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Covid

Impf-Kam­pa­gne

Dr. Klaus Wei­ner, Lei­ter des Bam­ber­ger Impf­zen­trums, im Interview

Es hat ein wenig gedau­ert, aber so lang­sam beschleu­nigt sich die natio­na­le Impf­kam­pa­gne zur Bekämp­fung des Coro­na-Virus. So auch in Ober­fran­ken. Wir haben mit Dr. Klaus Wei­ner, dem ärzt­li­chen Lei­ter des Bam­ber­ger Impf­zen­trums, über den Stand der Imp­fun­gen in Bam­berg, den gebeu­tel­ten Impf­stoff von Astra­Ze­ne­ca und die bun­des­wei­te Impf­kam­pa­gne gesprochen. 

Das Bam­ber­ger Land­rats­amt ver­zeich­net knapp 25.000 Erst­imp­fun­gen und knapp 15.000 Zweit­imp­fun­gen (Stand 6. April). Wie zufrie­den sind Sie mit die­sen Zah­len? Könn­te man schon mehr Men­schen geimpft haben oder ist man nah am mög­li­chen Maximum?

Klaus Wei­ner: Trotz der durch uns nicht zu beein­flus­sen­den Gege­ben­hei­ten, wie zeit­wei­se unsi­che­re Impf­stoff­ver­sor­gung, bis hin zu aus­ge­blie­be­nen Lie­fe­run­gen, ist es uns gelun­gen, einem Groß­teil der teils immo­bi­len Bewoh­ner in sämt­li­chen Pfle­ge­ein­rich­tun­gen in Stadt und Land­kreis sowie dem Pfle­ge­per­so­nal zeit­nah ein Impf­an­ge­bot zu machen. Eben­so konn­te die über­wie­gen­de Mehr­zahl der in der soge­nann­ten Prio­ri­sie­rungs­stu­fe 1 gelis­te­ten ande­ren Impf­wil­li­gen min­des­tens mit der ers­ten, teil­wei­se bereits mit der zwei­ten Impf­do­sis ver­se­hen wer­den. Dar­über hin­aus wird bereits die viel brei­te­re Stu­fe 2 abge­ar­bei­tet. Inso­fern sind wir mit dem Geleis­te­ten erst­mal nicht unzu­frie­den. Was wir zur Ver­fü­gung hat­ten, wur­de ver­impft. Natür­lich wäre unter etwas güns­ti­ge­ren Vor­aus­set­zun­gen ein höhe­res Tem­po mög­lich gewe­sen. Den Man­gel ver­wal­ten muss­ten wir – auch wenn die Poli­tik den “Tur­bo” einfordert.


Wor­an liegt das zu lang­sa­me Vorankommen?

Klaus Wei­ner: Wie schon benannt: Durch teils schlep­pen­de Impf­stoff­ver­sor­gung, aber auch durch zeit­rau­ben­den büro­kra­ti­schen Auf­wand. Zu beden­ken ist aber auch: Wir hat­ten eine Viel­zahl von sehr alten Men­schen mit all ihren Ein­schrän­kun­gen, wie erschwer­te Kom­mu­ni­ka­ti­on, Mobi­li­tät, mühe­vol­lem zeit­rau­ben­den Aus- und Anklei­den im Win­ter, zu versorgen.


Gibt es ein Ziel, wie vie­le Men­schen im Bam­ber­ger Impf­zen­trum geimpft wer­den sol­len? Wie groß ist sozu­sa­gen sein Einzugsgebiet?

Klaus Wei­ner: Unser Ein­zugs­ge­biet ist Stadt und Land­kreis Bam­berg mit etwa 200.000 Ein­woh­nern. Unser Ziel ist kein ande­res, als das von der Poli­tik Ver­spro­che­ne: Allen Impf­wil­li­gen ein rea­lis­tisch zeit­na­hes Impf­an­ge­bot zu machen.


Wie vie­le Leu­te haben Sie bereits per­sön­lich geimpft?

Klaus Wei­ner: Vie­le, sicher im vier­stel­li­gen Bereich.


Ande­re Impf­zen­tren muss­ten bereits vor­über­ge­hend geschlos­sen wer­den, weil kein Impf­stoff nach­ge­lie­fert wur­de. Ist auch das Bam­ber­ger Impf­zen­trum die­ser Gefahr ausgesetzt?

Klaus Wei­ner: Nein, zumal die Ver­sor­gungs­la­ge wohl zuneh­mend bes­ser wer­den dürf­te – laut Poli­tik ab Mit­te April.


Der Impf­stoff von Astra­Ze­ne­ca stand zuletzt mehr­fach in der Kri­tik auf­grund mög­li­cher gefähr­li­cher Neben­wir­kun­gen. Kön­nen Sie die Kri­tik nachvollziehen?

Klaus Wei­ner: Die Ver­un­si­che­rung und Ängs­te, her­vor­ge­ru­fen durch die Ent­wick­lung der ver­gan­ge­nen Wochen, kann ich sehr gut nach­voll­zie­hen und ver­ste­hen. Poten­ti­ell sehr schwer­wie­gen­de Fol­gen im Bereich des Gerin­nungs­sy­tems sind beschrie­ben. Es han­delt sich um eine immu­no­lo­gisch beding­te Akti­vie­rung der Blut­plätt­chen. Eine sel­te­ne gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on scheint auch eine Rol­le zu spie­len. Die­se Throm­bo­se-Ent­ste­hung geschieht auf einem völ­lig ande­ren Weg als eine “nor­ma­le” Throm­bo­se-Ent­wick­lung. Das ist der Kennt­nis­stand vom 11. April 2021. Aber: Sie ist sehr sel­ten. Eine Ein­gren­zung auf bestimm­te Alters­grup­pen konn­te fest­ge­stellt wer­den. Es gibt eine gute Behand­lungs­mög­lich­keit bei früh­zei­ti­ger Dia­gno­se. Die Zulas­sungs­or­ga­ne auf euro­päi­scher Sei­te, die EMA, und auf deut­scher, das Paul-Ehr­lich-Insti­tut und die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on, haben reagiert und eine Neu­be­wer­tung der Risi­ko­ab­wä­gung vor­ge­nom­men. Dies ist ein Beweis für das Grei­fen unse­rer hohen Sicher­heits­stan­dards. Die kom­mu­ni­ka­ti­ve Ver­mitt­lung aller bekann­ten Tat­sa­chen und Begrün­dung, der dar­aus fol­gen­den Kon­se­quen­zen sei­tens genann­ter Orga­ne, war jedoch nicht immer aus­rei­chend und ein­deu­tig. Sowohl Poli­tik als auch Pres­se haben hier gro­ße Verantwortung.


Wird Astra­Zenaca in Bam­berg verimpft?

Klaus Wei­ner: Ja, wir nut­zen alle ver­füg­ba­ren Impfstoffe.


Wie ste­hen die Impf­lin­ge dem Impf­stoff gegen­über? Gibt es Bedenken?

Klaus Wei­ner: Natür­lich gibt es die­se. Wir haben hier einen beson­ders gro­ßen Auf­klä­rungs- und Erklärungsbedarf.


Wel­che sind die Risi­ken bei BionTech, John­son & John­son und Moderna?

Klaus Wei­ner: Wie bei allen Impf­stof­fen sind sehr sel­ten auf­tre­ten­de All­er­gien zu berück­sich­ti­gen. Die Anwen­dung von John­son & John­son ist in USA aktu­ell, Stand 13.April, gestoppt. Es erfolgt der­zeit kei­ne Aus­lie­fe­rung nach Euro­pa. Der Grund sind ein­zeln auf­ge­tre­te­ne Sinus­ve­nen­throm­bo­sen, ähn­lich wie bei Astra­Ze­ne­ca. Die­se wer­den der­zeit unter­sucht und bewer­tet. Aber zuge­las­sen ist die­ser Impf­stoff in Deutsch­land ohne­hin noch nicht.


Klä­ren Sie vor der Imp­fung über Risi­ken auf?

Klaus Wei­ner: Selbst­ver­ständ­lich, ja.


Was pas­siert, wenn Impf­lin­ge einen bestimm­ten Impf­stoff nicht und dafür einen ande­ren wol­len? Sind Sie fle­xi­bel und ver­ab­rei­chen dann spon­tan einen ande­ren? Oder muss ein neu­er Impf­ter­min ange­setzt werden?

Klaus Wei­ner: Eine Wahl­mög­lich­keit nach Wunsch ist nicht vor­ge­se­hen. Besteht aber eine medi­zi­ni­sche Begrün­dung, einen ande­ren Impf­stoff als den vor­ge­se­he­nen zu ver­ab­rei­chen, wird zeit­gleich – vor­be­halt­lich der Ver­füg­bar­keit – umge­stellt. Ansons­ten ist eine Neu­ter­mi­nie­rung notwendig.


Wie kön­nen sich Men­schen, die womög­lich nicht über Inter­net­zu­gang ver­fü­gen, im Vor­feld informieren?

Klaus Wei­ner: Wer die Tages­pres­se auf­merk­sam ver­folgt, hat zumin­dest eine grund­le­gen­de Ahnung.


Kann man sich auch dar­über infor­mie­ren, wel­cher Impf­stoff der pas­sends­te bei wel­cher medi­zi­ni­schen Vor­ge­schich­te ist?

Klaus Wei­ner: Grund­sätz­lich ja, aber unkri­ti­sche Lai­en­be­wer­tung kann gro­ße Unsi­cher­heit und Fehl­ein­schät­zung hin­ter­las­sen. Ein Arzt­ge­spräch ist dar­um unverzichtbar!


Die Bun­des­re­gie­rung hat das Ver­spre­chen abge­ge­ben, allen Bürger*innen bis Sep­tem­ber ein Impf­an­ge­bot zu machen. In der Bevöl­ke­rung machen sich im Ange­sicht des lang­sa­men Impf­fort­schritts aber immer stär­ke­re Zwei­fel an der Ein­hal­tung die­ses Ver­spre­chens breit. Wie steht es um Ihre Zwei­fel oder Ihren Glau­ben an die­ses Versprechen?

Klaus Wei­ner: Ver­spre­chen zu bewer­ten, sehe ich nicht als mei­ne Auf­ga­be. Wir sind durch ver­bes­ser­te Abläu­fe schnel­ler gewor­den und könn­ten durch Erwei­te­rung der Impf­stra­ßen womög­lich noch an Geschwin­dig­keit zulegen.


Wie müss­te die Impf­stra­te­gie geän­dert wer­den, um sie zu beschleunigen?

Klaus Wei­ner: Ein Abbau büro­kra­ti­scher Erschwer­nis­se sowie all­zu strin­gen­ter Hand­ha­bung der Prio­ri­sie­rungs­vor­ga­ben wäre eine Möglichkeit.


Was hal­ten Sie von der jüngst begon­ne­nen Aus­wei­tung der Impf-Kam­pa­gne auf Arztpraxen?

Klaus Wei­ner: Ich fin­de sie abso­lut not­wen­dig! Anders kön­nen zum Bei­spiel immo­bi­le, häus­lich gepfleg­te, drin­gend Impf­be­dürf­ti­ge nicht in erfor­der­li­cher Anzahl ver­sorgt werden.

Ter­mi­ne sind online buchbar 

Schnell­test­zen­trum am ZOB eröffnet

Das Coro­na-Schnell­test­zen­trum am Zen­tra­len Omni­bus­bahn­hof in Bam­berg hat ges­tern sei­nen Betrieb auf­ge­nom­men. Es befin­det sich im ehe­ma­li­gen Info­point der Stadt­wer­ke Bam­berg in der Pro­me­na­den­stra­ße 6a und ist zen­tra­le Anlauf­stel­le für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die einen kos­ten­lo­sen Coro­na-Schnell­test durch­füh­ren las­sen wollen.

Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke sag­te beim Orts­ter­min: „Dank die­ser Ein­rich­tung erhö­hen wir die Kapa­zi­tä­ten für Schnell­tests in der Stadt Bam­berg deut­lich. Alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sind ein­ge­la­den, sich tes­ten zu las­sen.“ Jonas Glüsen­kamp, Zwei­ter Bür­ger­meis­ter, wies dar­auf hin, dass die Test­stel­le auch über die Oster­fei­er­ta­ge und für Kin­der ab drei Jah­ren geöff­net ist, ver­bun­den mit dem Appell: „Bit­te kom­men Sie nur, wenn Sie sym­ptom­frei sind. Wer Sym­pto­me an sich beob­ach­tet, wen­det sich bit­te zuerst an den Arzt oder Kinderarzt.“

Das Schnell­test­zen­trum Bam­berg am ZOB wird betrie­ben von der HTK Hygie­ne Tech­no­lo­gie Kom­pe­tenz­zen­trum GmbH, einem Teil der Sozi­al­stif­tung Bam­berg. Für den Stand­ort am ZOB wird noch zusätz­li­ches medi­zi­ni­sches Per­so­nal gesucht, nament­lich: Medi­zi­ni­sche Fach­an­ge­stell­te (m/​w/​d), Arzt­hel­fer (m/​w/​d) und Kran­ken­pfle­ger (m/​w/​d). Bewer­bun­gen kön­nen über das Job­por­tal der Sozi­al­stif­tung Bam­berg ein­ge­reicht wer­den: https://www.sozialstiftung-bamberg.de/klinikum-bamberg/stellenangebote/

Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die erst nach 15 Uhr einen Schnell­test durch­füh­ren las­sen kön­nen, wen­den sich an die Abstrich­stel­le an der Gal­gen­fuhr (Am Sen­del­bach 15). Die­se ist von Mon­tag bis Sams­tag von 15 bis 19 Uhr geöff­net sowie von Kar­frei­tag bis Oster­mon­tag, täg­lich von 15 Uhr bis 19 Uhr. Eine Anmel­dung ist nicht nötig.

Außer­dem bie­ten mitt­ler­wei­le zahl­rei­che Apo­the­ken in Bam­berg kos­ten­lo­se Schnell­tests an. Aktua­li­sier­te Infor­ma­tio­nen hier­zu sind unter ande­rem auf der Inter­net­sei­te der Stadt Bam­berg zu finden.

Das Ange­bot wird künf­tig noch ergänzt durch ein mobi­les Schnell­test­zen­trum: Ab Don­ners­tag, dem 15. April, wird ein Omni­bus der Stadt­wer­ke Bam­berg ver­schie­de­ne Sta­tio­nen in den Stadt­tei­len anfah­ren. Infor­ma­tio­nen hier­zu wer­den noch bekannt gegeben.


Schnell­test­zen­trum Bam­berg
Pro­me­na­de­stra­ße 6a, Bamberg

Mon­tag bis Sams­tag: 9 – 15 Uhr
Von Kar­frei­tag bis Oster­mon­tag täg­lich von 9 bis 15 Uhr geöffnet

Anmel­dung unter: https://corona-schnelltest-bamberg.de/

Coro­na

Stadt Bam­berg baut Test­in­fra­struk­tur aus

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp han­deln und set­zen für die Stadt Bam­berg die Schnell­test­stra­te­gie um. Der Bam­ber­ger Stadt­rat gab in der gest­ri­gen Voll­sit­zung der Stadt­spit­ze dafür die Rücken­de­ckung, um zeit­nah die ange­streb­ten Schnell­test­ein­rich­tun­gen zu schaffen.

„Mit der Sozi­al­stif­tung als star­kem Part­ner bau­en wir für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger schritt­wei­se ein umfas­sen­des Schnell­test­an­ge­bot auf“, beto­nen Star­ke und Glüsenkamp.


Kon­kret sehen die Plä­ne der Stadt­spit­ze Fol­gen­des vor
:


1.Schnelltestzentrum Bam­berg
(ab 29.03.2021), ehe­mals ZOB-Info­point der Stadtwerke

Pro­me­na­de­stra­ße 6a
96047 Bam­berg

Mon­tag bis Sams­tag: 9 – 15 Uhr

Von Kar­frei­tag bis Oster­mon­tag täg­lich von 9 bis 15 Uhr geöffnet.

Ter­mi­ne nur mit Anmel­dung ab 27.03.2021 unter: https://corona-schnelltest-bamberg.de/


2. Abstrich­stel­le Galgenfuhr

Am Sen­del­bach 15
96050 Bam­berg

Mon­tag bis Sams­tag: 15 – 19 Uhr (ab 29.03.2021)

Von Kar­frei­tag bis Oster­mon­tag täg­lich von 15 – 19 Uhr geöffnet.

Ohne Ter­min. Die Abstrich­stel­le ist tele­fo­nisch erreich­bar unter: 0951/​/​2093970


3. Mobi­les Schnelltestzentrum/​Omnibus

Ein von den Stadt­wer­ken zur Ver­fü­gung gestell­ter Stadt­bus wird als mobi­les Schnell­test­zen­trum ab Diens­tag, 15.04.2021 die Stadt­tei­le und Quar­tie­re anfah­ren. Die Sta­tio­nen, die Hal­te­zei­ten und die Rou­ten wer­den recht­zei­tig bekannt gegeben.

Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke betont: „Mit die­sen Maß­nah­men erhö­hen wir die Kapa­zi­tät der Schnell­test­mög­lich­kei­ten deut­lich.“ „Damit schaf­fen wir ein fle­xi­bles Test­an­ge­bot für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger: von 9 bis 19 Uhr, Mon­tag bis Sams­tag und bei Bedarf auch sonn­tags und dezen­tral in allen Stadt­tei­len“, ergänzt Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsenkamp.

Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp (links) und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke vor Pal­let­ten mit Anti­gen-Schnell­tests. Zur Zeit ste­hen 76.000 Schnell­tests für den Ein­satz bereit. Foto: Stadt Bamberg

Bei­de dank­ten sowohl der Sozi­al­stif­tung als auch der Geschäfts­füh­re­rin der HTK Hygie­ne Tech­no­lo­gie Kom­pe­tenz­zen­trum GmbH, Sus­an Lind­ner, für ihre Unter­stüt­zung zum Wohl der Bam­ber­ger Bür­ger­schaft. „Mit dem neu­en Coro­na Schnell­test­zen­trum am ZOB kön­nen wir den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ein siche­res Gefühl bei ihren täg­li­chen Erle­di­gun­gen geben. Wir leis­ten damit einen wich­ti­gen Bei­trag zum Infek­ti­ons­schutz in Bam­berg“, so Sus­an Lindner.

Ter­mi­ne für das neue Schnell­test­zen­trum kön­nen ab Sams­tag, den 27.03.2021, über die Web­sei­te www.corona-schnelltest-bamberg.de online ver­ein­bart wer­den. Der Zugang zum Schnell­test­zen­trum ZOB ist aus­schließ­lich mit Ter­min mög­lich, nur sym­ptom­freie Per­so­nen dür­fen das Schnell­test­zen­trum betre­ten. Hier wer­den aus­schließ­lich Anti­gen-Schnell­tests auf das Coro­na­vi­rus SARS-CoV-2durch­ge­führt, kei­ne PCR-Tests.

Kos­ten­lo­se Schnell­tests an der Galgenfuhr

Bestehen­des Test­zen­trum wird erweitert

Ab heu­te gibt es am Test­zen­trum in Bam­berg ein wei­te­res frei­wil­li­ges und kos­ten­lo­ses Ange­bot: Neben PCR-Tests sind ab heu­te um 14 Uhr auch kos­ten­lo­se Coro­na-Schnell­tests mög­lich. Dar­auf weist die Stadt Bam­berg hin. Der Vor­teil: Schon nach 15 Minu­ten kann das Test­ergeb­nis vom Per­so­nal abge­le­sen und ein ent­spre­chen­des Doku­ment aus­ge­hän­digt werden.

Ein Schnell­test ist bei pro­fes­sio­nel­ler Aus­füh­rung eben­falls sehr genau. Wer ein nega­ti­ves Test­ergeb­nis hat, kann mit gro­ßer Sicher­heit davon aus­ge­hen, in den nächs­ten 24 Stun­den nicht anste­ckend zu sein. Daher eig­net sich der über einen Nasen­ab­strich durch­ge­führ­te Test gut für einen Pflegeheim‑, Ver­wand­ten- oder Schul­be­such bezie­hungs­wei­se einen Besuch der Gas­tro­no­mie (soweit erlaubt). Auch als ers­ter Test unmit­tel­bar nach der Ein­rei­se aus einem Risi­ko­ge­biet ist der Schnell­test zuge­las­sen. Zur Aus­rei­se, ins­be­son­de­re für Flug­rei­sen, ist er dage­gen nicht ausreichend.


War­te­zei­ten einplanen

Soll­te der Schnell­test posi­tiv aus­fal­len, wird direkt vor Ort ein PCR-Bestä­ti­gungs­test durch­ge­führt und eine Qua­ran­tä­ne aus­ge­spro­chen. Die­se muss min­des­tens bis zum Vor­lie­gen des Test­ergeb­nis­ses des Bestä­ti­gungs­tests ein­ge­hal­ten werden.

Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Kapa­zi­tä­ten für Schnell­tests anfangs noch begrenzt sind. Bei ent­spre­chen­der Nach­fra­ge muss daher mit War­te­zei­ten gerech­net wer­den. Die Schnell­tests kön­nen auch in Arzt­pra­xen oder Apo­the­ken durch­ge­führt werden.

Wer sich für den noch genaue­ren PCR-Labor-Test ent­schei­det, erhält einen Rachen­ab­strich durch den Mund. Ein Ergeb­nis liegt nach etwa 48 Stun­den vor und kann online abge­ru­fen wer­den. Die­ses Vor­ab­er­geb­nis ist jedoch nicht für for­ma­le Zwe­cke wie zum Bei­spiel Flug­rei­sen aus­rei­chend. Flug­rei­sen­de las­sen sich daher auf eige­ne Kos­ten an den Flug­hä­fen testen.

Besu­che­rin­nen und Besu­cher kön­nen mit dem Auto, Fahr­rad oder zu Fuß den Ein­gang zum Test­zen­trum „In der Süd­flur“ nut­zen und sich dann auf der ent­spre­chen­den Spur ein­ord­nen. Zu berück­sich­ti­gen ist, dass alle Tests aus Infek­ti­ons­schutz­grün­den an der fri­schen Luft stattfinden.

In der Abstrich­stel­le wer­den aus­schließ­lich „Wunsch­ab­stri­che“ für Per­so­nen ohne Sym­pto­me wie Hus­ten, Schnup­fen, et cete­ra durch­ge­führt. Wer sich krank fühlt und Sym­pto­me hat, wen­det sich zuerst an den Haus- oder Kinderarzt.

Die Abstrich­stel­le „Am Sen­del­bach“ 15 in Bam­berg ist von Mon­tag bis Don­ners­tag jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Stu­die

Jede oder jeder fünf­te Aus­ge­wan­der­te sieht Vor­tei­le in der Pandemie

Sie leben in einem frem­den Land, machen sich mit einer neu­en Spra­che und Kul­tur ver­traut, haben weni­ge Freund­schaf­ten in ihrer Umge­bung geknüpft: Ver­setzt man sich in Beschäf­tig­te aus dem Aus­land hin­ein, könn­te man ver­mu­ten, dass die Coro­na-Pan­de­mie sie beson­ders hart trifft. Wie geht es ihnen tat­säch­lich? Eine Bam­ber­ger Psy­cho­lo­gin hat unter­sucht, wie sich die gegen­wär­ti­ge Lage auf Beschäf­tig­te aus dem Aus­land auswirkt.

„Über­ra­schen­der­wei­se fin­det jede oder jeder fünf­te Aus­ge­wan­der­te die Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie posi­tiv – ande­rer­seits fin­det auch ein Vier­tel unse­rer Befrag­ten die Situa­ti­on nega­tiv“, sagt Anh Nguy­en, Sozi­al- und Orga­ni­sa­ti­ons­psy­cho­lo­gin sowie Pro­jekt­mit­ar­bei­te­rin an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Sie erforscht gemein­sam mit Prof. Dr. Mai­ke And­re­sen seit Anfang 2020 im Rah­men des inter­na­tio­na­len For­schungs­pro­jekts „GLOMO – Glo­bal mobi­li­ty of employees“, war­um Migran­tin­nen und Migran­ten lang­fris­tig für Unter­neh­men arbei­ten. Nun legen sie Zwi­schen­er­geb­nis­se mit Bezug zur Coro­na-Pan­de­mie vor.


Vor allem Sin­gles bewer­ten die Pan­de­mie negativ

Zwi­schen Juli und Novem­ber 2020 hat Anh Nguy­en eine Online-Umfra­ge unter 707 aus­ge­wan­der­ten Beschäf­tig­ten durch­ge­führt. Die Befrag­ten stam­men aus 98 ver­schie­de­nen Län­dern und leben nun als Migran­tin­nen und Migran­ten in Groß­bri­tan­ni­en, Deutsch­land oder Frank­reich. 21,8 Pro­zent geben an, dass sich ihr Leben durch die Pan­de­mie ver­bes­sert hat. 

„Die posi­tiv gestimm­ten Per­so­nen freu­en sich bei­spiels­wei­se dar­über, dass sie mehr Zeit für ihre Part­ne­rin oder ihren Part­ner haben“, erklärt Anh Nguy­en. „Und sie fin­den es schön, etwas dazu­ge­lernt zu haben – über Tech­no­lo­gien oder auch über ihre per­sön­li­chen Bedürf­nis­se, Stand­punk­te und Hand­lun­gen.“ Die Hälf­te aller Befrag­ten (50,8 Pro­zent) sagt, dass sich ihr Leben durch die Pan­de­mie weder ver­bes­sert noch ver­schlech­tert habe.

Anh Nguy­en arbei­tet an der Uni­ver­si­tät Bam­berg für das inter­na­tio­na­le Pro­jekt GLOMO. Quel­le: BAGSS/​Universität Bamberg 

Aller­dings neh­men 27,4 Pro­zent die aktu­el­le Situa­ti­on als Ver­schlech­te­rung wahr. „Man­che Men­schen machen sich zum Bei­spiel Sor­gen um ihr mate­ri­el­les Ein­kom­men“, erläu­tert Anh Nguy­en. „Ins­ge­samt bewer­ten vor allem Sin­gles, getrenn­te oder geschie­de­ne Per­so­nen die Pan­de­mie nega­tiv. Das betrifft mehr Frau­en als Män­ner, da Frau­en ten­den­zi­ell zurück­ge­zo­ge­ner leben und dadurch weni­ger per­sön­li­che Kon­tak­te haben.“ Sie emp­fiehlt den Unter­neh­men, gera­de die­se Arbeit­neh­me­rin­nen zu unter­stüt­zen: Sie könn­ten Akti­vi­tä­ten wie Wald­spa­zier­gän­ge oder gemein­sa­me Online-Mit­tag­essen orga­ni­sie­ren und Frau­en ver­net­zen. Oder sie könn­ten Rund­mails mit Hilfs­an­ge­bo­ten ver­schi­cken, etwa mit Infor­ma­tio­nen zu psy­cho­lo­gi­scher Hilfe.


GLOMO – ein inter­dis­zi­pli­nä­res, euro­päi­sches Großprojekt

Die Zwi­schen­er­geb­nis­se sind Teil des Gesamt­pro­jekts GLOMO, das von Janu­ar 2018 bis Mai 2022 läuft. In dem inter­dis­zi­pli­nä­ren For­schungs­pro­jekt unter­sucht die Uni­ver­si­tät Bam­berg gemein­sam mit acht euro­päi­schen Part­ner­uni­ver­si­tä­ten und ‑orga­ni­sa­tio­nen die Arbeit­neh­mer­mo­bi­li­tät. Mai­ke And­re­sen, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Betriebs­wirt­schafts­leh­re, ins­be­son­de­re Per­so­nal­ma­nage­ment und Orga­ni­sa­tio­nal Beha­viour, an der Uni­ver­si­tät Bam­berg koor­di­niert GLOMO. Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on unter­stützt das Pro­jekt mit 3,9 Mil­lio­nen Euro im För­der­pro­gramm „Hori­zont 2020“. GLOMO gehört zum For­schungs­schwer­punkt „Empi­ri­sche Sozi­al­for­schung zu Bil­dung und Arbeit“ der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und aktu­el­le Mel­dun­gen zum Schwer­punkt sind abruf­bar unter https://www.uni-bamberg.de/forschung/profil/bildung-und-arbeit/

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu GLOMO sind zu fin­den unter https://glomo.eu/

Stadt und Land­kreis Bam­berg tref­fen Vorbereitungen 

Drit­te Coro­na-Wel­le im Anmarsch

Der gemein­sa­me Kri­sen­stab von Stadt und Land­kreis Bam­berg hat in sei­ner heu­ti­gen Sit­zung ein Schnell­test-Ange­bot für Kin­der und Jugend­li­che fest­ge­legt. Stand heu­te sol­len am kom­men­den Don­ners­tag rund 44.000 Schnell­tests nach Bam­berg gelie­fert werden.

Die­se sol­len an die Kin­der­arzt­pra­xen in der Stadt Bam­berg aus­ge­lie­fert wer­den, so dass Eltern die Mög­lich­keit haben, Kin­der mit Sym­pto­men wie Hus­ten oder Fie­ber tes­ten zu las­sen. Zudem tes­tet ab sofort die Kin­der­kli­nik am Kli­ni­kum Bru­der­wald Kin­der und Jugend­li­che mit Symptomen.


Rück­kehr der Grund­schu­len in der Stadt zum Wechselunterricht

Der­zeit wird außer­dem an der Gal­gen­fuhr die Ein­rich­tung einer zwei­ten Test­stra­ße für Schnell­tes­tun­gen vor­be­rei­tet. Wann und in wel­chem Umfang mit den Schnell­tests begon­nen wer­den kann, wird noch geson­dert mit­ge­teilt. Das Test­zen­trum in Scheß­litz tes­tet ab sofort täg­lich. Hier gibt es für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger neben den PCR-Tests nun auch das kos­ten­lo­se Schnelltest-Angebot.

Auf­grund der stei­gen­den Inzi­denz in der Stadt Bam­berg hat der Kri­sen­stab zudem beschlos­sen, dass ab dem kom­men­den Don­ners­tag die Grund­schu­len und die Grund­schul­stu­fen der För­der­schu­len wie­der in den Wech­sel­un­ter­richt zurück­keh­ren. Hin­ter­grund: Die 7‑Tage Inzi­denz in der Stadt Bam­berg ist heu­te auf 73,7 gestie­gen, vor einer Woche lag der Wert noch bei 37,5. „Wir sehen in der vor­zei­ti­gen Rück­kehr in den Wech­sel­un­ter­richt an den Grund­schu­len die Chan­ce, der stei­gen­den Inzi­denz­zah­len ent­ge­gen­zu­wir­ken“, betont die Lei­te­rin des Gesund­heits­amts Bam­berg Dr. Susan­ne Paul­mann. Außer­dem sei auch die Anzahl der Infek­tio­nen mit der hoch­an­ste­cken­den Coro­na-Muta­ti­on B.1.1.7 gestie­gen, mitt­ler­wei­le mache der Anteil ca. 40 Pro­zent der Gesamt­in­fek­tio­nen aus. „Daher müs­sen wir umso mehr Vor­sicht wal­ten las­sen“, so Paul­mann weiter.

Infor­ma­ti­on des Paul-Ehrlich-Instituts 

Vor­über­ge­hen­de Aus­set­zung der Imp­fung mit dem COVID-19-Impf­stoff AstraZeneca

Das Paul-Ehr­lich-Insti­tuts (PEI) emp­fiehlt nach inten­si­ven Bera­tun­gen zu den in Deutsch­land und Euro­pa auf­ge­tre­te­nen schwer­wie­gen­den throm­bo­ti­schen Ereig­nis­sen die vor­über­ge­hen­de Aus­set­zung der Imp­fun­gen mit dem Covid-19-Impf­stoff AstraZeneca.

Gegen­über dem Stand vom 11.03.2021 sind inzwi­schen wei­te­re Fäl­le (Stand: Mon­tag, 15.03.2021) in Deutsch­land gemel­det wor­den.
Bei Ana­ly­se des neu­en Daten­stands sehen die Exper­tin­nen und Exper­ten des Paul-Ehr­lich-Insti­tuts jetzt eine auf­fäl­li­ge Häu­fung einer spe­zi­el­len Form von sehr sel­te­nen Hirn­ve­nen-Throm­bo­sen (Sinus­ve­nen­throm­bo­se) in Ver­bin­dung mit einem Man­gel an Blut­plätt­chen (Throm­bo­zy­to­pe­nie) und Blu­tun­gen in zeit­li­cher Nähe zu Imp­fun­gen mit dem COVID-19-Impf­stoff AstraZeneca.

Die Daten wer­den von der Euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­agen­tur (Euro­pean Medi­ci­nes Agen­cy, EMA) wei­ter ana­ly­siert und bewer­tet. Bis zum Abschluss der Bewer­tung durch die EMA wer­den die Imp­fun­gen mit dem Covid-19-Impf­stoff von Astra­Ze­ne­ca in Deutsch­land aus­ge­setzt. Die heu­ti­ge Ent­schei­dung betrifft sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen.

Das Paul-Ehr­lich-Insti­tut weist dar­auf hin, dass Per­so­nen, die den COVID-19-Impf­stoff Astra­Ze­ne­ca erhal­ten haben und sich mehr als vier Tage nach der Imp­fung zuneh­mend unwohl füh­len zum Bei­spiel mit star­ken und anhal­ten­den Kopf­schmer­zen oder punkt­för­mi­gen Haut­blu­tun­gen, sich unver­züg­lich in ärzt­li­che Behand­lung bege­ben sollten.

Dr. Klaus Wei­ner im Interview

„Astra­Ze­ne­ca ist hochwirksam“

Seit zwei Mona­ten ist Dr. Klaus Wei­ner Ärzt­li­cher Lei­ter am Impf­zen­trum Bam­berg in der Bro­se-Are­na. Im Inter­view mit der Stadt Bam­berg beant­wor­tet er die wich­tigs­ten Fra­gen zum AstraZeneca-Impfstoff. 

Sehr geehr­ter Herr Dr. Wei­ner, wirkt Astra­Ze­ne­ca bes­ser oder schlech­ter als ande­re Impfstoffe?

Dr. Klaus Wei­ner: Alle zuge­las­se­nen Impf­stof­fe sind hoch­wirk­sam und sicher, Astra­Ze­ne­ca macht da kei­ne Aus­nah­me. Die Zulas­sungs­stu­di­en deu­ten zunächst auf eine 70%ige Wirk­sam­keit hin. Dies schien, gemes­sen an 95% bei BionTech und 94% bei Moder­na, zunächst ein­mal nied­ri­ger und somit „schlech­ter“ wirk­sam. Nach mil­lio­nen­fa­cher Ver­imp­fung in Groß­bri­tan­ni­en zeich­net sich jedoch ein ande­res Wirk­sam­keits­pro­fil ab: Das Risi­ko für einen Kli­nik­auf­ent­halt wird laut einer schot­ti­schen Stu­die bereits nach Ver­ab­rei­chung der ers­ten Impf­do­sis um 94% redu­ziert. Bei BionTech sind es „nur“ 85%. Dar­aus ist ersicht­lich, dass man sich bei der Beur­tei­lung von „bes­ser oder schlech­ter“ nicht nur auf eine Zahl ver­las­sen soll­te. Abschlie­ßen­de Daten lie­gen lei­der natur­ge­mäß noch nicht vor.


Wie ver­hält es sich mit Impf­re­ak­tio­nen und Nebenwirkungen?

Dr. Klaus Wei­ner: Impf­re­ak­tio­nen sind bei Astra­Ze­ne­ca etwas häu­fi­ger, zumal bei jün­ge­ren Per­so­nen das Immun­sys­tem noch stär­ker reagiert als bei älte­ren Men­schen. Eine Reak­ti­on auf die Imp­fung ist zwar uner­wünscht, spricht aber für eine gute Immun­ant­wort und ist harmlos. 

Viel­leicht noch eine Unter­schei­dung zur Klä­rung: Unspe­zi­fi­sche Sym­pto­me nach einer Imp­fung wie leich­tes Fie­ber, Glie­der­schmer­zen, oder Kopf­schmer­zen sind kei­ne Neben­wir­kung einer Imp­fung, son­dern eine Impf­re­ak­ti­on. Die­se Reak­tio­nen sind Aus­druck der erwünsch­ten Aus­ein­an­der­set­zung des Immun­sys­tems mit dem Impf­stoff und klin­gen in der Regel nach weni­gen Tagen kom­plett ab. Neben­wir­kun­gen sind schwe­re und anhal­ten­de Impf­kom­pli­ka­tio­nen oder ‑schä­den.

Dr. Klaus Wei­ner, Foto: privat

War­um steht der Impf­stoff in der Kritik?

Dr. Klaus Wei­ner: Der Haupt­grund dürf­te sein, dass die Zulas­sung in Deutsch­land durch die ver­ant­wort­li­chen Stel­len zunächst nur für 18- bis 65-Jäh­ri­ge erfolg­te und die Begrün­dung nur schlecht erklärt wur­de. Näm­lich: In den zur Zulas­sung füh­ren­den Stu­di­en war nur die ange­spro­che­ne Alters­grup­pe ver­tre­ten, es lagen also kei­ner­lei Daten für Älte­re und Jün­ge­re vor. Fol­ge­rich­tig erfolg­te die Zulas­sung nur für den getes­te­ten Per­so­nen­kreis. Dies unter­streicht nur den hohen Sicher­heits­stan­dard, auf den wir in Deutsch­land zurecht stolz sein kön­nen. Auf­grund neu­er, aktu­el­ler Daten­er­he­bung ist die Alters­be­schrän­kung für über 65-Jäh­ri­ge bereits auf­ge­ho­ben. Wei­te­re Grün­de für den Vor­be­halt gegen die­sen Impf­stoff lie­gen wohl in dem schwie­ri­gen, für einen Lai­en schwer nach­voll­zieh­ba­ren Wirk­sam­keits­nach­weis, wie oben beschrieben.


Gibt es Stu­di­en, die bewei­sen, dass Astra­Ze­ne­ca bes­ser als sein Ruf ist?

Dr. Klaus Wei­ner: Eine von schot­ti­schen Uni­ver­si­tä­ten für die schot­ti­schen Gesund­heits­be­hör­den erstell­te Stu­die wur­de jüngst ver­öf­fent­licht (Pre­print im LANCET, Uni­ver­si­tät Edin­burgh: „Effec­ti­ve­ness of First Dose of Covid-19 Vac­ci­nes Against Hos­pi­tal Admis­si­ons in Scot­land: Natio­nal Pro­s­pec­ti­ve Cohort Stu­dy of 5.4 Mil­li­on Peo­p­le“). Eine wei­te­re eng­li­sche Stu­die („Public Health Eng­land“), kommt zu fol­gen­dem Ergeb­nis: Älte­re (Prio­ri­sie­rungs­stu­fe 1 ent­spre­chend) haben bei BionTech und Astra­Ze­ne­ca einen ver­gleich­ba­ren Schutz. Die Zweit­imp­fung mit Astra­Ze­ne­ca erfolgt im Übri­gen nach vier bis zwölf Wochen.


Wie ver­hält es sich mit der Anste­ckungs­ge­fahr für ande­re nach einer Imp­fung mit AstraZeneca?

Dr. Klaus Wei­ner: Noch gibt es dazu kei­ne belast­ba­ren Daten, die­se müs­sen in wei­te­ren Stu­di­en erho­ben wer­den. Dafür reicht der seit Impf­be­ginn ver­stri­che­ne Zeit­rah­men nicht aus.


Was sagen Sie Men­schen, die den Impf­stoff ablehnen?

Dr. Klaus Wei­ner: Astra­Ze­ne­ca ist kein Impf­stoff „zwei­ter Klas­se“, er ist hoch wirk­sam und sicher.

Coro­na

Imp­fun­gen für Kita-Per­so­nal und Lehr­kräf­te beginnen

Der gemein­sa­me Kri­sen­stab von Stadt und Land­kreis Bam­berg hat sich in sei­ner heu­ti­gen Sit­zung vor allem mit dem Infek­ti­ons­ver­lauf in Stadt und Land­kreis Bam­berg und der Erwei­te­rung der Impf­ka­pa­zi­tä­ten befasst. Erfreu­lich sei­en der leicht fal­len­de Ver­lauf des Infek­ti­ons­ge­sche­hens und die geplan­ten Imp­fun­gen von Lehr­kräf­ten und Erzie­he­rin­nen und Erzie­hern mit Astra­Ze­ne­ca-Impf­stoff, wie Stadt und Land­kreis Bam­berg mitteilen.

Bür­ger­meis­ter Glüsen­kamp mach­te gleich zu Beginn deut­lich: „Es ist ein gro­ßer Gewinn, dass Erzie­he­rin­nen und Erzie­her, Leh­re­rin­nen und Leh­rer nun in der Prio-Grup­pe 2 geimpft wer­den kön­nen, denn der Impf­stoff von Astra­Ze­ne­ca bie­tet einen nahe­zu hun­dert­pro­zen­ti­gen Schutz gegen schwe­re und töd­li­che Ver­läu­fe einer Coro­na-Erkran­kung.“ Posi­tiv sei auch, dass der ers­te dezen­tra­le Impf­ter­min in einer Land­kreis­ge­mein­de bereits in der nächs­ten Woche statt­fin­den sol­le.
Auch wenn der Febru­ar weni­ger Tage habe als der Janu­ar, so sei­en die gemel­de­ten Neu­in­fek­tio­nen gegen­über dem Vor­mo­nat rück­läu­fig. Ins­ge­samt so hieß es, sei das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in Hei­men und Gemein­schafts­un­ter­künf­ten ruhig bezie­hungs­wei­se am Abklin­gen, so dass die 138 neu­en Infek­ti­ons­fäl­le der ver­gan­ge­nen Woche zu 60 Pro­zent auf Ein­zel­per­so­nen und 26 Pro­zent auf Haus­hal­te zurück­zu­füh­ren sei­en.
„Das son­ni­ge mil­de Früh­lings­wet­ter darf uns des­halb nicht davon abhal­ten, wei­ter­hin ver­ant­wor­tungs­voll mit­ein­an­der umzu­ge­hen: Abstand hal­ten, Lüf­ten, Mas­ke tra­gen und Men­schen­an­samm­lun­gen mei­den“, dar­an erin­ner­te Dr. Susan­ne Paul­mann, Lei­te­rin des Fach­be­reichs Gesund­heits­we­sen beim Land­rats­amt Bam­berg. Der Ver­tre­ter der Bam­ber­ger Poli­zei im Kri­sen­stab wies in die­sem Zusam­men­hang dar­auf hin, dass wei­ter­hin alle Ver­stö­ße gegen die Mas­ken­pflicht und das Alko­hol­kon­sum­ver­bot in den aus­ge­wie­se­nen Berei­chen der Bam­ber­ger Innen­stadt streng mit Anzei­gen geahn­det wür­den. Die­se könn­ten Geld­bu­ßen von 250 bis 500 Euro nach sich ziehen.


Mög­li­cher Start für Imp­fun­gen von über 80-Jäh­ri­gen zuhau­se Anfang April

Dr. Tobi­as Pfaf­fen­dorf von der Sozi­al­stif­tung Bam­berg berich­te­te, dass die Pla­nun­gen für das dezen­tra­le Imp­fen in den defi­nier­ten sechs Spren­geln im Land­kreis Bam­berg auf Hoch­tou­ren lie­fen. Bereits nächs­te Woche könn­te es den ers­ten Impf­tag im Land­kreis geben. Ziel des dezen­tra­len Imp­fens ist es, den Impf­stoff mög­lichst zu den Men­schen zu brin­gen. Die Kapa­zi­tät des gemein­sa­men Impf­zen­trums von Stadt und Land­kreis Bam­berg kann dadurch deut­lich erwei­tert wer­den. Es sei zu erwar­ten, dass die Lie­fer­men­gen stei­gen wer­den, so dass auch die täg­li­chen Impf­zah­len mit dem zusätz­li­chen dezen­tra­len Kon­zept wei­ter erhöht wer­den könn­ten. Land­rat Kalb begrüß­te die­se Ent­wick­lung: „Es wird in den sechs Spren­geln Koor­di­na­to­ren geben, die zusam­men mit dem Impf­zen­trum die Impf­ter­mi­ne in unse­ren Land­kreis­ge­mein­den vor­be­rei­ten. Wir kom­men mit dem Impf­stoff zu den Men­schen vor Ort.“
Zudem gin­ge laut Dr. Pfaf­fen­dorf die Koor­di­na­ti­on mit den Haus­ärz­te­ver­bän­den für die Imp­fun­gen von bett­lä­ge­ri­gen Pati­en­ten in deren Zuhau­se kon­struk­tiv vor­an. Hier hät­ten wei­ter­ge­hen­de Stu­di­en des Her­stel­lers Biontech-Pfi­zer gezeigt, dass sowohl ein vor­sich­ti­ger Trans­port als auch die Ent­nah­me von Ein­zel­do­sen nun gesi­chert mög­lich sei­en. Ein mög­li­cher Start für Imp­fun­gen von über 80-Jäh­ri­gen zuhau­se könn­te schon Anfang April mög­lich sein.

Coro­na

40 Pro­zent der Grup­pe 1 in Stadt und Land­kreis Bam­berg erstgeimpft

Das Impf­zen­trum Bam­berg will bei sta­bi­ler Bereit­stel­lung von Impf­stoff in den Tei­len des Land­krei­ses, die wei­ter als 15 Kilo­me­ter von der Stadt Bam­berg ent­fernt sind, dezen­tra­le Impf­an­ge­bo­te unter­brei­ten. Die­se ers­ten Über­le­gun­gen stell­te Dr. Tobi­as Pfaf­fen­dorf von der Sozi­al­stif­tung Bam­berg am Diens­tag in die Koor­di­nie­rungs­grup­pe Coro­na vor, wie Stadt Bam­berg und Land­kreis Bam­berg mit­tei­len. Ein kon­kre­tes Kon­zept, das auch auf die Infra­struk­tur in ein­zel­nen Gemein­den baut und bei dem Imp­fun­gen von 300 bis 500 Per­so­nen pro Ter­min mög­lich sein sol­len, wol­len die Ver­ant­wort­li­chen des Impf­zen­trums in der kom­men­den Woche vorstellen.

Die Mit­glie­der der Koor­di­nie­rungs­grup­pe dis­ku­tier­ten unter der Lei­tung von Land­rat Johann Kalb und Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp auch über das Infek­ti­ons­ge­sche­hen, über die Aus­wir­kun­gen der Inzi­denz­wer­te auf Aus­gangs­sper­ren und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen. „Wir wol­len der Bevöl­ke­rung im Land­kreis kur­ze Wege für die Imp­fun­gen anbie­ten und gleich­zei­tig so vie­le Imp­fun­gen durch­füh­ren wie Impf­stoff zuge­teilt wird“, dank­te Land­rat Kalb für das Grob­kon­zept für dezen­tra­le Impfungen.

Aus dem Bericht des Impf­zen­trums ging wei­ter her­vor, dass inzwi­schen rund 40 Pro­zent der ers­ten Grup­pe – Über-80-Jäh­ri­ge, Ärz­te, Pfle­ge­per­so­nal, unter ande­rem – erst­ge­impft sind. Sofern die Bereit­stel­lung des Impf­stof­fes von Astra­Ze­ne­ca sich so fort­setzt, wie in den letz­ten Tagen, kann in der ers­ten März­hälf­te mit der Imp­fung der Grup­pe der zwei­ten Prio­ri­tät der unter 65-Jäh­ri­gen – der Impf­stoff ist nur bis zu die­sem Alter zuge­las­sen – gestar­tet wer­den. Des­halb wird eine Regis­trie­rung im Impf­por­tal Bay­ern emp­foh­len (https://impfzentren.bayern/).


Inzi­denz­wer­te wir­ken sich auf Aus­gangs­sper­ren und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen aus

„Die Pfle­ge­hei­me berei­ten uns wei­ter Sor­gen“, so die Lei­te­rin des Fach­be­rei­ches Gesund­heits­we­sen beim Land­rats­amt Bam­berg, Dr. Susan­ne Paul­mann. In einer Ein­rich­tung ist rund ein Drit­tel des Hei­mes infi­ziert. Auch in ande­ren Fäl­len gebe es Aus­bruchs­ge­sche­hen, die bis­her mil­de ver­lau­fen. In neun Ein­rich­tun­gen gibt es ein­zel­ne Infek­tio­nen. Grö­ße­re Sprün­ge der Inzi­denz­wer­te sei­en der­zeit auf das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in Alten- und Pfle­ge­hei­men zurück­zu­füh­ren.
Der Sie­ben-Tage-Inzi­denz­wert hat seit der letz­ten Ände­rung der 11. Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung direk­te Aus­wir­kun­gen auf Aus­gangs­sper­re und den Betrieb von Bil­dungs­ein­rich­tun­gen. Unter­schrei­tet der Inzi­denz­wert min­des­tens sie­ben Tage die Mar­ke von 100, dann ent­fällt die Aus­gangs­sper­re. Schu­len und Kitas öff­nen dann in der für die jewei­li­ge Ein­rich­tung vor­ge­se­he­nen ein­ge­schränk­ten Form. In der Stadt Bam­berg liegt der letz­te drei­stel­li­ge Inzi­denz­wert bereits län­ger als sie­ben Tage zurück. Im Land­kreis über­schritt der Wert zuletzt am ver­gan­ge­nen Frei­tag die 100er-Mar­ke. Bleibt der Wert unter 100, dann ent­fällt die Aus­gangs­sper­re ab kom­men­dem Sams­tag. Maß­geb­lich ist hier­für der Inzi­denz­wert des Robert-Koch-Insti­tu­tes, der auch auf den Home­pages von Stadt und Land­kreis ver­öf­fent­licht wird. Über­schrei­tet der Inzi­denz­wert erneut die 100-er-Mar­ke, dann gel­ten ab dem Fol­ge­tag die Aus­gangs­sper­re und die zusätz­li­chen Beschrän­kun­gen für die Schu­len. Ent­schei­dend dabei ist der Stand­ort der Schu­le und nicht der Wohn­ort der Schü­le­rin­nen und Schüler.

Leich­te Ent­span­nung gibt es in den Kli­ni­ken von Stadt und Land­kreis: In Sum­me hat die Zahl der infi­zier­ten Pati­en­ten die Mar­ke von 50 unter­schrit­ten. Nach wie vor müs­sen ein Dut­zend Per­so­nen inten­siv­me­di­zi­nisch behan­delt werden. 

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