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Universität - Page 2

Digi­ta­le Lehre

Mil­lio­nen­för­de­rung für Uni­ver­si­tät Bam­berg für zwei zukunfts­wei­sen­de Projekte

Neu­ar­ti­ge digi­ta­le Lehr-Lern­kon­zep­te ent­wer­fen, Dozie­ren­de bei deren Umset­zung umfas­send unter­stüt­zen und ent­spre­chen­de tech­ni­sche Lösun­gen bereit­stel­len: Das ist die Visi­on von zwei Pro­jek­ten, die ab dem 1. August 2021 star­ten wer­den. Dafür bekam die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg eine För­de­rung bewilligt.

Ziel der Pro­jek­te ist es, den aktu­el­len Digi­ta­li­sie­rungs­schub zu nut­zen, um die Hoch­schul­leh­re neu zu den­ken und stra­te­gisch wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Ins­ge­samt bis zu 4,1 Mil­lio­nen Euro erhält die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg dafür aus der ers­ten För­der­be­kannt­ma­chung „Hoch­schul­leh­re durch Digi­ta­li­sie­rung stär­ken“ des Bund-Län­der-Pro­gramms „Inno­va­ti­on in der Hoch­schul­leh­re“. Bis zu 3,7 Mil­lio­nen Euro ent­fal­len auf das Pro­jekt „Digi­ta­le Kul­tu­ren in der Leh­re ent­wi­ckeln“ (DiKu­Le). Bis zu 390.000 Euro auf „Qua­li­tät digi­tal gestütz­ter Leh­re an baye­ri­schen Hoch­schu­len stär­ken“ (QUADIS), ein Ver­bund­pro­jekt, an dem sich die Uni­ver­si­tät Bam­berg gemein­sam mit elf baye­ri­schen Hoch­schu­len und drei hoch­schul­über­grei­fen­den Ein­rich­tun­gen beteiligt.

„Das Pro­jekt DiKu­Le gibt uns die Mög­lich­keit, die Leh­re an der Uni­ver­si­tät Bam­berg zukunfts­fä­hig zum Woh­le unse­rer Stu­die­ren­den wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und dabei sowohl die Chan­cen digi­ta­li­sier­ter For­ma­te als auch die Poten­zia­le von Prä­senz­leh­re kon­struk­tiv zu inte­grie­ren. Zugleich kön­nen wir dank QUADIS einen wert­vol­len Bei­trag in der bay­ern­wei­ten Ent­wick­lung moder­ner Fort- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te leis­ten“, freut sich der Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de Prof. Dr. Ste­fan Hör­mann, der bei­de Bam­ber­ger För­der­be­wer­bun­gen für die Uni­ver­si­täts­lei­tung ver­ant­wor­tet, über den Dop­pel­er­folg. Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Kai Fisch­bach ergänzt: „Dank unse­res Erfolgs im Rah­men der High­tech Agen­da Bay­ern kön­nen wir die infor­ma­ti­schen und tech­ni­schen Aspek­te in allen Fakul­tä­ten deut­lich stär­ken und die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit noch wei­ter aus­bau­en. Dar­aus erge­ben sich ins­be­son­de­re auch für die­se bei­den aktu­el­len Vor­ha­ben außer­ge­wöhn­li­che Per­spek­ti­ven und Möglichkeiten.“


Drei Maß­nah­men wer­den für die Leh­re an der Uni­ver­si­tät Bam­berg in den kom­men­den Jah­ren rich­tungs­wei­send sein

Im Pro­jekt DiKu­Le arbei­ten künf­tig über 30 Leh­ren­de aller vier Bam­ber­ger Fakul­tä­ten in drei Maß­nah­men zusam­men, um die uni­ver­si­täts­wei­te Digi­ta­li­sie­rung in der Leh­re vor­an­zu­trei­ben. Die ers­te Maß­nah­me wid­met sich der Video­ge­stal­tung und ‑pro­duk­ti­on. Ent­wi­ckelt wird dazu unter ande­rem eine Open-Source-Lösung zur Gestal­tung inter­ak­ti­ver Vide­os auf Online-Lern­platt­for­men wie Mood­le oder Pan­op­to. „Damit möch­ten wir die Leh­ren­den dabei unter­stüt­zen, ihre didak­ti­schen Kon­zep­te mit viel­fäl­ti­gen und abwechs­lungs­rei­chen digi­ta­len For­ma­ten zu rea­li­sie­ren“, sagt Prof. Dr. Julia Franz, die den Pro­jekt­an­tra­g­an­trag als ehe­ma­li­ge Vor­sit­zen­de des Bei­rats der Aka­de­mie für Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen und wis­sen­schaft­li­che Wei­ter­bil­dung gemein­sam mit dem Spre­cher des Chief Infor­ma­ti­on Office, Prof. Dr. Domi­nik Herr­mann, feder­füh­rend koor­di­niert und geschrie­ben hat. „Bei­den gebührt unser größ­ter Dank. Kol­le­gin Franz und Kol­le­ge Herr­mann haben höchst erfolg­reich ein fakul­täts­über­grei­fen­des Team gelei­tet und die gewal­ti­ge Her­aus­for­de­rung groß­ar­tig gemeis­tert“, bedankt sich Ste­fan Hör­mann im Namen der Universitätsleitung.

Um die Fra­ge, wie Online-Leh­re didak­tisch gestal­tet sein soll­te, um Stu­die­ren­de best­mög­lich zu moti­vie­ren und Lern­an­rei­ze zu schaf­fen, geht es in der zwei­ten Maß­nah­me. Dazu wer­den zum Bei­spiel Open-Source-Werk­zeu­ge ent­wi­ckelt, mit denen Stu­die­ren­de indi­vi­du­el­les Feed­back zum Lern­fort­schritt erhal­ten und dadurch ihr Zeit­ma­nage­ment ver­bes­sern kön­nen. Maß­nah­me Num­mer drei wid­met sich spe­zi­ell der lehr­amts­be­zo­ge­nen Hoch­schul­leh­re. In den sechs bereits bestehen­den bezie­hungs­wei­se sich im Auf­bau befind­li­chen Lehr-Lern-Labo­ren der Uni­ver­si­tät erpro­ben Dozie­ren­de und Stu­die­ren­de gemein­sam, wie sich E‑Learning und Prä­senz­leh­re sinn­voll und gewinn­brin­gend ver­knüp­fen las­sen. „Alle Maß­nah­men wer­den pro­jekt­be­glei­tend eva­lu­iert“, erklärt Domi­nik Herr­mann. „Und eine eigens ein­ge­rich­te­te Koor­di­na­ti­ons­stel­le wird das Erreich­te inner­halb der Uni­ver­si­tät Bam­berg ver­an­kern. Die ent­wi­ckel­ten Werk­zeu­ge und For­ma­te wer­den wir natür­lich auch ande­ren Hoch­schu­len zur Ver­fü­gung stellen.“


Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len für Ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten: gemein­sam eine neu­ar­ti­ge Wei­ter­bil­dungs­stra­te­gie entwickeln

Ziel des Ver­bund­pro­jekts QUADIS ist es, die hoch­schul­di­dak­ti­sche Wei­ter­bil­dung bay­ern­weit auf einem hohen Qua­li­täts­ni­veau zu digi­ta­li­sie­ren und zu fle­xi­bi­li­sie­ren. Für Dozen­tin­nen und Dozen­ten soll ein umfas­sen­des Fort- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bot zu digi­tal gestütz­ter Leh­re ent­wi­ckelt, dabei ent­ste­hen­des Arbeits- und Lern­ma­te­ri­al allen Inter­es­sier­ten zugäng­lich gemacht wer­den. Der wis­sen­schaft­li­che Aus­tausch zu Online-Leh­re wird – ein Novum – nicht nur zwi­schen Uni­ver­si­tä­ten, son­dern auch zwi­schen Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len für Ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten initi­iert und inten­si­viert, um die stu­die­ren­den­ori­en­tier­te Hoch­schul­leh­re in Bay­ern nach­hal­tig zu stär­ken. Die Uni­ver­si­tät Bam­berg wird dabei ins­be­son­de­re ihre Exper­ti­se im Bereich Trans­fer­un­ter­stüt­zung sowie zu Lern­pro­zes­sen in ana­lo­gen, hybri­den und digi­ta­len For­ma­ten einbringen.

Die bei­den Pro­jek­te „Digi­ta­le Kul­tu­ren in der Leh­re ent­wi­ckeln“ und „Qua­li­tät digi­tal gestütz­ter Leh­re an baye­ri­schen Hoch­schu­len stär­ken“ star­ten am 1. August 2021, die Lauf­zeit beträgt 36 Mona­te bis Ende Juli 2024. Ins­ge­samt gin­gen bei der Stif­tung Inno­va­ti­on in der Hoch­schul­leh­re 264 Anträ­ge ein, 139 Pro­jekt­vor­ha­ben wur­den als för­der­wür­dig ein­ge­stuft, dar­un­ter 115 Ein­zel- und 24 Ver­bund­an­trä­ge. Die Uni­ver­si­tät Bam­berg hat sich mit einem Ein­zel- und im Rah­men eines Ver­bund­an­trags um die För­de­rung bewor­ben, bei­de Anträ­ge durch­lie­fen das mehr­stu­fi­ge Aus­wahl­ver­fah­ren erfolg­reich. Nächs­ter Schritt ist die Ein­rei­chung eines kon­kre­ten Finan­zie­rungs­plans, nach des­sen Prü­fung im Som­mer 2021 die jeweils end­gül­ti­gen För­der­sum­men feststehen.

Bay­erns Wis­sen­schafts­mi­nis­ter Bernd Sibler wür­digt den Erfolg: „Die­se För­der­ent­schei­dung beschei­nigt unse­ren Hoch­schu­len auch auf dem für die Zukunft der Leh­re zen­tra­len Feld der Digi­ta­li­sie­rung krea­ti­ven Pio­nier­geist und viel­ver­spre­chen­de Kon­zep­te. Das macht mich stolz und ist ein ech­ter Mehr­wert für unse­re Stu­den­tin­nen und Studenten.“

Nach­hal­tig­keits­en­ga­ge­ment der Universität

Uni­ver­si­tät Bam­berg erneut als „Fair­trade-Uni­ver­si­ty“ ausgezeichnet

Für ihren Ein­satz in Sachen Nach­hal­tig­keit wird die Uni­ver­si­tät Bam­berg erneut aus­ge­zeich­net und darf wei­ter­hin den Titel „Fair­trade-Uni­ver­si­ty“ tra­gen. 2018 wur­de ihr der Titel erst­mals ver­lie­hen. Das The­ma Fair­trade ist ein Bereich des Nach­hal­tig­keits­en­ga­ge­ments der Otto-Friedrich-Universität.

Fair­trade-Uni­ver­si­ties för­dern das Bewusst­sein und das Enga­ge­ment von Hoch­schul­ak­teu­rin­nen und ‑akteu­ren für fai­ren Han­del – ver­bun­den mit der Umset­zung kon­kre­ter Pro­jek­te auf dem Cam­pus.
Das The­ma Fair­trade stellt eine Facet­te im gro­ßen The­men­kom­plex Nach­hal­tig­keit an der Uni­ver­si­tät Bam­berg dar und ist ein sicht­ba­rer und kon­kre­ter Bei­trag dazu. In der Ziel­ver­ein­ba­rung 2019–2022 stellt Nach­hal­tig­keit einen wich­ti­gen Eck­pfei­ler dar. Dr. Dag­mar Steu­er-Flie­ser, Kanz­le­rin der Uni­ver­si­tät Bam­berg, sagt: „Aus­zeich­nun­gen wie die­se bestä­ti­gen uns nicht nur in unse­ren Bemü­hun­gen um mehr Nach­hal­tig­keit, son­dern spor­nen uns gleich­zei­tig an, uns wei­ter­hin und ver­stärkt mit Nach­hal­tig­keits­the­men zu beschäf­ti­gen und wei­te­re Pro­jek­te an der Uni­ver­si­tät umzu­set­zen. Beson­ders auch unse­re Stu­die­ren­den leis­ten dazu mit eige­nen Initia­ti­ven einen wich­ti­gen Beitrag.“


Hoch­schul­ver­an­stal­tun­gen the­ma­ti­sie­ren Fairtrade

Seit 2018 ist eini­ges an der Uni­ver­si­tät pas­siert, um das The­ma Fair­trade in Leh­re, For­schung und Ver­wal­tung zu ver­an­kern und somit auch die Kri­te­ri­en einer „Fair­trade-Uni­ver­si­ty“ zu erfül­len: Hoch­schul­ver­an­stal­tun­gen über alle Fakul­tä­ten hin­weg the­ma­ti­sie­ren ver­stärkt das The­ma Fair­trade. Dazu zählt bei­spiels­wei­se das Semi­nar „Wie fair(-trade) ist Bam­berg? Eine sozi­al­ethi­sche Aus­ein­an­der­set­zung“ vom Lehr­stuhl für Theo­lo­gi­sche Ethik sowie ein Semi­nar zu Nach­hal­tig­keit in Ver­trieb und Mar­ke­ting an der Fakul­tät für Sozi­al- und Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten. Dar­über hin­aus gab es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren the­ma­ti­sche Film­vor­füh­run­gen, bei denen zum Bei­spiel der Film „Die grü­ne Lüge“ gezeigt und anschlie­ßend dis­ku­tiert wur­de. In Koope­ra­ti­on mit dem Stu­den­ten­werk Würz­burg wer­den in den Bam­ber­ger Men­sen fair gehan­del­te Pro­duk­te ange­bo­ten. Dar­über hin­aus kön­nen beim dies­jäh­ri­gen Dies aca­de­mi­cus, der Grün­dungs­fei­er der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät, erst­mals drei Nach­hal­tig­keits-Prei­se ver­lie­hen wer­den. Die Lyze­ums­stif­tung Bam­berg stif­tet die Prei­se, die an Mit­glie­der der Uni­ver­si­tät ver­lie­hen wer­den, die sich in For­schung, Leh­re und Cam­pus­ma­nage­ment beson­ders für Nach­hal­tig­keit einsetzen.

Koor­di­niert wer­den die Aktio­nen und Maß­nah­men rund um Fair­trade in einer der zehn Arbeits­grup­pen der Steue­rungs­grup­pe Nach­hal­tig­keit der Uni­ver­si­tät, die sich seit 2016 bereichs­über­grei­fend dem The­ma Nach­hal­tig­keit wid­met. Momen­tan ver­tre­ten 17 Per­so­nen die Berei­che Stu­di­um, Leh­re, For­schung und Ver­wal­tung. Dr. Caro­lin Brix-Asa­la lei­tet die Arbeits­grup­pe Fair­trade-Uni­ver­si­ty und ist zudem seit Sep­tem­ber 2020 für wei­te­re Nach­hal­tig­keits­the­men zustän­dig, wie etwa die EMAS-Vali­die­rung. Die Abkür­zung EMAS steht für „Eco-Manage­ment and Audit Sche­me“. Es han­delt sich dabei um ein frei­wil­li­ges Instru­ment der Euro­päi­schen Uni­on, das Orga­ni­sa­tio­nen unter­stützt, ihre Umwelt­leis­tung kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern. „Teil der Ziel­ver­ein­ba­rung 2019–2022 der Uni­ver­si­tät Bam­berg ist es, ihre Umwelt­aus­wir­kun­gen zunächst sys­te­ma­tisch zu erfas­sen und in Zukunft wei­ter zu ver­bes­sern“, erklärt Caro­lin Brix-Asala.


Fair­trade soll in der For­schung ver­stärkt ein The­ma werden

„In Zukunft möch­ten wir das The­ma Fair­trade noch stär­ker in der uni­ver­si­tä­ren Gemein­schaft und dar­über hin­aus ver­an­kern“, erklärt Dag­mar Steu­er-Flie­ser. Das bedeu­tet zum Bei­spiel bei Ver­an­stal­tun­gen der Uni­ver­si­tät noch mehr fair gehan­del­te Pro­duk­te anzu­bie­ten und mit exter­nen Part­ne­rin­nen und Part­nern zu koope­rie­ren. Ver­mit­telt durch Fair­trade Deutsch­land spricht bei der dies­jäh­ri­gen Nach­hal­tig­keits­wo­che der Uni­ver­si­tät bei­spiel­wei­se Refe­ren­tin Sarah Brock­mann vom Welt­haus Fürth zum The­ma „Regio­nal und Fair“. „Außer­dem ist es den Stu­die­ren­den ein Anlie­gen, dass mehr Fair­trade-Pro­duk­te auf dem Cam­pus ange­bo­ten wer­den. Wir wol­len das mit der AG Fair­ta­de-Uni­ver­si­ty unter­stüt­zen“, ergänzt Caro­lin Brix-Asa­la. Aber auch in der For­schung soll Inter­es­se für das The­ma geweckt wer­den, sodass bei­spiels­wei­se auch ver­mehrt Abschluss­ar­bei­ten mit Bezug zu Fair­trade ent­ste­hen können.

Das Netz­werk der deut­schen Fair­trade-Uni­ver­si­ties umfasst 32 Hoch­schu­len. Welt­weit gibt es die Kam­pa­gne dar­über hin­aus in Groß­bri­tan­ni­en, Bra­si­li­en, Süd­ko­rea und Polen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind zu fin­den unter https://www.uni-bamberg.de/nachhaltigkeit/organisation/fairtrade/

Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Kai Fisch­bach unter­zeich­net die Char­ta der Vielfalt

Öffent­li­che Ver­an­stal­tun­gen an der Uni­ver­si­tät Bam­berg zum 9. „Deut­schen Diversity-Tag“

Die Uni­ver­si­tät Bam­berg nimmt am kom­men­den Diens­tag, 18. Mai, erst­mals am bun­des­wei­ten „Diver­si­ty-Tag“ teil, der auf Initia­ti­ve der Char­ta der Viel­falt statt­fin­det. Sie ist eine Arbeit­ge­ben­den­in­itia­ti­ve, die Viel­falt in deut­schen Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen fördert.

Prof. Dr. Kai Fisch­bach, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät, hat bereits im Vor­feld die Char­ta der Viel­falt unter­zeich­net und sagt: „Mit der Unter­zeich­nung bekräf­tigt die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät nach­drück­lich ihr Enga­ge­ment für Viel­falt, Tole­ranz und Weltoffenheit.“

Dass die Uni­ver­si­tät Bam­berg die­ses Bekennt­nis lebt, zei­gen vie­le wei­te­re Maß­nah­men, die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ent­stan­den sind und nun kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt und um neue ergänzt wer­den: Im Rah­men des Akti­ons­ta­ges lobt die Uni­ver­si­tät erst­mals den „Diver­si­ty-Preis“ für Stu­die­ren­de sowie Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und ‑wis­sen­schaft­ler aus. Beim Dies aca­de­mi­cus, der Grün­dungs­fei­er der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät, im Novem­ber 2021 wird er zum ers­ten Mal ver­lie­hen. Gestif­tet wird der Preis durch das Unter­neh­men Ofa Bam­berg, Her­stel­ler von Stütz- und Kom­pres­si­ons­strümp­fen, Ban­da­gen und Orthe­sen. Dar­über hin­aus besuch­te im April die ers­te inter­na­tio­na­le Gast­pro­fes­so­rin mit Schwer­punkt Diver­si­tät die Uni­ver­si­tät – zunächst vir­tu­ell. Sechs sol­cher Gast­pro­fes­su­ren, die diver­si­täts­be­zo­ge­ne For­schungs- und Lehr­auf­ent­hal­te von zwei bis vier Wochen vor­se­hen, ver­tei­len sich 2021 auf alle Fakul­tä­ten der Uni­ver­si­tät. Ihre Lehr­ver­an­stal­tun­gen sowie vie­le wei­te­re Vor­trä­ge, Ring­vor­le­sun­gen und Work­shops an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät flie­ßen ins Vor­le­sungs­ver­zeich­nis „Gen­der & Diver­si­ty“ ein, das eben­falls in die­sem Som­mer­se­mes­ter erst­ma­lig erschie­nen ist.


Öffent­li­che Ver­an­stal­tun­gen rund um das The­ma Diversität

„Das Pro­gramm rund um den Diver­si­ty-Tag ist ein wei­te­rer Bau­stein, der uns dem Ziel näher­bringt, Ver­ständ­nis von und die Dis­kus­si­on über Viel­falt anzu­re­gen – uni­ver­si­täts­weit und dar­über hin­aus“, erklärt Prof. Dr. Chris­ti­ne Ger­hardt, Vize­prä­si­den­tin für Diver­si­tät und Inter­na­tio­na­les. Der bun­des­wei­te Diver­si­ty-Tag macht dar­auf auf­merk­sam, wie bunt und viel­fäl­tig die Gesell­schaft und Arbeits­welt sind. Im Zen­trum ste­hen dabei an der Uni­ver­si­tät zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen und Aktio­nen für alle, die sich für das The­ma inter­es­sie­ren, kri­ti­sche Fra­gen haben oder sich enga­gie­ren wol­len. Das Online-Pro­gramm erstreckt sich über drei Tage – von Diens­tag, 18. Mai, bis Don­ners­tag, 20. Mai – und beinhal­tet Vor­trä­ge und Podi­ums­dis­kus­sio­nen sowie eine Fort­bil­dung für alle Universitätsangehörigen.

Zwei der Ver­an­stal­tun­gen sind öffent­lich und inter­es­sier­te Gäs­te sind herz­lich dazu ein­ge­la­den. Am Diens­tag, 18. Mai, spricht Natha­lie Schlenz­ka von der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le des Bun­des ab 14.15 Uhr über Bau­stei­ne für Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ar­beit, die neben Hoch­schu­len auch für ande­re Berei­che der Gesell­schaft rele­vant sind. Dabei geht sie zum Bei­spiel auf Dis­kri­mi­nie­rungs­ri­si­ken, auch mit Blick auf die Coro­na-Pan­de­mie, ein und zeigt anhand prak­ti­scher Bei­spie­le, wie Hoch­schu­len die­sen begeg­nen kön­nen. Bei der anschlie­ßen­den Podi­ums­dis­kus­si­on unter dem Titel „Viel­falt ver­bin­det“ kom­men Exper­tin­nen und Exper­ten der Uni­ver­si­tät zu Wort. Dabei sind unter ande­rem Pro­fes­sor für Patho­psy­cho­lo­gie und Behin­der­ten­be­auf­trag­ter der Uni­ver­si­tät Dr. Jörg Wol­stein sowie die Vize­prä­si­den­tin und Ame­ri­ka­nis­tin Chris­ti­ne Ger­hardt. Sie dis­ku­tie­ren über den Zusam­men­hang von Anti­dis­kri­mi­nie­rung und Diver­si­tät und gehen dabei auf Aspek­te wie etwa Bar­rie­re­frei­heit, Fami­li­en­freund­lich­keit sowie Inter­na­tio­na­li­tät ein.

Im Rah­men der Ring­vor­le­sung der Frau­en­be­auf­trag­ten und des KulturPLUS/​WegE Pro­jekts wid­met sich um 18.15 Uhr Dr. Sabi­ne Sczes­ny, Pro­fes­so­rin für Sozia­le Neu­ro­wis­sen­schaft und Sozi­al­psy­cho­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Bern, der Fra­ge „Anti-Dis­kri­mi­nie­rung durch geschlech­ter­ge­rech­te Spra­che?“. Im Vor­trag wird aktu­el­le For­schung vor­ge­stellt, die Aus­kunft dar­über gibt, inwie­fern der Sprach­ge­brauch die Selbst- und Fremd­be­ur­tei­lun­gen von Frau­en und Män­nern beein­flusst und inwie­weit Sprach­struk­tu­ren und ‑gebrauch mit der erreich­ten gesell­schaft­li­chen Gleich­stel­lung der Geschlech­ter übereinstimmen.


Wei­te­re Informationen


Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Pro­gramm des Diver­si­ty-Tags sowie zur Anmel­dung für ein­zel­ne Ver­an­stal­tun­gen sind zu fin­den unter https://www.uni-bamberg.de/diversity/diversity-management-und-universitaeres-leben/diversity-tag-2021-vielfalt-verbindet/


Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum The­ma Diver­si­tät an der Uni­ver­si­tät Bam­berg sind zu fin­den unter https://www.uni-bamberg.de/diversity/


Das Vor­le­sungs­ver­zeich­nis „Gen­der & Diver­si­ty“ fin­det sich unter https://www.uni-bamberg.de/frauenbeauftragte/gender-diversity/

Neu­es CHE-Hoch­schul­ran­king der ZEIT zeigt: In Bam­berg lässt es sich sehr gut studieren

Spit­zen­plat­zie­run­gen für Bam­ber­ger Infor­ma­tik, Poli­tik­wis­sen­schaft und Geographie

Im aktu­el­len CHE-Hoch­schul­ran­king schnei­den Bam­ber­ger Stu­di­en­gän­ge erneut her­vor­ra­gend ab. Das CHE-Ran­king ist das detail­lier­tes­te und umfas­sends­te Ran­king deut­scher Uni­ver­si­tä­ten und Fach­hoch­schu­len. An der Uni­ver­si­tät Bam­berg wur­den 2021 die Fächer Geo­gra­phie, Infor­ma­tik und Poli­tik­wis­sen­schaft neu bewer­tet, die in meh­re­ren Kate­go­rien Spit­zen­plät­ze bele­gen konnten.

Für das Ran­king befragt das Cen­trum für Hoch­schul­ent­wick­lung (CHE) Stu­die­ren­de zu The­men wie etwa Lehr­an­ge­bot, Betreu­ungs- und Stu­di­en­si­tua­ti­on oder Aus­lands­auf­ent­hal­te und erhebt Daten zu Leh­re und Forschung.

In der Stu­die­ren­den­be­fra­gung sticht beson­ders die Bam­ber­ger Infor­ma­tik her­vor, die in acht Kate­go­rien die Spit­zen­grup­pe erreicht. Die Poli­tik­wis­sen­schaft punk­tet vor allem bei der Stu­di­en­or­ga­ni­sa­ti­on und erreicht in fünf Kate­go­rien Spit­zen­plat­zie­run­gen. Die Geo­gra­phie erreicht Spit­zen­plät­ze bei den Fak­ten rund ums Stu­di­um. Beson­ders posi­tiv wird der Kon­takt zur Berufs­pra­xis sowie die Unter­stüt­zung am Stu­di­en­an­fang bewer­tet. In allen Fächern wird die Aus­stat­tung der Biblio­thek gelobt. „Das CHE-Ran­king bestä­tigt erneut, dass wir in Bam­berg ein qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ges Stu­di­en­an­ge­bot zur Ver­fü­gung stel­len“, sagt Prof. Dr. Ste­fan Hör­mann, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de. „Wir freu­en uns über die zahl­rei­chen posi­ti­ven Bewer­tun­gen und sind sehr zufrie­den mit dem Gesamtergebnis.“


Bam­ber­ger Infor­ma­tik deutsch­land­weit spitze

Das Fach Infor­ma­tik schnei­det bei der Stu­die­ren­den­be­fra­gung exzel­lent ab und liegt in zwölf von ins­ge­samt 13 Bewer­tungs­ka­te­go­rien über dem deutsch­land­wei­ten Durch­schnitt. In acht Kate­go­rien erreicht sie die Spit­zen­grup­pe und ist damit unter den Uni­ver­si­tä­ten, die deutsch­land­weit am bes­ten abschnei­den. Die Stu­die­ren­den loben beson­ders die sehr gute Stu­di­en­or­ga­ni­sa­ti­on sowie die Unter­stüt­zung im Stu­di­um. Maß­geb­lich trägt zu die­ser über­aus posi­ti­ven Bewer­tung bei, dass die Stu­di­en­gän­ge qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Infor­ma­tio­nen zur Orga­ni­sa­ti­on des Stu­di­ums, aber auch zu Inhal­ten von Lehr­ver­an­stal­tun­gen zur Ver­fü­gung stel­len. „Es han­delt sich bei die­sem CHE-Ran­king um eine Bewer­tung des Fachs wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie“, sagt Prof. Dr. Danie­la Nick­las, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Infor­ma­tik, ins­be­son­de­re Mobi­le Softwaresysteme/​Mobilität, sowie Stu­di­en­de­ka­nin der Fakul­tät Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik (WIAI). „In gemein­sa­mer Anstren­gung haben es Leh­ren­de und Stu­die­ren­de geschafft, die Trans­for­ma­ti­on der Leh­re in die digi­ta­le Welt zu meis­tern, sodass wir erneut her­vor­ra­gen­de Bewer­tun­gen durch unse­re Stu­die­ren­den erhal­ten haben.“ In den kom­men­den Jah­ren soll noch ein­mal ver­stärkt die Betreu­ung der Stu­die­ren­den in den Blick genom­men wer­den. „Der Zuwachs an Pro­fes­su­ren in den nächs­ten zwei Jah­ren wird die bereits gute Betreu­ungs­si­tua­ti­on noch ein­mal enorm ver­bes­sern“, erklärt Nick­las. Die Fakul­tät WIAI, die bis­lang aus 16 Lehr­stüh­len und Pro­fes­su­ren besteht, wächst in den nächs­ten drei Jah­ren im Rah­men der High­tech Agen­da Bay­ern auf etwa 30 Lehr­stüh­le und Pro­fes­su­ren an.


Über­durch­schnitt­lich gute Bewer­tun­gen für die Politikwissenschaft

Stu­die­ren­de der Poli­tik­wis­sen­schaft bewer­ten ihr Fach über­durch­schnitt­lich gut. Als „Geheim­tipp unter den Top Powi­unis in Deutsch­land“ bezeich­net eine Per­son ihr Stu­di­en­fach in den offe­nen Fra­gen des Ran­kings. In zehn von zwölf bewer­te­ten Kate­go­rien über­trifft die Bam­ber­ger Poli­tik­wis­sen­schaft den Mit­tel­wert für alle Hoch­schu­len und erreicht in fünf Berei­chen die Spit­zen­grup­pe. Beson­ders zufrie­den sind die Stu­die­ren­den mit der all­ge­mei­nen Stu­di­en­si­tua­ti­on sowie der Stu­di­en­or­ga­ni­sa­ti­on. Außer­dem bewer­ten sie die Betreu­ung posi­tiv. So geben zum Bei­spiel rund 90 Pro­zent der befrag­ten Per­so­nen an, dass das sozia­le Kli­ma zwi­schen Stu­die­ren­den und Leh­ren­den gut oder sehr gut sei. „Wir freu­en uns über die sehr posi­ti­ve Bewer­tung unse­res Fachs“, sagt Prof. Dr. Moni­ka Heu­pel, Inha­be­rin der Pro­fes­sur für inter­na­tio­na­le und euro­päi­sche Poli­tik. „Auf die gute Betreu­ung unse­rer Stu­die­ren­den legen wir beson­ders viel Wert. Das Ran­king zeigt, dass uns das sehr gut gelingt. Der Trend der ver­gan­ge­nen Ran­kings setzt sich hier fort.“ Trotz der Coro­na-Pan­de­mie mit digi­ta­lem Stu­di­en­start erreicht die Poli­tik­wis­sen­schaft auch beim Indi­ka­tor „Unter­stüt­zung am Stu­di­en­an­fang“ sehr gute Ergeb­nis­se und erreicht die Spit­zen­grup­pe. So bie­tet das Fach bei­spiels­wei­se Bera­tungs­ge­sprä­che, stu­den­ti­sche Men­to­rin­nen und Men­to­ren sowie Erst­se­mes­ter-Tuto­ri­en an.


Bam­ber­ger Geo­gra­phie punk­tet mit gutem Kon­takt zur Berufspraxis

Das Fach Geo­gra­phie schnei­det ins­be­son­de­re bei den Fak­ten zum Stu­di­um sehr gut ab. „Wir sehen uns mit dem Ergeb­nis in unse­rem Kurs bestä­tigt, in den ver­gan­ge­nen Jah­ren einen kon­ti­nu­ier­li­chen Pro­zess in der Ver­bes­se­rung der Stu­di­en­be­din­gun­gen und Leh­re ins­be­son­de­re in den Mas­ter­stu­di­en­gän­gen ange­sto­ßen zu haben“, sagt Prof. Dr. Marc Rede­pen­ning, Inha­ber des Lehr­stuhls für Kul­tur­geo­gra­phie. Die Mas­ter­stu­di­en­gän­ge „Sozi­al- und Bevöl­ke­rungs­geo­gra­phie“ sowie „His­to­ri­sche Geo­gra­phie“ bie­ten einen über­durch­schnitt­lich guten Kon­takt zur Berufs­pra­xis. Hier liegt die Bam­ber­ger Geo­gra­phie in der Spit­zen­grup­pe. Dass vie­le Abschluss­ar­bei­ten im Aus­tausch mit der Pra­xis durch­ge­führt wer­den und mehr als 25 Pro­zent der Leh­re durch exter­ne Prak­ti­ke­rin­nen und Prak­ti­ker über­nom­men wird, wirkt sich hier beson­ders posi­tiv aus. „In Koope­ra­ti­on mit Gemein­den, Städ­ten und Kom­mu­nen bie­ten wir zum Bei­spiel ein ein­jäh­ri­ges For­schungs­se­mi­nar an, das den Stu­die­ren­den einer­seits For­schungs­pra­xis, aber auch Kon­takt zu Prak­ti­ke­rin­nen und Prak­ti­kern ermög­licht“, erklärt Rede­pen­ning. Außer­dem unter­stützt die Geo­gra­phie ihre Stu­di­en­an­fän­ge­rin­nen und ‑anfän­ger beson­ders gut und belegt auch hier einen Platz in der Spit­zen­grup­pe. „In den kom­men­den Jah­ren wer­den wir vor allem unse­re Bache­lor- und Lehr­amts­stu­di­en­gän­ge bei der Qua­li­täts­ent­wick­lung noch stär­ker in den Blick neh­men“, sagt Rede­pen­ning. „Im Bereich der Dritt­mit­te­lein­wer­bun­gen und Publi­ka­tio­nen erwar­ten wir im nächs­ten Ran­king noch­mal eine deut­li­che Ver­bes­se­rung, da vier grö­ße­re For­schungs­pro­jek­te gestar­tet sind, die in das aktu­el­le Ran­king noch nicht ein­ge­flos­sen sind.“

Das Cen­trum für Hoch­schul­ent­wick­lung bewer­tet jähr­lich ein Drit­tel der unter­such­ten Fächer neu. Im Jahr 2021 wur­den die Fächer Bio­che­mie, Bio­lo­gie /​Bio­wis­sen­schaf­ten, Che­mie, Geo­gra­fie, Geo­wis­sen­schaf­ten, Infor­ma­tik, Mathe­ma­tik, Medi­zin, Pfle­ge­wis­sen­schaft, Phar­ma­zie, Phy­sik, Poli­tik­wis­sen­schaft, Sport /​Sport­wis­sen­schaft und Zahn­me­di­zin untersucht.

Die voll­stän­di­gen Ergeb­nis­se des CHE-Hoch­schul­ran­kings sind zu fin­den unter https://www.zeit.de/che-ranking

Initia­ti­ve für geschlech­ter­ge­rech­te Berufs- und Studienwahl

Uni­ver­si­tät Bam­berg ist jetzt Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on von „Kli­schee­frei“

Die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg hat eine Ver­ein­ba­rung mit der Orga­ni­sa­ti­on „Kli­schee­frei“ unter­zeich­net. Die­se ver­folgt das Ziel, eine geschlech­ter­ge­rech­te Berufs- und Stu­di­en­wahl bun­des­weit zu etablieren.

„Die Uni­ver­si­tät Bam­berg setzt sich dafür ein, dass ihr Stu­di­en­fach­spek­trum allen Men­schen frei von Rol­len­ste­reo­ty­pen offen­steht“, sagt Prof. Dr. Kai Fisch­bach, Prä­si­dent der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg, bei der Unter­zeich­nung der „Klischeefrei“-Vereinbarung. Bei „Kli­schee­frei“ han­delt es sich um eine Initia­ti­ve, die jun­ge Men­schen dabei unter­stüt­zen möch­te, einen Beruf zu fin­den, der zu ihren Stär­ken und zu ihrer Lebens­pla­nung passt – und das frei von Geschlech­ter­kli­schees. „Wir möch­ten jun­ge Men­schen dabei unter­stüt­zen, ihre indi­vi­du­el­len Poten­zia­le zu erken­nen und die für sie rich­ti­ge Stu­di­en­wahl zu tref­fen“, sagt Kai Fischbach.


Die Uni­ver­si­tät berät frei von Klischees

„Bis ins spä­te 19. Jahr­hun­dert wur­den Frau­en vom Stu­di­um aus­ge­schlos­sen, in allen Fächern. Das hat sich zum Glück geän­dert“, erklärt Prof. Dr. Chris­ti­ne Ger­hardt, Vize­prä­si­den­tin für Diver­si­tät und Inter­na­tio­na­les der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Doch noch immer zei­gen Sta­tis­ti­ken, dass bei der Stu­di­en­wahl Geschlech­ter­ste­reo­ty­pe eine Rol­le spie­len: „Stu­den­tin­nen ent­schei­den sich häu­fi­ger für ein Fach aus den Literatur‑, Kul­tur- und Sprach­wis­sen­schaf­ten, wohin­ge­gen Stu­den­ten zu den MINT-Fächern ten­die­ren. Die Uni­ver­si­tät Bam­berg setzt sich dafür ein, die­se Kli­schees auf­zu­bre­chen, sodass Stu­di­en­in­ter­es­sier­te ihr Fach noch frei­er und ohne Wider­stän­de nach ihren per­sön­li­chen Stär­ken aus­wäh­len kön­nen“, so die Vizepräsidentin.

Eine beson­de­re Bedeu­tung kommt dabei der Zen­tra­len Stu­di­en­be­ra­tung zu, wel­che auch als Haupt­an­sprech­stel­le für die Initia­ti­ve „Kli­schee­frei“ an der Uni­ver­si­tät fun­giert. Dr. Katha­ri­na Kanitz lei­tet die Zen­tra­le Stu­di­en­be­ra­tung und betont: „Wir bie­ten allen Stu­di­en­in­ter­es­sier­ten und Stu­die­ren­den eine ergeb­nis­of­fe­ne sowie eine mög­lichst kli­schee­freie Bera­tung an. Dabei bekom­men die Men­schen, die bei uns Unter­stüt­zung und Hil­fe suchen, ver­läss­li­che Infor­ma­tio­nen, unab­hän­gig von den Inter­es­sen der Uni­ver­si­tät oder ande­ren Ein­rich­tun­gen. So kön­nen wir Stu­die­ren­de und Stu­di­en­in­ter­es­sier­te auf der Grund­la­ge einer pro­fes­sio­nel­len und unab­hän­gi­gen Bera­tung bei einer reflek­tier­ten Ent­schei­dung unterstützen.“


Ver­an­stal­tun­gen sol­len Vor­ur­tei­le gegen­über Stu­di­en­fä­chern abbauen

Die Uni­ver­si­tät enga­giert sich auch auf ande­ren Ebe­nen gegen Geschlech­ter­ste­reo­ty­pe bei der Stu­di­en­wahl. An der Fakul­tät Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik (WIAI) gibt es dafür zum Bei­spiel jähr­lich den „Girls’ Day“, an dem Mäd­chen ab 14 Jah­ren teil­neh­men kön­nen. Im Rah­men meh­re­rer infor­ma­ti­scher Work­shops haben die Mäd­chen Gele­gen­heit zu einem Schnup­per­stu­di­um im Bereich Infor­ma­tik. Das Men­to­ring-Pro­gramm „make IT“ bie­tet dar­über hin­aus allen ab der 10. Klas­se die Mög­lich­keit, sich über ein hal­bes Jahr lang einen Ein­druck vom Uni-All­tag all­ge­mein sowie von den Stu­di­en­gän­gen der WIAI zu bil­den, Fra­gen zu stel­len und even­tu­el­le Ängs­te und Vor­ur­tei­le gegen­über dem Fach abzubauen.

Neben der Uni­ver­si­tät Bam­berg sind bereits 32 wei­te­re Hoch­schu­len Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen der Initia­ti­ve „Kli­schee­frei“. Außer­dem enga­gie­ren sich dafür ver­schie­de­ne ande­re Insti­tu­tio­nen, wie etwa Behör­den, Minis­te­ri­en, Schu­len oder Unter­neh­men. Um eine geschlech­ter­sen­si­ble Berufs- und Stu­di­en­wahl bun­des­weit zu eta­blie­ren, wur­de ein Forum zen­tra­ler Akteu­rin­nen und Akteu­re mit einer Ser­vice­stel­le als Kern der Initia­ti­ve „Kli­schee­frei“ gebil­det. Dem Forum gehö­ren die zustän­di­gen Bun­des­mi­nis­te­ri­en, die Bun­des­agen­tur für Arbeit, Sozi­al­part­ner und Ver­tre­tun­gen aus Län­dern, Wis­sen­schaft, Pra­xis und Wirt­schaft an.

Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bamberg

Vor­le­sungs­zeit beginnt mit rund 12.000 Studierenden

Die Uni­ver­si­tät Bam­berg star­te­te heu­te in die Vor­le­sungs­zeit des Som­mer­se­mes­ters 2021. Aktu­ell sind 11.831 Stu­die­ren­de imma­tri­ku­liert. 653 von ihnen sind Erst- und Neu­ein­schrei­be­rin­nen und ‑ein­schrei­ber. Das geht aus der vor­läu­fi­gen Stu­die­ren­den­sta­tis­tik hervor.

Die von der Uni­ver­si­tät genann­ten Zah­len ent­spre­chen dem Stand vom 7. April. Die amt­li­che Sta­tis­tik mit den end­gül­ti­gen Zah­len erscheint Anfang Juni. Ins­ge­samt erwar­tet die Uni­ver­si­tät rund 12.000 Stu­die­ren­de für das Som­mer­se­mes­ter 2021. Im Vor­jahr waren 12.175 Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten eingeschrieben.

„Trotz der Pan­de­mie erwar­tet die Stu­die­ren­den ein voll­stän­di­ges Stu­di­en­an­ge­bot, das nach der­zei­ti­gem Stand größ­ten­teils online statt­fin­den wird“, sagt Prof. Dr. Ste­fan Hör­mann, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de. „Orga­ni­sa­to­risch sind wir für die Online­leh­re gut auf­ge­stellt und pro­fi­tie­ren von den Erfah­run­gen aus den ver­gan­ge­nen bei­den Semes­tern. Ich freue mich, dass sich auch in die­sem Semes­ter vie­le Stu­di­en­an­fän­ge­rin­nen und ‑anfän­ger für die Uni­ver­si­tät Bam­berg ent­schie­den haben.“


Betriebs­wirt­schafts­leh­re ist belieb­tes­ter Bache­lor- und Masterstudiengang

Aktu­ell bie­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg 28 Bache­lor­stu­di­en­gän­ge an. Die meis­ten von ihnen sind zulas­sungs­frei. Das heißt, Stu­di­en­in­ter­es­sier­te kön­nen sich ohne Bewer­bung ein­schrei­ben. Etwas weni­ger als die Hälf­te (302) der Erst- und Neu­ein­schrei­be­rin­nen und ‑ein­schrei­ber strebt einen Bache­lor­ab­schluss an. Die meis­ten Stu­die­ren­den in zulas­sungs­frei­en Bache­lor­stu­di­en­gän­gen zäh­len Betriebs­wirt­schafts­leh­re (875) und Päd­ago­gik (528). Für einen Mas­ter­stu­di­en­gang sind 208 Per­so­nen neu- oder erst­ein­ge­schrie­ben. Ins­ge­samt gibt es an der Uni­ver­si­tät Bam­berg mehr als 30 Pro­zent Mas­ter­stu­die­ren­de. Am belieb­tes­ten ist auch hier die Betriebs­wirt­schafts­leh­re mit 562 Stu­die­ren­den, gefolgt von Psy­cho­lo­gie mit 245 Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten. Ins­ge­samt stu­die­ren 2.170 Per­so­nen in Bam­berg Lehr­amt. Sie machen etwa 20 Pro­zent der Stu­die­ren­den aus. Unter ihnen sind 1.172 Per­so­nen, die Grund­schul­lehr­amt studieren.


Rund 61 Pro­zent aller Imma­tri­ku­lier­ten sind Frau­en. Die Fakul­tät Geis­tes- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten hat mit ins­ge­samt 4.062 den größ­ten Zulauf an Stu­die­ren­den, gefolgt von den Fakul­tä­ten Sozi­al- und Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, Human­wis­sen­schaf­ten und Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Informatik.


Weni­ger Beur­lau­bun­gen für Prak­ti­ka und Auslandsaufenthalte

Wei­ter­hin las­sen sich weni­ger Stu­die­ren­de beur­lau­ben. 143 Per­so­nen haben bis­lang eine Beur­lau­bung für das Som­mer­se­mes­ter bean­tragt. Prak­ti­ka und Aus­lands­auf­ent­hal­te, für die häu­fig Beur­lau­bun­gen in Anspruch genom­men wer­den, sind wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie noch immer schwer umsetz­bar. Vor der Pan­de­mie im Som­mer­se­mes­ter 2019 lag die Zahl der Beur­lau­bun­gen noch bei 419. In den ver­gan­ge­nen bei­den Semes­tern nahm außer­dem die Zahl der Aus­tausch­stu­die­ren­den im Ver­gleich zu den Vor­jah­ren Coro­na-bedingt stark ab. Doch zum Som­mer­se­mes­ter 2021 sind nach aktu­el­lem Stand wie­der 122 Aus­tausch­stu­die­ren­de an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät imma­tri­ku­liert. Wie vie­le von ihnen tat­säch­lich nach Bam­berg kom­men kön­nen, ist noch nicht abzu­schät­zen. Die Aus­tausch­stu­die­ren­den machen etwa neun Pro­zent der aus­län­di­schen Stu­die­ren­den aus. Ins­ge­samt sind 1.357 Per­so­nen mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit sowie aus­län­di­scher Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung an der Uni­ver­si­tät eingeschrieben.

Alle genann­ten Zah­len sind vor­läu­fig, da eine Ein­schrei­bung noch mög­lich ist und Stu­die­ren­de noch die Hoch­schu­le wech­seln oder sich exma­tri­ku­lie­ren kön­nen. Die amt­li­che Sta­tis­tik wird Anfang Juni erstellt.

Ring­vor­le­sung

Wie bestim­men Geschlecht und Gen­der sozia­les Mit­ein­an­der, sprach­li­che Inter­ak­ti­on und Berufs- wie Privatleben?

Eine öffent­li­che Ring­vor­le­sung an der Uni­ver­si­tät Bam­berg, die ab 13. April star­tet, wid­met sich den Bezie­hun­gen von Spra­che, Macht und Geschlecht.

Wel­che Bedeu­tung hat die All­tags­ka­te­go­rie „Geschlecht“ für den sprach­li­chen Aus­tausch, die sozia­le Inter­ak­ti­on, für das beruf­li­che und pri­va­te Leben? Und was meint „Geschlecht“ über­haupt aus sprach- und kul­tur­wis­sen­schaft­li­cher, sozio­lo­gi­scher oder psy­cho­lo­gi­scher Sicht? Die­sen gesell­schafts­po­li­tisch breit dis­ku­tier­ten Fra­gen wid­met sich die öffent­li­che Ring­vor­le­sung „Sprache.Macht.Geschlecht.“ an der Uni­ver­si­tät Bam­berg ab Diens­tag, den 13. April 2021 in wöchent­lich statt­fin­den­den Online­vor­trä­gen. Die kos­ten­frei­en Vor­trä­ge begin­nen jeweils um 18.15 Uhr.

Prof. Dr. Rena­ta Szc­ze­pa­ni­ak, Uni­ver­si­täts­frau­en­be­auf­trag­te und Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Deut­sche Sprach­wis­sen­schaft, hat meh­re­re Fach­kol­le­gin­nen und ‑kol­le­gen für die Ring­vor­le­sung ange­wor­ben und führt zum Auf­takt der Rei­he aus lin­gu­is­ti­scher Sicht in die Ring­vor­le­sung ein. Die Bezie­hung zwi­schen Spra­che, Den­ken und Wirk­lich­keit beschäf­ti­ge die Lin­gu­is­tik seit Lan­gem, erklärt sie. „Bezo­gen auf die All­tags­ka­te­go­rie ‚Geschlecht‘ geht es dabei zum Bei­spiel dar­um, was uns bei unse­rer Wahl der sprach­li­chen Aus­drü­cke beein­flusst, wie sich ste­reo­ty­pes Den­ken in der Spra­che nie­der­schlägt oder wel­che Rol­le die gewähl­te sprach­li­che Form für die Wahr­neh­mung der dar­ge­stell­ten Wirk­lich­keit spielt.“

Pro­jekt der Qua­li­täts­of­fen­si­ve Lehrerbildung 

Prof. Dr. Astrid Schütz, Uni­ver­si­täts­frau­en­be­auf­trag­te und Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Per­sön­lich­keits­psy­cho­lo­gie und Psy­cho­lo­gi­sche Dia­gnos­tik, konn­te meh­re­re Refe­rie­ren­de aus Psy­cho­lo­gie und Sozio­lo­gie gewin­nen. Das The­ma der Ring­vor­le­sung liegt ihr auch in der For­schung am Her­zen, und sie betont: „Geschlech­ter­rol­len, die dar­an geknüpf­ten Erwar­tun­gen sowie ent­spre­chen­de Selbst­zu­schrei­bun­gen prä­gen in viel­fäl­ti­ger Wei­se Ver­hal­ten in pri­va­tem All­tag und Beruf.“

Eine drit­te Per­spek­ti­ve brin­gen das Pro­jekt der Qua­li­täts­of­fen­si­ve Leh­rer­bil­dung „WegE: Weg­wei­sen­de Leh­rer­bil­dung“ an der Uni­ver­si­tät Bam­berg und sein Teil­pro­jekt „Kul­tur­PLUS: Kul­tur­be­zo­ge­ne Bil­dung“ ein. Geschlech­ter­rol­len und ihre sprach­li­chen Aus­drucks­for­men sind ein grund­le­gen­der Bestand­teil aller zwi­schen­mensch­li­cher Begeg­nun­gen und gesell­schaft­li­cher Inter­ak­tio­nen, aus denen Kul­tur besteht und immer wie­der neu ent­steht. Daher sind sowohl eine his­to­ri­sche Per­spek­ti­ve auf die Kul­tur­ge­schich­te der Gen­der­fra­ge als auch der aktu­el­le Dis­kurs über ihre Neu-Aus­hand­lung Fra­ge­stel­lun­gen, denen Lehr­kräf­te jeder Schul- und Fach­aus­rich­tung über den Lehr­plan hin­aus Auf­merk­sam­keit für das Mit­ein­an­der im Klas­sen­zim­mer schen­ken sollten.

Alle Infor­ma­tio­nen, Abs­tracts der ein­zel­nen Vor­trä­ge und den Zugangs­link zu den Ver­an­stal­tun­gen gibt es unter: https://www.uni-bamberg.de/frauenbeauftragte/

Aus­zeich­nung

Uni­ver­si­tät Bam­berg erhält Qua­li­täts­sie­gel „Umweltbildung.Bayern“

Die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg darf nun das Qua­li­täts­sie­gel „Umweltbildung.Bayern“ tra­gen. Das Qua­li­täts­sie­gel wird seit 2006 an gemein­nüt­zi­ge Ein­rich­tun­gen, Selbst­stän­di­ge und Netz­wer­ke ver­lie­hen, die sich beson­ders in der Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung in Bay­ern ein­set­zen und eine Trans­for­ma­ti­on in der Gesell­schaft aktiv mitgestalten.

„Wir freu­en uns sehr, dass unse­re Anstren­gun­gen im Bereich der Nach­hal­tig­keit auf die­se Wei­se gewür­digt wer­den und wir nun das Qua­li­täts­sie­gel für unse­re Akti­vi­tä­ten in der Steue­rungs­grup­pe Nach­hal­tig­keit tra­gen dür­fen“, sagt Kanz­le­rin Dr. Dag­mar Steu­er-Flie­ser, die die Steue­rungs­grup­pe lei­tet. „Die Uni­ver­si­tät hat eine gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung, wenn es dar­um geht, Bil­dungs­pro­zes­se zu gestal­ten, die die Gesell­schaft und die Wirt­schaft hin zu einer Kul­tur der Nach­hal­tig­keit füh­ren.“ Mit Pro­jek­ten wie dem „Uni­Gar­dening“ oder „Uni­Bie­nen“ wirkt die Uni­ver­si­tät auch in die Gesell­schaft hin­ein. Über den Lehr­bi­e­nen­stand der Didak­tik der Natur­wis­sen­schaf­ten wer­den Stu­die­ren­de dabei fach­lich und didak­tisch zum Auf­bau und Füh­ren einer Schu­lim­ke­rei aus­ge­bil­det und dau­er­haft für die Imke­rei begeistert.


Der „UrbanGardening“-Demonstrationsgarten steht allen Inter­es­sier­ten offen

Die Steue­rungs­grup­pe Nach­hal­tig­keit an der Uni­ver­si­tät Bam­berg koor­di­niert seit 2016 ver­schie­de­ne Arbeits­grup­pen zu Nach­hal­tig­keits­in­itia­ti­ven. Momen­tan ver­tre­ten 16 Per­so­nen die Berei­che Stu­di­um, For­schung, Leh­re und Ver­wal­tung. Eine der Arbeits­grup­pen ist für das „Uni­Gar­dening“ ver­ant­wort­lich. Das Pro­jekt ermög­licht es allen Uni­ver­si­täts­an­ge­hö­ri­gen, Gemü­se und Kräu­ter auf dem Uni­ver­si­täts­ge­län­de zu pflan­zen, zu pfle­gen und zu ern­ten. Brach­lie­gen­de Flä­chen wer­den dabei nach nach­hal­ti­gen Gesichts­punk­ten begrünt.

Das Pro­jekt „Uni­Gar­dening“ bie­tet einen öko­lo­gi­schen Gestal­tungs­raum auf dem Uni­ver­si­täts­ge­län­de. Foto: René Paetow 

„Uni­Gar­dening bie­tet einen öko­lo­gi­schen Gestal­tungs­raum mit­ten auf dem Unige­län­de“, sagt Dr. Yel­va Lar­sen, Mit­ar­bei­te­rin an der Pro­fes­sur für Didak­tik der Natur­wis­sen­schaf­ten. Sie betreut das Pro­jekt gemein­sam mit Dr. Anna­ma­ria Pfef­fer, ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­te­rin an der Pro­fes­sur für Volks­wirt­schafts­leh­re, insb. Ange­wand­te Wirt­schafts­for­schung. Es ver­netzt die Uni­ver­si­tät mit Initia­ti­ven der Stadt, die Nach­hal­tig­keit als über­ge­ord­ne­tes Ziel ihrer Akti­vi­tä­ten betrach­ten. Dazu gehör­ten etwa die Ver­ei­ne Tran­si­ti­on Bam­berg und Bam­ber­ger Sor­ten­gar­ten – Grü­nes Erbe Bam­berg. „In Zusam­men­ar­beit mit dem Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Bam­berg und der Ess­ba­ren Stadt Bam­berg wird seit dem Früh­jahr 2020 am Schil­ler­platz 15 ein „Urban­Gar­dening“ Demons­tra­ti­ons­gar­ten für Ober­fran­ken ange­legt, der nicht nur den Uni­ver­si­täts­an­ge­hö­ri­gen, son­dern allen Inter­es­sier­ten offen­steht“, freut sich Yel­va Larsen.


Uni­ver­si­tät darf das Sie­gel bis Dezem­ber 2023 tragen

„Ins­ge­samt tut sich an der Uni­ver­si­tät sehr viel im Bereich Nach­hal­tig­keit“, betont Dag­mar Steu­er-Flie­ser. „Zum Bei­spiel nut­zen wir Strom aus rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien, set­zen E‑Autos sowie Dienst­fahr­rä­der ein und haben seit eini­ger Zeit ein neu­es Müll­tren­nungs­sys­tem. Zahl­rei­che Lehr­ver­an­stal­tun­gen, For­schungs­pro­jek­te und stu­den­ti­sche Initia­ti­ven, die Nach­hal­tig­keit the­ma­ti­sie­ren, fin­den bereits statt.“ Die Uni­ver­si­tät darf das Qua­li­täts­sie­gel „Umweltbildung.Bayern“ nun für drei Jah­re tra­gen. Anschlie­ßend durch­läuft sie eine Rezer­ti­fi­zie­rung. Das Qua­li­täts­sie­gel wird vom soge­nann­ten Kern­team ver­lie­hen und wei­ter­ent­wi­ckelt. Im Kern­team sind der Lan­des­bund für Vogel­schutz, der Bund Natur­schutz in Bay­ern, die Arbeits­ge­mein­schaft Natur- und Umwelt­bil­dung Bay­ern, das Staats­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten (StM­ELF) /​Baye­ri­sche Forst­ver­wal­tung und das Staats­mi­nis­te­ri­um für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz ver­tre­ten. Das Qua­li­täts­sie­gel wird getra­gen vom Staats­mi­nis­te­ri­um für Umwelt und Verbraucherschutz.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Steue­rungs­grup­pe Nach­hal­tig­keit sind zu fin­den unter

https://www.uni-bamberg.de/nachhaltigkeit/steuerungsgruppe/


Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Pro­jek­ten „Uni­Gar­dening“ und „Uni­Bie­nen“ sind zu fin­den unter

https://www.uni-bamberg.de/unigardening/

und

https://www.uni-bamberg.de/nawididaktik/unibiene/

Fit­ness in der Pandemie

Sport im Win­ter und Home Office

Aus­gangs­be­schrän­kun­gen und ver­mehr­tes Home­of­fice schrän­ken nicht nur den Bewe­gungs­ra­di­us, son­dern auch die Mög­lich­kei­ten der sport­li­chen Betä­ti­gung ein. Das kann nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf Kör­per und Psy­che haben. Wie sich dem ent­ge­gen­wir­ken lässt, weiß Prof. Dr. Ste­fan Voll, der Lei­ter des Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums und des Trans­fer­zen­trums für Ange­wand­te Sport­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Herr Pro­fes­sor Voll, vie­len Men­schen bleibt auf­grund von Aus­gangs­be­schrän­kun­gen und Schlie­ßun­gen der­zeit nichts ande­res übrig, als die meis­te Zeit zuhau­se zu ver­brin­gen und auf kör­per­li­che Betä­ti­gung mehr oder weni­ger zu ver­zich­ten. Wie kann sich die­ser Bewe­gungs­man­gel auf die Gesund­heit auswirken?

Ste­fan Voll: Nach wie vor gilt: Wer ras­tet, der ros­tet! Die durch die Pan­de­mie deut­lich gestie­ge­nen Sitz­zei­ten füh­ren zuneh­mend zu dege­ne­ra­ti­ven Ver­än­de­run­gen im Bewe­gungs­ap­pa­rat, für des­sen Funk­ti­on gilt: Use it or loo­se it! Also benut­ze ihn oder er ver­liert sei­ne Funk­tio­na­li­tät. Auch bele­gen zuneh­mend mehr Befun­de, dass feh­len­de Bewe­gung die phy­si­sche, psy­chi­sche und sozia­le Gesund­heit nega­tiv beein­flusst. Im umge­kehr­ten Fall trägt ange­mes­se­ne Bewe­gung, wie die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO emp­fiehlt, drei­mal in der Woche min­des­tens 30 Minu­ten mode­ra­te kör­per­li­che Akti­vi­tät, ent­schei­dend zu einer gelin­gen­den Work-Life-Balan­ce bei. Auch begüns­ti­gen in den Arbeits­all­tag ein­ge­bau­te Ent­span­nungs­übun­gen die Ent­schleu­ni­gung, Selbst­wahr­neh­mung und Körperachtsamkeit.


Ist es jedoch rat­sam, bei Minus­tem­pe­ra­tu­ren im Frei­en Sport zu trei­ben oder gin­ge man damit ein Gesund­heits­ri­si­ko ein?

Ste­fan Voll: Bei Tem­pe­ra­tu­ren unter minus 10 Grad häu­fen sich deut­lich nega­ti­ve Fol­ge­er­schei­nun­gen wie Reiz­hus­ten. Bis zu die­sem Zeit­punkt kann der Kör­per rela­tiv pro­blem­los die ein­ge­at­me­te Luft vor­wär­men, bevor die­se die Lun­gen erreicht. Grund­sätz­lich ist es bes­ser, bei Minus­tem­pe­ra­tu­ren durch die Nase ein­zu­at­men, da auf die­sem Weg die Luft ange­feuch­tet und vor­ge­wärmt wird sowie Schmutz und Bak­te­ri­en her­aus­ge­fil­tert wer­den, was die Atem­we­ge und Schleim­häu­te schont. „Mund­at­mer“ kön­nen ihre Bron­chi­en aber auch durch ein Tuch oder einen leich­ten Schal schützen. 


Falls der­ar­ti­ger Sport rat­sam ist, wel­che sport­li­che Tätig­keit, auch unab­hän­gig von Pan­de­mie­be­schrän­kun­gen, wür­den Sie empfehlen?

Ste­fan Voll: Vor allem Out­door­sport­ar­ten mit mode­ra­ter Inten­si­tät und, bei guter Aus­rüs­tung, mit durch­aus aus­ge­dehn­ter Dau­er. Zügi­ges Wan­dern oder Schnee­wan­dern, gemä­ßig­tes Jog­gen, Ski­lang­lauf, aber auch Schlit­ten­fah­ren wären ziel­füh­rend – und mit einer klei­nen Schnee­ball­schlacht macht man auch nichts falsch, da auch eine emo­tio­na­le Kom­po­nen­te eine nicht zu unter­schät­zen­de Rol­le spielt. Das sind alles Mög­lich­kei­ten, das Immun­sys­tem zu stär­ken. Zudem hilft Tages­licht gegen Stim­mungs­tief gera­de in der dunk­len Jah­res­zeit und för­dert die Vitamin-D-Produktion.


Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es, zuhau­se sport­lich aktiv zu sein?

Ste­fan Voll: Wer nicht selbst in der Lage ist, zuhau­se sein eige­nes indi­vi­du­el­les Sport­sze­na­rio zu gestal­ten, kann an Online­kur­sen, die es in statt­li­cher Zahl im Inter­net gibt, teil­neh­men. Aber auch im Bereich der All­tags­mo­to­rik kann man bewusst zule­gen. Heu­te schon hun­dert Trep­pen­stu­fen schnell gegan­gen? Das wäre eine Bewe­gungs­auf­ga­be, die pro­blem­los in den All­tag inte­grier­bar ist. Aber auch klei­ne­re Fit­ness­übun­gen wie zum Bespiel inner­halb der Fami­lie oder mit Part­ner tra­gen auch zur sozia­len Gesund­heit bei.

Vie­le Men­schen befin­den sich zusätz­lich im Home­of­fice, kom­men so auf noch weni­ger Bewe­gung, haben aber die Mög­lich­keit, kur­ze Pau­sen ein­zu­le­gen, die sich mit sport­li­cher Akti­vi­tät fül­len lie­ßen. Wel­che Emp­feh­lun­gen haben Sie für ein sol­ches Kurz-Programm?

Ste­fan Voll: Hier gibt es trag­fä­hi­ge Bewe­gungs­pro­gram­me, die im Netz unter den Stich­wor­ten Büro- oder Sitz­gym­nas­tik zu fin­den sind. An der For­schungs­stel­le für ange­wand­te Sport­wis­sen­schaf­ten der Uni Bam­berg haben wir das Schul­kon­zept „Voll in Form II“ mit zehn­mi­nü­ti­gen Bewe­gungs­ein­hei­ten ent­wi­ckelt, wel­ches bereits an den meis­ten baye­ri­schen Mit­tel­schu­len ein­ge­setzt wird. Hier kom­men im Klas­sen­zim­mer Bewe­gungs­for­men mit All­tagma­te­ria­li­en zum Ein­satz, die der exis­ten­ten Sitz­welt ent­ge­gen­steu­ern, der Leis­tungs­fä­hig­keit des Arbeits­ge­dächt­nis­ses zuträg­lich sind und den Tages­ab­lauf rhyth­mi­sie­ren. Für die Mit­ar­bei­ter und Leh­ren­den der Uni­ver­si­tät rea­li­sie­ren wir seit meh­re­ren Jah­ren das Bewe­gungs­pro­gramm „Akti­ve Pause“. 

Prof. Dr. Ste­fan Voll, der Lei­ter des Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums. Foto: privat
Hier gibt es ein­mal pro Woche eine zehn­mi­nü­ti­ge Bewe­gungs­ein­heit in Klein­grup­pen wäh­rend der Arbeits­zeit direkt in Arbeits­platz­nä­he ange­lei­tet durch einen Mit­ar­bei­ter des Sport­zen­trums. Zusätz­lich bekom­men die Teil­neh­mer ein­mal pro Woche eine Ver­bal­bot­schaft, zum Bei­spiel: ´Heu­te schon 20 Knie­beu­gen am offe­nen Fens­ter gemacht?‘ sowie ein kur­zes Video mit Übun­gen aus der Büro­gym­nas­tik, das sie indi­vi­du­ell durch­füh­ren können.


Wie kann sich ein Ver­zich­ten-Müs­sen auf Sport auf die Psy­che auswirken?

Ste­fan Voll: Man weiß ja mitt­ler­wei­le, dass regel­mä­ßi­ge Bewe­gung die psy­chi­sche Sta­bi­li­tät posi­tiv beein­flusst. Zudem hat sport­li­che Akti­vi­tät kom­pen­sa­to­ri­sche, aber auch kathar­ti­sche, also rei­ni­gen­de Wir­kung. Der Ruck­sack mit per­sön­li­chen Sor­gen und Nöten ist nach einem Lauf in der frei­en Natur nur noch halb so schwer. Zudem berich­tet bereits der alt­rö­mi­sche Dich­ter Juve­nal mit sei­nem „mens sana in cor­po­re sano“, ein gesun­der Geist in einem gesun­den Kör­per, vom Dua­lis­mus und der Wech­sel­wir­kung von Kör­per und Geist. Sind adäqua­te moto­ri­sche Akti­vi­tä­ten nicht mög­lich, hat dies fast zwangs­läu­fig nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die men­ta­le Ver­fasst­heit. In vie­len psy­cho­so­ma­ti­schen The­ra­pien hat des­halb auch kör­per­li­che Akti­vi­tät ihren fes­ten Platz, denn Bewe­gung ist die bes­se­re Pille!


Wie sieht das der­zei­ti­ge sport­li­che Ange­bot des Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums aus?

Ste­fan Voll: Frei­lich sind auch wir von den Coro­na-Ein­schrän­kun­gen betrof­fen. Die Sport­stu­den­ten sind nur sehr spo­ra­disch mit Abstand und Mas­ke und mit Beach­tung der vor­ge­ge­be­nen Hygie­ne- und Sicher­heits­be­stim­mun­gen in den prak­tisch-didak­ti­schen Lehr­ver­an­stal­tun­gen zu Gan­ge. Im all­ge­mei­nen Hoch­schul­sport sind der­zeit von den übli­cher­wei­se über 160 Kur­sen nur weni­ge Online­pro­gram­me mög­lich. Aus stu­den­ti­scher Sicht über­aus bedau­er­lich, weil auch sie spü­ren: Sport tut den Men­schen gut! Und: Sich regen bringt Segen!

Stu­die der Uni­ver­si­tät Bamberg

Ost­baye­ri­sche Unter­neh­men: mehr Home­of­fice, weni­ger tsche­chi­sche Arbeitskräfte?

Bereits zum zwei­ten Mal inner­halb von zwölf Mona­ten sind die Gren­zen zu Tsche­chi­en geschlos­sen wor­den, um die Coro­na-Pan­de­mie bes­ser kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Ein For­schungs­pro­jekt der Uni­ver­si­tät Bam­berg beschäf­tigt sich mit den Grenz­schlie­ßun­gen zum Nach­bar­land Tschechien.

„Es zeich­net sich eine Trans­for­ma­ti­on der Wirt­schaft in der Grenz­re­gi­on ab, und zen­tra­le Errun­gen­schaf­ten der ver­gan­ge­nen 30 Jah­re sind durch die Grenz­schlie­ßun­gen in Gefahr“, meint Patrick Reit­in­ger, wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter an der Pro­fes­sur für His­to­ri­sche Geo­gra­phie der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Er lei­tet ein For­schungs­pro­jekt, das seit Juli 2020 die Aus­wir­kun­gen der ers­ten Grenz­schlie­ßung auf die Wirt­schaft in der baye­risch-tsche­chi­schen Grenz­re­gi­on am Bei­spiel des Land­krei­ses Wun­sie­del unter­sucht. Nun soll auch die zwei­te Grenz­schlie­ßung Teil der For­schung wer­den. Bei der Unter­su­chung neh­men Reit­in­ger und sein Pro­jekt­part­ner Dr. Lukáš Novot­ný, Poli­tik­wis­sen­schaft­ler an der Uni­ver­si­tät in Aus­sig in Nord­böh­men, vor allem zwei Ziel­grup­pen in den Blick: Unter­neh­men und die Akteu­rin­nen und Akteu­re der Wirtschaftsförderung.

Die Grenz­schlie­ßun­gen haben Aus­wir­kun­gen auf zukünf­ti­ge Unternehmensstrategien

Die Unter­neh­men auf deut­scher Sei­te, die vie­le Pend­le­rin­nen und Pend­ler aus Tsche­chi­en beschäf­ti­gen, sind beson­ders von den Grenz­schlie­ßun­gen betrof­fen. „Es zeich­nen sich zwei Rich­tun­gen ab, in die sich die Unter­neh­men nun ent­wi­ckeln, um mit aktu­el­len und mög­li­cher­wei­se zukünf­ti­gen Grenz­schlie­ßun­gen umzu­ge­hen“, meint Patrick Reit­in­ger. Eini­ge Unter­neh­men sei­en dazu in der Lage, sich die Digi­ta­li­sie­rung zunut­ze zu machen und alter­na­ti­ve For­men des Arbei­tens, wie etwa Home­of­fice, einzusetzen.

Patrick Reit­in­ger lei­tet das For­schungs­pro­jekt, das die Aus­wir­kun­gen der Grenz­schlie­ßung auf die Wirt­schaft in der baye­risch-tsche­chi­schen Grenz­re­gi­on unter­sucht. Foto: Patrick Reitinger 

„Ande­re Unter­neh­men, die auf die Anwe­sen­heit ihrer Mit­ar­bei­ten­den ange­wie­sen sind, über­le­gen den Anteil tsche­chi­scher Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer auf lan­ge Sicht zu redu­zie­ren und sich somit von Pend­le­rin­nen und Pend­lern aus Tsche­chi­en unab­hän­gi­ger zu machen“, so Reit­in­ger. Oft­mals sei es aber nicht mög­lich, die Arbeits­plät­ze mit Per­so­nal aus der Regi­on zu besetzen.


Wirt­schafts­för­de­rung als Kom­mu­ni­ka­to­rin in der Pandemie

Die Akteu­rin­nen und Akteu­re der Wirt­schafts­för­de­rung im Land­kreis Wun­sie­del sehen sich mit einem ande­ren Pro­blem kon­fron­tiert. „Gera­de wäh­rend der ers­ten Grenz­schlie­ßung im März und April 2020, die von tsche­chi­scher Sei­te aus ver­an­lasst wur­de, lief die Kom­mu­ni­ka­ti­on auf Regie­rungs­ebe­ne zwi­schen Prag und Mün­chen nicht opti­mal und die betrof­fe­nen Unter­neh­men wur­den unzu­rei­chend infor­miert“, erklärt Reit­in­ger. Und das, obwohl sich gera­de in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren ein guter Draht zwi­schen den bei­den Regie­run­gen ent­wi­ckelt habe. „Der Wirt­schafts­för­de­rung im Land­kreis Wun­sie­del kommt jetzt eine Kom­mu­ni­ka­ti­ons­funk­ti­on zu“, meint Reit­in­ger. „Seit der Pan­de­mie über­nimmt sie eine Art Covid-19-Bera­tung, bei der sie Infor­ma­tio­nen für die Unter­neh­men bün­delt und ver­sucht, Pro­zes­se zu organisieren.”


Offe­ne Gren­zen sind für Bay­ern und Tsche­chi­en eigent­lich selbstverständlich

Seit dem Ende des Kal­ten Krie­ges und ver­stärkt noch seit dem Bei­tritt Tsche­chi­ens zur Euro­päi­schen Uni­on im Jahr 2004 ist die baye­risch-tsche­chi­sche Grenz­re­gi­on offe­ne Gren­zen gewohnt und hat sich die­sen Umstand in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren immer stär­ker zunut­ze gemacht. „Bei­de Grenz­re­gio­nen wer­den als wirt­schaft­li­che Peri­phe­rie wahr­ge­nom­men. Durch Koope­ra­tio­nen über die Gren­ze hin­weg, konn­ten sowohl West­böh­men als auch Ost­bay­ern wirt­schaft­lich enorm auf­ho­len“, sagt Patrick Reit­in­ger. „Die Coro­na-Pan­de­mie ist mit den Grenz­schlie­ßun­gen ein har­ter Schlag für die Unter­neh­men, die auf offe­ne Gren­zen, wie sie in den ver­gan­ge­nen ein­ein­halb Jahr­zehn­ten selbst­ver­ständ­lich waren, ange­wie­sen sind.“


Befra­gung von rund 2.000 Unter­neh­men ist der nächs­te Schritt des Projekts

Das Pro­jekt „Trans­na­tio­na­le Resi­li­en­z­stra­te­gien – Tsche­chi­sche Arbeits­mi­gra­ti­on und regio­na­le Wirt­schafts­för­de­rung in Ost­bay­ern nach Covid 19“ wur­de ursprüng­lich mit 9.000 Euro von der Baye­risch-Tsche­chi­schen Hoch­schul­agen­tur aus Mit­teln des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums der Finan­zen und für Hei­mat geför­dert und ord­net die pan­de­mie­be­ding­ten Ent­wick­lun­gen in der Grenz­re­gi­on in einen grö­ße­ren his­to­risch-geo­gra­phi­schen Zusam­men­hang ein. Im Rah­men der Son­der­aus­schrei­bung des Pro­gramms „Baye­risch-tsche­chi­sche aka­de­mi­sche Pro­jek­te 2020 zur Covid-19-Pan­de­mie und deren Fol­gen“ war der Abschluss des For­schungs­pro­jek­tes eigent­lich für Okto­ber 2020 vor­ge­se­hen. Weil die Pan­de­mie jedoch noch immer aktu­ell ist, wird das Pro­jekt fort­ge­setzt und auch die zwei­te Grenz­schlie­ßung unter­sucht. Die Fort­set­zung der Stu­die ist durch die Ein­bet­tung in das grö­ße­re Pro­jekt „Manage­ment of Cross­bor­der Rura­li­ty | Bava­ria Bohe­mia 1990 2020“, in dem unter­sucht wird, wie die Regi­on in den letz­ten 30 Jah­ren grenz­über­schrei­tend mit den Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen länd­li­cher Ent­wick­lungs­pro­zes­se umge­gan­gen ist, finan­zi­ell gewähr­leis­tet. Der nächs­te Schritt ist jetzt die quan­ti­ta­ti­ve Befra­gung von rund 2.000 Unter­neh­men aus dem Land­kreis Wun­sie­del. „Die Publi­ka­ti­on ers­ter Ergeb­nis­se ist für den Früh­som­mer 2021 geplant“, sagt Reitinger.