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Handwerk

Hand­werks­kam­mer für Oberfranken

Trotz tur­bu­len­tem Umfeld: Hand­werk mit ver­bes­ser­ter Geschäftslage

Wie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit­teil­te, ist der Geschäfts­kli­ma­in­dex des ober­frän­ki­schen Hand­werks im vier­ten Quar­tal 2022 leicht gestie­gen. Auch der Aus­blick auf die kom­men­de Geschäfts­ent­wick­lung hel­le auf – der Anteil der Betrie­be, die eine posi­ti­ve Geschäfts­ent­wick­lung erwar­ten, habe sich im Ver­gleich zum Vor­quar­tal sogar fast ver­dop­pelt. Beson­ders in einem Hand­werks­be­reich kühlt die Stim­mung aber ab.

„Wir hof­fen, hier eine Boden­bil­dung der kon­junk­tu­rel­len Ent­wick­lung zu sehen“, sagt Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer (HWK) für Ober­fran­ken. „Betrach­ten wir die ein­zel­nen Hand­werks­zwei­ge so zei­gen sich zwar Unter­schie­de im Schluss­quar­tal 2022, aber gera­de im Ver­gleich zu den von der Coro­na-Pan­de­mie gepräg­ten Vor­jah­ren sehen wir klar, dass wir die­se Kri­se hin­ter uns haben.“ Ins­be­son­de­re bei den in den Jah­ren 2020 und 2021 von stren­gen Beschrän­kun­gen betrof­fe­nen Gewer­ken wie die Fri­seur- und Kos­me­tik­be­trie­be zeigt sich im Jah­res­ver­gleich eine posi­ti­ve Ent­wick­lung der Geschäfts­la­ge. Der Anteil an Betrie­ben mit min­des­tens befrie­di­gen­der Geschäfts­la­ge stieg laut HWK von 49 Pro­zent (4. Quar­tal 2021) auf nun 74 Prozent.

Aber: „Wäh­rend die Coro­na-Pan­de­mie über­wun­den ist, spü­ren wir die Aus­wir­kun­gen und die durch den Ukrai­ne-Krieg ent­stan­den wirt­schaft­li­chen Unsi­cher­hei­ten auch im Schluss­quar­tal 2022 noch“, so Rein­hard Bau­er, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK für Ober­fran­ken. „Aber auch hier hellt sich die Lage ten­den­zi­ell auf, vor allem wenn wir uns an die Unsi­cher­hei­ten am Ener­gie­markt in der Mit­te des ver­gan­ge­nen Jah­res zurückerinnern.“

Ein­schät­zun­gen ein­zel­ner Hand­werks­zwei­ge: Fast über­all Erholung

Im Ver­gleich zum Vor­jahr und dem Vor­quar­tal kühlt sich die Lage in den Bau- und Aus­bau­hand­wer­ke auf hohem Niveau wei­ter ab. Bei Zulie­fe­rern und Betrie­ben des gewerb­li­chen Bedarfs zeigt sich die wirt­schaft­li­che Lage fes­ter als im Vor­quar­tal, der nega­ti­ve Trend scheint gestoppt. Mit 71 Pro­zent der Betrie­be mel­den wie­der mehr als zwei Drit­tel eine min­des­tens zufrie­den­stel­len­de Geschäfts­la­ge, nach 63 Pro­zent im drit­ten Quar­tal. Der Wert liegt jedoch unter dem Vor­jah­res­wert von 74,5 Prozent.

Die Erho­lung im Kfz-Hand­werk hält wei­ter an. Im Schluss­quar­tal ver­mel­den 85 Pro­zent der Betrie­be eine gute oder zufrie­den­stel­len­de Geschäfts­la­ge. Die Nah­rungs­mit­tel­hand­wer­ke scheint die Tal­soh­le durch­schrit­ten. Wäh­rend im Vor­quar­tal 40 Pro­zent der Betrie­be eine schlech­te Geschäfts­la­ge mel­de­ten, sind es zum Jah­res­en­de 27 Prozent.

Nach einer Erho­lungs­pha­se zur Mit­te des Jah­res geht in den Gesund­heits­hand­wer­ken die Bewer­tung der Geschäfts­la­ge gegen­über dem Vor­quar­tal deut­lich zurück und liegt nun wie­der unter dem Vor­jah­res­wert. Aktu­ell bewer­ten 70,5 Pro­zent der Betrie­be ihre Situa­ti­on als gut oder befrie­di­gend (3. Quar­tal 2022: 89 Prozent).

Im Fri­seur- und Kos­me­tik­hand­werk setz­te der Erho­lungs­trend wei­ter fort. Aktu­ell bewer­ten 74 Pro­zent der Betrie­be ihre Lage als min­des­tens befrie­di­gend oder gar gut (3. Quar­tal 2022: 64,4 Pro­zent). Die Ent­wick­lung gegen­über den Vor­jah­ren zeigt dabei, wie stark die Aus­wir­kung der Pan­de­mie in die­sem Hand­werks­zweig waren. 2021 bewer­te­ten nur 49 Pro­zent der Betrie­be ihre Geschäfts­la­ge im Schluss­quar­tal als gut oder befrie­di­gend. Im Jahr 2020 lag der Wert mit 24,5 Pro­zent noch ein­mal deut­lich niedriger.

Hand­werks­kam­mer für Oberfranken

Voll­ver­samm­lung HWK Ober­fran­ken: Bau­pro­jek­te, Lob­by­ar­beit, Finanzen

Auf ihrer Voll­ver­samm­lung in Son­ne­feld infor­mier­te die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken ihre Mit­glie­der über den aktu­el­len Stand von Bau­pro­jek­ten, Lob­by­ar­beit und Finan­zen. Gro­ße Tei­le des Hand­werks stün­den gut da, aller­dings sei dies eine Ruhe vor dem Sturm.

Bau­vor­ha­ben, Inten­si­vie­rung der poli­ti­schen Arbeit und der eige­ne Haus­halt waren die The­men der Voll­ver­samm­lung der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken in Son­ne­feld. Zu Beginn infor­mier­te HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann die Kam­mer­mit­glie­der zum Stand des Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trums, das in der Forch­hei­mer Stra­ße in Bam­berg ent­ste­hen soll. „In Bam­berg star­tet in 2023 der euro­päi­sche Archi­tek­ten­wett­be­werb für den Neu­bau des Bil­dungs­zen­trums an der Forch­hei­mer Stra­ße. Wir wer­den spä­tes­tens Ende des kom­men­den Jah­res Klar­heit über das Aus­se­hen des Gebäu­des und über den Kos­ten­rah­men haben und kön­nen dann in die Fach­pla­nun­gen einsteigen.“

Gleich­zei­tig sei die Pro­jekt­skiz­ze für ein Bil­dungs­zen­trum Coburg mit dem Cobur­ger Hand­werk abge­stimmt und wer­de noch in die­sem Jahr als För­der­an­trag ein­ge­reicht. „Wir kom­men also an bei­de Stand­or­ten voran.“

Was für Ober­fran­ken-West gel­te, stell­te Graß­mann auch für die Bil­dungs­zen­tren in Ober­fran­ken-Ost fest. „Wir schlie­ßen die Moder­ni­sie­rung und den Teil­neu­bau des Bil­dungs­zen­trums in Hof Mit­te 2023 ab – und blei­ben damit sowohl im Ter­min- wie auch im Kostenplan.“

Ruhe vor dem Sturm in den Finanzen

Par­al­lel zu den Bau­vor­ha­ben möch­te die HWK für Ober­fran­ken ihre Finanz­stra­te­gie wei­ter­ent­wi­ckeln. „Aktu­ell bleibt es trotz aller poli­ti­schen Zusa­gen zur wei­te­ren Unter­stüt­zung dabei, dass wir als HWK min­des­tens 25 Pro­zent der Kos­ten aus Eigen­mit­teln auf­brin­gen müs­sen“, sag­te Haupt­ge­schäfts­füh­rer Rein­hard Bau­er bei der Vor­stel­lung des Haus­halts­pla­nes 2023. „Wir müs­sen also jetzt die Grund­la­gen schaf­fen für alle Maß­nah­men, die vor uns stehen.“

Neben der Pla­nung für die Bil­dungs­zen­tren in Bam­berg und Coburg und dem Abschluss der Arbei­ten am BZ Hof, müs­se auch das BZ Bay­reuth moder­ni­siert wer­den. Dabei han­delt es sich um den größ­ten Stand­ort der HWK in Ober­fran­ken. Kon­kret bedeu­te dies, dass, so lan­ge es mög­lich sei, die Rück­la­gen aus­ge­baut wer­den müss­ten. „Wir haben die glück­li­che Lage, dass gro­ße Tei­le des Hand­werks gut durch das ers­te Coro­na-Jahr gekom­men sind und die Bei­trags­er­war­tun­gen ent­spre­chend posi­tiv sind.“

Dem­ge­mäß bil­de der Haus­halt 2023 „ganz viel Nor­ma­li­tät“ ab, wie Haupt­ge­schäfts­füh­rer Rein­hard Bau­er sag­te. Aller­dings sei dies für ihn „Ruhe vor dem Sturm“. „Wir haben auf der einen Sei­te die gro­ßen Inves­ti­tio­nen vor der Brust. Auf der ande­ren Sei­te sind auch wir als Orga­ni­sa­ti­on zum Bei­spiel von den Fol­gen der Ener­gie­kri­se betrof­fen. Der Blick in die Zukunft wird also schwie­ri­ger denn je.“

Lob­by­ar­beit intensiviert

Im Bericht von Prä­si­dent Graß­mann auf der Voll­ver­samm­lung nahm die poli­ti­sche Arbeit der HWK gro­ßen Raum ein. So habe die Hand­werks­kam­mer ihre Lob­by­ar­beit inten­si­viert. „Wir haben schon im Früh­jahr mit Gesprä­chen begon­nen, bei denen wir die ober­frän­ki­schen Abge­ord­ne­ten aller Ebe­nen und auch die Par­tei­ver­ant­wort­li­chen für die Belan­ge der Hand­werks­be­trie­be sen­si­bi­li­siert haben“, sag­te Mat­thi­as Graß­mann. Inhalt die­ser Gesprä­che sei eine Bil­dungs­wen­de gewe­sen, die die Gleich­stel­lung der beruf­li­chen mit der aka­de­mi­schen Bil­dung beinhal­te. Die­se betref­fe und beein­flus­se direkt die Inves­ti­ti­ons­mög­lich­kei­ten der Hand­werks­kam­mer in den nächs­ten Jahren.

„Außer­dem for­dern wir von allen Par­tei­en, das Hand­werk end­lich in den Mit­tel­punkt einer nach­hal­ti­gen Wirt­schafts­po­li­tik zu stel­len“, sag­te Graß­mann. „Das Hand­werk war und ist bei allen gro­ßen gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen, die vor uns ste­hen, nie­mals Teil des Pro­blems. Wir waren und wir sind immer Teil der Lösung.“

Eine Sie­ge­rin und ein Sie­ger aus Oberfranken

Leis­tungs­wett­be­werb des Deut­schen Handwerks

Mit einer gro­ßen Fei­er wur­den ver­gan­ge­ne Woche in Strau­bing die 103 Lan­des­sie­ge­rin­nen und ‑sie­ger im Leis­tungs­wett­be­werb des Deut­schen Hand­werks geehrt. Unter den Aus­ge­zeich­ne­ten waren auch eine tech­ni­sche Sys­tem­pla­ne­rin und ein Flei­scher-Gesel­le aus Oberfranken.

Franz-Xaver Peteran­derl, Prä­si­dent des Baye­ri­schen Hand­werks­ta­ges, gra­tu­lier­te den Sie­ge­rin­nen und Sie­gern des Leis­tungs­wett­be­werbs des Deut­schen Hand­werks. „Sie sind unse­re baye­ri­schen Champions.“

Die jun­gen Hand­wer­ke­rIn­nen haben sich mit ihrem Erfolg auf Lan­des­ebe­ne für den Wett­be­werb auf Bun­des­ebe­ne, der am 9. Dezem­ber statt­fin­det, qua­li­fi­ziert. Ent­spre­chend rief Peteran­derl dem Fach­kräf­te­nach­wuchs dazu auf, sich ste­tig wei­ter­zu­bil­den. „Auf Sie war­ten neue Arbeits­wel­ten, Tech­ni­ken, Mate­ria­li­en und Pro­zes­se. Wir bie­ten Ihnen im Hand­werk dafür jede Men­ge Fort­bil­dungs­mög­lich­kei­ten. Und spä­ter ist der Meis­ter­brief der per­fek­te Start in eine Tätig­keit als selbst­stän­di­ger Unter­neh­mer. Außer­dem ste­hen allen Meis­te­rin­nen und Meis­tern die baye­ri­schen Unis und Hoch­schu­len offen.“

Der Leis­tungs­wett­be­werb des Deut­schen Hand­werks wird seit 1951 in etwa 120 ver­schie­de­nen Beru­fen aus­ge­tra­gen. Der Weg zum Lan­des­sieg, bei dem das hand­werk­li­che Kön­nen bewer­tet wird, basiert ent­we­der auf dem Able­gen einer Arbeits­pro­be oder der Bewer­tung des Gesel­len­stücks bezie­hungs­wei­se der Abschluss­prü­fung. Eine Fach­ju­ry beur­teilt die Leistungen.

Aus Ober­fran­ken stam­men zwei der 103 Lan­des­sie­ge­rin­nen und ‑sie­ger des Leis­tungs­wett­be­werbs des Deut­schen Hand­werks. Lisa Pilz, tech­ni­sche Sys­tem­pla­ne­rin bei einem Betrieb für Fens­ter­tech­nik in Nai­la bei Hof, und Mari­an Michel, Flei­scher in einem Flei­scher­fach­ge­schäft in Hof, konn­ten die Urkun­den für ihre Berufs­stän­de gewinnen.

Bil­dungs­zen­tren und Tag des Handwerks

Bay­ern inten­si­viert Unter­stüt­zung des Handwerks

Das Baye­ri­sche Kabi­nett hat ges­tern in einer Sit­zung eine „Inves­ti­ti­ons­of­fen­si­ve“ zuguns­ten des baye­ri­schen Hand­werks beschlos­sen. So soll es zum Bei­spiel eine umfas­sen­de finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für den Neu­bau von Bil­dungs­zen­tren und einen ver­pflich­ten­den Tag des Hand­werks an Schu­len und geben.

Am Mon­tag hielt die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken im Spie­gel­saal der Har­mo­nie­sä­le in Bam­berg ihre Früh­jahrs-Voll­ver­samm­lung ab. Neben dem Prä­si­den­ten der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann, und Hans Peter Wolls­ei­fer, Prä­si­dent des Zen­tral­ver­bands des deut­schen Hand­werks, war auch Bay­erns Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder anwe­send. Das teil­te die HWK mit.

Im Mit­tel­punkt der Sit­zung stan­den die For­de­run­gen des ober­frän­ki­schen Hand­werks an die Poli­tik. Die­se sol­le vor allem in die Rich­tung einer Bil­dungs­re­form gehen. So wünscht sich das Hand­werk eine gleich­wer­ti­ge Behand­lung beruf­li­cher und aka­de­mi­scher Bil­dung und die gesetz­li­che Ver­an­ke­rung die­ser Gleich­wer­tig­keit. Wei­ter­hin sol­len Aus­bil­dungs­be­trie­be ent­las­tet und, damit ein­her­ge­hend, Berufs­bil­dungs­stät­ten gestärkt wer­den. Eine bun­des­wei­te Stu­di­en- und Berufs­ori­en­tie­rung soll zudem über alle Schul­for­men hin­weg über bei­de Bil­dungs­pfa­de informieren.

Um sol­che Pro­jek­te ange­hen zu kön­nen und ent­spre­chen­de finan­zi­el­le und ideel­le Unter­stüt­zung zu bekom­men, hat die Hand­werks­kam­mer nach eige­nen Aus­sa­gen ihre Lob­by­ar­beit inten­si­viert. „Wir glau­ben schon sagen zu kön­nen“, sag­te HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann im Spie­gel­saal, „dass sich lang­sam ein ech­ter Bewusst­seins­wan­del pro Hand­werk bemerk­bar macht. Ehr­li­cher­wei­se wird die­ser aber auch Zeit brauchen.“

Bei Mar­kus Söder scheint sich die­ser Wan­del aller­dings bereits voll­zo­gen zu haben. So prä­sen­tier­te sich Bay­erns Minis­ter­prä­si­dent im Spie­gel­saal als eif­ri­ger Unter­stüt­zer der Hand­werks­kam­mern. In sei­nem Gruß­wort an die Voll­ver­samm­lung in Bam­berg sprach er dem­ge­mäß die Wich­tig­keit des Hand­werks für Bay­ern an. „Daher wer­den wir uns bei der Kabi­netts­sit­zung am 12. Juli aus­schließ­lich dem Hand­werk wid­men.“ Dort wol­le man einen „Pakt für das Hand­werk“ beschlie­ßen. Teil davon soll die von den baye­ri­schen Hand­werks­kam­mern gefor­der­te Auf­sto­ckung der Mit­tel für Inves­ti­tio­nen in beruf­li­che Bil­dungs­zen­tren in Höhe von 40 Mil­lio­nen Euro sein.

Bay­ern will Bil­dungs­zen­trum fördern

Ein sol­ches Bil­dungs­zen­trum soll in Bam­berg gebaut wer­den. Dafür hat die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken bereits ein Grund­stück an der Forch­hei­mer Stra­ße gekauft.

Am Mit­tag des 12. Juli, nach der erwähn­ten Kabi­netts­sit­zung, ver­mel­de­te die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mela­nie Huml den Voll­zug des­sen, was Mar­kus Söder tags zuvor in Bam­berg ange­kün­digt hat­te. „Wir haben im Kabi­nett eine Inves­ti­ti­ons­of­fen­si­ve für die beruf­li­che Bil­dung im Hand­werk beschlos­sen“, sag­te Mela­nie Huml.

Mit etwa 30 Pro­zent wol­le sich der Frei­staat an den Kos­ten neu­er Berufs­bil­dungs­zen­tren der Hand­werks­kam­mern betei­li­gen. Dazu gehö­re „defi­ni­tiv“ auch das geplan­te HWK-Bil­dungs­zen­trum neben der Bro­se Are­na in Bam­berg. Die Inves­ti­ti­ons­plä­ne stün­den aller­dings noch unter dem Vor­be­halt der Haushaltsberatungen.

Tag des Handwerks

Die von HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann erwähn­te Inten­si­vie­rung der Lob­by­ar­beit scheint sich für die Hand­werks­kam­mern aber nicht nur finan­zi­ell zu loh­nen. Auch die ange­dach­te ideel­le Unter­stüt­zung wur­de in der Sit­zung des baye­ri­schen Kabi­netts nicht vergessen.

So soll an sämt­li­chen wei­ter­füh­ren­den Schu­len in Bay­ern ab dem Schul­jahr 2022 /​/​2023 bei­spiels­wei­se ein ver­pflich­ten­der „Tag des Hand­werks“ ein­ge­führt wer­den. Dabei han­delt es sich um einen Pro­jekt­tag, bei dem Schü­le­rin­nen und Schü­ler einen umfas­sen­den Ein­blick in Hand­werks­be­ru­fe bekommen.

Ziel des Tages soll sein, Schü­le­rin­nen und Schü­lern hand­werk­li­che Tätig­kei­ten näher zu brin­gen und ent­spre­chen­de Berufs­fel­der beglei­tend zum Unter­richt pra­xis­nah vor­zu­stel­len. Dies soll zum Bei­spiel durch Betriebs­be­sich­ti­gun­gen, Pro­jekt­ar­bei­ten in den Betrie­ben oder die pra­xis­na­he Vor­stel­lung der Aus­bil­dungs­be­ru­fe gesche­hen. Dabei sol­len ins­be­son­de­re auch die dua­le Aus­bil­dung und dar­an anschlie­ßen­de Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten dar­ge­stellt werden.

Der „Tag des Hand­werks“ soll für all­ge­mein­bil­den­de, wei­ter­füh­ren­de Schu­len, also Haupt­schu­len, Real­schu­len und Gym­na­si­en, ver­bind­lich sein. In ers­ter Linie gilt er für die Jahr­gangs­stu­fen, in denen ein beson­de­rer Fokus auf der Berufs­ori­en­tie­rung liegt.

Vier­tes Quar­tal 2021 

Hand­werk: Kon­junk­tur gibt leicht nach

Der Schluss­punkt des zwei­ten Pan­de­mie­jah­res lag für das ober­frän­ki­sche Hand­werk etwas nied­ri­ger als im Vor­jahr, der Jah­res­ab­schluss ist aller­dings im Ver­gleich zu 2020 deut­lich stär­ker. Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken zeigt sich mit der Ent­wick­lung zufrie­den und hofft, dass das Hand­werk in Ober­fran­ken in die­sem Jahr end­gül­tig wie­der das star­ke Vor­kri­sen­ni­veau erreicht.

So ist der Geschäfts­kli­ma­in­dex im Hand­werk im Ver­gleich zum drit­ten Quar­tal 2021 um sechs Punk­te auf 108 gesun­ken. „Die Erho­lungs­ten­denz setzt sich den­noch fort“, sagt dazu der Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann. „Das zeigt vor allem der Blick auf den Jahresvergleich.“

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken führ­te eine Umfra­ge unter 407 Betrie­ben mit 7.033 Beschäf­tig­ten durch. Ins­ge­samt 83 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be des ober­frän­ki­schen Hand­werks beur­tei­len im vier­ten Quar­tal 2021 ihre Lage als befrie­di­gend oder gut, Ende 2020 lag die­ser Wert noch bei 73 Pro­zent und damit um zehn Pro­zent­punk­te tie­fer. „Ange­sichts der Ende letz­ten Jah­res wüten­den Del­ta-Vari­an­te des Coro­na-Virus und der Beschrän­kun­gen, die Bay­ern hat­te, sind wir mit der Ent­wick­lung im tra­di­tio­nell schwä­che­ren, letz­ten Quar­tal zufrieden.“

Jetzt gel­te es in 2022 end­gül­tig das Vor­kri­sen­ni­veau zu errei­chen. „Das ober­frän­ki­sche Hand­werk ist dafür trotz aller Her­aus­for­de­run­gen gut gerüs­tet“, gibt sich der HWK-Prä­si­dent opti­mis­tisch. Zum einen soll­te es wäh­rend der ver­gan­ge­nen bei­den Pan­de­mie-Jah­re eigent­lich auch dem Letz­ten klar gewor­den sein, wie wich­tig das Hand­werk für einen gut funk­tio­nie­ren­den, regio­na­len Wirt­schafts­kreis­lauf und für die Gesell­schaft sei. Zum ande­ren hält Graß­mann die Vor­aus­set­zun­gen ins­ge­samt für gut. „Die gro­ßen poli­ti­schen Wei­chen­stel­lun­gen in Rich­tung Kli­ma­wen­de, Ener­gie­wen­de und Ver­kehrs­wen­de funk­tio­nie­ren nicht ohne das Hand­werk. Daher gehen wir davon aus, dass die poli­ti­sche Land­schaft das Hand­werk stär­ker im Blick haben wird.“

Stei­gen­der Fach­kräf­te­be­darf als größ­te Herausforderung

Graß­mann weiß aber auch um die Her­aus­for­de­run­gen, die gera­de die klei­nen und mitt­le­ren Betrie­be des Hand­werks zu stem­men haben. „Die sehr hohen Ener­gie­prei­se belas­ten uns direkt und unmit­tel­bar, dazu kom­men aktu­ell die Mate­ri­al- und Roh­stoff­knapp­heit.“ Größ­te Her­aus­for­de­rung blei­be aber der stei­gen­de Fach­kräf­te­be­darf. „Wir tei­len uns die­ses Pro­blem natür­lich mit allen ande­ren Wirt­schafts­zwei­gen und ste­hen mit die­sen auch in direk­ter Kon­kur­renz. Den­noch müs­sen wir hier gute Lösun­gen fin­den und die Stär­ken des Hand­werks zur Gel­tung brin­gen.“ Sta­bi­li­tät als Stär­ke Eine Stär­ke des Hand­werks ist die gro­ße Sta­bi­li­tät, die Mit­ar­bei­ten­de vor allem als Arbeits­platz­si­cher­heit erle­ben. „Gute Hand­wer­ker und Hand­wer­ke­rin­nen wer­den in der Regel nicht arbeits­los, vor allem, wenn sie ein gutes Qua­li­fi­ka­ti­ons­ni­veau haben“, erklärt Rein­hard Bau­er, der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken ist. So sei auch in der Pan­de­mie die Anzahl der Beschäf­tig­ten bei den ober­frän­ki­schen Hand­werks­be­trie­ben kaum redu­ziert wor­den. Im letz­ten Quar­tal 2021 gaben über 83 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be an, gleich viel oder sogar mehr Mit­ar­bei­ter zu haben.

Sta­bi­li­tät weist das Hand­werk auch bei den kon­junk­tu­rel­len Kenn­zei­chen auf. „Trotz der Umstän­de in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren geben aktu­ell 46,5 Pro­zent der Betrie­be über alle Gewer­ke hin­weg die aktu­el­le Kon­junk­tur als gut, wei­te­re 36,5 Pro­zent als befrie­di­gend an“, sagt Bau­er. Der Auf­trags­be­stand sei mit einem Schnitt von 10,6 Wochen wei­ter­hin sehr hoch, die Kapa­zi­tä­ten sind zu 76 Pro­zent ausgelastet.

„Ledig­lich der Auf­trags­ein­gang hat im vier­ten Quar­tal 2021 einen spür­ba­ren Rück­gang erlebt, der aber oft sai­so­nal ist.“

Die Zah­len aus der Kon­junk­tur­er­he­bung des letz­ten Quar­tals 2021 spie­geln aber auch die Unge­wiss­hei­ten wider, die momen­tan vor­herr­schen. Die hohen Ener­gie­prei­se, der wei­te­re Ver­lauf der Pan­de­mie, aber auch die Fra­ge, wel­che Wei­chen die neue Ampel-Regie­rung jetzt kon­kret stellt – die­se Fak­to­ren füh­ren dazu, dass der Blick in die nächs­ten Mona­te etwas ver­hal­ten ist und die Erwar­tun­gen daher pes­si­mis­ti­scher als im III. Quar­tal 2021 aus­fal­len. Rein­hard Bau­er: „Wir gehen aber davon aus, dass sich die­se Zurück­hal­tung bald geben und 2022 ein star­kes Jahr für das Hand­werk wird.“

Ein­schät­zun­gen aus ein­zel­nen Handwerkszweigen

▪ Mate­ri­al­eng­päs­se, hohe Roh­stoff­prei­se und stark stei­gen­de Ener­gie­kos­ten – auch die­se Bür­den beein­dru­cken die Bau- und Aus­bau­hand­wer­ker bis­her kaum spür­bar. Noch immer mel­den 93,5 bezie­hungs­wei­se 94 Pro­zent der Betrie­be eine gute oder zumin­dest zufrie­den­stel­len­de Geschäfts­la­ge und errei­chen damit fast die Wer­te des vor­he­ri­gen Quartals.

▪ Die Zulie­fe­rer und Betrie­be des gewerb­li­chen Bedarfs prä­sen­tie­ren sich deut­lich stär­ker als zum Jah­res­ab­schluss 2020, kön­nen ihre Erho­lung aber im vier­ten Quar­tal 2021 nicht wei­ter fort­set­zen. Frag­lich bleibt, inwie­weit sich der struk­tu­rel­le Wan­del der Indus­trie auf die Zulie­fe­rer auswirkt.

▪ Leicht anstei­gen­de Ten­denz zeigt sich im Kfz-Hand­werk, das etwas bes­ser als im drit­ten Quar­tal abschnei­det. Deut­li­cher ist die Erho­lung im Ver­gleich zum Vor­jahr, 19 Pro­zent mehr Betrie­be sind mit ihrer Lage zufrieden.

▪ Sta­bil bleibt die Ent­wick­lung in den Nah­rungs­mit­tel­hand­wer­ken, in denen mehr als 87 Pro­zent mit der Geschäfts­la­ge zufrie­den sind. Auch die Aus­las­tung und die Umsatz­ent­wick­lung errei­chen die Vor­quar­tals­wer­te. Sor­gen berei­ten die stei­gen­den Ener­gie­kos­ten, die im Nah­rungs­mit­tel­hand­werk unmit­tel­bar zu Buche schlagen.

▪ Die Gesund­heits­hand­wer­ke ver­bes­sern sich im Jah­res­ver­gleich deut­lich und hal­ten auch im letz­ten Quar­tal 2021 das gute Niveau, das sie im Herbst 2021 erreicht haben.

▪ Fri­seu­re und Kos­me­ti­ker lei­den deut­lich unter den noch immer sehr stren­gen Vor­ga­ben zur Pan­de­mie­be­kämp­fung. Den­noch hat sich die Lage im Ver­gleich zum Vor­jahr ins­ge­samt spür­bar verbessert.

Zur Stär­kung des Hand­werks in der Region

Hand­werks­kam­mer kauft Grundstück

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken unter­zeich­ne­te am 18. Janu­ar den Kauf­ver­trag für ein Grund­stück an der Forch­hei­mer Stra­ße. Vom Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum, das dort ent­ste­hen soll, ver­spricht sich die Stadt Bam­berg einen wich­ti­gen Schritt zur Moder­ni­sie­rung der Aus­bil­dungs­stät­ten für den Fach­kräf­te­nach­wuchs und die Zukunft des Hand­werks in der Regi­on und ganz Ober­fran­ken. Wann Bau­be­ginn ist, kann aller­dings noch nicht gesagt werden.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat­ten sich die Hand­werks­kam­mer und die Stadt­ver­wal­tung inten­siv dar­um bemüht, einen mög­lichst pas­sen­den Stand­ort für das neue Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum (BTZ) der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken West zu finden.

„Trotz des knap­pen Flä­chen­an­ge­bo­tes im Stadt­ge­biet ist es uns gelun­gen, dass wir ein Grund­stück in tol­ler Lage direkt neben der bro­se Are­na und mit einer opti­ma­len Erreich­bar­keit anbie­ten konn­ten“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. „Ich freue mich, dass die Hand­werks­kam­mer durch die­ses Bil­dungs­zen­trum nach­hal­tig das Hand­werk in Ober­fran­ken West und beson­ders in Bam­berg stärkt und Stadt und Regi­on zukunfts­si­cher macht.“

Das Hand­werk habe am Wirt­schafts­stand­ort Bam­berg tra­di­tio­nell eine gro­ße Bedeu­tung: Mit 3.493 Hand­werks­be­trie­ben und 1.219 Lehr­lin­gen im Jahr 2020 ste­he die Regi­on Bam­berg an der Spit­ze Ober­fran­kens und möch­te sich die­sen Spit­zen­platz auch in Zukunft sichern.

Moder­ni­sie­rung der Infrastruktur

Staats­mi­nis­te­rin Mela­nie Huml über­mit­tel­te ihre Freu­de über den Kauf und nann­te ihn einen ent­schei­den­den Schritt hin zum neu­en Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum der HWK für Ober­fran­ken-West. „Das sind gute Neu­ig­kei­ten für die gan­ze Regi­on. Von bes­tens aus­ge­bil­de­ten Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker pro­fi­tie­ren wir alle, nicht nur Groß­bau­stel­len und Unter­neh­men, son­dern auch Pri­vat­kun­den mit klei­ne­ren Auf­trä­gen. Außer­dem trägt das Hand­werk wesent­lich zur erfolg­rei­chen Ent­wick­lung des Wirt­schafts­stand­orts bei.“

Auch der Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer, Mat­thi­as Graß­mann, freu­te sich über den jetzt voll­zo­ge­nen Erwerb des 32.500 Qua­drat­me­ter gro­ßen Grund­stücks in bes­ter Lage.

„Die Hand­werks­kam­mer macht damit einen wich­ti­gen Schritt in Rich­tung Moder­ni­sie­rung ihrer Bil­dungs­in­fra­struk­tur.“ Und auch wenn es noch etwas daue­re, bis der Neu­bau an der Forch­hei­mer Stra­ße begin­nen kön­ne, sei das Vor­ha­ben ein wich­ti­ges Signal an die Betrie­be, aber auch an Jugend­li­che und ihre Eltern. „Seriö­ser­wei­se kön­nen wir noch nicht sagen, wann der ers­te Spa­ten­stich sein wird. Das Hand­werk bie­tet jun­gen Men­schen in Ober­fran­ken aber lang­fris­tig bes­te Vor­aus­set­zun­gen für eine Aus­bil­dung und spä­te­re Qua­li­fi­zie­rung – und natür­lich auch für den gan­zen Berufsweg.“

Nach­dem die Hand­werks­kam­mer zuletzt eine Eini­gung mit dem Hand­werk in Coburg über den Erhalt des dor­ti­gen Aus­bil­dungs­stand­or­tes erzielt hat­te und in der Voll­ver­samm­lung die Wei­chen gestellt wur­den, war der Ankauf des Are­als in Bam­berg der nächs­te logi­sche Schritt. 4,5 Mil­lio­nen Euro zahlt die Hand­werks­kam­mer für die bei­den Grundstücke.

Ver­trags­un­ter­zeich­nung und Zukunft des Projekts

Beim Ter­min in der Fluss­meis­ter­stel­le der Kreis­hand­wer­ker­schaft Bam­berg unter­zeich­ne­ten Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, und Rein­hard Bau­er, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, offi­zi­ell den Grundstücksvertrag.

Wie es mit den Pla­nun­gen für das Bil­dungs­zen­trum wei­ter­ge­he, skiz­zier­te der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer. „Der Gut­ach­ter hat sei­ne Stel­lung­nah­me zu unse­ren Vor­ha­ben in Ober­fran­ken West bereits an das Bun­des­in­sti­tut für Berufs­bil­dung übermittelt.“

Dort prüf­ten die För­der­ge­ber nun die Details. „Erst nach Abschluss die­ser Prü­fung wis­sen wir, wel­che Kapa­zi­tä­ten wir tat­säch­lich bau­en kön­nen.“ Die­ser Zeit­punkt sei dann gleich­zei­tig der Start­schuss für den Beginn der kon­kre­te­ren Pla­nun­gen für den Neu­bau in Bam­berg und die Moder­ni­sie­rung des BTZ in Coburg.

„Das Gut­ach­ten umfasst ja bei­de Stand­or­te“, erklär­te Bau­er. Der Kauf des Grund­stücks sei den­noch ein Mei­len­stein. „In Ober­fran­ken West – sprich Bam­berg und Coburg – geht es vor­an. Aber die eigent­li­che Arbeit beginnt jetzt erst.“

Der Schritt zur „Eli­te des Handwerks“

Hand­werks­meis­te­rin­nen und Hand­werks­meis­ter haben Meis­ter­schu­len erfolg­reich absolviert

Heu­te star­te­te der per­sön­li­che Ver­sand der Meis­ter­brie­fe an alle erfolg­rei­chen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. Die Kam­mer hat­te sich dazu ent­schie­den, die Ehrung und vor allem Wür­di­gung in die­sem Jahr anders aus­zu­drü­cken, nach­dem die Meis­ter­fei­er 2021 der Coro­na-Lage zum Opfer fiel. Zudem ist für das nächs­te Jahr eine nach­träg­li­che Fei­er geplant.

Die Meis­ter­fei­er blieb erneut ver­sagt, die Ehrung und vor allem Wür­di­gung von 371 neu­en Hand­werks­meis­te­rin­nen und Hand­werks­meis­tern lässt die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken aller­dings nicht aus­fal­len. „Wir sind wahn­sin­nig stolz auf unse­re erfolg­rei­chen Absol­ven­ten der Meis­ter­schu­len der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, und wahn­sin­nig ent­täuscht, dass wir die­se 2021 wie­der nicht mit einer tol­len Fei­er ehren kön­nen“, sagt der Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Mat­ti­as Graß­mann. Doch habe die pan­de­mi­sche Lage kei­nen Spiel­raum für eine Durch­füh­rung der in Prä­senz geplan­ten Meis­ter­fei­er 2021 gelas­sen. „Den­noch erhal­ten alle Meis­te­rin­nen und Meis­ter natür­lich ihren Meis­ter­brief – und ein Über­ra­schungs­pa­ket dazu, mit dem wir sie wür­di­gen wol­len.“ Die Pake­te wer­den seit dem heu­ti­gen Frei­tag per Post an die erfolg­rei­chen Absol­ven­ten verschickt.

Die Meis­ter­schu­len der Hand­werks­kam­mer sind sehr rege nach­ge­fragt. Mehr als 420 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer haben sich im Jahr­gang 2020/​/​21 der Qua­li­fi­zie­rung gestellt, 291 jun­ge Hand­wer­ker und 80 jun­ge Hand­wer­ke­rin­nen haben die Meis­ter­prü­fung erfolg­reich absol­viert – dar­un­ter auch Meis­te­rin­nen und Meis­ter aus der Regi­on Bam­berg (die Lis­te mit den neu­en Meis­te­rin­nen und Meis­te­rin­nen aus Stadt und Land­kreis Bam­berg fin­den Sie am Ende der Pres­se­mit­tei­lung). „Die­se Zah­len sagen eini­ges: Zum einen, dass es nach wie vor attrak­tiv ist, sich zum Meis­ter wei­ter­zu­bil­den. Zum ande­ren aber auch, dass die­ser Schritt kein Zucker­schle­cken ist“, erklärt Rein­hard Bau­er, der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK für Ober­fran­ken ist. Erfreu­lich ist aus Sicht der Kam­mer, dass auch vie­le Meis­ter­schü­ler und spä­te­ren Meis­te­rin­nen und Meis­ter nicht nur aus Ober­fran­ken kom­men. Der Haupt­ge­schäfts­füh­rer: „Das zeigt, dass unse­re Meis­ter­schu­len einen sehr guten Ruf genie­ßen. Die Teil­neh­men­den stam­men aus ins­ge­samt acht Bundesländern.“

Die in Ober­fran­ken aus­ge­bil­de­ten, jun­gen Meis­te­rin­nen und Meis­ter gehö­ren jetzt zur Eli­te des Hand­werks – „das ist Ehre und Ver­pflich­tung zugleich“, betont der Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer. Schließ­lich sei­en es vor allem die Meis­ter, die zum einen erfolg­reich wirt­schaf­ten­de Betrie­be über­neh­men und wei­ter­füh­ren und zum ande­ren die Aus­bil­dung des hand­werk­li­chen Nach­wuch­ses sicher­stel­len. „Damit sind unse­re Absol­ven­ten auch Aus­hän­ge­schil­der und Vor­bil­der für die Jugend­li­chen, die am Start ihres Berufs­wegs ste­hen und auch über­le­gen, ins Hand­werk zu gehen.“

Aus­hän­ge­schil­der sind auch die 20 Nach­wuchs­meis­te­rin­nen und ‑meis­ter, die ihre Meis­ter­schu­le mit her­vor­ra­gen­den (sie­ben Absol­ven­ten) oder beson­ders guten Leis­tun­gen abge­schlos­sen haben. Der Prä­si­dent: „Wir sind sehr stolz auf die­se Ergeb­nis­se. Sie zeu­gen von moti­vier­ten, tol­len Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­kern und eben­so guten Aus­bil­dungs­meis­tern und Dozen­ten bei uns in den Meisterschulen.“


Kraft­fahr­zeug­tech­ni­ker ohne Fehl und Tadel

Mit 102 Teil­neh­men­den ist das Fri­seur­hand­werk wie­der das Gewerk, das bei der Qua­li­fi­zie­rung zum Meis­ter am stärks­ten ver­tre­ten ist, gefolgt von dem Kraft­fahr­zeug­tech­ni­ker­hand­werk (77 Teil­neh­men­de) und dem Elek­tro­tech­ni­ker­hand­werk (42). In der Kraft­fahr­zeug­tech­nik schaff­ten alle Meis­ter­schü­le­rin­nen und Meis­ter­schü­ler die Meis­ter­prü­fung. Der Anteil an jun­gen Frau­en an den erfolg­rei­chen Absol­ven­ten beträgt rund 21,5 Prozent.

Nach­dem die Meis­ter­fei­er 2021 der Coro­na-Lage zum Opfer fiel, hat sich die Hand­werks­kam­mer dafür ent­schie­den, die Meis­ter­brie­fe und Meis­ter­pa­ke­te an die jun­gen Män­ner und Frau­en per Post zu ver­schi­cken. Der Ver­sand star­tet heu­te. Eine Fei­er ist für das nächs­te Jahr geplant.

Acht Lan­des­sie­ge­rin­nen und ‑sie­ger kom­men aus Oberfranken

Gro­ßer Bahn­hof für die baye­ri­schen Lan­des­sie­ger im Handwerk

In Augs­burg wur­den am Frei­tag die bes­ten baye­ri­schen Gesel­lin­nen und Gesel­len ihrer Gewer­ke aus­ge­zeich­net – unter ihnen acht ober­frän­ki­sche Nach­wuchs­hand­wer­ke­rin­nen und ‑hand­wer­ker. Mit dem Sieg im Lan­des­ent­scheid haben sie sich für die Teil­nah­me am Bun­des­wett­be­werb qualifiziert.

Mit einer gro­ßen Fei­er wur­den in Augs­burg die 110 Lan­des­sie­ge­rin­nen und ‑sie­ger des Leis­tungs­wett­be­werbs des Deut­schen Hand­werks (PLW) geehrt. Die jun­gen Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker hat­ten sich auf der baye­ri­schen Ebe­ne des PLW in ihren Beru­fen durch­ge­setzt und mit ihren ers­ten Plät­zen zudem für den jewei­li­gen Bun­des­ent­scheid qua­li­fi­ziert. Bay­erns Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder ließ es sich nicht neh­men, beim Fest­akt anwe­send zu sein und selbst einen Teil der Urkun­den zu über­rei­chen. „Ein­satz, Bereit­schaft und eine super Aus­bil­dung zah­len sich aus“, sag­te Söder in sei­ner Anspra­che. „Herz­li­chen Glück­wunsch an Bay­erns 100 Bes­te! Wir sind stolz auf Sie!“
Der Minis­ter­prä­si­dent beton­te, dass Bay­ern sich zu sei­nem Hand­werk beken­ne. Es ste­he für Inno­va­ti­on und Fort­schritt. Im Talk mit dem Mode­ra­tor der Fei­er, Mar­kus Oth­mar, beton­te der Minis­ter­prä­si­dent: „Ob Meis­ter oder Pro­fes­sor, bei­de sind Spit­zen unse­rer Wirt­schaft. High­tech geht nicht ohne das Hand­werk und es braucht die Wert­schät­zung für die­sen Wirtschaftszweig.“

Aus Ober­fran­ken stam­men acht die­ser Spit­zen­nach­wuchs­kräf­te des Hand­werks. Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer (HWK) für Ober­fran­ken, ist ein Fan die­ser jun­gen Hand­wer­ker und stolz auf „sei­ne Ober­fran­ken“. Der Prä­si­dent des Baye­ri­schen Hand­werks­ta­ges (BHT), Franz Xaver Peteran­derl, beglück­wünsch­te die erfolg­rei­chen Nach­wuchs­hand­wer­ke­rin­nen und ‑hand­wer­ker eben­falls und beton­te vor den rund 300 Gäs­ten den beson­de­ren Auf­trag der Lan­des­sie­ge­rin­nen und Lan­des­sie­ger. „Das Hand­werk ist modern und inno­va­tiv, wir bie­ten Chan­cen und Kar­rie­ren, wir sind die sym­pa­thi­sche Wirt­schafts­macht „von neben­an“. Dafür ste­hen Sie ab heu­te in ganz beson­de­rer Wei­se. Tra­gen Sie das nach außen und blei­ben Sie unse­rem Wirt­schafts­zweig treu“.

Der Leis­tungs­wett­be­werb des Deut­schen Hand­werks wird in vier Stu­fen durch­ge­führt. Der Weg zum Lan­des­sieg, bei dem das hand­werk­li­che Kön­nen bewer­tet wird, basiert ent­we­der auf dem Able­gen einer Arbeits­pro­be oder der Bewer­tung des Gesel­len­stücks. Eine Fach­ju­ry beur­teilt die Leis­tun­gen. Die HWK für Ober­fran­ken ist beson­ders stolz auf die acht sieg­rei­chen Gesel­len und Gesel­lin­nen. „Wir hal­ten unse­ren ober­frän­ki­schen Lan­des­sie­gern nun für den Bun­des­wett­be­werb fest die Dau­men. Die­se jun­gen Fach­kräf­te haben die Fähig­keit ganz vor­ne mit­zu­mi­schen“, zeig­te sich HWK-Prä­si­dent Graß­mann sicher.


Tol­les Rah­men­pro­gramm – trotz Corona

Für die Lan­des­sie­ger­fei­er leg­te sich die gast­ge­ben­de HWK Schwa­ben rich­tig ins Zeug. Der fest­li­che Rah­men für die Geehr­ten, ihre Aus­bil­der und Fami­li­en im Kon­gress am Park, wur­de durch Ein­la­gen des A‑Ca­pel­la-Chors „Cash-n-go“ unter­malt. Der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK für Ober­fran­ken, Rein­hard Bau­er, zeig­te sich sehr froh dar­über, dass wie­der eine Ver­an­stal­tung in der Art und Grö­ße durch­ge­führt wer­den konn­te. „Es ist ein­fach enorm wich­tig, dass die Erfol­ge des Nach­wuch­ses im Hand­werk wie­der bes­ser sicht­bar wer­den“ Daher dan­ke er den aus­rich­ten­den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen aus Schwa­ben für die Aus­ge­stal­tung einer sol­chen wür­de­vol­len Lan­des­sie­ger­fei­er unter Corona-Bedingungen.


Die Lan­des­sie­ge­rin­nen und Lan­des­sie­ger aus Oberfranken

▪ Anna Dries­sen, Kera­mi­ke­rin, Betrieb: Edith Mem­mel Töp­fe­rei, Mitwitz

▪ Pas­cal Schramm, Klemp­ner, Betrieb: Geh­ring GmbH, Stadtsteinach

▪ Maren Look, Kon­di­to­rin, Betrieb: Kon­di­to­rei Café am Dom, Bamberg

▪ Mar­kus Schwarz­mann, Land- und Bau­ma­schi­nen­me­cha­tro­ni­ker, Betrieb: Land­tech­nik Steng­lein GmbH, Waischenfeld

▪ Anne­ma­rie Bach­mann, Male­rin und Lackie­re­rin (Fach­rich­tung Kir­chen­ma­le­rei und Denk­mal­pfle­ge), Betrieb: Hof­mann Erhal­ten & Gestal­ten GmbH, Königsfeld

▪ Mar­tha Bücker, Maß­schnei­de­rin (Schwer­punkt Damen), Betrieb: Thea­ter Hof GmbH, Hof

▪ Niels Kas­pe­rek, Sei­ler, Betrieb: LIROS GmbH, Berg

▪ Felix Zeit­ler, Ver­fah­rens­tech­no­lo­ge in der Müh­len- und Getrei­de­wirt­schaft (Fach­rich­tung Agrar­la­ger), Betrieb: Bay­Wa AG, Leupoldsgrün

Infor­mie­ren über Aus­bil­dungs- und Kar­rie­re­we­ge im Handwerk 

Hand­werks­kam­mer und Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten orga­ni­sie­ren die Berufs­mes­se Handwerk

Am mor­gi­gen Sams­tag, dem 23. Okto­ber, orga­ni­siert die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken gemein­sam mit den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten Bam­berg und Forch­heim im Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum (BTZ) Bam­berg eine Berufs­mes­se des Handwerks.

Mit Betriebs­in­ha­bern, Aus­bil­dungs­meis­te­rin­nen und Aus­bil­dungs­meis­tern direkt spre­chen, in Beru­fe hin­ein­schnup­pern, ers­te Prak­ti­ka ver­ein­ba­ren – bei der Berufs­mes­se des Hand­werks am mor­gi­gen Sams­tag in Bam­berg haben Jugend­li­che die Mög­lich­keit, sich gemein­sam mit ihren Eltern über die Aus­bil­dungs- und Kar­rie­re­we­ge im Hand­werk zu infor­mie­ren und direkt mit Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­kern in Kon­takt zu kommen.

Das Team der Aus­bil­dungs­be­ra­tung der Hand­werks­kam­mer und das U 25-Bera­tungs­team der Agen­tur für Arbeit run­den das Infor­ma­ti­ons­an­ge­bot bei der Berufs­mes­se des Hand­werks ab.


Jetzt noch die Chan­ce, eine Aus­bil­dung regu­lär zu beginnen


„Unse­re Berufs­mes­sen des Hand­werks kom­men zur rech­ten Zeit“, sagt Dr. Bernd Sau­er, Geschäfts­füh­rer der HWK für Ober­fran­ken, die die Berufs­mes­se in Bam­berg gemein­sam mit den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten Bam­berg und Forch­heim orga­ni­siert. „Es ist wich­tig, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler und vor allem die Eltern zusam­men mit ihren Kin­dern die Mög­lich­keit haben, direkt mit Betrie­ben in Kon­takt zu kom­men. So wer­den Berüh­rungs­ängs­te abge­baut und auch das eine oder ande­re Vor­ur­teil gegen­über dem Handwerk.“

Dass das Kon­zept gro­ßen Zuspruch fin­de und der Zeit­punkt gut sei, habe das ver­gan­ge­ne Wochen­en­de gezeigt. „Bei der Berufs­mes­se in Bay­reuth hat­ten wir deut­lich mehr als 300 Besu­che­rin­nen und Besu­cher, die sich teils stun­den­lang inten­siv infor­miert haben. Die Betrie­be und die Gäs­te waren mehr als zufrie­den.“ Der Zeit­punkt sei auch daher ide­al, da Jugend­li­che, die aktu­ell noch eine Aus­bil­dungs­stel­le suchen, jetzt noch die Chan­ce haben, ihre Aus­bil­dung regu­lär zu beginnen.

Um von den gut 130 Beru­fen des Hand­werks ein mög­lichst brei­tes Spek­trum abzu­de­cken, enga­gie­ren sich gut 40 Betrie­be aus der Regi­on Bam­berg-Forch­heim bei der Berufs­mes­se des Hand­werks. Sie ver­tre­ten ihre Innun­gen und damit auch vie­le ande­re Hand­werks­be­trie­be der Regi­on. So kön­nen Eltern und ihre Kin­dern vie­le der belieb­tes­ten Beru­fe der ver­gan­ge­nen Jah­re – etwa Kfz-Mecha­tro­ni­ke­rin, Anla­gen­me­cha­ni­ke­rin Sanitär‑, Hei­zung und Kli­ma­tech­nik (SHK), Elek­tro­ni­ke­rin in ver­schie­de­nen Fach­rich­tun­gen, aber auch Mau­re­rin, Stahl­be­ton­baue­rin, Fri­seur, Bäcker, Auto­mo­bil­kauf­mann­frau und vie­le wei­te­re Aus­bil­dungs­be­ru­fe vor Ort kennenlernen

Die Besu­cher wer­den dort zur Coro­na-Doku­men­ta­ti­on regis­triert – ana­log oder mit der Luca-App -, ansons­ten gilt das vor Ort kom­mu­ni­zier­te Hygie­ne­kon­zept. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Beru­fen und der Mes­se sind zu fin­den unter https://www.hwk-oberfranken.de/deinsamstag.


Berufs­mes­se des Handwerks

Sams­tag, 23. Okto­ber, 9 bis 15 Uhr

Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum (BTZ) Bam­berg, Hertz­stra­ße 24a

Öff­nung der Berufs­bil­dungs- und Technologiezentren 

„Fach­kräf­te­ver­sor­gung steht auf dem Spiel“

Das baye­ri­sche Hand­werk kri­ti­siert die gra­vie­ren­de Benach­tei­li­gung sei­ner Aus­zu­bil­den­den gegen­über dem Hand­werks­nach­wuchs in ande­ren Bun­des­län­dern scharf. Die Baye­ri­schen Hand­werks­kam­mern for­dern des­halb eine voll­stän­di­ge Öff­nung der Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­tren, um prak­ti­sche Aus­bil­dung in allen Facet­ten leis­ten zu können.

„Selbst in Län­dern mit einer höhe­ren 7‑Ta­ge-Inzi­denz als in Bay­ern fin­det die Über­be­trieb­li­che Lehr­lings­un­ter­wei­sung (ÜLU) statt – unter den glei­chen Hygie­ne­vor­schrif­ten, die auch im Frei­staat gel­ten. Aber für alle Aus­zu­bil­den­den“, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung des Baye­ri­schen Hand­werks­tags (BHT) und der baye­ri­schen Hand­werks­kam­mern. In Bay­ern dage­gen sind aktu­ell nur Lehr­lin­ge zur ÜLU zuge­las­sen, die kurz vor ihrer Abschluss- oder Gesel­len­prü­fung stehen.


„Jetzt wie­der in Präsenz“

Das baye­ri­sche Hand­werk habe inzwi­schen alle Mög­lich­kei­ten des Distanz­un­ter­richts in Form von E‑Lear­ning-Ange­bo­ten aus­ge­schöpft. Und unter den Aus­zu­bil­den­den aus über 110 Her­kunfts­län­dern sei­en auch sol­che, die beson­de­re Unter­stüt­zung benö­ti­gen. „Des­halb muss“, so die For­de­rung der baye­ri­schen Kam­mern wei­ter, „die pra­xis­ori­en­tier­te über­be­trieb­li­che Aus­bil­dung in den Bil­dungs­zen­tren des Hand­werks jetzt wie­der in Prä­senz statt­fin­den.“ Im baye­ri­schen Hand­werk fie­len auf­grund der Coro­na-Beschrän­kun­gen die ÜLU-Lehr­gän­ge für rund 20.000 Aus­zu­bil­den­de nur des ers­ten Lehr­jah­res aus.

Auch die beruf­li­che Fort- und Wei­ter­bil­dung für Fach­kräf­te des Hand­werks ist der­zeit mas­siv ein­ge­schränkt. Die baye­ri­schen Kam­mern: „Wir for­dern die Staats­re­gie­rung mit Nach­druck auf, den Inzi­denz­wert von 165 auch für Aus‑, Fort und Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men im Hand­werk als Gren­ze anzu­wen­den. Sonst ste­hen der Aus­bil­dungs­er­folg und die Fach­kräf­te­ver­sor­gung unse­res Wirt­schafts­be­reichs auf dem Spiel.“

Hin­ter­grund

Die ÜLU ist im Hand­werk ein Teil der pra­xis­ori­en­tier­ten betrieb­li­chen Aus­bil­dung. Hand­werk­li­che Bil­dungs­zen­tren unter­stüt­zen dabei als exter­ne Aus­bil­dungs­werk­stät­ten zum Bei­spiel Betrie­be, die auf­grund ihrer Spe­zia­li­sie­rung nicht alle Aus­bil­dungs­in­hal­te ver­mit­teln können.

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