Es hat ein wenig gedauert, aber so langsam beschleunigt sich die nationale Impfkampagne zur Bekämpfung des Corona-Virus. So auch in Oberfranken. Wir
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Impf-Kampagne
Dr. Klaus Weiner, Leiter des Bamberger Impfzentrums, im Interview
Es hat ein wenig gedauert, aber so langsam beschleunigt sich die nationale Impfkampagne zur Bekämpfung des Corona-Virus. So auch in Oberfranken. Wir haben mit Dr. Klaus Weiner, dem ärztlichen Leiter des Bamberger Impfzentrums, über den Stand der Impfungen in Bamberg, den gebeutelten Impfstoff von AstraZeneca und die bundesweite Impfkampagne gesprochen.
Das Bamberger Landratsamt verzeichnet knapp 25.000 Erstimpfungen und knapp 15.000 Zweitimpfungen (Stand 6. April). Wie zufrieden sind Sie mit diesen Zahlen? Könnte man schon mehr Menschen geimpft haben oder ist man nah am möglichen Maximum?
Klaus Weiner: Trotz der durch uns nicht zu beeinflussenden Gegebenheiten, wie zeitweise unsichere Impfstoffversorgung, bis hin zu ausgebliebenen Lieferungen, ist es uns gelungen, einem Großteil der teils immobilen Bewohner in sämtlichen Pflegeeinrichtungen in Stadt und Landkreis sowie dem Pflegepersonal zeitnah ein Impfangebot zu machen. Ebenso konnte die überwiegende Mehrzahl der in der sogenannten Priorisierungsstufe 1 gelisteten anderen Impfwilligen mindestens mit der ersten, teilweise bereits mit der zweiten Impfdosis versehen werden. Darüber hinaus wird bereits die viel breitere Stufe 2 abgearbeitet. Insofern sind wir mit dem Geleisteten erstmal nicht unzufrieden. Was wir zur Verfügung hatten, wurde verimpft. Natürlich wäre unter etwas günstigeren Voraussetzungen ein höheres Tempo möglich gewesen. Den Mangel verwalten mussten wir – auch wenn die Politik den “Turbo” einfordert.
Woran liegt das zu langsame Vorankommen?
Klaus Weiner: Wie schon benannt: Durch teils schleppende Impfstoffversorgung, aber auch durch zeitraubenden bürokratischen Aufwand. Zu bedenken ist aber auch: Wir hatten eine Vielzahl von sehr alten Menschen mit all ihren Einschränkungen, wie erschwerte Kommunikation, Mobilität, mühevollem zeitraubenden Aus- und Ankleiden im Winter, zu versorgen.
Gibt es ein Ziel, wie viele Menschen im Bamberger Impfzentrum geimpft werden sollen? Wie groß ist sozusagen sein Einzugsgebiet?
Klaus Weiner: Unser Einzugsgebiet ist Stadt und Landkreis Bamberg mit etwa 200.000 Einwohnern. Unser Ziel ist kein anderes, als das von der Politik Versprochene: Allen Impfwilligen ein realistisch zeitnahes Impfangebot zu machen.
Wie viele Leute haben Sie bereits persönlich geimpft?
Klaus Weiner: Viele, sicher im vierstelligen Bereich.
Andere Impfzentren mussten bereits vorübergehend geschlossen werden, weil kein Impfstoff nachgeliefert wurde. Ist auch das Bamberger Impfzentrum dieser Gefahr ausgesetzt?
Klaus Weiner: Nein, zumal die Versorgungslage wohl zunehmend besser werden dürfte – laut Politik ab Mitte April.
Der Impfstoff von AstraZeneca stand zuletzt mehrfach in der Kritik aufgrund möglicher gefährlicher Nebenwirkungen. Können Sie die Kritik nachvollziehen?
Klaus Weiner: Die Verunsicherung und Ängste, hervorgerufen durch die Entwicklung der vergangenen Wochen, kann ich sehr gut nachvollziehen und verstehen. Potentiell sehr schwerwiegende Folgen im Bereich des Gerinnungssytems sind beschrieben. Es handelt sich um eine immunologisch bedingte Aktivierung der Blutplättchen. Eine seltene genetische Disposition scheint auch eine Rolle zu spielen. Diese Thrombose-Entstehung geschieht auf einem völlig anderen Weg als eine “normale” Thrombose-Entwicklung. Das ist der Kenntnisstand vom 11. April 2021. Aber: Sie ist sehr selten. Eine Eingrenzung auf bestimmte Altersgruppen konnte festgestellt werden. Es gibt eine gute Behandlungsmöglichkeit bei frühzeitiger Diagnose. Die Zulassungsorgane auf europäischer Seite, die EMA, und auf deutscher, das Paul-Ehrlich-Institut und die Ständige Impfkommission, haben reagiert und eine Neubewertung der Risikoabwägung vorgenommen. Dies ist ein Beweis für das Greifen unserer hohen Sicherheitsstandards. Die kommunikative Vermittlung aller bekannten Tatsachen und Begründung, der daraus folgenden Konsequenzen seitens genannter Organe, war jedoch nicht immer ausreichend und eindeutig. Sowohl Politik als auch Presse haben hier große Verantwortung.
Wird AstraZenaca in Bamberg verimpft?
Klaus Weiner: Ja, wir nutzen alle verfügbaren Impfstoffe.
Wie stehen die Impflinge dem Impfstoff gegenüber? Gibt es Bedenken?
Klaus Weiner: Natürlich gibt es diese. Wir haben hier einen besonders großen Aufklärungs- und Erklärungsbedarf.
Welche sind die Risiken bei BionTech, Johnson & Johnson und Moderna?
Klaus Weiner: Wie bei allen Impfstoffen sind sehr selten auftretende Allergien zu berücksichtigen. Die Anwendung von Johnson & Johnson ist in USA aktuell, Stand 13.April, gestoppt. Es erfolgt derzeit keine Auslieferung nach Europa. Der Grund sind einzeln aufgetretene Sinusvenenthrombosen, ähnlich wie bei AstraZeneca. Diese werden derzeit untersucht und bewertet. Aber zugelassen ist dieser Impfstoff in Deutschland ohnehin noch nicht.
Klären Sie vor der Impfung über Risiken auf?
Klaus Weiner: Selbstverständlich, ja.
Was passiert, wenn Impflinge einen bestimmten Impfstoff nicht und dafür einen anderen wollen? Sind Sie flexibel und verabreichen dann spontan einen anderen? Oder muss ein neuer Impftermin angesetzt werden?
Klaus Weiner: Eine Wahlmöglichkeit nach Wunsch ist nicht vorgesehen. Besteht aber eine medizinische Begründung, einen anderen Impfstoff als den vorgesehenen zu verabreichen, wird zeitgleich – vorbehaltlich der Verfügbarkeit – umgestellt. Ansonsten ist eine Neuterminierung notwendig.
Wie können sich Menschen, die womöglich nicht über Internetzugang verfügen, im Vorfeld informieren?
Klaus Weiner: Wer die Tagespresse aufmerksam verfolgt, hat zumindest eine grundlegende Ahnung.
Kann man sich auch darüber informieren, welcher Impfstoff der passendste bei welcher medizinischen Vorgeschichte ist?
Klaus Weiner: Grundsätzlich ja, aber unkritische Laienbewertung kann große Unsicherheit und Fehleinschätzung hinterlassen. Ein Arztgespräch ist darum unverzichtbar!
Die Bundesregierung hat das Versprechen abgegeben, allen Bürger*innen bis September ein Impfangebot zu machen. In der Bevölkerung machen sich im Angesicht des langsamen Impffortschritts aber immer stärkere Zweifel an der Einhaltung dieses Versprechens breit. Wie steht es um Ihre Zweifel oder Ihren Glauben an dieses Versprechen?
Klaus Weiner: Versprechen zu bewerten, sehe ich nicht als meine Aufgabe. Wir sind durch verbesserte Abläufe schneller geworden und könnten durch Erweiterung der Impfstraßen womöglich noch an Geschwindigkeit zulegen.
Wie müsste die Impfstrategie geändert werden, um sie zu beschleunigen?
Klaus Weiner: Ein Abbau bürokratischer Erschwernisse sowie allzu stringenter Handhabung der Priorisierungsvorgaben wäre eine Möglichkeit.
Was halten Sie von der jüngst begonnenen Ausweitung der Impf-Kampagne auf Arztpraxen?
Klaus Weiner: Ich finde sie absolut notwendig! Anders können zum Beispiel immobile, häuslich gepflegte, dringend Impfbedürftige nicht in erforderlicher Anzahl versorgt werden.
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Termine sind online buchbar
Schnelltestzentrum am ZOB eröffnet
Das Corona-Schnelltestzentrum am Zentralen Omnibusbahnhof in Bamberg hat gestern seinen Betrieb aufgenommen. Es befindet sich im ehemaligen Infopoint der Stadtwerke Bamberg in der Promenadenstraße 6a und ist zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die einen kostenlosen Corona-Schnelltest durchführen lassen wollen.
Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke sagte beim Ortstermin: „Dank dieser Einrichtung erhöhen wir die Kapazitäten für Schnelltests in der Stadt Bamberg deutlich. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich testen zu lassen.“ Jonas Glüsenkamp, Zweiter Bürgermeister, wies darauf hin, dass die Teststelle auch über die Osterfeiertage und für Kinder ab drei Jahren geöffnet ist, verbunden mit dem Appell: „Bitte kommen Sie nur, wenn Sie symptomfrei sind. Wer Symptome an sich beobachtet, wendet sich bitte zuerst an den Arzt oder Kinderarzt.“
Das Schnelltestzentrum Bamberg am ZOB wird betrieben von der HTK Hygiene Technologie Kompetenzzentrum GmbH, einem Teil der Sozialstiftung Bamberg. Für den Standort am ZOB wird noch zusätzliches medizinisches Personal gesucht, namentlich: Medizinische Fachangestellte (m/w/d), Arzthelfer (m/w/d) und Krankenpfleger (m/w/d). Bewerbungen können über das Jobportal der Sozialstiftung Bamberg eingereicht werden: https://www.sozialstiftung-bamberg.de/klinikum-bamberg/stellenangebote/
Bürgerinnen und Bürger, die erst nach 15 Uhr einen Schnelltest durchführen lassen können, wenden sich an die Abstrichstelle an der Galgenfuhr (Am Sendelbach 15). Diese ist von Montag bis Samstag von 15 bis 19 Uhr geöffnet sowie von Karfreitag bis Ostermontag, täglich von 15 Uhr bis 19 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Außerdem bieten mittlerweile zahlreiche Apotheken in Bamberg kostenlose Schnelltests an. Aktualisierte Informationen hierzu sind unter anderem auf der Internetseite der Stadt Bamberg zu finden.
Das Angebot wird künftig noch ergänzt durch ein mobiles Schnelltestzentrum: Ab Donnerstag, dem 15. April, wird ein Omnibus der Stadtwerke Bamberg verschiedene Stationen in den Stadtteilen anfahren. Informationen hierzu werden noch bekannt gegeben.
Schnelltestzentrum Bamberg
Promenadestraße 6a, Bamberg
Montag bis Samstag: 9 – 15 Uhr
Von Karfreitag bis Ostermontag täglich von 9 bis 15 Uhr geöffnet
Anmeldung unter: https://corona-schnelltest-bamberg.de/
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Corona
Stadt Bamberg baut Testinfrastruktur aus
Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp handeln und setzen für die Stadt Bamberg die Schnellteststrategie um. Der Bamberger Stadtrat gab in der gestrigen Vollsitzung der Stadtspitze dafür die Rückendeckung, um zeitnah die angestrebten Schnelltesteinrichtungen zu schaffen.
„Mit der Sozialstiftung als starkem Partner bauen wir für die Bürgerinnen und Bürger schrittweise ein umfassendes Schnelltestangebot auf“, betonen Starke und Glüsenkamp.
Konkret sehen die Pläne der Stadtspitze Folgendes vor:
1.Schnelltestzentrum Bamberg (ab 29.03.2021), ehemals ZOB-Infopoint der Stadtwerke
Promenadestraße 6a
96047 Bamberg
Montag bis Samstag: 9 – 15 Uhr
Von Karfreitag bis Ostermontag täglich von 9 bis 15 Uhr geöffnet.
Termine nur mit Anmeldung ab 27.03.2021 unter: https://corona-schnelltest-bamberg.de/
2. Abstrichstelle Galgenfuhr
Am Sendelbach 15
96050 Bamberg
Montag bis Samstag: 15 – 19 Uhr (ab 29.03.2021)
Von Karfreitag bis Ostermontag täglich von 15 – 19 Uhr geöffnet.
Ohne Termin. Die Abstrichstelle ist telefonisch erreichbar unter: 0951//2093970
3. Mobiles Schnelltestzentrum/Omnibus
Ein von den Stadtwerken zur Verfügung gestellter Stadtbus wird als mobiles Schnelltestzentrum ab Dienstag, 15.04.2021 die Stadtteile und Quartiere anfahren. Die Stationen, die Haltezeiten und die Routen werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Oberbürgermeister Starke betont: „Mit diesen Maßnahmen erhöhen wir die Kapazität der Schnelltestmöglichkeiten deutlich.“ „Damit schaffen wir ein flexibles Testangebot für die Bürgerinnen und Bürger: von 9 bis 19 Uhr, Montag bis Samstag und bei Bedarf auch sonntags und dezentral in allen Stadtteilen“, ergänzt Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.
Beide dankten sowohl der Sozialstiftung als auch der Geschäftsführerin der HTK Hygiene Technologie Kompetenzzentrum GmbH, Susan Lindner, für ihre Unterstützung zum Wohl der Bamberger Bürgerschaft. „Mit dem neuen Corona Schnelltestzentrum am ZOB können wir den Bürgerinnen und Bürgern ein sicheres Gefühl bei ihren täglichen Erledigungen geben. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Infektionsschutz in Bamberg“, so Susan Lindner.
Termine für das neue Schnelltestzentrum können ab Samstag, den 27.03.2021, über die Webseite www.corona-schnelltest-bamberg.de online vereinbart werden. Der Zugang zum Schnelltestzentrum ZOB ist ausschließlich mit Termin möglich, nur symptomfreie Personen dürfen das Schnelltestzentrum betreten. Hier werden ausschließlich Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus SARS-CoV-2durchgeführt, keine PCR-Tests.
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Kostenlose Schnelltests an der Galgenfuhr
Bestehendes Testzentrum wird erweitert
Ab heute gibt es am Testzentrum in Bamberg ein weiteres freiwilliges und kostenloses Angebot: Neben PCR-Tests sind ab heute um 14 Uhr auch kostenlose Corona-Schnelltests möglich. Darauf weist die Stadt Bamberg hin. Der Vorteil: Schon nach 15 Minuten kann das Testergebnis vom Personal abgelesen und ein entsprechendes Dokument ausgehändigt werden.
Ein Schnelltest ist bei professioneller Ausführung ebenfalls sehr genau. Wer ein negatives Testergebnis hat, kann mit großer Sicherheit davon ausgehen, in den nächsten 24 Stunden nicht ansteckend zu sein. Daher eignet sich der über einen Nasenabstrich durchgeführte Test gut für einen Pflegeheim‑, Verwandten- oder Schulbesuch beziehungsweise einen Besuch der Gastronomie (soweit erlaubt). Auch als erster Test unmittelbar nach der Einreise aus einem Risikogebiet ist der Schnelltest zugelassen. Zur Ausreise, insbesondere für Flugreisen, ist er dagegen nicht ausreichend.
Wartezeiten einplanen
Sollte der Schnelltest positiv ausfallen, wird direkt vor Ort ein PCR-Bestätigungstest durchgeführt und eine Quarantäne ausgesprochen. Diese muss mindestens bis zum Vorliegen des Testergebnisses des Bestätigungstests eingehalten werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Kapazitäten für Schnelltests anfangs noch begrenzt sind. Bei entsprechender Nachfrage muss daher mit Wartezeiten gerechnet werden. Die Schnelltests können auch in Arztpraxen oder Apotheken durchgeführt werden.
Wer sich für den noch genaueren PCR-Labor-Test entscheidet, erhält einen Rachenabstrich durch den Mund. Ein Ergebnis liegt nach etwa 48 Stunden vor und kann online abgerufen werden. Dieses Vorabergebnis ist jedoch nicht für formale Zwecke wie zum Beispiel Flugreisen ausreichend. Flugreisende lassen sich daher auf eigene Kosten an den Flughäfen testen.
Besucherinnen und Besucher können mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß den Eingang zum Testzentrum „In der Südflur“ nutzen und sich dann auf der entsprechenden Spur einordnen. Zu berücksichtigen ist, dass alle Tests aus Infektionsschutzgründen an der frischen Luft stattfinden.
In der Abstrichstelle werden ausschließlich „Wunschabstriche“ für Personen ohne Symptome wie Husten, Schnupfen, et cetera durchgeführt. Wer sich krank fühlt und Symptome hat, wendet sich zuerst an den Haus- oder Kinderarzt.
Die Abstrichstelle „Am Sendelbach“ 15 in Bamberg ist von Montag bis Donnerstag jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
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Studie
Jede oder jeder fünfte Ausgewanderte sieht Vorteile in der Pandemie
Sie leben in einem fremden Land, machen sich mit einer neuen Sprache und Kultur vertraut, haben wenige Freundschaften in ihrer Umgebung geknüpft: Versetzt man sich in Beschäftigte aus dem Ausland hinein, könnte man vermuten, dass die Corona-Pandemie sie besonders hart trifft. Wie geht es ihnen tatsächlich? Eine Bamberger Psychologin hat untersucht, wie sich die gegenwärtige Lage auf Beschäftigte aus dem Ausland auswirkt.
„Überraschenderweise findet jede oder jeder fünfte Ausgewanderte die Auswirkungen der Pandemie positiv – andererseits findet auch ein Viertel unserer Befragten die Situation negativ“, sagt Anh Nguyen, Sozial- und Organisationspsychologin sowie Projektmitarbeiterin an der Universität Bamberg. Sie erforscht gemeinsam mit Prof. Dr. Maike Andresen seit Anfang 2020 im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „GLOMO – Global mobility of employees“, warum Migrantinnen und Migranten langfristig für Unternehmen arbeiten. Nun legen sie Zwischenergebnisse mit Bezug zur Corona-Pandemie vor.
Vor allem Singles bewerten die Pandemie negativ
Zwischen Juli und November 2020 hat Anh Nguyen eine Online-Umfrage unter 707 ausgewanderten Beschäftigten durchgeführt. Die Befragten stammen aus 98 verschiedenen Ländern und leben nun als Migrantinnen und Migranten in Großbritannien, Deutschland oder Frankreich. 21,8 Prozent geben an, dass sich ihr Leben durch die Pandemie verbessert hat.
„Die positiv gestimmten Personen freuen sich beispielsweise darüber, dass sie mehr Zeit für ihre Partnerin oder ihren Partner haben“, erklärt Anh Nguyen. „Und sie finden es schön, etwas dazugelernt zu haben – über Technologien oder auch über ihre persönlichen Bedürfnisse, Standpunkte und Handlungen.“ Die Hälfte aller Befragten (50,8 Prozent) sagt, dass sich ihr Leben durch die Pandemie weder verbessert noch verschlechtert habe.
Allerdings nehmen 27,4 Prozent die aktuelle Situation als Verschlechterung wahr. „Manche Menschen machen sich zum Beispiel Sorgen um ihr materielles Einkommen“, erläutert Anh Nguyen. „Insgesamt bewerten vor allem Singles, getrennte oder geschiedene Personen die Pandemie negativ. Das betrifft mehr Frauen als Männer, da Frauen tendenziell zurückgezogener leben und dadurch weniger persönliche Kontakte haben.“ Sie empfiehlt den Unternehmen, gerade diese Arbeitnehmerinnen zu unterstützen: Sie könnten Aktivitäten wie Waldspaziergänge oder gemeinsame Online-Mittagessen organisieren und Frauen vernetzen. Oder sie könnten Rundmails mit Hilfsangeboten verschicken, etwa mit Informationen zu psychologischer Hilfe.
GLOMO – ein interdisziplinäres, europäisches Großprojekt
Die Zwischenergebnisse sind Teil des Gesamtprojekts GLOMO, das von Januar 2018 bis Mai 2022 läuft. In dem interdisziplinären Forschungsprojekt untersucht die Universität Bamberg gemeinsam mit acht europäischen Partneruniversitäten und ‑organisationen die Arbeitnehmermobilität. Maike Andresen, Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalmanagement und Organisational Behaviour, an der Universität Bamberg koordiniert GLOMO. Die Europäische Kommission unterstützt das Projekt mit 3,9 Millionen Euro im Förderprogramm „Horizont 2020“. GLOMO gehört zum Forschungsschwerpunkt „Empirische Sozialforschung zu Bildung und Arbeit“ der Universität Bamberg.
Weitere Informationen und aktuelle Meldungen zum Schwerpunkt sind abrufbar unter https://www.uni-bamberg.de/forschung/profil/bildung-und-arbeit/
Weitere Informationen zu GLOMO sind zu finden unter https://glomo.eu/
Stadt und Landkreis Bamberg treffen Vorbereitungen
Dritte Corona-Welle im Anmarsch
Der gemeinsame Krisenstab von Stadt und Landkreis Bamberg hat in seiner heutigen Sitzung ein Schnelltest-Angebot für Kinder und Jugendliche festgelegt. Stand heute sollen am kommenden Donnerstag rund 44.000 Schnelltests nach Bamberg geliefert werden.
Diese sollen an die Kinderarztpraxen in der Stadt Bamberg ausgeliefert werden, so dass Eltern die Möglichkeit haben, Kinder mit Symptomen wie Husten oder Fieber testen zu lassen. Zudem testet ab sofort die Kinderklinik am Klinikum Bruderwald Kinder und Jugendliche mit Symptomen.
Rückkehr der Grundschulen in der Stadt zum Wechselunterricht
Derzeit wird außerdem an der Galgenfuhr die Einrichtung einer zweiten Teststraße für Schnelltestungen vorbereitet. Wann und in welchem Umfang mit den Schnelltests begonnen werden kann, wird noch gesondert mitgeteilt. Das Testzentrum in Scheßlitz testet ab sofort täglich. Hier gibt es für die Bürgerinnen und Bürger neben den PCR-Tests nun auch das kostenlose Schnelltest-Angebot.
Aufgrund der steigenden Inzidenz in der Stadt Bamberg hat der Krisenstab zudem beschlossen, dass ab dem kommenden Donnerstag die Grundschulen und die Grundschulstufen der Förderschulen wieder in den Wechselunterricht zurückkehren. Hintergrund: Die 7‑Tage Inzidenz in der Stadt Bamberg ist heute auf 73,7 gestiegen, vor einer Woche lag der Wert noch bei 37,5. „Wir sehen in der vorzeitigen Rückkehr in den Wechselunterricht an den Grundschulen die Chance, der steigenden Inzidenzzahlen entgegenzuwirken“, betont die Leiterin des Gesundheitsamts Bamberg Dr. Susanne Paulmann. Außerdem sei auch die Anzahl der Infektionen mit der hochansteckenden Corona-Mutation B.1.1.7 gestiegen, mittlerweile mache der Anteil ca. 40 Prozent der Gesamtinfektionen aus. „Daher müssen wir umso mehr Vorsicht walten lassen“, so Paulmann weiter.
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Information des Paul-Ehrlich-Instituts
Vorübergehende Aussetzung der Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca
Das Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) empfiehlt nach intensiven Beratungen zu den in Deutschland und Europa aufgetretenen schwerwiegenden thrombotischen Ereignissen die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff AstraZeneca.
Gegenüber dem Stand vom 11.03.2021 sind inzwischen weitere Fälle (Stand: Montag, 15.03.2021) in Deutschland gemeldet worden.
Bei Analyse des neuen Datenstands sehen die Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts jetzt eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen (Sinusvenenthrombose) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca.
Die Daten werden von der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) weiter analysiert und bewertet. Bis zum Abschluss der Bewertung durch die EMA werden die Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland ausgesetzt. Die heutige Entscheidung betrifft sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen.
Das Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen zum Beispiel mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten.
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Dr. Klaus Weiner im Interview
„AstraZeneca ist hochwirksam“
Seit zwei Monaten ist Dr. Klaus Weiner Ärztlicher Leiter am Impfzentrum Bamberg in der Brose-Arena. Im Interview mit der Stadt Bamberg beantwortet er die wichtigsten Fragen zum AstraZeneca-Impfstoff.
Sehr geehrter Herr Dr. Weiner, wirkt AstraZeneca besser oder schlechter als andere Impfstoffe?
Dr. Klaus Weiner: Alle zugelassenen Impfstoffe sind hochwirksam und sicher, AstraZeneca macht da keine Ausnahme. Die Zulassungsstudien deuten zunächst auf eine 70%ige Wirksamkeit hin. Dies schien, gemessen an 95% bei BionTech und 94% bei Moderna, zunächst einmal niedriger und somit „schlechter“ wirksam. Nach millionenfacher Verimpfung in Großbritannien zeichnet sich jedoch ein anderes Wirksamkeitsprofil ab: Das Risiko für einen Klinikaufenthalt wird laut einer schottischen Studie bereits nach Verabreichung der ersten Impfdosis um 94% reduziert. Bei BionTech sind es „nur“ 85%. Daraus ist ersichtlich, dass man sich bei der Beurteilung von „besser oder schlechter“ nicht nur auf eine Zahl verlassen sollte. Abschließende Daten liegen leider naturgemäß noch nicht vor.
Wie verhält es sich mit Impfreaktionen und Nebenwirkungen?
Dr. Klaus Weiner: Impfreaktionen sind bei AstraZeneca etwas häufiger, zumal bei jüngeren Personen das Immunsystem noch stärker reagiert als bei älteren Menschen. Eine Reaktion auf die Impfung ist zwar unerwünscht, spricht aber für eine gute Immunantwort und ist harmlos.
Vielleicht noch eine Unterscheidung zur Klärung: Unspezifische Symptome nach einer Impfung wie leichtes Fieber, Gliederschmerzen, oder Kopfschmerzen sind keine Nebenwirkung einer Impfung, sondern eine Impfreaktion. Diese Reaktionen sind Ausdruck der erwünschten Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff und klingen in der Regel nach wenigen Tagen komplett ab. Nebenwirkungen sind schwere und anhaltende Impfkomplikationen oder ‑schäden.
Warum steht der Impfstoff in der Kritik?
Dr. Klaus Weiner: Der Hauptgrund dürfte sein, dass die Zulassung in Deutschland durch die verantwortlichen Stellen zunächst nur für 18- bis 65-Jährige erfolgte und die Begründung nur schlecht erklärt wurde. Nämlich: In den zur Zulassung führenden Studien war nur die angesprochene Altersgruppe vertreten, es lagen also keinerlei Daten für Ältere und Jüngere vor. Folgerichtig erfolgte die Zulassung nur für den getesteten Personenkreis. Dies unterstreicht nur den hohen Sicherheitsstandard, auf den wir in Deutschland zurecht stolz sein können. Aufgrund neuer, aktueller Datenerhebung ist die Altersbeschränkung für über 65-Jährige bereits aufgehoben. Weitere Gründe für den Vorbehalt gegen diesen Impfstoff liegen wohl in dem schwierigen, für einen Laien schwer nachvollziehbaren Wirksamkeitsnachweis, wie oben beschrieben.
Gibt es Studien, die beweisen, dass AstraZeneca besser als sein Ruf ist?
Dr. Klaus Weiner: Eine von schottischen Universitäten für die schottischen Gesundheitsbehörden erstellte Studie wurde jüngst veröffentlicht (Preprint im LANCET, Universität Edinburgh: „Effectiveness of First Dose of Covid-19 Vaccines Against Hospital Admissions in Scotland: National Prospective Cohort Study of 5.4 Million People“). Eine weitere englische Studie („Public Health England“), kommt zu folgendem Ergebnis: Ältere (Priorisierungsstufe 1 entsprechend) haben bei BionTech und AstraZeneca einen vergleichbaren Schutz. Die Zweitimpfung mit AstraZeneca erfolgt im Übrigen nach vier bis zwölf Wochen.
Wie verhält es sich mit der Ansteckungsgefahr für andere nach einer Impfung mit AstraZeneca?
Dr. Klaus Weiner: Noch gibt es dazu keine belastbaren Daten, diese müssen in weiteren Studien erhoben werden. Dafür reicht der seit Impfbeginn verstrichene Zeitrahmen nicht aus.
Was sagen Sie Menschen, die den Impfstoff ablehnen?
Dr. Klaus Weiner: AstraZeneca ist kein Impfstoff „zweiter Klasse“, er ist hoch wirksam und sicher.
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Corona
Impfungen für Kita-Personal und Lehrkräfte beginnen
Der gemeinsame Krisenstab von Stadt und Landkreis Bamberg hat sich in seiner heutigen Sitzung vor allem mit dem Infektionsverlauf in Stadt und Landkreis Bamberg und der Erweiterung der Impfkapazitäten befasst. Erfreulich seien der leicht fallende Verlauf des Infektionsgeschehens und die geplanten Impfungen von Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern mit AstraZeneca-Impfstoff, wie Stadt und Landkreis Bamberg mitteilen.
Bürgermeister Glüsenkamp machte gleich zu Beginn deutlich: „Es ist ein großer Gewinn, dass Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer nun in der Prio-Gruppe 2 geimpft werden können, denn der Impfstoff von AstraZeneca bietet einen nahezu hundertprozentigen Schutz gegen schwere und tödliche Verläufe einer Corona-Erkrankung.“ Positiv sei auch, dass der erste dezentrale Impftermin in einer Landkreisgemeinde bereits in der nächsten Woche stattfinden solle.
Auch wenn der Februar weniger Tage habe als der Januar, so seien die gemeldeten Neuinfektionen gegenüber dem Vormonat rückläufig. Insgesamt so hieß es, sei das Infektionsgeschehen in Heimen und Gemeinschaftsunterkünften ruhig beziehungsweise am Abklingen, so dass die 138 neuen Infektionsfälle der vergangenen Woche zu 60 Prozent auf Einzelpersonen und 26 Prozent auf Haushalte zurückzuführen seien.
„Das sonnige milde Frühlingswetter darf uns deshalb nicht davon abhalten, weiterhin verantwortungsvoll miteinander umzugehen: Abstand halten, Lüften, Maske tragen und Menschenansammlungen meiden“, daran erinnerte Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des Fachbereichs Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg. Der Vertreter der Bamberger Polizei im Krisenstab wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass weiterhin alle Verstöße gegen die Maskenpflicht und das Alkoholkonsumverbot in den ausgewiesenen Bereichen der Bamberger Innenstadt streng mit Anzeigen geahndet würden. Diese könnten Geldbußen von 250 bis 500 Euro nach sich ziehen.
Möglicher Start für Impfungen von über 80-Jährigen zuhause Anfang April
Dr. Tobias Pfaffendorf von der Sozialstiftung Bamberg berichtete, dass die Planungen für das dezentrale Impfen in den definierten sechs Sprengeln im Landkreis Bamberg auf Hochtouren liefen. Bereits nächste Woche könnte es den ersten Impftag im Landkreis geben. Ziel des dezentralen Impfens ist es, den Impfstoff möglichst zu den Menschen zu bringen. Die Kapazität des gemeinsamen Impfzentrums von Stadt und Landkreis Bamberg kann dadurch deutlich erweitert werden. Es sei zu erwarten, dass die Liefermengen steigen werden, so dass auch die täglichen Impfzahlen mit dem zusätzlichen dezentralen Konzept weiter erhöht werden könnten. Landrat Kalb begrüßte diese Entwicklung: „Es wird in den sechs Sprengeln Koordinatoren geben, die zusammen mit dem Impfzentrum die Impftermine in unseren Landkreisgemeinden vorbereiten. Wir kommen mit dem Impfstoff zu den Menschen vor Ort.“
Zudem ginge laut Dr. Pfaffendorf die Koordination mit den Hausärzteverbänden für die Impfungen von bettlägerigen Patienten in deren Zuhause konstruktiv voran. Hier hätten weitergehende Studien des Herstellers Biontech-Pfizer gezeigt, dass sowohl ein vorsichtiger Transport als auch die Entnahme von Einzeldosen nun gesichert möglich seien. Ein möglicher Start für Impfungen von über 80-Jährigen zuhause könnte schon Anfang April möglich sein.
Corona
40 Prozent der Gruppe 1 in Stadt und Landkreis Bamberg erstgeimpft
Das Impfzentrum Bamberg will bei stabiler Bereitstellung von Impfstoff in den Teilen des Landkreises, die weiter als 15 Kilometer von der Stadt Bamberg entfernt sind, dezentrale Impfangebote unterbreiten. Diese ersten Überlegungen stellte Dr. Tobias Pfaffendorf von der Sozialstiftung Bamberg am Dienstag in die Koordinierungsgruppe Corona vor, wie Stadt Bamberg und Landkreis Bamberg mitteilen. Ein konkretes Konzept, das auch auf die Infrastruktur in einzelnen Gemeinden baut und bei dem Impfungen von 300 bis 500 Personen pro Termin möglich sein sollen, wollen die Verantwortlichen des Impfzentrums in der kommenden Woche vorstellen.
Die Mitglieder der Koordinierungsgruppe diskutierten unter der Leitung von Landrat Johann Kalb und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp auch über das Infektionsgeschehen, über die Auswirkungen der Inzidenzwerte auf Ausgangssperren und Bildungseinrichtungen. „Wir wollen der Bevölkerung im Landkreis kurze Wege für die Impfungen anbieten und gleichzeitig so viele Impfungen durchführen wie Impfstoff zugeteilt wird“, dankte Landrat Kalb für das Grobkonzept für dezentrale Impfungen.
Aus dem Bericht des Impfzentrums ging weiter hervor, dass inzwischen rund 40 Prozent der ersten Gruppe – Über-80-Jährige, Ärzte, Pflegepersonal, unter anderem – erstgeimpft sind. Sofern die Bereitstellung des Impfstoffes von AstraZeneca sich so fortsetzt, wie in den letzten Tagen, kann in der ersten Märzhälfte mit der Impfung der Gruppe der zweiten Priorität der unter 65-Jährigen – der Impfstoff ist nur bis zu diesem Alter zugelassen – gestartet werden. Deshalb wird eine Registrierung im Impfportal Bayern empfohlen (https://impfzentren.bayern/).
Inzidenzwerte wirken sich auf Ausgangssperren und Bildungseinrichtungen aus
„Die Pflegeheime bereiten uns weiter Sorgen“, so die Leiterin des Fachbereiches Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg, Dr. Susanne Paulmann. In einer Einrichtung ist rund ein Drittel des Heimes infiziert. Auch in anderen Fällen gebe es Ausbruchsgeschehen, die bisher milde verlaufen. In neun Einrichtungen gibt es einzelne Infektionen. Größere Sprünge der Inzidenzwerte seien derzeit auf das Infektionsgeschehen in Alten- und Pflegeheimen zurückzuführen.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert hat seit der letzten Änderung der 11. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung direkte Auswirkungen auf Ausgangssperre und den Betrieb von Bildungseinrichtungen. Unterschreitet der Inzidenzwert mindestens sieben Tage die Marke von 100, dann entfällt die Ausgangssperre. Schulen und Kitas öffnen dann in der für die jeweilige Einrichtung vorgesehenen eingeschränkten Form. In der Stadt Bamberg liegt der letzte dreistellige Inzidenzwert bereits länger als sieben Tage zurück. Im Landkreis überschritt der Wert zuletzt am vergangenen Freitag die 100er-Marke. Bleibt der Wert unter 100, dann entfällt die Ausgangssperre ab kommendem Samstag. Maßgeblich ist hierfür der Inzidenzwert des Robert-Koch-Institutes, der auch auf den Homepages von Stadt und Landkreis veröffentlicht wird. Überschreitet der Inzidenzwert erneut die 100-er-Marke, dann gelten ab dem Folgetag die Ausgangssperre und die zusätzlichen Beschränkungen für die Schulen. Entscheidend dabei ist der Standort der Schule und nicht der Wohnort der Schülerinnen und Schüler.
Leichte Entspannung gibt es in den Kliniken von Stadt und Landkreis: In Summe hat die Zahl der infizierten Patienten die Marke von 50 unterschritten. Nach wie vor müssen ein Dutzend Personen intensivmedizinisch behandelt werden.