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Erzbistum - Page 4

Päpst­li­che Aus­zeich­nung für lang­jäh­ri­gen Domkapellmeister 

Wer­ner Pees hin­ter­lässt einen guten Geist in der Bam­ber­ger Dommusik

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat den lang­jäh­ri­gen Dom­ka­pell­meis­ter Wer­ner Pees in den Ruhe­stand ver­ab­schie­det und ihm die Päpst­li­che Aus­zeich­nung „Pro Eccle­sia et Pon­ti­fice“ verliehen.

„Wer­ner Pees wur­de durch sei­ne Inte­gri­tät und Grad­li­nig­keit zum Vor­bild für Gene­ra­tio­nen von Sän­ge­rin­nen und Sän­gern, er mach­te die Kir­chen­mu­sik zu einem Aus­hän­ge­schild der Erz­diö­ze­se und der gan­zen Kir­che“, so Erz­bi­schof Schick. Als Chor­lei­ter habe er ins­be­son­de­re die jun­gen Sän­ge­rin­nen und Sän­ger nicht nur musi­ka­lisch aus­ge­bil­det, son­dern auch an den Glau­ben her­an­ge­führt. Sei­ne Arbeit sei daher auch reli­giö­se Erzie­hung und Evan­ge­li­sa­ti­on gewesen.

Für die Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung wür­dig­te Valen­tin Wel­ler den schei­den­den Dom­ka­pell­meis­ter in einer Fei­er­stun­de im Bischofs­haus als „sym­pa­thi­schen Mann ohne Star­al­lü­ren, auch wenn er sie sicher ver­dient hät­te.“ Er habe für sei­ne Sache gebrannt, die Musik im Dienst der Liturgie.

Pees selbst blick­te in einer Dan­kes­re­de auf eine wech­sel­haf­te Zeit zurück, in der er vie­le Neue­run­gen wie die Zulas­sung von Mäd­chen für den Chor­ge­sang im Dom oder den gemisch­ten Dom­chor mit Män­nern und Frau­en zunächst gegen Wider­stän­de durch­set­zen muss­te. Über 1000 Got­tes­diens­te habe er musi­ka­lisch gestal­ten dür­fen. Und wenn ihm etwas gelun­gen sei, dann die Bil­dung einer wun­der­ba­ren Gemein­schaft inner­halb der Chö­re. „Es herrscht ein guter Geist“, sag­te Pees, der sei­ne Ehrung auch als Aner­ken­nung der Chö­re und der Musik bezeich­ne­te. Sei­nen Ruhe­stand wer­de er nut­zen zum Wan­dern, Brot backen und Ita­lie­nisch ler­nen, sag­te Pees.

Pees wur­de am 2. Mai 1956 gebo­ren, stu­dier­te Kir­chen­mu­sik in Aachen und war von 1982 bis 1988 Orga­nist und Chor­lei­ter am Dom zu Wetz­lar. 1988 wur­de er Lei­ter des Amtes für Kir­chen­mu­sik in Bam­berg. Von 1995 bis zu sei­nem Ein­tritt in den Ruhe­stand vor weni­gen Wochen war Pees Dom­ka­pell­meis­ter. Er lei­te­te den 70 Mit­glie­der umfas­sen­den, 1192 vom hei­li­gen Bischof Otto gegrün­de­ten Dom­chor, die Dom­kan­to­rei mit rund 65 jun­gen Sän­ge­rin­nen und Sän­gern, die Mäd­chen­kan­to­rei mit rund 100 Sän­ge­rin­nen von 6 bis 20 Jah­ren sowie die Scho­la Bam­berg. Mit den Chö­ren des Bam­ber­ger Doms unter­nahm er zahl­rei­che Kon­zert­rei­sen ins In- und Aus­land und erhielt meh­re­re Prei­se. Bei den regel­mä­ßi­gen Kir­chen­mu­sik­ta­gen in Bam­berg ver­ein­te er die Chö­re des Erz­bis­tums zu einem über 1000-köp­fi­gen Gesamt­chor und orga­ni­sier­te Chor­pil­ger­fahr­ten nach Rom und in die Toskana.

Die Aus­zeich­nung Pro Eccle­sia et Pon­ti­fice wird für beson­de­re Ver­diens­te um die Anlie­gen der Kir­che und des Paps­tes ver­lie­hen. Das Ehren­zei­chen wur­de 1888 von Papst Leo XIII. gestiftet.

Exper­ten­dis­kus­si­on

Bleibt die Syn­ago­ga im Dom?

Die umstrit­te­ne Figu­ren­grup­pe Eccle­sia und Syn­ago­ga am Bam­ber­ger Dom ist The­ma eines öffent­li­chen Exper­ten­fo­rums am kom­men­den Mitt­woch, dem 7. Juli, um 19 Uhr in Bam­berg. An dem Gespräch neh­men unter ande­ren der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick und der Prä­si­dent des Zen­tral­rats der Juden in Deutsch­land, Josef Schus­ter, teil.

Die Dis­kus­si­on unter dem Titel „Eccle­sia und Syn­ago­ga am Bam­ber­ger Dom: Ein schwie­ri­ges Erbe?“ in der Aula der Uni­ver­si­tät Bam­berg mit beschränk­ter Teil­neh­mer­zahl kann online ver­folgt werden.

Die Bam­ber­ger „Syn­ago­ga“ gilt auf­grund ihrer Anmut und bild­haue­ri­schen Per­fek­ti­on als eine der schöns­ten mit­tel­al­ter­li­chen Kathe­dral­fi­gu­ren. Der Vor­schlag ihrer Ent­fer­nung aus dem Bam­ber­ger Dom rief vor einem Jahr vor allem Ent­rüs­tung, aber auch Zustim­mung her­vor. Im Erz­bis­tum Bam­berg hat sich eine Exper­ten­grup­pe mit der lan­gen Tra­di­ti­on des Anti­ju­da­is­mus in der christ­li­chen Kir­che und ihrer Bild­bot­schaf­ten befasst.

Das Figu­ren­paar der sieg­rei­chen Eccle­sia als Sinn­bild der christ­li­chen Kir­che und der besieg­ten Syn­ago­ga mit Augen­bin­de als Zei­chen des Juden­tums ist an bedeu­ten­den Kathe­dra­len des Mit­tel­al­ters zu fin­den wie in Paris, Reims, Straß­burg oder Bam­berg. In Bam­berg besteht der Son­der­fall, dass die Figu­ren nicht nur als Kopien an einem Por­tal zu sehen sind, son­dern die Ori­gi­na­le im Dom selbst auf­ge­stellt sind. Die­se Her­ab­wür­di­gung des Juden­tums in einem katho­li­schen Kir­chen­raum hat die Dis­kus­si­on jüngst ins Rol­len gebracht – ver­bun­den mit der For­de­rung, die Figu­ren der Eccle­sia und Syn­ago­ga in das benach­bar­te Diö­ze­san­mu­se­um zu versetzen.

Gleich­zei­tig wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Bot­schaft der Figu­ren – und auch der Kopien am Fürs­ten­por­tal – aus dem his­to­ri­schen und theo­lo­gi­schen Zusam­men­hang erklärt wer­den müss­te. Letz­te­res ist ein gro­ßes Anlie­gen des Erz­bis­tums, von einer Ent­fer­nung distan­zie­ren sich Erz­bi­schof und Dom­ka­pi­tel deut­lich. Erz­bi­schof Lud­wig Schick betont mit Ver­weis auf die Erklä­rung „Nos­t­ra Aet­a­te“ im Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil 1965: „Die lan­ge Tra­di­ti­on des christ­li­chen Anti­ju­da­is­mus und auch das Bild der besieg­ten Syn­ago­ga haben zur Feind­bild­prä­gung bei­getra­gen. Die Kir­che von Bam­berg ist sich des­sen bewusst und ruft dazu auf, jeder Form des Anti­se­mi­tis­mus aus­drück­lich ent­ge­gen zu tre­ten und die Ver­bun­den­heit mit Jüdin­nen, Juden und dem Juden­tum zu fördern.“


Bei­trag des Erz­bis­tums Bam­berg zu „1700 Jah­re jüdi­sches Leben in Deutschland“

Mit der Podi­ums­dis­kus­si­on soll die Öffent­lich­keit an den Fra­ge­stel­lun­gen zum Umgang mit den Figu­ren, die kein ein­fa­ches Kul­tur­er­be dar­stel­len, ein­ge­bun­den wer­den. Dis­kus­si­ons­gäs­te sind neben Erz­bi­schof Lud­wig Schick und dem Zen­tral­rats­prä­si­den­ten der Juden, Josef Schus­ter, der Gene­ral­kon­ser­va­tor des Baye­ri­schen Lan­des­am­tes für Denk­mal­pfle­ge, Mathi­as Pfeil, sowie Lud­wig Unger für den baye­ri­schen Anti­se­mi­tis­mus-Beauf­trag­ten. Von der Uni­ver­si­tät Bam­berg sind betei­ligt der Lehr­stuhl für Juda­is­tik, Susan­ne Tal­abar­don, sowie der Lehr­stuhl Kunst­ge­schich­te des Mit­tel­al­ters, Ste­phan Albrecht.

Gleich­gül­tig­keit gegen­über juden­feind­li­chen Dar­stel­lun­gen hält Bir­git Kast­ner, Lei­te­rin der Haupt­ab­tei­lung Kunst und Kul­tur des Erz­bis­tums Bam­berg, für genau­so bedenk­lich wie die Vor­stel­lung, durch eine Ent­fer­nung einer Figur Geschich­te opti­mie­ren zu kön­nen. In ihrer Ein­füh­rung zur Dis­kus­si­on wird sie die Bedeu­tung der Figu­ren und ihre Geschich­te erläu­tern. Mode­riert wird die Dis­kus­si­on von Bar­ba­ra Schnei­der vom Baye­ri­schen Rundfunk.

Die­se Ver­an­stal­tung ist ein­ge­bun­den in das bun­des­wei­te Fest­jahr #2021JLID, das der Ver­ein „321−2021: 1700 Jah­re jüdi­sches Leben in Deutsch­land e.V.“ mit sei­ner Geschäfts­stel­le in Köln orga­ni­siert und koor­di­niert. Hin­ter­grund ist, dass der römi­sche Kai­ser Kon­stan­tin am 11. Dezem­ber 321 ein Edikt erließ. Die­ses Gesetz besag­te, dass Juden städ­ti­sche Ämter in den Kuri­en, den römi­schen Stadt­rä­ten, beklei­den durf­ten und soll­ten. Das Edikt Kon­stan­tins, das in einer Abschrift in der Biblio­thek des Vati­kans auf­be­wahrt wird, ist somit das frü­hes­te schrift­li­che Zeug­nis über jüdi­sches Leben in Mit­tel- und Nord­eu­ro­pa. Es belegt, dass jüdi­sche Gemein­den bereits seit der Spät­an­ti­ke wich­ti­ger inte­gra­ti­ver Bestand­teil der euro­päi­schen Kul­tur sind. Im Jahr 2021 leben Jüdin­nen und Juden also nach­weis­lich seit min­des­tens 1700 Jah­ren auf dem Ter­ri­to­ri­um des heu­ti­gen Deutschlands.

Im Fest­jahr #2021JLID koor­di­niert der Ver­ein 321 mit gro­ßer Unter­stüt­zung des Bun­des, ver­schie­de­ner Bun­des­län­der und Kom­mu­nen sowie aus der Zivil­ge­sell­schaft bun­des­weit rund 1000 Aktio­nen und Kul­tur­events, die dazu bei­tra­gen sol­len, kul­tu­rel­le, poli­ti­sche und inter­re­li­giö­se Debat­ten inner­halb der Gesell­schaft anzu­sto­ßen und deut­li­che Zei­chen gegen den wach­sen­den Anti­se­mi­tis­mus zu set­zen. Ein Über­blick über das bun­des­wei­te Jah­res­pro­gramm fin­det sich hier: https://2021jlid.de/programm/

Die Ver­an­stal­tung am 7. Juli kann live ver­folgt wer­den unter dem Link https://erzbistum-bamberg.webex.com/erzbistum-bamberg/j.php?MTID=m127a956e640c036adba4dad4091a8e8e

Pre­digt von Erz­bi­schof Schick zum 25. Jah­res­tag der Selig­spre­chung des Märtyrers

Der seli­ge Bern­hard Lich­ten­berg – Zeu­ge des Wider­stands gegen Menschenrechtsverletzungen

Beim Got­tes­dienst zum 25. Jah­res­tag der Selig­spre­chung von Bern­hard Lich­ten­berg hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick in Hof zum Wider­stand gegen Popu­lis­mus und Natio­na­lis­mus auf­ge­ru­fen. Der Ber­li­ner Pfar­rer und Dom­propst sei ein Pries­ter und Seel­sor­ger gewe­sen, der sich der Men­schen annahm und alles für sie gab.

Er habe die Unter­wer­fung unter den Füh­rer Adolf Hit­ler und das Nazi-Regime immer abge­lehnt und vor dem Nazi-Tri­bu­nal bekannt: „Mein Füh­rer ist Chris­tus.“ Er habe Wider­stand gegen den Füh­rer­kult und gegen die Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen an Juden und Men­schen mit Behin­de­run­gen geleis­tet. Dafür habe er den Mär­ty­rer­tod erlitten.

Erz­bi­schof Schick erin­ner­te am Sonn­tag an die Wor­te von Papst Johan­nes Paul II. bei der Selig­spre­chung am 23. Juni 1996 in Ber­lin, wo er für die deut­sche Ein­heit und das Ende der kom­mu­nis­ti­schen Zwangs­herr­schaft dank­te. „Poli­ti­sche Sys­te­me, die die Frei­heit des Men­schen ein­schrän­ken, wie das Nazi­re­gime und der Kom­mu­nis­mus, sind lebens­feind­lich“, so Schick.

1941 wur­de Lich­ten­berg zum ers­ten Mal ver­haf­tet, gefol­tert und zu einer zwei­jäh­ri­gen Haft­stra­fe ver­ur­teilt. 1943 soll­te er in das KZ Dach­au gebracht wer­den. Als der Zug dort­hin in Hof Halt mach­te, wur­de der schwer­kran­ke Lich­ten­berg zuerst in ein Gefäng­nis, spä­ter ins Kran­ken­haus gebracht, wo er zwei Tage spä­ter am 5. Novem­ber starb. Dadurch besteht bis heu­te die beson­de­re Ver­bin­dung zu Hof, wo die katho­li­sche Pfar­rei Bern­hard Lich­ten­berg den Namen des Mär­ty­rers trägt.

Der Jah­res­tag der Selig­spre­chung rufe auf zum Ein­satz für das Leben, für die Men­schen­wür­de, die Men­schen­rech­te, die Soli­da­ri­tät unter­ein­an­der sowie für die Rechts­staat­lich­keit und Demo­kra­tie, für Bil­dung und Sozi­al­sys­te­me. Die Fei­er vom seli­gen Bern­hard Lich­ten­berg for­de­re auf zum Wider­stand gegen Natio­na­lis­mus und Popu­lis­mus, aber auch gegen die eige­nen Schwä­chen und bösen Nei­gun­gen. „Nur wenn wir im eige­nen Leben glaub­wür­dig sind, neh­men uns die Men­schen unse­ren Ein­satz für die Mit­men­schen und die Gesell­schaft ab“, beton­te Erz­bi­schof Schick.

„Seel­sor­ger geben der See­le Heimat“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick weiht den frü­he­ren Alten­pfle­ger Sebas­ti­an Heim zum Priester

Bei der Pries­ter­wei­he im Bam­ber­ger Dom hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Seel­sor­ge als „die wesent­li­che Auf­ga­be“ der Kir­che betont. „Jeder Mensch hat eine See­le und braucht Seel­sor­ge, und wir brau­chen Seel­sor­ger, die der See­le Hei­mat geben“, so der Erz­bi­schof am Sams­tag in sei­ner Pre­digt zur Wei­he des 34-jäh­ri­gen Sebas­ti­an Heim.

„Die See­le fin­det ihre Hei­mat bei Gott. Bei ihm, dem Ursprung, Sinn und Ziel aller Men­schen und der gan­zen Schöp­fung, fin­det sie Ruhe und Heil. Seel­sor­ger sind See­len­füh­rer zu Gott. Des­halb brau­chen wir Beru­fun­gen zum pries­ter­li­chen Dienst“, so der Erz­bi­schof. Für die Seel­sor­ge sei die Kir­che gegrün­det und bestellt. „Damit die Seel­sor­ger ihre genui­ne Auf­ga­ben erfül­len kön­nen, müs­sen sie sich auch aus ande­ren Akti­vi­tä­ten in Poli­tik und Gesell­schaft, die ande­ren Mit­glie­dern der Kir­che auf­ge­tra­gen sind, her­aus­hal­ten. Der seel­sorg­li­che Dienst muss immer in Hei­lig­keit und Gerech­tig­keit, in Selbst­lo­sig­keit und Hoch­ach­tung vor jedem ande­ren Men­schen erfüllt wer­den“, füg­te Schick hinzu.

Die Pan­de­mie habe deut­lich gemacht, dass die Men­schen nicht nur einen Leib, son­dern auch eine See­le haben. Die alten Men­schen, die nicht besucht wer­den konn­ten, hät­ten zwar für ihren Leib alles erhal­ten, aber dabei sei die See­le krank gewor­den. Auch die Ange­hö­ri­gen, die ihre Lie­ben in den Hei­men und Kran­ken­häu­sern nicht besu­chen durf­ten, hat­ten Scha­den an der See­le genom­men. Durch die Abstands- und Hygie­ne­re­geln sei­en vie­le See­len, auch von Kin­dern und Jugend­li­chen, geschä­digt wor­den, und vie­le lit­ten dar­un­ter. „Lasst uns auf unse­re See­le ach­ten, schät­zen wir Seel­sor­ge, beten und wer­ben wir um gute Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger“, so Schick.

Sebas­ti­an Heim hat zehn Jah­re als Alten­pfle­ger in der Cari­tas-Sozi­al­sta­ti­on Coburg gear­bei­tet, bevor er sich ent­schied, Pries­ter zu wer­den. Als Minis­trant und Pfarr­ge­mein­de­rat war er zudem schon jah­re­lang im Gemein­de­le­ben aktiv. Er wur­de 1986 in Coburg gebo­ren und wuchs in Neundorf/​Gemeinde Weit­rams­dorf auf. 2014/​2015 absol­vier­te er das Pro­pä­deu­ti­kum in Bam­berg und begann danach das Stu­di­um im über­diö­ze­sa­nen Pries­ter­se­mi­nar in Lan­ters­ho­fen. Das Pas­to­ral­prak­ti­kum mach­te er seit 2019 im Seel­sor­ge­be­reich Neu­bau in Neun­kir­chen am Brand. Im Sep­tem­ber 2020 emp­fing er die Dia­ko­nen­wei­he. Sei­ne Pri­miz fei­ert Heim am 2. Juli um 9.30 Uhr in sei­ner Hei­mat­ge­mein­de Neundorf.

Für Dia­log und Ver­söh­nung zwi­schen Deutsch­land und Polen

Erz­bi­schof Schick pre­digt bei der Wall­fahrt zum hei­li­gen Berg von Pol­anów in Pommern

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat bei der Wall­fahrt zum hei­li­gen Berg von Pol­anów in Pom­mern zu Dia­log, Ver­söh­nung und Frie­den zwi­schen Deutsch­land und Polen in einem ver­ein­ten soli­da­ri­schen Euro­pa aufgerufen.

Dabei ver­wies Schick am Sams­tag auf sei­nen Vor­gän­ger, den hei­li­gen Bischof Otto von Bam­berg, dem bereits im zwölf­ten Jahr­hun­dert als Apos­tel der Pom­mern schon die Bedeu­tung eines fried­li­chen Mit­ein­an­ders von Polen und Deutsch­land ein Her­zens­an­lie­gen gewe­sen sei. „Ver­eh­ren wir ihn und dan­ken wir ihm für sein Leben und Wir­ken in der Kir­che und in der Gesell­schaft. Bit­ten wir ihn, dass er unse­re Völ­ker und Natio­nen im Glau­ben an den guten Hir­ten Jesus Chris­tus stärkt, der Vor­bild der Sor­ge um die Ein­heit aller Men­schen und Mah­ner zu Soli­da­ri­tät und Frie­den ist“, so Erz­bi­schof Schick.

Der hei­li­ge Otto sei zwei­mal von Bam­berg nach Pom­mern gereist, um dort das Evan­ge­li­um zu pre­di­gen und zu tau­fen, Diö­ze­sen und Pfar­rei­en zu grün­den, den Glau­ben zu brin­gen, um Ein­heit und Frie­den zu för­dern und Krieg zu ver­hin­dern. „Er war ein Bischof und Mis­sio­nar nach dem Vor­bild Jesu Chris­ti“, so Schick. Er sei über­zeugt gewe­sen, dass den Men­schen durch den Glau­ben an Jesus Chris­tus das irdi­sche Wohl und das ewi­ge Heil zuteil­wer­de. Er lehn­te Zwangs­be­keh­run­gen ab und führ­te die Men­schen durch Vor­bild und Pre­digt zu Jesus Chris­tus. „Der hei­li­ge Otto ist im 21. Jahr­hun­dert für die Kir­che so bedeu­tungs­voll, wie er es zu sei­nen Leb­zei­ten war“, sag­te Schick, der seit 2010 Ehren­bür­ger von Pol­anów in der Diö­ze­se Kos­za­lin-Kolo­brzeg ist. 2008 brach­te Schick Reli­qui­en des hei­li­gen Otto nach Polanów.


Erz­bi­schof Schick ist Vor­sit­zen­der der deutsch-pol­ni­schen Kon­takt­grup­pe der Bischofs­kon­fe­ren­zen bei­der Län­der. Er ist auch Vor­sit­zen­der des Stif­tungs­ra­tes der Maxi­mi­li­an-Kol­be-Stif­tung und arbei­tet im Maxi­mi­li­an-Kol­be-Werk mit. Seit sei­ner Stu­di­en­zeit setzt er sich für den Dia­log und den deutsch-pol­ni­schen Ver­söh­nungs­pro­zess in einem ver­ein­ten Euro­pa ein.

Erz­bi­schof Schick fei­ert Boni­fa­ti­us­tag im hes­si­schen Amöneburg

„Boni­fa­ti­us hat Jesus Chris­tus zu uns gebracht“

Mit einem Got­tes­dienst im hes­si­schen Amö­ne­burg hat der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick an die Ankunft des hei­li­gen Boni­fa­ti­us vor 1300 Jah­ren erin­nert. 721 grün­de­te die­ser das Klos­ter Amö­ne­burg und leg­te damit nicht nur den Grund­stein für die dor­ti­ge Gemein­de, son­dern auch für sein mis­sio­na­ri­sches Wir­ken im dama­li­gen Frankenland.

„Boni­fa­ti­us habe unse­ren Vor­fah­ren ein kost­ba­res Erbe ver­macht, wel­ches zu schät­zen und wei­ter­zu­ge­ben gilt“, sag­te der Erz­bi­schof in sei­ner Pre­digt.
Das Erbe des hei­li­gen Boni­fa­ti­us, der heu­te als „Apos­tel Deutsch­lands“ bezeich­net wird, bestehe im Evan­ge­li­um Jesu Chris­ti, ver­deut­lich­te Schick: „Er hat unse­ren Vor­fah­ren den Glau­ben an einen guten Gott gebracht, der mit der Hoff­nung und der Lie­be ein Drei­ge­stirn bil­det. Die drei Gött­li­chen Tugen­den sind die Moto­ren eines jeden Lebens“, so der Oberhirte.

Das durch Boni­fa­ti­us ver­brei­te­te Evan­ge­li­um ent­hält nach den Wor­ten des Erz­bi­schofs „auch einen all­ge­mein ver­bind­li­chen mora­li­schen Kom­pass, den wir für unser Zusam­men­le­ben brau­chen.“ Wir könn­ten es als Grund­ge­setz bezeich­nen für das indi­vi­du­el­le, fami­liä­re, gesell­schaft­li­che, wirt­schaft­li­che und poli­ti­sche Leben. Auch sei dem Wir­ken des hei­li­gen Boni­fa­ti­us die Kir­che in der heu­ti­gen Form in Diö­ze­sen und Pfar­rei­en zu ver­dan­ken, „in denen die sie­ben Sakra­men­te gefei­ert, das Evan­ge­li­um gepre­digt und aus­legt sowie kari­ta­ti­ve Wer­ke getan wer­den“, so Schick.

Jubi­lä­en dür­fen laut dem Erz­bi­schof jedoch nicht zu Nost­al­gie­ver­an­stal­tun­gen wer­den, son­dern soll­ten die Erin­ne­rung an das Gute der Ver­gan­gen­heit wach­hal­ten, „um es in die Zukunft zu tra­gen und um es wei­ter zu geben, damit auch die nächs­ten Gene­ra­tio­nen von die­sem Erbe leben kön­nen.“ In die­sem Sin­ne sei es auch wich­tig, sich stets aufs Neue das Erbe des hei­li­gen Boni­fa­ti­us anzu­eig­nen, denn „wer nur erbt und nicht erwirbt, der ist immer in der Gefahr, das Ererb­te zu ver­tun“, ermahn­te Schick.

Der hei­li­ge Boni­fa­ti­us gilt als „Apos­tel der Deut­schen“. Als Mis­sio­nar und Refor­mer grün­de­te er Klös­ter, Diö­ze­sen und Pfar­rei­en. Vor 1300 Jah­ren, im Jahr 721, begann Boni­fa­ti­us die Chris­tia­ni­sie­rung des heu­ti­gen Hes­sens und Thü­rin­gens – dort, wo heu­te die Stadt Amö­ne­burg steht. Die­ses Jubi­lä­um fei­ern Stadt und Gemein­de ein Jahr lang. Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ist im nahe­ge­le­ge­nen Mar­dorf auf­ge­wach­sen, hat die Stifts­schu­le St. Johann in Amö­ne­burg besucht und dort 1969 das Abitur abge­legt. Seit 2015 ist er Ehren­bür­ger von Amöneburg.

Abschluss der Maiandachten 

Erz­bi­schof Schick: „Ver­trau­en ist Sau­er­stoff der Gesellschaft“

Zum Ende des Mari­en­mo­nats Mai hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Gläu­bi­gen dazu auf­ge­ru­fen, die Got­tes­mut­ter Maria als Kno­ten­lö­se­rin zu ver­ste­hen. Alle schein­bar unlös­ba­ren Kno­ten des eige­nen Lebens, auch in Fami­lie und Gesell­schaft, dür­fe man ihr hin­hal­ten und auf ihre himm­li­sche Hil­fe vertrauen.

Durch das Ver­trau­en auf himm­li­schen Bei­stand kön­ne auch das Ver­trau­en auf Erden wie­der­ge­won­nen wer­den. Ein gro­ßer Ver­trau­ens­ver­lust sei zur­zeit in Kir­che, Poli­tik, Medi­en und vie­len ande­ren Berei­chen zu beob­ach­ten. „Ver­trau­en ist aber unab­ding­bar und für unser Gemein­schafts­le­ben so wich­tig wie der Sau­er­stoff für unse­ren Kör­per“, so der Ober­hir­te am Mon­tag­abend bei sei­ner Pre­digt im Klos­ter Schwar­zen­berg bei Scheinfeld.

Gegen­sei­ti­ges Ver­trau­en set­ze Ehr­lich­keit, Wahr­haf­tig­keit und Ver­läss­lich­keit vor­aus, sag­te Schick. All das wer­de die­ser Tage rarer; das zei­ge sich zum Bei­spiel „durch Kor­rup­ti­on und Betrug, etwa beim Mas­ken­ein­kauf und den Coro­na-Tests, durch Abhör­af­fä­ren, durch Mob­bing am Arbeits­platz, durch Fake News in den Medi­en.“ Das Ver­trau­en in der Gesell­schaft hän­ge von jedem ab. Es wer­de gestärkt, „wenn wir bei uns selbst anfan­gen“, ver­deut­lich­te der Erz­bi­schof, „das Ver­trau­en ist all­ge­mein vor­han­den, wenn mög­lichst vie­le von uns ver­trau­ens­wür­dig leben.“

Wei­ter füg­te Schick hin­zu: „Wir kön­nen auf die Got­tes­mut­ter Maria ver­trau­en, und ihr unse­re Sor­gen und Nöte anver­trau­en. Das setzt aber eben­so vor­aus, dass wir selbst ver­trau­ens­wür­dig sind.“

Mit dem Got­tes­dienst im Klos­ter Schwar­zen­berg wur­den die dies­jäh­ri­gen Mai­an­dach­ten abge­schlos­sen. Beson­de­re Andach­ten im Mari­en­mo­nat Mai sind bereits seit dem Mit­tel­al­ter über­lie­fert. Der Brauch, im gesam­ten Mai regel­mä­ßig zur Got­tes­mut­ter zu beten, setz­te im 17. Jahr­hun­dert ein. Am 1. Mai erfolgt vie­ler­orts die fei­er­li­che Eröff­nung der Mai­an­dach­ten und des Mari­en­mo­nats, am 31. Mai wird der Mari­en­mo­nat mit der letz­ten Andacht beendet.

Erz­bi­schof Schick zum Dreifaltigkeitssonntag 

„Der Christ der Zukunft wird ein Mys­ti­ker sein“

Zum Drei­fal­tig­keits­fest hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Gläu­bi­gen auf­ge­ru­fen, Gott als Geheim­nis zu ver­ste­hen, wel­ches es zu erspü­ren, zu erfah­ren und wei­ter­zu­ge­ben gilt. Tech­nik, Wis­sen­schaft und der Zeit­geist „schei­nen dem Glau­ben an Gott heu­te kei­nen Platz mehr zu las­sen“, so Schick am Sonn­tag in Göß­wein­stein. Des­we­gen brau­che es mehr denn je Chris­tin­nen und Chris­ten, die Mys­ti­ker – Geis­ter­füll­te – sind und mit Wort und Tat die Erkennt­nis wei­ter­tra­gen, dass Gott hin­ter allem ste­he, als „guter Geist, der alles lenkt“.

Gott im her­kömm­li­chen Ver­ständ­nis zu glau­ben, fal­le von Tag zu Tag schwe­rer, ver­deut­lich­te der Erz­bi­schof. Erkennt­nis­se aus Bio­lo­gie, Che­mie und Phy­sik ver­än­der­ten unser Welt­bild, die Erobe­rung des Welt­raums ver­rü­cke die Gren­ze unse­res Kos­mos. Den­noch gebe es auch heu­te vie­le Men­schen, die spü­ren, dass „hin­ter allem Uner­gründ­li­chen ein guter Geist wal­tet, der auch die Evo­lu­ti­on inspi­riert und zu einer Voll­endung führt“, so Schick, „etwas Inne­res und Inner­li­ches, das ihnen Sinn, Ver­trau­en und Hoff­nung gibt.“ Zeu­ge dafür sei Jesus Chris­tus, der selbst gesagt habe, „Gott ist Geist und muss im Geist und in der Wahr­heit ange­be­tet werden.“

Ahnun­gen und Erfah­run­gen wie die­se sei­en es, die das Mys­te­ri­um des Chris­ten­tums laut Schick für Men­schen greif­bar mach­ten. Für Geis­ter­füll­te und Geis­ter­fah­re­ne gel­te es schließ­lich, aus dem Geist Got­tes her­aus zu leben und den Geist Got­tes in die Welt hin­ein zu tra­gen. Das hel­fe den Gläu­bi­gen und allen Men­schen, „im Leben Sinn, Ziel, Hoff­nung und Trost zu fin­den“, so der Erzbischof.

Got­tes­häu­ser und Pil­ger­or­te wie die Basi­li­ka Göß­wein­stein sei­en in die­sem Zusam­men­hang beson­ders wich­tig, sag­te Schick: „Hier kann man still wer­den, sich bekeh­ren, ein­tau­chen in das Geheim­nis Got­tes.“ Als Orte des Geis­tes und der Fröm­mig­keit sei­en sie Raum für die Erfah­rung des Drei­fal­ti­gen Gottes.

„Wir brau­chen einen mora­li­schen Kompass“

Erz­bi­schof Schick ver­ur­teilt in der Bot­schaft zum Pfingst­fest indi­vi­du­el­le und natio­na­le Impfdrängler

Das Pfingst­fest macht laut Erz­bi­schof Lud­wig Schick bewusst, dass der Hei­li­ge Geist der Wahr­heit über die gan­ze Mensch­heit aus­ge­gos­sen ist. „Es erin­nert auch an den not­wen­di­gen mora­li­schen Kom­pass in jedem Men­schen welt­weit, den wir in unse­rer Zeit so sehr ver­mis­sen“, beton­te Schick am Frei­tag anläss­lich des Pfingst­fes­tes, an dem an die Sen­dung des Hei­li­gen Geis­tes gedacht wird.

Der Hei­li­ge Geist wir­ke uni­ver­sell und ver­bin­de die gan­ze Mensch­heit in der Wahr­heit. Der Hei­li­ge Geist sei in der gan­zen Schöp­fung vor­han­den und ver­bin­de alle Geschöp­fe im Stre­ben nach Ein­heit, Wahr­heit und Lie­be. Der Geist lei­te und voll­ende jeden Men­schen, er voll­ende die gan­ze Schöp­fung in einem neu­en Him­mel und einer neu­en Erde.

Der mora­li­sche Kom­pass feh­le zum Bei­spiel bei Impf­dräng­lern, „die vor Lug und Trug nicht zurück­schre­cken und selbst Päs­se fäl­schen für ihre indi­vi­dua­lis­ti­schen Vor­tei­le“, so Schick. Auch in Poli­tik und Wirt­schaft sei ein mora­li­scher Kom­pass nötig, wo sich etli­che mit Trick­se­rei­en bei Geschäf­ten mit Mas­ken und Test­ma­te­ria­li­en unge­recht berei­chert hät­ten. Eben­so bei der Ver­tei­lung der Impf­stof­fe welt­weit dürf­ten die rei­chen Län­der nicht zu kol­lek­ti­ven Impf­dräng­lern wer­den und die armen Län­der abhän­gen. „Der Geist der Ein­heit in Wahr­heit und Lie­be lässt das nicht zu“, so der Erzbischof.

Schick wies auch auf den Nah­ost-Kon­flikt hin. „Der Hei­li­ge Geist der Ein­heit gibt uns die Kraft, uns gegen­sei­tig als gleich­wer­tig und gleich­be­rech­tigt anzu­er­ken­nen. Dar­an man­gelt es jetzt im Hei­li­gen Land zwi­schen Juden und Ara­bern, die aus­drück­lich im Pfingst­be­richt der Apos­tel­ge­schich­te genannt wer­den.” Die Aner­ken­nung der glei­chen Wür­de und Rech­te sei die Vor­aus­set­zung für Gerech­tig­keit und Frie­de überall.

„Ostern ist das wich­tigs­te Fest der Chris­ten­heit. Pfings­ten ist der Höhe­punkt und die Voll­endung des gött­li­chen Wir­kens für sei­ne gelieb­te Mensch­heit und die gan­ze Schöp­fung“, fuhr der Erz­bi­schof fort. „Er erneu­ert und schenkt den Hei­li­gen Geist, aus dem wir leben kön­nen und sol­len, um die Zukunft zu gestal­ten.“ Das Pfingst­fest, mit dem die 50-tägi­ge Oster­zeit endet, gilt als Geburts­fest der Kirche.

Got­tes­dienst zum Öku­me­ni­schen Kirchentag 

„Wir alle haben den Hei­li­gen Geist“

Das gegen­sei­ti­ge Zutrau­en, dass alle den Hei­li­gen Geist haben, ist nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick eine not­wen­di­ge Hal­tung für eine frucht­ba­re Öku­me­ne. In einer Votiv­mes­se um die Ein­heit der Chris­ten anläss­lich des Öku­me­ni­schen Kir­chen­tags sag­te Schick am Sams­tag­abend: „Ohne die­se Geis­tes­hal­tung kommt es all­zu schnell zu Kon­kur­renz­kampf, zum Urtei­len und auch Verurteilen.“

An der Eucha­ris­tie­fei­er im Bam­ber­ger Dom, die im Live­stream über­tra­gen wur­de, nahm auch der evan­ge­li­sche Dekan Hans-Mar­tin Lech­ner mit einer Abord­nung sei­nes Deka­nats teil.


„Kir­chen wie Fami­lie betrachten“

Erz­bi­schof Schick zitier­te den 1998 ver­stor­be­nen Kar­di­nal Augus­tin Bea, ein Pio­nier der öku­me­ni­schen Bewe­gung, mit den Wor­ten: „Ich darf nicht ver­ges­sen, dass auch die ande­ren den Hei­li­gen Geist haben.“ Die­ses Leit­wort habe in der Öku­me­ne seit 50 Jah­ren Wir­kung gezeigt. „Die meis­ten in den ver­schie­de­nen Kir­chen haben ver­stan­den, dass sie alle den glei­chen Hei­li­gen Geist haben und die eine Fami­lie Got­tes bil­den. Aber die­ser Geist muss noch mehr aus­ge­brei­tet und ver­tieft wer­den“, füg­te der Erz­bi­schof hinzu.

Schick rief dazu auf, die christ­li­chen Kon­fes­sio­nen wie eine Fami­lie zu betrach­ten, in der alle Mit­glie­der sei­en und trotz ihrer Ver­schie­den­heit den glei­chen Fami­li­en­geist hät­ten. In einer Fami­lie gebe es ver­schie­de­ne Vor­lie­ben, Gewohn­hei­ten und Lebens­ent­schei­dun­gen, wes­halb nicht alle alles gemein­sam machen. „Bei bestimm­ten Anläs­sen kom­men aber alle zusam­men, weil man weiß, dass man trotz aller Ver­schie­den­heit zu der einen Fami­lie gehört.“

Eine sol­che Hal­tung soll­te auch in der Kir­che Jesu Chris­ti herr­schen mit ihren Gemein­schaf­ten und Kon­fes­sio­nen. Die­se Ein­heit im glei­chen Fami­li­en­geist mache auch die Chris­ten fähig, den Dienst Chris­ti an den Men­schen und der Schöp­fung heu­te zu voll­zie­hen. „Die Kir­che ist nicht für sich da, son­dern um allen Men­schen Gerech­tig­keit, Frie­den, Hoff­nung und Freu­de zu brin­gen.“ Das kön­ne sie am bes­ten und wirk­sams­ten als Fami­lie Got­tes in geein­ter Verschiedenheit.

Unter dem Mot­to „Schaut hin!“ (Mk 6,38) fin­det der am Don­ners­tag eröff­ne­te drit­te Öku­me­ni­sche Kir­chen­tag noch bis Sonn­tag pan­de­mie­be­dingt nicht wie ursprüng­lich geplant in Frank­furt am Main, son­dern digi­tal und dezen­tral statt.

Inter­es­sier­te kön­nen unter https://www.oekt.de/ an digi­ta­len Work­shops, Vor­trä­gen und Podi­ums­dis­kus­sio­nen teil­neh­men sowie Live­streams ver­fol­gen. Das Pro­gramm ori­en­tiert sich an den drei Schwer­punk­ten Glau­be, Zivil­ge­sell­schaft und Schöpfungsverantwortung.