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Universität

CHE-Mas­ter­ran­king

Top­no­ten für die Bam­ber­ger Informatik

Die Fach­grup­pen Infor­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik der Uni­ver­si­tät Bam­berg haben Top­no­ten im CHE-Mas­ter­ran­king 2021 erreicht. Das bestä­tigt erneut die her­vor­ra­gen­den Stu­di­en­be­din­gun­gen in den Bam­ber­ger Informatikstudiengängen.

Das CHE-Ran­king ist das detail­lier­tes­te und umfas­sends­te Ran­king deut­scher Uni­ver­si­tä­ten und Fach­hoch­schu­len. Im Ver­gleich der Mas­ter­an­ge­bo­te wer­den je nach Fach bis zu elf ver­schie­de­ne Kri­te­ri­en bewertet.

Die Mas­ter­stu­die­ren­den beur­tei­len unter ande­rem die „All­ge­mei­ne Stu­di­en­si­tua­ti­on“, das „Lehr­an­ge­bot“ und die „Stu­di­en­or­ga­ni­sa­ti­on“. In der Kate­go­rie „Unter­stüt­zung im Stu­di­um“ erreicht die Bam­ber­ger Infor­ma­tik die Spit­zen­grup­pe. Auch in wei­te­ren Bewer­tungs­kri­te­ri­en, wie etwa der Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät der Lehr­ver­an­stal­tun­gen oder dem Über­gang vom Bache­lor- zum Mas­ter­stu­di­um, erzie­len die Bam­ber­ger Mas­ter­stu­di­en­gän­ge Noten über dem bun­des­deut­schen Durchschnitt.

„Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass wir unse­ren Stu­die­ren­den, ins­be­son­de­re durch eine her­vor­ra­gen­de Betreu­ung, sehr gute Vor­aus­set­zun­gen für ein erfolg­rei­ches Stu­di­um bie­ten“, sagt Prof. Dr. Ste­fan Hör­mann, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Ins­ge­samt hat die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät drei Infor­ma­tik-Mas­ter­stu­di­en­gän­ge im Pro­gramm: Ange­wand­te Infor­ma­tik, Com­pu­ting in the Huma­ni­ties sowie Inter­na­tio­nal Soft­ware Sys­tems Science.

„Wir freu­en uns über das sehr gute Abschnei­den im Mas­ter­ran­king“, sagt auch Prof. Dr. Danie­la Nick­las, Stu­di­en­de­ka­nin der Fakul­tät Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik (WIAI). „Beson­ders die Spit­zen­plat­zie­rung, wenn es um die Unter­stüt­zung im Stu­di­um geht, bestä­tigt, dass wir ein qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ges Ange­bot für unse­re Stu­die­ren­den bereit­stel­len.“ Die Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten bewer­te­ten in die­ser Kate­go­rie beson­ders posi­tiv die Qua­li­tät der Mate­ria­li­en für das Stu­di­um, wie etwa Skrip­te, sowie die direk­te Unter­stüt­zung durch Lehrende.


Inhalt­li­che Band­brei­te der Lehr­an­ge­bo­te wird sich wei­ter erhöhen

Inner­halb des Lehr­an­ge­bots ste­chen beson­ders die über­aus posi­ti­ven Bewer­tun­gen der inter­dis­zi­pli­nä­ren Bezü­ge sowie der inhalt­li­chen Brei­te der Lehr­ver­an­stal­tun­gen her­aus. „Die­ses Ergeb­nis spie­gelt ein zen­tra­les Cha­rak­te­ris­ti­kum der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät wider“, erklärt Ste­fan Hör­mann, „näm­lich die Zusam­men­ar­beit über Fächer- und Fakul­täts­gren­zen hin­weg sowohl in der For­schung als auch in der Leh­re.“ Die inhalt­li­che Brei­te der Lehr­ver­an­stal­tun­gen wird sich dar­über hin­aus in den kom­men­den Jah­ren noch wei­ter erhö­hen. Denn die Fakul­tät WIAI wird dank der High­tech Agen­da des Frei­staats und des Baye­ri­schen KI-Wett­be­werbs enorm anwach­sen. In den kom­men­den Jah­ren ist die Ein­rich­tung von fast 20 neu­en Lehr­stüh­len und Pro­fes­su­ren an der Fakul­tät geplant, sodass sich die Gesamt­zahl mehr als ver­dop­pelt. „Für die kom­men­den Ran­kings erwar­ten wir in die­sen Punk­ten wei­ter­hin Spit­zen­er­geb­nis­se“, sagt Danie­la Nicklas.

„Die über­durch­schnitt­li­chen Bewer­tun­gen in der Kate­go­rie „Über­gang zwi­schen Bache­lor- und Mas­ter­stu­di­um“ sind eben­falls ein Beleg für die sehr gute Unter­stüt­zung, die wir den Stu­die­ren­den bie­ten“, erklärt Prof. Dr. Andre­as Hen­rich, Inha­ber des Lehr­stuhls für Medi­en­in­for­ma­tik. Beson­ders posi­tiv bewer­ten die Stu­die­ren­den hier die Trans­pa­renz und Ein­deu­tig­keit der Zugangs­vor­aus­set­zun­gen zum Mas­ter­stu­di­um, die Unter­stüt­zung der Uni­ver­si­tät hin­sicht­lich der for­ma­len Abläu­fe zu Beginn des Mas­ter­stu­di­ums sowie die Mög­lich­kei­ten zur Wie­der­ho­lung von Inhal­ten aus dem Bachelorstudium.

CHE-Ran­king bie­tet Ori­en­tie­rung für die Studienplatzwahl

Seit Mon­tag, 29. Novem­ber, sind die aktu­el­len Urtei­le der Mas­ter­stu­die­ren­den im CHE-Ran­king auf ZEIT Online ver­öf­fent­licht. Neben der Infor­ma­tik wur­den im dies­jäh­ri­gen Mas­ter­ran­king auch die Fächer Mathe­ma­tik und Phy­sik bewer­tet. Die Mas­ter­stu­die­ren­den bewer­ten ver­schie­de­ne Kri­te­ri­en ihres Stu­di­ums. Zusam­men mit den Fak­ten zu For­schung und Leh­re bie­tet das CHE Hoch­schul­ran­king damit Ori­en­tie­rung für die Stu­di­en­platz­wahl in die­sen Fächern. Eine Aus­wahl der Ergeb­nis­se wird im neu­en Heft des Stu­die­ren­den­ma­ga­zins ZEIT Cam­pus veröffentlicht.

Das Ran­king ist auf ZEIT ONLINE unter https://www.zeit.de/masterranking abrufbar.

Lehr­kräf­te kön­nen den Unter­schied machen

Frei­staat för­dert Ver­bund­pro­jekt der Uni­ver­si­tä­ten Bam­berg und Würz­burg mit 1,6 Mil­lio­nen Euro

Mit einer neu­en För­der­maß­nah­me unter­stützt das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst an aus­ge­wähl­ten baye­ri­schen Hoch­schu­len die Qua­li­fi­zie­rung von Stu­die­ren­den sowie wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern zu ver­ant­wor­tungs­vol­lem unter­neh­me­ri­schem Den­ken und Han­deln. Unter ande­rem wur­den die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg und die Juli­us-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Würz­burg gemein­sam rund 1,6 Mil­lio­nen Euro bedacht.

Entre­pre­neur­ship-Qua­li­fi­zie­rung“ rund 11 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung. Davon konn­ten die Uni­ver­si­tä­ten Bam­berg und Würz­burg gemein­sam rund 1,6 Mil­lio­nen Euro ein­wer­ben. Das Ver­bund­pro­jekt trägt den Titel „Tea­chers as Chan­ge­ma­kers – Lehramtsanwärter:innen als Mul­ti­pli­ka­to­ren für Social Entre­pre­neur­ship“ (TaC).


Lehr­amts­an­wär­te­rin­nen und ‑anwär­ter sol­len zu Mul­ti­pli­ka­to­ren werden

Die Uni­ver­si­tä­ten neh­men mit ihrem Pro­jekt eine Ziel­grup­pe ins Visier, die bis­lang deutsch­land­weit nur wenig adres­siert wur­de, wenn es um Grün­de­rin­nen- und Grün­der­aus­bil­dung geht. Lehr­amts­stu­die­ren­de sol­len zu Ver­mitt­lern für sozi­al­un­ter­neh­me­ri­sches Den­ken und Han­deln mit Fokus Nach­hal­tig­keit aus­ge­bil­det wer­den. Im Lehr­be­ruf kön­nen sie so zukünf­tig ihre Schü­le­rin­nen und Schü­ler bereits an das The­ma her­an­füh­ren. Die bei­den Hoch­schu­len stre­ben damit eine vor­aus­schau­en­de und nach­hal­ti­ge För­de­rung des Grün­dungs­geis­tes zukünf­ti­ger Stu­di­en­an­fän­ge­rin­nen und ‑anfän­ger an. Die­ses Kon­zept nennt sich „Social Entre­pre­neur­ship Education“.

Kon­kret sind drei Maß­nah­men­pa­ke­te geplant: Zunächst geht es dar­um, Offen­heit und Begeis­te­rung für das The­ma Social Entre­pre­neur­ship Edu­ca­ti­on zu schaf­fen. Um die­ses Ziel zu errei­chen, laden bei­de Uni­ver­si­tä­ten Stu­die­ren­de sowie Dozie­ren­de zu Ver­an­stal­tun­gen ein, in denen sie über das The­ma infor­mie­ren und etwa Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu Wort kom­men las­sen, die selbst gegrün­det haben. Dar­über hin­aus bie­ten die Uni­ver­si­tä­ten Work­shops an, die Lehr­amts­do­zie­ren­de dazu befä­hi­gen, Social Entre­pre­neur­ship Edu­ca­ti­on in ihre vor­han­de­nen Lehr­ver­an­stal­tun­gen ein­zu­bin­den. Im zwei­ten Schritt füh­ren die Uni­ver­si­tä­ten ein Qua­li­fi­zie­rungs­pro­gramm ein. Ein­hei­ten zu Social Entre­pre­neur­ship Edu­ca­ti­on wer­den dabei in bestehen­de Lehr­ver­an­stal­tun­gen inte­griert sowie in frei­wil­li­gen Work­shops ver­an­kert. An der Uni­ver­si­tät Würz­burg wer­den zudem zwei neue Lehr­ver­an­stal­tun­gen zur Social Entre­pre­neur­ship Edu­ca­ti­on im Cur­ri­cu­lum der Lehr­amts­stu­di­en­gän­ge ver­an­kert. In den Schul­prak­ti­ka kön­nen die gelern­ten Inhal­te dann in der Pra­xis erprobt wer­den. Drit­tens sind Maß­nah­men zur Qua­li­täts­si­che­rung sowie kon­ti­nu­ier­li­chen Wei­ter­füh­rung des Pro­gramms geplant.


Gesell­schaft­li­che und öko­lo­gi­sche Aus­wir­kun­gen fin­den bei Grün­dun­gen Berücksichtigung

Die Pro­jekt­ko­or­di­na­ti­on wird an der Uni­ver­si­tät Bam­berg im Dezer­nat For­schungs­för­de­rung und Trans­fer Z/​FFT mit dem Büro für Inno­va­ti­on und Grün­dung (BIG) ange­sie­delt sein. „Der erfolg­rei­che Pro­jekt­an­trag zeigt, wie gut das Büro für Inno­va­ti­on und Grün­dung bereits an der Uni­ver­si­tät Bam­berg insti­tu­tio­na­li­siert ist. Das BIG bie­tet idea­le Vor­aus­set­zun­gen für das neue Pro­jekt, da der Bereich Social Entre­pre­neur­ship ein fes­ter Bestand­teil unse­rer Akti­vi­tä­ten ist“, so Dr. Micha­el Sch­l­ein­ko­fer, Pro­jekt­lei­ter und Lei­ter des Dezer­nats Z/​FFT. „Durch die Zusam­men­ar­beit des Zen­trums für Leh­re­rin­nen- und Leh­rer­bil­dung der Uni­ver­si­tät Bam­berg und der Pro­fes­sio­nal School of Edu­ca­ti­on der Uni­ver­si­tät Würz­burg sowie den jewei­li­gen Ein­rich­tun­gen für Wis­sens­trans­fer, haben wir die Mög­lich­keit, ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven in unser Vor­ha­ben ein­zu­bin­den“, so Pro­fes­sor Lukas Worschech, Lei­ter des betei­lig­ten Ser­vice­zen­trums For­schung und Tech­no­lo­gie­trans­fer der Uni­ver­si­tät Würzburg.

„Die­se För­de­rung ist ein ech­tes Zukunfts­pro­gramm: Es stärkt unse­re Hoch­schu­len dar­in, die nächs­te Gene­ra­ti­on von Pro­blem­lö­se­rin­nen und Pro­blem­lö­sern aus­zu­bil­den, die sich um eine auch in Zukunft lebens­wer­te Gesell­schaft küm­mern“, betont Bernd Sibler, Baye­ri­scher Staats­mi­nis­ter für Wis­sen­schaft und Kunst. In der Ver­gan­gen­heit sei­en vor allem öko­no­mi­sche Effek­te wie Umsatz, Gewinn und Ren­di­te bei der Entre­pre­neur­ship-Qua­li­fi­zie­rung im Vor­der­grund gestan­den. Inzwi­schen wür­den auch die gesell­schaft­li­chen und öko­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen bei der Pla­nung, Umset­zung und Wei­ter­ent­wick­lung von Grün­dun­gen berück­sich­tigt. „Dafür braucht es neue und inte­gra­ti­ve Aus­bil­dungs­in­hal­te.“ Wis­sen­schafts­mi­nis­ter Bernd Sibler stimm­te der För­der­emp­feh­lung für sechs Ver­bund­an­trä­ge an 14 betei­lig­ten Hoch­schu­len zu. Der Start der För­de­rung ist für März 2022 vorgesehen.

Eröff­nung des Smart City Rese­arch Lab 

For­schungs­netz­werk der Uni­ver­si­tät Bam­berg unter­stützt die Stadt

Wel­che Anwen­dun­gen kön­nen hel­fen, dass Men­schen mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen sich bes­ser in Bam­berg zurecht­fin­den? Die­ser und wei­te­ren Fra­gen wid­men sich Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler aus ganz unter­schied­li­chen Dis­zi­pli­nen im Bam­ber­ger Smart City Rese­arch Lab der Uni­ver­si­tät Bam­berg und unter­stüt­zen die Stadt Bam­berg auf dem Weg zur Smart City.

Das Smart City Rese­arch Lab (SCRL) ist ein inter­dis­zi­pli­nä­res For­schungs­netz­werk der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Mit meh­re­ren For­schungs­pro­jek­ten unter­stützt das Netz­werk die Stadt Bam­berg auf ihrem Weg zur Smart City. Die fei­er­li­che Eröff­nung des SCRL fin­det am mor­gi­gen Frei­tag um 17 Uhr in der AULA der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät statt und kann von allen Inter­es­sier­ten im Live­stream online mit­ver­folgt werden.


Vor­trag: Chan­cen und Risi­ken einer Smart City

Neben Gruß­wor­ten des Uni­ver­si­täts­prä­si­den­ten Prof. Dr. Kai Fisch­bach und des Ober­bür­ger­meis­ters der Stadt Bam­berg Andre­as Star­ke erwar­tet die Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er eine inhalt­li­che Vor­stel­lung des SCRL durch Prof. Dr. Danie­la Nick­las. Sie lei­tet gemein­sam mit Prof. Dr. Marc Rede­pen­ning das For­schungs­netz­werk. Dar­über hin­aus wird es einen Vor­trag von Prof. Dr. Dr. Las­se Ger­rits geben. Er ist aka­de­mi­scher Direk­tor des Insti­tu­te for Housing and Urban Deve­lo­p­ment Stu­dies (IHS) an der Eras­mus Uni­ver­si­tät Rot­ter­dam und ehe­ma­li­ger Inha­ber des Lehr­stuhls für Poli­tik­wis­sen­schaft, ins­be­son­de­re Steue­rung inno­va­ti­ver und kom­ple­xer tech­ni­scher Sys­te­me, der Uni­ver­si­tät Bam­berg. In sei­nem Vor­trag wid­met er sich dem The­ma „Chan­cen und Risi­ken der Smart City“. Dabei wird er unter ande­rem fest­stel­len, dass ein Umden­ken in den Köp­fen statt­fin­den muss, um die Her­aus­for­de­run­gen von Städ­ten des 21. Jahr­hun­dert zu meis­tern. War­um die­ses Umden­ken nötig ist, erfah­ren Inter­es­sier­te im Livestream.


Auf­takt für die Smart City Ringvorlesung

Zugleich ist die Eröff­nung des SCRL der Start­schuss für die Smart City Ring­vor­le­sung. Im Lau­fe des Win­ter­se­mes­ters 2021/​/​22 wid­men sich Exper­tin­nen und Exper­ten aus den Medi­en­wis­sen­schaf­ten, der Infor­ma­tik, der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik oder auch der Phi­lo­so­phie sowohl all­ge­mein als auch Bam­berg-spe­zi­fisch dem The­ma „Smart City“. Gemein­sam mit dem Smart Talk der VHS Bam­berg Stadt bil­det die Ring­vor­le­sung das Smart City Forum, das immer don­ners­tags statt­fin­det. Beim nächs­ten Ter­min am 25. Novem­ber um 18 Uhr spricht Prof. Dr. Peter Gent­zel, Juni­or­pro­fes­sor für Digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on der Medi­en­kom­mu­ni­ka­ti­on an der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg über „Smart City oder Smart Urba­nism? Dis­kur­se und Wirk­lich­kei­ten der Digi­ta­li­sie­rung von Städten“.


Was pas­siert im Smart City Rese­arch Lab?

Eini­ge Pro­jek­te, die im Smart City Rese­arch Lab rea­li­siert wer­den sol­len, sind bereits an den Start gegan­gen oder befin­den sich in der Pla­nung. Der his­to­ri­sche Stadt­kern Bam­bergs birgt ins­be­son­de­re für die Fort­be­we­gung von Men­schen mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen ver­schie­de­ne Her­aus­for­de­run­gen. Das Pro­jekt Mobi­li­tät für Men­schen mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen (MoMM) setzt sich zum Ziel, zu recher­chie­ren und zu erpro­ben, wel­che bestehen­den Anwen­dun­gen es zur Lösung die­ses Pro­blems bereits gibt und wie Daten aus Bam­berg in Platt­for­men wie Open Street Map inte­griert wer­den kön­nen. Außer­dem ver­su­chen die For­schen­den, geeig­ne­te Algo­rith­men zu ent­wi­ckeln, um inner­halb der Stadt pas­sen­de Rou­ten für Per­so­nen mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen zu fin­den. Ein Pro­jekt aus der Phi­lo­so­phie ent­wi­ckelt spe­zi­ell für den Bereich Smart City einen digi­ta­len „Ethik-Werk­zeug­kof­fer“. Die­ser soll Ent­schei­dungs­trä­ge­rin­nen und ‑trä­ger aus der Stadt­ver­wal­tung, App-Ent­wick­le­rin­nen und ‑Ent­wick­ler sowie For­schen­de dabei unter­stüt­zen, struk­tu­rier­te moral­phi­lo­so­phi­sche Beur­tei­lun­gen von kon­kre­ten Pro­jek­ten durchzuführen.

Alle bis­her ange­sto­ße­nen Pro­jek­te des SCRL sind zu fin­den unter https://www.uni-bamberg.de/scrl/projekte

Zum Live­stream geht es unter https://youtu.be/9uPdvuFOqS0

Gro­ße inter­na­tio­na­le Studie

Her­kunft der Haus­pfer­de end­lich geklärt

162 inter­na­tio­na­le For­schen­de haben im Rah­men einer gro­ßen inter­na­tio­na­len Stu­die Pfer­de­kno­chen aus ganz Eura­si­en zusam­men­ge­tra­gen und ana­ly­siert – dar­un­ter Fun­de der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Pfer­de wur­den zuerst in der pon­tisch-kas­pi­schen Step­pe im Nord­kau­ka­sus domes­ti­ziert, bevor sie inner­halb weni­ger Jahr­hun­der­te den Rest Eura­si­ens erober­ten. Domes­ti­zie­rung bedeu­tet, dass Men­schen Wild­pfer­de zähm­ten. Das sind die Ergeb­nis­se der Stu­die unter der Lei­tung des Paläo­ge­ne­ti­kers Prof. Ludo­vic Orlan­do vom fran­zö­si­schen „Cent­re natio­nal de la recher­che sci­en­ti­fi­que“ (CNRS) aus Tou­lou­se. Er lei­te­te ein inter­na­tio­na­les Team, dem unter ande­rem For­schen­de der Uni­ver­si­tä­ten in Tou­lou­se, Évry und Bam­berg ange­hör­ten. Die Stu­die löst ein jahr­zehn­te­al­tes Rät­sel und ist am 20. Okto­ber im renom­mier­ten Wis­sen­schafts­ma­ga­zin „Natu­re“ ver­öf­fent­licht worden.

Von wem und wo wur­den die moder­nen Pfer­de zuerst domes­ti­ziert? Wann haben sie den Rest der Welt erobert? Und wie ver­dräng­ten sie die unzäh­li­gen ande­ren Pfer­de­ar­ten, die es damals gab? Dank eines Teams von 162 For­schen­den, die sich auf Archäo­lo­gie, Paläo­ge­ne­tik und Lin­gu­is­tik spe­zia­li­siert haben, kön­nen die­se Fra­gen end­lich beant­wor­tet werden.


For­schen­de ana­ly­sie­ren DNA von 273 Pferden

Vor eini­gen Jah­ren unter­such­te das Team um Ludo­vic Orlan­do die Fund­stät­te der Botai-Kul­tur in Zen­tral­asi­en, die den ältes­ten archäo­lo­gi­schen Nach­weis für domes­ti­zier­te Pfer­de lie­fer­te. Die DNA-Ergeb­nis­se waren aber nicht zufrie­den­stel­lend: Die­se aus der Zeit vor 5.500 Jah­ren stam­men­den Pfer­de waren nicht die Vor­fah­ren der heu­ti­gen Haus­pfer­de. Neben den Step­pen in Zen­tral­asi­en erwie­sen sich auch alle ande­ren ver­mu­te­ten Ursprungs­or­te wie Ana­to­li­en, Sibi­ri­en und die Ibe­ri­sche Halb­in­sel als falsch. „Wir ahn­ten, dass auch der Zeit­raum zwi­schen 4.000 und 6.000 Jah­ren nicht stim­men konn­te, aber wir konn­ten kei­ne Bewei­se dafür fin­den“, sagt Orlan­do. Das For­schungs­team beschloss daher, sei­ne Stu­die auf ganz Eura­si­en aus­zu­deh­nen und ana­ly­sier­te die Geno­me von 273 Pfer­den, die von 50.000 bis 200 vor Chris­tus leb­ten. Die­se Infor­ma­tio­nen wur­den an der Uni­ver­si­té Tou­lou­se III – Paul Saba­tier und der Uni­ver­si­té d’Évry sequen­ziert und mit den Geno­men heu­ti­ger Pfer­de verglichen.


Ein­zi­ge deut­sche Pro­ben stam­men aus Oberfranken

Die ein­zi­gen Pro­ben von Pfer­de­kno­chen aus Deutsch­land, die ana­ly­siert wur­den, stam­men vom Hoh­len Stein bei Schwab­thal in Ober­fran­ken. Die­se hat ein archäo­lo­gi­sches Team der Uni­ver­si­tät Bam­berg wäh­rend eines For­schungs­pro­jekts im Jahr 2008 aus­ge­gra­ben und datiert. Gra­bungs­lei­ter Dr. Timo Sere­gé­ly von der Pro­fes­sur für Ur- und Früh­ge­schicht­li­che Archäo­lo­gie erläu­tert: „Wir haben dort Pfer­de­kno­chen von meh­re­ren Tie­ren aus der Zeit um 2600 vor Chris­tus gefun­den, die im Zusam­men­hang mit einer Sied­lung der schnur­ke­ra­mi­schen Kul­tur aus der spä­ten Jung­stein­zeit ste­hen. Sie waren durch die direk­te Lage am auf­fäl­li­gen Dolo­mit­fels­mas­siv des Hoh­len Steins fan­tas­tisch erhal­ten und wie­sen einen rei­chen Gehalt an alter DNA auf.“

Im Gegen­satz zu Sere­gé­lys bis­he­ri­ger Annah­me ist nun nicht ein­mal mehr sicher, ob es sich bei den ober­frän­ki­schen Fun­den über­haupt um die Res­te von domes­ti­zier­ten Pfer­den han­delt. Es könn­te sich eben­falls um gejag­te, damals noch in der Regi­on leben­de Wild­pfer­de gehan­delt haben. Die von Pablo Lib­ra­do und Ludo­vic Orlan­do gelei­te­te Stu­die kann die­se Fra­ge nicht sicher beant­wor­ten – dafür aber eine ande­re, unglaub­lich wich­ti­ge, wie Sere­gé­ly bekräf­tigt: „Bis­her ging man davon aus, dass Pfer­de bereits im frü­hen drit­ten vor­christ­li­chen Jahr­tau­send bei der Expan­si­on von Men­schen aus den eura­si­schen Step­pen­re­gio­nen in zahl­rei­che Regio­nen Euro­pas eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Mobi­li­tät spiel­ten. Das ist nun klar wider­legt. Ob wir für die­se gro­ße, sich über meh­re­re Jahr­hun­der­te und eini­ge Zwi­schen­etap­pen erstre­cken­de Migra­ti­ons­wel­le nun eher Rin­der­ge­span­ne als Mobi­li­täts­fak­tor ins Auge fas­sen kön­nen, müs­sen spä­te­re Stu­di­en zeigen.“


Explo­si­ons­ar­ti­ge Ver­meh­rung der Pferde 

Die Vor­fah­ren der heu­ti­gen Haus­pfer­de stam­men hin­ge­gen aus einer spä­te­ren Zeit: In Eura­si­en, das einst von gene­tisch unter­schied­li­chen Pfer­de­po­pu­la­tio­nen bevöl­kert war, kam es zwi­schen 2200 und 2000 vor Chris­tus zu einer dra­ma­ti­schen Ver­än­de­rung. „Die Pfer­de, die in Ana­to­li­en, Euro­pa, Zen­tral­asi­en und Sibi­ri­en leb­ten, waren gene­tisch sehr unter­schied­lich“, sagt Dr. Pablo Lib­ra­do, Erst­au­tor der Stu­die. Dann ver­brei­te­te sich ein ein­zi­ges gene­ti­sches Pro­fil, das es zuvor nur in der pon­ti­schen Step­pe im Nord­kau­ka­sus gab. Es ver­dräng­te inner­halb weni­ger Jahr­hun­der­te alle Wild­pfer­de­po­pu­la­tio­nen vom Atlan­tik bis zur Mon­go­lei. „Die gene­ti­schen Daten deu­ten auch auf eine explo­si­ons­ar­ti­ge Ver­meh­rung der Pfer­de hin, die in den letz­ten 100.000 Jah­ren ihres­glei­chen sucht“, fügt Orlan­do hin­zu. „Damals über­nah­men Men­schen die Kon­trol­le über die Fort­pflan­zung die­ser Tier­art und pro­du­zier­ten Pfer­de in beträcht­li­cher Anzahl.“ Die Aus­brei­tung die­ser Pfer­de ereig­ne­te sich zumin­dest in Asi­en gleich­zei­tig wie jene von Streit­wä­gen mit Spei­chen­rä­dern und indoira­ni­schen Sprachen.

Doch wie lässt sich die­se über­wäl­ti­gen­de Beliebt­heit erklä­ren? Die For­schen­den fan­den zwei auf­fäl­li­ge Unter­schie­de zwi­schen dem Genom die­ses Pfer­des und dem Genom der Popu­la­tio­nen, die es ersetz­te: zum einen füg­sa­me­res Ver­hal­ten, zum ande­ren ein stär­ke­res Rück­grat. Das For­schungs­team ver­mu­tet, dass die­se Merk­ma­le den Erfolg der Tie­re zu einer Zeit sicher­ten, als das Rei­sen mit Pfer­den welt­weit zunahm.

Die Natu­re-Publi­ka­ti­on ist online zu fin­den unter https://www.nature.com/articles/s41586-021–04018‑9

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Bil­der sind zu fin­den unter https://www.cnrs.fr/en/origin-domestic-horses-finally-established

Aktu­el­le Stu­die­ren­den­zah­len der Otto-Friedrich-Universität 

Wie­der deut­lich mehr Prä­senz an der Uni­ver­si­tät Bamberg

Mit 12.061 Stu­die­ren­den beginnt am kom­men­den Mon­tag, dem 18. Okto­ber, die Vor­le­sungs­zeit des Win­ter­se­mes­ters 2021/​/​22 an der Uni­ver­si­tät Bamberg.

2.089 der imma­tri­ku­lier­ten Per­so­nen haben sich zum ers­ten Mal oder neu ein­ge­schrie­ben. Rund 61 Pro­zent aller Stu­die­ren­den sind Frau­en. Die Fakul­tät Geis­tes- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten hat mit ins­ge­samt 4.252 Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten den größ­ten Zulauf, gefolgt von den Fakul­tä­ten Sozi­al- und Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, Human­wis­sen­schaf­ten und Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­te Infor­ma­tik. Das geht aus der vor­läu­fi­gen Stu­die­ren­den­sta­tis­tik vom 14. Okto­ber her­vor. Die amt­li­che Sta­tis­tik mit den end­gül­ti­gen Zah­len erscheint Anfang Dezember.


Mit Beginn des Win­ter­se­mes­ters kehrt wie­der mehr Leben in der Uni­ver­si­tät ein

Deut­lich mehr Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen als zuletzt mög­lich plant die Uni­ver­si­tät Bam­berg für das Win­ter­se­mes­ter. Die aktu­el­len Rege­lun­gen zur Coro­na-Pan­de­mie, die von der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung vor­ge­ge­ben sind, las­sen dies zu. So wer­den die Semi­nar­räu­me und Hör­sä­le wie­der mit 50 Pro­zent ihrer regu­lä­ren Kapa­zi­tät genutzt. Vor­aus­set­zung dafür ist bei einer 7‑Ta­ge-Inzi­denz ab 35 inner­halb der Stadt Bam­berg die 3G-Rege­lung – Ver­an­stal­tungs­teil­neh­men­de müs­sen geimpft, gene­sen oder getes­tet sein. Im Som­mer führ­te die Uni­ver­si­tät Bam­berg unter Stu­die­ren­den eine anony­me nicht reprä­sen­ta­ti­ve Umfra­ge zum Impf­sta­tus durch. Ins­ge­samt nah­men an der Befra­gung rund 2.000 Per­so­nen teil. Von ihnen waren 79 Pro­zent voll­stän­dig geimpft. Von den rest­li­chen rund 20 Pro­zent plan­ten im Befra­gungs­zeit­raum noch eini­ge bis zum Beginn des Win­ter­se­mes­ters eine Imp­fung oder äußer­ten Inter­es­se an einem von der Uni­ver­si­tät Bam­berg ver­mit­tel­ten Impfangebot.

„Die Schutz­imp­fung ist ein wich­ti­ger Bau­stein auf dem Weg zu mehr Prä­senz im Win­ter­se­mes­ter 2021/​22“, erklärt Prof. Dr. Ste­fan Hör­mann, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de. „Des­halb freut es mich, dass so vie­le Stu­die­ren­de die Ange­bo­te zur Imp­fung bereits wahr­ge­nom­men haben.“ In Zusam­men­ar­beit mit dem Bam­ber­ger Impf­zen­trum kön­nen der­zeit wei­te­re Impf­ter­mi­ne für Stu­die­ren­de und Beschäf­tig­te der Uni­ver­si­tät ange­bo­ten wer­den. „Mit die­sem Ange­bot soll ins­be­son­de­re auch das in der Impf­sta­tus­um­fra­ge signa­li­sier­te Inter­es­se vie­ler Stu­die­ren­der an einem von der Uni­ver­si­tät ver­mit­tel­ten Impf­an­ge­bot auf­ge­grif­fen wer­den“, sagt Hörmann.


Zahl der Aus­tausch­stu­die­ren­den nor­ma­li­siert sich

„Erfreu­lich ist eben­falls, dass sich wie­der mehr Aus­tausch­stu­die­ren­de ein­schrei­ben“, so Ste­fan Hör­mann. Auf­grund der Pan­de­mie hat­te die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät in den ver­gan­ge­nen Semes­tern einen Rück­gang der Zah­len zu ver­zeich­nen. So waren im Win­ter­se­mes­ter 2020/​/​21 96 Aus­tausch­stu­die­ren­de an der Uni­ver­si­tät ein­ge­schrie­ben. Mit aktu­ell ins­ge­samt 182 imma­tri­ku­lier­ten Aus­tausch­stu­die­ren­den nähert sich die Uni­ver­si­tät fast dem Niveau vor Coro­na wie­der an. Im Win­ter­se­mes­ter 201920 waren 242 Aus­tausch­stu­die­ren­de in der Welt­erbe­stadt. Für das nächs­te Som­mer­se­mes­ter hat das Aka­de­mi­sche Aus­lands­amt der Uni­ver­si­tät jetzt schon 130 Bewer­bun­gen erhal­ten. Ins­ge­samt sind aktu­ell 1.724 Per­so­nen mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit an der Uni­ver­si­tät eingeschrieben.

Alle genann­ten Zah­len sind vor­läu­fig, da eine Ein­schrei­bung noch mög­lich ist und Stu­die­ren­de noch die Hoch­schu­le wech­seln oder sich exma­tri­ku­lie­ren kön­nen. Die amt­li­che Sta­tis­tik wird Anfang Dezem­ber erstellt.

Stu­die der Uni­ver­si­tät Bamberg

Deutsch­land auf dem Weg in eine Poli­tik der Lügen?

Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker hören immer wie­der die Unter­stel­lung, dass sie lügen – auch aktu­ell im Bun­des­tags­wahl­kampf. Erst­mals hat eine Stu­die der Uni­ver­si­tät Bam­berg unter­sucht, wie ver­brei­tet post­fak­ti­sche Annah­men in der deut­schen Poli­tik und im Jour­na­lis­mus sind.
„In einer post­fak­ti­schen Poli­tik wer­den Fak­ten und ein Wahr­heits­be­zug zuneh­mend unwich­ti­ger“, erläu­tert Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft­ler Prof. Dr. Olaf Hoff­jann von der Uni­ver­si­tät Bamberg.

„Dies ist in Deutsch­land empi­risch bis­lang kaum erforscht. Auch welt­weit lie­gen hier­zu nur weni­ge empi­ri­sche Befun­de vor.“
Des­halb haben er und Lucas See­ber vom Insti­tut für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft eine Umfra­ge durch­ge­führt. Ein zen­tra­les Ergeb­nis der bis­lang unver­öf­fent­lich­ten Stu­die ist, dass sich rund die Hälf­te der Befrag­ten als Teil einer post­fak­ti­schen Demo­kra­tie sieht. Zugleich erwar­ten mehr als 90 Pro­zent eine Poli­tik, die ernst­haft, auf­rich­tig und mit Wahr­heits­an­spruch auftritt.

Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft­ler Olaf Hoff­jann lei­tet die Stu­die zu post­fak­ti­schen Annah­men. Foto: Uni­ver­si­tät Bamberg 

Bewuss­te Täu­schung gilt als kritikwürdig

Die bei­den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft­ler haben von Okto­ber 2020 bis Janu­ar 2021 ins­ge­samt 758 Per­so­nen aus drei Grup­pen online befragt: Bun­des­tags- und Land­tags­ab­ge­ord­ne­te, Pres­se­spre­che­rin­nen und ‑spre­cher sowie Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten. Die Aus­wer­tung der Umfra­ge hat ins­be­son­de­re zu fol­gen­den Ergeb­nis­sen geführt:

Die Befrag­ten unter­stel­len Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­kern sel­ten Lügen (15 Pro­zent). Über­ra­schend: Poli­ti­ker unter­stel­len ande­ren Poli­ti­kern häu­fi­ger (21,8 Pro­zent) Lügen, als dies deren Pres­se­spre­cher (5,1 Pro­zent) und sogar Jour­na­lis­ten tun (14,3 Pro­zent). Nur 1,2 Pro­zent den­ken, dass Lügen in der Poli­tik legi­tim sind. Dage­gen hal­ten rund 32 Pro­zent soge­nann­ten „Bull­shit“ – das Ergän­zen von unge­prüf­ten Aus­sa­gen, die wahr sein könn­ten, um die The­se einer Aus­sa­ge zu unter­stüt­zen – für weit ver­brei­tet. Rund 5 Pro­zent der Befrag­ten hal­ten „Bull­shit“ für legi­tim. Die Über­trei­bung in der Poli­tik wird als weit ver­brei­tet (rund 78 Pro­zent) und gleich­zei­tig von rund einem Drit­tel (33,8 Pro­zent) als eher legi­tim beschrie­ben. Olaf Hoff­jann inter­pre­tiert: „Die bewuss­te Täu­schung gilt offen­bar als kri­tik­wür­di­ger als ein gleich­gül­ti­ges Ver­hält­nis gegen­über der Wahrheit.“

50,8 Pro­zent der Befrag­ten sehen sich als Teil einer post­fak­ti­schen Demo­kra­tie. Das heißt, sie unter­stel­len Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­kern, dass ihnen der Wahr­heits­ge­halt ihrer Aus­sa­gen eher unwich­tig sei. Von den drei befrag­ten Grup­pen glau­ben vor allem Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker nicht an eine fak­ti­sche Poli­tik (rund 55 Pro­zent). „Poin­tiert for­mu­liert: Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten glau­ben eher an den Wahr­heits­ge­halt der Aus­sa­gen von Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­kern als die­se selbst“, sagt Lucas Seeber.

Mehr als neun von zehn Befrag­ten ver­ur­tei­len Lügen und „Bull­shit“ (rund 94 Pro­zent). Akteu­re, die Emo­tio­na­li­sie­rung sowie Lügen und Bull­shit als eher nicht legi­tim bezeich­nen, wer­den in der Stu­die als „fak­ti­sche Akteu­rin­nen und Akteu­re“ bezeichnet.

Fast alle Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der AfD glau­ben an eine post­fak­ti­sche Poli­tik (88,9 Pro­zent) – mit Abstand der höchs­te Anteil unter den Befrag­ten. Zugleich hal­ten auch 90 Pro­zent der AfD-Befrag­ten Lügen, „Bull­shit“ und Emo­tio­na­li­sie­rung für eher nicht legitim.


Wahr­heits­kri­se in der Poli­tik wird verurteilt

„Die Ergeb­nis­se zei­gen ins­ge­samt, dass eine knap­pe Mehr­heit von Abge­ord­ne­ten und Jour­na­lis­tin­nen oder Jour­na­lis­ten eine Wahr­heits­kri­se in der Poli­tik wahr­nimmt“, inter­pre­tiert Olaf Hoff­jann. „Aber eine sehr deut­li­che Mehr­heit ver­ur­teilt dies. Mit ande­ren Wor­ten: Fast alle Befrag­ten, die sich als Bür­ge­rin­nen und Bür­ger einer post­fak­ti­schen Poli­tik sehen, sind dar­über nicht glück­lich.“ Wie aber reagie­ren Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker, die der Kon­kur­renz unter­stel­len, sie wür­de unrecht­mä­ßi­ge Metho­den ein­set­zen? „Unter­su­chun­gen in ande­ren Betrugs­fel­dern argu­men­tie­ren spiel­theo­re­tisch, dass dies dazu füh­ren kön­ne, dass auch ande­re zu sol­chen Metho­den grei­fen, um ‚Waf­fen­gleich­heit‘ her­zu­stel­len“, erklärt Olaf Hoff­jann. „Und den­noch: Das über­wäl­ti­gen­de Aus­maß, mit dem Prak­ti­ken wie Lüge und ‚Bull­shit‘ abge­lehnt wer­den, stimmt mich optimistisch.“


Befragt wur­den ins­ge­samt 758 Abge­ord­ne­te des Bun­des­ta­ges und aller Land­ta­ge, Mit­glie­der der Bun­des­pres­se­kon­fe­renz und aller Lan­des­pres­se­kon­fe­ren­zen sowie Pres­se­spre­che­rin­nen und ‑spre­cher von Par­tei­en, Frak­tio­nen und Minis­te­ri­en auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne. Die Umfra­ge­da­ten nähern sich an die rea­len Ver­hält­nis­se an, kön­nen streng genom­men jedoch nicht als reprä­sen­ta­tiv gelten.

Inter­es­sier­te kön­nen sich noch bis 8. Okto­ber einschreiben

Ver­zeich­nis für Gast­stu­die­ren­de ist ab sofort erhältlich

Neu­gier­de, Wis­sens­durst und Ent­de­cker­lust sind drei Din­ge, die ein Gast­stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Bam­berg zu befrie­di­gen weiß. Und dem Stun­den­plan steht nichts mehr im Weg: Das neu erschie­ne­ne Ver­zeich­nis „Ange­bo­te für Gast­stu­die­ren­de, Senio­rin­nen und Senio­ren“ ver­sam­melt alle Vor­le­sun­gen und Semi­na­re, die Inter­es­sier­ten im Win­ter­se­mes­ter 2021/​/​2022 für ein Gast­stu­di­um zur Ver­fü­gung stehen.

Ganz ohne Prü­fungs- oder Leis­tungs­druck kön­nen sich Gast­stu­die­ren­de in den Geis­tes- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten, Human­wis­sen­schaf­ten oder in der Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­ten Infor­ma­tik neue Wis­sens­be­rei­che erschlie­ßen oder sich ver­tie­fend wei­ter­bil­den. Das Ange­bot ist viel­fäl­tig: Eine Shake­speare-Vor­le­sung stellt des­sen Gesamt­werk vor und in der „Shake­speare Rea­ding Group“ wer­den Tex­te gemein­sam im Ori­gi­nal gele­sen. Dem Dorf in Mit­tel­al­ter und frü­her Neu­zeit lässt sich in einer Vor­le­sung der Archäo­lo­gie auf den Grund gehen, einem Fach, das auch Exkur­sio­nen, bei­spiels­wei­se zum Rae­ti­schen Limes, bereit­hält. „Grund­fra­gen der Bio­me­di­zi­ni­schen Ethik“ stellt eine Ver­an­stal­tung der Theo­lo­gie, wäh­rend die Psy­cho­lo­gie unter ande­rem in Kon­zep­te und Ansät­ze der Per­sön­lich­keits­psy­cho­lo­gie ein­führt. Auch Sprach­kur­se für das Tür­ki­sche, Per­si­sche oder Hebräi­sche oder – bei ent­spre­chen­der Eig­nung – eine Mit­wir­kung im Uni­ver­si­täts­chor oder ‑orches­ter sind Teil des Angebots.

Ver­zeich­nis erscheint letzt­mals in gedruck­ter Form

Noch ist nicht abseh­bar, ob die Lehr­ver­an­stal­tun­gen im Win­ter­se­mes­ter 2021/​/​2022 von Gast­stu­die­ren­den nur online besucht wer­den kön­nen. Je nach aktu­el­ler Coro­na-Situa­ti­on könn­ten Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen gege­be­nen­falls ver­ein­zelt statt­fin­den. Inter­es­sier­te wer­den gebe­ten, sich kurz vor Vor­le­sungs­be­ginn über das Ver­an­stal­tungs­for­mat zu infor­mie­ren und früh­zei­tig dafür zu sor­gen, dass sie über die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für die Teil­nah­me an Online-Ver­an­stal­tun­gen ver­fü­gen und die­se auch kurz­fris­tig akti­vie­ren kön­nen. Für die Teil­nah­me an einer Online-Lehr­ver­an­stal­tung sind in jedem Fall eine sta­bi­le, leis­tungs­fä­hi­ge Inter­net­ver­bin­dung und ein Mikro­fon erforderlich.

Das Ver­zeich­nis ist in den Buch­hand­lun­gen Osi­an­der und Col­li­bri in Bam­berg für 3 Euro erhält­lich. Inter­es­sier­te kön­nen sich noch bis zum 8. Okto­ber ein­schrei­ben. Fra­gen zum Gast­stu­di­um beant­wor­tet die Stu­die­ren­den­kanz­lei unter der Tele­fon­num­mer 0951/​/​863‑1024. Im Win­ter­se­mes­ter erscheint das Ver­zeich­nis zum letz­ten Mal in gedruck­ter Form. Die digi­ta­le Ver­si­on ist wei­ter­hin unter „Gast­stu­die­ren­den­ver­zeich­nis“ unter https://univis.uni-bamberg.de/ zu finden.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Ein­schrei­bung gibt es unter http://www.uni-bamberg.de/studium/interesse/studienformen/gaststudium

Arbei­ten an Hochvolt-Systemen

Hand­werk schult Wissenschaft

Die Lehr­stüh­le Umwelt­ge­rech­te Pro­duk­ti­ons­tech­nik und Elek­tri­sche Ener­gie­sys­te­me der Uni Bay­reuth for­schen gemein­sam zur „Grü­nen Bat­te­rie“. Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken sorgt für die Wei­ter­bil­dung und qua­li­fi­ziert die wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­ter für Arbei­ten an Hochvolt-Systemen.

Ent­wick­lung bis zum Ende gedacht: Die Uni Bay­reuth forscht mit ihren Lehr­stüh­len Umwelt­ge­rech­te Pro­duk­ti­ons­tech­nik sowie Elek­tri­sche Ener­gie­sys­te­me dar­an, wie man zukünf­tig Bat­te­rie­sys­te­me so gestal­ten und kon­stru­ie­ren kann, dass sie in hohem Maße nicht nur stoff­lich recy­celt wer­den kön­nen, son­dern ins­be­son­de­re auch in mobi­len als auch sta­tio­nä­ren Anwen­dun­gen wie­der- und wei­ter­ver­wen­det wer­den kön­nen. Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken sorgt dabei für die pas­sen­de Wei­ter­bil­dung der Lehr­stuhl-Mit­ar­bei­ten­den. Denn um an den soge­nann­ten Hoch­volt-Ener­gie­spei­chern und an nicht eigen­ge­si­cher­ten Fahr­zeu­gen auch unter Span­nung arbei­ten zu dür­fen, müs­sen sie ent­spre­chen­de Qua­li­fi­ka­tio­nen nach­wei­sen. Die­se erwar­ben sie jetzt an der Handwerkskammer.

Wolf­gang Wich, Fach­be­reichs­lei­ter Kfz-Tech­nik Ober­fran­ken an der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, zeigt sich stolz über die Koope­ra­ti­on zwi­schen Wis­sen­schaft und Hand­werk: „Es ist toll, dass die Uni Bay­reuth die­sen For­schungs­auf­trag erhal­ten hat. Umso mehr freut es uns, dass wir mit der Qua­li­fi­ka­ti­on der betei­lig­ten Mit­ar­bei­ter einen Bei­trag zum Gelin­gen die­ses Pro­jek­tes leis­ten kön­nen.“ Denn für die For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten an der Uni gel­ten beim Umgang mit Hoch­volt-Sys­te­men die glei­chen Sicher­heits­vor­keh­run­gen, Unfall­ver­hü­tungs­vor­schrif­ten und Arbeits­platz­vor­ga­ben wie in Kfz-Betrie­ben. Ein Qua­li­fi­ka­ti­ons­nach­weis sei, laut Wolf­gang Wich, hier für alle Betei­lig­ten gesetz­lich vor­ge­schrie­ben und die­ne als Berech­ti­gung, unter Span­nung an Hoch­volt­bat­te­rie­sys­te­men arbei­ten zu dürfen.

Neben den theo­re­ti­schen Grund­la­gen ging es in der drei­tä­gi­gen Wei­ter­bil­dung ins­be­son­de­re um die Pra­xis. „Die Kfz-Bran­che ist eine der wich­tigs­ten, was die Elek­tri­fi­zie­rung betrifft. Des­halb ist es auch für die For­schung wich­tig, genau hier tie­fer in die Mate­rie ein­zu­stei­gen“, ist Dr.-Ing. Bernd Rose­mann, Pro­jekt­lei­ter am Lehr­stuhl Umwelt­ge­rech­te Pro­duk­ti­ons­tech­nik, über­zeugt. Dies taten die Uni-Mit­ar­bei­ter unter Anlei­tung der bei­den Kfz-Aus­bil­dungs­meis­ter Ger­hard Schmö­kel und Ste­fan Löff­ler, die den Teil­neh­mern detail­lier­te Ein­bli­cke in das „Herz“ der unter­schied­li­chen Vari­an­ten von Bat­te­rie­sys­te­men gewähr­ten – bis hin­ein in die ein­zel­ne Batteriezelle.


„Refa­bri­ka­ti­on“ spart Kos­ten und schont Ressourcen

Was moti­viert die For­schen­den der bei­den Lehr­stüh­le? Aus wis­sen­schaft­li­cher Sicht sind Lithi­um-Ionen-Bat­te­rie­sys­te­me ein Schlüs­sel für nach­hal­ti­ge Elek­tro­mo­bi­li­tät, die zur Redu­zie­rung der Treib­haus­ga­se des Ver­kehrs­sek­tors bei­tra­gen sol­len. Die dar­aus zu erwar­ten­de star­ke Zunah­me sol­cher Bat­te­rie­sys­te­me begrün­det in der Fol­ge auch den Bedarf an einem effi­zi­en­ten Recy­cling, das Lösun­gen anbie­tet, wenn in ein paar Jah­ren Bat­te­rie­sys­te­me aus­ge­tauscht oder ent­sorgt wer­den müssen.

Hier setzt die For­schungs­ar­beit der Uni Bay­reuth an. Es wird unter­sucht, inwie­weit Lithi­um-Ionen-Bat­te­rien sich für eine „Refa­bri­ka­ti­on“, also eine indus­tri­el­le Auf­ar­bei­tung eig­nen. „Die Refa­bri­ka­ti­on ist eine viel­ver­spre­chen­de Mög­lich­keit, um sowohl Kos­ten als auch die Res­sour­cen zu scho­nen“, sagt Dr. Rose­mann. So lie­ßen sich bis zu 90 Pro­zent der Roh­stof­fe und bis zu 85 Pro­zent der Ener­gie im Ver­gleich zu einer Neu­pro­duk­ti­on ein­spa­ren, wenn es gelän­ge einen Teil aus­ge­dien­ter Ener­gie­spei­cher wei­ter zu ver­wen­den. „Die­ses Pro­dukt­re­cy­cling ist aber nur das eine“, so Dr.

Rose­mann wei­ter, „wir stei­gen mit unse­rer For­schung schon eine Stu­fe vor­her ein.“ Dazu gehö­re es, Bat­te­rie­sys­te­me bei der Kon­struk­ti­on und dem Bau so zu gestal­ten, dass eine spä­te­re Auf­ar­bei­tung in gro­ßem Umfang und mit mög­lichst gerin­gem Auf­wand mög­lich sei. Ziel des For­schungs­pro­jek­tes, das bis zum 30. Novem­ber 2023 läuft, ist es daher, Lösungs­an­sät­ze für ein zukünf­ti­ges Bat­te­rie­sys­tem­de­sign zu ent­wi­ckeln. Schu­lun­gen zu Hoch­volt­sys­te­men führt die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken bereits seit 2013 durch. Ohne die­se Wei­ter­bil­dung dür­fen Kfz-Werk­stät­ten nicht an E- oder Hybrid­fahr­zeu­gen arbei­ten. Die Qua­li­fi­ka­ti­on glie­dert sich in drei Stu­fen auf. Wäh­rend die bei­den Ein­stiegs­stu­fen mitt­ler­wei­le schon fes­ter Bestand­teil der Berufs­aus­bil­dung im Kfz-Bereich sind, erwirbt man sich in der Wei­ter­bil­dung der Stu­fe 3, die jetzt auch die wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­ter der Uni absol­viert haben, die Kom­pe­tenz an nicht eigen­ge­si­cher­ten Fahr­zeu­gen sowie unter Span­nung und in Hoch­volt-Ener­gie­spei­chern arbei­ten zu dürfen.

Zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen und Workshops

Nach­hal­tig­keits­wo­che der Uni­ver­si­tät Bam­berg fin­det ab 21. Juni statt

Unter dem Mot­to „Vom Den­ken zum Han­deln“ fin­det von Mon­tag, 21. Juni, bis Sonn­tag, 27. Juni, die dies­jäh­ri­ge Nach­hal­tig­keits­wo­che der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg statt, zu der alle inter­es­sier­ten Per­so­nen herz­lich ein­ge­la­den sind.

Obwohl eine Sen­si­bi­li­sie­rung für not­wen­di­ge Ver­än­de­run­gen eine Vor­aus­set­zung für gesell­schaft­li­chen Wan­del hin zu einer nach­hal­ti­gen Lebens­wei­se dar­stellt, zei­gen For­schungs­er­geb­nis­se, dass sich Wis­sen allein nicht auto­ma­tisch auch auf das eige­ne Han­deln aus­wirkt. Ziel der Nach­hal­tig­keits­wo­che 2021, die seit die­sem Jahr in Koope­ra­ti­on mit der Stadt Bam­berg statt­fin­det, ist es des­halb, eine erwei­ter­te Per­spek­ti­ve mit kon­kre­ten Hand­lungs­mög­lich­kei­ten auf den Umgang mit den Her­aus­for­de­run­gen, die das The­ma Nach­hal­tig­keit mit sich bringt, zu ermög­li­chen. „Als Uni­ver­si­tät tra­gen wir eine gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung“, sagt Dr. Dag­mar Steu­er-Flie­ser, Kanz­le­rin der Uni­ver­si­tät. „Ein Teil die­ser Ver­ant­wor­tung ist die kon­kre­te Aus­ein­an­der­set­zung mit den Aspek­ten von Nach­hal­tig­keit und Umwelt­schutz. Die Nach­hal­tig­keits­wo­che bie­tet allen inter­es­sier­ten Per­so­nen an der Uni­ver­si­tät und dar­über hin­aus die Mög­lich­keit, sich zu infor­mie­ren und all­tags­ori­en­tier­te Impul­se zu bekommen.“


Vor­trä­ge bie­ten Denk­an­stö­ße zu gesell­schaft­li­chen Herausforderungen

„Wir freu­en uns, dass wir bei der dies­jäh­ri­gen Nach­hal­tig­keits­wo­che gleich 31 unter­schied­li­che, kos­ten­freie Ver­an­stal­tun­gen und Work­shops anbie­ten kön­nen“, sagt Dr. Yel­va Lar­sen, wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin an der Pro­fes­sur für Didak­tik der Natur­wis­sen­schaf­ten, die im Auf­trag der Steue­rungs­grup­pe Nach­hal­tig­keit gemein­sam mit Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen sowie mit Unter­stüt­zung des Refe­rats für Öko­lo­gie der Stu­die­ren­den­ver­tre­tung die Nach­hal­tig­keits­wo­che orga­ni­siert. „Nicht zuletzt dank des gro­ßen Enga­ge­ments der Stu­die­ren­den ent­de­cken und ent­wi­ckeln wir dabei neue Gestal­tungs­räu­me sowohl in der Hoch­schu­le als auch in der Stadt und Umge­bung“, so Lar­sen. Die Nach­hal­tig­keits­wo­che besteht in die­sem Jahr aus zwei Tei­len. Im ers­ten Teil bie­ten zahl­rei­che Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten Denk­an­stö­ße, was eine „Kul­tur der Nach­hal­tig­keit“ mit Bezug auf die gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit bedeu­ten kann. Der zwei­te Teil gibt kon­kre­te Anre­gun­gen für eine nach­hal­ti­ge Lebensweise.

Am Diens­tag, 22. Juni, ab 18 Uhr lädt bei­spiels­wei­se der Lehr­stuhl für Betriebs­wirt­schafts­leh­re, ins­be­son­de­re Ver­trieb und Mar­ke­ting, gemein­sam mit dem Ver­ein Lead Side­by­Si­de zu einer digi­ta­len Ver­an­stal­tung ein. Unter dem Titel „Gemein­sam füh­ren“ beschäf­tigt sich die Podi­ums­dis­kus­si­on mit der Zusam­men­ar­beit von Män­nern und Frau­en in der Füh­rung. „Wir möch­ten mit drei Duos aus weib­li­chen und männ­li­chen Füh­rungs­kräf­ten ihre Erfah­run­gen mit pari­tä­ti­scher Füh­rung und die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen wir bei deren Umset­zung noch ste­hen, dis­ku­tie­ren“, erklärt Prof. Dr. Björn Ivens, Inha­ber des Lehr­stuhls. Es dis­ku­tie­ren eine Ver­tre­te­rin und ein Ver­tre­ter des Start-Up-Incu­ba­tors Zoll­hof aus Nürn­berg, der Prä­si­dent und die Kanz­le­rin der Uni­ver­si­tät Bam­berg sowie die Dop­pel­spit­ze der Grü­nen in Bayern.


Work­shops zei­gen Mög­lich­kei­ten für nach­hal­ti­ge Lebens­wei­se auf

Im zwei­ten Teil der Nach­hal­tig­keits­wo­che 2021 wer­den in einer viel­fäl­ti­gen Rei­he inter­ak­ti­ver Work­shops kon­kre­te Aspek­te der Nach­hal­tig­keit auf­ge­grif­fen und all­tags­ori­en­tier­te Impul­se für eine nach­hal­ti­ge Lebens­wei­se gesetzt. So gibt es am Frei­tag, 25. Juni, von 14 bis 19 Uhr sowie am Sams­tag, 26. Juni, von 10 bis 16 Uhr eine Klei­der­tausch­bör­se auf dem Max­platz. Und um 14.30 Uhr fin­det eine „Pro­bier­stun­de“ vor dem Nod­dack-Haus (Mar­kus­platz 3) statt. Hier kön­nen inter­es­sier­te Per­so­nen fer­men­tier­te und dadurch halt­bar gemach­te Pro­duk­te kos­ten und sich gleich­zei­tig nütz­li­che Tipps zum Fer­men­tie­ren abho­len. Das Kli­ma- und Umwelt­amt der Stadt Bam­berg bie­tet als Koope­ra­ti­ons­part­ner eben­falls am Sams­tag, 26. Juni, eine Füh­rung durch den Hain mit dem Land­schafts­ar­chi­tek­ten Dipl.-Ing. Hel­mut Wie­gel an. Start­punkt ist um 14 Uhr am Boots­haus im Hain. Die Füh­rung dau­ert etwa 1,5 bis 2 Stun­den. Eine vor­he­ri­ge Anmel­dung ist nicht nötig. Beglei­tet wird die Nach­hal­tig­keits­wo­che durch die Akti­on „Kunst im Bus“ von Stu­die­ren­den der Didak­tik der Kunst, koor­di­niert von der Archi­tek­tin Dipl.-Ing. Bar­ba­ra Gügel und Dr. Not­bur­ga Karl.

Von Mit­te Juni bis Mit­te Juli wer­den ihre Kunst­pro­jek­te in kur­zen Fil­men auf den Moni­to­ren in 50 Stadt­bus­sen zu sehen sein. In den Arbei­ten geht es dar­um, den kom­ple­xen Auf­bau der Natur als Archi­tek­tur zu ver­ste­hen und die­se künst­le­risch mit unter­schied­li­chen Tech­ni­ken, wie etwa Foto­gra­fie, Film oder Male­rei darzustellen.

Alle Ter­mi­ne und wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den ein­zel­nen Ver­an­stal­tun­gen und Work­shops sowie die Zugangs­da­ten zu online statt­fin­den­den Pro­gramm­punk­ten fin­den sich unter https://www.uni-bamberg.de/nachhaltigkeit/nawo/nawo-2021/

His­to­ri­sche Glas­schei­ben tra­gen zum Res­sour­cen­schutz bei

Restau­rie­rungs­wis­sen­schaft der Uni­ver­si­tät Bam­berg prä­sen­tiert Kli­ma­Glas-For­schungs­er­geb­nis­se bei der Woche der Umwelt

Aus öko­lo­gi­scher und denk­mal­pfle­ge­ri­scher Sicht sind Fens­ter in denk­mal­ge­schütz­ten Gebäu­den erhal­tens­wert: „Wenn wir his­to­ri­sche Glas­schei­ben im Bestand hal­ten und ener­ge­tisch opti­mie­ren, leis­ten wir einen akti­ven Bei­trag zum Res­sour­cen­schutz“, erläu­tert Restau­rie­rungs­wis­sen­schaft­ler Prof. Dr. Paul Bel­len­dorf von der Uni­ver­si­tät Bam­berg in Ver­tre­tung sei­nes Kol­le­gen Prof. Dr. Rai­ner Dre­wel­lo, der das Pro­jekt „Kli­ma­Glas“ leitet.

Das Pro­jekt­team stellt sei­ne For­schungs­er­geb­nis­se in einer vir­tu­el­len Prä­sen­ta­ti­on am 10. und 11. Juni 2021 bei der sechs­ten Woche der Umwelt vor, zu der Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er und die Deut­sche Bun­des­stif­tung Umwelt einladen.


Res­sour­cen­schutz statt Abfallglas

„Es ist ein wich­ti­ges Anlie­gen der Denk­mal­pfle­ge, den Cha­rak­ter von his­to­ri­schen Gebäu­den zu erhal­ten – auch die Fens­ter“, erklärt Pro­jekt­mit­ar­bei­te­rin Alex­an­dra Schm­öl­der. „Alte Fens­ter sind gera­de des­halb char­mant, weil sie nicht ganz per­fekt und dadurch viel leben­di­ger sind.“ Wel­len, Ein­schlüs­se, gebro­che­nes Licht: Sol­che Effek­te machen his­to­ri­sches Fens­ter­glas ein­zig­ar­tig und authen­tisch. Das Pro­jekt „Kli­ma­Glas“ unter­mau­ert erst­mals mess­tech­nisch, dass es neben dem denk­mal­pfle­ge­ri­schen auch ein öko­lo­gi­sches Argu­ment gibt, alte Fens­ter zu erhal­ten. Pro­jekt­mit­ar­bei­te­rin Ruth Ten­schert führt aus: „Wenn für die Glas­pro­duk­ti­on Sand geschmol­zen wird, ver­braucht das vie­le Res­sour­cen. Erhält man die his­to­ri­schen Fens­ter, blei­ben die ursprüng­lich ein­ge­setz­ten Roh­stof­fe im Bestand.“ His­to­ri­sche Glas­schei­ben kön­nen Schwer­me­tal­le ent­hal­ten, sodass kein Recy­cling mög­lich ist. Sie enden bis­lang oft als Abfallglas.


Ener­gie­ef­fi­zi­en­te Fenster

Kom­bi­niert man nun bei­spiels­wei­se ein his­to­ri­sches Kas­ten­fens­ter mit einer moder­nen Schei­be, ver­mei­det man Wär­me­ver­lust und senkt somit den CO2-​Abdruck. Es ist nicht nötig, das alte durch ein neu­es, drei­fach­ver­glas­tes Fens­ter zu erset­zen. Das Pro­jekt­team der Uni­ver­si­tät Bam­berg hat für das Pro­jekt unter ande­rem recher­chiert, wie Glas­schei­ben damals her­ge­stellt und wel­che Res­sour­cen dabei ver­braucht wur­den. Es koope­riert mit dem Fraun­ho­fer-Insti­tut für Bau­phy­sik in Holz­kir­chen und Stutt­gart, das meh­re­re modell­haf­te Kon­struk­tio­nen mess­tech­nisch über­wacht und die Ener­gie­ef­fi­zi­enz errech­net hat. Die Mes­sun­gen in der Alten Schäff­le­rei des Klos­ters Bene­dikt­beu­ern bestä­ti­gen etwa, dass ein Kas­ten­fens­ter in Kom­bi­na­ti­on mit moder­nem Glas ener­gie­ef­fi­zi­ent ist und sich kein Schim­mel im Zwi­schen­raum bildet.

„Kli­ma­Glas“ ist die Kurz­be­zeich­nung für das Pro­jekt „Inno­va­ti­ve Lösun­gen für die ener­ge­ti­sche Ertüch­ti­gung his­to­ri­scher Glä­ser und Glas­fens­ter – Pra­xis­ver­su­che in der Alten Schäff­le­rei, Klos­ter Bene­dikt­beu­ern“. Es läuft seit Okto­ber 2018 bis August 2021 und wird vom Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz mit 543.248 Euro finanziert.


Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und ein Video über das For­schungs­pro­jekt sind zu fin­den unter https://www.uni-bamberg.de/restaurierungswissenschaft/forschung/aktuelle-forschungsprojekte/klimaglas/

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