Aus Anlass des deutsch-französischen Tages, der alljährlich in vielen deutschen und französischen Städten zur Erinnerung an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages durch Staatspräsident
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Brose Bamberg vor bis zu 1500 Besuchern im Frankenderby
s.Oliver Würzburg zu Gast
Brose Bamberg empfängt zum Nachholspiel des 16. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga heute um 19 Uhr s.Oliver Würzburg – und 1500 Zuschauer sind zugelassen. Die Partie des aktuell Tabellenelften gegen den ‑vorletzten war ursprünglich für den 8. Januar terminiert, musste jedoch aufgrund einiger Coronafälle bei den Unterfranken verschoben werden.
Zuerst die Trennung vom langjährigen Cheftrainer Denis Wucherer, dann mehr als ein Dutzend Coronafälle in den eigenen Reihen, zuletzt Spielabsagen aufgrund von Coronainfektionen beim Gegner – es gab ganz sicher schon einfachere Wochen für und bei s.Oliver Würzburg. Doch, wie alles im Leben, so kann auch diese Phase etwas Gutes haben, denn nachdem die ganze Mannschaft am letzten Mittwoch aus der Quarantäne durfte, hatte der neue Head Coach Saša Filipovski nun eine ganze Woche Zeit, um sein Team auf die Partie gegen Brose einzustellen. Und diese Begegnung ist extrem wichtig für die Unterfranken. Nicht nur, weil es ein Derby ist, sondern weil die Würzburger langsam aber sicher Siege einfahren müssen. Zwar haben sie aktuell erst 14 Spiele auf dem Konto, davon allerdings lediglich drei gewonnen, was sie aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen lässt. Zuletzt gab es acht Niederlagen in Serie, neun, wenn man das Pokalviertelfinale mit einrechnet. Der letzte Sieg datiert vom 2. November letzten Jahres. Der aber war ein Statement: mit 90:70 wurde der FC Bayern München Basketball aus der damals noch s.Oliver Arena geschossen. Seitdem aber lassen die Erfolge auf sich warten. Das letzte Pflichtspiel der Würzburger war am 2. Januar. Da setzte es eine 80:88-Heimniederlage gegen Bayreuth. Allerdings war die Handschrift Filipovskis bereits zu erkennen. Es war über weite Strecken eine ausgeglichene Partie, an deren Ende seinen Männern etwas die Puste ausging, was Bayreuth zu einem 8:0‑Lauf und damit dem Sieg nutzte. Anschließend kam Corona in die eigenen Reihen, drei Partien, unter anderem gegen Brose, mussten verlegt werden. Am vergangenen Wochenende dann sollte eigentlich die Rückkehr aufs Parkett in Frankfurt erfolgen, allerdings machten diesmal Positivfälle bei den Hessen dieses Unterfangen zunichte. Daher ist das Spiel am Mittwoch also die erste Partie der Würzburger nach mehr als drei Wochen. In den bisher absolvierten 14 Spielen überzeugte vor allem Desi Rodriguez, der mit im Schnitt 13,9 Punkten bester Werfer seines Teams ist, dicht gefolgt von William Buford (12,9). Nicht mehr im Kader indes steht Tomasz Gielo, der vor knapp zwei Wochen um Vertragsauflösung bat und sich dem griechischen Erstligisten Peristeri angeschlossen hat.
Anders als Würzburg hatte Brose Bamberg nicht viel Zeit, sich auf die Partie vorzubereiten. Nach der Rückkunft Sonntagnacht aus Bonn gab es am Montagmittag eine regenerative Trainingseinheit, ehe am Dienstag in einer weiteren die spielspezifische Vorbereitung im Fokus stand. Dabei galt und gilt es aber weiterhin behutsam die Ressourcen zu schonen, denn die Corona-Rekonvaleszenten müssen nach wie vor etwas dosierter wieder ans Team herangeführt werden. Gegen die Telekom Baskets Bonn merkte man denn auch in einigen Phasen des Spiels, dass gemeinsames Training in der letzten Woche eher Mangelware war. Und dennoch: Brose präsentierte sich einmal mehr als Mannschaft gefestigt, kam nach einem zwischenzeitlichen 18-Punkte-Rückstand durch Einsatz, Kampf und Moral Mitte des letzten Viertels nochmals auf fünf Zähler ran. Allerdings hatten die Bamberger den 40 Punkten von Parker Jackson-Cartwright am Ende nichts mehr entgegenzusetzen. Und dennoch: der positive Eindruck der letzten Wochen besteht auch weiterhin. Allerdings bringt der nichts ohne Siege. Die sollen und müssen nun sukzessive eingefahren werden, will man die Playoffplätze nicht aus den Augen verlieren. Dabei vorerst nicht weiter helfen kann Kenny Ogbe. Beim 27-Jährigen wurde am letzten Freitag ein Knochenanbruch der linken Mittelhand diagnostiziert. Er fällt daher ebenso mehrere Wochen aus, wie auch noch Dominic Lockhart. Zwar muss dessen Sehnenriss im Finger nicht operativ versorgt werden, eine Rückkehr ist dennoch frühestens nach dem FIBA-Break Anfang März zu erwarten. Solange müssen es also die anderen richten. Nach wie vor ist dabei auf Kapitän Christian Sengfelder Verlass. Er ist bislang Broses Topscorer mit im Schnitt 17,4 Punkten, gefolgt von Omar Prewitt (13,4) und Akil Mitchell (12,6). Der letzte Bamberger Neuzugang ist mit durchschnittlich 6,5 Rebounds der Beste seines Teams, wohingegen Justin Robinson mit im Schnitt verteilten 7,1 Assists diese Kategorie teamintern anführt.
„Die Situation ist schwierig, keine Frage. Allerdings haben wir alle ein gemeinsames Ziel: jedes Spiel bestmöglich zu bestreiten. Es liegt einzig und alleine an uns. In den letzten Wochen ist viel Gutes passiert, dann kamen Corona und einige Verletzungen. Das ist aber Teil des Sports. Das müssen wir annehmen und das Beste daraus machen. Gegen Würzburg ist es nie leicht. Aber es ist ein Derby. Nicht nur deshalb lassen wir alles auf dem Parkett. Wir müssen von Beginn an fokussiert sein, dürfen sie nicht ins Laufen kommen lassen. Denn trotz des aktuellen Tabellenplatzes haben sie viele Spieler, die eine Partie an sich reißen und entscheiden können“, so Christian Sengfelder.
Nach Würzburg ist vor Würzburg, denn nach der Partie am Mittwoch steht in der nächsten Begegnung gleich das Rückspiel auf dem Programm. Das findet am 6. Februar in Unterfranken statt.
81:95-Niederlage zum Rückrundenauftakt
Brose Bamberg unterliegt in Bonn
Brose Bamberg musste sich zum Rückrundenauftakt der easyCredit Basketball Bundesliga bei den Telekom Baskets Bonn mit 81:95 geschlagen geben.
Im ersten Pflichtspiel nach zweieinhalb Wochen und überstandener Coronaquarantäne kämpften sich die Gäste zwar nach einem zwischenzeitlichen 18-Punkte-Rückstand (23:41, 14.) wieder auf fünf Zähler ran (74:79, 35.), hatten am Ende aber den 18 Bonner Dreiern und den 40 Punkten und damit dem Karrierebestwert von Parker Jackson-Cartwright nicht genug entgegenzusetzen. Für Brose kamen beim Rückrundenauftakt vier Spieler auf eine zweistellige Ausbeute. Bester Bamberger Werfer war Tomáš Kyzlink mit 18 Zählern.
„Bonn ist nicht umsonst eines der Topteams der Liga. Das haben sie auch heute wieder gezeigt. Sie haben jede Chance, die wir hatten, zunichte gemacht. Natürlich könnte ich jetzt Jackson-Cartwright herausheben, aber es haben alle funktioniert. Sie waren heute einfach besser als wir. Dennoch haben wir uns nicht aufgegeben, haben die schwierige Situation angenommen und uns ins Spiel zurückgekämpft. Jetzt gilt es gut zu regenerieren und gegen Würzburg am Mittwoch zurückzuschlagen“, äußerte sich Brose-Trainer Oren Amiel.
Die Hiobsbotschaft gab es vor dem Spiel. Zwar waren alle an Corona erkrankten Spieler wieder dabei, Kenny Ogbe aber wird Brose Bamberg aber aufgrund eines Anbruchs der linken Hand mehrere Wochen fehlen. Der Beginn war dennoch ausgeglichen, auch wenn sich bereits früh herauskristallisierte, dass es ein erstes Viertel „Parker Jackson-Cartwright gegen Brose“ werden würde. Der Bonner erzielte die ersten 17 (!) Punkte für seine Mannschaft, netzte dabei fünf Dreier ein und sorgte somit beinahe im Alleingang dafür, dass die Hausherren Abschnitt eins mit sechs Punkten Vorsprung gewannen: 21:27. Dass es nicht mehr waren, war einer geschlossenen Bamberger Leistung zu verdanken, die ihrerseits immer wieder den Weg über die großen Spieler in der Zone suchten und so den Rückstand im erträglichen Bereich hielten.
Das sollte sich jedoch gleich zu Beginn der zweiten zehn Minuten etwas ändern. Bonn traf nach wie vor schier unglaublich von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Bis zur Pause trafen sie zehn Dreier. Bei Brose hingegen wollte von außen kaum etwas fallen. Die Folge: nach einem Gorham-Dreier lagen die Gäste nach gut zwölf Minuten erstmals zweistellig hinten: 23:35. Nach wie vor fehlte der Zugriff bei den Distanzwürfen, auch gab es den einen oder anderen leichten Ballverlust, der von den Bonnern gnadenlos bestraft wurde. Ein zwischenzeitlicher 11:0‑Lauf der Hausherren sorgte für einen zwischenzeitlichen 18-Punkte-Rückstand (23:41, 14.). Bamberg allerdings kämpfte sich zumindest ansatzweise zurück ins Spiel. Es dauert zwar gut fünf Minuten, ehe sich die Gäste offensiv etwas fingen und ihrerseits zu scoren begannen. Mit der Sirene traf Sengfelder den Dreier zum 39:52-Halbzeitstand.
Brose kam konzentrierter aus der Kabine, konnte nach drei schnellen Bonner Punkten einen 5:0‑Lauf einstreuen (44:55, 22.). In den folgenden zwei Angriffen hatten die Gäste dann mehrmals die Chance, den Rückstand wieder einstellig werden zu lassen, aber dreimal ging der Dreier „in and out“. Die nahezu logische Konsequenz: natürlich der Dreier auf der Gegenseite, natürlich wieder durch Jackson-Cartwright. Doch Brose ließ sich davon nicht entmutigen, spielte nun wieder forscher, zielstrebiger, zog oftmals zum Korb, durfte an die Freiwurflinie. Dort allerdings versagten ein ums andere Mal die Nerven – am Ende gab es eine Quote von lediglich 61% (14÷23). Und dennoch: nach einem Prewitt-Dreier und direkt im Anschluss einem von Kyzlink stand es nach gut 27 Minuten nur noch 53:59. Die Moral also stimmte, doch ging da auch noch was? Die Bonner Antwort zunächst und natürlich: ein Dreier, diesmal von Tadda. Aber Bamberg war jetzt da, glaubte nach wie vor an sich. Mit 59:68 ging es ins letzte Viertel.
Der Schlussabschnitt begann mit einem Sengfelder-Dreier, der jedoch postwendend von Morgan gekontert wurde. Es war nach wie vor kein hochklassiges Spiel, jetzt aber ein immer spannenderes. Brose gab sich nämlich nie auf, kam abermals zurück, Mitte des letzten Viertels wieder auf fünf Punkte ran und damit in Schlagdistanz: 74:79. Doch wie schon im Abschnitt zuvor, wann immer die Gäste dachten, das Momentum auf ihre Seite zu bekommen, waren da die Bonner Dreierschützen. Morgan, Jackson-Cartwright, Tadda – wenn es nötig war, war einer der drei zur Stelle. Am Ende sollten die Telekom Baskets Bonn 18 Distanzwürfe treffen und Parker Jackson-Cartwright mit 40 die bis dato meisten Punkte in seiner Karriere erzielen. In Kombination war dies an diesem Nachmittag zu viel für tapfer kämpfende Bamberger, die sich am Ende mit 81:95 geschlagen geben mussten. Viel Zeit zum Trauern bleibt aber nicht, denn bereits am Mittwoch steht die Nachholpartie gegen Würzburg auf dem Programm.
Umfangreiches Jubiläumsprogramm in diesem Jahr
E.T.A. Hoffmann – „Unheimlich fantastisch“
Das Jahr 2022 steht im kulturellen Bamberg ganz unter dem Stern des Gedenkens an Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. Dieser vielseitige Künstler verstarb am 25. Juni 1822. Anlässlich des 200. Todestages sind für dieses Jahr zahlreiche Veranstaltungen geplant.
E.T.A. Hoffmann hatte fünf Jahre in Bamberg verbracht, die ihn als Mensch und Künstler nachhaltig geprägt haben – darauf fußt die Verbundenheit des Künstlers mit dieser Stadt. Unter dem Titel „Unheimlich Fantastisch“ finden in diesem Jubiläumsjahr zahlreiche Veranstaltungen in den verschiedensten Kunstsparten statt, genauso facettenreich und spartenübergreifend wie der Komponist, Literat, Illustrator, Musikkritiker und Jurist einst arbeitete. Darüber informiert das Kulturamt der Stadt Bamberg.
In Bamberg werden Institutionen wie die Bamberger Symphoniker, das ETA Hoffmann Theater, die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und freie Akteure der Kulturszene wie das Theater im Gärtnerviertel, der Rosengarten-Serenaden e.V., das Bamberger Marionettentheater und viele weitere in ihrem Jahresprogramm den Künstler aufnehmen oder thematisieren.
Das gesamte bundesweite Jahresprogramm wird maßgeblich von der Staatsbibliothek Berlin koordiniert und gestaltet. In Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek Bamberg und dem Freien Deutschen Hochstift wurde eine Wanderausstellung zu Leben und Werk Hoffmanns konzipiert. Die als Gesamtschau zu Hoffmann angelegte und an ein breites Publikum gerichtete Schau wird im Frühjahr zunächst im Bibliotheksmuseum der Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden zu sehen sein. Vom 24.07. – 29.10.2022 wird die Ausstellung in Bamberg in der Staatsbibliothek ausgestellt sein. Ende November zieht die Ausstellung dann in das neue Romantik-Museum in Frankfurt am Main.
Sonderausstellung im E.T.A.-Hoffmann-Haus
Neben der ständigen Ausstellung ist in dieser Saison eine Auseinandersetzung zum Thema der Fantasie im Hoffmannschen Sinne zu sehen. Diese entsteht in Kooperation mit der Hegelwoche der Otto-Friedrich-Universität. Sowohl bildende Künstlerinnen und Künstler als auch Autorinnen und Autoren werden beauftragt, Werke beizusteuern, um so dem Wechselspiel von Denken und Fantasieren näher und dem Unergründlichen auf die Spur zu kommen. Das E.T.A.-Hoffmann-Haus öffnet zum 1. Mai 2022 seine Pforten.
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Sascha Haupt wechselt zum Saisonende zu Don Bosco Bamberg
Torwarttrainer verlässt Domreiter
Torwarttrainer Sascha Haupt wird den FC Eintracht Bamberg nach vier Jahren zum Saisonende verlassen und sich zur neuen Saison der DJK Don Bosco Bamberg anschließen, wie der FC Eintracht Bamberg meldet.
Der aktuelle Torwarttrainer der Mannschaften U16 bis U19 Fußballmannschaft teilte dies dem FCE mit. „Die Gründe hierfür waren privater Natur und für uns daher nachvollziehbar und legitim, weswegen wir Sascha für seinen neuen Job nur alles Gute und viel Erfolg wünschen”, so Jugendkoordinator Abi Baskaran. Jugendleiter Wolfgang Scheibe ergänzt: „Natürlich ist es sehr bedauerlich, dass so ein toller Kerl wie Sascha nach jahrelanger Zusammenarbeit sich nun anders orientieren möchte, aber das gehört zum Fußballgeschäft dazu. Sascha weiß, was ich von ihm halte, das hatte ich ihm bereits vor einigen Tagen in einem persönlichen Telefonat mitgeteilt. Ich schätze ihn sehr und möchte mich auch hier nochmal für sein Engagement und Ehrgeiz bedanken. Seit Jahren leistet Sascha erfolgreiche Arbeit im Domreiterleistungszentrum und bringt unsere Jungs weiter. Jeder seiner Schützlinge konnte von seinem Training und seiner Erfahrung profitieren. Persönlich wünsche ich ihm alles Gute, sowohl sportlich als auch privat.“
Sascha Haupt zieht als Fazit zur Jugendarbeit beim FC Eintracht Bamberg, „dass von allen Seiten eine super Arbeit gemacht wird, egal ob auf dem Platz oder von den Verantwortlichen außen rum. Ich kann da zwar nur vom Bereich Torwarttraining ausgehen und sprechen, und da sind wirklich gute Bedingungen vorhanden, um die Spieler und Torhüter weiter nach vorne zu bringen. Ich hoffe, dass der Weg weiter so gegangen wird, um einige Talente vielleicht irgendwann groß rauszubringen. Ich möchte mich auch beim gesamten Verein bedanken, dass ich zur Anfangszeit meiner Torwartschule die Chance und das Vertrauen bekommen habe, beim FCE einzusteigen, um auch mich persönlich weiter zu entwickeln. Für mich war es eine super Zeit und eine super Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Meine Entscheidung, zur DJK Don Bosco zu gehen, war auch keine Entscheidung gegen den Verein, sondern vielmehr um eine Veränderung zu wagen und um neue Erfahrungen zu sammeln. Ich wollte einen weiteren Schritt für mich und meine Torwartschule machen.“
Bamberger Museen
Neue Direktorin im Amt
Zu Beginn des Jahres hat Dr. Kristin Knebel ihre neue Aufgabe als Direktorin der Bamberger Museen angetreten. Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp begrüßten sie bei ihrem Antrittsbesuch.
„Wir sind glücklich, dass wir mit Dr. Kristin Knebel eine renommierte und gut vernetzte Leiterin für unsere Museen gewonnen haben. Gemeinsam mit ihr wollen wir eine inhaltliche Neuausrichtung der Städtischen Museen vorantreiben“, betonen Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp bei ihrem Antrittsbesuch und sagen ihr jegliche Unterstützung bei diesem umfangreichen Vorhaben zu.
Dr. Kristin Knebel tritt die Nachfolge von Dr. Regina Hanemann an und war von 2009–2018 Persönliche Referentin des Generaldirektors der Museen der Klassik Stiftung Weimar und leitete dort seit 20219 die Abteilung „Sammlungen und Wissenschaft“.
Zu Knebels Aufgabenbereich in Bamberg gehört neben der inhaltlichen Neuausrichtung der Städtischen Museen auch die Entwicklung einer Museumsstrategie unter Einbezug der aktuellen Diskussionen in der Museumswelt. Erste spannende Ideen hat die promovierte Kunsthistorikerin für das Historische Museum in der Alten Hofhaltung bereits skizziert: Demnach sollen Welterbekonzept und regionalgeschichtliche Ausstellungsbereiche miteinander verbunden werden, um die Besuchszahlen deutlich zu steigern. Die neue Direktorin hält eine digitale Strategie und die Entwicklung eines Konzepts für Kulturelle Bildung für zentrale Aufgaben. Dazu kommt die Neukonzeption der verschiedenen Ausstellungsstandorte der Museen. Beispielhaft für das Historische Museum in der Alten Hofhaltung auf dem Domberg erläuterte sie erste Ideen: „Die Schaffung von Räumen für selbstbestimmtes Erkunden mit Laborcharakter und eine stärkere Einbindung interaktiver, digitaler Medien, ein neu gestalteter offener und frei zugänglicher Eingangsbereich mit Museumsshop und Café wären aus meiner Sicht ebenfalls denkbar“, erklärt Dr. Kristin Knebel. Für die von den Städtischen Museen genutzten Räume der Alten Hofhaltung möchte sie schon bald mit der Bayerischen Schlösserverwaltung über ein neues Gesamtnutzungskonzept ins Gespräch kommen.
„Mit Dr. Kristin Knebel haben wir eine höchst kompetente neue Leiterin. Sie hat klare Visionen und ist bereit, zum Wohle unserer Museen neue Wege zu gehen. Darauf dürfen sich die Bambergerinnen und Bamberger sowie Gäste unserer schönen Stadt freuen“, betont Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar.
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Brose Bamberg
Spiel gegen Crailsheim abgesagt
Das Spiel von Brose Bamberg am 17. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga gegen die HAKRO Merlins Crailsheim wurde abgesagt. Elias Baggette hat unterdessen seinen noch bis 2024 laufenden Vertrag gekündigt und schließt sich einem ProA-Verein an.
Die Partie des Tabellenelften Brose Bamberg gegen den Siebten, die HAKRO Merlins Crailsheim, hätte am Sonntagabend stattfinden sollen. Brose hat einen Antrag auf Spielverlegung gestellt, da aktuell aufgrund mehrerer positiver Coronafälle nicht genügend Stammspieler zur Verfügung stehen. Die infizierten Spieler haben – auch sicherlich aufgrund der Impfungen – lediglich milde Symptome. Wann die Partie nachgeholt wird, wird zu gegebener Zeit bekanntgegeben.
Baggette kündigt überraschend Vertrag
Unterdessen wurde von Brose Bamberg bekanntgegeben, dass Elias Baggette seinen noch bis 2024 laufenden Vertrag gekündigt hat und sich einem ProA-Verein anschließt. Möglich machte ihm das eine Ausstiegsklausel, die durch den Wechsel an der Cheftrainerposition in Kraft trat. Der 19-Jährige war bereits am Morgen nicht zum Training erschienen, am Nachmittag dann kam die Kündigung. Eine Verabschiedung von der Mannschaft gab es nicht.
Geschäftsführer Philipp Galewski zeigte sich „sehr enttäuscht von Elias. Nicht von der Kündigung und dem Willen nach Veränderung an sich, sondern von der Art und Weise und dem Zeitpunkt. Wir haben viel in seine Ausbildung auf- und abseits des Spielfeldes investiert und in Verbindung mit seinem langjährigen Vertrag einen Entwicklungsplan entworfen, den wir vollumfänglich eingehalten haben. Dass er dann ohne Vorankündigung oder ein Gespräch sowohl die Mannschaft als auch die Organisation im Stich lässt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Wir müssen als Konsequenz dringend mit unseren Nachwuchstalenten dahingehend arbeiten, dass sie ein realistisches Bild über ihren Weg zum BBL-Profi aufgezeigt bekommen, um zukünftig solche Fehlentwicklungen zu vermeiden.“
Elias Baggette kam als 16-Jähriger ins Nachwuchsprogramm Brose Bambergs, wohnte im Jugendinternat Aufseesianum, machte letztes Jahr sein Abitur. Bereits in seinem ersten Jahr absolvierte er neben Spielen für die NBBL-Mannschaft 28 Partien für die Baunach Young Pikes in der ProA, in der anschließenden Spielzeit 2019/2020 wurde er in der ProB zum „Youngster des Jahres“ gewählt und in diverse Juniorennationalmannschaften berufen. In der vergangenen Saison erhielt er seine ersten Bundesligaminuten, zudem war er Leistungsträger beim Bamberger Kooperationsteam BBC Coburg in der ProB. Seit dieser Spielzeit ist Baggette Vollzeitprofi, hat jedoch auf eigenen Wunsch eine Doppellizenz und damit die Teilnahme an Trainingseinheiten und Spielen in Coburg abgelehnt. Brose Bamberg wünschte Elias Baggette für die Zukunft alles Gute.
Stadtjugendamt Bamberg sucht Verstärkung
Kindertagespflegepersonen gesucht
Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen – das gelingt auch mit dem Betreuungsmodell der Kindertagespflege. Das Stadtjugendamt Bamberg ist auf der Suche nach weiteren Kindertagespflegepersonen.
Die Kindertagespflege ist eine gute Alternative zur Betreuung in der Kindertagesstätte und bietet mit einer überschaubaren Anzahl von Kindern eine individuelle, flexible und familienähnliche Betreuung. Bevor die Kindertagespflegepersonen Kinder betreuen dürfen, werden sie durch das „Tagespflege-Management“ des Stadtjugendamtes beraten und auf ihre Aufgaben vorbereitet und qualifiziert. Dabei werden auch die Räumlichkeiten überprüft, in denen die zukünftige Kindertagespflege stattfinden soll. Es muss kindgerecht, sowie genügend Platz zum Spielen und Schlafen vorhanden sein. Auf die Hygiene wird ebenfalls geachtet. Erst mit entsprechender persönlicher und räumlicher Eignung wird die offizielle Pflegeerlaubnis ausgestellt.
„Ein gutes Gespür für Kinder und Erfahrung im Umgang mit ihnen ist das A und O in der Tagespflege“, betont Jessica Metzner vom Stadtjugendamt Bamberg. Dabei sei der individuelle Blick für jedes Kind gefragt. Die Betreuung wird natürlich bezahlt: Im Schnitt erhalten Tagespflegepersonen für eine 35–40-stündige wöchentliche Betreuung eines Kindes circa 850 Euro im Monat.
Die Kindertagespflege ist eine intensive Betreuungsform, denn eine Tagespflegeperson darf maximal 5 Kinder betreuen. „Das findet bei Eltern großen Anklang, da im kleinen Rahmen individueller auf ihre Kinder eingegangen werden kann“, berichtet Barbara Glas-Andersch vom Stadtjugendamt Bamberg. „Wer sich für diese verantwortungsvolle, bereichernde Tätigkeit interessiert, kann sich gerne bei uns melden“, so Glas-Andersch weiter. Aktuell sind in der Stadt Bamberg 25 Tagespflegepersonen tätig und betreuen knapp 90 Kinder.
Interessierte aus dem Stadtgebiet Bamberg dürfen sich mit den zuständigen Ansprechpartnerinnen der Kindertagespflege, Jessica Metzner vom Stadtjugendamt, unter 0951 – 87–1482 (E‑Mail: jessica.metzner@stadt.bamberg.de), und Barbara Glas-Andersch vom Stadtjugendamt unter 0951 – 87–1564 (E‑Mail: barbara.glas-andersch@stadt.bamberg.de) in Verbindung setzen.
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IG BAU fordert „höheren Kontroll-Druck“ in der Region Bamberg
Zoll kontrollierte 240 Baufirmen
Unsaubere Praktiken im Visier: Das Hauptzollamt Schweinfurt, das auch für die Region Bamberg zuständig ist, hat im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres 644 Arbeitgeber in der Region kontrolliert, darunter 240 Baufirmen. Darauf weist die IG Bau hin und fordert, der Staat müsse für einen „höheren Kontroll-Druck“ durch den Zoll sorgen.
Im Fokus der Fahnder waren illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Verstöße gegen geltende Mindestlöhne. Allein Baufirmen bekamen 240 Mal Besuch von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) beim Zoll, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt. Die IG BAU beruft sich dabei auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke (Grüne).
Demnach hatten es die Schweinfurter Zöllner häufig mit Tricksereien beim Lohn zu tun: In der ersten Jahreshälfte leiteten die Beamten in der gesamten Region 310 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein – etwa weil Mindestlöhne unterschritten, gar nicht oder zu spät gezahlt wurden. Hierbei wurden Bußgelder in Höhe von rund 477.000 Euro verhängt – davon 83.200 Euro gegen Bauunternehmen.
„Die Zahlen zeigen, dass es viele Firmen mit der Bezahlung ihrer Beschäftigten nicht so genau nehmen. Sowohl bei den speziellen Branchenmindestlöhnen wie auf dem Bau als auch beim gesetzlichen Mindestlohn“, kritisiert Uwe Behrendt, Bezirksvorsitzender der IG BAU Oberfranken. Der Gewerkschafter begrüßt die Pläne der Ampel-Koalition in Berlin, das gesetzliche Lohn-Minimum auf 12 Euro pro Stunde anzuheben. Allein in der Region Bamberg dürften damit die Einkommen Tausender Menschen spürbar steigen.
Allerdings müsse der Staat sicherstellen, dass sich die Firmen auch an die Vorschriften hielten – und für einen „höheren Kontroll-Druck“ sorgen. Das gelinge jedoch nur, wenn die FKS beim Hauptzollamt Schweinfurt personell erheblich aufgestockt werde.
„Klettert der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro und bleibt es gleichzeitig bei der bisherigen Kontrollquote, ist die Gefahr für Arbeitgeber, bei Mindestlohnverstößen ertappt zu werden, verschwindend gering. Da muss man dann schon von reinen ‚Placebo-Kontrollen‘ sprechen“, so Behrendt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts würden in Deutschland 7,2 Millionen Beschäftigte von einer Mindestlohn-Erhöhung auf 12 Euro profitieren. „Das sind 7,2 Millionen Lohntüten, auf die der Staat zusätzlich einen Blick werfen muss“, betont Behrendt.
Die IG BAU kritisiert zudem ein „staatliches Zuständigkeits-Wirrwarr“ bei den Kontrollen. Das führe häufig dazu, dass Missstände ungeahndet blieben. So seien etwa die Arbeitsschutzbehörden, die über die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und Standards bei Unterkünften ausländischer Beschäftigter wachen, personell unterbesetzt. Außerdem hätten sie im Zuge der Pandemie weitere Aufgaben – wie die Kontrolle der Homeoffice-Verordnung – bekommen. Die FKS des Zolls hingegen kümmere sich um die Prüfung von Lohn- oder Steuerabrechnungen. Bei Verstößen verhänge die FKS zwar Sanktionen gegen die Firmen. Bauarbeiter müssten sich dann aber um den Lohn, um den sie geprellt wurden, selbst kümmern.
„Perspektivisch brauchen wir eine staatliche Arbeitsinspektion, die als übergeordnete Behörde die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte und Sozialvorschriften sicherstellt“, fordert Behrendt. Eine solche „Arbeitskontrolle aus einer Hand“ habe sich etwa in Frankreich und Spanien bewährt. Entscheidend sei hierbei, die Tarifpartner zu beteiligen: „Wenn Gewerkschaften oder Betriebsräte Hinweise an die Arbeitsinspektion herantragen, muss dies ebenfalls zu Ermittlungen führen“, so Behrendt. Außerdem müsse die Behörde etwa bei Mindestlohnverstößen Nachzahlungen an Beschäftigte veranlassen dürfen.
Die IG BAU setzt sich zugleich dafür ein, auffällig gewordene Firmen von der öffentlichen Auftragsvergabe auszuschließen. „Wir brauchen ein ‚Sündenregister‘ für Schwarzarbeit – eine öffentliche Kartei, in der die Betriebe aufgelistet werden, deren Geschäftsmodell auf illegaler Beschäftigung und Lohn-Prellerei beruht“, unterstreicht Behrendt.
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Requiem für Monsignore Anton Otte
Leben im Zeichen der Aussöhnung
Mit einem Requiem im Bamberger Dom ist der jahrzehntelange Einsatz des verstorbenen Priesters Anton Otte für die deutsch-tschechische Aussöhnung gewürdigt worden. Die Trauermesse mit vielen Ehrengästen am Freitag zelebrierte Kardinal Dominik Duka aus Prag, die Predigt hielt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick.
„Anton Otte hat sich sein ganzes Leben für die deutsch-tschechische Versöhnung eingesetzt, und dabei ist ihm Hervorragendes gelungen“, sagte Erzbischof Schick und betonte: „Ohne Versöhnung keine Zukunft.“ Versöhnung sei niemals ein Ist-Zustand, sondern immer ein Prozess und Dauerauftrag. Für Versöhnung brauche es demütige, bescheidene und selbstlose Menschen. Otte habe an die Möglichkeit der Versöhnung geglaubt. Vom Himmel rufe er heute zu: „Lasst euch mit Gott versöhnen und versöhnt euch miteinander!“ Auch in der Gefängnisseelsorge habe Otte den Dienst der Versöhnung ausgeübt. „Der Glaube an Gott, der die Menschheit so sehr liebt, dass er ihre Versöhnung und ihren Frieden will, ist Bedingung und Ansporn zur Vergebung, auch von menschlich Unvergebbarem“, so Erzbischof Schick.
Kardinal Duka, der mit dem Bischof von Pilsen, Tomás Holub, in das „Fränkische Prag“ gekommen war, sagte zu Beginn des Gottesdienstes: „Monsignore Anton Otte hatte ein großzügiges Herz, das nach Versöhnung suchte und nach der Möglichkeit, anderen zu helfen.“ Er sei nicht aufgefallen durch körperliche Größe oder kräftige Statur, sondern durch die Größe seines Geistes und seinen Mut. „Ich bin überzeugt, dass er einen Teil der Geschichte der Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik geschrieben hat“, so der Kardinal von Prag.
Anton Otte wurde am 15. August 1939 im schlesischen Weidenau geboren und verließ 1960 mit seiner Familie als Spätaussiedler seine Heimat, nachdem sein Vater dort hingerichtet worden war. 1967 wurde er zum Priester des Erzbistums Bamberg geweiht. Nach der Kaplanszeit in Ebermannstadt war er viele Jahre in der Gefangenenseelsorge unter anderen in den Justizvollzugsanstalten Bayreuth und Nürnberg sowie als Religionslehrer tätig. Bereits 1977 wurde er Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde Bamberg, die sich der Aussöhnung zwischen Deutschen, Tschechen und Slowaken widmet. Ab 1991 baute er im Auftrag der Ackermann-Gemeinde in Prag eine deutschsprachige katholische Gemeinde auf. Er wurde unter anderem ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden und zum Ehrendomherrn des Königlichen Kollegiatskapitels Sankt Peter und Paul in Prag ernannt, von 2011 bis 2014 war er Propst des zweitwichtigsten Kanonikerkapitels in Böhmen.
Im Anschluss an das Requiem fand die Beisetzung auf dem Bamberger Friedhof statt. Otte war am 28. Dezember im Alter von 82 Jahren in Scheßlitz gestorben.
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Sport als Schlüssel zur Inklusion
Bamberg will Host Town werden
Die Special Olympics World Games finden vom 17. bis 24. Juni 2023 erstmals in Deutschland statt. 170 internationale Delegationen mit Sportlerinnen und Sportlern mit geistiger und mehrfacher Behinderung werden nach Berlin kommen und dort in 26 Sportarten und Unified Sports- Wettbewerben gegeneinander antreten. Das „Host Town Program“ will die Athletinnen und Athleten im Land willkommen heißen. Auch die Stadt Bamberg hat sich für die Aufnahme eines Nationenteams im Vorfeld der Spiele beworben.
„Wir bringen Sportinklusion in Bamberg weiter voran. 2023 könnte das nächste Level bringen“, sagt Matthias Pfeufer, Referent für Bildung, Schulen und Sport der Stadt Bamberg. Bereits im Juli dieses Jahres hat der Stadtrat die Verwaltung damit beauftragt, die Bewerbung als Host Town für die Special Olympics World Games in Berlin auf den Weg zu bringen. Im Oktober war es dann soweit. Ein Motivationsschreiben gestützt von einer Videobotschaft soll für Bamberg als Gastgeberstadt werben. Unter dem Motto „Bamberg l(i)ebt Inklusion“, denn „Jede:r kann etwas – keine:r kann alles. Aber zusammen schaffen wir mehr“ macht die Stadt auf ihre Eignung als Host Town aufmerksam.
Die langjährige Zusammenarbeit mit den Vereinen und Initiativen für Behinderte im Stadtgebiet ist dabei ein großes Plus. Ob die Lebenshilfe Bamberg e. V., die Offene Behindertenarbeit (OBA), die Arbeitsgemeinschaft chronisch-kranker und behinderter Menschen e. V. (ARGE), integra Mensch, goolkids oder auch die Kulturfabrik (KUFA). Sie alle haben es sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, ein wertschätzendes und ressourcenorientiertes Miteinander in der Stadt und der Region zu ermöglichen, heißt es in der Bewerbung.
Prominente Botschafter beim Förderverein goolkids
Auch der Förderkreis goolkids, ein Netzwerk zwischen Kindern, Vereinen, Schulen, Verbänden und Sponsoren macht seit seiner Gründung 2015 von sich reden. Sportliche Inklusion bedeutet hier die Integration von sozial benachteiligten Kindern, ganz egal welcher Herkunft. Dass sie ebenso einen Zugang zum Sport und in Sportvereine erlangen und mit der richtigen Sportausrüstung antreten können, dafür setzt sich goolkids seit diesem Jahr auch mit prominenten Botschaftern ein.
So machen sich die Landtagsabgeordnete Melanie Huml, der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz, die mehrfache Weltmeisterin im Kegeln Daniela Kicker, der Triathlet Chris Dels und die Brüder Jonas und David Ochs von der Rap-Combo Bambägga für den Förderkreis für Kinder stark. Mit ihrem Engagement wollen sie zeigen, wie leicht Inklusion gelingen kann, wenn man die Menschen zusammenbringt und andere Kulturen kennenlernt und respektiert. Denn jede und jeder hat das gleiche Recht, dabei zu sein.
Nachhaltigkeit der Inklusion
„Unsere Idee von Inklusion ist, sie in die Stadtgesellschaft hineinzutragen“, sagt Matthias Pfeufer, „etwa durch inklusive Musikgruppen und Sportteams. Dabei steht weniger die Leistung im Vordergrund, sondern mehr der Spaß und das Miteinander.“ Aus Zufälligkeiten der Begegnung sollen Regelmäßigkeiten werden, denn Inklusion muss auf Nachhaltigkeit angelegt werden. „Aus Begegnungen können spannende Projekte entstehen, an denen gemeinsam gearbeitet wird.“
Während Inklusion im Bildungsbereich beispielsweise an der Grundschule Bamberg-Gaustadt, am Dientzenhofer-Gymnasium und an der Adolph-Kolping-Berufsschule bereits stattfindet, biete die sportliche Inklusion im Freizeitbereich ein weiteres breites Feld, das sich eröffnet, damit später auch die Integration im Beruf und somit auf dem Arbeitsmarkt gelingen kann.
„Wir brauchen außerhalb des formalen Schulsystems auch andere Formen der Begegnung für Inklusion und Integration. Unser Ziel ist es, in allen Entwicklungsprozessen der Kommune Inklusion als Leitkategorie zu verankern. Der Weg geht über die Sicherstellung der sozialen Teilhabe für alle Menschen in der Stadtgesellschaft“, so Pfeufer, „dabei sollten wir nicht vergessen, dass es auch Menschen gibt, die besondere Unterstützung brauchen, um teilhaben zu können.“
Viele positive Beispiele für Inklusion im Sport, in der Kultur und auch im Arbeits- und Erwerbsleben gebe es bereits. Bamberg präsentiere sich daher als ideale Gastgeberstadt für die Aufnahme einer Länderdelegation des großen Sportfestes Special Olympics World Games.
Hoffnung auf mittelgroßes Nationenteam
Die Chancen auf einen Erfolg stehen gut, so die Einschätzung des Vorbereitungsteams. Die Verkehrslogistik mit einer Anbindung auf der Verkehrsachse München-Nürnberg-Berlin mit direkten ICE-Verbindungen sowie die Verfügbarkeit geeigneter Unterkünfte bieten die Möglichkeit zur Aufnahme eines mittelgroßen Nationenteams von bis zu 50 Personen. „Wie groß die Delegation wird, wissen wir wohl erst Anfang 2023. Entscheidend dafür sind auch die nationalen Qualifikationswettbewerbe im Sommer 2022“, meint Pfeufer.
12 Partner, Organisationen und Vereine
Ob die Bewerbung erfolgreich war, wird frühestens Mitte Januar bekannt gegeben. Ideen für das mögliche Programm in Bamberg für ein Nationenteam, das fünf Tage vor Beginn der Spiele in der jeweiligen Gastgeberstadt ankommen soll, gibt es dennoch schon.
„Neben dem Akklimatisieren und Absolvieren verschiedener Trainingseinheiten ist beispielsweise ein offener kultureller Abend in der Kulturfabrik (KUFA) geplant sowie ein größeres Willkommensfest“, erzählt Pfeufer.
Das lokale Organisationskomitee werde Anfang 2022 erstmals zusammenkommen. Viele Non-Profit-Organisationen, Vereine und Institutionen, die der inklusiven Begegnung offen gegenüber stehen, haben bereits Interesse an der Organisation des Rahmenprogramms für die Athletinnen und Athleten signalisiert. „Wir haben bereits 12 Partner, Organisationen und Vereine, die aktiv mitgestalten wollen“, sagt der Sportreferent.
Die Ideen und Informationen dazu sollen weit in 2022 und 2023 hineingetragen werden. So werde Inklusion beispielsweise auch Hauptthema beim Neujahrsempfang des Bamberger Oberbürgermeisters Andreas Starke im nächsten Jahr sein. „Es ist vorgesehen, dass dort auch Menschen mit Beeinträchtigung zu Wort kommen, um das Programm gemeinsam zu gestalten.“
Während Bamberg plant, sich im Vorfeld der Special Olympics World Games als Gastgeberstadt ganz sportlich-inklusiv, bunt und vielfältig zu zeigen, wird nach den Wettkämpfen allerdings kein Nationenteam in seine Gastgeberstadt zu einer nochmaligen Siegesfeier zurückkehren.
„Wir werden in einer kleinen Gruppe nach Berlin fahren und unsere Delegation sowie hoffentlich auch Sportlerinnen und Sportler aus Bamberg und der Region anfeuern“, sagt Pfeufer. Ein Gegenbesuch werde vielleicht in der Zukunft vorstellbar.
In der aktuellen Phase der Aufbruchstimmung sind die Weichen für die Host Town gestellt. Doch was, wenn Bamberg nicht Gastgeberstadt wird? „Selbst wenn es mit der Host Town nicht klappen sollte, machen wir in jedem Fall weiter und bleiben an den Entwicklungsprozessen dran, um die Inklusion in unserer Stadt noch breiter zu verankern. Das ist unser selbst gesetzter Anspruch“, sagt Matthias Pfeufer.