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Bezirk Oberfranken

Sofort­hil­fe in see­li­scher Not

Kri­sen­dienst wirbt auf Zuckertüten

Je frü­her sich Men­schen in see­li­schen Not­la­gen Hil­fe suchen, umso bes­ser. Mit einer neu­en Akti­on möch­te der Kri­sen­dienst Ober­fran­ken sei­ne Hil­fe nun bekann­ter machen, indem er auf Zucker­tü­ten dafür wirbt.

Der Kri­sen­dienst Ober­fran­ken bie­tet Men­schen in see­li­scher Not Hil­fe an. Der Dienst ist täg­lich rund um die Uhr unter der Num­mer 0800 /​/​6553000 erreich­bar, die Anru­fe sind kos­ten­frei und gehen zen­tral bei der jewei­li­gen Leit­stel­le ein. Die Mitarbeiter:innen ste­hen für per­sön­li­che Gesprä­che zur Ver­fü­gung, hören zu und ver­mit­teln bei Bedarf pas­sen­de Hilfs- oder Beratungsangebote.

Um die­ses Hilfs­an­ge­bot bekann­ter zu machen, wirbt der Kri­sen­dienst der­zeit auf Zucker­tü­ten, wie man sie etwa aus Cafés kennt. „Es wäre wun­der­bar, wenn der Anruf beim Kri­sen­dienst in see­li­schen Not­la­gen so selbst­ver­ständ­lich wäre, wie ein Arzt­be­such bei soma­ti­schen Erkran­kun­gen”, zitiert eine Mit­tei­lung des Bezirks Ober­fran­ken Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm bei der Über­ga­be von 3.000 Päck­chen Zucker an die Cafe­te­ria des Bezirks­kran­ken­hau­ses in Bay­reuth. „Für die Gesund­heit der Men­schen ist es wich­tig, dass schnel­le Hil­fe ver­füg­bar ist – und das zählt natür­lich auch für die psy­chi­sche Gesund­heit.” Wei­te­re 5000 Zucker­tü­ten sol­len in den kom­men­den Tagen an Cafés in Ober­fran­ken ver­teilt werden.

„Mit der Akti­on möch­ten wir auch ein Zei­chen gegen die Stig­ma­ti­sie­rung von Men­schen mit psy­chi­schen Erkran­kun­gen setz­ten“, sagt Sozi­al­pla­ner Nor­bert Neumüller.

Im Som­mer 2023 hat­te der Kri­sen­dienst bereits auf Bäcke­rei­tü­ten für sich gewor­ben.

Bezirk Ober­fran­ken

Foto­wett­be­werb „Ober­fran­ken erwacht“ beginnt

Unter dem Mot­to „Ober­fran­ken erwacht“ ver­an­stal­tet der Bezirk Ober­fran­ken bis zum 31. August einen Foto­wett­be­werb. Gesucht wer­den Foto­gra­fien der schöns­ten Moti­ve des Regierungsbezirks.

„Das Mot­to „Ober­fran­ken erwacht“ kann natür­lich viel­sei­tig inter­pre­tiert wer­den“, zitiert eine Mel­dung des Regie­rungs­be­zirks Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm. „Von Früh­lings­er­wa­chen bis hin zum Mor­gen­grau­en auf schnee­be­deck­ten Gip­feln – wir sind sehr gespannt, wel­che Ideen die Foto­gra­fen uns prä­sen­tie­ren.“ Heu­te (1. März) beginnt der Foto­wett­be­werb. Noch bis zum 31. August kön­nen alle, die Spaß am Foto­gra­fie­ren haben, ihre Foto­gra­fien dem Bezirk Ober­fran­ken zuschicken.

Der Gewin­ne­rin oder dem Gewin­ner winkt ein Preis­geld von 1.000 Euro. Wei­te­re elf Foto­gra­fien wer­den mit jeweils 100 Euro prä­miert. Dar­über hin­aus wird unter zwölf zusätz­li­chen Moti­ven ein Social-Media-Preis von der Insta­gram-Com­mu­ni­ty gekürt.

Teil­nah­me­be­din­gun­gen

Wer beim Foto­wett­be­werb „Ober­fran­ken erwacht“ mit­ma­chen möch­te, sen­de sei­ne Fotos an fotowettbewerb@bezirk-oberfranken.de unter dem Betreff „So schön ist Ober­fran­ken – Ober­fran­ken erwacht“. Auf den Bil­dern soll­ten gege­be­nen­falls nur sol­che Per­so­nen erkenn­bar sein, die der Ver­öf­fent­li­chung des Bil­des zuge­stimmt haben.

Alle Teilnehmer:innen kön­nen zudem bis zu fünf Bil­der ein­rei­chen, zusam­men mit ihren Kon­takt­da­ten. Des Wei­te­ren muss das Datum der Auf­nah­me, eine Orts­an­ga­be sowie eine kur­ze Bild­be­schrei­bung genannt wer­den. Teil­nah­me­be­rech­tigt sind alle Per­so­nen ab 18 Jah­ren. Die voll­stän­di­gen Teil­nah­me­be­din­gun­gen hat der Bezirk online hin­ter­legt.

Bezirk Ober­fran­ken

10 Jah­re Ober­frän­ki­sches Wort des Jahres

Zum 10. Mal sucht der Bezirk Ober­fran­ken das Ober­frän­ki­sche Wort des Jah­res. Zum Tag der Mut­ter­spra­che am 21. Febru­ar begann die Suche, Vor­schlä­ge kön­nen ab sofort ein­ge­reicht werden.

„Die Kür des Ober­frän­ki­schen Wort des Jah­res ist mitt­ler­wei­le ein fes­tes Ritu­al gewor­den“, zitiert eine Mit­tei­lung des Bezirks Ober­fran­ken Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm. „Ich bin jedes Jahr aufs Neue über­rascht, wel­che Viel­falt unse­re Spra­che in Ober­fran­ken zu bie­ten hat.“ Dar­um rufe er alle Ober­frän­kin­nen und Ober­fran­ken auf, Favo­ri­ten für das Wort des Jah­res an die Kul­tur­ser­vice­stel­le des Bezirks Ober­fran­ken zu schi­cken. Aus allen Ein­sen­dun­gen kürt eine fünf­köp­fi­ge Jury, besetzt mit Sprachwissenschaftler:innen und Kul­tur­schaf­fen­den, das Siegerwort.

Seit 2015 sucht der Bezirk zusam­men mit dem Ober­frän­ki­schen Bau­ern­hof­mu­se­um Klein­los­nitz die Dia­lekt-Lieb­lin­ge und bit­tet um geeig­ne­te Vor­schlä­ge. Neben dem „Mei­che­la“, der Bezeich­nung für ein Kopf­tuch, das im Jahr 2023 das Ren­nen mach­te, oder „Waafn“, das im Jahr 2022 die Jury über­zeug­te, zei­gen die bis­he­ri­gen Sie­ger­wör­ter „Erpfl“ (2021), „Freg­ger“ (2020), „Stern­laschmei­ßer“ (2019), „der­schwit­zen“ (2018), „urigeln“ (2017), „a weng weng“ (2016) und „Wisch­käst­la“ (2015) wie eigen die ober­frän­ki­sche Mund­art ist.

Nun wird das zehn­te Ober­frän­ki­sche Wort des Jah­res gesucht. „Wir suchen nach bekann­ten Wör­tern“, sagt Bar­ba­ra Chris­toph, Lei­te­rin der Kul­tur­Ser­vice­Stel­le des Bezirks. „Aber auch nach Neu­schöp­fun­gen, die das Gemein­te beson­ders prä­zi­se benen­nen und wofür es im Hoch­deut­schen oft­mals gar kei­nen Aus­druck gibt. Der ober­frän­ki­sche Dia­lekt berei­chert unse­ren Sprach­schatz und darf nicht in Ver­ges­sen­heit geraten.“

Vor­schlä­ge für das Wort des Jah­res 2024 kön­nen ab sofort auf der Home­page des Bezirks Ober­fran­ken ein­ge­reicht wer­den. Ver­kün­den wer­den das Wort im Herbst Ster­ne­koch Alex­an­der Herr­mann und Hen­ry Schramm.

Far­si, Dari oder Chinesisch

Über­set­zungs­dienst: Kri­sen­hil­fe in 120 Sprachen

Far­si, Dari oder Chi­ne­sisch: Beim Kri­sen­dienst Ober­fran­ken rufen immer wie­der Men­schen an, die eine – aus regio­na­ler Sicht – sel­te­ne Spra­che spre­chen. Mit einem Über­set­zungs­dienst kann die Leit­stel­le nun Anru­fen­den, die nicht deutsch spre­chen, zur Sei­te stehen.

Pro Jahr gehen laut einer Mit­tei­lung des Bezirks Ober­fran­ken beim Kri­sen­dienst Ober­fran­ken etwa 9.000 Anru­fe ein. Sich in einer Kri­sen­si­tua­tio­nen zu öff­nen und die rich­ti­gen Wor­te zu fin­den, kann oft schon mit­hil­fe der Mut­ter­spra­che schwer­fal­len – eine zusätz­li­che Hür­de kann dar­in bestehen, in einer ande­ren Spra­che als der Mut­ter­spra­che Hil­fe zu suchen. Mit einem Über­set­zungs­dienst soll dem Kri­sen­dienst nun eine wei­te­re Hilfs­mög­lich­keit zur Ver­fü­gung stehen.

Die­sen Dienst haben die Leit­stel­len der Kri­sen­diens­te Bay­ern in Ober­bay­ern und Schwa­ben seit Som­mer 2022 erprobt. Nun wird er auch in der ober­frän­ki­schen Leit­stel­le ein­ge­setzt. Das Unter­neh­men, mit dem der Kri­sen­dienst zusam­men­ar­bei­tet, ver­fügt über einen Pool von Über­set­ze­rIn­nen für aktu­ell rund 120 Spra­chen. Beim Anruf einer Per­son, die kein Deutsch spricht, kön­nen die Leit­stel­len inner­halb weni­ger Minu­ten mut­ter­sprach­li­che Dol­met­sche­rIn­nen zuschal­ten. Erreich­bar sind die Kri­sen­diens­te Bay­ern unter 0800 /​/​655 3000 jeden Tag rund um die Uhr.

Bay­erns Gesund­heits­mi­nis­te­rin Judith Ger­lach (CSU), deren Minis­te­ri­um die Kos­ten für die­ses Zusatz­an­ge­bot der Kri­sen­diens­te in Bay­ern erstat­tet, sagt: „Psy­chi­sche Kri­sen kön­nen jeden Men­schen tref­fen. Für Betrof­fe­ne ist rasche, nied­rig­schwel­li­ge und kom­pe­ten­te Hil­fe von unschätz­ba­rem Wert. Durch das fremd­spra­chi­ge Zusatz­an­ge­bot der Kri­sen­diens­te, durch das Hil­fe­su­chen­de mut­ter­sprach­lich bera­ten und unter­stützt wer­den kön­nen, wird ein wei­te­rer Mei­len­stein in der bedarfs­ge­rech­ten Wei­ter­ent­wick­lung der Kri­sen­diens­te Bay­ern erreicht.“

Und Julia Schu­bert, Lei­te­rin der Leit­stel­le des Kri­sen­diens­tes Ober­fran­ken, fügt an: „Es ist für unse­re Mit­ar­bei­ten­den eine enor­me Erleich­te­rung, dass sie sich jetzt mit fast allen Anru­fen­den ver­stän­di­gen kön­nen. Das Sys­tem ist sehr fle­xi­bel, und wir haben qua­si auf Knopf­druck einen Über­set­zungs­pro­fi in der Lei­tung. Und es gibt kei­nen lan­gen Vor­lauf für Pla­nung und Organisation.“

Für vor­bild­lich sanier­te, his­to­ri­sche Gebäude

Bezirk Ober­fran­ken ver­leiht Denk­mal­preis 2023

Die Eigen­tü­me­rIn­nen von elf sanier­ten, his­to­ri­schen Gebäu­den in Ober­fran­ken haben vom Bezirk Ober­fran­ken den Denk­mal­preis 2023 erhal­ten. Dar­un­ter sind auch drei Sanie­rungs­pro­jek­te aus Bamberg.

Seit 2021 ver­gibt der Bezirk Ober­fran­ken einen Denk­mal­preis, eine Aus­zeich­nung für vor­bild­lich sanier­te, his­to­ri­sche Gebäu­de. Die­se ist mit 5.000 Euro pro aus­ge­zeich­ne­tem Objekt dotiert. Eine Jury unter der Lei­tung von Bezirks­hei­mat­pfle­ger Gün­ter Dip­pold setzt sich dabei jedes Jahr mit den ein­ge­reich­ten Vor­schlä­gen aus­ein­an­der und bewer­tet sie. Der Bezirks­aus­schuss hat­te schließ­lich über die Ver­ga­be der dies­jäh­ri­gen Prei­se für Sanie­rungs­maß­nah­men entschieden.

Dip­pold ver­wies laut einer Mit­tei­lung des Bezirks zudem dar­auf, dass Denk­mä­ler für Iden­ti­tät stün­den. „Sie sind sicht­ba­res Zeug­nis der Geschich­te eines Dor­fes, einer Stadt oder sogar einer gan­zen Regi­on. Teils sind es her­aus­ra­gen­de Werk bekann­ter Archi­tek­ten, die als Denk­mä­ler ein­ge­tra­gen sind – Schlös­ser, Kir­chen, Vil­len. Häu­fig sind es aber auch die Zeug­nis­se der ein­fa­chen Bevöl­ke­rung, die für das Gesamt­bild wich­tig sind. Und gera­de in Ober­fran­ken dür­fen wir auch die Indus­trie­bau­ten nicht ver­ges­sen, die gan­ze Regio­nen geprägt haben.“

Denk­mal­preis 2023

In die­sem Jahr hat der Bezirk Ober­fran­ken elf Sanie­rungs­pro­jek­te mit dem Denk­mal­preis aus­ge­zeich­net. Für die Stadt Bam­berg erhält Mat­thi­as Kre­del den Preis für die Instand­set­zung eines spät­mit­tel­al­ter­li­che Gärt­ner­an­we­sens in der Fär­ber­gas­se 14. Im Land­kreis Bam­berg, in der Rothen­san­der Haupt­stra­ße 6 in Hirschaid, haben Julia und Tho­mas Nagel einen ehe­ma­li­gen Bau­ern­hof aus dem 18. Jahr­hun­dert mit tra­di­tio­nel­len Hand­werks­tech­ni­ken und Mate­ria­li­en saniert. 13 Jah­re hat das Pro­jekt gedauert.

In Hall­stadts Mühl­hof­stra­ße 3 steht das Main­schlöss­chen, erbaut nach Plä­nen von Bal­tha­sar Neu­mann. Die­ses habe, so die Jury, eine zen­tra­le städ­te­bau­li­che und his­to­ri­sche Bedeu­tung. Susan­ne Strauss und Harald Strauss-Orl­ovs­ky haben es saniert, nun soll es Platz für Woh­nun­gen, Kon­zer­te, Trau­un­gen oder städ­ti­sche Ver­an­stal­tun­gen bieten.

Ein wei­te­rer Denk­mal­preis geht nach Bay­reuth. Unter der Adres­se Colm­dorf 8 haben Axel und Chris­ti­an Rothen­bü­cher ein 1754 erbau­tes, aber lan­ge ver­nach­läs­sig­tes Schloss instand­ge­setzt. Nun soll es auch für die Öffent­lich­keit zur Ver­fü­gung stehen.

Eggols­heim liegt im Land­kreis Forch­heim. In sei­ner Hart­mann­stra­ße 47 steht eine Hof­an­la­ge aus den 1740er Jah­ren. Für die Sanie­rung der­sel­ben haben Tat­ja­na und Phil­ipp Hüm­mer einen Denk­mal­preis gewonnen.

Die Vil­la Pit­troff im Land­kreis Hof, genau­er gesagt in der Münch­ber­ger Stra­ße 43 in Helm­b­rechts, war ein­sturz­ge­fähr­det und vom Haus­schwamm befal­len. Das 1904 erbau­te Gebäu­de hat Iris Selch in Abstim­mung mit den Denk­mal­schutz­be­hör­den saniert.

Das Obe­re Schloss in Küps (Kulm­ba­cher Stra­ße 1) im Land­kreis Kro­nach wur­de im 16. und 17. Jahr­hun­dert errich­tet. Die heu­ti­ge Eigen­tü­me­rin Anna Hele­ne Feul­ner hat das stark sanie­rungs­be­dürf­ti­ge Gebäu­de 2018 über­nom­men und seit­dem umfang­reich restauriert.

Prei­se nach Kulm­bach, Lich­ten­fels und Wunsiedel

Eben­falls im Land­kreis Kulm­bach, in der Mühl­stra­ße 18 in Main­leus, steht eine ehe­ma­li­ge Müh­le. Besit­zer ist Chris­ti­an Schnei­der. Er hat das Gebäu­de reno­viert, nun soll als Wohn­raum dienen.

Eli­sa­beth und Jona­than Gehr­lich besit­zen in der Schwür­bit­zer Stra­ße 17 in Marktz­euln (Land­kreis Lich­ten­fels) eine Vil­la im Stil der Reform­ar­chi­tek­tur. Das Gebäu­de stammt aus dem Jahr 1925. Die Ein­grif­fe wäh­rend der Sanie­rung wur­den auf das Not­wen­digs­te beschränkt, his­to­ri­sche Ein­bau­ten, Par­kett, Wand- und Decken­ober­flä­chen soweit wie mög­lich erhalten.

Zwei Denk­mal­prei­se gehen in den Land­kreis Wun­sie­del. In der Hofer Stra­ße 10 in Kir­chen­lamitz steht ein Wohn­haus von 1888. Der ehe­ma­li­ge Wohn­sitz meh­re­rer Bür­ger­meis­ter von Kir­chen­lamitz gehört Chris­ti­ne Herr­lin­ger – die Sanie­rung dau­er­te zehn Jahre.

In Schön­wald, Adres­se Brunn 15, hat Mar­tin Klotz-Veit eine Immo­bi­lie. Die­ses soge­nann­te Aus­trags­haus (sie­he Foto) wur­de bis 1950 noch bewohnt. Es han­delt sich um eines der letz­ten Gebäu­de die­ser Art in der Regi­on, das sich noch am Ori­gi­nal­stand­ort befin­det. Das klei­ne Haus wur­de als Teil des gesam­ten Hof­en­sem­bles saniert.

Bezirk Ober­fran­ken

„Mei­che­la“ ist das ober­frän­ki­sche Wort des Jah­res 2023

Der Bezirk Ober­fran­ken hat das Wort „Mei­che­la“ zum Ober­frän­ki­schen Wort des Jah­res 2023 gewählt. Mit der Wahl soll auf die Viel­falt der ober­frän­ki­schen Spra­che auf­merk­sam gemacht werden.

Das Wort „Mei­che­la“ oder „Mei­chel“ ist eine Bezeich­nung für ein Kopf­tuch. Nun hat es der Bezirk Ober­fran­ken, wie er in einer Mit­tei­lung bekannt­gab, zum ober­frän­ki­schen Wort des Jah­res 2023 gewählt. „Mei­che­la“ reiht sich damit in die Lis­te der bis­he­ri­gen ober­frän­ki­schen Wor­te der ver­gan­ge­nen Jah­re ein. Dazu gehör­ten „Waafn“ (2022), „Erpfl“ (2021) oder „Freg­ger“ (2020). 2015 ver­gab der Bezirk erst­mals den Titel. Mit der Wahl soll auf die Viel­falt der ober­frän­ki­schen Spra­che auf­merk­sam gemacht werden.

„Die Sie­ger­wör­ter beleuch­te­ten bis­her immer einen ande­ren Aspekt der ober­frän­ki­schen Mund­art – und in die­sem Jahr ist unser Wort ein schö­nes Bei­spiel dafür, dass Spra­che lebt und sich im All­tag der Men­schen immer wei­ter­ent­wi­ckelt hat“, sag­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.

Frü­her hat­te das Wort eine ande­re Bedeutung

Denn das „Mei­che­la“ wur­de erst im Lau­fe der Zeit zu dem, was es heu­te bedeu­tet. Ursprüng­lich war „Mei­chel“ zunächst eine Kurz­form des weib­li­chen Vor­na­mens Mar­ga­re­tha. Die­ser war frü­her sehr häu­fi­ger Vor­na­me und wur­de schließ­lich als Kurz­form „Mei­chel“ zu einer all­ge­mei­nen Bezeich­nung für Mäd­chen. Da das Kopf­tuch als Kopf­be­de­ckung aus­schließ­lich Frau­en und Mäd­chen vor­be­hal­ten war, wur­de aus Mei­che­la – wie im Bai­ri­schen das Dirndl – von einer Bezeich­nung für Mäd­chen eine Bezeich­nung für ein Kleidungsstück. 

„Die­sen Pro­zess nennt man seman­ti­sche Gene­ra­li­sie­rung oder Bedeu­tungs­er­wei­te­rung“, sagt die Sprach­wis­sen­schaft­le­rin Dr. Almut König, die der Jury ange­hör­te. Das in den Land­krei­sen Bay­reuth und Hof beleg­te Wort Mei­chel­tüch­la, kann als Zwi­schen­stu­fe auf die­sem Weg inter­pre­tiert wer­den. „Mei­che­la“ als Per­so­nen­be­zeich­nung kennt man heu­te zudem noch in „Greinmei­che­la“, der frän­ki­schen Ant­wort auf die stan­dard­sprach­li­che Heul­su­se, bei der ein Wort für wei­nen und die Kurz­form eines weib­li­chen Vor­na­mens zur Bezeich­nung eines wei­ner­li­chen Men­schen dienen.

Die Jury zur Wahl des ober­frän­ki­schen Wort des Jah­res besteht aus Almut König von der Uni­ver­si­tät Erlan­gen, dem Lei­ter des ober­frän­ki­schen Bau­ern­hof­mu­se­ums, Bert­ram Popp, Sabi­ne Hager von extra Radio in Hof sowie Bar­ba­ra Chris­toph, der Lei­te­rin der Kul­tur­Ser­vice­Stel­le des Bezirks Ober­fran­ken und Flo­ri­an Berg­mann vom Bezirk Ober­fran­ken. Aus einer Lis­te mit mehr als 330 Begrif­fen hat­te die Jury das Wort „Mei­che­la“ aus­ge­wählt. Die Vor­schlä­ge kamen alle­samt aus der Bevölkerung.

Bam­berg, Hof, Bay­reuth, Lich­ten­fels, Kronach

R.I.O.!-Clubtour: Ober­fran­kens Band des Jah­res gesucht

Fans von Live-Musik aus Ober­fran­ken kön­nen im Novem­ber und Dezem­ber die R.I.O.!-Clubtour besu­chen. Vier hie­si­ge Bands spie­len in Clubs der Regi­on. Mit dabei sind Slam Ele­phant, ENNI, Para Sol und Fare­well Fare­well. Beginn der Tour ist am 23. Novem­ber in Bam­berg und es geht um „Ober­fran­kens Band des Jah­res 2023“.

Jedes Jahr ruft der Bezirk Ober­fran­ken Bands auf, sich an vier regio­na­len Vor­ent­schei­den zur R.I.O.!-Clubtour (Rock in Ober­fran­ken) zu betei­li­gen. Wer gewinnt, geht auf Tour­nee durch Ober­fran­ken und spielt fünf Kon­zer­te gemein­sam mit den Sie­gern der ande­ren Vor­ent­schei­de. So kön­nen die Bands Büh­nen­er­fah­rung sam­meln, wie der Bezirk mit­teil­te, und sich einem neu­en Publi­kum prä­sen­tie­ren. Zudem geht es um den Titel „Ober­fran­kens Band des Jah­res 2023“. Der Gewin­ner­band stellt der Bezirk zudem eine För­de­rung, Coa­chings, Auf­tritts­ver­mitt­lun­gen und einen Geld­preis in Höhe von 1.000 Euro zur Verfügung.

Das Publi­kum der ein­zel­nen Kon­zert ist nach jedem Auf­tritt auf­ge­ru­fen, für sei­ne Favo­ri­ten abzu­stim­men. Die Sie­ger­grup­pe wird nach dem letz­ten Kon­zert in Kro­nach bekannt gegeben.

Bands der R.I.O.!-Clubtour

ENNI aus Coburg spie­len eine Mischung aus Indie und Deutsch-Pop. Obwohl das jun­ge Duo erst seit kur­zem zusam­men­ar­bei­tet, so die Mit­tei­lung des Bezirks Ober­fran­ken wei­ter, ist ihre musi­ka­li­sche Che­mie deut­lich hörbar.

Die Bay­reu­ther Ver­tre­ter Para Sol bau­en psy­che­de­li­sche Klang­wel­ten, mit trei­ben­den Riffs und ehr­li­chen Wor­ten. Ihr Stil liegt zwi­schen Blues und Metal, ihre Inspi­ra­ti­on fin­den sie bei den alten Gro­ßen. Jonas spielt Gitar­re, Dani­el Schlag­zeug und Sän­ger Chris den Bass. Die drei Stu­den­ten fan­den sich im Som­mer 2022 zusam­men und haben ein Jahr lang Lie­der geschrie­ben und Kon­zer­te gespielt. Ende des Jah­res möch­ten sie ein Debüt­al­bum veröffentlichen.

Slam Ele­phant kom­men aus Bam­berg und spie­len Hea­vy Funk Rock. Zum blue­si­gen Gitar­ren­sound kom­men Saxo­phon­tö­ne hin­zu und drei­stim­mi­ger Gesang.

Fare­well Fare­well, 2021 in Hof gegrün­det, zei­gen laut Bezirk Ober­fran­ken, dass Emo nicht tot ist. Die Mit­glie­der haben es sich zum Ziel gemacht, das Publi­kum mit einer gewal­ti­gen und zugleich melo­di­schen Mischung aus Emo, Punk und Hard­core zu überraschen.

Ter­mi­ne der R.I.O.!-Clubtour
  • 23. Novem­ber: Live-Club in Bamberg
  • 24. Novem­ber: Zur Lin­de in Hof
  • 30. Novem­ber: Glas­haus in Bayreuth
  • 1. Dezem­ber: Paun­chy Cats in Lichtenfels
  • 2. Dezem­ber: Struw­wel­pe­ter in Kronach

Land­wirt­schaft­li­che Lehr­an­stal­ten Bayreuth

Bezirk Ober­fran­ken: Fami­li­en­fest am 18. Juni

Das Fami­li­en­fest auf dem Gelän­de der Land­wirt­schaft­li­chen Lehr­an­stal­ten in Bay­reuth im ver­gan­ge­nen Jahr geht nun in die zwei­te Run­de. Für die Neu­auf­la­ge am 18. Juni lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen beim Bezirk Ober­fran­ken auf vol­len Touren.

Mehr als 5.000 Besu­che­rIn­nen kamen 2022 zum Fami­li­en­fest des Bezirks Ober­fran­ken. Auch in die­sem Jahr möch­te der Bezirk laut einer Mit­tei­lung auf dem Gelän­de der Land­wirt­schaft­li­chen Lehr­an­stal­ten in Bay­reuth wie­der eine brei­te Palet­te an Attrak­tio­nen für Kin­der und Jugend­li­che anbie­ten. So soll es Pony- und Esel­rei­ten, eine Foto­box, eine Pflanz­ak­ti­on, Hüpf­bur­gen, eine Fahrt mit einer his­to­ri­schen Stra­ßen­lo­ko­mo­ti­ve und Fuß­ball-Darts geben. Auch sol­len Kin­der am 18. Juni spie­le­risch etwas über Tie­re, Natur- und Umwelt­schutz und die Land­wirt­schaft ler­nen können.

Zudem sei es für die Neu­auf­la­ge des Fests gelun­gen, vier ober­frän­ki­sche Natur­parks für eine Zusam­men­ar­beit zu gewin­nen. „Die­se wer­den das Fami­li­en­fest durch ver­schie­de­ne Spie­le, durch Ter­ra­ri­en oder auch durch Aktio­nen wie Fähr­ten­le­sen sicher enorm berei­chern“, sag­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.

Gro­ßen Wert lege Schramm eben­so dar­auf, dass die Prei­se beim Fami­li­en­fest auch 2023 fami­li­en­freund­lich blei­ben. „Wir wol­len einen unbe­schwer­ten und fröh­li­chen Tag für die gan­ze Fami­lie gestal­ten. Dazu gehört auch, dass man gera­de bei Essen und Trin­ken nicht auf jeden Euro schau­en muss.“ Beson­de­rer Dank gel­te des­halb den zahl­rei­chen Part­nern, die das Preis­kon­zept des Fests als Dienst­leis­ter oder Spen­der unter­stüt­zen. Dazu gehör­ten auch der Bezirks­ju­gend­ring, Land­ju­gend und Land­frau­en, das THW und die Feu­er­wehr. „Auch die Stadt Bay­reuth unter­stützt uns bei den Vor­be­rei­tun­gen in her­vor­ra­gen­der Art und Wei­se“, so Schramm.

Her­aus­for­de­run­gen und Errungenschaften

Bezirk Ober­fran­ken ver­öf­fent­licht Jah­res­be­richt 2022

Der Bezirk Ober­fran­ken hat sei­nen Jah­res­be­richt 2022 ver­öf­fent­licht. Das Doku­ment blickt auf Her­aus­for­de­run­gen und Errun­gen­schaf­ten des Jah­res zurück.

„2022 war mit all sei­nen Unwäg­bar­kei­ten und Kri­sen kein ein­fa­ches Jahr für uns alle“, schreibt Ober­fran­kens Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm im Jah­res­be­richt des Bezirks Ober­fran­ken. Doch sei er dank­bar, dass eini­ges erreicht wur­de, das Ansporn für kom­men­de Her­aus­for­de­run­gen sei.

So wur­de der Kri­sen­dienst Ober­fran­ken 2022 ein Jahr alt. Die­ser ist eine ers­te Anlauf­stel­le bei psy­chi­schen und psych­ia­tri­schen Not­fäl­len und seit Juli 2021 rund um die Uhr in ganz Ober­fran­ken erreich­bar. Im Jah­res­be­richt steht zu lesen, dass das Ange­bot mitt­ler­wei­le gut ange­nom­men werde.

Neben wei­te­ren Bege­ben­hei­ten hebt der Bericht zum Bei­spiel die Ein­wei­hung der deutsch­land­weit ein­zi­gen TBC-Sta­ti­on für krank­heits­un­ein­sich­ti­ge Pati­en­ten in Kut­zen­berg her­vor, genau wie das 40-jäh­ri­ge Bestehen von Haus Mar­teau, der inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te in Lichtenberg.

Am Tag der Mut­ter­spra­che geht’s los

Ober­frän­ki­sches Wort des Jah­res 2023 gesucht!

Pünkt­lich zum Tag der Mut­ter­spra­che geht’s los: der Bezirk Ober­fran­ken sucht auch 2023 nach dem Ober­frän­ki­schen Wort des Jah­res. Ab kom­men­dem Diens­tag, 21. Febru­ar, sam­melt die Kul­tur­Ser­vice­Stel­le des Bezirks wie­der Vor­schlä­ge aus der Bevöl­ke­rung. Eine fünf­köp­fi­ge Jury wird aus allen Ein­sen­dun­gen den Nach­fol­ger von „Waafn“, dem Dia­lekt­wort des Jah­res 2022, küren.

„In Ober­fran­ken fin­det man die unter­schied­lichs­ten Dia­lek­te, die auch alles ande­re als alt­mo­disch sind und ger­ne im All­tag gespro­chen wer­den“, stellt Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm fest. Das zeig­ten auch die zahl­rei­chen Ein­sen­dun­gen, die den Bezirk jedes Jahr wäh­rend der Suche nach dem Ober­frän­ki­schen Wort des Jah­res errei­chen. Tra­di­tio­nell beginnt die Samm­lung zum Ober­frän­ki­schen Wort des Jah­res am Inter­na­tio­na­len Tag der Mut­ter­spra­che, der ins Leben geru­fen wur­de, um die sprach­li­che, aber auch kul­tu­rel­le Viel­falt zu erhal­ten und zu för­dern. Die­se Auf­ga­be hat sich auch der Bezirk Ober­fran­ken auf die Fah­nen geschrie­ben. Dabei ist die Suche nach dem Ober­frän­ki­schen Wort des Jah­res bereits zu einer fes­ten und bei der Bevöl­ke­rung belieb­ten Insti­tu­ti­on gewor­den, die einen Bei­trag dazu leis­ten soll, das ober­frän­ki­sche Kul­tur­gut zu pfle­gen und zu ver­mit­teln. „Jeder kann bei unse­rer Akti­on mit­ma­chen – egal ob Ein­hei­mi­sche oder Zuge­zo­ge­ne, Alt oder Jung. Ich bin gespannt auf Ihre ideen­rei­chen Ein­sen­dun­gen!“, ruft Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm zum Mit­ma­chen auf.


Wer folgt auf „Waafn“?

Seit 2015 sucht der Bezirk Ober­fran­ken zusam­men mit dem Ober­frän­ki­schen Bau­ern­hof­mu­se­um Klein­los­nitz und dem Medi­en­part­ner extra-radio aus Hof die Dia­lekt-Lieb­lin­ge. Mehr als 2.000 Ein­sen­dun­gen sind seit­dem beim Bezirk Ober­fran­ken ein­ge­gan­gen. Neben “Waafn”, das im Jahr 2022 das Ren­nen mach­te, zei­gen die Sie­ger­wör­ter „Erpfl“ (2021), „Freg­ger“ (2020), Stern­laschmei­ßer (2019), der­schwit­zen (2018), urigeln (2017), a weng weng (2016) und Wisch­käst­la (2015) wie facet­ten­reich die ober­frän­ki­sche Mund­art ist.

„Wir suchen nach bekann­ten Wör­tern, aber auch nach Neu­schöp­fun­gen, die das Gemein­te beson­ders prä­zi­se benen­nen und wofür es im Hoch­deut­schen oft­mals gar kei­nen Aus­druck gibt. Der ober­frän­ki­sche Dia­lekt berei­chert unse­ren Sprach­schatz und darf nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten“, unter­streicht Bar­ba­ra Chris­toph, die Lei­te­rin der Kul­tur­Ser­vice­Stel­le des Bezirks.

Vor­schlä­ge für das Ober­frän­ki­sche Wort des Jah­res 2023 kön­nen auf der Home­page des Bezirks Ober­fran­ken ein­ge­reicht oder per Mail an kulturservicestelle@bezirk-oberfranken.de geschickt wer­den. Im Spät­som­mer kürt eine Jury aus allen Ein­sen­dun­gen den Sie­ger. Ver­kün­det wird das Wort dann wie­der gemein­sam von Ster­ne­koch Alex­an­der Herr­mann und Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.

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