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Umfrage

Gas­tro­no­mie ja oder nein?

Umfra­ge zur Unte­ren Brücke

Noch bis Mit­te Okto­ber läuft der Test­be­trieb einer Frei­schank­flä­che auf der Unte­ren Brü­cke. Nun hat die Stadt in eine Umfra­ge begon­nen, ob die gas­tro­no­mi­sche Nut­zung fort­ge­setzt wer­den soll.

Im Früh­jahr hat­te es die Stadt Bam­berg einem Gast­wirt geneh­migt, einen gas­tro­no­mi­schen Betrieb auf der Unte­ren Brü­cke zu unter­hal­ten. Hin­ter­grund war her­aus­zu­fin­den, ob mit die­ser Maß­nah­me Lärm- und Müll-Belas­tun­gen redu­ziert wer­den können.

In sei­ner Voll­sit­zung am 26. Okto­ber möch­te der Stadt­rat ent­schei­den, ob die gas­tro­no­mi­sche Nut­zung im nächs­ten Jahr fort­ge­setzt wer­den soll. Dies teil­te die Stadt am 26. Sep­tem­ber mit.

Um für die­se Ent­schei­dung eine „gute und gesi­cher­te Grund­la­ge“ zu haben, wur­de nun eine Befra­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger begonnen.

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke sag­te: „Das Mei­nungs­bild ist uns auch des­halb wich­tig, weil eine Ent­schei­dung zur Zukunft der Unte­ren Brü­cke das Stadt­bild prägt und mög­lichst vie­le Stim­men gehört wer­den sol­len. Mir ist es ein Anlie­gen, dass die Poli­tik genau infor­miert ist, was die Men­schen in der Stadt über den Test­be­trieb im Som­mer 2022 den­ken. Ich rufe des­halb alle auf, sich an der Umfra­ge zu beteiligen.“

Die Mög­lich­kei­ten, an der Umfra­ge teil­zu­neh­men, sind viel­fäl­tig. Noch bis 16. Okto­ber kann man auf der Bür­ger­be­tei­li­gungs-Platt­form einen digi­ta­len Fra­ge­bo­gen ausfüllen.

Die Umfra­ge ent­hält Fra­gen wie „Wur­de das Ziel, die Ruhe­stö­run­gen auf der Unte­ren Brü­cke ein­zu­däm­men, erreicht?“, „Wur­de das Ziel, die Ver­schmut­zun­gen auf der Unte­ren Brü­cke ein­zu­däm­men, erreicht?“ oder „Wie funk­tio­nier­te das Mit­ein­an­der der unter­schied­li­chen Brückenbesucher?“

Die Bewoh­ne­rIn­nen im direk­ten Umfeld der Brü­cke erhal­ten die Fra­gen in den nächs­ten Tagen zudem per Post. Außer­dem gibt es die Mög­lich­kei­ten, die Fra­gen auch per­sön­lich im Bür­ger­la­bor in der Haupt­wach­stra­ße zu beantworten.

Blitz­um­fra­ge der IHK 

Ober­frän­ki­sche Wirt­schaft erheb­lich unter Druck

Alles blickt gebannt auf die Gas­lie­fe­run­gen aus Russ­land. Aber wel­che Aus­wir­kun­gen haben eigent­lich Coro­na, Lie­fer­eng­päs­se und dras­ti­sche Preis­stei­ge­run­gen auf die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft? Enor­me, wie eine aktu­el­le Blitz­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zeigt.

„Aktu­ell hat man in der öffent­li­chen Wahr­neh­mung den Ein­druck, dass Coro­na ein The­ma ist, das nur neben­her läuft”, so Dr. Micha­el Waas­ner, Prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Tat­säch­lich ist Coro­na aber mit­ten unter uns, wie die meis­ten Unter­neh­men an den Per­so­nal­aus­fäl­len spür­bar mer­ken.” Bei nicht weni­ger als 74 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men sei­en aktu­ell die Betriebs­ab­läu­fe von coro­nabe­ding­ten Per­so­nal­aus­fäl­len beein­träch­tigt. Bei der Indus­trie lie­ge, wie die IHK für Ober­fran­ken mit­teil­te, der Anteil sogar bei 80 Pro­zent, gefolgt vom Bereich Handel/​Tourismus (72 Pro­zent) und den Dienst­leis­tun­gen (69 Prozent).

Teil­wei­se erheb­li­che coro­nabe­ding­te Aus­fäl­le in Unternehmen

Die Aus­wir­kun­gen von Coro­na rei­chen so weit, dass ein Vier­tel aller Unter­neh­men aktu­ell gezwun­gen sei, sogar orga­ni­sa­to­ri­sche Ein­hei­ten still­zu­le­gen. Hier sind Dienst­leis­tungs­be­trie­be leicht über­pro­por­tio­nal betrof­fen. „Die­se Aus­fäl­le machen unse­ren Unter­neh­men schwer zu schaf­fen”, betont der IHK-Prä­si­dent. „Pro­duk­te, die nicht her­ge­stellt wer­den, Filia­len oder inha­ber­ge­führ­te Geschäf­te und Dienst­leis­tungs­be­trie­be, die geschlos­sen blei­ben, Lkw und Bus­se, die auf dem Hof ste­hen blei­ben, sind die Konsequenz.”

Gera­de ein­mal 13 Pro­zent der Befrag­ten ver­zeich­ne­ten nach Ermitt­lung der Kam­mer kei­ne nen­nens­wer­ten coro­nabe­ding­ten Aus­fäl­le. 20 Pro­zent der Unter­neh­men bekla­gen eine Aus­fall­quo­te von bis zu 5 Pro­zent, wei­te­re 46 Pro­zent eine Aus­fall­quo­te von bis zu 15 Pro­zent. Bei 16 Pro­zent der Befrag­ten lie­ge die Aus­fall­quo­te sogar zwi­schen 15 und 25 Pro­zent, bei wei­te­ren fünf Pro­zent der Unter­neh­men fal­le aktu­ell mehr als ein Vier­tel der Beschäf­tig­ten aus.

„Für den kom­men­den Herbst erwar­ten wir wie­der stär­ke­re Ein­schrän­kun­gen durch Maß­nah­men der Poli­tik”, so Dr. Waas­ner. „Die­se soll­ten aber nicht nach dem inzwi­schen bekann­ten Sche­ma erfol­gen, dass diens­tags Ver­ord­nun­gen ange­kün­digt, in der Nacht von Frei­tag auf Sams­tag in Kraft tre­ten und bereits Mon­tag­früh von den Unter­neh­men umzu­set­zen sind.”

Vie­le Unter­neh­men bekla­gen unter­bro­che­ne Lieferketten

Immer mehr Unter­neh­men sind erheb­lich von unter­bro­che­nen Lie­fer­ket­ten oder Roh­stoff­man­gel betrof­fen. Dies betrifft längst prak­tisch alle Bran­chen, vor allem die Indus­trie, aber auch Han­del und Tou­ris­mus. Dr. Waas­ner: „Immer häu­fi­ger ste­hen des­we­gen Bän­der still, blei­ben Rega­le leer oder ist die Spei­se­kar­te ausgedünnt.”

In sehr vie­len Fäl­len muss für Roh­stof­fe und Vor­pro­duk­te auch mehr bezahlt wer­den. Dr. Waas­ner: „Oft sogar spür­bar mehr. Für Volu­men­ar­ti­kel im Stahl­be­reich das Zwei- bis Drei­fa­che, für Halb­lei­ter­chips auch mal weit dar­über.” 62 Pro­zent aller Unter­neh­men sei­en von Preis­stei­ge­run­gen erheb­lich betrof­fen, wei­te­re 31 Pro­zent zumin­dest teil­wei­se. Beson­ders in der Indus­trie, aber auch im Han­del und Tou­ris­mus, haben Unter­neh­men mit Preis­stei­ge­run­gen erheb­lich zu kämp­fen, hier lie­ge der Anteil bei 78 und 70 Prozent.

Nicht über­ra­schend, dass sich vier von fünf Unter­neh­men nach Alter­na­ti­ven bei Lie­fer­ket­ten und Bezugs­quel­len umschau­en. Aller­dings sehe die Hälf­te davon kei­ne rea­lis­ti­sche Mög­lich­keit, kurz­fris­tig neue Lie­fer­ket­ten aufzubauen.

Gas­knapp­heit: Aus­wir­kun­gen auf Geschäfts­tä­tig­keit befürchtet

Zu coro­nabe­ding­ten Aus­fäl­len, unter­bro­che­nen Lie­fer­ket­ten und dras­tisch stei­gen­den Prei­sen kom­me noch eine dro­hen­de Gas­knapp­heit dazu. 67 Pro­zent der Unter­neh­men rech­ne­ten hier mit Beein­träch­ti­gun­gen, dar­un­ter 27 Pro­zent mit erheb­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen. Wei­te­re sie­ben Pro­zent befürch­te­ten sogar, ihre Geschäfts­tä­tig­keit in den kom­men­den Mona­ten kom­plett ein­stel­len zu müs­sen. In der Indus­trie lie­ge der Anteil der Unter­neh­men, die mit erheb­li­chen Ein­schnit­ten rech­net, sogar bei 40 Pro­zent. Hier sei­en es außer­dem sie­ben Pro­zent, die einen voll­stän­di­gen Pro­duk­ti­ons­stopp nicht ausschließen.

Vie­le Unter­neh­men arbei­ten an Absi­che­rungs­stra­te­gien für den Fall einer Gas­knapp­heit, etwa einem “fuel switch”, also der Nut­zung von Koh­le oder Öl als Gas­er­satz, und prü­fen Ener­gie­ein­spa­run­gen oder ande­re Maß­nah­men. 40 Pro­zent der Befrag­ten erar­bei­ten bereits Absi­che­rungs­stra­te­gien. Wei­te­re 35 Pro­zent haben nach Anga­ben der IHK ihre Optio­nen geprüft, sehen aber kei­ne rea­lis­ti­schen Umsetzungsmöglichkeiten.

Hier sei die Poli­tik gefor­dert, alle Mög­lich­kei­ten zu nut­zen, um die Ener­gie­spei­cher zu fül­len sowie Gas zur Strom­pro­duk­ti­on bis auf wei­te­res durch Koh­le oder Atom­kraft zu erset­zen. „Wenn Unter­neh­men in die­ser Kri­sen­si­tua­ti­on Gas kurz­fris­tig durch Öl oder Koh­le erset­zen wol­len, dür­fen ihnen außer­dem kei­ne Stei­ne in den Weg gelegt wer­den. Bei Ertei­lung nöti­ger immis­si­ons­schutz­recht­li­cher Geneh­mi­gun­gen muss die aktu­el­le Not­la­ge berück­sich­tigt wer­den. Wir ver­tei­di­gen uns in einem Wirt­schafts­krieg.” for­dert Dr. Waasner.

Aktu­ell gebe es extrem vie­le Her­aus­for­de­run­gen für die Unter­neh­men. „Las­sen Sie uns die­se lösen, indem wir unse­re Chan­cen unbü­ro­kra­tisch nut­zen” appel­liert Dr. Waas­ner an Poli­tik und Verwaltung.

Wirt­schaft zuneh­mend unter Druck

Erheb­li­che Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges auf Oberfranken

Hei­mi­sche Unter­neh­men schla­gen Alarm: 89 Pro­zent haben mit gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten zu kämp­fen oder rech­nen mit höhe­ren Kos­ten, so die Ergeb­nis­se einer Blitz­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zu den Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges. Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, for­dert kurz­fris­tig spür­ba­re Ent­las­tun­gen von Unter­neh­men und Verbrauchern.

Obwohl die Zahl der bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth gemel­de­ten Unter­neh­men mit Wirt­schafts­kon­tak­ten nach Russ­land (cir­ca 200), in die Ukrai­ne (cir­ca 100) und Weiß­russ­land (cir­ca 60) ver­gleichs­wei­se über­schau­bar ist, sind die Aus­wir­kun­gen von Krieg und Wirt­schafts­sank­tio­nen längst flä­chen­de­ckend und bran­chen­über­grei­fend zu spü­ren, am stärks­ten in der Indus­trie, aber auch im Groß­han­del. Direkt betrof­fen vom Krieg mit der Ukrai­ne oder den Sank­tio­nen gegen Russ­land und Weiß­russ­land sind laut IHK-Blitz­um­fra­ge 13 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men. Hin­zu kom­men aber wei­te­re 68 Pro­zent, die indi­rekt betrof­fen sind, sei es wegen stei­gen­der Prei­se, Trans­port­pro­ble­men oder Lie­fer­eng­päs­sen. „Die Aus­wir­kun­gen des Krie­ges sind längst in Ober­fran­ken ange­kom­men”, macht IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohen­ner deutlich.

Kos­ten­stei­ge­run­gen und Lie­fer­eng­päs­se set­zen Unter­neh­men unter Druck

Nicht nur die zuletzt stark gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten machen den Unter­neh­men Kopf­zer­bre­chen, son­dern auch die Preis­ent­wick­lung für Roh­stof­fe und Vor­leis­tun­gen (68 Pro­zent). 63 Pro­zent der Befrag­ten geben außer­dem Stö­run­gen in den Lie­fer­ket­ten und der Logis­tik an, 46 Pro­zent sogar das kom­plet­te Feh­len von Roh­stof­fen und Vor­leis­tun­gen. Hin­zu kom­men 29 Pro­zent, die ent­we­der schon Geschäfts­part­ner ver­lo­ren haben oder mit einem sol­chen Ver­lust rech­nen. 36 Pro­zent der befrag­ten Indus­trie­un­ter­neh­men schlie­ßen nicht ein­mal mehr einen Pro­duk­ti­ons­stopp aus.

„Im Janu­ar waren die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men mit der aktu­el­len Geschäfts­la­ge noch ver­gleichs­wei­se zufrie­den und blick­ten vor­sich­tig opti­mis­tisch in die Zukunft”, so IHK-Kon­junk­tur­re­fe­rent Mal­te Tie­de­mann. „Das hat sich in den ver­gan­ge­nen Wochen aber spür­bar zum Schlech­te­ren ver­än­dert. Kopf­zer­bre­chen macht unse­ren Mit­glieds­un­ter­neh­men dabei vor allem die Par­al­le­li­tät der Herausforderungen.”

Drei von vier Unter­neh­men wol­len ihre gestie­ge­nen Kos­ten über Preis­stei­ge­run­gen auf­fan­gen, falls die­se auf dem Markt durch­setz­bar sind. Das ist ein spür­bar höhe­rer Anteil als im bun­des­wei­ten Ver­gleich. Auch will etwa jedes drit­te Unter­neh­men in erneu­er­ba­re Ener­gien inves­tie­ren, deut­lich mehr als im Bun­des­ge­biet. Hohen­ner: „Das sind wich­ti­ge unter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dun­gen, auch wenn sie erst mit­tel- bis lang­fris­tig zum Tra­gen kommen.”

36 Pro­zent der Unter­neh­men wol­len die Lager­hal­tung erhö­hen, jedes Vier­te der befrag­ten Unter­neh­men ist auf der Suche nach neu­en Lie­fe­ran­ten. „Lei­der wird aktu­ell in jedem vier­ten Unter­neh­men auch über Per­so­nal­an­pas­sun­gen nach­ge­dacht. Wenn man sich vor Augen hält, dass unse­re Mit­glieds­un­ter­neh­men im Janu­ar noch ver­zwei­felt nach Fach­kräf­ten gesucht haben, ver­deut­licht das die Dra­ma­tik der Lage wohl am bes­ten”, so Hohen­ner. „Kurz­fris­ti­ge Ent­las­tun­gen der Unter­neh­mer und der Ver­brau­cher sind des­halb das Gebot der Stun­de”, mahnt Hohenner.

Zum Teil erheb­li­che Preis­stei­ge­run­gen, dazu lan­ge Lie­fer­zei­ten und Mate­ri­al­man­gel sind eine gefähr­li­che Mischung. Das zei­gen auch anony­mi­sier­te Aus­sa­gen eini­ger Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer deut­lich. „Als Ver­ar­bei­ter von Papier und Pap­pe haben wir mit erheb­li­chen Preis­er­hö­hun­gen zu kämp­fen. Eben­so haben wir Lie­fer­eng­päs­se oder sehr lan­ge Mate­ri­al­vor­lauf­zei­ten.” Ein Ver­le­ger wird noch deut­li­cher: „Wenn über­haupt Papier ver­füg­bar ist, ist der Preis oft mehr als dop­pelt so hoch wie vor Coro­na und jetzt wird die Preis­stei­ge­rung durch den Anstieg der Ener­gie­prei­se bei Gas und Strom noch inten­si­viert. Teil­wei­se ist gar kein Papier verfügbar.”

Ein ande­res Unter­neh­men hat zuletzt die Lie­fe­run­gen aus Russ­land ein­ge­stellt, was aber nicht ohne Kon­se­quen­zen auf die eige­ne Pro­duk­ti­on bleibt. Bei­spiel­haft kann zum Bei­spiel der euro­päi­sche Bedarf an Elek­tro­band – einem Mate­ri­al mit beson­de­ren magne­ti­schen Eigen­schaf­ten – ohne rus­si­sche Ein­fuh­ren nicht gedeckt wer­den kann. „Ohne die­sen Werk­stoff kei­ne Elek­tro­mo­bi­li­tät und stär­ke­re Elek­tri­fi­zie­rung indus­tri­el­ler Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se.” Ein­fuh­ren aus Chi­na, Japan und Korea sind der­zeit mit hohen Zöl­len belegt. Der ein­zi­ge Aus­weg sei hier die kurz­fris­ti­ge Erhö­hung der zoll­frei­en Ein­fuhr­men­gen aus die­sen Ländern.

Kon­sum­kli­ma spür­bar verschlechtert

Ein Unter­neh­mer rech­net vor, dass die Trans­port­kos­ten in den ver­gan­ge­nen sechs Mona­ten um 30 bis 40 Pro­zent gestie­gen sind. Wel­che schwer­wie­gen­den Fol­gen eine Stö­rung der Lie­fer­ket­ten hat, macht fol­gen­de Aus­sa­ge deut­lich: „Die Abfall­lo­gis­tik und damit die Ent­sor­gungs­si­cher­heit ist teil­wei­se gefähr­det, weil Trans­por­te ein­fach nicht mehr durch­führ­bar sind und inzwi­schen auch Papier­fa­bri­ken und Stahl­wer­ke wegen der Ener­gie­prei­se die Ver­wer­tungs­ka­pa­zi­tä­ten ein­schrän­ken.” Hohen­ner ergänzt: „An die­sem Bei­spiel zeigt sich, dass der­zeit vie­le Zahn­rä­der nicht mehr ineinandergreifen.”

Längst ist nicht nur die Indus­trie betrof­fen, son­dern auch der Groß- und Ein­zel­han­del. Auch hier­zu ein Zitat: „Der Han­del, etwa im Mode­sek­tor, ist fast zum Erlie­gen gekom­men. Selbst online wird fast nichts umge­setzt. Alle Men­schen sind ver­schreckt, was zuneh­mend auf die Kauf­lau­ne Aus­wir­kun­gen hat. Rele­van­te Ware kommt nicht ins Lager, da Viet­nam einen har­ten Lock­down hin­ter sich hat und nun kei­ne Con­tai­ner für die Ver­schif­fung zur Ver­fü­gung stehen.”

Umfra­ge der Handwerkskammer 

Ober­frän­ki­sches Hand­werk atmet auf

Nach der Locke­rung der Coro­na-Maß­nah­men set­zen sich die Erho­lungs­ten­den­zen in der Hand­werks­kon­junk­tur fort und die ober­frän­ki­schen Betrie­be beur­tei­len ihre Geschäfts­la­ge wie­der deut­lich posi­ti­ver als noch vor drei Monaten.

„Es ist erfreu­lich, dass unse­re Mit­glie­der an die kon­junk­tu­rel­le Früh­jah­res­be­le­bung anknüp­fen kön­nen und eine deut­li­che Ver­bes­se­rung ihrer Geschäfts­la­ge im Ver­gleich zum Vor­jahr ver­mel­den“, sagt der Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann. So berich­ten in der aktu­el­len Kon­junk­tur­um­fra­ge über die Hälf­te der befrag­ten Betrie­be von einer guten Geschäfts­la­ge, wei­te­re 35 Pro­zent wei­sen zumin­dest eine befrie­di­gen­de Lage auf. „Damit bewe­gen wir uns kon­junk­tu­rell zwar nicht auf Vor­kri­sen­ni­veau, machen aber einen gro­ßen Schritt nach vor­ne“, so der Prä­si­dent weiter.

Im zwei­ten Quar­tal klet­tert der Geschäfts­kli­ma­in­dex von 111 auf 114 Punk­te. Einen stär­ke­ren Anstieg ver­hin­dert der noch zöger­lich opti­mis­ti­sche Blick in die Zukunft. „Trotz der guten Geschäfts­la­ge sind die Erwar­tun­gen der Betrie­be für die kom­men­den Mona­te noch vor­sich­tig“, erklärt der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK, Rein­hard Bau­er. „Die Sor­ge vor erneu­ten Beschrän­kun­gen auf­grund der Pan­de­mie ist nicht ver­flo­gen.“ Zwar wür­den 12,5 Pro­zent der Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker mit einer Ver­bes­se­rung der Kon­junk­tur rech­nen, ein eben­so gro­ßer Anteil befürch­tet aller­dings rück­läu­fi­ge Zah­len. „Aber“, so Bau­er wei­ter, „die wich­tigs­ten Indi­ka­to­ren zei­gen nach oben. Ins­be­son­de­re bei Umsät­zen und Auf­trags­ein­gän­gen konn­ten die Betrie­be deut­lich zule­gen.“ Erfreu­lich sei außer­dem, dass sich die gute Ein­schät­zung der Lage dies­mal über die gan­ze Brei­te des ober­frän­ki­schen Hand­werks erstre­cke und sich nicht auf das Bau­haupt- und Aus­bau­ge­wer­be beschrän­ke. Der Haupt­ge­schäfts­füh­rer: „Zwar blei­ben die­se Gewer­ke wei­ter­hin das Zug­pferd der Hand­werks­kon­junk­tur, der Auf­schwung kommt aber die­ses Quar­tal in allen Hand­werks­zwei­gen an.“


Preis­stei­ge­run­gen und Materialengpässe

Trotz der guten Zah­len aus der aktu­el­len Umfra­ge warnt HWK-Prä­si­dent Graß­mann, der selbst als Unter­neh­mer in der Grup­pe der Bau- und Aus­bau­ge­wer­be tätig ist, vor vor­ei­li­ger Eupho­rie. Denn nicht nur erneu­te Coro­na-Beschrän­kun­gen, son­dern auch die aktu­el­le Situa­ti­on auf den Roh­stoff­märk­ten kön­ne zur erns­ten Kon­junk­tur­brem­se wer­den. „Die aktu­ell vor­han­de­ne Mate­ri­al­knapp­heit zieht sich durch alle Berei­che – von Holz über Metall bis zu Kunst­stoff­pro­duk­ten. Die beschränk­ten Res­sour­cen füh­ren einer­seits zu extre­men Preis­er­hö­hun­gen, aber vor allem auch zu enor­men Ver­zö­ge­run­gen. Hält die­ser Trend an, kann er zu einer ech­ten Brem­se wer­den, obwohl die Auf­trags­bü­cher, vor allem im Bau und Aus­bau, gut gefüllt sind.“ Die Ergeb­nis­se der Kon­junk­tur­um­fra­ge bestä­ti­gen die Ein­schät­zung des Prä­si­den­ten: 80 Pro­zent der Befrag­ten kla­gen über gestie­ge­ne Prei­se im Ein­kauf. Graß­mann: „Die Poli­tik muss all ihre ver­füg­ba­ren Hebel in Bewe­gung set­zen, um die­ser kom­ple­xen Ent­wick­lung auf den Roh­stoff­märk­ten zu begegnen.“


Ein­schät­zung aus ein­zel­nen Handwerkszweigen

▪ Die Kon­junk­tur der Bau- und Aus­bau­hand­wer­ke ließ sich auch im II. Quar­tal nicht brem­sen. Die Geschäfts­la­ge in die­sen Gewer­ken ist wei­ter­hin her­vor­ra­gend (92 % bezie­hungs­wei­se 96,5% gut/​befriedigend). Mate­ri­al­eng­päs­se könn­ten aller­dings zum Kon­junk­tur­dämp­fer werden.

▪ Zulie­fe­rer und Betrie­be des gewerb­li­chen Bedarfs haben auf­grund stei­gen­der Auf­trä­ge in der Indus­trie ihre wirt­schaft­li­che Situa­ti­on deut­lich ver­bes­sern kön­nen. Über 80 % sind mit der Geschäfts­la­ge zufrieden.

▪ Die Locke­run­gen der Coro­na-Beschrän­kun­gen haben dem Kfz-Hand­werk wie­der etwas Auf­trieb ver­schafft. Mit 43,5 % ist der Anteil der Betrie­be, die gestie­ge­ne Umsät­ze im II. Quar­tal ver­mel­de­ten, in die­ser Grup­pe am größten.

▪ Auch bei den Nah­rungs­mit­tel­hand­wer­ken hat sich die Geschäfts­la­ge wei­ter etwas ver­bes­sert. Aller­dings klagt ein Vier­tel immer noch über gesun­ke­ne Umsät­ze ver­gli­chen zum Vor­quar­tal. Die Erwar­tun­gen für das kom­men­de Quar­tal sind aber über­wie­gend posi­tiv: 88 % rech­nen mit einer guten oder befrie­di­gen­den Geschäftsentwicklung.

▪ Deut­lich erholt hat sich die Kon­junk­tur in den Gesund­heits­hand­wer­ken. 88 % bewer­ten die Geschäfts­la­ge als gut oder befriedigend.

▪ Im Ver­gleich zum Jah­res­be­ginn hat sich die Lage der Fri­seu­re und Kos­me­ti­ker auf­grund der Öff­nun­gen wie­der ent­schärft. Die Umsatz­aus­fäl­le sind aber nicht rück­gän­gig zu machen. Dem­entspre­chend zeigt sich die Geschäfts­ent­wick­lung ähn­lich wie im Vor­jahr. Immer­hin wei­sen fast zwei Drit­tel eine zumin­dest befrie­di­gen­de Geschäfts­la­ge auf (62,5 %)

IHK-Umfra­ge bei Bam­ber­ger Ein­zel­han­del und Gastronomie

Mehr Dia­log, weni­ger Bürokratie

„Bam­bergs Innen­stadt wird als attrak­ti­ver Stand­ort gese­hen”, erläu­tert IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and, die auch Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg ist, die Ergeb­nis­se einer Umfra­ge der IHK für Ober­fran­ken unter Mit­glieds­un­ter­neh­men aus der Bam­ber­ger Innen­stadt. Aller­dings sehen die befrag­ten Unter­neh­men auch Ver­bes­se­rungs­an­sät­ze, unter ande­rem beim Ver­mei­den unnö­ti­ger Büro­kra­tie und in Sachen Unter­stüt­zung durch die Stadt Bam­berg und das Stadt­mar­ke­ting Bamberg.

„Die Stand­ort­zu­frie­den­heit ist erfreu­lich hoch, jedoch wird auch Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al bei kon­kre­ten The­men wie Auf­ent­halts­qua­li­tät oder Ver­kehrs­si­tua­ti­on gese­hen”, so Frau Weig­and. Mit Blick auf die wirt­schaft­lich hohe Belas­tung von Ein­zel­han­del und Gas­tro­no­mie durch die Pan­de­mie sei es aus Sicht der betrof­fe­nen Betrie­be zudem wich­tig, Büro­kra­tie bei kom­mu­na­len Maß­nah­men zu redu­zie­ren. Die Umfra­ge­er­geb­nis­se nimmt die IHK daher zum Anlass, bei der Bam­ber­ger Kom­mu­nal­po­li­tik für einen inten­si­ve­ren Dia­log mit der Wirt­schaft zu werben.

Das Ergeb­nis der aktu­el­len IHK-Umfra­ge belegt, dass die Innen­stadt Bam­bergs als attrak­ti­ver Erleb­nis- und Ein­kaufs­stand­ort wahr­ge­nom­men wird. Als UNESCO-Welt­erbe­stadt hat Bam­berg eine hohe Anzie­hungs­kraft für Tou­ris­ten, für Gäs­te gas­tro­no­mi­scher Ein­rich­tun­gen und Kun­den im inner­städ­ti­schen Ein­zel­han­del. Ent­spre­chend zeig­ten sich rund 84 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men mit ihrem Stand­ort in der Innen­stadt zufrie­den, nur etwa 13 Pro­zent zeig­ten sich unzu­frie­den. Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al sehen die Befrag­ten unter ande­rem bei den The­men Kun­den­fre­quenz und Aufenthaltsqualität.

Sor­ge berei­tet den befrag­ten Unter­neh­men hin­ge­gen die Ver­kehrs- und Park­platz­si­tua­ti­on in der Innen­stadt. Wäh­rend sich fast 79 Pro­zent der Befrag­ten mit der Nähe zu den inner­städ­ti­schen Park­häu­sern zufrie­den zeig­ten, äußer­ten sich über 70 Pro­zent unzu­frie­den mit dem gene­rel­len Park­platz­an­ge­bot in der Innen­stadt. Den Erhalt der Park­plät­ze außer­halb der Park­häu­ser stuf­ten daher 83 Pro­zent als wich­tig bezie­hungs­wei­se sehr wich­tig ein. Das Ange­bot einer kos­ten­frei­en ers­ten Park­stun­de nah­men die befrag­ten Gas­tro­no­men und Ein­zel­händ­ler als sehr posi­ti­ven Impuls auf. 


Mehr Dia­log, weni­ger Bürokratie

Aus Sicht der Gas­tro­no­men und Ein­zel­händ­ler liegt ein zen­tra­ler Ver­bes­se­rungs­an­satz dar­in, unnö­ti­ge Büro­kra­tie bei kom­mu­na­len Maß­nah­men zu ver­mei­den. „Gera­de wäh­rend der Pan­de­mie sind die Betrie­be auf schnel­le und unbü­ro­kra­ti­sche Unter­stüt­zung ange­wie­sen. Zusätz­li­che Ein­schrän­kun­gen müs­sen unbe­dingt ver­mie­den wer­den”, so Weigand.

Zudem wün­schen sich die befrag­ten Unter­neh­men noch mehr Unter­stüt­zung durch die städ­ti­schen Ämter und das Stadt­mar­ke­ting. „Auch wenn die indi­vi­du­el­le Betrof­fen­heit der Betrie­be unter­schied­lich hoch ist, führt die momen­ta­ne Situa­ti­on bei allen zu enor­men Belas­tun­gen. Gera­de des­halb appel­lie­ren wir an die Kom­mu­nal­ver­wal­tung, ihren Ermes­sens­spiel­raum zu Guns­ten der Geschäfts­tä­tig­keit der Gewer­be­trei­ben­den zu nut­zen”, so die IHK-Prä­si­den­tin. „Die Her­aus­for­de­run­gen die­ser Pan­de­mie wer­den wir nur gemein­sam und im Dia­log bewäl­ti­gen kön­nen. Daher unter­stüt­zen wir sei­tens der IHK einen inten­si­ven Aus­tausch aller Betei­lig­ten sehr gerne.”


Über die Umfrage

Wäh­rend der Lock­down-Maß­nah­men zur Pan­de­mie­be­kämp­fung in Deutsch­land war ein dra­ma­ti­scher Fre­quenz­rück­gang in den Innen­städ­ten zu ver­zeich­nen. Auch der inner­städ­ti­sche Ein­zel­han­del und die Gas­tro­no­mie in Bam­berg haben durch die auf­er­leg­ten Beschrän­kun­gen mit immensen Umsatz­ein­brü­chen zu kämp­fen. Um ein Stim­mungs­bild der betrof­fe­nen Unter­neh­men ein­zu­fan­gen und vor­han­de­ne Pro­ble­me auf­zu­zei­gen, hat die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth Mit­glieds­un­ter­neh­men aus Ein­zel­han­del und Gas­tro­no­mie zu Stand­ort­qua­li­tät und Ver­kehrs­si­tua­ti­on in der Bam­ber­ger Innen­stadt befragt und die Aus­wer­tung dem Bam­ber­ger Ober­bür­ger­meis­ter sowie den Stadt­rats­frak­tio­nen zuge­lei­tet. An der Umfra­ge haben sich rund 80 Mit­glieds­un­ter­neh­men beteiligt.

Umfra­ge der IHK für Oberfranken 

Vie­le Hür­den für Coro­na-Tests in Unternehmen

Tes­ten und imp­fen wer­den als wich­ti­ge Stra­te­gie ange­se­hen, um aus dem Lock­down zu kom­men und eine wei­te­re Aus­brei­tung des Virus zu mini­mie­ren. Gut 50 Pro­zent der Unter­neh­men bie­ten ihre Beschäf­tig­ten bereits Coro­na-Tests an oder pla­nen zeit­nah ein sol­ches Ange­bot. So die Ergeb­nis­se einer aktu­el­len Blitz­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zum The­ma “Tes­ten”.

32 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men bie­ten bereits regel­mä­ßig Tests für ihre Mit­ar­bei­ter an, 22 Pro­zent pla­nen sol­che Tests in Kür­ze. Getes­tet wird bereits vor allem in Indus­trie­un­ter­neh­men, so Mal­te Tie­de­mann, Stand­ort­re­fe­rent der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. In Kür­ze wol­len vor allem auch Unter­neh­men im Bereich Ein­zel­han­del und Tou­ris­mus Tests für ihre Mit­ar­bei­ter anbie­ten, wobei das davon abhängt, ob und wann die­se Unter­neh­men öff­nen dür­fen. Über alle Bran­chen und Grö­ßen­klas­sen hin­weg hat rund die Hälf­te der Unter­neh­men bis dato kei­ne kon­kre­ten Plä­ne für eine Teststrategie.

Feh­len­de Kos­ten­über­nah­me und Infor­ma­tio­nen größ­te Hemmschwelle

Die Grün­de dafür sind viel­fäl­tig. Auf die Fra­ge, wo Unter­neh­men Unter­stüt­zungs­be­darf sehen, wird in allen Bran­chen an ers­ter Stel­le der Kos­ten­fak­tor genannt. Knapp 60 Pro­zent der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men, die bereits tes­ten, wün­schen sich eine finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Der­zeit müs­sen die Test und die Durch­füh­rung der Tes­tung im vol­len Umfang von den Unter­neh­men finan­ziert werden.

Für Unter­neh­men, die noch nicht tes­ten, sind feh­len­de Infor­ma­tio­nen zum Umgang mit Tests in den Unter­neh­men für gut 40 Pro­zent der Befrag­ten der größ­te Hemm­schuh. Dar­über hin­aus feh­len 22 Pro­zent der Unter­neh­men ent­spre­chen­de Schu­lungs­an­ge­bo­te, um Tes­tun­gen im eige­nen Betrieb sicher und pro­fes­sio­nell durch­füh­ren zu kön­nen. Ein Unter­neh­mer bringt es auf den Punkt: „Wir sind sehr ver­un­si­chert wegen feh­len­der Richt­li­ni­en, wis­sen nicht, wel­che Vor­aus­set­zun­gen die Tests erfül­len müs­sen, wer die Tests durch­füh­ren kann und wo wir die Tests beschaf­fen können.”

Die IHK-Orga­ni­sa­ti­on greift die Fra­gen zu den tech­ni­schen und recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen auf und bie­tet allen Unter­neh­men zwei kos­ten­lo­se Web­i­na­re an. Die Web­i­na­re “Covid-19-Selbst­tests in Unter­neh­men orga­ni­sie­ren und durch­füh­ren” sowie “Coro­na-Tests in Unter­neh­men – Was geht recht­lich, was nicht?” wer­den ab sofort jeweils min­des­tens zehn Mal ange­bo­ten. Infor­ma­tio­nen dazu auf der IHK-Home­page https://www.bayreuth.ihk.de/

Licht und Schatten

Ober­frän­ki­sche Wirt­schaft erwar­tet schwie­ri­ges Jahr

Die Ver­län­ge­rung des Lock­downs bis in den März hin­ein hat die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zum Anlass genom­men, um die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men in einer wei­te­ren Coro­na-Blitz­um­fra­ge zu ihren aktu­el­len Ein­schät­zun­gen zu befra­gen. Fazit: Die Lage in der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft ist wei­ter­hin ange­spannt und auch der kurz- und mit­tel­fris­ti­ge Aus­blick macht nur in Tei­len Hoff­nung. Dabei ist die Ein­schät­zung aus Han­del und Tou­ris­mus deut­lich pes­si­mis­ti­scher als die Beur­tei­lun­gen aus dem Dienst­leis­tungs­sek­tor und der Industrie.

Die Coro­na-Pan­de­mie und die damit ver­bun­de­nen staat­li­chen Beschrän­kun­gen hin­ter­las­sen in der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft ein breit gestreu­tes Stim­mungs­bild. Rund drei Vier­tel der Betrie­be ver­mel­den, dass ihre Betrof­fen­heit und die ent­ste­hen­den Schä­den nur gering bezie­hungs­wei­se mit­tel­schwer sind. Auf der ande­ren Sei­te berich­tet ein Vier­tel der Unter­neh­men von einer gro­ßen Betrof­fen­heit und von erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen Schä­den durch den Lock­down. Rund ein Vier­tel der befrag­ten Unter­neh­men gibt an, aktu­ell geschlos­sen bezie­hungs­wei­se teil­wei­se geschlos­sen zu sein. Beson­ders betrof­fen äußern sich natur­ge­mäß Unter­neh­men und Solo­selb­stän­di­ge aus Han­del und Tourismus.

„Wir stel­len eine Zwei­tei­lung in der Wirt­schaft fest. Auf der einen Sei­te Bran­chen, die ihren Geschäfts­be­trieb recht gut auf­recht­erhal­ten kön­nen und daher rela­tiv sta­bil durch die­se Kri­se kom­men. Auf der ande­ren Sei­te Bran­chen, die vor allem durch Betriebs­un­ter­sa­gung und ‑ein­schrän­kung mas­si­ve Umsatz­ein­bu­ßen hin­neh­men müs­sen und daher drin­gend auf Unter­stüt­zungs­maß­nah­men und vor allem eine Öff­nungs­per­spek­ti­ve ange­wie­sen sind“, erläu­tert IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weigand.


Kurz­ar­beit ist das Mit­tel der Wahl

Als zen­tra­le staat­li­che Unter­stüt­zungs­maß­nah­me wird quer durch alle Bran­chen vor allem die Kurz­ar­beit in Anspruch genom­men. Sie leis­tet einen erheb­li­chen Bei­trag zur Bewäl­ti­gung der wirt­schaft­li­chen Ein­schnit­te. Sofort­hil­fen, Unter­stüt­zungs­hil­fen und Novem­ber- bezie­hungs­wei­se Dezem­ber­hil­fen stel­len eben­falls wich­ti­ge Bau­stei­ne dar, wer­den aller­dings in gerin­ge­rem Maße bean­tragt als die Kurz­ar­beit. Allen staat­li­chen Unter­stüt­zungs­maß­nah­men wird von den befrag­ten Unter­neh­men bei der Bean­tra­gung, der Bear­bei­tung und dem Nut­zen für das eige­nen Unter­neh­men ein gutes bis befrie­di­gen­des Zeug­nis aus­ge­stellt. „Sicher gibt es wei­ter­hin Aus­nah­men, doch im Wesent­li­chen kom­men die finan­zi­el­len Mit­tel inzwi­schen bei den betrof­fe­nen Unter­neh­men an und sor­gen für die drin­gend erfor­der­li­che Liqui­di­tät. Die ein­zel­nen Bau­stei­ne der unter­neh­me­ri­schen Hil­fen grei­fen in der Regel inein­an­der. Gera­de für Här­te­fäl­le müs­sen aber noch unbü­ro­kra­ti­sche Lösun­gen gefun­den wer­den“, so IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohenner.


Ober­frän­ki­sche Indus­trie erwar­tet Aufwind

Die aktu­el­le Blitz­um­fra­ge wird durch die Ergeb­nis­se der jüngs­ten IHK-Kon­junk­tur­um­fra­ge vom Janu­ar 2021 bestä­tigt. Dort hat der Aus­blick auf das Geschäfts­jahr 2021 und auch dar­über hin­aus vor allem in der Indus­trie einen Sil­ber­streif am Hori­zont hin­ter­las­sen. So rech­nen 41 Pro­zent der Indus­trie­un­ter­neh­men mit einer Ver­bes­se­rung im Jahr 2021. Die­sen Opti­mis­mus tei­len Han­del, Tou­ris­mus und auch Dienst­leis­tun­gen nur bedingt, so dass im Gesamt­ergeb­nis rund 27 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be mit einer Auf­hel­lung kal­ku­lie­ren. Eine Ver­schlech­te­rung erwar­ten hin­ge­gen ins­ge­samt 41 Pro­zent. „Für 2021 rech­nen wir nicht damit, das Vor­jah­res­ni­veau zu errei­chen. Aller­dings las­sen die Ein­schät­zun­gen der Indus­trie, als Trei­ber vie­ler Inno­va­tio­nen und Bran­che mit erheb­li­chen regio­na­len Wert­schöp­fungs­ef­fek­ten, Hoff­nung und Opti­mis­mus für die Zukunft zu. Vor­aus­set­zung ist natür­lich, dass das Virus und sei­ne Muta­tio­nen nicht neue Ein­schrän­kun­gen erfor­dern“, so IHK-Prä­si­den­tin Weigand.

Umfra­ge unter Fußballvereinen

Zuspruch für BFV-Kurs in Pan­de­mie-Zei­ten steigt weiter

Der gro­ße Zuspruch der Ver­ei­ne für die Ent­schei­dung des Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­ban­des (BFV) im Früh­jahr 2020, die Sai­son 2019/​/​20 nicht abzu­bre­chen, son­dern bis Som­mer 2021 sport­lich zu Ende brin­gen zu wol­len, ist noch ein­mal gestie­gen. Das ist das Ergeb­nis einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge, die das Sport­be­ra­tungs- und Sport­markt­for­schungs­un­ter­neh­men SLC Manage­ment im Auf­trag des BFV durch­ge­führt hat. Dem­nach stieg die Zustim­mung für den BFV-Kurs in Zei­ten der COVID-19-Pan­de­mie von 68,13 Pro­zent im Früh­jahr auf heu­te 76,8 Pro­zent – aus der Zwei-Drit­tel-Zustim­mung ist mehr als eine Drei-Vier­tel-Mehr­heit gewor­den. An der erneu­ten Umfra­ge im Dezem­ber 2020 hat­ten 1664 Ver­eins­funk­tio­nä­re aus dem gesam­ten Frei­staat teilgenommen.

Liga­po­kal-Wett­be­werb wur­de angepasst

Haupt­ar­gu­ment war es im Früh­jahr, mög­lichst alle Ent­schei­dun­gen über Auf- und Abstieg sport­lich zu tref­fen und gleich­zei­tig bei einer mög­li­chen erneu­ten und mitt­ler­wei­le auch ein­ge­tre­te­nen pan­de­mie­be­ding­ten Aus­set­zung des Spiel­be­triebs nicht gleich zwei Spiel­zei­ten zu gefähr­den und abbre­chen zu müs­sen. Der BFV war der ein­zi­ge der 21 Lan­des­ver­bän­de unter dem Dach des Deut­schen Fuß­ball-Bun­des (DFB), der sich für die­sen Kurs ent­schie­den hat­te. Er nahm dafür auch die gro­ße Her­aus­for­de­rung in Kauf, gemein­sam mit Ver­eins­ver­tre­tern nicht nur alle Sta­tu­ten an die Aus­nah­me­si­tua­ti­on anzu­pas­sen, son­dern auch alle kom­ple­xen Regel­wer­ke zum Bei­spiel zu Ver­eins­wech­seln anzu­pas­sen, die Fle­xi­bi­li­sie­rung des Spiel­be­triebs aus­zu­ar­bei­ten und einen bay­ern­weit aus­ge­spiel­ten und eben­falls fle­xi­bel durch­führ­ba­ren Liga­po­kal-Wett­be­werbs als attrak­ti­ve Alter­na­ti­ve für den Weg­fall der regu­lä­ren Spiel­zeit 2020/​/​21 zu ent­wi­ckeln. Außer­dem erhob der BFV kon­se­quen­ter­wei­se von sei­nen rund 4600 Mit­glieds­ver­ei­nen auch kei­ne Mel­de­ge­büh­ren im Jahr 2020, was die Klubs allei­ne um rund eine Mil­li­on Euro entlastete.

Aktu­ell ist wegen des zwei­ten bun­des­wei­ten Lock­downs kein Spiel­be­trieb mög­lich und noch ist nicht abseh­bar, wann der Wett­kampf­be­trieb 2021 wie­der auf­ge­nom­men wer­den kann. Um die noch aus­ste­hen­den und vor­ran­gi­gen Meis­ter­schafts­spie­le der Sai­son 2019/​/​20 durch­zu­füh­ren, wur­de der Liga­po­kal-Wett­be­werb bereits auf Basis der ver­schie­de­nen imple­men­tier­ten Sze­na­ri­en und ent­spre­chend der regio­na­len und loka­len Rah­men­be­din­gun­gen ange­passt.
93,3 Pro­zent der Teil­neh­mer ste­hen, so die jüngs­ten Umfra­ge­er­geb­nis­se, auch hin­ter der bereits Anfang Novem­ber 2020 getrof­fe­nen Ent­schei­dung des BFV, vor­zei­tig in die Win­ter­pau­se gegan­gen zu sein.

Exis­tenz­sor­gen der Ver­ei­ne gerin­ger, aber viel­fäl­ti­ge und gro­ße Herausforderungen

In der umfas­sen­den Befra­gung nah­men die Ver­eins­funk­tio­nä­re auch zum Kri­sen­ma­nage­ment des BFV und ihren größ­ten Sor­gen in der Pan­de­mie Stel­lung. Mas­si­ven Zuspruch bekommt der Baye­ri­sche Fuß­ball-Ver­band für sei­nen Ein­satz gegen­über der Poli­tik für eine schnellst­mög­li­che Wie­der­auf­nah­me des Trai­nings­be­triebs ins­be­son­de­re für Kin­der und Jugend­li­che, des regu­lä­ren Spiel­be­triebs und sein Enga­ge­ment, die­se Anlie­gen im Sin­ne des gesam­ten Sports sport­ar­ten­über­grei­fend vor­zu­tra­gen. 91,6 Pro­zent fin­den die Ent­schei­dung, sich für den gesam­ten Sport in Bay­ern ein­zu­set­zen, rich­tig. 87,5 Pro­zent möch­ten, dass zumin­dest der Nach­wuchs wie­der schnellst­mög­lich in den Trai­nings­be­trieb ein­stei­gen darf.

Prä­sent blei­ben nach wie vor die Exis­tenz­sor­gen der Ver­eins­funk­tio­nä­re. Die Quo­te stieg seit dem Früh­jahr sogar von 13,5 auf jetzt 17,2 Pro­zent. Aller­dings wer­den die­se emp­fun­de­nen Exis­tenz­sor­gen nicht mehr ganz so dra­ma­tisch ein­ge­stuft wie das noch im Früh­jahr der Fall gewe­sen ist: Sei­ner­zeit gaben 21,7 Pro­zent an, dass ihre Exis­tenz­sor­gen stark bezie­hungs­wei­se sehr stark sind. Im Dezem­ber sind es „nur“ noch 10 Pro­zent, die die Exis­tenz ihres Ver­eins als so stark gefähr­det ein­schät­zen. Größ­te „Sor­gen­trei­ber“ sind der Weg­fall von Ver­eins-Ver­an­stal­tun­gen und ‑Fes­ti­vi­tä­ten sowie deren Ein­nah­men sowie der Ver­lust von Kin­dern und Jugend­li­chen für den Vereinsfußball.

„Auf der einen Sei­te ist es natür­lich sehr gut zu wis­sen, dass die getrof­fe­nen Ent­schei­dun­gen von einer über­ra­gen­den Mehr­heit der Ver­ei­ne mit­ge­tra­gen und für rich­tig gehal­ten wer­den. Dass die Zustim­mungs­wer­te noch­mals gestie­gen sind, spricht in der wei­ter­hin stark ange­spann­ten Situa­ti­on für sich. Das lässt zuver­sicht­lich in die Zukunft bli­cken, denn allen Unken­ru­fen zum Trotz funk­tio­nie­ren Ver­band und Ver­ei­ne ganz offen­sicht­lich als ein wirk­lich star­kes Team! Aller­dings zeigt die Umfra­ge auch: Der Weg, den wir gemein­sam gehen müs­sen, ist noch ein wei­ter und die Her­aus­for­de­run­gen sind eben­so viel­fäl­tig wie groß. Aber über allem steht eben die Bot­schaft die­ser Umfra­ge­er­geb­nis­se: Ver­band und Ver­ei­ne ste­hen Sei­te an Sei­te, gehen gemein­sam durch die­se Kri­se. Und des­halb wer­den wir die­se Extrem­si­tua­ti­on auch bewäl­ti­gen“, sagt BFV-Prä­si­dent Rai­ner Koch.

Die wich­tigs­ten Zah­len der Umfrage:

Die BFV-Ent­schei­dung, die Sai­son nicht abzu­bre­chen, ist rich­tig:

Früh­jahr: 68,13 Pro­zent, Dezem­ber: 76,8 Prozent

Die BFV-Ent­schei­dung, vor­zei­tig in die Win­ter­pau­se zu gehen, ist rich­tig:
93,3 Pro­zent

Der BFV soll sich sport­ar­ten­über­grei­fend bei poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern ein­set­zen:
91,6 Pro­zent.

Größ­te Ver­eins­sor­gen (sport­li­cher Bereich):

Wie­der­auf­nah­me des Trai­nings­be­triebs:
Früh­jahr: 72,3 Pro­zent, Dezem­ber: 83,8 Prozent

Zeit­punkt Fort­füh­rung des Spiel­be­triebs:
Früh­jahr: 84,3 Pro­zent, Dezem­ber: 80 Prozent

kei­ne Sor­gen:
Früh­jahr: 5,5 Pro­zent, Dezem­ber: 7,8 Prozent

Größ­te Ver­eins­sor­gen (wirt­schaft­li­cher Bereich):

Weg­fall Ver­an­stal­tun­gen und Ein­nah­men:
Früh­jahr: 82,1 Pro­zent, Dezem­ber: 87,4 Prozent

Feh­len­de Ein­nah­men Tickets:
Früh­jahr: 36,1 Pro­zent, Dezem­ber: 70,1 Prozent

kei­ne Sor­gen:
Früh­jahr: 7,1 Pro­zent, Dezem­ber: 3,9 Prozent

Größ­te Ver­eins­sor­gen (orga­ni­sa­to­ri­scher Bereich):

Ver­lust von Kin­dern und Jugend­li­chen:
Dezem­ber: 79,4 Prozent

Abhal­tung von Mit­glie­der­ver­samm­lun­gen:
Früh­jahr: 54,1 Pro­zent, Dezem­ber: 65,4 Prozent

kei­ne Sor­gen:
Früh­jahr: 9,3 Pro­zent, Dezem­ber: 2,8 Prozent