Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fordert verbindliche Standards für mehr Bildungsqualität in Bund und Bayern. Für die Verbesserung der Bildungsqualität in Bund
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„Bildungserfolg mit Datenbasis prüfbar machen, Lernzeiten flexibilisieren“
vbw fordert verbindliche Standards für mehr Bildungsqualität in Bund und Bayern
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fordert verbindliche Standards für mehr Bildungsqualität in Bund und Bayern. Für die Verbesserung der Bildungsqualität in Bund und Freistaat brauche es mehr Verbindlichkeit, also die abgestimmte, verantwortungsvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten vom Staat über Bildungsinstitutionen bis zu jedem Einzelnen.
Im Bildungssystem müsse jedem Akteur klar sein, welche Pflichten er zu erfüllen hat und wann Anstrengung erforderlich ist. Um Bildungserfolg überprüfbar zu machen, müssen handfeste Daten erhoben und verlässliche, verbindliche Qualitätsstandards eingeführt werden. Das geht aus dem aktuellen Gutachten „Bildungsleistung durch mehr Verbindlichkeit“ des von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. initiierten Aktionsrats Bildung hervor.
„Deutlich zielführender als freundliche Unverbindlichkeit ist Klartext. Denn das Problem mit der Unverbindlichkeit ist, dass sie zu vieles offen lässt und sie keine Transparenz schafft über Erfolge und Misserfolge. Darum brauchen wir für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes zwingendermaßen Verbindlichkeit. Es muss jedem Bildungsakteur klar sein, welche Pflichten zu erfüllen sind und wann Anstrengung erforderlich ist. Die Schülerinnen und Schüler sind unsere Fachkräfte von morgen. Wir müssen sie zu mehr Eigenverantwortung beim Lernen motivieren und gleichzeitig dabei unterstützen, ihre Basiskompetenzen zu entwickeln und zu verbessern“, machte vbw Präsident Wolfram Hatz im Rahmen der Veranstaltung klar und ergänzte: „Momentan erreichen 15 Prozent der Neuntklässler nicht den Mindeststandard für den ersten Schulabschluss im Lesen. Im Freistaat sieht die Lage mit zwölf Prozent etwas besser aus, es herrscht aber Handlungsbedarf. Oft bleibt die grundlegende Kompetenzförderung auf der Strecke, gleichzeitig fehlen verbindliche Standards, um den Bildungserfolg sicherzustellen. Die Bayerische Staatsregierung hat nach dem neuerlichen PISA-Schock wichtige Weichen gestellt. Was den Bund betrifft, sollte der PISA-Bundesländervergleich wieder aufgenommen werden, um eine evidenzbasierte Weiterentwicklung des Bildungssystems zu ermöglichen.“
Im Freistaat trage die PISA-Offensive der Bayerischen Staatsregierung mit verbindlichen Sprachtests eineinhalb Jahre vor der Einschulung und der verstärkten Förderung der Kernkompetenzen in der Grundschule bereits zu einer gesteigerten Bildungsqualität bei. „Ausgehend davon brauchen wir nun einen Maßnahmenplan, der alle weiteren Bildungsphasen systematisch in den Blick nimmt. Die Heterogenität der Lernenden ist gestiegen. Indem wir Lernzeiten flexibilisieren, können wir auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten besser eingehen“, führte Hatz aus und fordert, in dem Zuge, auch die dritte und vierte Klasse sowie den Übertritt in die weiterführenden Schulen beweglicher zu gestalten. „Wir müssen sicherstellen, dass ein grundlegendes Kompetenzniveau erreicht wird. Im Zuge des demografischen Wandels sind unsere Unternehmen auf jede junge Nachwuchskraft angewiesen. Wir können es uns nicht leisten, dass Kinder und Jugendliche im Bildungssystem den Anschluss verlieren.“
Prof. em. Dr. Rudolf Tippelt, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied des Aktionsrats Bildung, erklärte die Idee zum Gutachten: „Gibt es eine Erklärung für das Versagen des deutschen Bildungssystems trotz zahlloser Empfehlungen und Reformen Bemühungen? – Der Aktionsrat Bildung prüft die Hypothese, ob deren Verbindlichkeit und Angemessenheit zur Vermeidung von Anstrengung und zum Erhalt von Entscheidungsspielräumen ignoriert wurde.”
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Internationaler Tag der Bildung am 24. Januar
vbw betont Schlüsselrolle von Bildungsqualität für Wettbewerbsfähigkeit
Mit dem Internationalen Tag der Bildung am 24. Januar erinnert die Weltgemeinschaft an ihre Verpflichtung, im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda bis zum Jahr 2030 für alle Menschen weltweit und ein Leben lang für gute, inklusive und chancengerechte Bildung zu sorgen. Anlässlich des Welttages betont die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. den Stellenwert von Bildungsqualität für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und des Freistaats
„Damit unsere Unternehmen langfristig wettbewerbs- und zukunftsfähig bleiben, sind sie auf qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte angewiesen. Die Grundlage für die Nachwuchskräftesicherung legen wir in der Schule, indem wir Kindern und Jugendlichen flächendeckend qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Bildungsangebote zur Verfügung stellen“, macht vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt klar.
Insbesondere digitale Kompetenzen sind laut vbw am Arbeitsmarkt inzwischen Schlüsselfertigkeiten. „Wir müssen die Digitalisierung an bayerischen Schulen vorantreiben, digitale Lehr- und Lernformate in Unterricht als ‚New Normal‘ verankern und die jungen Menschen dabei unterstützen, kontinuierlich digitale Souveränität zu entwickeln“, führt Brossardt aus. Das gehe auch aus der Studie „Digitale Bildung an Bayerischen Schulen zwischen Pandemie und KI“ hervor, die vom Lehrstuhl für empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie der LMU München im Auftrag der vbw erstellt und Ende vergangenen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Digitalisierung an Bayerischen Schulen habe sich in den vergangenen Jahren spürbar beschleunigt. „Wir müssen den Schub nutzen und insbesondere beim Einsatz von KI momentan noch ungenutzte Potenziale heben“, bilanziert Brossardt.
Dass der Bildungsstandort Bayern bereits hohe Bildungsqualität vorweisen kann, zeige der erneute zweite Platz des Freistaats beim Bildungsmonitor 2024 der Initiative Neue Marktwirtschaft (INSM). „Unser Schulsystem ist traditionell stark. Der Nachwuchs hat hier in Bayern gute Voraussetzungen, um früh die Grundlagen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu schaffen“, betont Brossardt. „Wir dürfen uns mit Blick auf das bundesweit insgesamt abnehmende Bildungsniveau darauf aber nicht ausruhen. Im Gegenteil, wir müssen die guten Bildungsangebote im Freistaat schulartübergreifend konsequent weiterentwickeln. Der Nachwuchs braucht individuelle und differenzierte Förderung, insbesondere bei der Sprachkompetenz. Sie schafft fächerübergreifend die Grundlage für den schulischen Erfolg unserer Fachkräfte von morgen.“
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Digitalisierung und Pflege
Caritasverband Bamberg schließt Digitalisierung in Pflegeeinrichtungen ab
Zum Ende des Jahres hat der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg einen Schritt Richtung seiner Digitalisierung unternommen. Nach einer Einführungszeit von zweieinhalb Jahren hat der Verband nun die Implementation einer Software abgeschlossen, mit der er die Pflegeprozesse in mehr als 40 Pflegeeinrichtungen fast vollständig digitalisiert wurden.
Anhand der Digitalisierung durch diese Software ist es laut einer Mitteilung der Caritas möglich, den Pflegeprozess von der Anamnese über den Beginn von Maßnahmen bis hin zum Berichtswesen und der Evaluation digital zu steuern. Die Lösung mit der Bezeichnung „pps“ (Pflegeprozesssteuerung) kommt damit ab sofort in den derzeit 43 Pflegeeinrichtungen auf dem Gebiet der Erzdiözese Bamberg zum Einsatz. Dazu zählen Caritas-Sozialstationen, ambulante Pflegedienste und Tagespflegeeinrichtungen.
Im Rahmen des Projektabschlusses am 12. November würdigte der Caritasverband Bamberg diesen Schritt. „Gerade in der Pflege kommt es immer noch auf Sie als Mensch an.“ Mit diesen Worten wandte sich der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg, Michael Endres, an die zahlreichen Leitungskräfte, die in der Bamberger Caritas-Zentrale erschienen waren.
Aber das heiße nicht, fuhr Endres fort, dass in der häuslichen Pflege nicht auch moderne Technik eingesetzt werden könne. Denn digitale Werkzeuge würden die Abläufe, die Verwaltungsarbeit, die Dokumentation und nicht zuletzt die Steuerung des jeweils einzelnen Pflegefalls sowie die Pflege am Menschen verbessern und für die jeweiligen Pflegekräfte erleichtern. Das zeige dieses Projekt sehr deutlich. Dafür bedankte sich Endres bei den Leitungen der Sozialstationen und ihren Mitarbeitenden. Außerdem sprach der Vorstandsvorsitzende den Projektleitenden des Diözesan-Caritasverbandes Bamberg, Eva Linke und Klemens Kestel sowie Silvia Besold einen großen Dank aus und beglückwünschte das Team für den erfolgreichen Projektabschluss.
Digitalisierung in 1.700 Köpfe bringen
Stand heute arbeiten etwa 1.700 Mitarbeitende unmittelbar an Patient:innen mit dem neuen System. „Die Kolleginnen und Kollegen sind von dem neuen System so begeistert, die wollen das gar nicht mehr hergeben“, sagt Eva Linke, die beim Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg gemeinsam mit Klemens Kestel für das Projekt zuständig ist.
Dieser Erfolg ist laut Caritas auch dem Projektmanagement der beiden Verantwortlichen geschuldet, die sich vor allem auch dem Thema Schulung in großem Umfang widmeten. Dabei qualifizierten Linke und Kestel zunächst insgesamt 109 Pflegefachpersonen aus den Einrichtungen zu sogenannten Multiplikatoren. Diese wurden anschließend damit beauftragt, diesen letzten Schritt in der Digitalisierung der Pflege zu begleiten und in die Köpfe der Kolleginnen und Kollegen zu bringen.
Die eingesetzten Software-Module sind sie in der Lage, auch mit der neuesten Entwicklung pps zu kommunizieren und sich untereinander zu vernetzen. Somit erhalten alle an der Pflege Beteiligten sofort einen vollständigen Überblick über alle für sie relevanten Daten. Zeitaufwändige und komplizierte Papier- und Schreibarbeit gehört laut Mitteilung durch die Digitalisierung der Vergangenheit an. Stattdessen erfassen Pflegekräfte Informationen heute per mobilem Endgerät oder Desktoprechner binnen kürzester Zeit und können Patientendaten zeit- und ortsunabhängig sofort abrufen, analysieren und auswerten.
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Mit chatGPT erstellter Antrag
Volt-ÖDP-Bambergs Mitte: Wie weit ist die Digitalisierung der Stadtverwaltung?
Der Ausschussgemeinschaft Volt-ÖDP-Bambergs Mitte im Stadtrat geht die Digitalisierung der Stadtverwaltung nicht transparent genug voran. Darum hat sie Oberbürgermeister Starke in einem teilweise von chatGPT erstellten Antrag aufgefordert, einen Sachstandsbericht zur Digitalisierung vorzulegen.
Wie die Ausschussgemeinschaft Volt-ÖDP-Bambergs Mitte mitgeteilt hat, setzt sie sich dafür ein, die Digitalisierung der Stadtverwaltung Bamberg voranzutreiben. Entsprechend begrüße sie das vor etwa drei Jahren begonnene Smart City-Projekt. Dieses Digitalisierungsvorhaben soll die digitale Transformation und Vernetzung der Stadt ausweiten, um der Stadtgesellschaft die Digitalisierung so nutzbar wie möglich zu machen. Die Ausschussgemeinschaft selbst lässt ihre Texte bereits teilweise von der Texterstellungssoftware chatGPT schreiben.
Um zu erfahren, wie weit es um die Digitalisierung der Verwaltung steht, hat die Ausschussgemeinschaft nun einen Antrag gestellt, dem Stadtrat noch vor der Sommerpause einen entsprechenden Sachstandsberichts vorzulegen.
Dieser Bericht, fordern Volt, ÖDP, Bambergs Mitte und chatGPT, soll einen Überblick darüber geben, welche Maßnahmen bisher umgesetzt wurden und welche Probleme und Herausforderungen bestehen. Außerdem soll er den Mittelbedarf der nächsten Jahre für die Digitalisierung erläutern und die zur Verfügung stehenden Strukturen und die Kompetenzverteilung in der Verwaltung beleuchten.
„Die Digitalisierung der Stadtverwaltung Bamberg ist eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre, um die Effizienz und Servicequalität der Verwaltung sicherzustellen und den Bürgerinnen und Bürgern ein zeitgemäßes Angebot bieten zu können“, sagt Hans-Günter Brünker, Sprecher der Ausschussgemeinschaft. „Deshalb fordern wir die Stadt Bamberg auf, diesen Weg gemeinsam mit dem Stadtrat zu gehen, denn nur so können wir erreichen, dass die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben.“
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Versorgung von Krebserkrankungen
Bayern will Chancen der Digitalisierung nutzen
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar darauf hingewiesen, dass der Kampf gegen Krebs auch während der Corona-Pandemie nicht vernachlässigt werden darf. Holetschek betonte um noch besser in der Forschung zu werden, wolle der Freistaat die Chancen der Digitalisierung stärker nutzen.
Forschung sei das wirksamste Mittel gegen Krebs, so der Gesundheitsminister. „Wir sind hier schon gut aufgestellt, aber mein Anspruch ist es, noch besser zu werden. Dabei müssen wir auch die Chancen der Digitalisierung stärker nutzen – und das tun wir: Wir unterstützen Projekte wie das Bayernweite-Onkologische-Radiologie-Netzwerk – kurz ‚BORN‘ –, von dem ich mir viel verspreche. Gemeinsam mit dem Bayerischen Wissenschaftsministerium fördern wir das Projekt mit 850.000 Euro.“
Der Bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler erklärte: „Mit dem Kooperationsprojekt ‚BORN‘ gehen unsere bayerischen Universitätsklinika einen weiteren innovativen Schritt, mit dem sie die Diagnostik und Therapie von Krebs verbessern und dank modernster digitaler Technologien auf ein neues Level heben. Gerade im medizinischen Bereich sehen wir immer wieder, wie Menschen von technischem Fortschritt und Forschung profitieren können. Ich bin sehr zuversichtlich, dass auch die in ‚BORN‘ gewonnen Erkenntnisse langfristig Leben retten werden.“
Bei BORN kooperieren die sechs bayerischen Universitätskliniken, die im Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) zusammengeschlossen sind, und die Brainlab AG mit deren Tochtergesellschaft Mint Medical GmbH. Gemeinsam erarbeiten und etablieren sie einheitliche, strukturierte und standardisierte Befundberichte in der onkologischen Bildgebung in den Kliniken.
Holetschek betonte, BORN soll die Behandlung von Krebspatienten zunächst in den bayerischen Universitätskliniken erheblich verbessern. In einem weiteren Schritt könnten die im BORN Projekt entwickelten Untersuchungsstrategien dann auf andere Krankenhäuser und Radiologische Praxen übertragen werden – sodass Patientinnen und Patienten in ganz Bayern davon profitieren. „Im BORN Projekt wird eine weltweit einmalige Datengrundlage zur Entwicklung bildbasierter Biomarker und KI-Verfahren entstehen, die für wissenschaftliche Untersuchungen, aber auch für die Pharmazeutische Industrie und Medizinproduktehersteller genutzt werden kann“, so Holetschek.
Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache
Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF, bekräftigte: „Das BORN Projekt ergänzt das BZKF um eine vernetzende Komponente, welche die gemeinsame Standardisierung, Auswertung und Etablierung quantitativer, bildbasierter Biomarker unterstützt. Der Bildgebung kommt bei der Diagnose und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen eine Schlüsselrolle zu. Eine Harmonisierung bei der Erfassung und Auswertung der Bildgebung soll zu einer einheitlichen Befunderhebung bei Tumorerkrankungen führen. Wir freuen uns, dieses wichtige klinische Projekt zur Verbesserung der Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Bayern mit der Unterstützung des Freistaat Bayerns voranzutreiben.“
Minister Holetschek sagte: „Ein weiteres Projekt, das wir fördern und das nun bereits vielversprechende erste Ergebnisse erzielt hat, ist ‚digiOnko‘. Ziel des Projektes ist es, mithilfe digitaler Medizin Brustkrebs besser vorzubeugen und zu behandeln. Wir fördern das Projekt mit rund 5,4 Millionen Euro. Es läuft noch bis ins Jahr 2024.“ Bei digiOnko arbeiten das Universitätsklinikum Erlangen, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das Universitätsklinikum Würzburg, das Universitätsklinikum Regensburg, der Medical Valley EMN e.V., die Siemens Healthcare GmbH und die Novartis Pharma GmbH zusammen.
Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Minister erklärte: „Viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Deswegen ist die Vorsorge so wichtig und niemand sollte sich von der Corona-Pandemie davon abbringen lassen, Vorsorgeangebote wahrzunehmen. Krebs ist in der Corona-Pandemie nicht weniger aggressiv. Die Ärztinnen und Ärzte haben in ihren Praxen höchste Hygiene-Standards etabliert und Schutzmaßnahmen getroffen.“
Das BZKF bietet mit dem BürgerTelefonKrebs einen kostenfreien Telefonservice für Fragen zum Thema Krebs und die Vermittlung von Anlaufstellen für Vorsorgeuntersuchungen an. Dieser ist unter der Telefonnummer 0800–85 100 80 zu erreichen.
Holetschek unterstrich, das Innovationsbündnis gegen Krebs bündele die Kräfte von Politik, Wirtschaft, Ärzteschaft, Krankenkassen sowie Patientenvertreterinnen und ‑vertretern und wolle Bayern zum Impulsgeber der Nationalen Dekade gegen den Krebs machen. „Wir wollen gemeinsam den Wettlauf gegen den Krebs gewinnen. Und wir wollen, dass alle Betroffenen so schnell wie möglich von der Forschung und von Innovationen profitieren. Deshalb bin ich sehr gerne Schirmherr des Bündnisses.“
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Städtische Digitalisierung
Data Policy für die Smart City
Seit knapp zwei Jahren ist Bamberg Modellkommune des Projekts Smart City. Das heißt, seit knapp zwei Jahren sammelt und speichert die Stadt Daten über die Möglichkeiten digitaler Vernetzung zwischen Bevölkerung und Verwaltung. Nun kann online diskutiert werden, wie mit diesen Daten umgegangen werden soll.
2020 hat das Innenministerium Bamberg als eine Modellkommune für das Projekt Smart City ausgewählt. Hier, genau wie in 73 anderen Kommunen in Deutschland, baut Smart City Digitalisierung, digitale Transformation und Vernetzung aus. Das Ziel ist: Den Akteurinnen und Akteuren einer Stadtgesellschaft Digitalisierung so nutzbar wie möglich zu machen. Smart City möchte ihre Lebensqualität verbessern und sie die Änderungsprozesse mitgestalten lassen.
Die schlaue Stadt könnte so zum Beispiel Kommunikationstechnologien wie Apps nutzen, um sämtliche städtischen Angebote für Familien zu bündeln. Apps in deren Entwicklung Familien ihre Vorstellungen aber einbringen können.
Aber wo Digitalisierung immer wichtiger wird, dürfen auch Fragen des Datenschutzes und der Datenerhebung nicht außer Acht gelassen werden. In Bamberg als Smart City gilt es nun, einen einheitlichen Umgang mit den erhobenen Daten in den kommenden digitalen Projekten der Stadt zu pflegen. Wie steht es um den Schutz persönlicher Daten? Welche Daten sollten unbedingt öffentlich und transparent sein?
Entwicklung einer Datenrichtlinie
Dafür möchte die Stadt eine „Data Policy“ (Datenrichtlinie) entwickeln. Als ersten Schritt hat sie in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität eine Studie in Auftrag gegeben, um zu untersuchen, welche Vorgehensweisen sich in anderen Smart Cities in Sachen Data Policy bewährt haben.
Wer interessiert ist, kann diese Studie nun unter www.bamberg-gestalten.de anschauen, nachlesen und kommentieren. Ende Januar wird sich die Smart City eine erste Version ihrer Data Policy geben, um diese ihrerseits für etwa sechs Wochen online zur Diskussion zu stellen.
Die Ergebnisse der öffentlichen Diskussion zur Data Policy der Smart City sollen dann in Richtlinien für die Stadt umgewandelt, veröffentlicht und schließlich vom Stadtrat verbindlich für alle Daten-Projekte der Stadt, insbesondere für alle der Smart City, beschlossen werden.
„Die Meinung der Stadtgesellschaft ist uns in dieser Angelegenheit besonders wichtig“, sagt Digitalisierungsreferent Dr. Stefan Goller, „denn wir möchten erreichen, dass die Stadt Bamberg Daten noch sinnvoller nutzen kann – zum Beispiel zur Erfassung von Verkehr oder zum Messen von Luftverschmutzung. Gleichzeitig wollen wir aber auch möglichst sparsam Daten erfassen, persönliche Daten schützen und die Bürgerinnen und Bürger informieren, wo und zu welchem Zweck wir Daten sammeln.“
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Digitale Lehre
Millionenförderung für Universität Bamberg für zwei zukunftsweisende Projekte
Neuartige digitale Lehr-Lernkonzepte entwerfen, Dozierende bei deren Umsetzung umfassend unterstützen und entsprechende technische Lösungen bereitstellen: Das ist die Vision von zwei Projekten, die ab dem 1. August 2021 starten werden. Dafür bekam die Otto-Friedrich-Universität Bamberg eine Förderung bewilligt.
Ziel der Projekte ist es, den aktuellen Digitalisierungsschub zu nutzen, um die Hochschullehre neu zu denken und strategisch weiterzuentwickeln. Insgesamt bis zu 4,1 Millionen Euro erhält die Otto-Friedrich-Universität Bamberg dafür aus der ersten Förderbekanntmachung „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ des Bund-Länder-Programms „Innovation in der Hochschullehre“. Bis zu 3,7 Millionen Euro entfallen auf das Projekt „Digitale Kulturen in der Lehre entwickeln“ (DiKuLe). Bis zu 390.000 Euro auf „Qualität digital gestützter Lehre an bayerischen Hochschulen stärken“ (QUADIS), ein Verbundprojekt, an dem sich die Universität Bamberg gemeinsam mit elf bayerischen Hochschulen und drei hochschulübergreifenden Einrichtungen beteiligt.
„Das Projekt DiKuLe gibt uns die Möglichkeit, die Lehre an der Universität Bamberg zukunftsfähig zum Wohle unserer Studierenden weiterzuentwickeln und dabei sowohl die Chancen digitalisierter Formate als auch die Potenziale von Präsenzlehre konstruktiv zu integrieren. Zugleich können wir dank QUADIS einen wertvollen Beitrag in der bayernweiten Entwicklung moderner Fort- und Weiterbildungsangebote leisten“, freut sich der Vizepräsident für Lehre und Studierende Prof. Dr. Stefan Hörmann, der beide Bamberger Förderbewerbungen für die Universitätsleitung verantwortet, über den Doppelerfolg. Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach ergänzt: „Dank unseres Erfolgs im Rahmen der Hightech Agenda Bayern können wir die informatischen und technischen Aspekte in allen Fakultäten deutlich stärken und die interdisziplinäre Zusammenarbeit noch weiter ausbauen. Daraus ergeben sich insbesondere auch für diese beiden aktuellen Vorhaben außergewöhnliche Perspektiven und Möglichkeiten.“
Drei Maßnahmen werden für die Lehre an der Universität Bamberg in den kommenden Jahren richtungsweisend sein
Im Projekt DiKuLe arbeiten künftig über 30 Lehrende aller vier Bamberger Fakultäten in drei Maßnahmen zusammen, um die universitätsweite Digitalisierung in der Lehre voranzutreiben. Die erste Maßnahme widmet sich der Videogestaltung und ‑produktion. Entwickelt wird dazu unter anderem eine Open-Source-Lösung zur Gestaltung interaktiver Videos auf Online-Lernplattformen wie Moodle oder Panopto. „Damit möchten wir die Lehrenden dabei unterstützen, ihre didaktischen Konzepte mit vielfältigen und abwechslungsreichen digitalen Formaten zu realisieren“, sagt Prof. Dr. Julia Franz, die den Projektantragantrag als ehemalige Vorsitzende des Beirats der Akademie für Schlüsselkompetenzen und wissenschaftliche Weiterbildung gemeinsam mit dem Sprecher des Chief Information Office, Prof. Dr. Dominik Herrmann, federführend koordiniert und geschrieben hat. „Beiden gebührt unser größter Dank. Kollegin Franz und Kollege Herrmann haben höchst erfolgreich ein fakultätsübergreifendes Team geleitet und die gewaltige Herausforderung großartig gemeistert“, bedankt sich Stefan Hörmann im Namen der Universitätsleitung.
Um die Frage, wie Online-Lehre didaktisch gestaltet sein sollte, um Studierende bestmöglich zu motivieren und Lernanreize zu schaffen, geht es in der zweiten Maßnahme. Dazu werden zum Beispiel Open-Source-Werkzeuge entwickelt, mit denen Studierende individuelles Feedback zum Lernfortschritt erhalten und dadurch ihr Zeitmanagement verbessern können. Maßnahme Nummer drei widmet sich speziell der lehramtsbezogenen Hochschullehre. In den sechs bereits bestehenden beziehungsweise sich im Aufbau befindlichen Lehr-Lern-Laboren der Universität erproben Dozierende und Studierende gemeinsam, wie sich E‑Learning und Präsenzlehre sinnvoll und gewinnbringend verknüpfen lassen. „Alle Maßnahmen werden projektbegleitend evaluiert“, erklärt Dominik Herrmann. „Und eine eigens eingerichtete Koordinationsstelle wird das Erreichte innerhalb der Universität Bamberg verankern. Die entwickelten Werkzeuge und Formate werden wir natürlich auch anderen Hochschulen zur Verfügung stellen.“
Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften: gemeinsam eine neuartige Weiterbildungsstrategie entwickeln
Ziel des Verbundprojekts QUADIS ist es, die hochschuldidaktische Weiterbildung bayernweit auf einem hohen Qualitätsniveau zu digitalisieren und zu flexibilisieren. Für Dozentinnen und Dozenten soll ein umfassendes Fort- und Weiterbildungsangebot zu digital gestützter Lehre entwickelt, dabei entstehendes Arbeits- und Lernmaterial allen Interessierten zugänglich gemacht werden. Der wissenschaftliche Austausch zu Online-Lehre wird – ein Novum – nicht nur zwischen Universitäten, sondern auch zwischen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften initiiert und intensiviert, um die studierendenorientierte Hochschullehre in Bayern nachhaltig zu stärken. Die Universität Bamberg wird dabei insbesondere ihre Expertise im Bereich Transferunterstützung sowie zu Lernprozessen in analogen, hybriden und digitalen Formaten einbringen.
Die beiden Projekte „Digitale Kulturen in der Lehre entwickeln“ und „Qualität digital gestützter Lehre an bayerischen Hochschulen stärken“ starten am 1. August 2021, die Laufzeit beträgt 36 Monate bis Ende Juli 2024. Insgesamt gingen bei der Stiftung Innovation in der Hochschullehre 264 Anträge ein, 139 Projektvorhaben wurden als förderwürdig eingestuft, darunter 115 Einzel- und 24 Verbundanträge. Die Universität Bamberg hat sich mit einem Einzel- und im Rahmen eines Verbundantrags um die Förderung beworben, beide Anträge durchliefen das mehrstufige Auswahlverfahren erfolgreich. Nächster Schritt ist die Einreichung eines konkreten Finanzierungsplans, nach dessen Prüfung im Sommer 2021 die jeweils endgültigen Fördersummen feststehen.
Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler würdigt den Erfolg: „Diese Förderentscheidung bescheinigt unseren Hochschulen auch auf dem für die Zukunft der Lehre zentralen Feld der Digitalisierung kreativen Pioniergeist und vielversprechende Konzepte. Das macht mich stolz und ist ein echter Mehrwert für unsere Studentinnen und Studenten.“
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Matthias Graßmann ist neuer Präsident der HWK für Oberfranken
„Jetzt gemeinsam nach vorne sehen und Herausforderungen geschlossen angehen“
Die Vollversammlung der Handwerkskammer für Oberfranken hat in ihrer Sitzung am Montag die Weichen gestellt und Dipl.-Ing. (FH) Matthias Graßmann aus Bamberg mit deutlicher Mehrheit zum neuen Präsidenten der Handwerkskammer gewählt. Neuer Vizepräsident (Arbeitgeberseite) ist Metzgermeister Christian Herpich aus Hof, neu im Vorstand der Kammer ist Zimmerermeister Günther Stenglein aus Kulmbach.
Graßmann griff in seinem kurzen Statement nach der Wahl das Bild auf, das Ministerialrat Dr. Peter Stein (Bayerisches Wirtschaftsministerium) zuvor gezeichnet hat. „Damit beginnt jetzt ein neuer Zeitabschnitt, ein neues Kapitel der Handwerkskammer“, sagte der neue Präsident. „Dieses wird von Transparenz und Offenheit und von einem fairen Miteinander geprägt sein.“
Der neu gewählte Präsident appellierte an seine Kolleginnen und Kollegen, jetzt gemeinsam nach vorne zu sehen und die Herausforderungen geschlossen anzugehen. „Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen“, zitierte Graßmann Aristoteles. „Jetzt kann die Handwerkskammer wieder das Ganze in den Blick nehmen und die Zukunftsthemen des Handwerks angehen.“ Diese seien, so Graßmann, vor allem die Nachwuchssicherung im Handwerk, die Modernisierung der Schulungszentren der Handwerkskammer, das Thema Unternehmensnachfolge, die Digitalisierung und Innovation sowie die Zusammenarbeit mit den Kreishandwerkerschaften und Innungen in der Region. „Wir haben hier schon vieles begonnen und sind auf gutem Wege.“ Der Präsident skizzierte auch die Vorstellungen, wie sich der nun wieder vollzählige Vorstand das künftige Miteinander in der Vollversammlung und im oberfränkischen Handwerk wünsche. „Wir möchten auch in der Vollversammlung mehr Austausch, mehr Diskussionen, die gerne auch kontrovers sein dürfen – aber bitte immer sachlich bleiben sollten.“
Die Herausforderungen, vor der das oberfränkische Handwerk und auch die Handwerkskammer stehen, sind enorm. Dies machte auch Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz deutlich, die als regelmäßiger Gast auch bei der außerordentlichen Vollversammlung ihre Verbundenheit mit dem Handwerk demonstrierte. Die Corona-Pandemie, deren wirtschaftliche Folgen, der sich deutlich verschärfende Fachkräftemangel – „wir stehen gemeinsam vor großen Herausforderungen, die jetzt mit einer neuen Spitze und neuen Personen angegangen werden.“ Wichtig sei es aber, immer ein menschliches Miteinander und einen fairen Umgang zu pflegen. Piwernetz dankte in ihrem Grußwort dem Handwerk, aber auch ausdrücklich der Kammer und ihren hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Sie haben uns in der Corona-Pandemie vorbildlich unterstützt.“
Ministerialrat Dr. Stein stellte in seinem Grußwort zum Ende der Vollversammlung noch gute Nachrichten für die Handwerkskammer und für das oberfränkische Handwerk in Aussicht. „Die Handwerkskammer bekommt voraussichtlich die Kosten, die die Teststrategie für die Bildungseinrichtungen (verpflichtendes Testen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den ÜLU- und Qualifizierungsmaßnahmen) mit sich bringt, aus Mitteln der Handwerksförderung ersetzt“, gab er bekannt. Der Freistaat Bayern werde zudem seinen Beitrag für die Modernisierung der Schulungszentren der Handwerkskammer leisten, versprach der Ministerialrat. Dr. Stein, der im Wirtschaftsministerium für die Handwerkskammer zuständig ist, bescheinigte der Kammer gute Arbeit. „Die Dreiheit aus Freistaat bzw. Wirtschaftsministerium, Regierung von Oberfranken und Handwerkskammer funktioniert sehr gut, wir arbeiten hervorragend mit den Verantwortlichen zusammen.“
Deutliche Ergebnisse für die Kandidaten
Bei der Wahl zum Präsidenten, die Ministerialrat Dr. Peter Stein leitete, blieb Matthias Graßmann, der vom Vorstand für das Amt des Präsidenten vorgeschlagen wurde, der einzige Kandidat. Und auch die Vorschläge für den durch die Wahl Graßmanns freiwerdenden Posten als Vizepräsident für die Arbeitgeberseite und den nicht besetzten Vorstandsposten wurden seitens der Vollversammlung akzeptiert. So erreichten alle drei Kandidaten hervorragende Ergebnisse: Matthias Graßmann wurde mit 36 von 40 Stimmen zum Präsidenten gewählt, Christian Herpich mit 38 Ja-Stimmen zum Vizepräsidenten und Günther Stenglein mit 39 Stimmen in den Vorstand gewählt. Herpich ist zuvor von seinem Amt als Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Hochfranken zurückgetreten, da die Satzung der HWK festschreibt, dass weder der Präsident noch die Vizepräsidenten diese Funktion innehaben dürfen. Auch das Amt des Obermeisters der Fleischer-Innung Hof-Wunsiedel legt Herpich nieder. In den Rechnungsprüfungsausschuss rückte Hannes Müssel (Marktredwitz) nach, dessen Vorsitz übernahm Mathias Söllner aus Lichtenfels für Günther Stenglein.
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Entscheidung zu Modellregionen vertagt
Bamberg treibt weiterhin den Ausbau der Schnellteststrukturen und Digitalisierung voran
Die Stadt Bamberg hatte sich darum beworben, als eine von bayernweit acht Modellkommunen für das „Modellprojekt Öffnungskonzepte“ der Bayerischen Staatsregierung ausgewählt zu werden. Mit dem „Modellprojekt Öffnungskonzepte“ soll erprobt werden, wie eine kontrollierte Öffnung bestimmter Lebensbereiche unter Pandemie-Bedingungen möglich ist. Notwendig dafür sind eine starke Schnellteststruktur und eine Digitalisierung der Kontaktnachverfolgung.
Ursprünglich war für den heutigen Mittwoch eine Entscheidung des Ministerrats angekündigt. Im Zuge seiner heutigen Pressekonferenz verkündete Ministerpräsident Markus Söder jedoch, dass das Gremium die Entscheidung über die Modellversuche auf Grund der aktuellen pandemischen Lage um zwei Wochen verschoben hat.
„Perspektiven schaffen, ohne den Infektionsschutz zu vernachlässigen“
Unabhängig davon wird die Stadt Bamberg ihre bereits aufgebaute umfangreiche Testinfrastruktur weiter ausbauen, zumal für den Inzidenzbereich von 100 bis 200 eine Negativtestung in vielen Geschäften erforderlich sein soll, wie die Staatsregierung heute ankündigte. Bereits jetzt ist die Kommune gut aufgestellt: Bamberg verfügt über ein Schnelltestnetz, das über das Osterwochenende gut angenommen wurde. Neben den Stationen an der Galgenfuhr sowie in Apotheken im gesamten Stadtgebiet gibt es seit vergangener Woche auch am ZOB ein Schnelltestzentrum in der Innenstadt. Ab 15. April soll außerdem ein Schnelltestbus in den Stadtteilen unterwegs sein.
„Wir wollen Perspektiven für die Menschen, die Wirtschaft und die Kultur schaffen, ohne den Infektionsschutz zu vernachlässigen“, erklären Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp. Die nächsten Wochen sollen genutzt werden, um die Strukturen und die Digitalisierung voran zu treiben. Sollte Bamberg als Modellregion ausgewählt werden, könne man diese Ziele proaktiv angehen und einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger schaffen.
Bürgermeister Jonas Glüsenkamp dankte in Vertretung von Oberbürgermeister Andreas Starke allen Unterstützerinnen und Unterstützern der Bewerbung, die nach der kurzfristigen und unangekündigten Ausschreibung am vergangenen Mittwoch eine entsprechende Bewerbung über das Osterwochenende möglich gemacht haben. „Wir werden weiterhin den Schulterschluss zwischen Landratsamt, Wirtschaft, Hygienefachleuten, Sozialstiftung, Kulturschaffenden und Hotel- und Gastronomieverbänden fortführen, der sich bisher so gut bewährt hat“, so Glüsenkamp.
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Wer profitiert vom Digitalisierungsschub?
Wie Corona zu einer neuen digitalen Spaltung in der Arbeitswelt beiträgt
Aktuelle Auswertungen einer Corona-Zusatzbefragung im Nationalen Bildungspanel (NEPS) geben Aufschluss darüber, welche Berufs- und Bildungsgruppen digitale Technologien im ersten Lockdown häufiger als vor der Pandemie genutzt haben, zeigen aber auch, dass der Digitalisierungsschub zu einer neuen digitalen Spaltung der Erwerbsbevölkerung beiträgt. Hier gilt es, jetzt Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen, fordern die Autorinnen und Autoren des Berichts.
Videomeetings, Teamarbeitsplattformen und virtuelle Konferenzen sind spätestens seit dem Frühjahr 2020 aus dem pandemischen Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken. Die Nutzung dieser vernetzten digitalen Technologien ist für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer inzwischen selbstverständlicher Teil ihres Arbeitsalltags. Aktuelle Auswertungen der Corona-Zusatzbefragung im Nationalen Bildungspanel (NEPS) geben nun Aufschluss darüber, welche Berufs- und Bildungsgruppen digitale Technologien im ersten Lockdown häufiger als vor der Pandemie genutzt haben. Die Daten zeigen aber auch, dass der pandemiebedingte Digitalisierungsschub nicht alle Beschäftigten erreicht hat und sogar zu einer neuen digitalen Spaltung der Erwerbsbevölkerung beiträgt, die lange über die Pandemie hinaus Bestand haben könnte. Hier gilt es, jetzt Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen, fordern die Autorinnen und Autoren des Berichts.
Corona hat der Digitalisierung in Deutschland einen Schub beschert. Die Hälfte der fast 1.800 in der NEPS-Zusatzerhebung befragten Erwerbstätigen gab an, in den ersten zwei Monaten der Pandemie vernetzte digitale Technologien beruflich häufiger als zuvor genutzt zu haben. Welche Beschäftigtengruppen konkret einen Digitalisierungsschub erlebt haben und welche Rolle das Bildungsniveau und Tätigkeitsprofile dabei spielen, wurde mit den NEPS-Daten nun detailliert untersucht.
Die Tätigkeit ist entscheidend
Mehr als die Hälfte der Befragten mit Hochschulabschluss berichtete, dass sie digitale Technologien mit Beginn der Pandemie stärker genutzt hat. Wichtiger als der formale Bildungsgrad sind jedoch die Tätigkeiten der Beschäftigten. Hier zeigt sich, dass die Schere weiter auseinandergeht: Menschen mit stark analytischen Tätigkeiten im Job, für die Schreiben, Lesen, Rechnen und IT-Kenntnisse hoch relevant sind, sowie Menschen mit stark interaktiven Tätigkeiten im Job und hohem Kundenkontakt erfuhren einen deutlichen Digitalisierungsschub am Arbeitsplatz. Sie berichteten zu 70 beziehungsweise 63 Prozent, digitale Technologien stärker als zuvor zu nutzen. Wer hingegen vor allem manuellen Tätigkeiten nachgeht, erlebte seltener eine Verstärkung und manchmal sogar einen Rückgang der Technologienutzung.
Wer zuhause arbeitet und hochqualifiziert ist, wird digitaler
Den gravierendsten Unterschied fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Zusammenhang mit der Verlagerung des Arbeitsortes ins Homeoffice. Während 73 Prozent der im Homeoffice Tätigen von einer Zunahme berichteten, liegt der Anteil unter denjenigen, die ihren Arbeitsplatz nicht in die eigenen vier Wände verlagern konnten, bei nur 38 Prozent. Aus einer früheren Auswertung ist bekannt, dass es vor allem hochqualifizierte Arbeitnehmende sind, die ins Homeoffice wechseln. Und diese Gruppe profitiert vom pandemischen Digitalisierungsschub auch am stärksten.
Digitalisierungsschub muss alle erreichen
„Diese neue digitale Spaltung der Erwerbsbevölkerung dürfte sich seit dem Frühjahr 2020 noch weiter verschärft haben“, so Prof. Dr. Corinna Kleinert, eine der Autorinnen des Berichts.
Sie forscht am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) und ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt längsschnittliche Bildungsforschung an der Universität Bamberg.

„Vernetzte Technologien werden zunehmend auch für die berufliche Weiterbildung genutzt. Wir gehen davon aus, dass der kompetente Umgang mit diesen neuen Arbeitswerkzeugen künftig eine wachsende Bedeutung hat und bestimmte Beschäftigtengruppen ins Hintertreffen geraten. Der durch die Corona-Krise ausgelöste Digitalisierungsschub muss so gesteuert werden, dass möglichst viele Beschäftigte davon profitieren – eine größere Ausschöpfung der Homeoffice-Potentiale könnte zu einer Verringerung der digitalen Spaltung beitragen“, so Kleinert weiter.
Alle Ergebnisse der Auswertung finden sich im vollständigen Bericht „Für wen brachte Corona einen Digitalisierungsschub?“, der mit weiteren Hintergrundinformationen zum Download bereit steht auf https://www.lifbi.de/Corona