Für sein herausragendes Engagement in der Demokratiebildung ist der Direktor der Nürnberger Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH), Siegfried Grillmeyer, mit dem Bayerischen Verfassungsorden ausgezeichnet
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Erzbischof Schick zum Welttag der Kranken
Für Christen gibt es keine „austherapierten“ Patienten
Zum heutigen Welttag der Kranken hat Erzbischof Ludwig Schick daran erinnert, dass bei allen medizinischen Fortschritten nicht alle Krankheiten besiegt werden könnten, wie das Erzbistum Bamberg mitteilt. Auch die unheilbar Kranken dürften nicht vernachlässigt werden. „Austherapierte Kranke gibt es für Christen nicht“, sagte Schick.
Auch bei akuten Krankheitspandemien, wie jetzt Covid-19, dürften zum Beispiel Krebs, Multiple Sklerose, Demenz, Diabetes, Aids und Malaria sowie die vielen psychischen Leiden, die immer mehr zunehmen, nicht vergessen werden.
Gottesdienst heute im Livestream
„Immer sind uns alle Kranken lieb und wert“, betonte der Erzbischof und verwies auf die Erfahrungen im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes, wo 70 medizinisch nicht erklärbare Heilungen von Kranken verbürgt seien. So bedeutsam diese seien, viel wichtiger seien die unspektakulären Wunder in der Seele, die Tausende in Lourdes erleben: „Langzeit- und unheilbar Kranke sowie ihre Angehörigen erfahren Trost, Stärkung und Gelassenheit, ihre Krankheiten, ihr Schicksal und ihre Leiden anzunehmen und das Beste daraus zu machen.“
Lourdes stehe für eine umfassende Sorge und Hilfe für alle Kranken. „Lourdes zeigt aber auch, dass gerade bei den Patienten, bei denen nichts mehr zu machen ist, ganz viel gemacht werden kann und muss bis zum Tod, palliativ, pflegerisch und human“, sagte Schick. Die Ausdrücke „austherapiert“ und „Da ist nichts mehr zu machen“ seien für Christen Unworte.
Der Welttag der Kranken wurde 1993 von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen und wird seitdem am 11. Februar, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, gefeiert.
Der Gottesdienst zum Welttag der Kranken wird heute ab 19 Uhr auf https://www.youtube.com/erzbistumbamberg im Livestream übertragen.
Erzbischof Schick zum Holocaust-Gedenktag
„Aus der Erinnerung lernen“
Anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick dazu aufgerufen, sich an die Anfänge der Naziherrschaft und die daraus resultierenden Gräueltaten zu erinnern, wie das Erzbistum Bamberg mitteilt. „Alle Christen sind aufgefordert, an das Leid der Juden in der Nazizeit zu denken und für die Getöteten und Gequälten zu beten“, so Schick.
Bei Erschütterung dürfe es dabei aber nicht bleiben: „Wir müssen aus der Erinnerung lernen und uns die Warnung ‚Wehret den Anfängen‘ immer wieder ins Bewusstsein rufen“, forderte der Erzbischof. Ein jeder solle daran mitwirken, dass so etwas nie wieder geschehe. Der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar solle demnach nicht nur ein Tag der Trauer und der Verurteilung sein, sondern ebenso ein Tag der Vergegenwärtigung: „Dazu gehören die Erinnerung an das Aufleben des Nationalismus und des Antisemitismus im 20. Jahrhundert sowie die Erinnerung an die Wahl der Nationalsozialisten 1933“, sagte Schick. Es müsse auch an die Rassengesetzte und die Pogromnacht gedacht werden.
Damit es zu solchen Zuständen nie wieder komme, müsse man das Aufkommen ähnlicher Geisteshaltungen und Ideologien frühzeitig erkennen und verurteilen, verdeutlichte der Erzbischof: „Dabei dürfen wir nicht nur mit dem Finger auf die Großen zeigen, sondern müssen auch die sogenannten ‚Kleinen‘ und ‚Mitläufer‘ betrachten.“ Nur mit einem ganzheitlichen und bewussten Blick auf die Anfänge damals und heute könne man aus ihnen für die Zukunft lernen.
Der 27. Januar ist der Internationale Gedenktag der Opfer des Holocausts – an diesem Tag vor 76 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit, in dem mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden.
„Click & Collect“
Erzbischof Schick für kontaktlose Ausleihe in Büchereien
Dr. Ludwig Schick unterstützt die Forderung, dass in Bibliotheken kontaktlose Ausleihen ermöglicht werden sollten. Lesen sei wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung, betont der Bamberger Erzbischof.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick unterstützt die Forderung, dass in Bibliotheken Bücher online bestellt und kontaktlos abgeholt werden können, wie das Erzbistum Bamberg mitteilt. „Click & Collect muss wieder in öffentlichen Büchereien möglich sein“, sagte Schick und betonte: „Gerade jetzt im Lockdown, in dem Büchereien geschlossen sind, darf das Lesen von Büchern nicht vernachlässigt oder gar verlernt werden.“ Vor allem dürfe man sich das Lesen von Büchern nicht abgewöhnen oder es nur Menschen ermöglichen, die sich Bücher kaufen können.
„Lesen macht lebenstauglich“
Lesen sei wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung, für die Schul- und Berufsausbildung und für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, für das Verständnis von Kultur und für interkulturelle Beziehungen. Das Nutzen von Internet und sozialen Netzwerken könne das Lesen von Büchern nicht ersetzen. „Kein anderes Medium erweitert so nachhaltig die Sprach- und Schreibfähigkeit, ermöglicht die Selbst- und Fremdwahrnehmung und stärkt die Gemeinschaftsfähigkeit wie das Buch, das man in Händen hält, in dem man vor- und zurückblättern kann, über das man sich austauscht und diskutiert“, so Schick. Deshalb unterstütze er die Aktion Click & Collect des St. Michaelsbund, der in Bayern mit vielen Haupt- und Ehrenamtlichen die katholischen öffentlichen Büchereien betreibt. „Was für den Einzelhandel möglich ist, sollte auch für Büchereien zugelassen werden“, sagte Schick und fügte hinzu: „Lesen macht lebenstauglich.“