Seit 2009 betreibt die Bürgerspitalstiftung an den Hängen des Michaelsberg Weinbau. Nun haben Klaus und Philipp Wagner den Weinberg als neue Winzer
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Silvaner als Ziel
Neue Winzer am Michaelsberg
Seit 2009 betreibt die Bürgerspitalstiftung an den Hängen des Michaelsberg Weinbau. Nun haben Klaus und Philipp Wagner den Weinberg als neue Winzer übernommen.
Die Idee, am Michaelsberg Weinbau zu betreiben, entstand bereits 2012 im Vorfeld der Landesgartenschau und als Fortsetzung der Bamberger Weinbau-Vergangenheit zwischen dem 12. und 19. Jahrhundert. „Schon nach kurzer Zeit wussten wir, dass es richtig war, den Weinbau nach historischem Vorbild mitten auf dem Gelände der Klosteranlage St. Michael wieder zu aktivieren“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Vorstellung der neuen Winzer Klaus und Philipp Wagner. „Damit verbinden wir an den Hängen des Michaelsbergs Tradition, Ökologie und Genuss.“
In den vergangenen 14 Jahren bearbeitete ein Winzer aus Unterfranken den 0,86 Hektar großen Weinberg für die Bürgerspitalstiftung als Besitzerin der Klosteranlage. Nun wurde mit dem Weingut Wagner aus Staffelbach in der Gemeinde Oberhaid ein Nachfolger aus der Region gefunden. „Bamberg kann auch Wein“, ließen es sich Klaus und Philipp Wagner gleich bei ihrem Einstand als neue Winzer nicht nehmen zu sagen.
Dezeit führt Senior Klaus Wagner das seit 1984 bestehende Weingut in Staffelbach. Er wolle die Leitung aber noch in diesem Jahr an seinen Sohn Philipp übergeben. Dieser hat einen Studienabschluss in „Weinbau und Önologie“ (Weinherstellung). Berufserfahrung sammelte er unter anderem in Sonoma (Kalifornien) und im vergangenen Jahr in Hermanus (Südafrika).
Der neue Winzer freut sich auf die Aufgabe: „Wir wollen das Internationale und das typisch Fränkische miteinander kombinieren und saubere Weine herstellen.“ Denn besonderen Wert lege Familie Wagner auf eine umweltverträgliche Bewirtschaftung des Weinbergs. Ziel der Bemühungen sei unterdessen ein „charakterstarker und facettenreicher“ Silvaner. Die Grundlagen dafür bestünden bereits: „Der Weinberg steht super da. Gerade nach dem trockenen Jahr 2022 ist zu sehen, dass er hier gut bewässert wurde“, sagt Philipp Wagner.
Schafherde aus Oberharnsbach
Tierische Pflege der Hänge der Villa Remeis
Die Obstbäume auf der Wiese an den Hängen um die Villa Remeis brauchen viel Pflege. Um diese zu gewährleisten, greift die Stadt nicht nur auf menschliche Arbeitskraft zurück.
Auf der Wiese an den Hängen unterhalb der Villa Remeis wachsen dutzende Obstbäume wie Apfel oder Birne. Damit sie Früchte bilden, brauchen sie Pflege und viel Licht. Andere, größere Baumarten wie der Ahorn, die in den letzten Jahren mehr oder weniger ungehindert zwischen den Obstbäumen gewachsen sind, nehmen diesen mit ihren Schatten aber immer wieder Licht.
Um die Obstbestände besser zu erhalten, müssen die wild gewachsenen Bäume nach und nach zurückgeschnitten oder ganz entfernt werden. Derartige sogenannte Auslichtungsarbeiten unternimmt im Lauf der Woche der Bamberger Landschaftspflegeverband.
Diese Maßnahmen erleichtern wiederum die Pflege, heißt das Mähen, der Wiese. Dafür greift die Stadt aber nicht nur auf menschliche oder maschinelle Hilfe zurück. Denn einmal im Frühjahr und einmal im Sommer treibt Schäfer Anton König aus Oberharnsbach, gelegen bei Burgebrach, seine Schafherde über den Hang.
Eine Konstellation, von der alle etwas haben. Die Stadt hat eine gepflegte Wiese. Die Schafe bekommen saftiges Gras zu fressen und halten dasselbe kurz. Und die Bürgerspitalstiftung, die das Gelände bestellt, hat auf natürliche Art und Weise Weise gedüngte Obstbäume, aus deren Früchten sie ihre Säfte und Schnäpse gewinnen kann.
Sanierung der Klosterkirche
3,5 Millionen Euro für St. Michael
Ende April gab der Freistaat Bayern bekannt, die Sanierung der ehemaligen Klosterkirche St. Michael mit 3,5 Millionen Euro zu unterstützen. Einen symbolischen Scheck hat Kunstminister Markus Blume nun an die Bürgerspitalstiftung ausgestellt.
„Die Stadt hat sich die Sanierung der kompletten Klosteranlage St. Michael auf die Fahne geschrieben“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke vor einer Woche. „Wir möchten ein überragendes Wahrzeichen von Bamberg erhalten, das einen Teil der Identität der Stadt ausmacht. Ohne Zuschüsse wäre das nicht zu realisieren, deshalb sind wir dem Freistaat für diese großzügige Unterstützung sehr dankbar.“
Für die Sanierung erhält die von der Stadt verwaltete Bürgerspitalstiftung einen Zuschuss von 3,5 Millionen Euro aus Mitteln des Entschädigungsfonds Bayern. Für das ganze Bundesland stehen aus Mitteln der Denkmalpflege nur 27 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Entsprechend werten Finanz- und Stiftungsreferent Bertram Felix und die Stiftungsmanagerin Claudia Schelbert die Zuwendung als Anerkennung der besonderen Bedeutung des Bamberger Denkmals. Speziell ist die Förderung für den dritten Abschnitt der Instandsetzung vorgesehen, die Innenraumsanierung von St. Michael.
Zur Erinnerung
Die Schäden in und an der Kirche wurden im November 2012 für jeden offenkundig. Damals fielen faustgroße Putzbrocken aus dem Deckengemälde, dem „Himmelsgarten“. Seitdem musste St. Michael geschlossen bleiben. Nun wird der gesamte Innenraum, die natursteinernen Böden und Treppen sowie die gesamte barocke Ausstattung mit Altären, Gemälden, Skulpturen und Orgel restauriert. Das aktuelle zentrale Teilprojekt der von 2009 bis zum Jahr 2030 laufenden Gesamtsanierung der Klosteranlage mit Kosten von insgesamt rund 80 Millionen Euro ist die Kirchensanierung.
Möglich hat die Sanierung eine Anschubfinanzierung des Bundes im Jahr 2019 und die finanzielle Unterstützung bayerischer Fördergeber gemacht. Dazu gehören die Oberfrankenstiftung, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, der Entschädigungsfonds Bayern und die Regierung von Oberfranken.
„Für das Herzstück, die Klosterkirche, können wir nun 3,5 Millionen Euro aus dem
Entschädigungsfonds bereitstellen“, sagte die Bamberger Landtagsabgeordnete und Staatsministerin
Melanie Huml bei der Überreichung eines symbolischen Schecks. „Ich bin Kunstminister Markus Blume sehr dankbar, dass er die Förderung ermöglicht hat. Das Kloster Michelsberg gehört zu den Wahrzeichen unserer Welterbestadt. Die Kirche mit der einzigartigen Pflanzenmalerei des Himmelsgartens ist ein kunsthistorischer Schatz, den wir unbedingt für unsere Nachfahren erhalten müssen.“
Die Instandsetzung des Innenraums der Klosterkirche gilt als Leuchtturmprojekt der Denkmalpflege, bei dem Restauratoren aller Fachbereiche zusammenwirken. Experten für Glas, Textil, Metall, Stein, Holz, Wandmalerei, Gemälde und Skulpturen.