Im November trafen sich die sich die kommunalen Jugendpflegerinnen und Jugendpfleger zu ihrer jährlichen Herbsttagung, die in diesem Jahr den inhaltlichen Schwerpunkt
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Jugendarbeit und Künstliche Intelligenz im Fokus
Herbsttagung der kommunalen Jugendpflegerinnen und ‑pfleger
Im November trafen sich die sich die kommunalen Jugendpflegerinnen und Jugendpfleger zu ihrer jährlichen Herbsttagung, die in diesem Jahr den inhaltlichen Schwerpunkt auf dem Thema „Jugendarbeit und Künstliche Intelligenz (KI)“ gelegt hatte.
Am 21. und 22. November 2024 trafen sich die kommunalen Jugendpflegerinnen und Jugendpfleger auf Einladung des Bezirksjugendrings Oberfranken zu ihrer jährlichen Herbsttagung. Austragungsort war das Kloster Banz, wo die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, sich über die aktuelle Situation in den Kommunen auszutauschen und neue Ansätze für die Jugendarbeit zu entwickeln.
Der inhaltliche Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem Thema „Jugendarbeit und Künstliche Intelligenz (KI)“. Referent Robert Vogel führte die Anwesenden durch die Potenziale und Grenzen von KI im Alltag der Jugendarbeit. Besonders spannend wurde es in den Praxisworkshops, bei denen die Teilnehmenden eigene KI-Tools erstellten. So entstanden Anwendungen, die beispielsweise bei Förderanträgen, Projektmanagement oder Argumentationshilfen unterstützen können.
Ein Highlight der Tagung war der erste Abend, der mit einer stimmungsvollen Fackelwanderung zum Gasthaus „Zum Anker“ seinen Abschluss fand.
Am zweiten Tag lag der Fokus auf einem kritischen Blick in die Zukunft: „Wie kann KI helfen, eine Stunde Arbeit in einer halben Stunde zu erledigen?“ Diese Leitfrage begleitete Diskussionen über die gezielte Nutzung von KI zur Erleichterung von Arbeitsprozessen. Auch mögliche Risiken und ethische Fragestellungen im Umgang mit KI wurden angesprochen.
Die Herbsttagung verdeutlichte, wie groß das Potenzial von KI ist, um die Jugendarbeit moderner und effizienter zu gestalten – immer mit dem Ziel, die Bedürfnisse der Jugendlichen bestmöglich zu erfüllen.
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Bezirk Oberfranken
„Schnerbfl“ ist das oberfränkische Wort des Jahres
„Schnerbfl“ ist das Oberfränkische Wort des Jahres 2024. Das in Oberfranken in vielen Regionen sehr übliche Wort – auch Schnirbfl, Schnörbfl oder Schnürbfl gesprochen – kann am ehesten mit dem hochdeutschen „Zipfel“ gleichgesetzt werden.
Bezirkstagspräsident Henry Schramm hat am Wochenende zusammen mit dem oberfränkischen Sternekoch Alexander Herrmann die Entscheidung der Jury über das Oberfränkische Wort des Jahres verkündet. Der „Schnerbfl“ ist es geworden, wie der Regierungsbezirk mitteilt.
Bei einem solchen „Schnerbfl“ handelt es sich zum Beispiel um das abgebundene Endstück der Wurst, das abgebundene obere Ende eines Sackes, der Bettzipfel oder der Ausgießschnabel an Topf oder Kanne. Zudem wird Schnerbfl häufig auch als flapsige Bezeichnung für das männliche Geschlechtsteil verwendet und ist entsprechend auch als Beleidigung geläufig.
„Die Jury hat aus meiner Sicht in diesem Jahr eine ganz besondere Auswahl getroffen“, sagte Schramm im Rahmen der Verkündung des Oberfränkischen Wort des Jahres in Wirsberg einig. „Schnerbfl wird nahezu in ganz Oberfranken verwendet und ist ein herrliches Beispiel dafür, wie lebendig und vielfältig unser Dialekt ist.“
Das Wort Schnerbfl kann man auf ein mittelhochdeutsches Verb „schnurpfen“ zurückführen, das so viel bedeutet wie sich zusammenziehen oder schrumpfen. So diene auch das Wort schnurpfen in der Variante schnürpfen in Oberfranken als Grundlage für weitere Wörter, heißt es in der Erklärung der Jury. Eine schlechte, knotige Flickerei sei in Marktschorgast (Landkreis Kulmbach) ein Geschnärbf und in Waischenfeld (Landkreis Bayreuth) ein Gschnörbfl. Die Ausgussröhre an der Kaffeekanne ist in Arnstein (Landkreis Lichtenfels) der Kaffee-Schnörbfl. In Peulendorf im Landkreis Bamberg heißt es: „die hot mei Huesn zammgschnörpft“, wenn die Hose schlecht geflickt ist. In Weismain im Landkreis Lichtenfels ist die Hose in diesem Fall zammgschnerbflt.
Das Wort des Jahres muss den Sprachschatz bereichern
Die Jury zur Wahl des Oberfränkischen Wort des Jahres besteht aus der Sprachwissenschaftlerin Dr. Almut König vom Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, dem Leiter des Oberfränkischen Bauernhofmuseums Bertram Popp, Sabine Hager von extra Radio in Hof sowie Barbara Christoph, der Leiterin der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken und Florian Bergmann, dem Leiter des Präsidialbüros und der Öffentlichkeitsarbeit beim Bezirk Oberfranken.
Ausgewählt wird das Wort des Jahres jedes Jahr aus Vorschlägen, die die Bevölkerung beim Bezirk einreichen kann. „Dabei begegnen uns wirklich tolle Worte, die auch die Jury ab und an überraschen“, so Florian Bermann. „Ein Wort, das zum Beispiel bisher keiner von uns kannte, war ‚Flöhfangelesärbet’. Der Einsender schrieb dazu: ‚Flöhfangelesärbet ist eine Arbeit, die sinnlos ist, lange dauert, nichts dabei rauskommt und die man aber trotzdem machen muss’.“ Dieses Wort vereine viele Elemente, die typisch fränkisch seien, erklärt Almut König. Ärbet oder auch Ärwet sei die fränkische Aussprache für die Arbeit, die in Franken aber durchaus positiv belegt ist. Dazu komme die Endung „-les“, eine typische Endung bei Kinderspielen, wie zum Beispiel bei „Fangeles“. Mit dieser Endung nehme man dem Wort die Schwere und das Belastende.
Der Bezirk Oberfranken kürt seit 2015 jedes Jahr das Oberfränkische Wort des Jahres. Das Wort muss den Sprachschatz bereichern und das Gemeinte besonders treffend, originell oder präzise benennen, so die Jury. 2015 machte das „Wischkästla“ als oberfränkischer Begriff für „Smartphone“ den Anfang. Es folgten 2016 die oberfränkische Redewendung „a weng weng“ und 2017 „Urigeln“, eine Beschreibung für das Gefühl, wenn kalte Hände langsam auftauen.
Im heißen Sommer 2018 wurde „Derschwitzen“ gewählt, 2019 „Sternlaschmeißer“, 2020 „Fregger“ und 2021 „Erpfl“. 2022 machte „waafn“ als Sinnbild für ein Miteinander im Gespräch und das Verbindende des Dialekts das Rennen. Im Jahr 2023 wurde das Meichela – ein Kopftuch – zum Wort des Jahres gekürt.
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150. Geburtstag des Geigers
Bezirk Oberfranken: Vorträge in Erinnerung an Henri Marteau
Henri Marteau hat der Welt sein meisterhaftes Geigenspiel und seine Kompositionen hinterlassen. Anlässlich seines 150. Geburtstags erinnert der Bezirk Oberfranken in Vorträgen an den Geiger, dessen Sommervilla heute eine Musikbegegnungsstätte des Bezirks ist.
Zu Ehren des einstigen Hausherrn Henri Marteau hat das Team von Haus Marteau im Jubiläumsjahr eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen geplant, wie der Bezirk Oberfranken mitteilt. Vier Online-Vorträge finden ab 4. September jeweils mittwochs um 19 Uhr 30 statt.
Am 4. September ist Marteaus Konzerttätigkeit Thema, am 11. September wird „Marteau und der Erste Weltkrieg“ im Mittelpunkt stehen, am 18. September die Ehefrau Blanche Marteau. „Kunst und Architektur zwischen den Epochen“ lautet das Thema am 25. September.
Zum Abschluss wird Friedrich Geiger, Inhaber des Lehrstuhls für Historische Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Theater München, einen Präsenz-Vortrag in der Künstlervilla halten. Er referiert am 2. Oktober zu „Henri Marteau – Musik im Kräftefeld der europäischen Moderne“. Der Online-Zugang zu allen Vorträgen ist kostenfrei, für den Vortrag von Friedrich Geiger wird um Anmeldung gebeten.
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Informationen, Unterhaltung und niedrige Preise
Bezirk Oberfranken: Familienfest in Bayreuth
Am 23. Juni veranstaltet der Bezirk Oberfranken auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth ein Familienfest. Auf dem Programm stehen unter anderem Mitmachaktionen, Informationen zum Umweltschutz und Verpflegung zu niedrigen Preisen.
Einer Mitteilung des Bezirks Oberfranken zufolge wird es am 23. Juni bunt, laut, fröhlich und ein Riesenspaß für Kinder wenn auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth ein Familienfest stattfindet. Auf dem weitläufigen Areal werden von 10 bis 17 Uhr zahlreiche kostenlose Mitmachaktionen und Spielstationen angeboten. Essen und Getränke gibt es wieder zu besonders familienfreundlichen Preisen. So sollen die Preise auch in diesem Jahr niedrig bleiben. Eis, Zuckerwatte und Popcorn sollen erneut gratis sein. Zusätzlich gibt es mehrere Hüpfburgen, einen Kletterturm und einen Sandberg.
„Nachdem wir in den letzten Jahren gesehen haben, wie gut dieses Fest von Familien angenommen wird und wie viel Spaß die Kinder haben, möchten wir es natürlich auch in diesem Jahr anbieten“, wird Bezirkstagspräsident Henry Schramm zitiert. Dabei gäbe es eine Menge zu entdecken. „Die Kinder können hier in unseren Landwirtschaftlichen Lehranstalten spielerisch etwas über Tiere, Natur und Umweltschutz lernen.“
Vom Ponyreiten über das Kühefüttern bis hin zum Tretschlepper-Führerschein oder einer Pflanzstation – viele Angebote haben einen direkten Bezug zu Landwirtschaft und Tieren. In einer Milchaktion präsentieren die Landfrauen den Besucher:innen zudem die Vorteile von Milch aus der Region für die Gesundheit.
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Soforthilfe in seelischer Not
Krisendienst wirbt auf Zuckertüten
Je früher sich Menschen in seelischen Notlagen Hilfe suchen, umso besser. Mit einer neuen Aktion möchte der Krisendienst Oberfranken seine Hilfe nun bekannter machen, indem er auf Zuckertüten dafür wirbt.
Der Krisendienst Oberfranken bietet Menschen in seelischer Not Hilfe an. Der Dienst ist täglich rund um die Uhr unter der Nummer 0800 //6553000 erreichbar, die Anrufe sind kostenfrei und gehen zentral bei der jeweiligen Leitstelle ein. Die Mitarbeiter:innen stehen für persönliche Gespräche zur Verfügung, hören zu und vermitteln bei Bedarf passende Hilfs- oder Beratungsangebote.
Um dieses Hilfsangebot bekannter zu machen, wirbt der Krisendienst derzeit auf Zuckertüten, wie man sie etwa aus Cafés kennt. „Es wäre wunderbar, wenn der Anruf beim Krisendienst in seelischen Notlagen so selbstverständlich wäre, wie ein Arztbesuch bei somatischen Erkrankungen”, zitiert eine Mitteilung des Bezirks Oberfranken Bezirkstagspräsident Henry Schramm bei der Übergabe von 3.000 Päckchen Zucker an die Cafeteria des Bezirkskrankenhauses in Bayreuth. „Für die Gesundheit der Menschen ist es wichtig, dass schnelle Hilfe verfügbar ist – und das zählt natürlich auch für die psychische Gesundheit.” Weitere 5000 Zuckertüten sollen in den kommenden Tagen an Cafés in Oberfranken verteilt werden.
„Mit der Aktion möchten wir auch ein Zeichen gegen die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen setzten“, sagt Sozialplaner Norbert Neumüller.
Im Sommer 2023 hatte der Krisendienst bereits auf Bäckereitüten für sich geworben.
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Bezirk Oberfranken
Fotowettbewerb „Oberfranken erwacht“ beginnt
Unter dem Motto „Oberfranken erwacht“ veranstaltet der Bezirk Oberfranken bis zum 31. August einen Fotowettbewerb. Gesucht werden Fotografien der schönsten Motive des Regierungsbezirks.
„Das Motto „Oberfranken erwacht“ kann natürlich vielseitig interpretiert werden“, zitiert eine Meldung des Regierungsbezirks Bezirkstagspräsident Henry Schramm. „Von Frühlingserwachen bis hin zum Morgengrauen auf schneebedeckten Gipfeln – wir sind sehr gespannt, welche Ideen die Fotografen uns präsentieren.“ Heute (1. März) beginnt der Fotowettbewerb. Noch bis zum 31. August können alle, die Spaß am Fotografieren haben, ihre Fotografien dem Bezirk Oberfranken zuschicken.
Der Gewinnerin oder dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 1.000 Euro. Weitere elf Fotografien werden mit jeweils 100 Euro prämiert. Darüber hinaus wird unter zwölf zusätzlichen Motiven ein Social-Media-Preis von der Instagram-Community gekürt.
Teilnahmebedingungen
Wer beim Fotowettbewerb „Oberfranken erwacht“ mitmachen möchte, sende seine Fotos an fotowettbewerb@bezirk-oberfranken.de unter dem Betreff „So schön ist Oberfranken – Oberfranken erwacht“. Auf den Bildern sollten gegebenenfalls nur solche Personen erkennbar sein, die der Veröffentlichung des Bildes zugestimmt haben.
Alle Teilnehmer:innen können zudem bis zu fünf Bilder einreichen, zusammen mit ihren Kontaktdaten. Des Weiteren muss das Datum der Aufnahme, eine Ortsangabe sowie eine kurze Bildbeschreibung genannt werden. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren. Die vollständigen Teilnahmebedingungen hat der Bezirk online hinterlegt.
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Bezirk Oberfranken
10 Jahre Oberfränkisches Wort des Jahres
Zum 10. Mal sucht der Bezirk Oberfranken das Oberfränkische Wort des Jahres. Zum Tag der Muttersprache am 21. Februar begann die Suche, Vorschläge können ab sofort eingereicht werden.
„Die Kür des Oberfränkischen Wort des Jahres ist mittlerweile ein festes Ritual geworden“, zitiert eine Mitteilung des Bezirks Oberfranken Bezirkstagspräsident Henry Schramm. „Ich bin jedes Jahr aufs Neue überrascht, welche Vielfalt unsere Sprache in Oberfranken zu bieten hat.“ Darum rufe er alle Oberfränkinnen und Oberfranken auf, Favoriten für das Wort des Jahres an die Kulturservicestelle des Bezirks Oberfranken zu schicken. Aus allen Einsendungen kürt eine fünfköpfige Jury, besetzt mit Sprachwissenschaftler:innen und Kulturschaffenden, das Siegerwort.
Seit 2015 sucht der Bezirk zusammen mit dem Oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz die Dialekt-Lieblinge und bittet um geeignete Vorschläge. Neben dem „Meichela“, der Bezeichnung für ein Kopftuch, das im Jahr 2023 das Rennen machte, oder „Waafn“, das im Jahr 2022 die Jury überzeugte, zeigen die bisherigen Siegerwörter „Erpfl“ (2021), „Fregger“ (2020), „Sternlaschmeißer“ (2019), „derschwitzen“ (2018), „urigeln“ (2017), „a weng weng“ (2016) und „Wischkästla“ (2015) wie eigen die oberfränkische Mundart ist.
Nun wird das zehnte Oberfränkische Wort des Jahres gesucht. „Wir suchen nach bekannten Wörtern“, sagt Barbara Christoph, Leiterin der KulturServiceStelle des Bezirks. „Aber auch nach Neuschöpfungen, die das Gemeinte besonders präzise benennen und wofür es im Hochdeutschen oftmals gar keinen Ausdruck gibt. Der oberfränkische Dialekt bereichert unseren Sprachschatz und darf nicht in Vergessenheit geraten.“
Vorschläge für das Wort des Jahres 2024 können ab sofort auf der Homepage des Bezirks Oberfranken eingereicht werden. Verkünden werden das Wort im Herbst Sternekoch Alexander Herrmann und Henry Schramm.
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Farsi, Dari oder Chinesisch
Übersetzungsdienst: Krisenhilfe in 120 Sprachen
Farsi, Dari oder Chinesisch: Beim Krisendienst Oberfranken rufen immer wieder Menschen an, die eine – aus regionaler Sicht – seltene Sprache sprechen. Mit einem Übersetzungsdienst kann die Leitstelle nun Anrufenden, die nicht deutsch sprechen, zur Seite stehen.
Pro Jahr gehen laut einer Mitteilung des Bezirks Oberfranken beim Krisendienst Oberfranken etwa 9.000 Anrufe ein. Sich in einer Krisensituationen zu öffnen und die richtigen Worte zu finden, kann oft schon mithilfe der Muttersprache schwerfallen – eine zusätzliche Hürde kann darin bestehen, in einer anderen Sprache als der Muttersprache Hilfe zu suchen. Mit einem Übersetzungsdienst soll dem Krisendienst nun eine weitere Hilfsmöglichkeit zur Verfügung stehen.
Diesen Dienst haben die Leitstellen der Krisendienste Bayern in Oberbayern und Schwaben seit Sommer 2022 erprobt. Nun wird er auch in der oberfränkischen Leitstelle eingesetzt. Das Unternehmen, mit dem der Krisendienst zusammenarbeitet, verfügt über einen Pool von ÜbersetzerInnen für aktuell rund 120 Sprachen. Beim Anruf einer Person, die kein Deutsch spricht, können die Leitstellen innerhalb weniger Minuten muttersprachliche DolmetscherInnen zuschalten. Erreichbar sind die Krisendienste Bayern unter 0800 //655 3000 jeden Tag rund um die Uhr.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU), deren Ministerium die Kosten für dieses Zusatzangebot der Krisendienste in Bayern erstattet, sagt: „Psychische Krisen können jeden Menschen treffen. Für Betroffene ist rasche, niedrigschwellige und kompetente Hilfe von unschätzbarem Wert. Durch das fremdsprachige Zusatzangebot der Krisendienste, durch das Hilfesuchende muttersprachlich beraten und unterstützt werden können, wird ein weiterer Meilenstein in der bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Krisendienste Bayern erreicht.“
Und Julia Schubert, Leiterin der Leitstelle des Krisendienstes Oberfranken, fügt an: „Es ist für unsere Mitarbeitenden eine enorme Erleichterung, dass sie sich jetzt mit fast allen Anrufenden verständigen können. Das System ist sehr flexibel, und wir haben quasi auf Knopfdruck einen Übersetzungsprofi in der Leitung. Und es gibt keinen langen Vorlauf für Planung und Organisation.“
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Für vorbildlich sanierte, historische Gebäude
Bezirk Oberfranken verleiht Denkmalpreis 2023
Die EigentümerInnen von elf sanierten, historischen Gebäuden in Oberfranken haben vom Bezirk Oberfranken den Denkmalpreis 2023 erhalten. Darunter sind auch drei Sanierungsprojekte aus Bamberg.
Seit 2021 vergibt der Bezirk Oberfranken einen Denkmalpreis, eine Auszeichnung für vorbildlich sanierte, historische Gebäude. Diese ist mit 5.000 Euro pro ausgezeichnetem Objekt dotiert. Eine Jury unter der Leitung von Bezirksheimatpfleger Günter Dippold setzt sich dabei jedes Jahr mit den eingereichten Vorschlägen auseinander und bewertet sie. Der Bezirksausschuss hatte schließlich über die Vergabe der diesjährigen Preise für Sanierungsmaßnahmen entschieden.
Dippold verwies laut einer Mitteilung des Bezirks zudem darauf, dass Denkmäler für Identität stünden. „Sie sind sichtbares Zeugnis der Geschichte eines Dorfes, einer Stadt oder sogar einer ganzen Region. Teils sind es herausragende Werk bekannter Architekten, die als Denkmäler eingetragen sind – Schlösser, Kirchen, Villen. Häufig sind es aber auch die Zeugnisse der einfachen Bevölkerung, die für das Gesamtbild wichtig sind. Und gerade in Oberfranken dürfen wir auch die Industriebauten nicht vergessen, die ganze Regionen geprägt haben.“
Denkmalpreis 2023
In diesem Jahr hat der Bezirk Oberfranken elf Sanierungsprojekte mit dem Denkmalpreis ausgezeichnet. Für die Stadt Bamberg erhält Matthias Kredel den Preis für die Instandsetzung eines spätmittelalterliche Gärtneranwesens in der Färbergasse 14. Im Landkreis Bamberg, in der Rothensander Hauptstraße 6 in Hirschaid, haben Julia und Thomas Nagel einen ehemaligen Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert mit traditionellen Handwerkstechniken und Materialien saniert. 13 Jahre hat das Projekt gedauert.
In Hallstadts Mühlhofstraße 3 steht das Mainschlösschen, erbaut nach Plänen von Balthasar Neumann. Dieses habe, so die Jury, eine zentrale städtebauliche und historische Bedeutung. Susanne Strauss und Harald Strauss-Orlovsky haben es saniert, nun soll es Platz für Wohnungen, Konzerte, Trauungen oder städtische Veranstaltungen bieten.
Ein weiterer Denkmalpreis geht nach Bayreuth. Unter der Adresse Colmdorf 8 haben Axel und Christian Rothenbücher ein 1754 erbautes, aber lange vernachlässigtes Schloss instandgesetzt. Nun soll es auch für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Eggolsheim liegt im Landkreis Forchheim. In seiner Hartmannstraße 47 steht eine Hofanlage aus den 1740er Jahren. Für die Sanierung derselben haben Tatjana und Philipp Hümmer einen Denkmalpreis gewonnen.
Die Villa Pittroff im Landkreis Hof, genauer gesagt in der Münchberger Straße 43 in Helmbrechts, war einsturzgefährdet und vom Hausschwamm befallen. Das 1904 erbaute Gebäude hat Iris Selch in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden saniert.
Das Obere Schloss in Küps (Kulmbacher Straße 1) im Landkreis Kronach wurde im 16. und 17. Jahrhundert errichtet. Die heutige Eigentümerin Anna Helene Feulner hat das stark sanierungsbedürftige Gebäude 2018 übernommen und seitdem umfangreich restauriert.
Preise nach Kulmbach, Lichtenfels und Wunsiedel
Ebenfalls im Landkreis Kulmbach, in der Mühlstraße 18 in Mainleus, steht eine ehemalige Mühle. Besitzer ist Christian Schneider. Er hat das Gebäude renoviert, nun soll als Wohnraum dienen.
Elisabeth und Jonathan Gehrlich besitzen in der Schwürbitzer Straße 17 in Marktzeuln (Landkreis Lichtenfels) eine Villa im Stil der Reformarchitektur. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1925. Die Eingriffe während der Sanierung wurden auf das Notwendigste beschränkt, historische Einbauten, Parkett, Wand- und Deckenoberflächen soweit wie möglich erhalten.
Zwei Denkmalpreise gehen in den Landkreis Wunsiedel. In der Hofer Straße 10 in Kirchenlamitz steht ein Wohnhaus von 1888. Der ehemalige Wohnsitz mehrerer Bürgermeister von Kirchenlamitz gehört Christine Herrlinger – die Sanierung dauerte zehn Jahre.
In Schönwald, Adresse Brunn 15, hat Martin Klotz-Veit eine Immobilie. Dieses sogenannte Austragshaus (siehe Foto) wurde bis 1950 noch bewohnt. Es handelt sich um eines der letzten Gebäude dieser Art in der Region, das sich noch am Originalstandort befindet. Das kleine Haus wurde als Teil des gesamten Hofensembles saniert.
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Bezirk Oberfranken
„Meichela“ ist das oberfränkische Wort des Jahres 2023
Der Bezirk Oberfranken hat das Wort „Meichela“ zum Oberfränkischen Wort des Jahres 2023 gewählt. Mit der Wahl soll auf die Vielfalt der oberfränkischen Sprache aufmerksam gemacht werden.
Das Wort „Meichela“ oder „Meichel“ ist eine Bezeichnung für ein Kopftuch. Nun hat es der Bezirk Oberfranken, wie er in einer Mitteilung bekanntgab, zum oberfränkischen Wort des Jahres 2023 gewählt. „Meichela“ reiht sich damit in die Liste der bisherigen oberfränkischen Worte der vergangenen Jahre ein. Dazu gehörten „Waafn“ (2022), „Erpfl“ (2021) oder „Fregger“ (2020). 2015 vergab der Bezirk erstmals den Titel. Mit der Wahl soll auf die Vielfalt der oberfränkischen Sprache aufmerksam gemacht werden.
„Die Siegerwörter beleuchteten bisher immer einen anderen Aspekt der oberfränkischen Mundart – und in diesem Jahr ist unser Wort ein schönes Beispiel dafür, dass Sprache lebt und sich im Alltag der Menschen immer weiterentwickelt hat“, sagte Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Früher hatte das Wort eine andere Bedeutung
Denn das „Meichela“ wurde erst im Laufe der Zeit zu dem, was es heute bedeutet. Ursprünglich war „Meichel“ zunächst eine Kurzform des weiblichen Vornamens Margaretha. Dieser war früher sehr häufiger Vorname und wurde schließlich als Kurzform „Meichel“ zu einer allgemeinen Bezeichnung für Mädchen. Da das Kopftuch als Kopfbedeckung ausschließlich Frauen und Mädchen vorbehalten war, wurde aus Meichela – wie im Bairischen das Dirndl – von einer Bezeichnung für Mädchen eine Bezeichnung für ein Kleidungsstück.
„Diesen Prozess nennt man semantische Generalisierung oder Bedeutungserweiterung“, sagt die Sprachwissenschaftlerin Dr. Almut König, die der Jury angehörte. Das in den Landkreisen Bayreuth und Hof belegte Wort Meicheltüchla, kann als Zwischenstufe auf diesem Weg interpretiert werden. „Meichela“ als Personenbezeichnung kennt man heute zudem noch in „Greinmeichela“, der fränkischen Antwort auf die standardsprachliche Heulsuse, bei der ein Wort für weinen und die Kurzform eines weiblichen Vornamens zur Bezeichnung eines weinerlichen Menschen dienen.
Die Jury zur Wahl des oberfränkischen Wort des Jahres besteht aus Almut König von der Universität Erlangen, dem Leiter des oberfränkischen Bauernhofmuseums, Bertram Popp, Sabine Hager von extra Radio in Hof sowie Barbara Christoph, der Leiterin der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken und Florian Bergmann vom Bezirk Oberfranken. Aus einer Liste mit mehr als 330 Begriffen hatte die Jury das Wort „Meichela“ ausgewählt. Die Vorschläge kamen allesamt aus der Bevölkerung.