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IHK-Wahl im Janu­ar 2022

IHK wirbt für ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment im IHK-Gre­mi­um Bamberg

Vom 10. bis 27. Janu­ar 2022 sind die rund 48.000 Mit­glieds­un­ter­neh­men der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth auf­ge­ru­fen, ihre Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter in die IHK-Gre­mi­en neu zu wäh­len. Die rund 11.900 IHK-Mit­glieds­un­ter­neh­men im Land­kreis Bam­berg wäh­len dabei ihre 40 Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter vor Ort. Aktu­ell sucht die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth noch Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer, die sich im Ehren­amt der IHK enga­gie­ren und für die Wahl kan­di­die­ren möchten.

Sie wer­den in den kom­men­den fünf Jah­ren ihre unter­neh­me­ri­sche Kom­pe­tenz in die Arbeit der IHK ein­flie­ßen las­sen und so den Kurs der IHK mit­be­stim­men. Das IHK-Gre­mi­um greift dabei loka­le The­men auf und sieht sich als Inter­es­sens­ver­tre­tung der Wirt­schaft vor Ort.


Ein Unter­neh­men – eine Stimme

„Jede Unter­neh­me­rin und jeder Unter­neh­mer mit einem Mit­glieds­be­trieb der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth kann wäh­len und sich auch wäh­len las­sen“, erläu­tert Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Unab­hän­gig von Bran­che oder Unter­neh­mens­grö­ße hat bei der IHK jede Stim­me das glei­che Gewicht.“ Inter­es­sier­te Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer, die für die Wahl 2022 kan­di­die­ren möch­ten, sol­len sich bit­te mög­lichst zeit­nah, spä­tes­tens aber bis zum 26. Okto­ber bei der IHK unter wahl@bayreuth.ihk.de mel­den und bis dahin ihre Kan­di­da­tur erklären.


IHK-Gre­mi­en: Regio­na­le The­men im Fokus

Einen beson­de­ren Schwer­punkt leg­te das Gre­mi­um Bam­berg in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auf das The­ma „Fach­kräf­te­si­che­rung“. Dazu fand ein regel­mä­ßi­ger Aus­tausch zwi­schen den Mit­glie­dern des IHK-Gre­mi­ums und den Schul­lei­tern der wei­ter­füh­ren­den Schu­len in Stadt und Land­kreis Bam­berg statt. Auch mit der Hoch­schu­le pflegt das Gre­mi­um tra­di­tio­nell enge Kon­tak­te und ist bereits seit meh­re­ren Jah­ren Part­ner der Tan­dem­ver­an­stal­tun­gen zur bes­se­ren Ver­net­zung von Wis­sen­schaft und Wirt­schaft. „Ich freue mich, dass wir im Gre­mi­um die guten Bezie­hun­gen zu Schu­len und Hoch­schu­len im Raum Bam­berg wei­ter inten­si­vie­ren konn­ten. Auf die­ser Basis konn­ten wir wich­ti­ge Bil­dungs­in­itia­ti­ven auf den Weg brin­gen und damit auch einen wert­vol­len Bei­trag zur Zukunfts­fä­hig­keit des Wirt­schafts­sand­orts Bam­berg leis­ten“, so IHK-Prä­si­den­tin und Gre­mi­ums­vor­sit­zen­de Son­ja Weigand.

Beson­ders am Her­zen lag dem Gre­mi­um Bam­berg zudem die Bam­ber­ger Innen­stadt, was mit einer Befra­gung des inner­städ­ti­schen Ein­zel­han­dels und der Gas­tro­no­mie unter­mau­ert wur­de. Die aus der Umfra­ge abge­lei­te­ten Hand­lungs­be­dar­fe, unter ande­rem die hohe Bedeu­tung der Park­platz­si­tua­ti­on sowie eine Ver­bes­se­rung der Auf­ent­halts­qua­li­tät, wur­den der Stadt Bam­berg zuge­lei­tet. Auch trag­fä­hi­ge Kon­zep­te für die gewerb­li­che Ent­wick­lung in Bam­berg for­dert das Gre­mi­um mit Nachdruck. 


48.000 IHK-Mit­glie­der sind wahlberechtigt

Alle fünf Jah­re sind die rund 48.000 Mit­glieds­un­ter­neh­men der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth auf­ge­ru­fen, ihre Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter in die acht regio­na­len IHK-Gre­mi­en in Bam­berg, Bay­reuth, Forch­heim, Hof, Kro­nach, Kulm­bach, Lich­ten­fels und Marktredwitz/​Selb zu wählen.

Die Mit­glieds­un­ter­neh­men gehö­ren dabei einer der drei Wahl­grup­pen an, Indus­trie, Handel/​Tourismus oder Dienst­leis­tun­gen. Die Wirt­schafts­struk­tur vor Ort wird dabei in der Sitz­ver­tei­lung abge­bil­det. So ist sicher­ge­stellt, dass unter­schied­li­che Blick­win­kel der loka­len Wirt­schaft und viel unter­neh­me­ri­sche Kom­pe­tenz ehren­amt­lich in die Arbeit der IHK und des IHK-Gre­mi­ums einfließen.

Gemein­sam stärker

Ober­frän­ki­sche Regio­nal­in­itia­ti­ven wol­len noch enger zusammenarbeiten

Mehr zusam­men­ar­bei­ten für zukunfts­wei­sen­de Auf­ga­ben möch­ten zahl­rei­che ober­frän­ki­sche Regio­nal­in­itia­ti­ven. Zu einem vir­tu­el­len Mee­ting des IHK-Fach­aus­schus­ses “Stand­ort Ober­fran­ken”, des­sen Vor­sit­zen­der hat IHK-Vize­prä­si­dent Jörg Lich­ten­eg­ger eingeladen.

Ober­fran­ken ist ein star­ker Wirt­schafts­stand­ort. Zahl­rei­che pri­va­te und öffent­li­che Initia­ti­ven arbei­ten dar­an, die Regi­on nach vor­ne zu brin­gen und Ein­hei­mi­sche wie Außen­ste­hen­de von den Vor­zü­gen Ober­fran­kens zu über­zeu­gen. Im Mee­ting wur­den die Tätig­kei­ten der ver­schie­de­nen Orga­ni­sa­tio­nen eru­iert und der Fra­ge nach­ge­gan­gen, wie ein­zel­ne von der Arbeit ande­rer pro­fi­tie­ren können.

„Wir woll­ten Erfah­run­gen aus­tau­schen, weil wir über­zeugt sind, dass man in Koope­ra­ti­on mit Part­nern mehr errei­chen kann als allein”, so Lich­ten­eg­ger. Regio­nal- und Stand­ort­mar­ke­ting­initia­ti­ven, För­der­ver­ei­ne und orga­ni­sier­te Netz­wer­ke nutz­ten die Gele­gen­heit, über ihre Auf­ga­ben, Zie­le und aktu­el­len Pro­jek­te zu berich­ten, ver­bun­den jeweils mit der Ein­la­dung zur Ver­net­zung und Zusammenarbeit.

Und so prä­sen­tier­ten sich aus dem Osten des Regie­rungs­be­zirks das Bay­ern­Lab Wun­sie­del, die Ent­wick­lungs­agen­tur “Frei­raum für Macher”, die Künst­ler­ko­lo­nie Fich­tel­ge­bir­ge und der För­der­ver­ein Lebens- und Wirt­schafts­raum Fich­tel­ge­bir­ge. Aus dem Süden das Wirt­schafts­band A9 Frän­ki­sche Schweiz, die Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim und die Initia­ti­ve Rund um die Neu­bürg. Auch die Regio­nal­ma­nage­ments des Land­krei­ses Kro­nach, aus Stadt und Land­kreis Bay­reuth sowie Kro­nach Crea­tiv konn­ten sich vor­stel­len. Fach­li­che The­men brach­ten das Kunst­stoff­netz­werk Fran­ken, das Kfz-Zulie­fer­er­netz­werk “Ofra­Car” und der Mar­ke­ting-Club Ober­fran­ken ein. Das Cobur­ger Design­fo­rum Ober­fran­ken, die Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken und natür­lich die Ent­wick­lungs­agen­tur Ober­fran­ken Offen­siv run­de­ten das ein­drucks­vol­le Initia­ti­ven-Pot­pour­ri ab.


Mehr zusam­men­ar­bei­ten für zukunfts­wei­sen­de Aufgaben

Der Geschäfts­füh­rer von Ober­fran­ken Offen­siv, Frank Ebert, warb für eine inten­si­ve­re Zusam­men­ar­beit mit sei­ner “Dach­or­ga­ni­sa­ti­on”. Schließ­lich sei eine der Kern­auf­ga­ben von Ober­fran­ken Offen­siv, zukunfts­wei­sen­de Vor­ha­ben, Pro­jek­te und Events für und in Ober­fran­ken zu för­dern. „Wir ver­bin­den regio­na­le Enga­ge­ments gesamt­ober­frän­kisch über unser Netz­werk. Je enger wir zusam­men­ar­bei­ten umso bes­ser”, so Ebert. Die vie­len posi­ti­ven Ansät­ze in den Teil­re­gio­nen, in denen sich die Iden­ti­tät der Ober­fran­kens wider­spieg­le, wol­le man beflü­geln und nicht etwa „zude­cken oder gar schlucken”.

Gro­ße Bedeu­tung kommt dabei laut Ebert dem Pro­jekt “Image­pakt und Image­kam­pa­gne Ober­fran­ken” zu, das von Ober­fran­ken Offen­siv der­zeit im Rah­men eines För­der­pro­gramms zur Stär­kung regio­na­ler Iden­ti­tä­ten im Frei­staat Bay­ern umge­setzt wird. „Mit die­sem Pro­jekt wol­len wir das Ziel das Image Ober­fran­kens, sowohl im Innen­ver­hält­nis als auch von außen betrach­tet, wei­ter ver­bes­sern”, beton­te Ebert. Nach stra­te­gi­schen Ent­schei­dun­gen will man dazu nun in die Umset­zungs­pha­se mit einer Mar­ke­ting- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie ein­tre­ten – und dafür neue Part­ner gewinnen.


Künf­tig regel­mä­ßi­ger Austausch

„Ein über­aus gelun­ge­ner Aus­tausch und ein durch die Bank posi­ti­ves Feed­back der Regio­nal­in­itia­ti­ven”, so IHK-Vize­prä­si­dent Jörg Lich­ten­eg­ger. „Die Gemein­sam­keit zwi­schen den Initia­ti­ven wird aus­ge­baut, unse­re Zusam­men­ar­beit ver­tieft.” IHK, HWK und Ober­fran­ken Offen­siv haben sich spon­tan bereit­erklärt, der­ar­ti­ge Tref­fen künf­tig regel­mä­ßig in Prä­senz zu orga­ni­sie­ren. So will man auch die Per­spek­ti­ve der regio­na­len Wirt­schaft in den Initia­ti­ven noch stär­ker ver­an­kern und auf­zei­gen, wo Unter­neh­men von der Arbeit der loka­len Insti­tu­tio­nen pro­fi­tie­ren können.

Online-Stream statt Konzerthalle

Abschluss­fei­er der IHK-Berufs­aus­bil­dung muss­te digi­tal stattfinden

Im Rah­men einer digi­ta­len Abschluss­fei­er hat das IHK-Gre­mi­um Bam­berg die erfolg­rei­chen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten der IHK-Abschluss­prü­fung aus Stadt und Land­kreis Bam­berg geehrt. Auf­grund der nach wie vor gel­ten­den Coro­na-Bestim­mun­gen konn­te die Abschluss­fei­er dies­mal nicht in Prä­senz in der Kon­zert- und Kon­gress­hal­le stattfinden.

„Der Aus­bil­dungs­ab­schluss ist ein wich­ti­ger Mei­len­stein im Leben. Das gilt umso mehr, wenn man die Aus­bil­dung und Prü­fung unter Pan­de­mie­be­din­gun­gen durch­führt. Um den Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten Wert­schät­zung für ihre Leis­tung ent­ge­gen­zu­brin­gen und die Prü­fungs­bes­ten auch öffent­lich zu wür­di­gen, haben wir uns für ein digi­ta­les For­mat ent­schie­den“, erläu­tert IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and, die auch Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg ist.

Mit dem erfolg­rei­chen Aus­bil­dungs­ab­schluss haben die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten eine soli­de Basis für ihren Berufs­weg gelegt. „Eine erfolg­rei­che Berufs­aus­bil­dung ver­bin­det Theo­rie und Pra­xis. Sie gibt das nöti­ge Rüst­zeug für das wei­te­re Berufs­le­ben. Egal wohin die wei­te­re beruf­li­che Rei­se geht – Beruf, wei­ter­füh­ren­de Schu­le, Wei­ter­bil­dung oder Stu­di­um – mit einem erfolg­rei­chen Aus­bil­dungs­ab­schluss ste­hen Ihnen alle Türen offen. Das kann Ihnen nie­mand mehr neh­men“, so die IHK-Prä­si­den­tin in ihrer Begrü­ßung in Rich­tung der Absol­ven­tin­nen und Absolventen.


18 Prü­fungs­bes­te im Raum Bamberg

Im Rah­men der Som­mer­prü­fung haben im IHK-Gre­mi­um Bam­berg ins­ge­samt 502 Prüf­lin­ge an der Abschluss­prü­fung teil­ge­nom­men, davon 466 mit Erfolg (92,8 Pro­zent). 360 erfolg­rei­che Abschlüs­se gab es bei den kauf­män­ni­schen Beru­fen, 106 bei den gewerb­lich-tech­ni­schen. 18 Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten erreich­ten die Traum­no­te 1, jeweils neun bei den kauf­män­ni­schen bzw. gewerb­lich-tech­ni­schen Beru­fen. Sie erhiel­ten im Rah­men der Ver­an­stal­tung eine „vir­tu­el­le Auszeichnung“.


Fern­seh­koch: „Im Team zum Erfolg“

Mit einem kurz­wei­li­gen Impuls­vor­trag rich­te­te sich Alex­an­der Herr­mann, Ster­ne­koch, Gas­tro­nom, Fern­seh­koch und Autor aus Ober­fran­ken, an die erfolg­rei­chen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten. Unter dem Mot­to „Im Team zum Erfolg“ erläu­ter­te er am Bei­spiel sei­nes Unter­neh­mens Herrmann’s Post­ho­tel GmbH & Co. KG in Wirs­berg, dass ein groß­ar­ti­ger Erfolg nur mit einem groß­ar­ti­gen Team mög­lich ist. Aus sei­ner Sicht sei es ele­men­tar, sein Team stark und sicher zu machen, um es für den Berufs­all­tag zu wapp­nen. Dazu müs­se den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern stets ver­mit­telt wer­den, war­um sie sich enga­gie­ren sol­len. „Das ‚War­um‘ ist ele­men­tar wich­tig“, so Herr­mann. „Jeder ist stolz auf sich und leis­tet für das Gan­ze etwas!“

Stell­ver­tre­tend für die erfolg­rei­chen Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­tin­nen und ‑absol­ven­ten aus dem Raum Bam­berg bedank­te sich Nadi­ne Ber­ry von der Loh­mann-Koes­ter GmbH & Co. KG in Alten­dorf bei Ange­hö­ri­gen, IHK, Prü­fe­rin­nen und Prü­fern, Lehr­kräf­ten sowie Aus­bil­de­rin­nen und Aus­bil­dern für die Unter­stüt­zung wäh­rend der Aus­bil­dungs­zeit. Sie erin­ner­te an ihre Aus­bil­dungs­zeit zurück, die im Ver­gleich zur Schu­le einen völ­lig ande­ren Tages­ab­lauf mit sich gebracht habe. Wich­tig sei­en für sie per­sön­lich in der Coro­na-Zeit vor allem die vie­len Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen gewe­sen, die ihr die Ori­en­tie­rung „auf der Arbeit“ erleich­tert hät­ten. „Da hat­te ich viel Glück und bin sehr dank­bar“, so Berry.


Wir sagen Ja zur Ausbildung

Die Coro­na-Zeit mit ihren Ein­schrän­kun­gen sei für vie­le Unter­neh­men eine gro­ße Her­aus­for­de­rung gewe­sen, so Son­ja Weig­and. Eine Stüt­ze sei­en in die­ser schwie­ri­gen Zeit oft gera­de die gut aus­ge­bil­de­ten Fach­kräf­te und die Aus­zu­bil­den­den gewe­sen. Den erfolg­rei­chen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten wünsch­te die IHK-Prä­si­den­tin einen guten Start in das Berufs­le­ben, egal für wel­chen der vie­len mög­li­chen Wege man sich ent­schei­de: „Es freut mich immer jun­ge Men­schen zu sehen, die mit Elan, wiss­be­gie­rig und vol­ler Mut in die Zukunft gehen und etwas aus ihrem Leben machen.“ Mit der ober­frän­ki­schen Band Bar­fly und dem Song „Ein Hoch auf Euch“ ende­te die vir­tu­el­le Abschlussfeier.

Seit Juli 2020 rund 4.100 Anträ­ge aus der Regi­on bewilligt

Regi­on Bam­berg: Gut 115 Mil­lio­nen Euro Corona-Wirtschaftshilfen

115,2 Mil­lio­nen Euro an Coro­na-Wirt­schafts­hil­fen wur­den laut IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth seit Juli 2020 an 4.108 Antrag­stel­ler aus der Regi­on Bam­berg ausbezahlt.

„Die mona­te­lan­gen Schlie­ßun­gen in etli­chen Bran­chen war für vie­le Unter­neh­men exis­tenz­be­dro­hend. Die Coro­na­hil­fen konn­ten aber Schlim­me­res ver­hin­dern”, so Son­ja Weig­and, Prä­si­den­tin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth und Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bamberg.

Etwa 69,2 Mil­lio­nen Euro flos­sen an Antrag­stel­ler aus dem Land­kreis, wei­te­re 46 Mil­lio­nen Euro an Antrag­stel­ler aus der Stadt Bam­berg. Die­se Sum­me umfasst die Aus­zah­lun­gen aus der Novem­ber- und der Dezem­ber­hil­fe, den Über­brü­ckungs­hil­fen I bis III mit III Plus sowie der Neu­start­hil­fe und der Neu­start­hil­fe Plus. Die IHK Mün­chen und Ober­bay­ern war im Auf­trag der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung für die Abwick­lung der Wirt­schafts­hil­fen zustän­dig. Zu den 115,2 Mil­lio­nen Euro kom­men noch die Gel­der aus der Sofort­hil­fe, die zu Beginn der Pan­de­mie über die Regie­rung von Ober­fran­ken aus­be­zahlt wurden.

Im Land­kreis kam ein über­durch­schnitt­lich hoher Teil der Coro­na-Wirt­schafts­hil­fen, näm­lich 60,2 Pro­zent, dem Wirt­schafts­ab­schnitt Kunst, Unter­hal­tung und Erho­lung zugute.

In der Stadt und im Land­kreis gin­gen ins­ge­samt 48 Mil­lio­nen Euro an Antrag­stel­ler aus die­sem Sek­tor, das ent­spricht 41,7 Pro­zent. Wei­te­re 40,5 Mil­lio­nen Euro kamen Gas­tro­no­mie- und Beher­ber­gungs­be­trie­ben zugu­te, 8,2 Mil­lio­nen Euro dem Han­del und 5,0 Mil­lio­nen Euro dem Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be. Wei­te­re 13,5 Mil­lio­nen Euro flos­sen an Antrag­stel­ler in ande­ren Wirt­schafts­zwei­gen. Weig­and: „Die­se Beträ­ge zei­gen, wie weit­rei­chend die Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie waren.”

31 von 196 Kom­mu­nen erhö­hen Realsteuerhebesätze

Kom­mu­nen in der Klem­me brin­gen Unter­neh­men in die Klemme

2021 war aus finan­zi­el­ler Sicht für die meis­ten Kom­mu­nen coro­nabe­dingt alles ande­re als ein Zucker­schle­cken. Wich­tigs­te Stell­schrau­ben für die Kom­mu­nen auf der Ein­nah­men­sei­te sind die Real­steu­er­he­be­sät­ze. Die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth hat die Kom­mu­nen befragt, wie sich 2021 die Hebe­sät­ze ent­wi­ckelt haben.

31 Gemein­den der 196 im Ein­zugs­ge­biet der IHK haben ent­spre­chen­de Erhö­hun­gen vor­ge­nom­men. „Die Erhö­hung der Real­steu­ern in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie ist aus Sicht der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer für Ober­fran­ken Bay­reuth beson­ders bedenk­lich”, so IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohen­ner. „Die Coro­na-Kri­se belas­tet unse­re Mit­glieds­un­ter­neh­men in beson­de­rem Maße, die der­zeit teil­wei­se erheb­li­che Gewinn­ein­bu­ßen ver­zeich­nen müs­sen. Durch hohe Real­steu­er­he­be­sät­ze fließt im Ergeb­nis zusätz­li­ches Geld bei den Unter­neh­men ab. Steu­er­erhö­hun­gen für Unter­neh­men, gehen daher immer zu Las­ten von Sub­stanz und Liqui­di­tät und schla­gen sich nega­tiv auf die Inves­ti­tio­nen durch. Für die Unter­neh­men wer­den so die Vor­aus­set­zun­gen erschwert, Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze zu schaf­fen und zu erhalten.”


IHK-Umfra­ge zeigt eine Viel­zahl von Erhö­hun­gen auf

Zu den Real­steu­ern zäh­len neben der Gewer­be­steu­er auch die Grund­steu­ern A und B, erläu­tert Andre­as Wand­ner, Refe­rats­lei­ter Steu­ern, Finan­zen, Han­dels­re­gis­ter bei der IHK. „Bei 31 der 196 Gemein­den im Kam­mer­be­zirk gab es 2021 Erhö­hun­gen. Dage­gen hat kei­ne Gemein­de Sen­kun­gen vor­ge­nom­men.” Im Vor­jahr gab es 14 Erhö­hun­gen und zwei Sen­kun­gen. Die Ände­run­gen fal­len regio­nal unter­schied­lich aus. Wand­ner: „2021 gab es aber kein ein­zi­ges IHK-Gre­mi­um, in des­sen Ein­zugs­ge­biet alle Real­steu­ern kon­stant geblie­ben sind.”

Im Ein­zel­nen wur­de, so die Ergeb­nis­se der IHK-Umfra­ge, in 16 Kom­mu­nen die Gewer­be­steu­er erhöht. Die Grund­steu­er A wur­de in 21 und die Grund­steu­er B in 25 Fäl­len ange­ho­ben. Sen­kun­gen wur­den von kei­ner ein­zi­gen Gemein­de vor­ge­nom­men. „Der poli­ti­sche Fokus bei den Real­steu­ern liegt wei­ter­hin auf der Grund­steu­er­re­form. Bay­ern will hier­bei von der Öff­nungs­klau­sel Gebrauch machen und hat ein eige­nes Grund­steu­er­ge­setz im Ent­wurf vor­ge­legt”, so Wandner.


2021: Deut­li­che Erhö­hung bei den Realsteuern

Im Ver­gleich zu den Vor­jah­ren lässt sich 2021 eine deut­li­che­re Erhö­hung bei den Real­steu­ern aus­ma­chen. Zudem pla­nen der­zeit bereits neun Gemein­den im Ein­zugs­ge­biet der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth Erhö­hun­gen für 2022. Ein aus Sicht der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft wün­schens­wer­ter rück­läu­fi­ger Trend kann daher der­zeit nicht aus­ge­macht wer­den. Hohen­ner: „Die Kom­mu­nen ste­cken in der Zwick­müh­le. Einer­seits benö­ti­gen sie Ein­nah­men, nen­nens­wer­te Mehr­ein­nah­men las­sen sich dabei eigent­lich nur über die Real­steu­er­he­be­sät­ze errei­chen. Ande­rer­seits müs­sen bei einer Erhö­hung der Hebe­sät­ze die Unter­neh­men vor Ort blu­ten, die coro­nabe­dingt in den meis­ten Fäl­len sowie­so bereits stark unter Druck stehen.”


Gro­ße regio­na­le Unterschiede

Im Schnitt am höchs­ten ist der Gewer­be­steu­er-Hebe­satz, so Wand­ner, der Pro­jekt­lei­ter der Umfra­ge, in den Kom­mu­nen im IHK-Gre­mi­um Forch­heim mit 374,5 Punk­ten, gefolgt von den Kom­mu­nen in den IHK-Gre­mi­en Bay­reuth mit 361,5 Punk­ten und Lich­ten­fels mit 360,9 Punk­ten. Die nied­rigs­ten Hebe­sät­ze haben im Schnitt die Kom­mu­nen im IHK-Gre­mi­um Kro­nach mit 325,1 Punk­ten und Kulm­bach mit 331,4 Punk­ten. Im Schnitt ver­zeich­ne­te der IHK-Kam­mer­be­zirk gegen­über 2020 ein Plus von 2,3 Pro­zent­punk­ten auf 351,9. 2010 lag der Schnitt noch bei 331,2 Punkten.

Mit 400 Pro­zent­punk­ten den höchs­ten Gewer­be­steu­er­he­be­satz wei­sen Bisch­berg und Gerach (bei­de Land­kreis Bam­berg), Emt­manns­berg (Land­kreis Bay­reuth), Hal­lern­dorf, Igens­dorf und Pox­dorf (Land­kreis Forch­heim) und die Stadt Hof auf. Mit 250 Pro­zent­punk­ten ver­zeich­net Rei­chen­bach den nied­rigs­ten Gewerbesteuerhebesatz.


Erhö­hung der Hebe­sät­ze geht bei Unter­neh­mern ins Geld

Der Gewer­be­er­trag wird mit bin­den­der Wir­kung durch die Finanz­ver­wal­tung für die jewei­li­ge Kom­mu­ne ermit­telt. Als Berech­nungs­grund­la­ge gilt der steu­er­recht­li­che Gewinn. Die­ser Betrag wird mit der bun­des­weit ein­heit­li­chen Gewer­be­steu­er­mess­zahl von 3,5 Pro­zent mul­ti­pli­ziert. Die­ser Gewer­be­steu­er­mess­be­trag wird schließ­lich mit dem Gewer­be­steu­er­he­be­satz mul­ti­pli­ziert. Beträgt ein Hebe­satz bei­spiels­wei­se 400 Pro­zent­punk­te, so wird der die­ser mit dem Fak­tor 3,5 mul­ti­pli­ziert. Bei einem Hebe­satz von 400 bedeu­tet das 400 x 3,5. Das Unter­neh­men muss also 14 Pro­zent des jähr­li­chen Ertrags an sei­ne Gemein­de abtre­ten. Ein­zel­un­ter­neh­men und Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten haben einen Frei­be­trag in Höhe von 24.500 Euro, Kapi­tal­ge­sell­schaf­ten, also etwa einer GmbH, steht kein Frei­be­trag zu.


Grund­steu­er B. Teil­wei­se spür­ba­re Erhöhung

20 Gemein­den haben 2021 sowohl Grund­steu­er A als auch Grund­steu­er B erhöht, zwei Gemein­den die Grund­steu­er A und fünf die Grund­steu­er B. Beson­ders hoch fie­len die Erhö­hun­gen bei der Grund­steu­er B dabei in der Stadt Bam­berg aus mit einer Erhö­hung um 110 auf 535 sowie in Igens­dorf (Land­kreis Forch­heim) mit einer Erhö­hung um 70 auf 410 Punk­te. Bam­berg ver­zeich­net nach die­ser Erhö­hung den höchs­ten Hebe­satz bei der Grund­steu­er B. Im benach­bar­ten Hall­stadt liegt der Hebe­satz mit 250 Punk­ten am niedrigsten.

Wäh­rend die Grund­steu­er A für agra­risch genutz­ten Boden anfällt, fällt die Grund­steu­er B bei bau­lich genutz­tem Boden an.


Kom­mu­nen: Nur weni­ge Stell­schrau­ben für Mehreinnahmen

Die Kom­mu­nen sind haus­halts­recht­lich deut­lich stär­ker beschränkt als Bund und Län­der. Die Mög­lich­keit einer unbe­grenz­ten Kre­dit­fi­nan­zie­rung in Not­fäl­len ist ihnen nicht gewährt. Haupt­ein­nah­me­quel­len der Kom­mu­nen sind einer­seits Zuwei­sun­gen von Bund und Land, ande­rer­seits kom­mu­na­le Steu­er­ein­nah­men. Bei den Steu­ern spie­len die Gewer­be­steu­er und die Ein­kom­mens­steu­er die wich­tigs­te Rol­le, dahin­ter fol­gen die Grund­steu­ern und die Umsatz­steu­er. Den Kom­mu­nen ste­hen als Stell­schrau­ben bei den genann­ten Steu­ern in ers­ter Linie die Gewer­be­steu­er und die Grund­steu­er zur Ver­fü­gung. Bei der Ein­kom­mens­steu­er und der Umsatz­steu­er han­delt es sich um einen fest­ge­leg­ten Anteil an den ent­spre­chen­den Steuererträgen.

Kam­mern, Arbeits­agen­tu­ren, Schu­len, Gewerk­schaf­ten und Poli­tik Hand in Hand

Ers­ter ober­frän­ki­scher Schul­gip­fel: Aus­bil­dung stärken!

Noch sind rund 3.500 Aus­bil­dungs­plät­ze für das neue Aus­bil­dungs­jahr in Ober­fran­ken unbe­setzt. Gleich­zei­tig ent­schei­den sich coro­nabe­dingt immer mehr Schul­ab­sol­ven­ten für eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le oder ein Stu­di­um. Beim ers­ten ober­frän­ki­schen Schul­gip­fel stand die Fra­ge im Mit­tel­punkt, wie die Vor­tei­le der beruf­li­chen Bil­dung bes­ser trans­por­tiert wer­den können.

Die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth rief – und alle kamen. Auf dem ers­ten ober­frän­ki­schen Schul­gip­fel tausch­ten sich Wirt­schafts­kam­mern, Agen­tu­ren für Arbeit, DGB, der AK SCHULEWIRTSCHAFT sowie Ver­tre­ter der Gym­na­si­en, der Real- und Mit­tel­schu­len dar­über aus, wie die Vor­tei­le der beruf­li­chen Bil­dung bes­ser kom­mu­ni­ziert wer­den kön­nen. Mit der stell­ver­tre­ten­den CSU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den im Baye­ri­schen Land­tag, Gud­run Bren­del-Fischer, war auch das ober­frän­ki­sche Mit­glied des Aus­schus­ses für Bil­dung und Kul­tus im Baye­ri­schen Land­tag vor Ort.

In ihrer Begrü­ßung skiz­zier­ten die Haupt­ge­schäfts­füh­rer Gabrie­le Hohen­ner (IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth), Sieg­mar Schna­bel (IHK zu Coburg) und Rein­hard Bau­er (Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken) die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie auf die Aus­bil­dungs­platz­si­tua­ti­on und die wich­ti­ge Rol­le der beruf­li­chen Bil­dung für den Stand­ort Ober­fran­ken. Hohen­ner ver­weist dar­auf, dass ganz Deutsch­land mit einem spür­ba­ren Rück­gang bei den Aus­bil­dungs­zah­len kämpft. Coro­nabe­dingt ent­schei­den sich deut­lich mehr jun­ge Men­schen für ein Stu­di­um oder eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le. „Die beruf­li­che Bin­dung ist aber trotz allem das Mit­tel der Wahl zur Behe­bung des Fach­kräf­te­man­gels”, macht Schna­bel deutlich.


Bedeu­tung der Aus­bil­dung bes­ser kommunizieren

Wie wich­tig neue Ideen in Sachen Aus­bil­dung sind, fasst DGB-Regi­ons­ge­schäfts­füh­rer Mathi­as Eckardt zusam­men: „Mir wird him­me­langst um den Stand­ort Ober­fran­ken, wenn es nicht gelingt, Nach­wuchs für die Aus­bil­dung zu gewin­nen. Irgend­wann droht sonst wegen des Fach­kräf­te­man­gels eine Abwan­de­rung der Unternehmen.”

Auch gera­de in der Poli­tik ist die her­aus­ra­gen­de Bedeu­tung der Aus­bil­dung noch nicht über­all ver­an­kert, so Bren­del-Fischer. So sehr die Inves­ti­tio­nen im Hoch­schul­be­reich den Stand­ort Ober­fran­ken stär­ken, sie ver­mis­se Ähn­li­ches auf der Aus­bil­dungs­ebe­ne. „Ohne ent­spre­chen­de Wei­chen­stel­lun­gen dro­hen ana­log zum Pfle­ge­not­stand vie­le wei­te­re Not­stän­de”, warnt Brendel-Fischer.

Inten­si­viert wer­den soll die Berufs­ori­en­tie­rung in den Schu­len, sind sich die Gip­fel­teil­neh­mer einig, sei es in Form einer per­sön­li­chen Bera­tung, über die Eltern oder über Aus­bil­dungs­mes­sen. Die Jah­re 2020 und 2021 haben klar gezeigt, wel­che her­aus­ra­gen­de Rol­le Aus­bil­dungs­mes­sen in Prä­senz spie­len. Das digi­ta­le Pen­dant kann die­se Rol­le allen­falls ansatz­wei­se aus­fül­len. Bau­stei­ne, wie Berufs­prak­ti­ka, auch in nie­der­schwel­li­ger Form, Selbst­tests oder Speed-Datings in einem neu­en For­mat sol­len aus­ge­baut werden.


Eltern spie­len eine her­aus­ra­gen­de Rolle

Eltern sei­en wei­ter­hin sehr wich­tig für die Berufs­wahl der Schul­ab­gän­ger: „Mein Kind soll es bes­ser haben als ich”, so umschreibt Dr. Micha­el Pfitz­ner von SCHULEWIRTSCHAFT in Ober­fran­ken den klas­si­schen Gedan­ken­gang vie­ler Eltern. Aller­dings habe sich der Arbeits­markt in den ver­gan­ge­nen Jah­ren maß­geb­lich ver­än­dert. Längst hat der Kar­rie­re­weg über die Aus­bil­dung deut­lich an Attrak­ti­vi­tät gewon­nen. Höhe­re Ein­kom­men, eine bes­se­re Arbeits­platz­si­cher­heit und deut­lich attrak­ti­ve­re Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten spre­chen heu­te für eine Aus­bil­dung – auch im Ver­gleich zum Stu­di­um. Umso wich­ti­ger sei der Kon­takt zu den Eltern. Hohen­ner: „Hier wol­len wir gemein­sam neue Wege gehen”.


Schwä­che­re Schü­ler mitnehmen

Sor­ge berei­tet, dass es immer noch etli­che Schul­ab­gän­ger ohne Abschluss gibt. Einig waren sich die Teil­neh­mer, dass die­ser Ziel­grup­pe mehr Auf­merk­sam­keit gewid­met wer­den müs­se, etwa in Form der assis­tier­ten Aus­bil­dung, mit Ein­stiegs­qua­li­fi­zie­run­gen und mehr nie­der­schwel­li­gen Aus­bil­dungs­an­ge­bo­ten, wie es Sebas­ti­an Pei­ne, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bay­reuth- Hof zusammenfasst.

Die Schü­ler sei­en nicht schlech­ter gewor­den, es ent­schei­den sich aber immer mehr Absol­ven­ten mit einem guten Abschluss für ein Stu­di­um, so dass die Zahl der Bewer­ber mit schlech­te­ren Zeug­nis­sen für einen Aus­bil­dungs­platz in Rela­ti­on steige.

Des­halb gewin­ne die Unter­stüt­zung von Aus­zu­bil­den­den beim Berufs­schul­all­tag auch immer mehr an Bedeu­tung. Da die Zahl der Berufs­schü­ler gene­rell rück­läu­fig sei und es bei etli­chen Beru­fen immer schwe­rer wird, Berufs­schul­klas­sen zu bil­den, gewin­ne außer­dem eine Beschu­lung nach Berufs­grup­pen immer mehr an Bedeutung.


Netz­wer­ke ausbauen

Die bestehen­den Netz­wer­ke sol­len wei­ter aus­ge­baut wer­den, auch zwi­schen den Betei­lig­ten des Schul­gip­fels. Es besteht Einig­keit dar­über, dass dies vor allem auf Arbeits­ebe­ne gesche­hen müs­se. Hohen­ner: „Es muss uns gelin­gen, alle Akteu­re zusam­men­zu­brin­gen, auch gera­de auf Arbeits­ebe­ne. Die­ser Schritt steht auch im Fokus der kom­men­den Monate.”

Vor allem die Aus­lands­nach­fra­ge beflügelt

Ober­frän­ki­sche Indus­trie wie­der auf Kurs

„Die ober­frän­ki­sche Indus­trie hat den Coro­na-Schock offen­sicht­lich über­wun­den”, so Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. Der Umsatz im zwei­ten Quar­tal 2021 lag nicht nur 29,1 Pro­zent über dem Wert von 2020, son­dern auch 1,9 Pro­zent über dem zwei­ten Quar­tal 2019.

Nach dem Umsatz­ein­bruch von über 20 Pro­zent im Juni 2020 hat sich die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft wie­der schnell erholt. Die Sta­bi­li­sie­rung wur­de dabei ins­be­son­de­re von der Aus­lands­nach­fra­ge getra­gen. „Wie hoch der Umsatz­zu­wachs ohne die aktu­el­len Eng­päs­se bei der Roh­stoff­be­schaf­fung und den Kapa­zi­täts­aus­fäl­len bei Con­tai­nern wären, lässt sich nicht quan­ti­fi­zie­ren”, so Hohen­ner. Mit 6,0 Mil­li­ar­den Euro liegt der Umsatz im 2. Quar­tal 2021 rund 1,3 Mil­li­ar­den Euro über dem Wert vom zwei­ten Quar­tal 2020 und immer­hin 112 Mil­lio­nen Euro über dem Ergeb­nis von 2019.


Umsatz­zu­wachs auch gegen­über Vor-Coro­na-Jahr 2019

Gegen­über dem zwei­ten Quar­tal 2019 leg­ten vor allem die Kfz-Zulie­fe­rer mit einem Plus von 58 Pro­zent zu. Die­se stan­den bereits 2019 enorm unter Druck, hier ist zunächst eine Sta­bi­li­sie­rung bei der Nach­fra­ge erfolgt. Teil­wei­se ist die­ser Zuwachs auf einen sta­tis­ti­schen Effekt zurück­zu­füh­ren. Aber auch die Her­stel­ler von Glas und Kera­mik, Tex­ti­li­en und che­mi­schen Erzeug­nis­sen leg­ten in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren zwei­stel­lig zu. Spür­ba­re Ein­brü­che hat­ten vor allem die Dru­cke­rei­en und die Her­stel­ler von Möbeln zu verzeichnen.

„Damit hat Ober­fran­ken die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie noch längst nicht über­wun­den, da etwa Ein­zel­han­del, Gas­tro­no­mie und Beher­ber­gungs­ge­wer­be, aber auch Mes­se­bau­er und ‑ver­an­stal­ter oder Schau­stel­ler die Aus­wir­kun­gen von Coro­na oft noch sehr deut­lich spü­ren”, so Hohenner.

Aber zumin­dest scheint sich die Ent­wick­lung in der Indus­trie sta­bi­li­siert zu haben. Dass die Ampeln dort wei­ter auf Grün ste­hen, zei­gen auch die Ergeb­nis­se der letz­ten IHK-Kon­junk­tur­be­fra­gung, wo sich die Indus­trie­un­ter­neh­men für das Jahr 2021 opti­mis­tisch äußern.

Lie­fer­eng­päs­se und Preis­stei­ge­run­gen bei Rohprodukten

Vol­le Auf­trags­bü­cher und doch Kurzarbeit?

Seit 2019 sind die Prei­se bei etli­chen Roh­stof­fen laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt regel­recht explo­diert, Kurz­ar­beit ist daher trotz vol­ler Auf­trags­bü­cher lei­der die bit­te­re Wahr­heit laut der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth.

In vie­len Bran­chen besteht eine hohe Nach­fra­ge, etwa im Bau­sek­tor oder auch in vie­len Indus­trie­bran­chen, ob bei Kfz-Zulie­fe­rern, in der Kunst­stoff- oder der Stahl­ver­ar­bei­tung. Gleich­zei­tig sind Roh­stof­fe und Halb­wa­ren nur mit erheb­li­chen Lie­fer­fris­ten oder gar nicht erhält­lich. Hohen­ner: „Aktu­ell stei­gen die Erzeu­ger­prei­se so stark an wie zuletzt bei der zwei­ten Ölkri­se 1982. Eine beängs­ti­gen­de Entwicklung.”

Das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt ver­öf­fent­licht monat­lich für über 1.500 Roh­stof­fe Preis­in­di­zes. Seit 2019 sind die Prei­se bei etli­chen Pro­duk­ten regel­recht explo­diert, etwa bei Holz, Stahl oder Kup­fer, aber auch bei elek­tro­ni­schen Bau­tei­len wie Chips oder Halb­lei­tern, bei Dämm­stof­fen, selbst bei Kron­kor­ken. Die Prei­se sind in vie­len Fäl­len um 50 Pro­zent und mehr angestiegen.


Holz: Viel­schich­ti­ge Grün­de für Knappheit

Das Bei­spiel Holz zeigt, wel­che Aus­wir­kun­gen die Pro­dukt­knapp­heit hat. „Sehr stark betrof­fen sind hier nicht nur die Bau­in­dus­trie und ‑hand­werk, son­dern inzwi­schen prak­tisch alle Bran­chen, weil auch Holz­pa­let­ten und Holz­pack­mit­tel knapp wer­den”, so Peter Beli­na von der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth.

Die Grün­de für die aktu­el­le Situa­ti­on sind viel­fäl­tig. Beim Holz etwa kom­men gleich eini­ge Aspek­te zusam­men. Dass die Nach­fra­ge enorm ange­stie­gen ist, liegt nicht zuletzt dar­an, dass vor allem Chi­na und die USA Kon­junk­tur­pro­gram­me auf­ge­legt haben, wodurch die Nach­fra­ge enorm ange­stie­gen ist. Ande­rer­seits steht weni­ger wei­ter­ver­ar­beit­ba­res Holz zur Ver­fü­gung. Durch die extre­me Tro­cken­heit der ver­gan­ge­nen Jah­re sei der Bor­ken­kä­fer­be­fall in Mit­tel­eu­ro­pa sehr hoch, dadurch steht weni­ger Holz zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung zur Ver­fü­gung. In den USA und Kana­da und Russ­land wüten Wald­brän­de. Russ­land schließ­lich hat einen Export­stopp von Holz nach Chi­na verhängt.


Stahl: Nach­fra­ge in Chi­na sehr stark gestiegen

Chi­na war bis vor zwei Jah­ren größ­ter Expor­teur von Stahl, das Land hat bei der Pro­duk­ti­on einen Welt­markt­an­teil von 50 Pro­zent. Seit eini­gen Mona­ten impor­tiert das Land Stahl. Hohen­ner: „Die Aus­wir­kun­gen bekom­men wir auch in Euro­pa zu spüren.”


Was­ser und Feu­er brem­sen Chipproduktion

Beli­na: „Ganz ande­re Grün­de gibt es für die Eng­päs­se bei Chips und Halb­lei­tern.” Für die Pro­duk­ti­on wer­de viel Was­ser benö­tigt, auf­grund einer extre­men Dür­re in Tai­wan, einem der Haupt­ex­port­län­der, muss­te dort die Pro­duk­ti­on mona­te­lang redu­ziert wer­den. Der Brand in einem gro­ßen Chip­werk in Japan habe zu wei­te­ren Eng­päs­sen geführt. Euro­pa und vor allem die Kfz-Her­stel­ler wol­len unab­hän­gi­ger von den asia­ti­schen Vor­lie­fe­ran­ten wer­den, eine sol­che Wen­de lässt sich aber nicht kurz­fris­tig realisieren.


Wei­ter­hin knap­pe Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten aus Fernost

Hin­zu kom­men außer­or­dent­li­che Eng­päs­se und Preis­stei­ge­run­gen beim Con­tai­ner­ver­kehr etwa zwi­schen Chi­na und Euro­pa. Der SCFI-Index (Shang­hai Con­tai­ne­ri­zed Freigt Index) zeigt, dass die Prei­se Ende Juli rund vier­mal so hoch waren wie 2019, Ten­denz wei­ter stei­gend. Welt­weit ist der Bau von über 300 Con­tai­ner­schif­fen in Auf­trag gege­ben, aber auch deren Rea­li­sie­rung benö­tigt Jahre.

„Die Lie­fer­ket­ten wer­den die Kon­junk­tur noch über Mona­te beschäf­ti­gen. Kurz­fris­ti­ge Lösun­gen sind nicht in Sicht”, macht Hohen­ner deut­lich. „Gene­rell wächst die Erkennt­nis, dass Euro­pa unab­hän­gi­ger wer­den muss etwa von Lie­fe­ran­ten aus Fern­ost. Auch das Recy­cling von Pro­duk­ten wird wich­ti­ger werden.”

In ers­ten Bran­chen erfolgt bereits eine Neu­aus­rich­tung bei den Lie­fer­ket­ten. Der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth berät hier­zu bereits etli­che Unter­neh­men in Koope­ra­ti­on mit den deut­schen Auslandshandelskammern.

„Tas­te the Ausbildung“

Erfolg­rei­ches IHK-Pilot­pro­jekt zur Berufsorientierung

Mit dem Pilot­pro­jekt „Tas­te the Aus­bil­dung“ ist die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth einen neu­en Weg zur Berufs­ori­en­tie­rung gegan­gen mit dem Ziel, „Jugend­li­che und Aus­bil­dungs­be­trie­be zusam­men­zu­brin­gen – und das so unkom­pli­ziert und pra­xis­nah wie mög­lich“, wie Tors­ten Schmidt, der stell­ver­tre­ten­de Lei­ter Beruf­li­che Bil­dung bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, erläutert.

Bei dem Pilot­pro­jekt unter der Feder­füh­rung der IHK wur­den Schü­le­rin­nen und Schü­ler einer Bay­reu­ther Mit­tel­schu­le im Bus zu Aus­bil­dungs­be­trie­ben der Regi­on gefah­ren und erhiel­ten vor Ort aus ers­ter Hand Infor­ma­tio­nen und Ein­drü­cke über ver­schie­de­ne Aus­bil­dungs­be­ru­fe und ‑inhal­te. Im zwei­ten Schritt soll das Pilot­pro­jekt auf wei­te­re Regio­nen und Bran­chen aus­ge­wei­tet werden.

Am Pilot­pro­jekt-Tag steu­er­te der „Tas­te the Ausbildung“-Bus die Sta­tio­nen Emons Spe­di­ti­on GmbH in Him­mel­kron, Show­kü­che im MUPÄZ – Muse­en im Kulm­ba­cher Mönchs­hof e.V. und EDEKA Schnei­der­markt in Bind­lach aus den Bran­chen Logis­tik, Gas­tro­no­mie und Ein­zel­han­del an. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der 8. Klas­se der Albert-Schweit­zer-Schu­le in Bay­reuth konn­ten sich dort unter ande­rem über die Aus­bil­dungs­be­ru­fe Fach­kraft für Lager­lo­gis­tik, Fachlagerist/​in, Berufskraftfahrer/​in, Koch /​Köchin, Restaurantfachfrau/–mann, Brau­er und Mäl­zer, Verkäufer/​in und Kauf­man­n/-frau im Ein­zel­han­del infor­mie­ren. Außer­dem durf­ten sie einen Rund­gang durch die Logis­tik­hal­le machen, Holun­der­li­mo­na­de und „Stram­me Mäx­chen“ zube­rei­ten und einen Ein­blick in den All­tag eines Ein­zel­händ­lers werfen. 


Pra­xis­nä­he erleben

Teil­neh­mer und Lehr­kräf­te begrüß­ten das Kon­zept des Pilot­pro­jekts. Kris­ti­na Jäger, Aus­bil­de­rin bei Emons Spe­di­ti­on GmbH, lobt vor allem den Pra­xis­be­zug der Initia­ti­ve: „Für die Jugend­li­chen ist es wich­tig, mal zu sehen, wie die Pra­xis funk­tio­niert – sich mal ein­zu­füh­len in die­se Aus­bil­dungs­be­ru­fe und etwas prak­tisch erle­ben“, so Jäger. „Dies macht noch­mal einen ganz ande­ren Ein­druck als irgend­was Schrift­li­ches.“ Auch Klas­sen­leh­rer Mar­cus Kell­ner unter­stützt die Idee, Schü­le­rin­nen und Schü­ler „raus aus dem Schon­raum Schu­le“ zu brin­gen. „Es ist wich­tig, dass die Jugend­li­chen einen Ein­druck vom Arbeits­le­ben bekom­men, dass sie sehen, wofür sie die schu­li­sche Aus­bil­dung machen“, so Kell­ner, der als Begleit­per­son an dem Pro­jekt teil­nahm. Welch posi­ti­ven Effekt eine prak­ti­sche Vor­füh­rung haben kann, beleg­ten die Koch­ein­la­gen, die Alex­an­der Schütz und Team (Restau­rant Ursprung, Gast­hof Berg­hof in Press­eck) in der Show­kü­che des MUPÄZ Kulm­bach zeig­ten. Gleich zwei der teil­neh­men­den Schü­ler gaben nach der Ver­an­stal­tung an, sich eine Aus­bil­dung zum Koch vor­stel­len zu kön­nen, obwohl sie vor­her an die­sen Aus­bil­dungs­be­ruf nie gedacht hät­ten. Schü­ler Noel Jakob plä­diert daher auch für eine Fort­set­zung des Pro­jekts. „Die Leu­te, die viel­leicht noch nichts Pas­sen­des gefun­den haben, fin­den viel­leicht eine Anre­gung für eine Ausbildung.“


Jeder Ein­zel­ne ein Gewinn

„Jeder ein­zel­ne Jugend­li­che, den wir mit dem Pro­jekt für eine Aus­bil­dung gewin­nen kön­nen, ist zugleich ein Gewinn für die Regi­on“, so Schmidt mit Blick auf den Rück­gang an Aus­bil­dungs­be­wer­bun­gen, den vie­le Betrie­be bekla­gen. Dies lie­ge einer­seits an den Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie, da die Pha­se der Berufs­ori­en­tie­rung für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nur in sehr ein­ge­schränk­tem Umfang mög­lich war. Hin­zu kom­me laut Schmidt aber auch der seit eini­gen Jah­ren spür­ba­re Trend zur Aka­de­mi­sie­rung. „Die Vor­stel­lung, nur eine aka­de­mi­sche Aus­bil­dung ver­hilft zu beruf­li­chem Erfolg, stimmt jedoch nicht. Eine beruf­li­che Aus­bil­dung besticht durch den hohen Pra­xis­be­zug, her­vor­ra­gen­de Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten und finan­zi­el­le Unab­hän­gig­keit. Eine beruf­li­che Aus­bil­dung ver­sperrt kei­ne Türen, sie öff­net sie“, so Schmidt.


Infor­ma­ti­on und Kon­takt­auf­nah­me ohne gro­ße orga­ni­sa­to­ri­sche Hürden


Genau hier setzt das IHK-Pilot­pro­jekt „Tas­te the Aus­bil­dung“ an. Ziel ist es, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Abschluss­klas­sen die zahl­rei­chen Vor­tei­le einer Aus­bil­dung näher­zu­brin­gen und an kon­kre­ten Pra­xis­bei­spie­len zu ver­deut­li­chen. „Pra­xis statt Theo­rie“ – so das Leit­bild des Berufs­ori­en­tie­rungs-Kon­zepts. Die IHK stellt dabei die Kon­tak­te zu den Aus­bil­dungs­be­trie­ben und Schu­len her und orga­ni­siert die Besu­che. Das Kon­zept ermög­licht Infor­ma­ti­on und Kon­takt­auf­nah­me zwi­schen poten­zi­el­len Bewer­bern und Bewer­be­rin­nen und Aus­bil­dungs­be­trie­ben ohne gro­ße orga­ni­sa­to­ri­sche Hür­den. „Jugend­li­che kön­nen sich unver­bind­lich infor­mie­ren und in den ein oder ande­ren Beruf hin­ein­schnup­pern, die Aus­bil­dungs­be­trie­be kön­nen die Rah­men­be­din­gun­gen ihres Aus­bil­dungs­an­ge­bots direkt in der Ziel­grup­pe prä­sen­tie­ren“, erläu­tert der Lei­ter der IHK-Berufs­aus­bil­dung die Vor­tei­le des Kon­zepts. „Bei Inter­es­se kön­nen auch direkt vor Ort ers­te, infor­mel­le Gesprä­che geführt werden.“

Das Pilot­pro­jekt „Tas­te the Aus­bil­dung“ ist eine wei­te­re Initia­ti­ve der Kam­pa­gne „Wir sagen Ja zur Aus­bil­dung“, mit der die IHK für eine Stär­kung der Beruf­li­chen Bil­dung wirbt. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen rund um das The­ma Aus­bil­dung bie­tet die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth auf https://www.bayreuth.ihk.de/ausbildung

Her­aus­for­de­run­gen für die kom­men­de Bundesregierung

IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth: Coro­na-Pan­de­mie zeigt Lücken auf

„Die Coro­na-Pan­de­mie hat die Schwä­chen des Stand­or­tes Deutsch­land in aller Deut­lich­keit auf­ge­zeigt”, so Son­ja Weig­and, Prä­si­den­tin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, anläss­lich des IHK-Unter­neh­mens­ba­ro­me­ters zur Bun­des­tags­wahl. Sie appel­liert an die Poli­tik, den Stand­ort Deutsch­land wett­be­werbs­fä­hi­ger zu gestal­ten und die Ver­wal­tung in ein zeit­ge­mä­ßes, digi­ta­les Zeit­al­ter zu führen.

530 IHK-Mit­glieds­un­ter­neh­men waren auf­ge­for­dert, die Qua­li­tät des Stand­or­tes nach Schul­no­ten zu bewer­ten. „Eltern wären mit einem sol­chen Zeug­nis ihrer Zög­lin­ge wohl wenig glück­lich”, macht Gabrie­le Hohen­ner deut­lich, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth.

Büro­kra­tie in Deutsch­land: “man­gel­haft”

Beson­ders nega­tiv fiel die Bewer­tung des Stand­ort­fak­tors “Büro­kra­tie” aus, einer­seits durch die Viel­zahl und Kom­ple­xi­tät von Regeln, ande­rer­seits wegen der Dau­er von Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren. „Die ver­gan­ge­nen Mona­te haben gezeigt, dass es hier drin­gen­den Hand­lungs­be­darf gibt. Der Reform­stau in der öffent­li­chen Ver­wal­tung bremst die Wirt­schaft immer stär­ker aus”, so Weig­and. Über ein “man­gel­haft” (Note 4,7) kam der Stand­ort Deutsch­land bei der Büro­kra­tie nicht hin­aus. 88 Pro­zent der befrag­ten ober­frän­ki­schen Unter­neh­men for­dern des­halb, dass die nächs­te Bun­des­re­gie­rung die staat­li­chen Struk­tu­ren ver­schlankt, digi­ta­li­siert und beschleu­nigt. Weig­and: „Vie­le Unter­neh­men sehen die aus ihrer Sicht zu trä­ge und zu kom­pli­zier­te Büro­kra­tie als sehr kritisch.”


“Stand­ort D” unter Druck

Eine wei­te­re Leh­re aus der Pan­de­mie ist, dass der welt­wei­te Han­del wider­stands­fä­hi­ger und der Pro­duk­ti­ons­stand­ort Deutsch­land wie­der attrak­ti­ver wer­den müs­sen, was 57 Pro­zent der Unter­neh­men fordern.

Dies zeigt sich auch an der Beur­tei­lung wei­te­rer wich­ti­ger Stand­ort­fak­to­ren. Auf­fal­lend nega­tiv wur­den dabei die Ener­gie­prei­se (Note 4,7) und die Unter­neh­mens­be­steue­rung (Note 4,1) bewer­tet, zwei ent­schei­den­de Fak­to­ren für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Stand­or­tes Deutschland.

Aber auch bei der Digi­ta­li­sie­rung (3,9), beim Fach­kräf­te­an­ge­bot (3,8), der Höhe der Arbeits­kos­ten (3,6) und der Grün­der­freund­lich­keit (3,4) fiel die Beur­tei­lung eher zurück­hal­tend aus. Recht posi­tiv dage­gen die Bewer­tun­gen von Ver­kehrs­in­fra­struk­tur (Note 2,8), Finan­zie­rungs­be­din­gun­gen sowie For­schung und Inno­va­ti­on (jeweils 2,7).


Leh­ren aus der Pandemie

Klar wird aber auch, dass Wirt­schaft und Gesell­schaft die Chan­cen und Poten­tia­le der Digi­ta­li­sie­rung noch viel stär­ker nut­zen müs­sen (54 Pro­zent Zustim­mung). Hier sehen sich auch die Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer selbst in der Pflicht. Kon­se­quen­zen aus der Pan­de­mie zie­hen die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men vor allem bei der Stär­kung der digi­ta­len Kom­pe­ten­zen der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, bei der Eta­blie­rung vir­tu­el­ler Bespre­chun­gen und Dienst­rei­sen (jeweils 90 Pro­zent Zustim­mung) sowie der Aus­wei­tung des mobi­len Arbei­tens (83 Pro­zent). „Die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men haben aus der Kri­se gelernt, ihre Leh­ren gezo­gen und die Wei­chen für die Zukunft gestellt”, so Hohenner.


Neue Bun­des­re­gie­rung muss Wei­chen stellen

„Nun ist der Staat in der Ver­ant­wor­tung und in der Pflicht, nach­zu­zie­hen. Auch wenn uns die Coro­na-Pan­de­mie Schwä­chen auf­ge­zeigt hat, eröff­net sie uns gleich­wohl Chan­cen, die­se in Stär­ken umzu­wan­deln und so gestärkt aus die­ser Pan­de­mie her­aus­zu­ge­hen”, so Weig­and. „Aus mei­ner Sicht ist das die Haupt­auf­ga­be der kom­men­den Regie­rung und Vor­aus­set­zung, wenn wir in der Welt­spit­ze blei­ben wollen.”

Gemein­sam mit allen ande­ren baye­ri­schen IHKs wur­den kon­kre­te Vor­schlä­ge aus­ge­ar­bei­tet, was die kom­men­de Bun­des­re­gie­rung vor­ran­gig ange­hen muss, um die­se Zie­le zu errei­chen. Alle Infor­ma­tio­nen zu den Ergeb­nis­sen des Unter­neh­mens­ba­ro­me­ters und den IHK-Posi­tio­nen zur Wahl sind zu fin­den unter http://ihkofr.de/positionen2021