bayerischen Brauerbundes steht, wird vom 36 Kreisla mit Leben gefüllt.“ Die Initiative wäre niemals Realität geworden ohne den nimmermüden Einsatz von Landrat Johann Kalb, der sich der Förderung der besonderen regionalen Bierkultur seiner Heimat bereits im ersten Jahr seiner Amtszeit auf die Fahnen geschrieben habe, so Jäger weiter. „Das 36 Kreisla ist ein trinkbar gewordener Ausdruck eines Zusammengehörigkeitsgefühls der Brauer, aber auch der Menschen, die die Brauereienvielfalt als Teil regionaler Identität wertschätzen und die mit Stolz auf diese besondere Seite ihrer Heimat blicken.“
Einen beeindruckenden Einblick in die Braukultur des Klosters Mallersdorf eröffnete die dortige Braumeisterin Doris den Gästen. „Bierbrauen war früher Teil der Haushaltsarbeit und damit Frauensache.“ Die Ordensschwester hielt ein flammendes Plädoyer für regionale Biere. „Trinken Sie die Biere aus ihrer Region. Unterstützen Sie die Brauwirtschaft hier in Bamberg.“ In ihrem Kloster ist ein helles Bier Teil jeder Mahlzeit – natürlich nur schoppenweise. Sehr beeindruckt zeigte sich die Ordensschwester mit der Lizenz zum Bierbrauen von den vielfältigen Aktivitäten in der Region rund ums Bier.
Das Landkreisbier 2021 reiht in eine Serie von – bei Kennern äußerst geschätzten – Suden ein. Den Anfang machte 2015 ein „Märzen“, gefolgt vom „Jubelbock“ (2016), dem „Fränkisch Hell“ (2016), einem „Vollbier“ (2017) und einem „Kellerbier hefetrüb“ (2018). 2019 wurde dann – passend zum 90jährigen Jubiläum des Landkreises Bamberg ein „Festbier“ gebraut und 2020 ein „Lager-Gold“.
Der Landkreis Bamberg ist von einer über die Jahrhunderte gewachsenen Bierkultur geprägt, die sich in der höchsten Privatbrauereidichte weltweit widerspiegelt. Noch heute existieren rund 65 Brauereien im Landkreis, meist familiengeführt, handwerklich geprägt und vielfältig im Angebot ihrer Biersorten. Um diese weltweit einmalige Vielfalt zu erhalten und zu stärken, hatte der Bamberger Landrat Johann Kalb 2014 die Idee, ein eigenes Landkreisbier zu entwickeln.
Diese Bemühungen sind von Erfolg gekrönt. Im Frühjahr dieses Jahres wird das Landkreisbier „36 Kreisla“ vom Bayerischen Brauerbund e. V. und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband e. V. mit der „Goldenen BierIdee“ – ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt Personen oder Initiativen, die sich in besonderer Weise um die Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient gemacht haben.
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Fairplay wichtiger als drei Punkte auf dem Konto
Baunachs Trainer Stefan Meißel ist „Fair ist mehr“-Landessieger
Stefan Meißel wies als Trainer der D‑Junioren des 1. FC 1911 Baunach in der Partie gegen die DJK Don Bosco Bamberg II die Schiedsrichterin auf die Korrektheit eines Treffers des Gegners hin, den diese wegen vermeintlicher Abseitsstellung zunächst nicht gegeben hatte. Dafür wurde Meißel heute vom Bayerischer Fußball-Verband e.V. als „Fair ist mehr“-Landessieger ausgezeichnet.
Jugendtrainerinnen und ‑trainer haben im Amateurfußball eine ganz besondere Verantwortung. Ihre Aufgabe ist es, Kindern und Jugendlichen den Spaß am Fußball zu vermitteln und ihnen gleichzeitig das spielerische, technische und taktische Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, von dem die Spielerinnen und Spieler profitieren. Soweit die sportliche Seite. Aber moderne, zeitgemäße Trainerinnen und Trainer sind auch als Vorbilder und Pädagogen gefragt, die Werte wie Toleranz, Solidarität, Integrationsfähigkeit, Teamgeist oder Fairplay nicht nur mit Worten vermitteln, sondern mit Taten vorleben und untermauern.
So wie der bayerische „Fair ist mehr“-Landessieger 2020//21 Stefan Meißel (Trainer der D‑Junioren des 1. FC 1911 Baunach) in der D‑Junioren-Kreisliga des Kreises Bamberg/Bayreuth/Kulmbach in der Partie gegen den späteren Staffelmeister DJK Don Bosco Bamberg II. Mit einem bereits sicheren Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken erzielten die Gäste nach 20 Minuten das vorentscheidende 3:0 – durch einen regelkonformen Treffer, dem Schiedsrichterin Paula Gerhardt allerdings die Anerkennung wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zunächst verweigerte. Aus einer Fehlentscheidung einen sportlichen Vorteil ziehen? Das kam für Meißel nicht in Frage. Er wies die junge Schiedsrichterin auf die Korrektheit des Treffers hin, so dass sie ihre Entscheidung revidieren konnte. Am Ende unterlagen die Baunacher Kicker knapp mit 3:4.
„Ich war genau auf Ballhöhe und habe sofort gesehen, dass bei dem Treffer alles korrekt war. Ich musste auch nicht lange überlegen, wie ich mich verhalten soll. Für mich ist es selbstverständlich, dass man zugibt, wenn etwas nicht gepasst hat. Egal ob das ein mit der Hand erzielter Treffer ist oder eben ein korrektes Tor, das wegen Abseits zurückgepfiffen wird. Natürlich haben wir die Situation im Nachgang auch mit den Jungs besprochen und ihnen erklärt, warum Fairplay immer wichtiger ist als drei Punkte auf dem Konto. Und es war keiner dabei, der das nicht verstanden hätte oder meine Entscheidung auf dem Platz kritisiert hätte“, sagt Stefan Meißel.
„Wahre Größe bewiesen“
„Wer auf dem Platz steht, will am Ende auch gewinnen. Aber bei allem gesunden sportlichen Ehrgeiz sollte man den respektvollen Umgang mit Mitspielern, Gegnern, Schiedsrichtern und Zuschauern dabei nie aus den Augen verlieren. Schließlich ist es genau der faire Umgang miteinander, der den Fußball auszeichnet und so einzigartig macht. Stefan Meißel hat mit seiner Entscheidung wahre Größe bewiesen und ein wichtiges Zeichen dafür gesetzt, dass der Fairplay-Gedanke immer an erster Stelle steht und niemals dem eigenen Vorteil geopfert werden sollte. Ich hoffe, dass sich viele Trainerinnen und Trainer Stefan Meißel zum Vorbild nehmen und in vergleichbaren Situationen ähnlich entschlossen handeln”, erklärt der Vizepräsident und Fairplay-Beauftragte des BFV, Jürgen Pfau, der Meißel im Rahmen der DFB-Pokal-Erstrundenpartie zwischen der SpVgg Bayreuth und Arminia Bielefeld (3:6) einen Gutschein für zwei Länderspiel-Tickets sowie die „Fair ist mehr“-Urkunde überreichte.
BFV schreibt Fairplay groß
Der BFV kürt jeden Monat einen „Fair ist mehr“-Monatssieger, der für sein vorbildliches Verhalten auf oder neben dem Platz ein Präsent erhält. Nach Saisonende wählt der Verband aus den monatlichen Gewinnern dann den bayerischen Landessieger. Trotz der langen Unterbrechungen hat der BFV in der Corona-Saison 2019//21 56 Personen für ihr vorbildliches Verhalten ausgezeichnet. Faire Gesten können jederzeit unter fairplay@bfv.de gemeldet werden.
Auszeichnung
„Goldene BierIdee“ für „36 Kreisla“
Der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, Dr. Lothar Ebbertz, verlieh am heutigen Montag beim Bayerischen Gastgebertag in Bamberg dem Landkreis Bamberg mit Landrat Johann Kalb die „Goldene BierIdee 2021“ für das Landkreisbier ‚36 Kreisla‘. Die Auszeichnung „Goldene BierIdee“ würdigt Personen oder Initiativen, die sich in besonderer Weise um die Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient gemacht haben.
„Es war eine goldene Idee, die Brauereien im Landkreis hinter dem Landkreisbier ‚36 Kreisla‘ zu versammeln und damit die regionale Bierkultur mit einer ‚Wagenburg‘ der Brauereien zu verteidigen.“ Mit diesen Worten verlieh Dr. Lothar Ebbertz Landrat Johann Kalb die „Goldene BierIdee 2021“.
„Ich freue mich, dass unser Landkreisbier ‚36 Kreisla‘ und damit auch die beteiligten Brauereien diese hochkarätige Auszeichnung verliehen bekommen. Hier geht es natürlich auch um Wirtschaftsförderung. Ich danke dem Bayerischen Brauerbund und dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband für diese Anerkennung und ich sage ganz besonders unseren Brauern ein herzliches ‚Vergelt’s Gott‘. Ohne ihre außerordentliche Fachkompetenz wäre die Realisierung des Landkreisbieres erst gar nicht möglich gewesen“, so Landrat Johann Kalb.
„36 Kreisla“ – Die konkrete Idee
„Die Stadt und der sie umgebende Landkreis sind ein Eldorado der Bierkultur. Dicht an dicht finden sich hier handwerklich arbeitende Familienbrauereien auf engstem Raum. So etwas gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Das legt ein beeindruckendes Zeugnis regionaler Bierkultur ab, die im Landkreis Bamberg tief verwurzelt ist“, so Dr. Ebbertz in seiner Laudatio. „Das Bier spielt im Raum Bamberg eine besondere Rolle. Diese Rolle gilt es zu unterstreichen. Aber auch zu verdeutlichen, dass sie sich nicht von selbst erhält. Dem dient die Initiative ‚36 Kreisla‘: Mehrere Brauereien brauen ein Gemeinschaftsbier. Die Initiative wirkt zunächst einmal nach außen.“ Sie schärfe den Sinn für das Außergewöhnliche der in Bamberg vorhandenen Biervielfalt. Das Bier aus der Heimat brauche vor allem Freunde vor Ort, so der Präsident des bayerischen Brauerverbandes. „Insofern kommt den Wirtinnen und Wirten eine besondere Rolle zu. Der Wirt ist der Flaschenhals, durch den das Bier den Gast erreicht. Die ‚36 Kreisla‘ wirken also auch nach innen. Es schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl der teilnehmenden Brauereien, was unsere Branche so dringend braucht. Durch Eintracht macht man kleine Dinge groß. Diese Initiative wäre nie Wirklichkeit geworden ohne ihren Ideengeber Landrat Johann Kalb, der sich die Förderung der besonderen regionalen Bierkultur seiner Heimat auf die Fahnen geschrieben hat. Eine solche Initiative braucht jemanden, der vorangeht, der mit Begeisterung andere mitzieht, die regionale Bierkultur mit einer ‚Wagenburg‘ der Brauereien zu verteidigen. ‚36 Kreisla‘ ist deshalb ein besonderes Bier unter den 4500 Bieren in Bayern. Es ist der trinkbar gewordene Ausdruck eines Zusammengehörigkeitsgefühls der Brauer aber auch der Menschen, die mit Stolz auf das Erbe ihrer Heimat blicken.“
Der Landkreis Bamberg ist von einer über die Jahrhunderte gewachsenen Bierkultur geprägt, die sich in der höchsten Privatbrauereidichte weltweit widerspiegelt. Noch heute existieren rund 65 Brauereien im Landkreis, meist familiengeführt, handwerklich geprägt und vielfältig im Angebot ihrer Biersorten. Um diese weltweit einmalige Vielfalt zu erhalten und zu stärken, hatte der Bamberger Landrat Johann Kalb 2014 die Idee, ein eigenes Landkreisbier zu entwickeln. „Unseren Landkreis zeichnet die größte Brauereidichte und damit eine außergewöhnliche Vielfalt der Biere aus“, so Kalb. Dieses Alleinstellungsmerkmal müsse erhalten werden. Das schließe jedoch keineswegs aus, dass Brauereien zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Nicht nur kleinere Familienbetriebe könnten so profitieren. Auch die Zusammenarbeit im Brauerverbund sei wichtig, um gemeinsam stark zu sein. „Es ist mein Bestreben, die Region Bamberg nachhaltig zu stärken und so unsere Braukultur, unsere Identität, aber auch Arbeitsplätze und unseren Wohlstand langfristig zu sichern.“ Heimische Brauer können sich beim Landkreis Bamberg für das Landkreisbier „bewerben“ und gemeinsam ein traditionelles, regionaltypisches Bier entwickeln. Dieses Bier wird dann zum traditionellen Brauersilvester am 30. September angezapft. Das Bier ist nur bei den beteiligten Brauereien für Endkunden erhältlich. So wird gewährleistet, dass mit dem „36 Kreisla“ nur einmal im Jahr ein besonderes Bier mit kleinen Chargen auf dem Markt kommt, um keine Konkurrenz zu den etablierten Biersorten der Brauer zu sein.
„36 Kreisla“ – Ausblick
Seit 2015 wurden bereits sieben verschiedene Biertypen von regionalen Brauern entwickelt, damit ist aber noch lange nicht Schluss. Die Liste der Brauer, die gemeinsam ein „36 Kreisla“ Landkreisbier brauen wollen, wird immer länger und für die kommenden Jahre haben schon zahlreiche Brauereien ihr Interesse angemeldet. Für Landrat Kalb zeigt sich, dass seine mit dem Projekt „Landkreisbier“ verbundene Intension auch weiterhin so große Resonanz findet. Die hohe Bereitschaft der Brauereien, sich zu beteiligen und die positive Resonanz in der Bevölkerung belegen, dass der Landkreis Bamberg seine Position als der Landkreis mit der größten Brauereidichte der Welt weiterhin behaupten wird.
Goldene BierIdee
Die vom Bayerischen Brauerbund e. V. und dem Bayerische Hotel- und Gaststättenverband e. V. 1999 ins Leben gerufene Auszeichnung „Goldene BierIdee“ würdigt besondere Verdienste um die bayerische Brauwirtschaft und deren Erzeugnisse. Gleichzeitig soll die „Goldene BierIdee“ für alle Freunde der Bier- und Braukultur Bayerns Ansporn sein, attraktive, originelle und moderne Formen eines traditionsreichen Kulturgutes und seiner zahlreichen Spezialitäten weiter zu entwickeln. Mit der „Goldenen BierIdee“ signalisiert die Brauerzunft, dass jahrhundertelange Traditionen bewusst gepflegt werden und zeitgleich mit Innovationen und neuen Produktideen dem gesellschaftlichen Wandel, neuem Konsumverhalten und Marktanforderungen flexibel entgegentreten werden.
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Stadtentwicklung auf der ERBA-Insel preiswürdig
Auszeichnung im Landeswettbewerb „Gemeinsam Orte gestalten“ auf der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Städtebauförderung“
Die Bambergerinnen und Bamberger haben den ERBA-Park und das neue Stadtquartier an der Inselspitze längst ins Herz geschlossen, nun folgt eine bayernweite Anerkennung: Auf der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Städtebauförderung“ wurde die Konversion der ehemaligen Industriebrache ERBA im Landeswettbewerb „Gemeinsam Orte gestalten“ ausgezeichnet.
Seit 50 Jahren hilft die Städtebauförderung in Bayern, das Lebensumfeld der Menschen aufzuwerten und Stadt- und Ortsmitten attraktiver zu gestalten. Im Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung in München am 1. Juli würdigten internationale Fachleute diese herausragende Leistung. Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer zeichnete als Schirmherrin des Landeswettbewerbs 2021 „Gemeinsam Orte gestalten“ im Rahmen der Veranstaltung auch insgesamt 19 Städte und Gemeinden für ihre gelungene Stadt- und Ortserneuerung aus. Die Stadt Bamberg konnte nicht nur im Rahmen der Städtebauförderung finanziell profitieren, sie wurde mit dem Projekt „ERBA-Insel – Entwicklung einer Industriebrache zur attraktiven Park- und Wohnlandschaft“ auch als Preisträgerin in der Kategorie „Reaktivierung und Entwicklung“ gewürdigt.
In der dazugehörigen Festschrift wurde die Stadtumbaumaßnahme als beispielgebend anerkannt.
„In Bamberg entstand auf einem ehemaligen Standort der Textilindustrie, dem ERBA-Gelände, mit Hilfe einer Landesgartenschau ein qualitätsvoller und multifunktionaler Freiraum. Mit der Renaturierung des „Fischpasses“ gelang es, das Gebiet beispielhaft ökologisch aufzuwerten. Spuren des industriekulturellen Erbes wurden in die Gestaltung des Parks integriert und ansprechende Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen. Es gelang, das ehemals verschlossene Brachgelände in das Stadtgewebe zu integrieren und zugänglich zu machen. Freiraumentwicklung und die städtebauliche Entwicklung eines Universitätscampus und neuer Wohnbebauung greifen in dieser Park- und Wohnlandschaft überzeugend räumlich und funktional ineinander. Das Projekt zeigt eindrücklich, wie wesentlich Grün- und Freiraum zur Stadtentwicklung beitragen.“
Für die Umsetzung des Stadtentwicklungskonzeptes hatte sich die Stadt Bamberg für die Landesgartenschau 2012 beworben. So war es möglich, einen neuen Stadtpark als zentrale Kernmaßnahme umzusetzen. Dank der Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Stadtumbau West“ und der Festlegung des Sanierungsgebietes „ERBA Süd“ konnte die Konversion der ehemaligen Industriebrache erfolgreich umgesetzt werden.
Bürgermeister Wolfgang Metzner nahm in Vertretung von OB Andreas Starke an der Preisverleihung in München teil. Für Baureferent Thomas Beese ist „die ehemalige ERBA-Brache das bekannteste Beispiel der Reaktivierung von brachgefallenen Flächen in der Innenstadt. Die Stadt Bamberg darf zurecht stolz darauf sein, den Einwohnerzuwachs von rund 1.000 Menschen pro Jahr ausschließlich in der Innenentwicklung zu bewältigen. Unser Ziel ist es, Grundstücke innerhalb der Stadt zu aktivieren, um keine neuen Flächen am Stadtrand zu versiegeln.“
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Verleihung des Zertifikats „audit berufundfamilie“
Bezirkstagspräsident Schramm nimmt Auszeichnung als familienfreundlicher Arbeitgeber entgegen
Flexible Arbeitszeiten, alternierende Wohnraumarbeitsplätze oder Gesundheitsangebote mit finanzieller Unterstützung des Arbeitgebers – mit diesen und weiteren Maßnahmen unterstützt der Bezirk Oberfranken seine Beschäftigten nachhaltig darin, ihre beruflichen und familiären Ziele in Einklang zu bringen. Dieses Engagement wurde zum fünften Mal in Folge durch das Zertifikat „audit berufundfamilie“ untermauert.
Bezirkstagspräsident Henry Schramm nahm im Beisein der Gleichstellungsbeauftragten Gudrun Hofmann und des Direktors der Bezirksverwaltung Peter Meyer die Zertifikatsurkunde am Dienstag, 22. Juni, im Rahmen einer Online-Veranstaltung offiziell an.
„Der Bezirk Oberfranken schafft vielfältige Maßnahmen, die eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglichen. Demnach ist es erfreulich, dass unser Einsatz und unsere familienbewusste Personalpolitik seit der ersten Zertifizierung im Jahr 2009 bereits zum fünften Mal belegt wurden. Die familienfreundlichen Rahmenbedingungen haben direkten Einfluss auf die Motivation und Leistungsbereitschaft unserer Beschäftigten“, betont der oberfränkische Präsident. „Es ist mir ein persönliches Anliegen für meine Kolleginnen und Kollegen ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen, in welchem sie sich sowohl mit Freude und Engagement ihren wichtigen Aufgaben widmen können und dabei gleichzeitig die Möglichkeit haben, ihre beruflichen und familiären Ziele in Einklang zu bringen.“
Der Verleihung des Zertifikats ging ein Dialogtag voraus, an dem die Auditorin Daniela Scheurlen mit einem repräsentativen Querschnitt der Beschäftigten, die das breit gefächerte Angebote wie unter anderem die Sommerferienbetreuung oder das Eltern-Kind-Zimmer nutzen, Interviews führte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spiegelten den Status quo wider und gaben Denkanstöße, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch weiter verbessert werden kann. Der Re-Auditierungsprozess des Bezirks Oberfranken wurde von der Gleichstellungsbeauftragten Gudrun Hofmann begleitet: „Die Steuerungsgruppe audit berufundfamilie setzt sich unter dem Vorsitz des Bezirkstagspräsidenten und aus weiteren wichtigen Personen der Leitungsebenen zusammen, die gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten alle Vereinbarkeitsthemen der Behörde beraten und entscheiden. Das Thema ´Vereinbarkeit von Beruf und Familie´ ist Chefsache beim Bezirk Oberfranken.“
audit berufundfamilie
Mit dem Qualitätssiegel werden bundesweit familienfreundliche Arbeitgeber von der berufundfamilie Service gGmbH ausgezeichnet. Im Bereich der Behörden gehören zu den Zertifikatsträgern unter anderem neben dem Bundeskanzleramt viele Bundes- und Landesministerien, Landratsämter und Stadtverwaltungen. Alle drei Jahre findet eine Re-Auditierung mit einer Bilanz und neuen Zielvereinbarungen statt. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieses Prozesses erfolgt die Erneuerung des Zertifikats.
Drei Sterne für das Eichendorff-Gymnasium
Auszeichnung als „Umweltschule in Europa /Internationale Nachhaltigkeitsschule“
Orange ist die „Schulfarbe“ des Bamberger Eichendorff-Gymnasiums. Dass sich das hervorragend mit Grün verträgt, haben jetzt die Schülerinnen des Wahlfachs „Umweltgruppe“ gemeinsam mit der gesamten Schulfamilie unter Beweis gestellt: Dank ihres ökologischen Ideenreichtums konnte sich das Eichendorff-Gymnasium erstmalig den Titel „Umweltschule in Europa/Internationale Nachhaltigkeitsschule“ in der höchsten Qualitätsstufe mit drei Sternen sichern.
Klima- und Umweltreferent Jonas Glüsenkamp und Schulreferent Dr. Matthias Pfeufer besuchten zur Übergabe der entsprechenden Urkunde das städtische Mädchengymnasium in der Kloster-Langheim-Straße und beglückwünschten das Team des Wahlfachs „Umweltgruppe“ um die Lehrerinnen Stefanie Gröhling und Isabel Bonora zu diesem Erfolg.
„Dieses Engagement ist umso höher zu bewerten, da die beiden letzten Schuljahre pandemiebedingt von vielen Unwägbarkeiten, Hindernissen und Schwierigkeiten geprägt waren“, betonte Bürgermeister Glüsenkamp. „Dennoch haben die EG-Schülerinnen haben dennoch mit Ideenreichtum etliche Projekte und Aktionen In den beiden Handlungsfeldern Maßnahmen zum Klimaschutz und Biologische Vielfalt in der Schulumgebung umgesetzt.“ So wurden zusammen mit den in den Klassen gewählten Umweltsprecherinnen konkrete Konzepte zur Mülltrennung und Müllvermeidung im Schulhaus erarbeitet – beispielsweise gibt es in der Mensa keine Einweglöffel oder Plastikbecher mehr. Auch gibt es in der gesamten Schule nur noch Umweltpapier. Bei einer groß angelegten Baumpflanzaktion wurden 600 Nadelbäume gesetzt und zusammen mit vielen engagierten Eltern die Bepflanzung des Schulgartens in Kooperation mit dem Bildungsprogramm „Gemüseackerdemie“ umgesetzt. Schülerinnen der Unterstufe beteiligten sich an einer Sammelaktion des Landesbundes für Vogelschutz. Auf dem Schulgelände installierten die Schülerinnen außerdem von der Stadt Bamberg gesponserte Vogelnistkästen und selbstgebaute Insektenhotels. Ein groß angelegter Umweltprojekttag konnte aufgrund der Schulschließungen im vergangenen Jahr dann leider nur noch geplant, aber nicht mehr verwirklicht werden.
Die EG-Schülerinnen haben mit ihren Leistungen die Jury, bestand aus Vertretern des Umweltministeriums, des Kultusministeriums, der Akademie für Lehrerfortbildung (ALP) und des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), vollauf überzeugt. Mit der Prämierung werden jährlich ausgewählte Schulen bedacht, die in besonderer Weise Umweltbewusstsein vermitteln, sich um eine insgesamt nachhaltige Schulentwicklung bemühen und konkrete Umweltschutzmaßnahmen in die Praxis umsetzen.
„Wir alle freuen uns über diese tolle Auszeichnung und wollen gemeinsam weiter dazu beitragen, dass der jährlich neu zu erwerbende Titel ‚Umweltschule in Europa‘ auch künftig geführt werden kann“, so Stefanie Gröhling.
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Nachhaltigkeitsengagement der Universität
Universität Bamberg erneut als „Fairtrade-University“ ausgezeichnet
Für ihren Einsatz in Sachen Nachhaltigkeit wird die Universität Bamberg erneut ausgezeichnet und darf weiterhin den Titel „Fairtrade-University“ tragen. 2018 wurde ihr der Titel erstmals verliehen. Das Thema Fairtrade ist ein Bereich des Nachhaltigkeitsengagements der Otto-Friedrich-Universität.
Fairtrade-Universities fördern das Bewusstsein und das Engagement von Hochschulakteurinnen und ‑akteuren für fairen Handel – verbunden mit der Umsetzung konkreter Projekte auf dem Campus.
Das Thema Fairtrade stellt eine Facette im großen Themenkomplex Nachhaltigkeit an der Universität Bamberg dar und ist ein sichtbarer und konkreter Beitrag dazu. In der Zielvereinbarung 2019–2022 stellt Nachhaltigkeit einen wichtigen Eckpfeiler dar. Dr. Dagmar Steuer-Flieser, Kanzlerin der Universität Bamberg, sagt: „Auszeichnungen wie diese bestätigen uns nicht nur in unseren Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit, sondern spornen uns gleichzeitig an, uns weiterhin und verstärkt mit Nachhaltigkeitsthemen zu beschäftigen und weitere Projekte an der Universität umzusetzen. Besonders auch unsere Studierenden leisten dazu mit eigenen Initiativen einen wichtigen Beitrag.“
Hochschulveranstaltungen thematisieren Fairtrade
Seit 2018 ist einiges an der Universität passiert, um das Thema Fairtrade in Lehre, Forschung und Verwaltung zu verankern und somit auch die Kriterien einer „Fairtrade-University“ zu erfüllen: Hochschulveranstaltungen über alle Fakultäten hinweg thematisieren verstärkt das Thema Fairtrade. Dazu zählt beispielsweise das Seminar „Wie fair(-trade) ist Bamberg? Eine sozialethische Auseinandersetzung“ vom Lehrstuhl für Theologische Ethik sowie ein Seminar zu Nachhaltigkeit in Vertrieb und Marketing an der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Darüber hinaus gab es in den vergangenen Jahren thematische Filmvorführungen, bei denen zum Beispiel der Film „Die grüne Lüge“ gezeigt und anschließend diskutiert wurde. In Kooperation mit dem Studentenwerk Würzburg werden in den Bamberger Mensen fair gehandelte Produkte angeboten. Darüber hinaus können beim diesjährigen Dies academicus, der Gründungsfeier der Otto-Friedrich-Universität, erstmals drei Nachhaltigkeits-Preise verliehen werden. Die Lyzeumsstiftung Bamberg stiftet die Preise, die an Mitglieder der Universität verliehen werden, die sich in Forschung, Lehre und Campusmanagement besonders für Nachhaltigkeit einsetzen.
Koordiniert werden die Aktionen und Maßnahmen rund um Fairtrade in einer der zehn Arbeitsgruppen der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit der Universität, die sich seit 2016 bereichsübergreifend dem Thema Nachhaltigkeit widmet. Momentan vertreten 17 Personen die Bereiche Studium, Lehre, Forschung und Verwaltung. Dr. Carolin Brix-Asala leitet die Arbeitsgruppe Fairtrade-University und ist zudem seit September 2020 für weitere Nachhaltigkeitsthemen zuständig, wie etwa die EMAS-Validierung. Die Abkürzung EMAS steht für „Eco-Management and Audit Scheme“. Es handelt sich dabei um ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union, das Organisationen unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. „Teil der Zielvereinbarung 2019–2022 der Universität Bamberg ist es, ihre Umweltauswirkungen zunächst systematisch zu erfassen und in Zukunft weiter zu verbessern“, erklärt Carolin Brix-Asala.
Fairtrade soll in der Forschung verstärkt ein Thema werden
„In Zukunft möchten wir das Thema Fairtrade noch stärker in der universitären Gemeinschaft und darüber hinaus verankern“, erklärt Dagmar Steuer-Flieser. Das bedeutet zum Beispiel bei Veranstaltungen der Universität noch mehr fair gehandelte Produkte anzubieten und mit externen Partnerinnen und Partnern zu kooperieren. Vermittelt durch Fairtrade Deutschland spricht bei der diesjährigen Nachhaltigkeitswoche der Universität beispielweise Referentin Sarah Brockmann vom Welthaus Fürth zum Thema „Regional und Fair“. „Außerdem ist es den Studierenden ein Anliegen, dass mehr Fairtrade-Produkte auf dem Campus angeboten werden. Wir wollen das mit der AG Fairtade-University unterstützen“, ergänzt Carolin Brix-Asala. Aber auch in der Forschung soll Interesse für das Thema geweckt werden, sodass beispielsweise auch vermehrt Abschlussarbeiten mit Bezug zu Fairtrade entstehen können.
Das Netzwerk der deutschen Fairtrade-Universities umfasst 32 Hochschulen. Weltweit gibt es die Kampagne darüber hinaus in Großbritannien, Brasilien, Südkorea und Polen.
Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.uni-bamberg.de/nachhaltigkeit/organisation/fairtrade/