Bereits das Jahr 2023 war in Bamberg das wärmste jemals aufgetretene Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nun ging es auch im Winter
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Klimawandel
Weißtannen im Klimawandel-Test
Mit einer Versuchsfläche unterstützt die Stadt Bamberg ein bundesweites Projekt der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft vor dem Hintergrund des Klimawandels.
Der Weipelsdorfer Wald der Bürgerspitalstiftung Bamberg ist einer von sieben Standorten in Bayern, in denen eine Versuchsfläche für die Anpflanzung von Weißtannen eingerichtet wurde. Damit unterstützt die Stadt Bamberg ein bundesweites Projekt zur Etablierung der Weißtanne unter Leitung der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft Deutschland e. v. (ANW).
Hintergrund: Die klimastabile und ebenso leistungsstarke Weißtanne ist in Zeiten des Klimawandels eine Option, einer rohenden Verknappung von weißem Nadelholz zu begegnen. Die Weißtanne ist aus wirtschaftlicher Sicht die einzige Alternative zur Fichte, die in unseren Breiten zweifellos zu den Verlierern der Klimaerwärmung gehört.
Im Rahmen des Projektes Weißtanne 2.0, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert wird, soll einerseits die Weißtanne in unseren Wäldern auf größerer Fläche neu eingebracht werden. Parallel hierzu werden deutschlandweit 58 eingezäunte, 0,25 Hektar große Beobachtungsflächen angelegt. Auf diesen Flächen werden Weißtannenpflanzen zweier verschiedener Herkünfte gepflanzt und deren Wuchsverhalten langfristig wissenschaftlich untersucht.
Verglichen wird die heimische Weißtanne, die an die bisherigen örtlichen Gegebenheiten angepasst ist, mit Weißtannenpflanzen aus Rumänien. Diese wachsen in einer Region, in der derzeit ein Klima vorherrscht, das nach einigen Klimamodellen zukünftig in Deutschland erwartet wird. Von den sieben Versuchsflächen in Bayern ist befindet sich nun eine im Weipelsdorfer Wald. Neben einer Erweiterung des Genpools erhofft sich das Projektkonsortium einen Erkenntnisgewinn zur Anpassungsfähigkeit der Weißtanne unter den Zeichen des Klimawandels.
„Die Stadt Bamberg freut sich, einen Beitrag zum zukunftsorientierten Thema ‚nachhaltige Sicherung eines gesunden Mischwaldes‘ leisten zu können“, so Forstamtsleiter Johannes Hölzel.
Warum Weißtannen?
Nach der bisherigen landläufigen Meinung ist die Weißtanne eine Baumart der Mittelgebirge. Wie Forschungsergebnisse aber zeigen, ist die Weißtanne in der Lage, auf vielfältigen Standorten auch im Flachland gesund und mit Zukunftsperspektive zu wachsen. Dies gilt auch bei den zu erwartenden klimatischen Veränderungen. Die Weißtanne ist somit eine wirtschaftlich interessante Baumart für zukunftstaugliche Mischwälder.
Gleichzeitig hat die Weißtanne auch eine sehr hohe ökologische Bedeutung. Sie wurzelt viel tiefer als die Fichte, wird von den Fichtenborkenkäfern geschmäht und kann ein sehr hohes Alter erreichen. Damit trägt sie in hohem Maße zur dauerhaften Stabilisierung des Ökosystems Wald bei, sehr zum Nutzen der vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt und des Menschen.
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Skiclub Bamberg
Planungen eingefroren
Viele Skigebiete stellten sich zuletzt als Corona-Hotspots heraus – Skitourismus wurde zu großen Teilen eingeschränkt. Einschränkungen, von denen auch der Skiclub Bamberg e.V. betroffen ist. Der Verein, einer der ältesten Skivereine Deutschlands, gegründet 1912, konnte seinen Mitgliedern so gut wie kein Winterprogramm bieten. Wie es 2021 weitergehen könnte, was der Klimawandel für den Wintersport bedeutet und über Skitourismus haben wir mit Wolfgang Schubert, Vorstandmitglied des Skiclubs, gesprochen.
Herr Schubert, wie geht es dem Skiclub Bamberg nach einem Jahr Pandemie?
Wolfgang Schubert: Noch geht es uns soweit gut, allerdings mussten wir, wie so ziemlich alle Vereine, unser Angebot komplett runterfahren.
Wie hat sich die Pandemie auf Vereinsarbeit, Gestaltung des Jahresprogramms und Entwicklung der Mitgliederzahlen ausgewirkt?
Wolfgang Schubert: Die Vereinsarbeit geht eingeschränkt weiter, das Jahresprogramm wurde für Winter 2020⁄21 herausgegeben, es gibt jeweils ein Sommer- und ein Winterprogramm, und die Mitgliederzahlen sind aktuell noch stabil.
Wie haben sich die Mitgliederzahlen in den letzten Jahren entwickelt? Bestehen, wie in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen auch, Nachwuchsprobleme?
Wolfgang Schubert: Unsere Mitgliederzahlen sind sogar geringfügig gestiegen, allerdings haben wir auch starke Nachwuchsprobleme.
In Regionen und Ländern, die Skitourismus anbieten, wurden zuletzt intensive Diskussionen über die Frage, ob Skigebiete geöffnet oder geschlossen bleiben sollen, geführt. Wirtschaftliche Gründe sprechen dafür, Pandemiebekämpfung dagegen. Wie bewertet der Skiclub die Situation? Wie stehen Sie zur letztlichen, hiesigen Entscheidung, Skigebiete zu schließen?
Wolfgang Schubert: Im Rahmen der Pandemiebekämpfung ist Gesundheit und Leben an vorderster Stelle, deswegen sind wir für diese harten Maßnahmen.
Die Bamberger Ski-Stadtmeisterschaft 2021 wurde vor Kurzem abgesagt. Wie schwer fiel dem Skiclub diese Entscheidung?
Wolfgang Schubert: Wie oben schon erwähnt, müssen wir da solidarisch mitziehen und es ist keine Frage, ob uns das schwer gefallen ist oder nicht.
Gab und gibt es in den Wintermonaten ein Alternativprogramm zum Skifahren?
Wolfgang Schubert: Aktuell haben wir kein Alternativprogramm geplant, allein schon wegen der Kontaktbeschränkungen
Wie wirken sich immer wärmer werdende Winter, mit zurückgehender Schneemenge, auf die Arbeit eines Wintersportclubs aus?
Wolfgang Schubert: Wie bei allen Wintersportclubs ist die Klimaerwärmung auch für uns schwierig, aber aktuell und hoffentlich auch in den nächsten Jahren werden wir noch genügend Schnee in den höheren Gebirgslagen vorfinden. Wir weichen regelmäßig auch auf höhere Lagen in Skigebieten in Österreich und der Schweiz aus. Aber auch wir werden uns Gedanken machen müssen, ob wir den Wintersport noch mit dem Umweltgedanken vereinbaren können.
Was ist für das Jahr 2021 geplant?
Wolfgang Schubert: Aktuell sind alle Planungen eingefroren und auch die noch geplanten Skifahrten werden wir Corona-bedingt absagen müssen.