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Klimawandel - Page 2

Kli­ma­wan­del

Weiß­tan­nen im Klimawandel-Test

Mit einer Ver­suchs­flä­che unter­stützt die Stadt Bam­berg ein bun­des­wei­tes Pro­jekt der Arbeits­ge­mein­schaft Natur­ge­mä­ße Wald­wirt­schaft vor dem Hin­ter­grund des Klimawandels.

Der Wei­pels­dor­fer Wald der Bür­ger­spi­tal­stif­tung Bam­berg ist einer von sie­ben Stand­or­ten in Bay­ern, in denen eine Ver­suchs­flä­che für die Anpflan­zung von Weiß­tan­nen ein­ge­rich­tet wur­de. Damit unter­stützt die Stadt Bam­berg ein bun­des­wei­tes Pro­jekt zur Eta­blie­rung der Weiß­tan­ne unter Lei­tung der Arbeits­ge­mein­schaft Natur­ge­mä­ße Wald­wirt­schaft Deutsch­land e. v. (ANW).


Hin­ter­grund: Die kli­ma­sta­bi­le und eben­so leis­tungs­star­ke Weiß­tan­ne ist in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels eine Opti­on, einer rohen­den Ver­knap­pung von wei­ßem Nadel­holz zu begeg­nen. Die Weiß­tan­ne ist aus wirt­schaft­li­cher Sicht die ein­zi­ge Alter­na­ti­ve zur Fich­te, die in unse­ren Brei­ten zwei­fel­los zu den Ver­lie­rern der Kli­ma­er­wär­mung gehört.

Im Rah­men des Pro­jek­tes Weiß­tan­ne 2.0, das vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft (BMEL) über die Fach­agen­tur Nach­wach­sen­de Roh­stof­fe e. V. (FNR) geför­dert wird, soll einer­seits die Weiß­tan­ne in unse­ren Wäl­dern auf grö­ße­rer Flä­che neu ein­ge­bracht wer­den. Par­al­lel hier­zu wer­den deutsch­land­weit 58 ein­ge­zäun­te, 0,25 Hekt­ar gro­ße Beob­ach­tungs­flä­chen ange­legt. Auf die­sen Flä­chen wer­den Weiß­tan­nen­pflan­zen zwei­er ver­schie­de­ner Her­künf­te gepflanzt und deren Wuchs­ver­hal­ten lang­fris­tig wis­sen­schaft­lich untersucht. 

Forst­amts­lei­ter Johan­nes Höl­zel (l.) und sein Vor­gän­ger Klaus Schulz (r.) vor der Ver­suchs­flä­che im Wei­pels­dor­fer Wald

Ver­gli­chen wird die hei­mi­sche Weiß­tan­ne, die an die bis­he­ri­gen ört­li­chen Gege­ben­hei­ten ange­passt ist, mit Weiß­tan­nen­pflan­zen aus Rumä­ni­en. Die­se wach­sen in einer Regi­on, in der der­zeit ein Kli­ma vor­herrscht, das nach eini­gen Kli­ma­mo­del­len zukünf­tig in Deutsch­land erwar­tet wird. Von den sie­ben Ver­suchs­flä­chen in Bay­ern ist befin­det sich nun eine im Wei­pels­dor­fer Wald. Neben einer Erwei­te­rung des Gen­pools erhofft sich das Pro­jekt­kon­sor­ti­um einen Erkennt­nis­ge­winn zur Anpas­sungs­fä­hig­keit der Weiß­tan­ne unter den Zei­chen des Klimawandels.

„Die Stadt Bam­berg freut sich, einen Bei­trag zum zukunfts­ori­en­tier­ten The­ma ‚nach­hal­ti­ge Siche­rung eines gesun­den Misch­wal­des‘ leis­ten zu kön­nen“, so Forst­amts­lei­ter Johan­nes Hölzel.


War­um Weißtannen?

Nach der bis­he­ri­gen land­läu­fi­gen Mei­nung ist die Weiß­tan­ne eine Baum­art der Mit­tel­ge­bir­ge. Wie For­schungs­er­geb­nis­se aber zei­gen, ist die Weiß­tan­ne in der Lage, auf viel­fäl­ti­gen Stand­or­ten auch im Flach­land gesund und mit Zukunfts­per­spek­ti­ve zu wach­sen. Dies gilt auch bei den zu erwar­ten­den kli­ma­ti­schen Ver­än­de­run­gen. Die Weiß­tan­ne ist somit eine wirt­schaft­lich inter­es­san­te Baum­art für zukunfts­taug­li­che Mischwälder.

Gleich­zei­tig hat die Weiß­tan­ne auch eine sehr hohe öko­lo­gi­sche Bedeu­tung. Sie wur­zelt viel tie­fer als die Fich­te, wird von den Fich­ten­bor­ken­kä­fern geschmäht und kann ein sehr hohes Alter errei­chen. Damit trägt sie in hohem Maße zur dau­er­haf­ten Sta­bi­li­sie­rung des Öko­sys­tems Wald bei, sehr zum Nut­zen der viel­fäl­ti­gen Pflan­zen- und Tier­welt und des Menschen.

Ski­club Bamberg

Pla­nun­gen eingefroren

Vie­le Ski­ge­bie­te stell­ten sich zuletzt als Coro­na-Hot­spots her­aus – Ski­tou­ris­mus wur­de zu gro­ßen Tei­len ein­ge­schränkt. Ein­schrän­kun­gen, von denen auch der Ski­club Bam­berg e.V. betrof­fen ist. Der Ver­ein, einer der ältes­ten Ski­ver­ei­ne Deutsch­lands, gegrün­det 1912, konn­te sei­nen Mit­glie­dern so gut wie kein Win­ter­pro­gramm bie­ten. Wie es 2021 wei­ter­ge­hen könn­te, was der Kli­ma­wan­del für den Win­ter­sport bedeu­tet und über Ski­tou­ris­mus haben wir mit Wolf­gang Schu­bert, Vor­stand­mit­glied des Ski­clubs, gesprochen.

Herr Schu­bert, wie geht es dem Ski­club Bam­berg nach einem Jahr Pandemie?

Wolf­gang Schu­bert: Noch geht es uns soweit gut, aller­dings muss­ten wir, wie so ziem­lich alle Ver­ei­ne, unser Ange­bot kom­plett runterfahren.


Wie hat sich die Pan­de­mie auf Ver­eins­ar­beit, Gestal­tung des Jah­res­pro­gramms und Ent­wick­lung der Mit­glie­der­zah­len ausgewirkt?

Wolf­gang Schu­bert: Die Ver­eins­ar­beit geht ein­ge­schränkt wei­ter, das Jah­res­pro­gramm wur­de für Win­ter 202021 her­aus­ge­ge­ben, es gibt jeweils ein Som­mer- und ein Win­ter­pro­gramm, und die Mit­glie­der­zah­len sind aktu­ell noch stabil.


Wie haben sich die Mit­glie­der­zah­len in den letz­ten Jah­ren ent­wi­ckelt? Bestehen, wie in vie­len ande­ren gesell­schaft­li­chen Berei­chen auch, Nachwuchsprobleme?

Wolf­gang Schu­bert: Unse­re Mit­glie­der­zah­len sind sogar gering­fü­gig gestie­gen, aller­dings haben wir auch star­ke Nachwuchsprobleme.


In Regio­nen und Län­dern, die Ski­tou­ris­mus anbie­ten, wur­den zuletzt inten­si­ve Dis­kus­sio­nen über die Fra­ge, ob Ski­ge­bie­te geöff­net oder geschlos­sen blei­ben sol­len, geführt. Wirt­schaft­li­che Grün­de spre­chen dafür, Pan­de­mie­be­kämp­fung dage­gen. Wie bewer­tet der Ski­club die Situa­ti­on? Wie ste­hen Sie zur letzt­li­chen, hie­si­gen Ent­schei­dung, Ski­ge­bie­te zu schließen?

Wolf­gang Schu­bert: Im Rah­men der Pan­de­mie­be­kämp­fung ist Gesund­heit und Leben an vor­ders­ter Stel­le, des­we­gen sind wir für die­se har­ten Maßnahmen.


Die Bam­ber­ger Ski-Stadt­meis­ter­schaft 2021 wur­de vor Kur­zem abge­sagt. Wie schwer fiel dem Ski­club die­se Entscheidung?

Wolf­gang Schu­bert: Wie oben schon erwähnt, müs­sen wir da soli­da­risch mit­zie­hen und es ist kei­ne Fra­ge, ob uns das schwer gefal­len ist oder nicht.


Gab und gibt es in den Win­ter­mo­na­ten ein Alter­na­tiv­pro­gramm zum Skifahren? 

Wolf­gang Schu­bert: Aktu­ell haben wir kein Alter­na­tiv­pro­gramm geplant, allein schon wegen der Kontaktbeschränkungen


Wie wir­ken sich immer wär­mer wer­den­de Win­ter, mit zurück­ge­hen­der Schnee­men­ge, auf die Arbeit eines Win­ter­sport­clubs aus?

Wolf­gang Schu­bert: Wie bei allen Win­ter­sport­clubs ist die Kli­ma­er­wär­mung auch für uns schwie­rig, aber aktu­ell und hof­fent­lich auch in den nächs­ten Jah­ren wer­den wir noch genü­gend Schnee in den höhe­ren Gebirgs­la­gen vor­fin­den. Wir wei­chen regel­mä­ßig auch auf höhe­re Lagen in Ski­ge­bie­ten in Öster­reich und der Schweiz aus. Aber auch wir wer­den uns Gedan­ken machen müs­sen, ob wir den Win­ter­sport noch mit dem Umwelt­ge­dan­ken ver­ein­ba­ren können.


Was ist für das Jahr 2021 geplant?

Wolf­gang Schu­bert: Aktu­ell sind alle Pla­nun­gen ein­ge­fro­ren und auch die noch geplan­ten Ski­fahr­ten wer­den wir Coro­na-bedingt absa­gen müssen.