Nach acht Jahren bei der Stadt Bamberg und vielen erfolgreich gemanagten Projekten kehrt Bildungsreferent Dr. Matthias Pfeufer zu seinen beruflichen Wurzeln zurück.
... weiter
Bildungsreferent verlässt die Stadtverwaltung
„Dr. Pfeufer hat großartige Arbeit geleistet“
Nach acht Jahren bei der Stadt Bamberg und vielen erfolgreich gemanagten Projekten kehrt Bildungsreferent Dr. Matthias Pfeufer zu seinen beruflichen Wurzeln zurück. Aus persönlichen Gründen stellt sich der ausgebildete Lehrer zum 11. September wieder dem Schuldienst zur Verfügung, teilt die Stadt Bamberg mit.
„Dr. Pfeufer hat im Bereich Bildung und Sport großartige Arbeit für die Stadt geleistet. Davon haben in erster Linie die Bamberger Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und die zahlreichen Sport-Vereine profitiert. Hierfür danke ich ihm herzlich“, wird Oberbürgermeister Andreas Starke in einer Pressemitteilung der Stadt Bamberg zitiert, der den beruflichen Wechsel „bedauert, aber mit Verständnis begleitet.“
Nach acht Jahren bei der Stadt Bamberg hat sich Bildungsreferent Dr. Matthias Pfeufer entschieden, ab dem neuen Schuljahr wieder als Lehrer tätig zu sein.
„Ich blicke auf eine intensive Zeit bei der Stadt Bamberg zurück, in der ich viel bewegen und anstoßen konnte. Für das Vertrauen, das mir in dieser Zeit geschenkt wurde, bin ich sehr dankbar“, erklärt Dr. Pfeufer. Im Juli 2015 wurde er als Mitarbeiter mit der Aufgabe eingestellt, ein Bildungsbüro aufzubauen und über Projektmittel für die Finanzierung und Ausgestaltung zu sorgen. Ab Januar 2016 leitete er dieses Bildungsbüro und übernahm zwei Jahre später auch die Leitung des Amtes Bildung, Schulen und Sport. Im Juli 2020 wurde er zusätzlich zum Referenten für Bildung, Schulen und Sport ernannt.
Unter den zahlreichen Projekten, die Dr. Pfeufer geleitet hat, werden in der Mitteilung der Bildungsentwicklungsplan, die Anerkennung als „Bildungsregion in Bayern“ (gemeinsam mit dem Landkreis Bamberg), die Einführung des ersten Grundschulverbundes Bamberg-Berggebiet und der Entwicklungsplan für ganztägige Bildung und Betreuung, der in zwei Wochen in der Vollsitzung des Stadtrats vorgestellt wird, hervorgehoben. Auch mit dem ESF-geförderten Projekt „Bildung integriert“ zum Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements von 2016 bis 2021, das die Installation des Bildungsbüros ermöglicht hat, und dem BMBF-Projekt „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ habe er Bamberg als Bildungsstandort weiter vorangebracht. „In den vergangenen Jahren ist es Dr. Pfeufer immer wieder gelungen, wichtige strategische Weichenstellungen im Bildungsbereich vorzunehmen. Sein Fachwissen in diesem Bereich war sehr wertvoll für uns, ebenso wie seine Vernetzung in die Sportwelt“, erklärt Starke. „Besondere Anerkennung gebührt ihm auch für die hervorragende Koordination des Host Town Program, als wir in diesem Sommer für vier Tage Gastgeber für die Special Olympics-Delegation aus Bahrain sein durften.“
Hier findet sich ein Interview mit Dr. Pfeufer sowie Maximilian Ley, Silbermedaillengewinner über 10.000 Meter bei den Nationalen Sommerspielen der Special Olympics Deutschland in Berlin 2022 und in diesem Jahr Athletensprecher, sowie Robert Bartsch, der mit der Idee zu und der Gründung von gookids neben der Integration sozial benachteiligter Kinder in den Sport das Thema Inklusion in Bamberg in den vergangenen Jahren in die Köpfe der Gesellschaft gebracht hat.
Das könnte Sie auch interessieren...
Special Olympics World Games
Host Town: Delegation aus Bahrain in Bamberg unterwegs
Ab kommendem Wochenende finden in Berlin die Special Olympics World Games 2023 statt. Rund eine Woche lang treten dann Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung in insgesamt 26 Sportarten gegeneinander an. Bevor das Turnier beginnt, bereitet sich eine Delegation aus Bahrain, für die Bamberg Host Town ist, in der Stadt auf die anstehenden Wettkämpfe vor und lernt Land und Leute kennen.
Vom 17. bis 25. Juni richtet Berlin die Special Olympics World Games 2023 aus. Delegationen aller teilnehmenden Nationen sind in Host Towns im ganzen Land untergekommen. Bamberg ist in diesen Tagen Gastgeber für die Delegation aus Bahrain. Das Host Town-Programm soll Begegnungsmöglichkeiten schaffen und Menschen in der Region für Inklusion einnehmen und die Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung im Sport voranbringen.
Wie die Stadt mitteilte, kam die 29-köpfige Delegation Bahrains Anfang der Woche in Bamberg an. Neben Trainingseinheiten in den jeweiligen Sportarten nehmen die SportlerInnen auch ein soziales Programm in der Stadt wahr. Eine Stadtführung, ein Eintrag ins Goldene Sportbuch der Stadt und die Besichtigung des Brückenrathauses hat die Delegation bereits absolviert.
Auch an einem Fackellauf hat die bahrainische Delegation bereits teilgenommen. Zusammen mit Bamberger SportlerInnen trugen sie eine Fackel von der Innenstadt Richtung Kulturfabrik KUFA. Dort angekommen ging der Lauf direkt in ein großes Inklusionsfest über.
„Wenn Sie wieder nach Hause reisen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke, „möchten wir vor allem eines, nämlich dass Sie Bamberg bestens in Erinnerung behalten werden und gerne an Ihre Zeit bei uns zurückdenken.“
Trainingsprogramm
Aber natürlich wird auch trainiert. Während sich auf dem Gelände des Reitvereins Bamberg Stadt und Land in der Armeestraße zwei SportlerInnen im Springreiten üben, trainieren weitere auf dem Gelände der Bundespolizei intensiv Staffellauf. Mit dabei ist auch Robert Aschenbrenner. Der gebürtige Bamberger hat sich zwar nicht für die Special Olympics qualifiziert, nutzt aber die Gelegenheit, zusammen mit seinen bahrainischen SportkollegInnen zu trainieren.

Special Olympics World Games
Host Town Bamberg: Inklusion auf höherem Level
Vom 17. bis 25. Juni finden in Berlin die Special Olympics World Games statt. Um die
Delegationen der teilnehmenden Nationen unter- und ihnen das Gastgeberland näherzubringen, wurden deutschlandweit Kommunen als Host-Towns ausgewählt. Bamberg ist eine davon und wird ab 12. Juni vier Tage lang Gastgeberstadt für Athletinnen und Athleten aus Bahrain sein.
Matthias Pfeufer ist als Bambergs Sportreferent für die städtische Seite der Organisation von Host Town zuständig. Robert Bartsch (hier im Stadtecho-Fragebogen) bringt als Gründer des Förderkreises goolkids Inklusions-Expertise ein. Und Athletensprecher Maximilian Ley, Silbermedaillengewinner über 10.000 Meter bei den Nationalen Sommerspielen der Special Olympics Deutschland in Berlin 2022 und derzeit in Vorbereitung auf die Paralympics 2024 in Paris, fungiert als Ansprechpartner für die Wünsche und Belange der Athletinnen und Athleten. Wir haben die drei zum Gespräch über den aktuellen Stand der Vorbereitungen auf die Ankunft der Delegation aus Bahrain getroffen.
Was ist bis 12. Juni, wenn die Delegation in Bamberg eintrifft, noch alles zu tun? Könnte es morgen schon losgehen?
Matthias Pfeufer: Nein, definitiv noch nicht. Das liegt aber auch daran, dass selbst in Bahrain noch nicht ganz klar ist, wer Mitglied der Delegation sein wird. Wir warten noch auf die Bestätigung, aber wir gehen davon aus, dass es bei der angekündigten Personenzahl von 44 bleibt.
Haben Sie zumindest einige davon schon kennenlernen können oder treffen Sie am 12. Juni Unbekannte?
Matthias Pfeufer: Wir kennen bereits die Delegationsleiterin Wafeeqa Jamal Jarragh und ihren Stellvertreter. Zum Neujahrsempfang der Stadt Bamberg haben wir sogar eine nette Grußbotschaft von ihr zugeschickt bekommen. In den nächsten Wochen, wenn es dann so langsam um konkrete Wünsche geht, werden wird den Kontakt intensivieren.
Bahrain startet in Berlin in Leichtathletik, Badminton, Boccia, Bowling, Radfahren, Segeln, Schwimmen und Tischtennis. Wo kann man in Bamberg Segeln trainieren?
Robert Bartsch: Das geht in der Gegend tatsächlich kaum. Es ist den Veranstaltern der Special Olympics World Games aber auch bewusst, dass nicht in jeder Host Town jede Sportart machbar oder trainierbar ist oder sein muss. Entsprechend hat Bamberg trotzdem den Zuschlag als Host für eine Delegation, die im Segeln antritt erhalten, weil alles andere gepasst hat. Und es wollen auch nicht alle bahrainischen Sportler während der Tage ihres Aufenthalts in Bamberg unbedingt ihre Sportart trainieren. Sie wissen, dass sie hier zum Beispiel nicht segeln können und möchten ein Sportprogramm, das eher in Richtung Fitnesstraining geht.
Wo ist Boccia-Training möglich?
Matthias Pfeufer: Wir haben eine mobile Boccia-Anlage angeschafft. Die wird demnächst im Volkspark aufgebaut, dann kann auch trainiert werden.
Robert Bartsch: Kurz gesagt: Wir sind auf alles vorbereitet. Die Region Bamberg hat eine sehr breite Sportlandschaft mit unterschiedlichsten Vereinen, die uns nach Bedarf ihre Anlagen zur Verfügung stellen. Wer sich außerdem tiefer mit Inklusionssport beschäftigt, weiß und spürt, dass nicht der Leistungsdruck im Vordergrund steht, oder dass alles perfekt sein muss. Die Kooperation untereinander, das Aufeinander-Zugehen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ist wesentlicher Bestandteil und manchmal wichtiger.
Im Gegensatz zu den Nationalen Sommerspielen der Special Olympics Deutschland in Berlin im letzten Jahr, bei denen Bamberger Athletinnen und Athleten 44 Medaillen gewannen, ist für die World Games niemand aus Bamberg qualifiziert. Was war los?
Maximilian Ley: Ich habe zum Beispiel im entscheidenden Rennen nicht gewonnen und mich nicht qualifiziert und die Fußballer vom FV1912 goolkids Bamberg auch nicht. Lena Zürl, Goldmedaillengewinnerin in Berlin, hätte sich qualifiziert. Aber ausgerechnet ihre Disziplin, den Rollstuhlsprint, gibt es bei den World Games nicht, weil ihn weltweit nur fünf Nationen machen. Schade.
Welche sportlichen Chancen wird Bahrain in Berlin haben?
Matthias Pfeufer: Schaut man sich die Ergebnisse der letzten World Games an, zeigt sich, dass Bahrain vor allem im genannten Segeln und Reiten besonders gut ist. Das sind ihre Paradedisziplinen, da haben sie eine sehr schlagkräftige Truppe am Start. Wir gehen davon aus, dass sie in diesen Bereichen auch heuer wieder etwas reißen.
Welche Aufgaben könnten auf Sie als Athletensprecher in den Host Town-Tagen zukommen, Herr Ley?
Maximilian Ley: Genau kann man das noch nicht sagen, wir haben die Funktion erst neu geschaffen. Aber ich bringe die Perspektive und Wünsche der Sportler in die Organisation ein. Wir wollen ja nicht nur über die Athleten reden, sondern mit ihnen. Wenn es Probleme oder Fragen gibt, zum Beispiel zur Unterkunft oder dem Transport, kann man sich an mich wenden. Ich gebe dann an die Organisation weiter, was besser gemacht werden könnte.
Herr Pfeufer, Sie haben letztes Jahr im Stadtrat gesagt, dass Bamberg mit kultur- und religionssensibler Unterstützung gerüstet sein will, Gäste aus einem muslimischen Land zu beherbergen. Was meinten Sie damit?
Matthias Pfeufer: Als letztes Jahr klar war, dass wir Gastgeber sein werden für eine internationale Delegation, auch wenn wir noch nicht wussten welche, haben wir sofort an ein schönes gemeinsames Essen mit Schäuferla, Bratwurst und Bier gedacht. Aber mit Bahrain ist das natürlich jetzt ein bisschen schwierig. Um dahingehende Missverständnisse zu vermeiden und besser für solche und andere kulturelle und religiöse Besonderheiten dieses Landes aufmerksam zu werden, stehen wir in Kontakt mit dem Lehrstuhl für Arabistik der Universität Bamberg. Außerdem holen wir uns Unterstützung von städtischen Organisationen wie dem Migrantinnen- und Migrantenbeirat.
Gibt es ähnlich wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar Kritik an Bahrain, wo auch immer wieder Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung verzeichnet werden?
Robert Bartsch: Ja, vor allem während der WM gab es solche Stimmen und Bedenken. Aber wir haben verhältnismäßig Glück, dass es Bahrain ist. Zum Beispiel Bambergs Antisemitismusbeauftragter Patrick Nitzsche freut sich, weil es die israel-freundlichste Nation am Golf ist. Und die Delegationsleiterin ist immerhin eine Frau.
Matthias Pfeufer: Bei der Zuweisung einer Delegation an eine Stadt prüfen die Veranstalter der Special Olympics sehr genau die Ressourcen der jeweiligen Stadt. Und wenn festgestellt wird, dass es, wie im Fall von Bamberg, große Unterstützung aus der Zivilgesellschaft gibt, von Vereinen oder wie gesagt von der Universität, ergibt sich der Vorteil, dass dieser Stadt auch ein anspruchsvolleres Gastland als sagen wir mal das kulturell nahe Österreich zugemutet werden kann. Es ist eine Herausforderung, aber wir sind bereit.
Wo wird die mehr als 40-köpfige Delegation unterkommen?
Matthias Pfeufer: Im Welcome Hotel. Vorher musste das Haus allerdings überprüft werden, ob bestimmte Standards in Sachen Barrierefreiheit erfüllt sind.
Robert Bartsch: Zwar gibt es in der Delegation aus Bahrain niemanden, der im Rollstuhl unterwegs ist, aber ich möchte trotzdem auf den Unterschied zwischen barrierefrei und rollstuhlgeeignet hinweisen. Das bedeutet, das zum Beispiel Türen breiter sein müssen oder man mit dem Rollstuhl in die Dusche fahren kann. Letztes Jahr im Hotel in Berlin gab es das nicht, obwohl es uns anders versichert wurde.
Wie viel wird das Host Town-Projekt die Stadt Bamberg kosten?
Matthias Pfeufer: Was die Kostenkalkulation angeht, ist heute, Anfang Februar, noch keine klare Aussage möglich. Aber ich denke, wenn man Hotel- und Transportkosten, Kosten für Logistik und Organisation zusammenrechnet, kommt man bei einem mittleren fünfstelligen Betrag raus. Wobei die Stadt davon aber nicht alles selbst trägt. Es gibt Sponsoren und Unterstützer – und es wird auch viel auf ehrenamtliches Engagement ankommen.
Sieht die städtische Kämmerei das Projekt eher als finanzielle Belastung oder Investition?
Matthias Pfeufer: Schon als wir im Stadtrat den Antrag gestellt haben, die Bewerbung als Host Town abzugeben, wurde das Ausmaß der Zustimmung deutlich. Einstimmig hat die Vollsitzung dafür gestimmt. Und auch als es darum ging, die entsprechenden Gelder freizugeben, gab es keine Diskussionen. Genauso wenig gab es Stimmen, das von uns vorgeschlagene Budget zu kürzen. Wir planen zunächst einmal mit der aus unserer Sicht maximal erforderlichen Summe und wenn wir am Ende weniger gebraucht haben – umso besser.
Robert Bartsch: Es sollte ohnehin nie gefragt werden, was Inklusion kostet, sondern immer, was sie bringt. In dem Moment, wo man Inklusion über ihre Kosten definiert, bewegt man sich in die falsche Richtung, denn Inklusion ist ein Menschenrecht. Normalerweise sieht die politische Reaktion auf Inklusionsprojekte auch so aus. Aber der Bamberger Stadtrat hat sich zuerst klar für Inklusion entschieden und erst viel später gefragt, was denn in etwa finanziell auf die Stadt zukommt.
Lässt sich schon sagen, wie die Tagesabläufe der bahrainischen Delegation in Bamberg aussehen werden?
Maximilian Ley: Trainieren, trainieren, trainieren und ein bisschen Freizeitprogramm.
Das heißt?
Matthias Pfeufer: Die Idee hinter dem Host Town Program ist, dass die Delegation in diesen wenigen Tagen in der Region Bamberg Land und Leute ein wenig kennenlernt. Wir möchten der Delegation einen Einblick geben in die Stadt, den Landkreis und die hiesige Kultur. Entsprechend haben wir Programmpunkte wie eine kleine Stadtführung oder ein Besuch im Zentrum Welterbe zusammengestellt. Am wichtigsten ist aber fast, Begegnungen mit der Bevölkerung zu ermöglichen und zwar nicht nur zwischen beeinträchtigten Menschen, sondern auch mit Nicht-Beeinträchtigten.
Besteht seitens der Bevölkerung Interesse an Begegnungen mit der Delegation?
Robert Bartsch: Das sehen wir schon so. Es laufen zum Beispiel schon die ersten Bewerbungen als Helfer ein. Aber auch in vielen Gesprächen spüre ich Neugierde und Interesse.
Wie weit ist das Host Town-Projekt schon bei der Bevölkerung bekannt?
Matthias Pfeufer: Das fängt jetzt an, denke ich. Wir haben es beim Neujahrsempfang der Stadt gemerkt, bei dem das Thema Inklusion im Vordergrund stand. An unserem Stand gab es großes Interesse und uns wurden viele Fragen gestellt. Host Town als Begriff kennen schon etliche – was sich dahinter verbirgt, aber noch nicht so viele. Das müssen wir in den nächsten Monaten intensiv weiter bespielen, auch bei Veranstaltungen wie dem Inklusionstag am 18. März.
Robert Bartsch: An dem wir zum Beispiel auch die angesprochene mobile Boccia-Anlage aufbauen.
Welche Begegnungsmöglichkeiten wird es zwischen Bevölkerung und Delegation geben?
Maximilian Ley: Es kann sein, dass die Athleten aus Bahrain ein bisschen in der Stadt unterwegs sind und man sie da antreffen kann. Ansonsten laden wir die Bevölkerung zum Beispiel zu offenen Trainingseinheiten ein.
Robert Bartsch: Wir haben es schon in Berlin erlebt: Zwischen Inklusionsportlern gibt es ein sofortiges offenes Miteinander. Ich hoffe, dass wir diesen Geist, diese Gemeinschaftlichkeit in den vier Tagen des Besuchs aus Bahrain den Bamberger Bürgern näherbringen können.
Aber so einen Geist kann man nicht erzwingen.
Robert Bartsch: Nein, natürlich nicht. Aber ich verspreche, dass er entstehen wird.
Zuträglich könnte der Fackellauf sein, den Sie planen.
Matthias Pfeufer: Ja, die Fackel ist bestellt, bald kommt sie an. Der Fackellauf soll dann am 13. Juni in der Stadtmitte am Rathaus starten, Richtung Bahnhof gehen und dann über die Pfisterbergbrücke Richtung Bamberg Ost. Ziel soll die KUFA sein, wo es am selben Abend ein inklusives Begegnungsfest für Stadtgesellschaft und Delegation gibt. Tragen sollen die Fackel verschiedene Läufergruppen und für das letzte Stück zur KUFA vielleicht auch Athleten aus Bahrain.
Robert Bartsch: Wir träumen davon, dass der Oberbürgermeister die Fackel vom Rathaus bis zum Landratsamt trägt. Dort übernimmt der Landrat und dann läuft eine Kombination aus Bamberger Athleten und bahrainischen.
Was wird bleiben, wenn die Delegation Bamberg wieder verlassen hat?
Matthias Pfeufer: Inklusion auf höherem Level. Das Host Town Program soll keine punktuelle Geschichte sein, nach der wieder alles vorbei ist. Wir wollen auf dem Weg zu mehr Teilhabe diese längerfristig in der Breite der Gesellschaft halten. Host Town soll ein Sprungbrett sein für eine breitere Bekanntheit und tiefere Verankerung des Themas.
Robert Bartsch: Wir wollen Lust darauf machen und es erleichtern, im Sport, und auch in anderen Bereichen, unvoreingenommener miteinander Zeit zu verbringen und gemeinsamen Aktivitäten nachzugehen. Inklusion soll aktiver und vor allem normaler in die Gesellschaft vordringen.
Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung
Holger Kiesel besucht Bamberger Inklusionsprojekte
Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung, Holger Kiesel, hat sich mit Akteuren der Region Bamberg über hiesige Inklusionsprojekte ausgetauscht. Dabei ging es nicht zuletzt um zukünftige Finanzierungsmöglichkeiten und Bambergs Host Town-Projekt.
„Ich bin sehr beeindruckt. Die KUFA Bamberg gehört bei der inklusiven Kulturarbeit zu Bayerns Vorreitern“, sagte Holger Kiesel, Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung, am Ende seines Besuchs am Mittwoch in Bamberg. Eingeladen hatte ihn die Bamberger Landtagsabgeordnete und Staatsministerin Melanie Huml (CSU), Schirmherrin der Kulturfabrik KUFA. Dies teilte das Büro Melanie Humls mit.
„Die KUFA ist ein großartiges Beispiel für gelebte Inklusion“, sagte Huml. „Menschen mit und ohne Behinderung engagieren sich hier gemeinsam – sowohl in den verschiedenen Kulturgruppen als auch im Orga-Bereich, beispielsweise als ehrenamtliche Servicekräfte während der Veranstaltungen. Dieses Projekt fortzuführen, finde ich wichtig.”
Knackpunkt sei jedoch die Finanzierung. Für die Anfangsphase habe man verschiedene Fördertöpfe anzapfen können, hauptsächlich werde der laufende Betrieb bisher über die Aktion Mensch unterstützt.
„Um das Projekt dauerhaft zu sichern, brauchen wir jedoch eine institutionelle Förderung. Es laufen Gespräche insbesondere mit der Stadt Bamberg, aber auch mit anderen möglichen Partnern“, sagte Harald Rink, der künstlerische Leiter der KUFA.
Ein passendes Landesförderprogramm gebe es bislang jedoch nicht. Bayern unterstützte die offene Behindertenarbeit zwar über das Sozialministerium und nichtstaatliche Theater über das Kunstministerium. Doch die inklusive Kulturarbeit der KUFA liege an der Schnittstelle zwischen den beiden Ministerien. Hier mit bayerischen Fördergeldern zu unterstützen, sei bisher nur projektbezogen möglich. Dies bedeute, dass es einmalige Zuschüsse gebe, aber keine Regelförderung.
Ein neues Landesprogramm zur Förderung inklusiver Kulturarbeit aus dem Boden zu stampfen, sei ein ambitioniertes Ziel – darin zeigten sich Holger Kiesel und Melanie Huml einig. Doch: „Steter Tropfen höhlt den Stein. Es mag seine Zeit dauern, aber ich bleibe dran. Mit Holger Kiesel haben wir einen weiteren Unterstützer an unserer Seite. Darüber freue ich mich und danke ihm für sein Engagement“, sagte Huml.
Host Town-Programm als sportliche Inklusion
Ein anschauliches Beispiel gelebter Inklusion in Bamberg konnte Melanie Holger Kiesel auch im Sportbereich präsentieren. „Unser Förderverein goolkids hat eine ganze Reihe toller Mitmach-Angebote und ist Hauptinitiator der Bamberger Host Town Bewerbung gewesen“, so Melanie Huml.
„Wir wollen ganz Bamberg für Inklusion begeistern und zwar über den Sport, insbesondere in den Vereinen. Ob beim Fußball, Tischtennis oder im Fitnessstudio: Über unsere Angebote kann jede und jeder erleben, wie viel Spaß ein lebendiges Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung macht“, ergänzte goolkids-Gründer Robert Bartsch.
Nicht nur Bartsch erhofft sich von den Aktionen rund um die Special Olympics World Games, bei denen Bamberg Host Town für die Delegation Bahrains ist, einen Schub für die Inklusionsbewegung. Auch Holger Kiesel hat sich als Landesbehindertenbeauftragter für die 30 bayerischen Host Town-Bewerbungen stark gemacht.
„Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte unserer Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir noch mehr Chancen zur Begegnung schaffen. Das Host Town-Programm der Special Olympics ist eine einzigartige Gelegenheit und ich danke allen Engagierten sehr herzlich“, betont Melanie Huml.
Das könnte Sie auch interessieren...
Entscheidung gefallen
Bamberg wird Host Town für Bahrain
Im Oktober 2021 hatte sich Bamberg als Host-Town einer Nationen-Delegation der Special Olympics World Games Berlin 2023 beworben. Im Januar 2022 kam die Zusage, am 20. Mai gab das Organisationsteam im Stadtrat bekannt, welche Nation in Bamberg unterkommen wird: Bahrain.
Bamberg und die gesamte Region werden vom 12. bis 15. Juni 2023 Gastgeber für die Delegation des Emirats Bahrain sein. Oberbürgermeister Andreas Starke nahm die Nachricht zum Anlass, seine Zusage vom Januar 2022, als das Komitee der World Games bekannt gab, dass sich die Bamberg erfolgreich beworben hatte, zu erneuern: „Wir wollen gute Gastgeber sein.“
Matthias Pfeufer vom Organisationsteam skizzierte im Stadtrat weitere Schritte: „Unsere Gäste kommen aus einem arabischsprachigen, muslimischen Land. Um gut gerüstet zu sein, benötigen wir sprachkundige sowie kultur- und religionssensible Unterstützung.“
Da das Host Town Program in ein größeres Projekt zu mehr Teilhabe für alle eingebettet ist, gehört dazu auch ein Ideenwettbewerb für ein Logo zum Motto „Bamberg l(i)ebt Inklusion. Eine Region macht sich auf den Weg“. Dieser soll, so Sportreferent Pfeufer, in den nächsten Tagen an den Schulen in der Stadt und im Landkreis beginnen.
Größte inklusive Sportveranstaltung der Welt
Special Olympics World Games: Bamberg wird „Host Town“
Bamberg wird Gastgeberstadt für ein Nationenteam der Special Olympics World Games. Im Sommer 2021 hatte sich die Stadt als „Host Town“ beworben – heute gab das Organisationskomitee das Ergebnis bekannt.
Nach den politischen Querelen der letzen Wochen begann die heutige Vollsitzung des Stadtrat einmal mit einer guten Nachricht. Oberbürgermeister Andreas Starke gab bekannt, dass Bamberg „Host Town“ für eine Teilnehmernation der Special Olympics World Games wird.
Das sportliche Großturnier finden 2023 erstmals in Deutschland statt. Vom 17. bis 24. Juni werden 170 internationale Delegationen von Sportlerinnen und Sportlern mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Berlin in 26 Sportarten gegeneinander antreten. 216 Kommunen aus allen Bundesländern wählte das Organisationskomitee als „Host Towns“ für je eine internationale Delegation aus, die an den Special Olympics World Games Berlin 2023 teilnimmt. Und Bamberg ist eine davon.
Andreas Starke sagte: „Schon heute freuen wir uns auf dieses Ereignis, das eine wunderbare Verbindung von Sport, Kultur und regionaler Geschichte wird. Danke an alle Mitwirkenden, an erster Stelle an Robert Bartsch, Initiator des Förderkreis goolkids e.V. Jetzt gilt unsere volle Aufmerksamkeit der Vorbereitung. Wir wollen gute Gastgeber sein.“
Im Stadtrat erläuterte der zuständige Sportreferent Dr. Matthias Pfeufer das Projekt: „Wir sehen die Ernennung als wichtiges Etappenziel auf unserem gemeinsamen Weg zu mehr Inklusion. Sie gibt uns enormen Rückenwind.“
Ein lokales Organisationsteam wird sich nun um die Vorbereitung und Planung der Tage im Juni 2023 kümmern. Es kann dabei auf namhafte Unterstützer zählen, die bereits im Vorfeld ihre Mitarbeit zugesagt haben.
Pfeufer betonte außerdem noch einmal das eigentliche Ziel des „Host Towns“-Projekts. „Wir wollen, dass gesellschaftliche Teilhabe aller selbstverständlich wird. Sport bildet hier einen hervorragenden Ausgangspunkt.“
Inklusion bringt Menschen zusammen
Anknüpfend an bereits etablierte Veranstaltungen wie das inklusive Sportfest oder den MITeinander-Cup sollen daher in enger Kooperation mit den in Bamberg und der Region verankerten Vereinen weitere Möglichkeiten für vorurteilsfreie inklusive Sportbetätigung entwickelt werden.
Zu Wort kam auch Initiator Robert Bartsch: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass Bamberg den Zuschlag erhalten hat. Mit dem „Host Town“-Projekt erfährt unsere Inklusionsarbeit zusätzlichen Aufwind und davon werden alle, Menschen mit und ohne Behinderung, enorm profitieren. Denn: Inklusion bringt alle Menschen zusammen.“
Das könnte Sie auch interessieren...
Sport als Schlüssel zur Inklusion
Bamberg will Host Town werden
Die Special Olympics World Games finden vom 17. bis 24. Juni 2023 erstmals in Deutschland statt. 170 internationale Delegationen mit Sportlerinnen und Sportlern mit geistiger und mehrfacher Behinderung werden nach Berlin kommen und dort in 26 Sportarten und Unified Sports- Wettbewerben gegeneinander antreten. Das „Host Town Program“ will die Athletinnen und Athleten im Land willkommen heißen. Auch die Stadt Bamberg hat sich für die Aufnahme eines Nationenteams im Vorfeld der Spiele beworben.
„Wir bringen Sportinklusion in Bamberg weiter voran. 2023 könnte das nächste Level bringen“, sagt Matthias Pfeufer, Referent für Bildung, Schulen und Sport der Stadt Bamberg. Bereits im Juli dieses Jahres hat der Stadtrat die Verwaltung damit beauftragt, die Bewerbung als Host Town für die Special Olympics World Games in Berlin auf den Weg zu bringen. Im Oktober war es dann soweit. Ein Motivationsschreiben gestützt von einer Videobotschaft soll für Bamberg als Gastgeberstadt werben. Unter dem Motto „Bamberg l(i)ebt Inklusion“, denn „Jede:r kann etwas – keine:r kann alles. Aber zusammen schaffen wir mehr“ macht die Stadt auf ihre Eignung als Host Town aufmerksam.
Die langjährige Zusammenarbeit mit den Vereinen und Initiativen für Behinderte im Stadtgebiet ist dabei ein großes Plus. Ob die Lebenshilfe Bamberg e. V., die Offene Behindertenarbeit (OBA), die Arbeitsgemeinschaft chronisch-kranker und behinderter Menschen e. V. (ARGE), integra Mensch, goolkids oder auch die Kulturfabrik (KUFA). Sie alle haben es sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, ein wertschätzendes und ressourcenorientiertes Miteinander in der Stadt und der Region zu ermöglichen, heißt es in der Bewerbung.
Prominente Botschafter beim Förderverein goolkids
Auch der Förderkreis goolkids, ein Netzwerk zwischen Kindern, Vereinen, Schulen, Verbänden und Sponsoren macht seit seiner Gründung 2015 von sich reden. Sportliche Inklusion bedeutet hier die Integration von sozial benachteiligten Kindern, ganz egal welcher Herkunft. Dass sie ebenso einen Zugang zum Sport und in Sportvereine erlangen und mit der richtigen Sportausrüstung antreten können, dafür setzt sich goolkids seit diesem Jahr auch mit prominenten Botschaftern ein.
So machen sich die Landtagsabgeordnete Melanie Huml, der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz, die mehrfache Weltmeisterin im Kegeln Daniela Kicker, der Triathlet Chris Dels und die Brüder Jonas und David Ochs von der Rap-Combo Bambägga für den Förderkreis für Kinder stark. Mit ihrem Engagement wollen sie zeigen, wie leicht Inklusion gelingen kann, wenn man die Menschen zusammenbringt und andere Kulturen kennenlernt und respektiert. Denn jede und jeder hat das gleiche Recht, dabei zu sein.
Nachhaltigkeit der Inklusion
„Unsere Idee von Inklusion ist, sie in die Stadtgesellschaft hineinzutragen“, sagt Matthias Pfeufer, „etwa durch inklusive Musikgruppen und Sportteams. Dabei steht weniger die Leistung im Vordergrund, sondern mehr der Spaß und das Miteinander.“ Aus Zufälligkeiten der Begegnung sollen Regelmäßigkeiten werden, denn Inklusion muss auf Nachhaltigkeit angelegt werden. „Aus Begegnungen können spannende Projekte entstehen, an denen gemeinsam gearbeitet wird.“
Während Inklusion im Bildungsbereich beispielsweise an der Grundschule Bamberg-Gaustadt, am Dientzenhofer-Gymnasium und an der Adolph-Kolping-Berufsschule bereits stattfindet, biete die sportliche Inklusion im Freizeitbereich ein weiteres breites Feld, das sich eröffnet, damit später auch die Integration im Beruf und somit auf dem Arbeitsmarkt gelingen kann.
„Wir brauchen außerhalb des formalen Schulsystems auch andere Formen der Begegnung für Inklusion und Integration. Unser Ziel ist es, in allen Entwicklungsprozessen der Kommune Inklusion als Leitkategorie zu verankern. Der Weg geht über die Sicherstellung der sozialen Teilhabe für alle Menschen in der Stadtgesellschaft“, so Pfeufer, „dabei sollten wir nicht vergessen, dass es auch Menschen gibt, die besondere Unterstützung brauchen, um teilhaben zu können.“
Viele positive Beispiele für Inklusion im Sport, in der Kultur und auch im Arbeits- und Erwerbsleben gebe es bereits. Bamberg präsentiere sich daher als ideale Gastgeberstadt für die Aufnahme einer Länderdelegation des großen Sportfestes Special Olympics World Games.
Hoffnung auf mittelgroßes Nationenteam
Die Chancen auf einen Erfolg stehen gut, so die Einschätzung des Vorbereitungsteams. Die Verkehrslogistik mit einer Anbindung auf der Verkehrsachse München-Nürnberg-Berlin mit direkten ICE-Verbindungen sowie die Verfügbarkeit geeigneter Unterkünfte bieten die Möglichkeit zur Aufnahme eines mittelgroßen Nationenteams von bis zu 50 Personen. „Wie groß die Delegation wird, wissen wir wohl erst Anfang 2023. Entscheidend dafür sind auch die nationalen Qualifikationswettbewerbe im Sommer 2022“, meint Pfeufer.
12 Partner, Organisationen und Vereine
Ob die Bewerbung erfolgreich war, wird frühestens Mitte Januar bekannt gegeben. Ideen für das mögliche Programm in Bamberg für ein Nationenteam, das fünf Tage vor Beginn der Spiele in der jeweiligen Gastgeberstadt ankommen soll, gibt es dennoch schon.
„Neben dem Akklimatisieren und Absolvieren verschiedener Trainingseinheiten ist beispielsweise ein offener kultureller Abend in der Kulturfabrik (KUFA) geplant sowie ein größeres Willkommensfest“, erzählt Pfeufer.
Das lokale Organisationskomitee werde Anfang 2022 erstmals zusammenkommen. Viele Non-Profit-Organisationen, Vereine und Institutionen, die der inklusiven Begegnung offen gegenüber stehen, haben bereits Interesse an der Organisation des Rahmenprogramms für die Athletinnen und Athleten signalisiert. „Wir haben bereits 12 Partner, Organisationen und Vereine, die aktiv mitgestalten wollen“, sagt der Sportreferent.
Die Ideen und Informationen dazu sollen weit in 2022 und 2023 hineingetragen werden. So werde Inklusion beispielsweise auch Hauptthema beim Neujahrsempfang des Bamberger Oberbürgermeisters Andreas Starke im nächsten Jahr sein. „Es ist vorgesehen, dass dort auch Menschen mit Beeinträchtigung zu Wort kommen, um das Programm gemeinsam zu gestalten.“
Während Bamberg plant, sich im Vorfeld der Special Olympics World Games als Gastgeberstadt ganz sportlich-inklusiv, bunt und vielfältig zu zeigen, wird nach den Wettkämpfen allerdings kein Nationenteam in seine Gastgeberstadt zu einer nochmaligen Siegesfeier zurückkehren.
„Wir werden in einer kleinen Gruppe nach Berlin fahren und unsere Delegation sowie hoffentlich auch Sportlerinnen und Sportler aus Bamberg und der Region anfeuern“, sagt Pfeufer. Ein Gegenbesuch werde vielleicht in der Zukunft vorstellbar.
In der aktuellen Phase der Aufbruchstimmung sind die Weichen für die Host Town gestellt. Doch was, wenn Bamberg nicht Gastgeberstadt wird? „Selbst wenn es mit der Host Town nicht klappen sollte, machen wir in jedem Fall weiter und bleiben an den Entwicklungsprozessen dran, um die Inklusion in unserer Stadt noch breiter zu verankern. Das ist unser selbst gesetzter Anspruch“, sagt Matthias Pfeufer.
Das könnte Sie auch interessieren...
Bewerbung zur „Host Town“ ist eingereicht
Stadt Bamberg möchte Gastgeberstadt für Special Olympics World Games 2023 werden
Pünktlich vor Fristende hat die Stadt Bamberg ihre Bewerbung als „Host Town“ eingereicht, um im besten Fall als eine von mehreren Gastgeberstädten ausgewählt zu werden. Zu den Special Olympics World Games 2023 in Berlin werden 170 Delegationen internationaler Sportlerinnen und Sportler erwartet.
Jede der 170 Delegationen wird einer „Host Town“ zugeordnet, in der ein viertätiges Programm geboten wird. Nach einem einstimmigen Stadtratsbeschluss hat die Stadt Bamberg ihren Hut in den Ring geworfen.
„Durch diese Möglichkeit der Begegnung, des Miteinanders, des Sports und der sozialen Teilhabe können wir als gesamte Stadtgesellschaft einen ‚Sprung nach vorne‘ machen und mit viel Rückenwind unser Motto mit Taten stärken: Bamberg l(i)ebt Inklusion“, aüßert sich Oberbürgermeister Andreas Starke.
Die Bewerbung besteht aus einem Motivationsschreiben, einem Kurzkonzept und der Vorstellung eines möglichen Programms, das auf die Sportlerinnen und Sportler in Bamberg warten würde. Das Motto für die „Host Town“ lautet: „Bamberg l(i)ebt Inklusion“. Dieses Motto musste nicht eigens für die Bewerbung entwickelt werden. Vielmehr spiegelt sich darin eine lange Geschichte in Bamberg wider. Zunächst getragen von Ehrenamtlichen und der Zivilgesellschaft hat die Stadt Bamberg weit vor der gesetzlichen Verpflichtung einen Behindertenbeauftragten bestellt, einen Aktionsplan erstellt und auch mit einem eigenen städtischen Amt für Inklusion Zeichen gesetzt.
„Bamberg ist eine ideale Gastgeberstadt für die Special Olympics World Games, gerade auch, weil viele sehr unterschiedliche Menschen und Organisationen davon überzeugt sind und sich mit uns auf den Weg machen werden“, so Oberbürgermeister Andreas Starke im Motivationsschreiben. Mit dabei sind Einrichtungen wie die Lebenshilfe Bamberg e.V., die Offene Behindertenarbeit (OBA), die Arbeitsgemeinschaft chronisch-kranker und behinderter Menschen e.V.(ARGE) und der Förderkreis goolkids e.V. (Partner der Special Olympics Bayern SOBY).
Sportreferent Dr. Matthias Pfeufer ist überzeugt, dass „gerade der Sport eine Magie innehat, die sich positiv auf Lebensläufe auswirkt. Daher fördern wir diese Begegnungen von beeinträchtigten und nicht-beeinträchtigten Sportlerinnen und Sportlern auf lokaler und regionaler Ebene.“ Gerne wolle man diese Begegnungen als „Host Town“ auf nationaler und internationaler Ebene erweitern.
Wie geht es mit der Bewerbung weiter?
Voraussichtlich im Dezember oder Januar werden vom Organisationskomitee Special Olympics Deutschland die „Host-Town“-Kommunen benannt. Für den Fall des Zuschlags für Bamberg wird das örtliche Organisationskomitee bereits Anfang des Jahres 2022 seine Arbeit aufnehmen. Weitere Schritte sind bereits vorgezeichnet wie die Teilnahme Bamberger Sportlerinnen und Sportler bei den nationalen Wettkämpfen im Sommer 2022 in Berlin, der städtische Neujahrsempfang 2023 unter dem Bewerbungsmotto oder der Weltkulturerbelauf 2023. Auch über den Sommer 2023 hinaus und unabhängig von den Special Olympics 2023 wird der Prozess in Bamberg weiterlaufen. „Wir werden auf kreative Weise und unter Einbeziehung möglichst vieler Akteure immer wieder neu nach geeigneten Wegen suchen. Hierzu tragen auch die Kooperationen mit den Bildungseinrichtungen und der Otto-Friedrich-Universität bei“, so Bildungs- und Sportreferent Dr. Matthias Pfeufer.