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goolkids - Page 3

Das Jahr im Schnelldurchlauf

9 Fra­gen, 9 Ant­wor­ten mit Robert Bartsch

Der För­der­kreis gool­kids, der sich um Inklu­si­on und Inte­gra­ti­on küm­mert, ist mitt­ler­wei­le fünf Jah­re alt. In der Serie „Das Jahr im Schnell­durch­lauf” las­sen wir heu­te Robert Bartsch, den Initia­tor der Bam­ber­ger Orga­ni­sa­ti­on, auf 2020 zurück­bli­cken und einen Aus­blick in das kom­men­de Jahr wagen.
Herr Bartsch, das Jahr 2020 war geprägt von der Coro­na-Pan­de­mie. Wenn sie so kurz vor dem Jah­res­wech­sel zurück­bli­cken: Was neh­men Sie als Fazit aus die­sem Jahr mit?

Wir dür­fen uns nie sicher sein, dass Gesund­heit eine Selbst­ver­ständ­lich­keit ist. Die Kri­se hat mir gezeigt, wer die ech­ten Freun­de sind und wie sie sich in sol­chen Zei­ten verhalten.

Was war das Schlimms­te für Sie an die­sem Jahr?

Die Erkennt­nis, dass die Gesell­schaft mehr und mehr von Ego­is­mus geprägt wird. In der Kri­se wur­den eher Kon­fron­ta­ti­on und Streit statt ein MIT­ein­an­der gesucht. Men­schen am Rand der Gesell­schaft wur­den noch mehr igno­riert und beson­ders unse­re Schütz­lin­ge bei gool­kids hatten/​haben extrem stark mit der Aus­gren­zung zu kämpfen.

Wenn Ihnen vor dem Lock­down im Früh­jahr gesagt wor­den wäre wie sich die Situa­ti­on zum Ende des Jah­res dar­stellt, wann und wie hät­ten Sie seit­dem anders gehan­delt als Sie es getan haben?

Viel­leicht hät­ten ich bezie­hungs­wei­se unser Team noch inten­si­ver auf digi­ta­le Ange­bo­te für Trai­ning im eige­nen Zuhau­se set­zen sol­len? Aber gene­rell hat­ten auch wir sehr viel mit der aku­ten Ver­sor­gung oder per­sön­li­chen Betreu­ung unse­rer Mit­men­schen zu tun. Ein­kaufs­ser­vice oder Gesprächs­zei­ten per Telefon/​Video waren so wich­tig für sie, um sich nicht gänz­lich abge­hängt zu fühlen.

Wenn Sie eine posi­ti­ve Sache aus die­sem Jahr her­aus­stel­len möch­ten, wel­che wäre das?

Es gab eine extrem gro­ße Wel­le der Hilfs­be­reit­schaft; sogar mehr als Hil­fen ange­fragt wur­den. Das Schö­ne dar­an, bei all den tol­len Hel­fern und Hilfs­an­ge­bo­ten war es leicht, die Hass­pre­di­ger und Lüg­ner zu igno­rie­ren. Es war viel leich­ter oder es gelang frü­her, die Guten unter den Men­schen zu erken­nen. Wir waren und wir sind mehr!

Auch Weih­nach­ten wird für die meis­ten Men­schen anders statt­fin­den als in den Jah­ren zuvor. Wie ver­brin­gen Sie das Fest?

Da ich kei­ne Fami­lie habe, muss (darf?) ich das Fest allei­ne ver­brin­gen. Ich nut­ze die Zeit, all die schö­nen Bil­der aus den weni­gen Begeg­nun­gen mit unse­ren Freun­den in den Pro­jek­ten von 2020 ins Gedächt­nis zu rufen. Ich genie­ße die wun­der­ba­ren Stun­den noch ein­mal und gön­ne mir dabei lecke­re Weih­nachts­ge­schen­ke, die ich von sehr guten Freun­den bekom­men habe.

Auf­grund der Erfah­run­gen in die­sem Jahr: Wie ver­än­dert sich der pri­va­te Robert Bartsch und wie sei­ne Arbeits­wei­se für die Zukunft?

Der pri­va­te Mensch wird noch mehr an sei­nen Stär­ken arbei­ten. Sie haben mich durch die Kri­se geführt und gezeigt, dass Mensch­lich­keit ein Geschenk ist, das man pfle­gen darf. Für die Arbeit bedeu­tet das kaum Unter­schie­de, weil mir die Zie­le schon immer mehr bedeu­tet haben als kurz­fris­ti­ges Schul­ter­klop­fen. Viel­leicht wer­de ich sie noch inten­si­ver ver­fol­gen als bisher?

Was berei­tet Ihnen Sor­gen im Hin­blick auf das neue Jahr?

In Wahr­heit der Gedan­ke, dass die Hass­re­den und Ver­schwö­rungs­mär­chen noch unge­hemm­ter und noch düm­mer wer­den. Dass sich die schlei­chen­de Spal­tung wei­ter fort­setzt, weil die Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie nicht im Sin­ne der ego­is­ti­schen Moti­ve die­ser Leer(nicht)denker geschafft wer­den kann. Noch mehr Sor­gen berei­tet mir die Poli­tik mit ihren zuneh­mend popu­lis­ti­schen statt weit bli­cken­den Pau­schal-Ent­schei­dun­gen. Man ist zu faul, oder sind es Lob­by­in­ter­es­sen, die Mög­lich­kei­ten von Maß­nah­men dif­fe­ren­zier­ter ein­zu­set­zen. Es wird immer nur über den Kamm geschert, kos­te es (Steu­er­gel­der und Plei­ten) was es wol­le. Dies führt zu einer Ent­frem­dung, die durch nichts mehr repa­riert wer­den kann. Die Wah­len wer­den es hof­fent­lich den „Köni­gen“ die­ses Lan­des zeigen.

Wel­che Wün­sche haben Sie für das neue Jahr?

Gesund­heit! Was sonst ist wich­tig für uns? Mehr MIT­ein­an­der, wenig Ego­is­mus, weni­ger Streit und vor allem, mehr Weit­sicht bei Poli­ti­kern und bei den Men­schen selbst. Dann gelingt es schon bald wie­der, gemein­sam in unse­ren Pro­jek­ten das Leben und den Sport zu genie­ßen. Neue Begeg­nun­gen braucht das Land.

Was macht Ihnen Mut für das neue Jahr?

Schlech­te Zei­ten machen uns bewusst, wie wert­voll das Leben ist. Doch schlech­te Zei­ten sind nie von Dau­er. Ich ver­traue dar­auf, dass sich das Pen­del wie­der in die bes­se­re Rich­tung dreht. Es gab sogar in schwe­ren Tagen neue Begeg­nun­gen, die für die guten Zei­ten rich­ti­ge Lebens­freu­de versprechen.

För­der­ver­ein goolkids 

Bene­fiz-Golf­tur­nier zuguns­ten von Inte­gra­ti­on und Inklusion

Men­schen durch Sport zu ver­bin­den! Das ist der Leit­ge­dan­ke, den der För­der­ver­ein gool­kids ver­folgt. Ob klein oder groß, mit oder ohne Behin­de­rung, wel­cher Nati­on oder Reli­gi­on auch immer sie ange­hö­ren, bei gool­kids geht es um das Mit­ein­an­der, oder in der gool­kids-Schreib­wei­se MIT­ein­an­der. Im Okto­ber fand zum zwei­ten Mal das „BKM-Man­nes­mann-Bene­fiz-Golf­tur­nier“ auf der Golf­an­la­ge Gut Lei­mers­hof statt, das dazu die­nen soll­te, auf den För­der­kreis gool­kids und des­sen Pro­jekt ginaS auf­merk­sam zu machen und des­sen Erlös deren Pro­jek­ten zukam. Robert Bartsch, der Initia­tor von gool­kids, und Lau­ra Stel­zer, die Pro­jekt­lei­te­rin von ginaS, blick­ten für uns zurück auf die Veranstaltung.

Im ver­gan­ge­nen Jahr kam Bene­dikt Zeng­lein von der Golf­an­la­ge Gut Lei­mers­hof auf Robert Bartsch zu und schlug vor, ein Bene­fiz-Golf­tur­nier auf die Bei­ne zu stel­len. „Die Idee dahin­ter war es, gemäß dem Wunsch vie­ler Akteu­re, den Golf­sport und sei­ne Anla­gen etwas offe­ner für die Bevöl­ke­rung zu hal­ten, um zu zei­gen, dass Golf nicht immer nur eli­tär sein muss. Die­se Idee ver­band man mit dem Wunsch, dabei auch etwas Gutes für gool­kids zu tun“, erin­nert sich Herr Bartsch. Gesagt, getan, die Pre­mie­ren­ver­an­stal­tung zeig­te den gewünsch­ten Erfolg. Nach dem Gol­fen inklu­si­ve Rah­men­pro­gramm gab es ein gemüt­li­ches Bei­sam­men­sein umrahmt von Show­gril­len und Musik.

Im Zuge der Coro­na-Pan­de­mie stand die dies­jäh­ri­ge zwei­te Auf­la­ge unter beson­de­ren Vor­zei­chen. Nach dem Lock­down im Früh­jahr war die Pla­nung schwie­rig. Dem­entspre­chend war zunächst das Prin­zip Hoff­nung vor­herr­schend, wie Lau­ra Stel­zer betont. „Ein Bene­fiz­tag soll­te ja nicht nur den Gol­fern, son­dern auch den Besu­chern Spaß machen. Dies schien im Früh­jahr noch undenk­bar. Wir muss­ten dann den Ter­min um drei Mona­te nach hin­ten ver­le­gen. Aber für uns war es wich­tig, den­noch ein Pro­jekt die­ses Jahr statt­fin­den zu lassen.“ 

Gün­ter Lückemei­er (links) von Haupt­spon­sor BKM-Man­nes­mann und Bene­dikt Zeng­lein von der Golf­an­la­ge Gut Lei­mers­hof nah­men gemein­sam die Sie­ger­eh­rung vor

Gol­fen sehr gut, Rah­men­pro­gramm regen­be­dingt nur ein­ge­schränkt möglich 

Um die Hygie­ne­maß­nah­men ein­zu­hal­ten, wur­de im Ver­gleich zum Vor­jahr Per­so­nal auf­ge­stockt. „Wir brauch­ten Kenn­zeich­nun­gen für Weg­ab­läu­fe, Mas­ken­pflicht, Abstand hal­ten und Gäs­te­re­gis­trie­rung am Ein­gang. All dies ist ja aktu­ell gang und gäbe. Dadurch, dass das Golf­tur­nier im Außen­be­reich statt­fand, konn­te jedoch dar­auf gut geach­tet wer­den“, so Herr Bartsch. Da dies­mal das Tur­nier erst im Herbst statt­fand, wur­de ein Zelt auf­ge­baut, das vom Haupt­spon­sor der Ver­an­stal­tung orga­ni­siert wur­de, Heiz­pil­ze und war­me Geträn­ke hal­fen zusätzlich.

„Kom­men denn auch wirk­lich alle gemel­de­ten Spie­ler? Und kom­men über­haupt Gäs­te mit Kin­dern?“ Die­se Fra­gen gin­gen Herrn Bartsch durch den Kopf, als er am Sams­tag­mor­gen bei leich­tem Regen von Bam­berg gen Lei­mers­hof fuhr. Und letz­ten Endes unter­schei­det er beim Resu­mee. „Golf lief sehr gut. Bei der Zahl der akti­ven Gol­fer wur­den wir sogar sehr posi­tiv über­rascht. Trotz schlech­ten Wet­ters gab es deut­lich mehr Akti­ve als Vor­anmel­dun­gen. Was die Infor­ma­ti­on über unse­re Pro­jek­te betrifft, so waren per­sön­li­che Gesprä­che lei­der nur begrenzt durch­führ­bar. Da fehl­ten uns die Begeg­nun­gen in klei­nen Grup­pen. Wir hät­ten auch ger­ne mehr Kin­der mit Fami­li­en sowie Men­schen mit Behin­de­rung ange­spro­chen, um mit­ein­an­der einen schö­nen Tag zu erle­ben. Lei­der war uns dies durch die aktu­el­le Lage nicht mög­lich.“
Dies ist beson­ders scha­de, weil gool­kids dies­mal im Ver­gleich zur Pre­mie­re für ein Kin­der­pro­gramm in Form einer Spie­le­wie­se mit vie­len kos­ten­lo­sen Aktio­nen sowie für Begeg­nungs­or­te für Men­schen mit Behin­de­rung gesorgt hatte.

Ins­ge­samt zei­gen sich die Ver­ant­wort­lich jedoch sehr zufrie­den, nicht nur wegen des hohen zusam­men­ge­kom­me­nen Erlö­ses. „Zu sehen, wie trotz der schlech­ten Wet­ter­la­ge so vie­le Gol­fer Spaß hat­ten und den Tag genie­ßen konn­ten“ sei sein per­sön­li­ches High­light an die­sem Tag gewe­sen, so Robert Bartsch.

Aktu­ell trei­ben den För­der­ver­ein Fra­gen um, wie er trotz der aktu­el­len Situa­ti­on wei­ter­hin für sei­ne Schütz­lin­ge da sein kann, ob Pro­jek­te gestar­tet wer­den kön­nen, in Klein­grup­pen oder sogar digi­tal, und wel­che Hilfs­an­ge­bo­te mög­lich sind bei einem Weih­nach­ten unter Distanz­re­geln. „Zusätz­lich haben wir bei ginaS eine neue bar­rie­re­freie Web­site ent­wi­ckelt, die für mehr Infor­ma­ti­ons­aus­tausch unter­ein­an­der sor­gen soll“, berich­tet Lau­ra Stelzer.

Und auch einen Ter­min für das drit­te Bene­fiz­golf­tur­nier gibt es bereits. „Es gibt eine Neu­auf­la­ge, die schon für den 12. Juni kom­men­den Jah­res fest­ge­legt wur­de“, so Lau­ra Stel­zer. „Wir hof­fen auf einen son­ni­gen Tag, mehr Begeg­nun­gen, ein ein­ge­dämm­tes Coro­na und vie­le freu­di­ge Gesich­ter, die nicht nur auf dem Golf­platz zu sehen sind.”

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen rund um ginaS unter http://www.ginas.net

Crowd­fun­ding für Sportrollstühle

För­der­kreis goolkids

Der För­der­kreis gool­kids setzt sich für die gesell­schaft­li­che Inklu­si­on von sozi­al benach­tei­lig­ten Kin­dern und Jugend­li­chen sowie Men­schen mit Behin­de­rung durch Sport­an­ge­bo­te ein. Mit­te Sep­tem­ber star­te­te der Ver­ein um Pro­jekt­lei­te­rin Lau­ra Stel­zer und Grün­der Robert Bartsch mit einer Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne sein neu­es­tes Pro­jekt. Ziel war es, 15.000 Euro ein­zu­neh­men, um zusam­men mit bereits aus För­der­mit­teln und Spen­den akqui­rier­ten 25.000 Euro Sport­roll­stüh­le anzu­schaf­fen. Die­se sol­len der ört­li­chen Unter­stüt­zung und Ver­brei­tung des Roll­stuhl­sports, vor allem des Roll­stuhl­bas­ket­balls, die­nen. Mit­te Okto­ber ende­te die Spen­den­frist – 15.861 Euro waren ein­ge­nom­men. Robert Bartsch, mit dem wir über die Kam­pa­gne gespro­chen haben, und sein Team muss­ten aber bis zum Schluss zittern.
Herr Bartsch, wie kam die Idee, das Inklu­si­ons­an­ge­bot von gool­kids durch die Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne um das Ange­bot des Roll­stuhl­sports zu erwei­tern, zustande?

Robert Bartsch: Unser Vor­stands­mit­glied Wolf­gang Heyder ent­wi­ckel­te die Idee auf­grund sei­ner Zeit bei den Pro­fi­bas­ket­bal­lern in Erfurt. Dort funk­tio­niert die Sym­bio­se zwi­schen Bas­ket­bal­lern und Roll­stuhl­bas­ket­bal­lern per­fekt. Sie fei­ern mit­ein­an­der, ver­an­stal­ten zusam­men Aktio­nen und ken­nen außer auf dem Spiel­feld kei­ne gro­ßen Unter­schie­de inner­halb des Ver­eins­le­bens. Davon war Wolf­gang so begeis­tert, dass er eine die­ser Aktio­nen der Rockets, näm­lich einen Sport­roll­stuhl-Inklu­si­ons­tag, nach Bam­berg brin­gen woll­te. Mit gool­kids konn­te er begeis­ter­te Beglei­ter für die Idee ins Boot holen.

Um was han­delt es sich beim Inklusionstag?

Robert Bartsch: Dabei lädt gool­kids die dafür neu ange­schaff­ten Sport­roll­stüh­le in einen eben­falls neu­en Trans­por­ter und besucht zusam­men mit einem pro­fes­sio­nel­len Roll­stuhl­bas­ket­ball­team eine Schu­le – der geplan­te Kick­off ist im Janu­ar 2021 in Hirschaid, um den Jugend­li­chen auf spie­le­ri­sche Art und Wei­se Ein­bli­cke in den Roll­stuhl­sport und ins all­täg­li­che Leben eines Men­schen, der im Roll­stuhl sitzt, zu ermög­li­chen. Eigent­lich hät­te der Start des Pro­jek­tes schon die­ses Jahr statt­fin­den sol­len, aber wegen der Pan­de­mie haben wir ihn aufs nächs­te Jahr ver­scho­ben. Das über­ge­ord­ne­te Ziel des Inklu­si­ons­ta­ges ist es, ihn ein­mal in jedem baye­ri­schen Regie­rungs­be­zirk statt­fin­den zu lassen.

Was wer­den Sie bis dahin mit den neu­en Sport­roll­stüh­len machen?

Robert Bartsch: Grund­sätz­lich wol­len wir den Gedan­ken der Inklu­si­on im und durch Sport in die Gesell­schaft tra­gen, indem wir die Sport­roll­stüh­le an Ver­ei­ne, Ver­bän­de, Uni­ver­si­tä­ten, Schu­len und Unter­neh­men ver­lei­hen und die­se dazu brin­gen, neue Inklu­si­ons­sport­grup­pen zu grün­den. Sport­ar­ten, die sich dafür anbie­ten sind bei­spiel­wei­se Bas­ket­ball, Hand­ball, Vol­ley­ball oder auch Tennis.

Wor­in besteht der Unter­schied zwi­schen einem Sport­roll­stuhl und einem her­kömm­li­chen Rollstuhl?

Robert Bartsch: Ein­mal sind Sport­roll­stüh­le kei­ne Seri­en­pro­duk­te und mit einem Preis von etwa 2.000 Euro pro Stück deut­lich teu­rer als nor­ma­le Roll­stüh­le. Dann sind die Räder eines Sport­roll­stuhls nicht ver­ti­kal, son­dern leicht schräg nach außen gerich­tet ange­bracht. Die­se schrä­ge Rad­auf­hän­gung ermög­licht schnel­le­re Wen­de­ma­nö­ver, fes­te­ren Stand und mini­miert die Ver­let­zungs­ge­fahr beim Sport. Außer­dem sind Sport­roll­stüh­le höhe­ren Belas­tun­gen und viel mehr Zusam­men­stö­ßen aus­ge­setzt und dar­um deut­lich sta­bi­ler gebaut.

Das Ende der Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne war für Mon­tag, den 12. Okto­ber, ange­setzt. Sie haben mit 15.861 Euro sogar ein biss­chen mehr als ange­peilt ein­ge­nom­men. Hat es sich schon früh abge­zeich­net, dass Sie das Geld zusam­men­be­kom­men wer­den oder muss­ten Sie bis zum Ende der Frist zittern?

Robert Bartsch: Oh ja, es war span­nend bis zum Schluss! Am Sonn­tag, dem vor­letz­ten Tag der Kam­pa­gne, haben noch etwa 1.200 Euro gefehlt. Am Tag dar­auf, am Mon­tag­nach­mit­tag, waren es noch etwa 600 Euro. Wir hat­ten Zusa­gen, dass ver­schie­de­ne Geld­be­trä­ge noch ein­ge­hen wür­den, aber auf unse­rem Kon­to war die­se eben noch nicht ange­kom­men. Dann ging das Tele­fo­nie­ren natür­lich erst so rich­tig los. Um 20 Uhr, dem Ende der Frist, war alles gut und wir hat­ten sogar noch ein biss­chen mehr eingenommen.

Was hät­ten Sie gemacht, wenn Sie die Sum­me am Ende des letz­ten Crowd­fun­ding-Tages nicht zusam­men­be­kom­men gehabt hätten?

Robert Bartsch: Wir haben ja noch Freun­de im Hin­ter­grund. Eine die­ser Per­so­nen hat­te uns zuge­si­chert, wenn uns weni­ge Stun­den vor Fris­ten­de noch eine Sum­me fehlt, die­sen Betrag per Schnell­über­wei­sung bei­zu­steu­ern. Aber das war nicht nötig und es war eine rie­si­ge Erleich­te­rung und Freu­de und vor allem eine rie­si­ge Vor­freu­de, dass das Roll­stuhl­pro­jekt jetzt los­ge­hen kann. An die­ser Stel­le wol­len wir uns herz­lich bei allen Unter­stüt­zern bedan­ken, die mit uns mit­ge­fie­bert haben und es uns ermög­licht haben, die­ses tol­le Pro­jekt umzusetzen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter: 

www.goolkids.de

Gol­fen für den guten Zweck

För­der­kreis gool­kids: Inte­gra­ti­on und Inklusion

Sport ver­bin­det Men­schen. Auch die mit oder ohne Behin­de­rung. Der För­der­kreis gool­kids för­dert den frei­en und offe­nen Zugang zum Sport und orga­ni­siert dafür gemein­sam mit Kin­dern, Jugend­li­chen und Men­schen mit Behin­de­rung ver­schie­de­ne Pro­jek­te und Aktio­nen. Am 10. Okto­ber wird auf der Golf­an­la­ge Gut Lei­mers­hof das „BKM-Man­nes­mann-Bene­fiz-Golf­tur­nier“ aus­ge­tra­gen, um auf den För­der­kreis gool­kids und das Pro­jekt ginaS auf­merk­sam zu machen und deren Auf­ga­ben zu unterstützen.

gool­kids gibt Sport­be­geis­ter­ten eine Chan­ce, ihre sport­li­che Zukunft selbst zu gestal­ten, steht ihnen bei den ers­ten Schrit­ten zur Sei­te und ver­mit­telt För­de­rer und geeig­ne­te Part­ner für ihr Vor­ha­ben. Die jähr­li­che Sport­ga­la, das tra­di­tio­nel­le Bene­fiz­spiel und den MIT­ein­an­der-Cup hob der För­der­kreis genau­so aus der Tau­fe wie das Pro­jekt Sam­mel­box. Außer­dem bie­tet gool­kids das gan­ze Jahr über Trai­nings­mög­lich­kei­ten an und ver­mit­telt Spie­ler an Sport-Vereine.

Das The­ma Inte­gra­ti­on wur­de durch die Grün­dung von gool­kids stark ins ört­li­che öffent­li­che Blick­feld gerückt, hin­zu kam vor zwei Jah­ren das Pro­jekt ginaS. „Wir sind jetzt in Sachen inte­gra­ti­vem Sport der Part­ner vie­ler Ein­rich­tun­gen sowie der Inte­gra­ti­ons­stel­len der Stadt“, so Pro­jekt­lei­ter Robert Bartsch. Neben der Inte­gra­ti­on sozi­al benach­tei­lig­ter Kin­der war es Bartsch auch immer wich­tig, Men­schen mit Behin­de­rung die Mög­lich­keit zu eröff­nen, am Sport teilzunehmen.

gool­kids tat sich für das Pro­jekt ginaS (steht für: „gool­kids inte­griert natür­lich alle Sport­ler“) mit der Lebens­hil­fe zusam­men, fach­li­ches Know­how auf der einen Sei­te wur­de mit bestehen­den Kon­tak­ten und Koope­ra­tio­nen mit Ver­ei­nen auf der ande­ren Sei­te zusam­men­ge­fasst, um den  Inklu­si­ons­ge­dan­ken zu leben.

Gol­fen zuguns­ten von ginaS

Zu Guns­ten von ginaS ver­an­stal­tet gool­kids am 10. Okto­ber auf der Golf­an­la­ge Gut Lei­mers­hof zum zwei­ten Mal das BKM-Bene­fiz-Golf­tur­nier. „Das Tur­nier steht allen Inter­es­sier­ten offen“, so Robert Bartsch. Tur­nier­be­ginn ist um 12 Uhr, die Sie­ger­eh­rung ist für 18 Uhr geplant. Im Anschluss bie­tet sich die Mög­lich­keit eines gemüt­li­chen Bei­sam­men­seins umrahmt von Musik. „Wir wer­den selbst mit einem Info­stand mit Infos zum The­ma Inklu­si­on im Sport vor Ort sein“, so Bartsch.

Das Tur­nier wird als 18 Loch-Tur­nier aus­ge­tra­gen. Mög­lich sind an die­sem Tag neben dem eigent­li­chen Tur­nier auch Gol­fen auf den Übungs­flä­chen, Fahr­ten über die Golf­an­la­ge und Schnup­per-Golf für alle Besu­cher. Vor allem auch Neu­lin­ge, ob mit oder ohne Han­di­cap, sind will­kom­men und erhal­ten Unter­stüt­zung durch Golflehrer.

BKM-Man­nes­mann-Bene­fiz-Golf­tur­nier auf Gut Leimershof

10. Okto­ber, 12 Uhr, Golf­an­la­ge Gut Leimershof

Lei­mers­hof 9, 96149 Breitengüßbach

Anmel­dung unter:

www.leimershof-golfanlage.de

Tele­fon: 09547 – 870 99 39

E‑Mail: info@leimershof-golfanlage.de

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:

www.goolkids.de

Sport­li­che Inklusion

Sen­si­bi­li­sie­rung durch Sportrollstühle

Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on von Men­schen mit Behin­de­rung sind Begrif­fe, die immer mehr ins gesell­schaft­li­che Bewusst­sein drin­gen. Trotz­dem gibt es, was die Chan­cen­gleich­heit von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung angeht, noch gro­ße Unter­schie­de. Der För­der­kreis gool­kids setzt sich seit meh­re­ren Jah­ren für die Inklu­si­on auf sport­li­chem Wege und eine gesell­schaft­li­che Sen­si­bi­li­sie­rung für das The­ma ein. Mit ihrem neu­es­ten Pro­jekt möch­te die Initia­ti­ve Sport­roll­stüh­le kau­fen, um eine Begeg­nungs­mög­lich­keit für Men­schen mit und ohne Behin­de­rung zu schaffen.
Günther Vogel vom Rollstuhlbasketball BSV Bayern erklärt Sportrollstühle
Gün­ther Vogel vom Roll­stuhl­bas­ket­ball BSV Bay­ern erklärt Sportrollstühle

Anhand eige­ner, neu ange­schaff­ter Sport­roll­stüh­le und Koope­ra­tio­nen mit ver­schie­de­nen Insti­tu­tio­nen oder Orga­ni­sa­tio­nen möch­te gool­kids gemisch­te Sport­grup­pen ent­ste­hen las­sen und den Gedan­ken der Inklu­si­on im und durch den Sport in die Gesell­schaft tra­gen und Per­spek­tiv­wech­sel ermöglichen.

Ins­ge­samt möch­te gool­kids 12 Sport­roll­stüh­le und einen Anhän­ger für den Trans­port kau­fen. Die Sport­roll­stüh­le sol­len auf Anfra­ge Sport­ver­ei­nen, Schu­len oder Fir­men über­las­sen wer­den, um die­sen die Mög­lich­keit zu bie­ten, ihre Sport­le­rIn­nen, Mit­glie­der, Schü­le­rIn­nen oder Teil­neh­me­rIn­nen durch gemein­sa­me sport­li­che Akti­vi­tä­ten im Sport­roll­stuhl für den Gedan­ken der Inklu­si­on zu sensibilisieren.

Die Kos­ten des Pro­jekts sind auf 40.000 Euro ver­an­schlagt. 25.000 Euro konn­ten die Ver­ant­wort­li­chen bereits aus Zuwen­dun­gen loka­ler Stif­tun­gen gene­rie­ren. Um die ver­blei­ben­den 15.000 ein­zu­sam­meln, wur­de nun eine Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne gestartet.

Ab dem 21. Sep­tem­ber und bis zum 11. Okto­ber kann unter www.toyota-crowd.de/goolkidss gespen­det wer­den. Soll­te die Sum­me von 15.000 Euro nach Ablauf der Frist nicht ein­ge­nom­men sein, gehen alle Zah­lun­gen an die Spen­de­rin­nen und Spen­der zurück.

gool­kids

gool­kids-Pfand­bon-Spen­den kom­men Bedürf­ti­gen zugute

Beson­ders in einem Jahr wie die­sem, das geprägt ist von der Coro­na-Kri­se, freu­en sich Ver­ei­ne jeder Art über zusätz­li­che Ein­nah­me­quel­len. Einer davon ist der För­der­ver­ein gool­kids. Ihm kamen Spen­den aus einer Pfand­bon-Akti­on der Rewe-Märk­te Fröh­lich und Hirsch­mann zugute.

Für den Ein­zel­nen ist das Pfand­geld häu­fig nicht viel, aber in der Sum­me hilft der Betrag den jewei­li­gen Zwe­cken enorm wei­ter, so der Gedan­ke hin­ter der Pfand­bon-Akti­on der Rewe Märk­te Fröh­lich und Hirsch­mann. „Mat­thi­as Fröh­lich war der­je­ni­ge, der uns die Idee im Advent in der Lebens­hil­fe prä­sen­tier­te“, blickt Robert Bartsch zurück. Der gool­kids-Initia­tor nahm gemein­sam mit Juli­us Rosi­wal, der zur­zeit sei­nen Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst ableis­tet, die ers­ten Spen­den aus der Akti­on entgegen.

Linkes Foto: Matthias Fröhlich (Geschäftsführer von REWE Matthias Froehlich oHG, links) und goolkids-Initiator Robert Bartsch; rechtes Foto: Bastian Hirschmann (Geschäftsführer von REWE Bastian Hirschmann oHG, links) und goolkids-Bufdi Julius Rosiwal
Lin­kes Foto: Mat­thi­as Fröh­lich (Geschäfts­füh­rer von REWE Mat­thi­as Froeh­lich oHG, links) und gool­kids-Initia­tor Robert Bartsch; rech­tes Foto: Bas­ti­an Hirsch­mann (Geschäfts­füh­rer von REWE Bas­ti­an Hirsch­mann oHG, links) und gool­kids-Buf­di Juli­us Rosiwal

Mat­thi­as Fröh­lich hat­te damals vor­ge­schla­gen, in sei­nem Markt eine Spen­den­box neben dem Pfand­au­to­ma­ten auf­zu­hän­gen und mein­te, dass es sicher­lich Leu­te geben wer­de, die den Pfand­bon spen­den wür­den. „So ist die Idee ent­stan­den“, sagt Robert Bartsch. „Sie wur­de dann an die regio­na­le Rewe-Zen­tra­le wei­ter­ge­tra­gen und das Tol­le ist, dass die­se dann ent­schied, die Spen­den­bo­xen in allen Märk­ten in ihrem Gebiet ein­zu­füh­ren und ein Sys­tem für die Markt­kauf­leu­te vor­be­rei­te­te. Jeder Markt­lei­ter kann seit­dem ent­schei­den, wem die Spen­de zugu­te­kommt. Die­se Idee hilft zahl­rei­chen Ver­ei­nen, im Fal­le der Märk­te in der Brei­ten­au und in der Pödel­dor­fer Stra­ße kom­men die Spen­den gool­kids zugute.“

„Der Hin­ter­grund war, dass schon eini­ge ande­re Märk­te der­ar­ti­ge Aktio­nen mit Ver­ei­nen oder Ein­rich­tun­gen jeg­li­cher Art lau­fen haben“, denkt Mat­thi­as Fröh­lich an die Ent­ste­hung der Idee zurück. Die Rewe-Zen­tra­le ent­wi­ckel­te dann ein Board, auf dem das Pro­jekt erklärt wird, und stell­te abge­schlos­se­ne Boxen zur Ver­fü­gung. Gool­kids lie­fer­te eine Beschrei­bung sei­nes Wir­kens und es konn­te los­ge­hen. „Der Ablauf ist so, dass die Kun­den selbst ent­schei­den kön­nen, ob sie den Bon selbst nut­zen oder spen­den wol­len. Wol­len sie ihn spen­den, so wer­fen sie ihn in die Box. Die­se wird dann geleert und als Spen­de an gool­kids über­ge­ben.“ Im Som­mer wur­den die Boxen bei Rewe Fröh­lich in der Brei­ten­au auf­ge­stellt und im Dezem­ber bei Rewe Hirsch­mann in der Pödel­dor­fer Straße.

Akti­on kommt gut an

„Es ist eine gute Sache, was gool­kids macht, das kann man nur unter­stüt­zen“, betont Bas­ti­an Hirsch­mann. Er ist durch die Mit­ar­beit eines sei­ner Mit­ar­bei­ter bei der Bas­ket­ball-Grup­pe von gool­kids dazu­ge­kom­men, mit sei­ner Spen­den­box den För­der­ver­ein zu unter­stüt­zen. Die Akti­on kom­me super bei den Kun­den an, „ich sehe es ja an den Zet­teln, die da drin sind.“ Nun wur­den die Boxen in den bei­den Märk­ten erst­mals geleert und gool­kids kann sich über eine vier­stel­li­ge Spen­den-Sum­me freuen.

„Ich bin begeis­tert, was die­se bei­den Märk­te für uns machen“, sagt Robert Bartsch. „Für uns ist es auch zusätz­lich Mar­ke­ting, dadurch dass in den Märk­ten Ban­ner mit Infos über gool­kids ste­hen. Und natür­lich kön­nen wir mit den Spen­den auch wie­der Aktio­nen anschieben.“

Die Spen­den­sum­me wer­de nicht für einen bestimm­ten Zweck ver­wen­det, son­dern eben da, wo gera­de der Schuh zwickt. Und in Coro­na-Zei­ten zwickt es bekannt­lich an vie­len Stellen.

5 Jah­re Ein­satz für mehr Teil­ha­be im Sport

5 Jah­re goolkids

Am heu­ti­gen Mitt­woch fei­ert der För­der­kreis gool­kids sei­nen 5. Geburts­tag. Seit 24. Juni 2015 setzt sich der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein für mehr Teil­ha­be benach­tei­lig­ter Jugend­li­cher ein.

„Aus einer Visi­on eta­blier­te sich ein sta­bi­les Netz­werk, in wel­chem wir mit vie­len tol­len Mit­strei­tern nicht nur Hil­fe leis­ten, son­dern auch zahl­rei­che eige­ne Pro­jek­te und Ange­bo­te umset­zen konn­ten“, sagt Pro­jekt­lei­ter Robert Bartsch über die Ent­wick­lung der Initia­ti­ve gool­kids. Bis zu die­sem Zwi­schen­fa­zit gab es für das Team von gool­kids jedoch auch eini­ge Hür­den zu nehmen.

Der Traum des Bam­ber­gers Bartsch nahm bereits wäh­rend der Fuß­ball-Welt­meis­ter­schaft 2014 Gestalt an, als er mit einem ehe­ma­li­gen Arbeits­kol­le­gen in Para­gu­ay chat­te­te und die Idee von gool­kids gebo­ren wur­de. Es folg­te die Suche nach geeig­ne­ten Mit­strei­te­rin­nen und Mit­strei­tern, ehe der ers­te Gra­tis-Basar oder die ers­ten Sam­mel­bo­xen ange­schafft und die ers­ten Sport­le­rin­nen und Sport­ler mit Klei­dung und Schu­hen aus­ge­stat­tet wer­den konn­ten. „Wir wün­schen uns, dass jeder Mensch unge­ach­tet sei­ner sozia­len Her­kunft oder behin­de­rungs­be­ding­ten Ein­schrän­kung die Mög­lich­keit hat, sich nach sei­ner Wahl sport­lich zu entfalten.“

Ein Bene­fiz­spiel zwi­schen dem FC Ein­tracht Bam­berg 2010 und der SpVgg Bay­reuth war der öffent­li­che Start­schuss von gool­kids und sorg­te auch über­re­gio­nal für Auf­se­hen, ehe die Bemü­hun­gen des Ver­eins durch die aller­ers­te finan­zi­el­le Unter­stüt­zung der Fir­ma „Pflaum Logis­tik“ rich­tig Fahrt auf­neh­men konnten.

„Unser herz­lichs­ter Dank gilt aber allen klei­nen und gro­ßen För­de­rern, die unse­re rasan­te Ent­wick­lung mit ihrer Unter­stüt­zung so nach­hal­tig ermög­licht haben“, sagt Robert Bartsch. Ein Men­schen­ki­cker-Tur­nier auf dem Max­platz war die ers­te eige­ne Akti­on des För­der­krei­ses. Die Wich­tig­keit der Gemein­schaft zeigt sich eben­falls in Form der Sport­ga­la, in deren Rah­men auf Ein­la­dung der gool­kids seit 2016 jähr­lich rund 300 Per­so­nen aus Poli­tik, Wirt­schaft, Sport und Gesell­schaft zusam­men­kom­men, um die bes­ten Fuß­ball­spie­ler und Fuß­ball-Funk­tio­nä­re zu ehren.

In Anwe­sen­heit pro­mi­nen­ter Gäs­te, wie zum Bei­spiel des ehe­ma­li­gen Fuß­ball-Natio­nal­spie­lers Ste­fan Kieß­ling, der den För­der­kreis mitt­ler­wei­le auch als Bot­schaf­ter reprä­sen­tiert, oder des Fuß­ball-Leh­rers Hans Mey­er, der den 1. FC Nürn­berg im Jahr 2007 zum DFB-Pokal­sieg führ­te, gelang es, einen gro­ßen Bau­stein zur Finan­zie­rung eige­ner Pro­jek­te auf die Bei­ne zu stel­len. „Im Mit­tel­punkt steht für uns der ein­zel­ne Mensch, wobei wir nur als Ver­mitt­ler auf­tre­ten, um die Stär­ken aller betei­lig­ten Akteu­re zur Gel­tung zu brin­gen“, so Bartsch.

ginaS – gool­kids inte­griert natür­lich alle Sportler

Im Zen­trum die­ser Bestre­bung steht inzwi­schen das Pro­jekt „ginaS – gool­kids inte­griert natür­lich alle Sport­ler“. Ange­fan­gen beim jähr­li­chen MIT­ein­an­der-Cup, über einen wöchent­li­chen Lauf­treff, bis hin zur ers­ten Bam­ber­ger Fuß­ball-Inklu­si­ons­mann­schaft unter dem Dach des FV 1912 Bam­berg, hat sich gool­kids dabei der Inklu­si­on im und durch Sport verschrieben.

Ein Ziel, wel­ches durch gemein­sa­me Besu­che von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung im Fit­ness­stu­dio schon vor­bild­haft erreicht wur­de, da eini­ge Sport­ler mitt­ler­wei­le auch bereits allei­ne wei­ter trai­nie­ren. Dank der neu­en Pro­jekt­lei­te­rin von ginaS, Lau­ra Stel­zer, wird sich rund um die Sport­in­k­lu­si­on auch zukünf­tig eini­ges bewe­gen lassen.

„Vie­le unse­rer heu­ti­gen Pro­jekt­part­ner konn­ten wir über die Aus­schrei­bung des gool­kids-För­der­prei­ses, den wir jähr­lich im Rah­men unse­rer Sport­ga­la ver­ge­ben, für eine Koope­ra­ti­on gewin­nen“.  Robert Bartsch ist der Aspekt des Von- und Mit­ein­an­der­ler­nens beson­ders wichtig.

Die Sym­bio­se von Poli­tik, Wirt­schaft, Sport und Behin­der­ten­hil­fe ist sicher­lich ein wei­te­rer Trumpf des För­der­krei­ses gool­kids. Gool­kids konn­te bereits bun­des­weit mit diver­sen gleich­ge­sinn­ten Initia­ti­ven ein Netz­werk auf­bau­en. Schon in naher Zukunft wird das The­ma Roll­stuhl­sport eine grö­ße­re Auf­merk­sam­keit bekom­men und dafür sor­gen, noch mehr Bar­rie­re­frei­heit in die Welt des Sports zu tragen.

För­der­kreis gool­kids e.V.

Zoll­ner­stra­ße 26

Tele­fon: 0951 3090 0992

www.goolkids.de

Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst

Fürs Leben lernen

Nach­dem 2011 die Wehr­pflicht und damit auch der Zivil­dienst aus­ge­setzt wur­den, ergab sich vor allem im sozia­len Sek­tor, der auf die Arbeits­leis­tung von Min­dest­lohn­kräf­ten ange­wie­sen ist, ein Man­gel an Per­so­nal. Um dem gegen­zu­steu­ern, wur­de unter ande­rem der Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst (BFD) ein­ge­führt. In die­ser Initia­ti­ve des Bun­des­am­tes für Fami­lie und zivil­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­ben enga­gie­ren sich Bun­des­frei­wil­li­ge (Buf­dis) in ver­schie­de­nen gesell­schaft­li­chen Bereichen.
Juli­us Rosiwal
Im Juli letz­ten Jah­res wur­de der Bam­ber­ger För­der­ver­ein gool­kids als Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst-Ein­satz­stel­le aner­kannt. Seit Sep­tem­ber 2019 beschäf­tigt der Ver­ein, der sich mit sport­li­chen Mit­teln für die Inte­gra­ti­on von Men­schen mit Behin­de­rung, sozi­al benach­tei­lig­ten Kin­dern und Jugend­li­chen und Geflüch­te­ten ein­setzt, mit Juli­us Rosi­wal (19 Jah­re) sei­nen ers­ten Buf­di. Wir haben ihn und gool­kids-Pro­jekt­lei­ter Robert Bartsch zum Inter­view getroffen.

War­um unter­hält gool­kids eine Bundesfreiwilligendienst-Stelle?

Robert Bartsch: Ganz ein­fach, wir haben viel­fäl­ti­ge Auf­ga­ben im sozia­len Bereich, bei denen wir Unter­stüt­zung brau­chen und sei­tens des Vor­stands tut uns der Kon­takt zu jun­gen Men­schen wie Juli­us gut, um zu sehen, wo deren Inter­es­sen lie­gen. Der BFD ist eine her­vor­ra­gen­de Schnitt­stel­le für unse­re Jugend­an­ge­bo­te. Wir ergän­zen uns gegen­sei­tig. Es gibt außer­dem vie­le Tätig­kei­ten im sport­li­chen Bereich, bei denen es hilf­reich ist, einen jun­gen Men­schen dabei zu haben, der sport­af­fin ist und in die jewei­li­gen sport­li­chen Akti­vi­tä­ten mit­ein­ge­bun­den wer­den kann. Das macht den Teil­neh­mern auch mehr Spaß, als wenn ich dort mit rum­tur­nen wür­de. Es gibt Auf­ga­ben, die wir Juli­us anver­trau­en und die er ver­ant­wor­tungs­voll über­neh­men kann. Er hat die Man­power und Fähig­kei­ten dazu.

Juli­us, war­um haben Sie sich für das ein­jäh­ri­ge Enga­ge­ment beim BFD ent­schie­den und war­um bei goolkids?

Juli­us Rosi­wal: Ich bin schon immer sport­lich aktiv gewe­sen. Auch sozi­al bin ich sehr inter­es­siert und woll­te mich schon län­ger in der Hil­fe für Geflüch­te­te und für Men­schen mit Behin­de­rung enga­gie­ren. Ich habe selbst einen Fall im Freun­des­kreis. Und da kam es per­fekt, dass gool­kids an mei­ner Schu­le eines Tages ihre Pro­jek­te vor­ge­stellt hat. Außer­dem habe ich einen Cou­sin, der bei gool­kids tätig war und mir den Ver­ein emp­foh­len hat. Ich woll­te, bevor ich ein Stu­di­um anfan­ge, prak­ti­sche Erfah­run­gen sam­meln, weil es für mich kei­nen Sinn ergibt, über­haupt zu stu­die­ren, bevor ich nicht weiß, wie es in der Berufs­welt aus­sieht oder was mich da erwar­ten könnte.

Wie sehen die Vor­aus­set­zun­gen für die Stel­le aus?

Bartsch: Man soll­te sozi­al und sport­lich inter­es­siert sein – und im bes­ten Fal­le auch sport­lich aktiv. Und mensch­lich und gesell­schaft­lich offen soll­te man sein, weil wir mit sozi­al benach­tei­lig­ten und ver­hal­ten­so­ri­gi­nel­len Kin­dern und Jugend­li­chen zu tun haben, mit Geflüch­te­ten und Men­schen mit Behinderung.

Rosi­wal: Da auch vie­le orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­ga­ben anfal­len, braucht es auch eine gewis­se Krea­ti­vi­tät, um Lösun­gen zu fin­den. Ich habe schon viel gelernt, was mir die Schu­le nicht bei­gebracht hat, viel fürs Leben. Ein ein­fa­ches Bei­spiel wäre, wie man gemäß DIN-Norm einen Brief­kopf rich­tig beschriftet.

Was sind die täg­li­chen Auf­ga­ben eines Buf­dis bei goolkids?

Rosi­wal: Nach­mit­tags bin ich immer bei Pro­jek­ten und Akti­vi­tä­ten dabei. Das heißt, beim Fußball‑, Vol­ley­ball- oder Bas­ket­ball­trai­ning, oder im Fit­ness-Stu­dio, wo wir mit Men­schen mit Behin­de­rung hin­ge­hen. Da fun­gie­re ich als Trai­ner und Ansprech­part­ner. Vor­mit­tags geht es vor allem ums Orga­ni­sa­to­ri­sche der Groß­pro­jek­te, wie das anste­hen­de inklu­si­ve Sport­fest, das im Som­mer zum ers­ten Mal statt­fin­det. Wel­che sport­li­chen oder tech­ni­schen Fak­to­ren müs­sen berück­sich­tigt wer­den, was brau­chen wir fürs Unter­hal­tungs­an­ge­bot und vie­les mehr.

Bartsch: Wir haben von Anfang an ver­sucht, Juli­us mit ein­zu­bau­en, indem wir ihn über­all­hin mit­neh­men. Er ist immer in mei­ner Nähe, damit er die Mög­lich­keit hat zu ler­nen, wie man so einen Pro­jekt­tag, so ein Fest orga­ni­siert, um irgend­wann völ­lig eigen­stän­dig Ver­an­stal­tun­gen durch­zie­hen zu kön­nen. Jede Ver­an­stal­tung ver­hält sich nach dem­sel­ben Mus­ter. Man muss wis­sen, was man wann machen will und was man dazu braucht. Nur die Anfor­de­run­gen sind unterschiedlich.

Rosi­wal: Da gool­kids vor mir noch kei­nen ande­ren Buf­di hat­te, gab es kei­ne Auf­ga­ben, die klar für mich vor­ge­ge­ben gewe­sen waren. Am Anfang mei­ner Zeit hier war es also ein gemein­sa­mes Ler­nen, bei dem wir raus­fin­den woll­ten, was ich kann und was man mir anver­trau­en kann. Für mich hieß das, dass ich mein Auf­ga­ben­ge­biet sel­ber mit­de­fi­nie­ren konn­te, anstatt es, wie ich es von ande­ren Buf­di-Stel­len gehört habe, ein­fach vor­ge­klatscht zu bekom­men. Das bedeu­tet auch viel Abwechs­lung im Tages­ab­lauf, bei dem immer neue Din­ge dazu kom­men und ich immer dazu ler­nen kann. Und ich kann auch Eigen­in­itia­ti­ve ergrei­fen und eige­ne Ideen einbringen. 

Der BFD wur­de 2011 als Kom­pen­sa­ti­on unbe­setz­ter, aber nöti­ger Stel­len im sozia­len Bereich, die 2011 nach dem Weg­fall des ver­pflich­ten­den Zivil­diens­tes ent­stan­den sind, ein­ge­führt. Funk­tio­niert das?

Bartsch: Bei gool­kids kön­nen wir dazu nichts sagen, weil wir vor Juli­us kei­nen Buf­di hat­ten. Aber gesamt­ge­sell­schaft­lich hat das Ende des Zivil­diens­tes schon ein gewis­ses Loch auf­ge­ris­sen. Es gibt unbe­strit­ten vie­le Arbeits­be­rei­che, die ohne frei­wil­li­ge Diens­te nur schwer zurecht­kom­men würden. 

Wie sehr sind Orga­ni­sa­tio­nen wie gool­kids bezie­hungs­wei­se der sozia­le Bereich auf frei­wil­li­ge Diens­te wie den BFD angewiesen?

Bartsch: Hän­de­rin­gend. Gene­rell wür­den die Struk­tu­ren des sozia­len Wesens in ihrer jet­zi­gen Form ohne BFD oder das Frei­wil­li­ge Sozia­le Jahr zusam­men­bre­chen. Nur mit einer dras­ti­schen Erhö­hung der Per­so­nal­kos­ten könn­ten Frei­wil­li­ge durch Fest­an­ge­stell­te ersetzt werden.

Rosi­wal: Nor­ma­ler­wei­se sieht die Defi­ni­ti­on des BFD vor, das er nur ein Aus­hilfs-Dienst ist. Eigent­lich müss­te die Orga­ni­sa­ti­on also auch ohne den BFD sehr gut lau­fen kön­nen. Unab­hän­gig davon, dass dem, wie Robert sagt, nicht so wäre, möch­te ich auch mehr als eine Aus­hil­fe sein. Ich möch­te mich ein­brin­gen und Ver­ant­wor­tung über­neh­men können.

Lässt sich ein­schät­zen, wie aus­ge­prägt die gesell­schaft­li­che Bereit­schaft ist, frei­wil­li­ge, also gering oder unbe­zahl­te, sozia­le Diens­te zu leisten?

Rosi­wal: Das fin­de ich schwer ein­zu­schät­zen, aber ich den­ke, es wür­de viel mehr Frei­wil­li­ge geben, wenn Ange­bo­te wie der BFD zum Bei­spiel an Schu­len viel stär­ker bewor­ben wer­den wür­den. An Schu­len wird im Gegen­teil aber eigent­lich davon abge­ra­ten, vor dem Stu­di­um noch ein Jahr Erfah­run­gen zu sam­meln, statt so schnell wie mög­lich in die Arbeits­welt einzusteigen.

Bartsch: Ich über­trei­be jetzt, aber ein Pro­blem liegt dar­in, dass Jugend­li­che in der Schu­le nichts fürs Leben ler­nen, aber danach sofort arbei­ten sol­len. Dafür feh­len ihnen aber prak­ti­sche Erfah­run­gen. Da ist ein sozia­les Jahr die Chan­ce, außer­halb der Arbeits­welt inne­zu­hal­ten, für sich selbst den Weg zu fin­den und auch ein biss­chen was Prak­ti­sches zu lernen.

Wird frei­wil­li­ges Enga­ge­ment aus­rei­chend durch die Poli­tik gefördert?

Bartsch: Die Poli­tik sieht die Sache unter ande­ren Gesichts­punk­ten. Ihre För­de­rung geht eher der Fra­ge nach, wie das Per­so­nal-Defi­zit im sozia­len Bereich durch die För­de­rung frei­wil­li­gen Enga­ge­ments auf­ge­fan­gen wer­den könn­te. Das heißt, der Staat, die Kom­mu­ne, auch Bam­berg, ver­su­chen unheim­lich viel auf die frei­wil­li­ge Schie­ne abzu­wäl­zen, um mit kos­ten­güns­ti­gen Frei­wil­li­gen die glei­chen Leis­tun­gen zu errei­chen wie mit Festangestellten.

Kann es nicht fahr­läs­sig sein, wenn Ver­ant­wor­tung, die eigent­lich aus­ge­bil­de­tes Per­so­nal über­neh­men soll­te, auf unge­lern­te Frei­wil­li­ge abge­wälzt wird?

Bartsch: Ja, man braucht unge­fähr vier Frei­wil­li­ge, um fach­lich, sach­lich und zeit­ori­en­tiert eine gelern­te Kraft zu erset­zen. Bei uns oder der Inno­va­ti­ven Sozi­al­ar­beit Bam­berg geht es ja noch. Aber in Berei­chen wie Alten- oder Kran­ken­pfle­ge sieht es anders aus.

Juli­us, haben Sie das Gefühl, sich durch den BFD bei gool­kids weiterzuentwickeln?

Rosi­wal: Auf jeden Fall. Zum Bei­spiel von Men­schen mit Behin­de­rung kann man ganz viel ler­nen. Sie haben in ihrem Leben gro­ße Pro­ble­me, die ande­re nicht haben, strah­len aber gleich­zei­tig so eine Lebens­freu­de aus. Da wer­den die eige­nen Pro­ble­me klei­ner. Das bil­det den Cha­rak­ter. Oder: Tele­fo­nie­ren mit Selbst­ver­trau­en – wenn ich zum Bei­spiel bei Schu­len anru­fe, um gool­kids vor­zu­stel­len – muss man auch erst­mal können.

Bartsch: Das ist natür­lich nur ein klei­ner Lern­in­halt, aber doch ein Effekt. Juli­us ist ein eher zurück­hal­ten­der Mensch, der jetzt aber kein Schü­ler mehr, son­dern auf ein­mal Trai­ner und Betreu­er, also ver­ant­wort­lich für eine Sport­stun­de ist. Da ist der Moment erreicht, wo nicht ihm etwas gesagt wird, son­dern wo er die Anwei­sun­gen gibt und sich auch mal durch­set­zen muss.

Was sind die schöns­ten Momen­te der Arbeit als Bufdi?

Rosi­wal: Der Umgang mit den Men­schen und wenn ich sehe, dass die Leu­te in mei­nen Trai­nings­grup­pen selbst­stän­di­ger wer­den und Fort­schrit­te machen. Und auf der orga­ni­sa­to­ri­schen Sei­te ist es schön dabei zu sein, wenn die Pro­jek­te, bei deren Pla­nung ich mit­ge­macht habe und auf deren Umset­zung man lan­ge hin­ge­ar­bei­tet hat, For­men anneh­men und funktionieren.

Spen­den­ak­ti­on

gool­kids über­rascht zu Ostern

Wegen der Coro­na-Kri­se ent­schloss sich der För­der­kreis gool­kids, das Pro­jekt „gool­kids hilft“ zu star­ten (wir berich­te­ten dar­über). Am Wochen­en­de war­te­ten die Ver­ant­wort­li­chen mit einer zusätz­li­chen Über­ra­schung auf. Aus­ge­stat­tet mit Scho­ko­la­den-Oster­ha­sen von ver­schie­de­nen Bam­ber­ger Rewe-Märk­ten (Rudel, Fröh­lich und Hirsch­mann) besuch­ten gool­kids-Team­mit­glie­der die Wohn­hei­me der Lebens­hil­fe Bam­berg und ver­teil­ten die Süßig­kei­ten sehr zu deren Freu­de an die Bewoh­ne­rin­nen und Bewohner.

„Uns war es wich­tig, gera­de die Men­schen nicht zu ver­ges­sen, die in der momen­ta­nen Situa­ti­on beson­ders unter der Ein­sam­keit zu lei­den haben”, so gool­kids-Pro­jekt­lei­ter Robert Bartsch.

Die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner des Frens­dor­fer Wohn­heims bedank­ten sich per Foto.

Lie­fer­ser­vice

“gool­kids hilft”

Der För­der­kreis gool­kids und sein Pro­jekt ginaS (gool­kids inte­griert natür­lich alle Sport­ler) set­zen sich für die sport­li­che Inklu­si­on von Kin­dern und Jugend­li­chen mit Behin­de­rung oder Migra­ti­ons­hin­ter­grund ein. Da es in die­ser Rich­tung der­zeit so gut wie nichts zu tun gibt, haben ginaS-Pro­jekt­lei­te­rin Lau­ra Stel­zer und ihr Team ihren Akti­ons­ra­di­us erwei­tert und das Pro­jekt „gool­kids hilft“ begonnen. 
Frau Stel­zer, was ist „gool­kids hilft“? Wie ent­stand die Idee dazu?

Lau­ra Stel­zer: „gool­kids hilft“ ist ein Pro­jekt, das wir ganz nach dem Mot­to MIT­ein­an­der auf­ge­baut haben. Die Idee selbst kam im Büro bei einer Brain­stor­ming-Run­de von unse­rem Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst-Leis­ten­den Juli­us Rosi­wal. Die aktu­ell noch andau­ern­de Kri­sen­si­tua­ti­on hat uns dazu gebracht, alle unse­re Pro­jek­te auf Eis zu legen. Gar nichts zu tun liegt uns aber nicht. Des­halb woll­ten wir einen Bei­trag an die Gesell­schaft leis­ten, um gemein­sam die­se kri­ti­sche Lage zu über­ste­hen. MIT­ein­an­der neh­men wir nun die Her­aus­for­de­rung an, allen mobil­ein­ge­schränk­ten Mit­bür­gern und Risi­ko­pa­ti­en­ten zur Sei­te zu ste­hen und zu helfen.

Wie groß ist der der­zei­ti­ge Bedarf an der­ar­ti­gen Dienstleistungen?

Lau­ra Stel­zer: Ich wür­de den Bedarf als wel­len­för­mig bezeich­nen. Es gibt ruhi­ge­re Tage, an denen wir ein bis zwei Aus­fahr­ten erle­di­gen, und dann gibt es auch die etwas stres­si­ge­ren Tage, bei denen es durch­aus sechs bis sie­ben Fahr­ten sind. Wir sind ein gutes Team, so dass wir uns jeder­zeit unter­stüt­zen, abwech­seln und vor allem moti­vie­ren, da wir ger­ne zusammenarbeiten. 

Wel­che Art von Besor­gun­gen füh­ren Sie durch, wen ver­sor­gen Sie?

Lau­ra Stel­zer: Eine gute Zusam­men­ar­beit hat sich mit der REWE Rudel her­aus­ge­stellt. Hier kön­nen älte­re Men­schen oder auch mobil­ein­ge­schränk­te Per­so­nen anru­fen und ihre Bestel­lun­gen abge­ben, die­se wer­den dann für uns zusam­men­ge­packt und wir fah­ren sie an unse­re Mit­bür­ger aus. Zusätz­lich holen wir auch Medi­ka­men­te ab, gehen zur Post oder in ande­re Märk­te, um Besor­gun­gen zu erledigen. 

Wie sehen die Rück­mel­dun­gen aus?

Lau­ra Stel­zer: Wir haben bis jetzt nur posi­ti­ve Erfah­run­gen gemacht. Vie­le älte­re Kun­den mel­den sich wie­der und haben neue Bestel­lun­gen, die aus­ge­fah­ren wer­den müs­sen. Die Zufrie­den­heit und Freund­lich­keit unse­rer Kun­den ste­hen ihnen immer mit einem Lächeln ins Gesicht geschrie­ben. Ab und an gibt es auch ein Trink­geld als Spen­de, das uns zeigt, dass wir wirk­lich helfen.

Wie groß ist Ihr Liefergebiet?

Lau­ra Stel­zer: Prin­zi­pi­ell hal­ten wir uns an die Stadt Bam­berg und den enge­ren Land­kreis. Im Land­kreis hat­ten wir auch schon Kund­schaft und konn­ten damit ein biss­chen die Land­schaft wäh­rend der Fahrt genießen.

Fal­len Gebüh­ren an oder wie finan­zie­ren Sie das Projekt?

Lau­ra Stel­zer: Die Aus­ga­ben, die wir haben, sind haupt­säch­lich unse­re Fahrt- und Per­so­nal­kos­ten. Wir selbst set­zen uns aus ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­tern und Fest­an­ge­stell­ten beim För­der­kreis gool­kids e.V. zusam­men. Dadurch, dass unse­re ande­ren Pro­jek­te aus­fal­len, haben wir Kapa­zi­tä­ten und Gel­der frei, um die­ses neue Pro­jekt zu ermög­li­chen. Dank guter Spon­so­ren und Spen­den sind wir in der Lage, trotz­dem wei­ter­hin Gutes tun zu können.

Wie schützt das gool­kids-Team sich und die Konsumenten?

Lau­ra Stel­zer: Bei den Besor­gun­gen als auch bei unse­ren Fahr­ten tra­gen alle, die Kun­den­kon­takt haben, Hand­schu­he. Seit die­ser Woche über­le­gen wir uns, ob wir auch regel­mä­ßig Mund­schutz tra­gen soll­ten. Aller­dings ist uns bewusst, dass es einen extrem gro­ßen Mund­schutz­man­gel in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen gibt. Des­halb sind wir sehr sen­si­bel, was die­ses The­ma angeht. Zusätz­lich schützt sich auch die Kund­schaft selbst meis­tens durch Hand­schu­he und Mund­schutz. Den Abstand von zwei Metern ver­su­chen wir bei jedem Kun­den­kon­takt ein­zu­hal­ten, auch wenn uns so man­cher Kun­de ger­ne vor Freu­de umar­men möch­te. Beim Groß­teil unse­rer Kund­schaft stel­len wir die Bestel­lun­gen nur vor die Haus­tür, um jeg­li­chen Kon­takt zu vermeiden.