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Bamberg - Page 50

Stadt­rat Bamberg

Jonas Glüsen­kamp beerbt Chris­ti­an Lan­ge als zwei­ter Bürgermeister

Nach­dem das Ergeb­nis steht, wan­dert der hüft­ho­he Apfel­baum­setz­ling auf den Sit­zungs­tisch von Jonas Glüsen­kamp. Der Grü­nen-Poli­ti­ker bekommt die Pflan­ze vom sozi­al-demo­kra­ti­schen Frak­ti­ons­spre­cher Klaus Stier­in­ger mit den Wor­ten über­ge­ben: „Damit dar­an rot-grü­ne Äpfel wach­sen können.“ 

Kein Wun­der: Über das ver­gan­ge­ne Wochen­en­de ver­han­del­ten Grü­nes Bam­berg, CSU und SPD, um eine gemein­sa­me Koope­ra­ti­on für die kom­men­den sechs Jah­re fest zu machen. 

Jonas Glüsen­kamp (links) und Andre­as Star­ke, Foto: Juli­an Megerle

Wäh­rend die Basis der Sozi­al­de­mo­kra­ten und die der Grü­nen den Dau­men nach oben streck­te, war das 200 Punk­te star­ke Papier in der Par­tei der Christ­so­zia­len nicht mit Mehr­heit gekrönt wor­den. Haus­halt, Ver­kehr, Kli­ma­schutz, Sozia­les und Digi­ta­li­sie­rung sind nur ein paar der Ober­punk­te. Bri­san­ter als der Inhalt sind die Abma­chun­gen zu den Per­so­na­li­en. Nach dem Aus­stieg der CSU wirk­ten alle Betei­lig­ten ent­spre­chend ange­spannt, bevor sich die Tages­ord­nung der Sit­zung zur Wahl des zwei­ten Bür­ger­meis­ters hin­be­weg­te. Wür­de Jonas Glüsen­kamp noch aus­rei­chend Unter­stüt­zung bekom­men? Gibt es eine spon­ta­ne Gegen­kan­di­da­tur aus dem kon­ser­va­ti­ven Lager?

Die Erleich­te­rung im Hegel­saal ist spür­bar, als klar ist, dass der grü­ne OB-Kan­di­dat im Ren­nen um das Amt des zwei­ten Bür­ger­meis­ters allein ist. Mit 33 Stim­men kann er auf eine soli­de Mehr­heit bau­en. Er wol­le nicht nur eine „Mit­mach­stadt“ son­dern auch einen „Mit­mach­stadt­rat“ mit dem Ohr an den Men­schen. CSU-Mann Chris­ti­an Lan­ge erklärt im Gespräch, dass auf eine Absa­ge der Kenia-Koali­ti­on kon­se­quen­ter­wei­se kei­ne Kan­di­da­tur auf einen Bür­ger­meis­ter­pos­ten fol­gen konn­te. Das neue Duo an Bam­bergs Spit­ze ist der­weil trotz Coro­na­kri­se opti­mis­tisch: „Wenn wir das Enga­ge­ment aus der Zivil­ge­sell­schaft nut­zen, dann hilft uns das auch aus der Kri­se“, fin­det der frisch­ge­ba­cke­ne zwei­te Bür­ger­meis­ter. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke sieht die Chan­ce auf gute Impul­se aus der deut­lich ver­jüng­ten Stadt­rats­zu­sam­men­set­zung. Die Umset­zung des Koope­ra­ti­ons­pa­piers soll bereits anlau­fen. „Aller­dings darf man die Über­schrift des Haus­halts­vor­be­halts für alle Maß­nah­men nicht ver­ges­sen“, betont Starke.

Ein­zig Glüsen­kamps Zustän­dig­kei­ten blei­ben noch offen, denn die Ver­hand­lun­gen mit poten­zi­el­len poli­ti­schen Part­nern lau­fen noch wei­ter. Ob bis zur nächs­ten Sit­zung Ende Mai eine Koope­ra­ti­on links der Mit­te zustan­de kommt oder Grün-Rot mit wech­seln­den Mehr­hei­ten arbei­ten wird, muss sich zeigen.

„Bam­berg Hoff­nung geben“

Gegen die ein­set­zen­de Ohnmacht

Medi­en­de­si­gner Arno Schim­mel­p­fen­nig und die Band Bam­bäg­ga haben sich zusam­men­ge­tan, um den Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­gern ein wenig Unter­hal­tung und Hoff­nung in die­sen für vie­le schwie­ri­gen Zei­ten zu bie­ten. Gemein­sam pro­du­zier­ten sie das Musik­vi­deo „Bam­berg Hoff­nung geben“. Arno Schim­mel­p­fen­ning hat uns genaue­re Aus­kunft dar­über gegeben.

„Bam­berg Hoff­nung geben“ lau­ten der Titel und das Ziel Ihres Vide­os. Wie kam die Idee zustan­de? Wor­um geht es?

Arno Schim­mel­p­fen­nig: Rück­bli­ckend konn­te ich die Situa­ti­on, die auf alle von uns zukam, nicht rich­tig grei­fen und ein­schät­zen. Ich sah nur, dass befreun­de­te Unter­neh­men ein­bre­chen ihre Ange­stell­ten plötz­lich im Super­markt Rega­le ein­räum­ten. Ich habe selbst Fami­lie und bin als Allein­ver­die­ner ent­spre­chend besorgt. Dar­um habe ich mir über­legt, was ich tun könn­te, um die­ser ein­set­zen­den Ohn­macht ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ich habe dar­über nach­ge­dacht, dass es wahr­schein­lich vie­len ähn­lich geht. All die lee­ren Plät­ze in Bam­berg, an denen sonst so viel Leben ist. Die Poli­zei, die uns kon­trol­liert. Das kann einen schon ein­schüch­tern. Ich habe mir also über­legt, wie ich den Men­schen Hoff­nung geben könn­te. Was ver­bin­det uns? Was schafft das Gefühl von Gemein­schaft? In dem Film geht es um die Din­ge, die Bam­berg aus­ma­chen. Die Band Bam­bäg­ga bezeich­net Bam­berg als „Per­le des Südens“ und als „Mut­ter­stadt“. Mit dem Film möch­te ich uns ins Gedächt­nis rufen, dass unse­re Stadt die von uns gelieb­ten Eigen­schaf­ten bei­be­hält. Es wird wei­ter gehen.

Wor­an machen Sie fest, dass die Men­schen in Bam­berg Hoff­nung brau­chen? Ist die Situa­ti­on in der Stadt so schlimm?

Arno Schim­mel­p­fen­nig: Wir befin­den uns alle in einer Aus­nah­me­si­tua­ti­on. Hoff­nung ist mei­ner Mei­nung nach in jeder Lebens­la­ge ein sehr schö­nes Zei­chen und soll­te in jeder Situa­ti­on ver­mit­telt wer­den. Wir haben seit Jahr­zehn­ten kei­ne Kri­se mehr erlebt. Von daher sind fast zwei Mona­te der Iso­la­ti­on schon eine Her­aus­for­de­rung. Man­che älte­ren Men­schen ver­brin­gen ihre letz­ten Tage plötz­lich allei­ne im Heim. Die frisch geba­cke­ne Mut­ter kann kei­nen Besuch emp­fan­gen, der sich mit ihr über den Nach­wuchs freut. Kran­ke Men­schen haben Angst um ihr Leben und hof­fen, dass die­se schlim­me Erkran­kung an ihnen vor­bei geht. Kin­der sit­zen daheim und kön­nen nicht mehr raus. Sie sind zu jung, um Ihnen zu erklä­ren, was da pas­siert und dass alles irgend­wann bes­ser wird. Man beginnt, die Nor­ma­li­tät des Lebens zu ver­mis­sen. Ich woll­te mit dem Film ein Zei­chen set­zen, dass man die­se Nor­ma­li­tät zurück­ge­win­nen wird.

Wie kam der Kon­takt zu Jonas und David Ochs von Bam­bäg­ga zustande?

Arno Schim­mel­p­fen­nig: Ich habe mich aktiv für eine Zusam­men­ar­beit mit Jonas und David Ochs ent­schie­den. Wir haben in die­sem Jahr bereits einen Musik­clip rea­li­siert und es war eine sehr ange­neh­me, pro­fes­sio­nel­le und trotz­dem spon­ta­ne Zusam­men­ar­beit. Genau die­se Zusam­men­ar­beit habe ich ange­sichts eines straf­fen Ter­min­plans gebraucht. Es waren aber auch die Emo­tio­nen, wel­che die Jungs geni­al ver­mit­teln, wie in den Songs „Vater sein“ oder bei einem eige­nen Arran­ge­ment, das sie mit ande­ren Musi­kern vor gut einem Jahr für die Lebens­hil­fe geschrie­ben hat­ten. Zudem gefällt mir die Idee, dass gera­de ein Kul­tur­bot­schaf­ter des Goe­the-Insti­tuts die Hoff­nungs­bot­schaft ver­brei­tet, der selbst bereits in Chi­na war und das Land und sei­ne Ein­woh­ner kennt und daher gewis­ser­ma­ßen eine Brü­cke baut.

Video abspie­len

Wie lief die Umset­zung ab? Wie schnell konn­ten Sie das Pro­jekt durchziehen?

Arno Schim­mel­p­fen­nig: Ich habe aktu­ell nicht viel Zeit. Ich ver­brin­ge fast 20 Stun­den im Büro pro Tag und habe auch sehr kur­ze Wochen­en­den. Mir lag das Pro­jekt sehr am Her­zen und so woll­te ich kon­zen­triert an die Sache her­an­ge­hen, aber ein mög­lichst schnel­les Resul­tat erzie­len. Anfangs woll­te ich den Film selbst umset­zen und doku­men­ta­risch fest­hal­ten, was in den Stra­ßen pas­siert. Doch dann erin­ner­te ich mich an die vie­len indi­vi­du­el­len Ein­drü­cke, die der­zeit in Face­book geteilt wer­den. Genau die­se Stim­mung und die­se Bil­der zeig­ten viel bes­ser die äuße­ren Umstän­de als alles, was ich hät­te selbst ein­fan­gen kön­nen. Und so rief ich Bam­berg per Face­book dazu auf, mir Bil­der der lee­ren Plät­ze, aber auch der Bil­der zu schi­cken, die wir sonst von Bam­berg ken­nen. Inner­halb von zwei Tagen hat­te ich bereits mehr als 300 Fotos bei­sam­men. Letzt­lich waren es In einer Woche über 20 Ein­sen­dun­gen mit 578 Fotos, die ich übri­gens nahe­zu alle in den Film inte­griert habe. Wäh­rend ich auf die Ein­sen­dun­gen war­te­te, pro­du­zier­ten die Jungs von Bam­bäg­ga eine „Home Edi­ti­on“ des Lieds „7 Hügel“. Es schloss sich noch eine Woche des Schnitts an. Nach gut 26 Stun­den Arbeit war das Werk vollendet.

Wel­che Hoff­nung ver­bin­den Sie mit dem Video, was sol­len die Men­schen davon mitnehmen?

Arno Schim­mel­p­fen­nig: Zunächst bin ich sehr glück­lich, dass inzwi­schen so vie­le Men­schen die­sen Film gese­hen haben. Ich habe ganz unter­schied­li­che Reak­tio­nen dar­auf bekom­men. Zum einen habe ich eini­ge Pro­jek­te inte­griert, die Men­schen unse­rer Regi­on auf ganz unter­schied­li­chen Ebe­nen hel­fen. Zum einen haben sich die­se Pro­jek­te dar­über gefreut, dass sie mehr Auf­merk­sam­keit bekom­men. Als Vor­stand des Stadt­mar­ke­tings Bam­berg sehe ich hier­in aber auch irgend­wie mei­ne Auf­ga­be. Des­halb haben mich Rück­mel­dun­gen von Bürger*innen noch viel mehr gefreut. Unter ande­rem sprach mich eine Kran­ken­schwes­ter an, dass sie mit ihrer gan­zen Sta­ti­on den Film gese­hen und deut­lich Mut gefasst hät­te. Das ist es, was mir und auch Bam­bäg­ga am Her­zen lag: Mut ver­mit­teln, Per­spek­ti­ven schaf­fen und ein Gefühl ver­mit­teln, dass wir zusam­men­ste­hen und uns alle zusam­men aus die­sen Tagen befrei­en werden.

Wie gehen Sie mit der der­zei­ti­gen Situa­ti­on per­sön­lich um und wie als Unternehmer?

Arno Schim­mel­p­fen­nig: Ich fin­de die­se Fra­ge schwie­rig. Es ist alles so unsi­cher und zugleich so unnah­bar zugleich. Anfangs gab es die­sen Moment der Lee­re, in dem ich selbst nicht wuss­te, wie es für mich und dadurch finan­zi­ell für mei­ne Fami­lie wei­ter­ge­hen wird. Ich wuss­te nur, dass es tief im Kern einen gemein­sa­men Nen­ner für Lösun­gen der Anlie­gen mei­ner Kun­den gibt: Erreich­bar­keit, ein wei­ter­hin kon­stan­ter Absatz und die Ver­mitt­lung an deren Kun­den, dass man nach wie vor da ist – wenn auch viel­leicht vor geschlos­se­nen Türen. Dar­auf­hin kamen eini­ge Unter­neh­men auf mich zu, die ihre Ange­bo­te digi­ta­li­sie­ren woll­ten. Jetzt, wo sich die Situa­ti­on auf­grund der Coro­na-Kri­se all­mäh­lich lockert, gibt es immer noch Bran­chen, die es schwer haben, wie­der auf die Bei­ne zu kom­men. Hier­zu gehört zum Bei­spiel die Ver­an­stal­tungs­bran­che mit ihren Krea­ti­ven und Dienst­leis­tern. An dem Punkt, an dem nun Online-Lösun­gen weni­ger gefragt sind als in den letz­ten Tagen, ist es nur die digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on etwa über Film. Per­sön­lich muss­te nicht nur ich, son­dern in ers­ter Linie auch mei­ne Fami­lie stark zurück­ste­cken. Mei­ne gro­ße Toch­ter spricht inzwi­schen schon von „Sleep & Dri­ve“ anläss­lich mei­ner Anwe­sen­heit daheim.

Wie sieht Ihre Hoff­nung bezüg­lich der Zukunft nach der Kri­se aus?

Arno Schim­mel­p­fen­nig: Abge­se­hen von all dem Übel, das die Kri­se sicher­lich mit sich gebracht hat, den­ke ich, dass in jeder Kri­se auch etwas Posi­ti­ves steckt. Um ehr­lich zu sein, den­ke ich, dass die Zeit zu knapp ist, um tief­grei­fend etwas zu ändern. Ich gehe trotz­dem davon aus, dass sich auf zwei Ebe­nen etwas ändern wird. Zum einen muss­ten wir auf der per­sön­li­chen Ebe­ne auf vie­les ver­zich­ten. Es ist nicht ein­fach, in sozia­ler Iso­la­ti­on zu leben. Dar­um konn­ten wir uns über die Zeit – qua­si in einer Art Fas­ten – von dem tren­nen, was uns belas­tet, und uns auf das besin­nen, was uns gut­tut und was wir in unse­rem Leben haben wol­len. Wenn wir nun in eini­ger Zeit raus gehen und wie­der zusam­men sein dür­fen, den­ke ich, dass wir den Wert des Lebens, Freund­schaft, Kame­rad­schaft und alte Tugen­den wie Respekt, Auf­rich­tig­keit und der­glei­chen mehr schät­zen kön­nen und auch wol­len. Zum ande­ren gehe ich davon aus, dass Deutsch­land nun aus einer Art Dorn­rös­chen­schlaf erwacht ist. Es ging uns Jahr­zehn­te wirt­schaft­lich gese­hen gut. Selbst die Finanz­kri­se 2008 als Kri­se der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit war nicht der­ma­ßen stark zu spü­ren. Nun konn­ten wir sehen, dass wir uns öff­nen und neue Wege beschrei­ten müs­sen. Es sind vie­le tol­le und inno­va­ti­ve Ideen ent­stan­den. Geschäfts­fel­der haben sich erwei­tert, ande­re Berei­che deut­lich erwei­tert. Als Bei­spiel mer­ke ich das am Ein­zel­han­del. Was gab es hier Berüh­rungs­ängs­te mit dem Inter­net. Ama­zon und stell­ver­tre­tend damit ein Groß­teil des Online­han­dels war der jah­re­lan­ge Feind des sta­tio­nä­ren Han­dels. Nun erken­nen wir, dass digi­ta­le Mega-Stores nicht alles sind. Wer sei­ne Stär­ken kennt und weiß, was sei­ne Kun­den an einem lie­ben, der kann durch Online­prä­senz sein Ange­bot erwei­tern und noch mehr Men­schen errei­chen. Die Kri­se hat also Bar­rie­ren abge­baut und Chan­cen geschaf­fen. Ich habe die Hoff­nung, dass wir dem treu blei­ben und dar­auf aufbauen.

Kolum­ne

Wie aus der Mit­mach­stadt ein Hin­ter­zim­mer wurde

Die älte­ren unter uns wer­den sich dar­an erin­nern, damals, als wir noch nicht im „Han­ni­bal Lec­ter Dress“ auf die Stra­ße muss­ten und jedem, den man mehr oder weni­ger kann­te, die Hand schüt­tel­ten, ohne sicher zur sein, ob er sie sich nach dem letz­ten Toi­let­ten­gang wenigs­tens gewa­schen hat­te. Damals.

Gefühlt bereits Jah­re her, war aber erst im März, da durf­ten wir wäh­len. 44 Stadt­rä­te und einen neu­en Ober­bür­ger­meis­ter. Dank Coro­na haben wir das von uns selbst fabri­zier­te Elend zwar bis­lang kaum the­ma­ti­siert, weil wir alle unse­re Dok­tor­ar­beit in Sta­tis­tik auf Basis von You­tube­vi­de­os schrei­ben muss­ten, doch nun, in der Zeit 0, zwi­schen dem alten und dem neu­en Stadt­rat, ist es an der Zeit.

Bis­lang hab auch ich mich kaum zum Aus­gang der Wahl geäu­ßert. War­um auch, welt­be­we­gend war es nicht. Alter und neu­er OB ist unser aller Andi. Für mich als Kaba­ret­tis­ten und Kolum­nis­ten ist er wie mei­ne alte Lieb­lings­jog­ging­ho­se. Biss­chen pein­lich in der Öffent­lich­keit, aber bequem, ich hab mich an ihn gewöhnt, möch­te sagen, uns ver­bin­det was, aber an man­chen Stel­len ist sie halt schon durch, und ange­ben wür­de ich mit ihr auch nim­mer. Aber ohne sie wär vie­les auch erst­mal sehr neu gewe­sen, und des­we­gen trag ich sie nun noch wei­te­re Jahre.

Mit 59% war es kein son­der­lich sou­ve­rä­ner Sieg für einen Amts­in­ha­ber, aber in Anbe­tracht der vie­len Gegen­kan­di­da­ten in der Stich­wahl auch nicht ganz schlecht. Als direkt mit Beginn der Aus­zäh­lung der Inter­net­ser­ver der Stadt Bam­berg aus­ge­fal­len ist, war klar: Nach den Erfah­run­gen der letz­ten Jah­re spricht alles für Andi.

Kom­pli­zier­ter ist es bei den Rats­her­ren und ‑damen. Ich hat­te mich für Brief­wahl ent­schie­den, hat­te aber nicht gedacht, dass ich mein Wohn­zim­mer leer räu­men muss, um einen Über­blick zu bekom­men. Und das Ergeb­nis: Die Stimm- und Sitz­ver­tei­lung im neu­en Stadt­rat erin­nert an klein wenig an das Cha­os in mei­ner Besteck­schub­la­de. Mes­ser, Gabel und Löf­fel ist klar, der Rest fliegt irgend­wie durch­ein­an­der und nach jedem Spül­ma­schi­nen­gang liegt der Spar­schä­ler wie­der sonst­wo. Erschwe­rend kommt hin­zu, dass Bam­ber­ger Stadt­rä­te ger­ne öfter die Frak­ti­on und die Par­tei wech­seln als die Unter­wä­sche. Aber das wis­sen wir. Mut­maß­lich wird hin­ter den Kulis­sen bereits seit Wochen an Mehr­hei­ten gebas­telt. Und Gebas­tel beschreibt es wohl ganz gut, wenn man bedenkt, dass die Sitz­ver­tei­lung nicht mal zu einer Neu­auf­la­ge der Gro­ko reicht. Größ­te Frak­ti­on ist die Geböddsl-Frak­ti­on der Ein­zel- und Dop­pel­sit­zer, die gemein­sam noch nie so viel Macht beses­sen haben dürf­ten, aber sich so uneins sind wie die Stadt­tei­le bei der Ansied­lung von – sagen wir – Gotteshäusern.

Den­noch dringt wenig nach Außen. Bekannt ist: Eine neue Frak­ti­on aus Gelb, Pink und Oran­ge. Die pas­sen zwar Null­kom­ma­nu­ll zusam­men, aber dass sich zwei Päd­ago­gen um Gau­stadts Lady in Pink küm­mern wol­len, ist ja ange­sichts man­cher Wahl­kampf­aus­sa­gen zumin­dest vor­bild­lich. Und wäh­rend woan­ders Bünd­nis­se gebil­det wer­den, war bei den zwei Stadt­rä­ten der Bam­ber­ger Alli­anz schnell klar, dass sie zwar Bam­berg sind, aber nicht Alli­anz. Die CSU, allen vor­an Chris­ti­an Lan­ge, geht immer noch davon aus, dass man die Wahl gewon­nen hat und künf­tig den Ober­bür­ger­meis­ter stellt. Die SPD­ler stel­len gera­de wohl fest, dass das Schul­hof­ar­gu­ment „Wir sind aber die Kin­der vom Direk­tor!“ wenig bringt. Und am Ende: Ob die Grü­nen mit „Mit­mach­stadt“ im Wahl­kampf nur gemeint haben, dass sie nun halt beim Stadt­rat im Pas­siv­rat­h­aus­stan­dard zuguns­ten von Pöst­chen und Ämtern „mit­ma­chen“ oder es ein Schreib­feh­ler war und „Mit­macht­stadt“ rich­ti­ger wäre, das, so mein per­sön­li­ches Wahl­ver­spre­chen, wird der Herrn­le­ben auch ganz genau beobachten.

Aus­bil­dungs­zen­trum der Bundespolizei

Kampf gegen Corona

Eine der Auf­ga­ben der Bun­des­po­li­zei besteht im Grenz­schutz. Seit dem 16. März führt sie zudem vor­über­ge­hen­de Grenz­kon­trol­len zu meh­re­ren Nach­bar­län­dern durch. Ziel der Maß­nah­men ist, das Rei­se­auf­kom­men nach Deutsch­land zu redu­zie­ren und somit die Ver­brei­tung des Coro­na­vi­rus zu ver­lang­sa­men. Zur aktu­el­len Lage stand uns Tho­mas Leh­mann, lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor des Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trums Bam­berg, Rede und Antwort.
Wel­che Vor­keh­run­gen wur­den für den Stand­ort getrof­fen, um die Gefahr der Anste­ckung mit dem Coro­na-Virus best­mög­lich zu bannen?

Tho­mas Leh­mann: Wir haben zunächst die Aus­bil­dung, wo immer mög­lich, suk­zes­si­ve auf ein ange­lei­te­tes „Fern­stu­di­um“ umge­stellt. Fer­ner wur­de dem Per­so­nal des Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trums Bam­berg weit­ge­hend die Mög­lich­keit zur Arbeit im Home-Office ein­ge­räumt. Neben der gene­rel­len Gesund­heits­vor­sor­ge und Betreu­ung haben sich unse­re Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der Mini­mie­rung eines Infek­ti­ons­ri­si­kos ver­schrie­ben. Die all­ge­mein­gül­ti­gen Hin­wei­se und Emp­feh­lun­gen des Robert Koch-Insti­tuts sind für unse­re Mit­ar­bei­ter eben­so exis­tent wie für den Bür­ger. Vor­ga­ben des Gesund­heits­am­tes gel­ten entsprechend.

Tho­mas Leh­mann, lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor des Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trums Bamberg
Wel­che Aus­wir­kun­gen hat die­se Kri­se spe­zi­ell auf den Aus­bil­dungs­be­trieb in Bamberg?

Tho­mas Leh­mann: Um die Infek­ti­ons­ket­ten zu unter­bre­chen, wur­de die Aus­bil­dung in der Bun­des­po­li­zei in ein ange­lei­te­tes Selbst­stu­di­um umge­wan­delt. Die Aus­zu­bil­den­den ver­blei­ben an ihren Hei­mat­or­ten und wer­den durch Nut­zung digi­ta­ler Medi­en unter­rich­tet. Wesent­li­che Bestand­tei­le der Aus­bil­dung in der Bun­des­po­li­zei bestehen aus der Ver­mitt­lung theo­re­ti­scher Inhal­te im Bereich der Gesell­schafts­wis­sen­schaf­ten, der Rechts­wis­sen­schaf­ten und Ein­satz­leh­re. Die­se Fächer sind teil­wei­se dazu geeig­net, auch ohne Prä­senz in der Aus­bil­dungs­ein­rich­tung ver­mit­telt zu wer­den. Neben der Über­mitt­lung von Auf­ga­ben­stel­lun­gen per E‑Mail ver­fügt die Bun­des­po­li­zei über eine e‑Lear­ning-Platt­form. Hier kön­nen die Aus­zu­bil­den­den auch von ihrem Wohn­ort aus auf Arbeits­un­ter­la­gen zugrei­fen. Nor­ma­ler­wei­se wech­seln sich die theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Antei­le ab bezie­hungs­wei­se bau­en jeweils inhalt­lich, metho­disch und didak­tisch auf­ein­an­der auf.

Wie stark ist das Aus- und Fort­bil­dungs­zen­trum invol­viert, sprich wer­den Aus­bil­der ein­ge­setzt bezie­hungs­wei­se unter wel­chen Umstän­den wür­den auch Aus­zu­bil­den­de ein­ge­setzt werden?

Tho­mas Leh­mann: Das Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg unter­stützt auf Anfor­de­rung die Bun­des­be­reit­schafts­po­li­zei mit Ein­satz­zü­gen. Die­se set­zen sich aus Aus­bil­dungs­per­so­nal sowie Anwär­te­rin­nen und Anwär­tern des zwei­ten und drit­ten Dienst­jah­res zusam­men. Aktu­ell unter­stüt­zen bereits ein­ge­setz­te Ein­satz­kräf­te aus Bam­berg die vor­über­ge­hend wie­der­ein­ge­führ­ten Grenz­kon­trol­len an den Gren­zen zu Frank­reich, Öster­reich und der Schweiz.

Wie gehen die Beam­tin­nen und Beam­ten mit dem stän­dig bestehen­den Risi­ko einer Anste­ckung um?

Tho­mas Leh­mann: Durch die kon­se­quen­te Beach­tung der Hygie­ne­stan­dards und Emp­feh­lun­gen des Robert-Koch-Insti­tuts ver­su­chen wir das Infek­ti­ons­ri­si­ko zu redu­zie­ren. Dies gelang bis­her sehr gut.

Was machen Sie als ers­tes, wenn die Aus­gangs­be­schrän­kung auf­ge­ho­ben ist?

Tho­mas Leh­mann: Auf einem Bier­kel­ler ein küh­les Rauch­bier trin­ken, ein Kon­zert besu­chen, ins Thea­ter gehen und dar­auf hof­fen, dass die Mensch­heit die rich­ti­gen Leh­ren aus der Pan­de­mie zieht.

FC Ein­tracht Bamberg

Neue Bas­ket­ball­ab­tei­lung

Wäh­rend die Fuß­bal­ler des FC Ein­tracht Bam­berg zuletzt zwei­mal in Fol­ge auf­ge­stie­gen sind, grün­de­te der Ver­ein in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit wei­te­re Abtei­lun­gen. Seit zwei Jah­ren wird sogar Quid­ditch gespielt. Als neu­es­te Sport­art beim FC Ein­tracht kommt nun der Bas­ket­ball dazu. Ende Febru­ar grün­de­te der Ver­ein die Bas­ket­ball­ab­tei­lung, ab Okto­ber soll am Liga­be­trieb teil­ge­nom­men werden.

„In unse­rem Ver­ein liegt die Keim­zel­le des Bam­ber­ger Bas­ket­balls – und die­se lebt nun wie­der auf“, sagt Sascha Dorsch, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des FC Ein­tracht. Bereits 1955 spiel­te der Vor­gän­ger­ver­ein 1. FC 1901 Bam­berg Bas­ket­ball. Über Jahr­zehn­te war die Mann­schaft das sport­li­che Aus­hän­ge­schild Bam­bergs, bis die Insol­venz den Ver­ein 1988 zur Abspal­tung der Bas­ket­ball­ab­tei­lung zwang. In den 1990er Jah­ren grün­de­te der 1. FC erneut eine Bas­ket­ball­ab­tei­lung, die bis zum Zusam­men­schluss mit dem TSV Ein­tracht zum FC Ein­tracht Bam­berg im Jahr 2006 existierte.

Der Tra­di­ti­on ver­pflich­tet for­mu­liert Sascha Dorsch Ansprü­che an die nun erneut gegrün­de­te Abtei­lung: „Ambi­tio­nen im Bas­ket­ball­sport – vor allem auch was die För­de­rung im Jugend­be­reich betrifft – lie­gen in den Genen unse­res Ver­eins. Inso­fern gehen wir die­ses Pro­jekt ehr­gei­zig an. Die Nach­wuchs­ar­beit wird einer der Schwer­punk­te unse­rer neu­en Abtei­lung sein.“ Außer­dem pla­nen die Ver­ant­wort­li­chen für die Som­mer­zeit, anläss­lich der Gar­ten­städ­ter Ker­wa das Ker­was­tur­nier für Frei­zeit­mann­schaf­ten wie­der auf­le­ben zu las­sen. Ab Okto­ber möch­te der FC Ein­tracht Bam­berg mit einer ers­ten Mann­schaft in den Liga­be­trieb ein­stei­gen und auch eine Ü‑50-Trup­pe soll es geben.

„Weil drei unse­rer fünf Vor­stands­mit­glie­der im Ver­ein frü­her selbst aktiv Bas­ket­ball gespielt haben bezie­hungs­wei­se noch spie­len, wie Chris­to­pher Neu­de­cker in der 2. Regio­nal­li­ga“, sagt Sascha Dorsch, „ist es nur eine Fra­ge der Zeit gewe­sen, dass auch der FCE die­se Sport­art wie­der betreibt. Der Vor­gän­ger­ver­ein FC 01 Bam­berg hat sich vor Jahr­zehn­ten im Bas­ket­ball als Vor­rei­ter her­vor­ge­tan. In die­sem Sin­ne wol­len auch wir das The­ma auf­grei­fen und neue Impul­se setzen.“

Foto: Grün­dungs­mit­glie­der von links: Stef­fen Rom­mel, Jörg Schmal­fuß, Sascha Dorsch, Ben­ny Hum­mel, Bernd Kauf­er, Tho­mas Decker und Chris­to­pher Neu­de­cker (Quel­le: FC Ein­tracht Bamberg)

Pfle­ge­heim

„Uns ist bewusst, dass wir eine gro­ße Ver­ant­wor­tung haben“

Die der­zeit herr­schen­den Kon­takt­be­schrän­kun­gen bezie­hen sich beson­ders stark auf Alten- und Pfle­ge­hei­me. Besu­che bei Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern sol­cher Ein­rich­tung sind ver­bo­ten, um Coro­na-Erkran­kun­gen bei die­ser Risi­ko­grup­pe zu ver­hin­dern. Chris­ti­ne Lech­ner lei­tet das Bam­ber­ger Senio­ren­zen­trum Albrecht Dürer. Eine Infek­ti­on gab es in der Ein­rich­tung noch nicht. Soll­te der Fall der Fäl­le aber ein­tre­ten, ist das Senio­ren­zen­trum vor­be­rei­tet. Wir haben Frau Lech­ner interviewt.
Wie sind Stim­mung und Situa­ti­on im Senio­ren­zen­trum Albrecht Dürer?

Chris­ti­ne Lech­ner: Die Stim­mung ist bei allen Mit­ar­bei­tern sehr gelas­sen. Alle sind trotz der Umstän­de mit Spaß bei der Arbeit, wir lachen viel zusam­men und die Stim­mung geht auch auf die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner über, was sehr wich­tig ist.

Wäre im Fall einer Infi­zie­rung im Senio­ren­zen­trum Albrecht Dürer genug Per­so­nal und Mate­ri­al vorhanden?

Chris­ti­ne Lech­ner: Zum Glück haben wir weder bei den Bewoh­nern noch beim Per­so­nal posi­tiv getes­te­te Fäl­le. Die per­so­nel­le Beset­zung unter­schei­det sich nicht von der sonst übli­chen Beset­zung in nor­ma­len Zei­ten. Was uns, wie auch allen ande­ren Ein­rich­tun­gen fehlt, ist Schutz­aus­rüs­tung, das heißt Schutz­an­zü­ge und Schutz­mas­ken. Das gesam­te Per­so­nal trägt ledig­lich selbst­ge­näh­ten Mund­schutz. Davon haben wir reich­lich selbst her­ge­stellt, aber auch vie­le von Ange­hö­ri­gen und Freun­den bekommen.

Wie sähe die Reak­ti­on auf einen Coro­na-Fall aus?

Chris­ti­ne Lech­ner: Theo­re­tisch haben wir alle Sze­na­ri­en im Haus bespro­chen und auch einen Pan­de­mie­plan erstellt. Wir hal­ten seit 14 Tagen auch schon Ein­zel­zim­mer frei, für den Fall, dass eine Iso­la­ti­on not­wen­dig ist. Gro­ße Unter­stüt­zung erhal­ten wir auch von unse­rem Trä­ger, dem Dia­ko­ni­schen Werk Bam­berg-Forch­heim e.V., was Infor­ma­tio­nen, Mate­ri­al­be­schaf­fung und Trans­pa­renz angeht.

Wie gehen Heim­be­woh­ner mit der Kon­takt­sper­re zu ihren Ange­hö­ri­gen um?

Chris­ti­ne Lech­ner: Ich muss ganz ehr­lich sagen, recht gut. Alle Mit­ar­bei­ter, beson­ders die Betreu­ungs­kräf­te, leis­ten über­ra­gen­de Arbeit, damit die Heim­be­woh­ner kei­ne Ein­sam­keit ver­spü­ren. Wir haben seit letz­ter Woche auch die Mög­lich­keit, über ein Tablet Video­an­ru­fe mit Ange­hö­ri­gen zu machen, was für bei­de Sei­ten gro­ße Erleich­te­rung bringt, die Ange­hö­ri­gen ein­fach mal wie­der zu sehen und zu hören und zu sehen, dass es ihnen gut geht.

Mit wel­chem Gefühl kom­men Sie zur Arbeit?

Chris­ti­ne Lech­ner: Wir alle kom­men täg­lich mit gro­ßem Hof­fen und Ban­gen, dass die Situa­ti­on so ent­spannt bleibt und wir alle, Bewoh­ner und Mit­ar­bei­ter, gesund blei­ben. Uns ist bewusst, dass wir eine gro­ße Ver­ant­wor­tung haben und hal­ten uns alle an die Aus­gangs­be­schrän­kun­gen und Kon­takt­sper­ren. In einer ruhi­gen Minu­te wird die­se Ver­ant­wor­tung für mich als Lei­te­rin manch­mal sehr belastend.

Gas­tro­no­mie

„Es herrscht gro­ße Unsicherheit“

Flo­ri­an Mül­ler bekommt die Aus­wir­kun­gen der Still­le­gun­gen des öffent­li­chen Lebens in sei­ner Dop­pel­funk­ti­on als Geschäfts­füh­rer des Ahörn­la und Vor­stands­mit­glied der Kreis­stel­le des Baye­ri­schen Hotel- und Gast­stät­ten­ver­bands von meh­re­ren Sei­ten zu spü­ren. So errei­chen ihn täg­lich Hil­fe­ru­fe der an den Ver­band ange­glie­der­ten Betrie­be und als Gas­tro­nom sieht er sich nicht nur eige­nen wirt­schaft­li­chen Schä­den aus­ge­setzt, son­dern hat auch mit der Unsi­cher­heit zu kämp­fen, nicht zu wis­sen, wann wie­der geöff­net wer­den kann. Im Tele­fon­in­ter­view haben wir mit ihm gesprochen. 
Mit wel­chen Gefüh­len haben Sie die Ver­hän­gung der All­ge­mein­ver­fü­gung, nach der Gast­stät­ten und Bars schlie­ßen muss­ten, aufgenommen?

Flo­ri­an Mül­ler: Ich war geschockt. Das war im End­ef­fekt so, dass man von heu­te auf mor­gen den Boden unter den Füßen weg­ge­zo­gen bekommt und ich zu dem Zeit­punkt kei­ne Ahnung hat­te, wie es wei­ter­geht. Kurz danach hat­ten wir von den Wir­ten der Sand­stra­ße ein Tref­fen, um zu bespre­chen, was man jetzt macht. Jeder von uns weiß, wie hoch die lau­fen­den Kos­ten, vor allem die des Per­so­nals, in der Gas­tro­no­mie sind.

Lässt sich bereits sagen, wel­che Aus­wir­kun­gen, finan­zi­ell, per­so­nell, die Beschrän­kun­gen auf die Bam­ber­ger Hotel- und Gast­stät­ten­be­trie­be haben werden?

Flo­ri­an Mül­ler ist Geschäfts­füh­rer des Ahörn­la und Vor­stands­mit­glied der Kreis­stel­le des Baye­ri­schen Hotel- und Gaststättenverbands.

Flo­ri­an Mül­ler: Ich war geschockt. Das war im End­ef­fekt so, dass man von heu­te auf mor­gen den Boden unter den Füßen weg­ge­zo­gen bekommt und ich zu dem Zeit­punkt kei­ne Ahnung hat­te, wie es wei­ter­geht. Kurz danach hat­ten wir von den Wir­ten der Sand­stra­ße ein Tref­fen, um zu bespre­chen, was man jetzt macht. Jeder von uns weiß, wie hoch die lau­fen­den Kos­ten, vor allem die des Per­so­nals, in der Gas­tro­no­mie sind.

Lässt sich bereits sagen, wel­che Aus­wir­kun­gen, finan­zi­ell, per­so­nell, die Beschrän­kun­gen auf die Bam­ber­ger Hotel- und Gast­stät­ten­be­trie­be haben werden?

Flo­ri­an Mül­ler: Für fast alle Betrie­be, außer denen, die Lie­fer­an­ge­bo­te haben, wobei das natür­lich ein lächer­lich gerin­ger Anteil ist, sind die der­zei­ti­gen Zustän­de ein Total­scha­den – null Umsatz von heu­te auf mor­gen. In Hotels genau das Glei­che. Ange­kün­dig­te Buchun­gen kön­nen kos­ten­frei stor­niert wer­den, Hote­liers blei­ben auf den Kos­ten sit­zen und haben kei­ne Buchun­gen und vor allem kei­ne Sicher­heit, wann denn wie­der etwas pas­siert, mehr. 

Wie sehen Sie in die­sem Sin­ne die­se Art der Maß­nah­men zur Bekämp­fung des Virus? Hal­ten Sie die All­ge­mein­ver­fü­gung für sinn­voll oder hät­ten Sie sich eine ande­re Vor­ge­hens­wei­se gewünscht?

Flo­ri­an Mül­ler: Das kann ich nicht sagen, ich bin kein Gesund­heits­exper­te. Nach­dem man aber gewusst hat­te, wie sich das Virus ver­brei­tet, hat sich die Regie­rung nicht gleich für Maß­nah­men ent­schie­den, son­dern immer Fris­ten gesetzt, nach dem Mot­to „jetzt macht mal noch ein paar Tage, dann schlie­ßen wir alles“. Dann wur­de dem Volk gesagt zuhau­se zu blei­ben, die Gast­stät­ten durf­ten aber wie­der noch ein paar Tage offen­blei­ben. Ich neh­me das in Kauf, habe aber nicht das Gefühl, dass es von vorn­her­ein einen Plan gab, nach dem vor­ge­gan­gen wur­de, son­dern es wur­de try-and-error-mäßig ausprobiert. 

In wel­chem Zustand befin­det sich das Ahörn­la? Wird es die Gast­stät­te wie­der in alter Form geben können?

Flo­ri­an Mül­ler: Wir sind kom­plett still­ge­legt. Wie es danach wei­ter­geht, kommt dar­auf an, wie lan­ge wir geschlos­sen haben. Das ist das Haupt­pro­blem. Der Staat sagt, damit ihr in der Kri­se nicht lie­gen­bleibt, könnt ihr Schul­den machen. Die Bank, zum Bei­spiel die KfW, ver­langt aber einen Finanz-Plan über die­se Schul­den. Die­sen zu erstel­len, ist aber schwer, weil es sich der­zeit nicht sagen lässt, ab wann man wie­der Ein­nah­men hat. Denn ob die Gas­tro­no­mie ab dem 19. April wie­der auf­ma­chen darf, ist nicht sicher. In der Poli­tik hat kei­ner den Arsch in der Hose, zu sagen, dass die Gast­stät­ten ab 19. April sicher wie­der öff­nen dür­fen oder dass die­ses Datum nur Wunsch­den­ken ist und sowie­so nichts wird und man bes­ser gleich vom 1. Juni oder noch spä­ter aus­ge­hen soll­te, von da an aber sicher wie­der öff­nen darf. Ande­rer­seits stellt sich auch die Fra­ge, ob über­haupt noch etwas da ist, das wie­der auf­ma­chen kann, wenn das Gan­ze jetzt noch acht Wochen dauert.

Was machen Sie als ers­tes, wenn die Aus­gangs­be­schrän­kun­gen auf­ge­ho­ben werden?

Flo­ri­an Mül­ler: Ich ren­ne in mei­nen Laden und ver­su­che, ihn start­klar zu machen.

Schul­schlie­ßun­gen

„Vie­len wird jetzt bewusst, dass Schu­le mehr ist als Unter­richt und Lernen“

Schu­len gehör­ten zu den ers­ten Ein­rich­tun­gen, die Mit­te März für den begin­nen­den Kampf gegen Coro­na geschlos­sen wur­den. Das Lehr­per­so­nal steht seit­dem vor der Her­aus­for­de­rung, über ande­re Kanä­le Kon­takt mit der Schü­ler­schaft zu hal­ten und wei­ter­hin Unter­richts-Stoff anzu­bie­ten. So auch am Bam­ber­ger E.T.A. Hoff­mann-Gym­na­si­um. Über Schu­le in Zei­ten der Kon­takt­be­schrän­kun­gen haben wir mit Direk­tor Mar­kus Kne­bel gesprochen.
Wie lässt sich der All­tag eines Schul­di­rek­tors beschrei­ben, wenn die Schu­le geschlos­sen ist?

Die Arbeit am Vor­mit­tag im Büro ist gut gefüllt mit Tele­fo­na­ten, Mails und Kon­fe­ren­zen (natür­lich online). Es geht dabei um die Koor­di­na­ti­on der anste­hen­den Auf­ga­ben, wie Abitur, Auf­nah­me der Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus der Grund­schu­le, Per­so­nal­pla­nun­gen für das kom­men­de Schul­jahr, aktu­ell anste­hen­de Bau­maß­nah­men und vie­les ande­re. Damit nicht die kom­plet­te Füh­rungs­ebe­ne aus­fällt, wenn wir in der Schul­lei­tung einen bestä­tig­ten Coro­na-Fall hät­ten, arbei­ten wir in Schich­ten, so dass ich man­che Mit­ar­bei­ter gar nicht per­sön­lich im Büro sehe, son­dern seit Wochen nur online. Die tele­fo­ni­sche Ruf­be­reit­schaft zieht sich dann bis in den Abend, da wir ja mög­li­cher­wei­se wegen aktu­el­ler Coro­na-Fäl­le oder Infor­ma­tio­nen aus den Minis­te­ri­en auch kurz­fris­tig agie­ren müssen.

Schul­di­rek­tor Mar­kus Knebel.

Stel­len Sie Unter­richts­an­ge­bo­te online zur Ver­fü­gung? Sind die­se ver­pflich­tend und wie sehen sie aus? 

Die Lehr­kräf­te stel­len für alle Klas­sen Unter­richts­ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung – in Umfang und Inten­si­tät abhän­gig von den Fächern und Jahr­gangs­stu­fen. Natür­lich hat der ange­hen­de Abitur­jahr­gang eine ganz beson­de­re Stel­lung in die­sem Sys­tem, da hier noch ein­zel­ne Leis­tungs­er­he­bun­gen vor den eigent­li­chen Abitur­prü­fun­gen anste­hen und dann natür­lich die Vor­be­rei­tung auf das vor­aus­sicht­lich in weni­gen Wochen begin­nen­de Abitur gesi­chert sein muss. In den ande­ren Jahr­gangs­stu­fen sind sämt­li­che Auf­ga­ben jedoch als Unter­richts­be­glei­tung zu ver­ste­hen. Sie kön­nen das, was übli­cher­wei­se in der Schu­le pas­siert, nicht erset­zen und sol­len die Schü­le­rin­nen und Schü­ler vor allem „im Trai­ning“ hal­ten, bis es an der Schu­le wie­der losgeht.

Es gibt Medi­en­be­rich­te über Lehr­per­so­nal, das sich aus­ge­fal­le­ne Mit­tel ein­fal­len lässt, um in Kon­takt mit der Schü­ler­schaft zu blei­ben. Ein Bei­spiel wäre ein Ham­bur­ger Leh­rer, der täg­lich eine online abruf­ba­re Late-Night-Show insze­niert, um Kon­takt zu hal­ten und Lern­stoff durch­zu­ge­hen. Was hal­ten Sie von sol­chen Maß­nah­men, und wären auch Sie bereit, in eine Rol­le wie die eines Mode­ra­tors zu schlüpfen?

Die Lehr­kräf­te nicht nur mei­ner Schu­le zei­gen unglaub­li­che Krea­ti­vi­tät und Impro­vi­sa­ti­ons­kunst. Wir müs­sen aber auch dar­auf ach­ten, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler und deren Eltern nicht zu über­for­dern. Es gibt Fami­li­en, in denen nur ein Rech­ner zur Ver­fü­gung steht, ein Eltern­teil im Home-Office arbei­tet und gleich­zei­tig drei oder mehr Kin­der online an schu­li­schen Auf­ga­ben arbei­ten sollen. 

Wie sind die Rück­mel­dun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler darauf?

Bis auf weni­ge Aus­nah­men erhal­ten wir durch­weg posi­ti­ve, teil­wei­se sogar über­schwäng­li­che Rück­mel­dun­gen. Vor allem von Eltern­sei­te kommt viel Lob für die viel­fäl­ti­gen Ideen, wie die Kin­der und Jugend­li­chen moti­viert wer­den, aktiv ihre schu­li­schen Auf­ga­ben ernst zu neh­men. Neben den „nor­ma­len“ Arbeits­auf­trä­gen gelingt dies durch Ideen, die den Blick über den Tel­ler­rand des eige­nen Unter­richts ermög­li­chen, etwa durch ein gemein­sa­mes Video, an dem alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler sowie die Lehr­kräf­te arbei­ten konnten.

Falls sich der Online-Unter­richt bewährt, gibt es Über­le­gun­gen, die­sen auch in Zukunft bei­zu­be­hal­ten? Wel­che Vor­tei­le hät­te das gegen­über Präsenzunterricht?

Online-Unter­richt kann den Unter­richt im Klas­sen­zim­mer nicht erset­zen, er kann ihn nur ergän­zen. Sicher­lich wer­den die Erfah­run­gen die­ser ganz beson­de­ren Wochen aber für die Unter­richts­ge­stal­tung der Zukunft Aus­wir­kun­gen haben. Online-Klas­sen­zim­mer, in denen Lern­pfa­de selbst­stän­dig bear­bei­tet wer­den kön­nen oder gemein­sam im Team an einem Pro­jekt geschrie­ben wird, wer­den dann eine zusätz­li­che Mög­lich­keit sein.

Nach über zwei Wochen Schul­schlie­ßung, freu­en sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler über den aus­fal­len­den Unter­richt oder ver­mis­sen sie den Schulbetrieb?

Zunächst war bei bei­na­he allen Schü­le­rin­nen und Schü­lern die Freu­de groß, doch nach­dem sie ja nun auch im All­tag ihre Freun­de nicht mehr sehen kön­nen, bekom­me ich schon häu­fi­ger die Rück­mel­dung, dass sich alle dar­auf freu­en, end­lich wie­der an die Schu­le zu dür­fen. Vie­len wird jetzt noch ein­mal so rich­tig bewusst, dass Schu­le eben mehr ist als Unter­richt und Lernen.

Auf der Home­page des Gym­na­si­ums geben Sie an, die Schu­le nach den Oster­fe­ri­en am 20. April wie­der öff­nen zu wol­len. Hal­ten Sie an die­sem Ter­min fest oder gehen Sie in Ihren Pla­nun­gen von einer wei­te­ren Ver­län­ge­rung der Schlie­ßun­gen aus?

Hier müs­sen wir natür­lich die Vor­ga­ben der Minis­te­ri­en abwar­ten. Erst dann kön­nen bezie­hungs­wei­se dür­fen wir ent­schei­den, wie wir wei­ter verfahren.

Wie sähe die Alter­na­ti­ve aus, falls die Schu­len am 20.4. nicht wie­der öff­nen dürfen?

Wir wür­den dann sinn­vol­ler­wei­se online wei­ter arbei­ten mit den Klas­sen, das eine oder ande­re digi­ta­le Modul aus­bau­en. Aber auch hier kön­nen wir uns momen­tan nur mit einem Plan B und C vor­be­rei­ten und abwar­ten, wie die poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen aus­fal­len werden.

Wie sehen die Pla­nun­gen für die kom­men­den Abitur­prü­fun­gen aus?

Stand heu­te (8. April) wer­den die Prü­fun­gen am 20. Mai begin­nen. Denk­bar wäre das an unse­rer Schu­le, da wir die ent­spre­chen­den Kapa­zi­tä­ten hät­ten, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf zahl­rei­che Räu­me zu ver­tei­len und die ent­spre­chen­den Min­dest­ab­stän­de ein­zu­hal­ten. Ob dies aber an allen Schu­len mög­lich ist, kann ich nicht beant­wor­ten. Und nur eine ein­heit­li­che Lösung kann sinn­voll sein. Zudem gilt es, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler inten­siv auf die Prü­fun­gen vor­zu­be­rei­ten. Das erfolgt schon jetzt durch die Lehr­kräf­te, die sie unter­rich­ten und muss natür­lich bis zu den Prü­fun­gen wei­ter­lau­fen – wenn es sein muss, auch online.

Wor­auf freu­en Sie sich am meis­ten, wenn die Aus­gangs­be­schrän­kun­gen wie­der auf­ge­ho­ben werden?

Ich wür­de mich am meis­ten dar­über freu­en, wenn alle wie­der gesund an die Schu­le zurück­keh­ren wür­den – auch wenn es noch deut­lich län­ger dau­ern soll­te, als wir es uns wünschen.

Lie­fer­ser­vice

“gool­kids hilft”

Der För­der­kreis gool­kids und sein Pro­jekt ginaS (gool­kids inte­griert natür­lich alle Sport­ler) set­zen sich für die sport­li­che Inklu­si­on von Kin­dern und Jugend­li­chen mit Behin­de­rung oder Migra­ti­ons­hin­ter­grund ein. Da es in die­ser Rich­tung der­zeit so gut wie nichts zu tun gibt, haben ginaS-Pro­jekt­lei­te­rin Lau­ra Stel­zer und ihr Team ihren Akti­ons­ra­di­us erwei­tert und das Pro­jekt „gool­kids hilft“ begonnen. 
Frau Stel­zer, was ist „gool­kids hilft“? Wie ent­stand die Idee dazu?

Lau­ra Stel­zer: „gool­kids hilft“ ist ein Pro­jekt, das wir ganz nach dem Mot­to MIT­ein­an­der auf­ge­baut haben. Die Idee selbst kam im Büro bei einer Brain­stor­ming-Run­de von unse­rem Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst-Leis­ten­den Juli­us Rosi­wal. Die aktu­ell noch andau­ern­de Kri­sen­si­tua­ti­on hat uns dazu gebracht, alle unse­re Pro­jek­te auf Eis zu legen. Gar nichts zu tun liegt uns aber nicht. Des­halb woll­ten wir einen Bei­trag an die Gesell­schaft leis­ten, um gemein­sam die­se kri­ti­sche Lage zu über­ste­hen. MIT­ein­an­der neh­men wir nun die Her­aus­for­de­rung an, allen mobil­ein­ge­schränk­ten Mit­bür­gern und Risi­ko­pa­ti­en­ten zur Sei­te zu ste­hen und zu helfen.

Wie groß ist der der­zei­ti­ge Bedarf an der­ar­ti­gen Dienstleistungen?

Lau­ra Stel­zer: Ich wür­de den Bedarf als wel­len­för­mig bezeich­nen. Es gibt ruhi­ge­re Tage, an denen wir ein bis zwei Aus­fahr­ten erle­di­gen, und dann gibt es auch die etwas stres­si­ge­ren Tage, bei denen es durch­aus sechs bis sie­ben Fahr­ten sind. Wir sind ein gutes Team, so dass wir uns jeder­zeit unter­stüt­zen, abwech­seln und vor allem moti­vie­ren, da wir ger­ne zusammenarbeiten. 

Wel­che Art von Besor­gun­gen füh­ren Sie durch, wen ver­sor­gen Sie?

Lau­ra Stel­zer: Eine gute Zusam­men­ar­beit hat sich mit der REWE Rudel her­aus­ge­stellt. Hier kön­nen älte­re Men­schen oder auch mobil­ein­ge­schränk­te Per­so­nen anru­fen und ihre Bestel­lun­gen abge­ben, die­se wer­den dann für uns zusam­men­ge­packt und wir fah­ren sie an unse­re Mit­bür­ger aus. Zusätz­lich holen wir auch Medi­ka­men­te ab, gehen zur Post oder in ande­re Märk­te, um Besor­gun­gen zu erledigen. 

Wie sehen die Rück­mel­dun­gen aus?

Lau­ra Stel­zer: Wir haben bis jetzt nur posi­ti­ve Erfah­run­gen gemacht. Vie­le älte­re Kun­den mel­den sich wie­der und haben neue Bestel­lun­gen, die aus­ge­fah­ren wer­den müs­sen. Die Zufrie­den­heit und Freund­lich­keit unse­rer Kun­den ste­hen ihnen immer mit einem Lächeln ins Gesicht geschrie­ben. Ab und an gibt es auch ein Trink­geld als Spen­de, das uns zeigt, dass wir wirk­lich helfen.

Wie groß ist Ihr Liefergebiet?

Lau­ra Stel­zer: Prin­zi­pi­ell hal­ten wir uns an die Stadt Bam­berg und den enge­ren Land­kreis. Im Land­kreis hat­ten wir auch schon Kund­schaft und konn­ten damit ein biss­chen die Land­schaft wäh­rend der Fahrt genießen.

Fal­len Gebüh­ren an oder wie finan­zie­ren Sie das Projekt?

Lau­ra Stel­zer: Die Aus­ga­ben, die wir haben, sind haupt­säch­lich unse­re Fahrt- und Per­so­nal­kos­ten. Wir selbst set­zen uns aus ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­tern und Fest­an­ge­stell­ten beim För­der­kreis gool­kids e.V. zusam­men. Dadurch, dass unse­re ande­ren Pro­jek­te aus­fal­len, haben wir Kapa­zi­tä­ten und Gel­der frei, um die­ses neue Pro­jekt zu ermög­li­chen. Dank guter Spon­so­ren und Spen­den sind wir in der Lage, trotz­dem wei­ter­hin Gutes tun zu können.

Wie schützt das gool­kids-Team sich und die Konsumenten?

Lau­ra Stel­zer: Bei den Besor­gun­gen als auch bei unse­ren Fahr­ten tra­gen alle, die Kun­den­kon­takt haben, Hand­schu­he. Seit die­ser Woche über­le­gen wir uns, ob wir auch regel­mä­ßig Mund­schutz tra­gen soll­ten. Aller­dings ist uns bewusst, dass es einen extrem gro­ßen Mund­schutz­man­gel in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen gibt. Des­halb sind wir sehr sen­si­bel, was die­ses The­ma angeht. Zusätz­lich schützt sich auch die Kund­schaft selbst meis­tens durch Hand­schu­he und Mund­schutz. Den Abstand von zwei Metern ver­su­chen wir bei jedem Kun­den­kon­takt ein­zu­hal­ten, auch wenn uns so man­cher Kun­de ger­ne vor Freu­de umar­men möch­te. Beim Groß­teil unse­rer Kund­schaft stel­len wir die Bestel­lun­gen nur vor die Haus­tür, um jeg­li­chen Kon­takt zu vermeiden. 

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