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Klimaneutralität

Um Kli­ma­neu­tra­li­tät zu erreichen

‌Bünd­nis „Sozi­al­ver­träg­li­che Mobi­li­täts­wen­de“: Staats­re­gie­rung muss handeln

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Das Bünd­nis „Sozi­al­ver­träg­li­che Mobi­li­täts­wen­de“ hat einen For­de­rungs­ka­ta­log vor­ge­stellt, der die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung zum Han­deln in Sachen Kli­ma­neu­tra­li­tät auf­for­dert. Infra­struk­tur müs­se aus­ge­baut, Emis­sio­nen gesenkt und Teil­ha­be erhöht werden.

Bay­ern hat sich ver­pflich­tet, bis 2040 kli­ma­neu­tral zu wer­den. Damit das nicht nur ein Lip­pen­be­kennt­nis bleibt, so der Sozi­al­ver­band VdK Bay­ern in einer Mit­tei­lung, brau­che es im für etwa 30 Pro­zent der Emis­sio­nen ver­ant­wort­li­chen Ver­kehrs­sek­tor tief­grei­fen­de Ver­än­de­run­gen. Was die Staats­re­gie­rung dafür umset­zen muss, hat das baye­ri­sche Bünd­nis „Sozi­al­ver­träg­li­che Mobi­li­täts­wen­de“ in sei­nem Papier „Sozi­al­ver­träg­li­che Mobi­li­täts­wen­de in Bay­ern. Gemein­sam für Kli­ma­schutz und sozia­le Teil­ha­be im Ver­kehr“ zusammengefasst.

Die­sen For­de­rungs-Kata­log hat der bay­ern­weit bis­lang ein­ma­li­ge Zusam­men­schluss aus neun zivil­ge­sell­schaft­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen am Don­ners­tag (11. April) in Mün­chen öffent­lich vor­ge­stellt. Adres­siert sind die For­de­run­gen als Hand­lungs­auf­trag an die Staats­re­gie­rung. Dem Bünd­nis gehö­ren der ADFC Bay­ern, der AWO-Lan­des­ver­band, der BUND Natur­schutz in Bay­ern, der Deut­sche Gewerk­schafts­bund (Bezirk Bay­ern), die Eisen­bahn- und Ver­kehrs­ge­werk­schaft, die IG Metall (Bezirk Bay­ern), der VdK Bay­ern, der VCD Lan­des­ver­band Bay­ern und ver.di Bayern.

Bay­ern zweit­schlech­tes­tes Bundesland

Lärm, Stick­oxi­de und Fein­staub belas­ten Mil­lio­nen Men­schen im Frei­staat, so die VdK-Mit­tei­lung wei­ter. 2023 kamen 499 Men­schen auf Bay­erns Stra­ßen durch Ver­kehrs­un­fäl­le ums Leben, mehr als 62.000 wur­den ver­letzt. Gleich­zei­tig schlie­ße die stark auf den eige­nen Pkw aus­ge­rich­te­te Ver­kehrs­po­li­tik Bay­erns etli­che Bevöl­ke­rungs­grup­pen aus: Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men, kör­per­li­chen oder geis­ti­gen Behin­de­run­gen oder Bewohner:innen länd­li­cher Gebie­te. Bay­ern ist somit laut „Alli­anz pro Schie­ne“ das zweit­schlech­tes­te Bun­des­land nach Meck­len­burg-Vor­pom­mern, was die Erreich­bar­keit des ÖPNV betrifft.

Auch in Sachen Bar­rie­re­frei­heit ver­feh­le die Staats­re­gie­rung ihr selbst gesteck­tes Ziel „Bar­rie­re­frei­heit 2023“ bis­lang. Aktu­ell sind weni­ger als die Hälf­te aller Bahn­hö­fe und Hal­te­punk­te in Bay­ern kom­plett bar­rie­re­frei aus­ge­baut. Dies gel­te auch für vie­le Bus­se und Bah­nen. Und: Die Staats­re­gie­rung müs­se Dia­log und Zusam­men­ar­beit mit den­je­ni­gen, ohne die die Mobi­li­täts­wen­de undenk­bar ist, ver­bes­sern. Dabei han­delt es sich laut VdK um Beschäf­tig­te und Ent­schei­dungs­trä­ger in ÖPNV, Auto­mo­bil- und Zulie­fe­rer­in­dus­trie sowie Fahr­rad­han­del und Tourismus.

Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken for­dert das Bünd­nis „Sozi­al­ver­träg­li­che Mobi­li­täts­wen­de“ den Frei­staat auf, umfas­send und lang­fris­tig in Aus­bau, Finan­zie­rung, Qua­li­tät und Bar­rie­re­frei­heit des ÖPNV zu inves­tie­ren. Auch der Aus­bau der Fuß- und Rad­ver­kehrs­in­fra­struk­tur im gesam­ten Land sei über­fäl­lig. Wei­ter­hin müs­se die Exe­ku­ti­ve die „Visi­on Zero“ (kei­ne Toten und Schwer­ver­letz­ten) in sämt­li­chen Ver­kehrs­pla­nun­gen verankern.

Außer­dem müs­se Bar­rie­re­frei­heit ohne Abstri­che über­all Stan­dard sein. Dazu gehö­re auch, das Fahr­rad als Vehi­kel der Inklu­si­on mit­ein­zu­pla­nen. Bay­ern brau­che zudem ein Sozi­al­ti­cket für Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men. Um dem Fach­kräf­te­man­gel im ÖPNV ent­ge­gen­zu­wir­ken, soll­ten außer­dem die Arbeits­be­din­gun­gen ver­bes­sert wer­den. Und um die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Betrie­be in der Bran­che zu sichern, sei­en staat­li­che För­de­run­gen für alter­na­ti­ve Tech­no­lo­gien, neue Pro­duk­te und Geschäfts­mo­del­le alternativlos.

Kon­se­quen­zen für Stand­ort­aus­bau in Bam­berg erwartet

Grü­nes Bam­berg begrüßt Bro­se-Plä­ne zur Klimaneutralität

Die CO2-Bilanz wird ver­mut­lich in naher Zukunft auch und gera­de bei Unter­neh­men ein Wett­be­werbs­vor- oder Nach­teil sein. Wie die Grü­nes Bam­berg-Stadt­rats­frak­ti­on nun mit­teilt, gibt es erfreu­li­che Nach­rich­ten in Bezug auf ein Unter­neh­men, das in Bam­berg hier eine Vor­rei­ter­rol­le ein­neh­men kann.

„Wie Bro­se in einer Pres­se­mit­tei­lung erklärt hat, will Bro­se ein CO2-neu­tra­les Unter­neh­men wer­den und bis 2025 alle Stand­or­te kli­ma­neu­tral betrei­ben“, zeigt sich Bau­se­nats­mit­glied Chris­ti­an Hader erfreut über die­se Ent­wick­lung. „Als Grü­nes Bam­berg möch­ten wir, dass unse­re loka­len Unter­neh­men zukunfts­fä­hig auf­ge­stellt sind und wer kli­ma­neu­tral wer­den will, muss in ers­ter Linie rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien vor Ort nut­zen“, so Hader weiter.

Auch Mar­kus Schä­fer, neu­er Spre­cher der Bam­ber­ger Grü­nen im Bau­se­nat bestä­tigt dies: „Kom­pen­sa­ti­ons­maß­nah­men wie zum Bei­spiel Auf­fors­tun­gen sind immer nur die zweit- oder dritt­bes­te Lösung. Gera­de im Neu­bau, wie ihn Bro­se plant, sind die Mög­lich­kei­ten zur CO2-Ein­spa­rung gegeben.“


„Nur so gehen Öko­no­mie und Öko­lo­gie zusammen“


Inso­fern sind sich die Bam­ber­ger Grü­nen sicher, dass sich Bro­se die Chan­ce auf einen mög­lichst kli­ma­neu­tra­len Vor­zei­ge-Neu­bau in Bam­berg sicher nicht ent­ge­hen las­sen wird. „Die von uns schon in der Ein­lei­tung des Bebau­ungs­plan­ver­fah­rens gefor­der­te und von poli­ti­schen Mit­be­wer­bern abge­lehn­te Nut­zung von Pho­to­vol­ta­ik soll­te also gar nicht mehr zur Debat­te ste­hen. Alles ande­re wäre ja weder mit den Kli­ma- noch mit den erfreu­li­chen Unter­neh­mens­zie­len ver­ein­bar“, so Chris­ti­an Hader.

Die Grü­nes Bam­berg-Frak­ti­on will dem Pro­jekt zustim­men, wenn die Bam­ber­ger Bro­se-Erwei­te­rung die neue Unter­neh­mens­li­nie sicht­bar macht und eine Vor­rei­ter­trol­le ein­nimmt. „So und nur so gehen Öko­no­mie und Öko­lo­gie zusam­men. Den kli­ma­neu­tra­len Unter­neh­men wird die Zukunft gehö­ren“, so Mar­kus Schä­fer abschließend.