Brose Bambergs Saisonvorbereitungen haben Fahrt aufgenommen. Vorgestern verkündete der Verein einen Neuzugang, gestern einen Abgang, heute beides. Malik Johnson hat sich Brose
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Playoff-Teilnahme für Bamberg weiterhin möglich
Brose Bamberg gegen die Löwen Braunschweig
Am 34. Spieltag der Basketball Bundesliga hat Brose Bamberg die Basketball Löwen Braunschweig mit 84:68 besiegt. Da Crailsheim zeitgleich gegen Ulm verlor, haben die Bamberger die Playoffteilnahme wieder in der eigenen Hand. Unter einer Bedingung kann sich Brose sogar schon am kommenden Sonntag die Postseason sichern.
Das Spiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig war ein nahezu ungefährdeter Start-Ziel-Erfolg, den die Bamberger zuhause vor 4.067 Zuschauerinnen und Zuschauern einfuhren. Bester Werfer war Tomáš Kyzlink mit 17 Punkten.
Trainer Oren Amiel kommentierte nach dem Spiel: „Wir hatten den Sieg gebraucht. Wir haben den Sieg geholt. Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Es war sicherlich kein richtig tolles Spiel von uns, aber in unserer Situation zählt nur, dass man gewinnt. Das haben wir getan, daher bin ich zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir auch einen Ausfall wie den von Chris Sengfelder kompensieren können. Vor allem Dominic Lockhart hat defensiv einen herausragenden Job gemacht und ihn perfekt vertreten.“
Spielverlauf gegen die Basketball Löwen Braunschweig
Dennoch war der Bamberger Beginn eher durchwachsen. Mehrmals sahen die Hausherren in den ersten Minuten in der Verteidigung nicht gut aus. Da es auch offensiv zunächst nur schleppend lief, lag Brose folgerichtig nach fünf Minuten mit sechs Punkten in Rückstand: 6:12. Erst allmählich wachten die Bamberger auf und fanden vorne wie hinten besser in die Partie.
Ein 13:0‑Lauf, inklusiver zweier Dreier von Prewitt und Kyzlink, sorgte binnen 120 Sekunden für die Wende und eine Sieben-Punkte-Führung nach acht Minuten (19:12). Dieser Vorsprung hatte auch zum Ende des ersten Viertels beim Stand von 23:16 noch Bestand. Bemerkenswert dabei war: fünf Steals sicherte sich Brose in den ersten zehn Minuten, war also nach der nervösen Anfangsphase auch defensiv bereit, den Kampf anzunehmen.
Das zweite Viertel begann mit einem Dreier der Löwen Braunschweig, der aber postwendend von Prewitt ebenfalls per erfolgreichem Distanzwurf gekontert wurde (26:19, 11.). Brose war nun das spielbestimmende Team, kam immer wieder zu schönen Korbaktionen per Alley-Oop und hatte die Partie Mitte des zweiten Abschnitts beim 38:25 vollständig unter Kontrolle.
Diese ließen die Bamberger kurz darauf für eine Minute allerdings kurzzeitig vermissen, was die Gäste für zwei erfolgreiche Dreier nutzten (38:31, 17.). Die Konzentrationsschwäche war jedoch nur von kurzer Dauer. Die Gastgeber fingen sich wieder, sicherten sich auch Viertel zwei mit 22:18 und gingen mit einer Elf-Punkte-Führung in die Kabine: 45:34. Zwei weitere aussagekräftige Zahlen: Bis zur Pause hatte Brose bereits zwölf Assists verteilt und lediglich fünf Mal den Ball verloren.
Führung nicht mehr aus der Hand gegeben
Das dritte Viertel war dann aber keines für Basketballfans, die viele Punkte sehen wollen. Dafür kamen alle Defensiv-Liebhaber voll und ganz auf ihre Kosten. Dowe, Mitchell und Kyzlink brachten Brose nach gut 24 Minuten zwar erstmals mit 15 Zählern in Front (51:35), noch mehr ist aber die Bamberger Verteidigung hervorzuheben.
Gerade nämlich einmal acht Punkte ließen die Hausherren in diesem Viertel zu, davon auch noch einen von der Freiwurflinie. Über die gesamten dritten zehn Minuten stand das Bamberger Defensivbollwerk nahezu unbeirrt jedem Angriff der Löwen Braunschweig im Weg. Allerdings ließ Brose offensiv auch einiges liegen. Dennoch ging der Abschnitt mit 16:8 an die Gastgeber, die damit mit einem komfortablen 19-Punkte-Vorsprung ins abschließende Viertel gingen: 61:42.
Dort ließen dann beide Verteidigungsreihen wieder mehr zu. Oder anders gesagt: Die Offensiven beider Teams kamen nochmals in Schwung. Für Brose war es dabei immer wieder der gut aufgelegte Tomáš Kyzlink, der entweder selbst abschloss oder aber genauso sehenswert seine Mitspieler in Szene setzte.
Auf Braunschweiger Seite kam im letzten Viertel der frischgebackene Vater Owen Klassen immer wieder zu Punkten. Dennoch: Die Löwen Braunschweig konnten die Hausherren nie wirklich in Verlegenheit bringen und den Bamberger Vorsprung entscheidend verkürzen. Im Gegenteil: Wann immer die Gäste schöne Würfe kreierten, hatte Brose auf der Gegenseite die passende Antwort parat. Am Ende gewann Brose Bamberg mit 84:68 und hat damit die Playoff-Teilnahme im Nachholspiel gegen die Hamburg Towers in der eigenen Hand.
Gewinnt Brose am kommenden Sonntag gegen die Hamburg Towers, sind die Bamberger sicher in der Postseason dabei. Dabei ist es egal, wie die direkten Konkurrenten um Platz acht, Crailsheim und Göttingen, noch spielen.
Nach Sieg in Heidelberg
Brose Bamberg will gegen Braunschweig nachlegen
Am Freitagabend ist Brose Bamberg mit einem 94:81-Erfolg bei den MLP Academics Heidelberg auf einen Playoff-Platz zurückgekehrt. Morgen sind am 34. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die Basketball Löwen Braunschweig ab 18 Uhr zu Gast in der Brose Arena.
Die Basketball Löwen Braunschweig können komplett ohne Druck die Reise nach Bamberg antreten. Mit aktuell zwölf Siegen auf der Habenseite stehen sie gesichert auf dem 13. Tabellenplatz. Das war vor der Saison so nicht unbedingt zu erwarten, denn es gab einige Probleme bei den Niedersachsen. Die aber haben sie im Laufe der Spielzeit komplett hinter sich gelassen, sich als Team gefunden und mit Jesús Ramírez einen Coach an der Seitenlinie, der die jungen Wilden zu bändigen wusste, wenn es nötig war, sie aber auch von der Leine ließ, wenn sie es brauchten. Mit einem Durchschnittsalter von 23,5 Jahren sind die Braunschweiger das jüngste Team der Liga, hatten zudem immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen – so fällt Veteran Robin Amaize seit Monaten mit einer Knieverletzung aus. Und dennoch fanden sie immer wieder einen Weg, die Spiele zu gewinnen. Zuletzt vor einer Woche bei den NINERS Chemnitz, wo sie mit 77:68 die Oberhand behielten. Am Freitag allerdings gab es eine 79:91-Niederlage beim SYNTAINICS MBC. Die war allerdings einigermaßen vermeidbar, lagen die Niedersachsen doch drei Minuten vor Ende noch mit 76:73 in Front. Dem Weißenfelser Schlussspurt hatten sie dann allerdings nichts mehr entgegenzusetzen. Vor allem die Dreierverteidigung klappte nur suboptimal. Die Hausherren trafen 16 ihrer 31 Versuche. Für Braunschweig war David Krämer mit 19 Punkten bester Werfer. Der Nationalspieler ist auch über die gesamte Saison gesehen der treffsicherste Akteur der Niedersachsen mit im Schnitt erzielten 14,5 Punkten. Martin Peterka (12,2), Tookie Brown (11,8) und Owen Klassen punkteten allesamt bis dato ebenfalls durchschnittlich zweistellig. Vor allem von jenseits der Dreierlinie sind die Braunschweiger gefährlich, trafen bislang rund 37 Prozent ihrer Würfe und sind damit das viertbeste BBL-Team aus der Distanz. Mit im Schnitt gegriffenen 37,2 Rebounds pro Spiel sind die Mannen um Toprebounder Klassen (6,4) sogar die zweitbeste Mannschaft der Liga. Wenn es eine Schwachstelle im Spiel der Braunschweiger gibt, dann ist es die Ausbeute von der Freiwurflinie. Mit 66,7 Prozent sind sie in dieser Statistik nämlich Bundesligaletzter. Das Hinspiel übrigens hatten die Niedersachsen am 5. Spieltag mit 90:84 gewonnen und Brose damals die erste Saisonniederlage beigebracht.
„Solche Spiele gegen Teams, die nichts zu verlieren haben, können manchmal schwierig sein“
Danach folgten zwar noch einige weitere, zuletzt aber zeigten sich die Bamberger mehr als gefestigt, erspielten sich sieben Siege in den letzten neun Partien und haben sich damit auf einen Playoff-Platz zurückgekämpft. Gestern Abend beim Sieg in Heidelberg machten es die Gäste vor 2.712 Zuschauern, darunter rund 50 lautstarke Bamberger Anhänger, Anfang des Schlussabschnitts unnötig spannend, nachdem sie einen zwischenzeitlichen 17-Punkte-Vorsprung (36:19, 12.) beim 75:73 beinahe wieder verspielten. Am Ende aber behielt Brose die Nerven und war in der entscheidenden Phase das treffsicherere Team (54% Feldwurfquote), zudem deutlich beim Rebound überlegen (37:25) und verteilte starke 30 Assists. Fünf Bamberger Spieler punkteten zweistellig, am besten Martinas Geben mit 19 Zählern.
Oren Amiel: „Ich denke, solche Spiele gegen Teams, die nichts zu verlieren haben, können manchmal schwierig sein. Heidelberg hat den Klassenerhalt geschafft und konnte heute ohne Druck spielen. Das kann gefährlich sein. Aber am Ende haben wir den Sieg mehr gebraucht als Heidelberg und wir waren präziser mit den Details, die so ein Spiel entscheiden können. Ich denke, das war der ausschlaggebende Punkt. Morgen müssen wir uns erstmal regenerieren und uns dann auf das nächste Spiel fokussieren. Für die letzten acht Partien konnten wir immer nur von Spiel zu Spiel denken. Und diesem Ansatz bleiben wir treu.”
Brose kam gut in die Partie, vor allem offensiv fiel von Beginn an viel und, anders als in den letzten Spielen, trafen die Gäste auch aus der Distanz. Allen voran Chris Dowe, der innerhalb der ersten knapp vier Minuten dreimal von jenseits der 6,75m-Linie einnetzte. Allerdings ließen sich die Bamberger in der Defensive ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß erwischen, so dass sie sich nicht wirklich absetzen konnten (15:14, 5.). Ein Dreier von Justin Robinson war drei Minuten vor Viertelende dann aber eine kleine Initialzündung. Vorne blieben die Quoten weiterhin gut, aber nun stand Brose auch defensiv eng am Mann, ließ die Heidelberger zu keinen einfachen Abschlüssen mehr kommen. Die Folge war ein 12:3‑Lauf in den letzten 150 Sekunden des ersten Abschnitts und die Zehn-Punkte-Führung nach zehn Minuten: 29:19.
Der Beginn des zweiten Viertels gehörte dann zunächst nur den Gästen. Vier Punkte von Mitchell und ein And1 von Ogbe sorgten für einen schnellen 7:0‑Lauf und die 36:19-Führung nach 13 Minuten. Es dauerte bis Mitte des Viertels, ehe die Gastgeber erstmals durch Chapman erfolgreich abschließen konnten. Jedoch blieb es dabei: Brose war die bessere, die aktivere, die treffsicherere Mannschaft. Bis zur Pause hielten die Bamberger durchgängig einen zweistelligen Vorsprung, gingen beim Stand von 50:35 mit 15 Punkten vor in die Kabinen. Dorthin musste – und das ist der Wehrmutstropfen einer sehr guten ersten Bamberger Halbzeit – Christian Sengfelder bereits nach gut 14 Minuten. Der Kapitän knickte bei einer Abwehraktion unglücklich um und konnte das restliche Spiel nur noch von der Bank aus verfolgen.
Seine Mannschaftskameraden machten in der zweiten Halbzeit jedoch da weiter, wo sie in den ersten 20 Minuten aufgehört haben. Zumindest offensiv, denn die Quoten waren weiterhin gut. In der Abwehr allerdings hatten die Gäste nun immer wieder Probleme, die Heidelberger vor sich zu halten. Zudem fingen die Hausherren an, aus der Distanz zu treffen. Fünf Dreier netzten sie im dritten Viertel ein, insgesamt kamen sie auf 31 Punkte. Der 15-Punkte-Vorsprung, den es noch zur Pause gab, schmolz auf teilweise acht Zähler zusammen (67:59, 28.). Der starke Martinas Geben, der alleine im dritten Abschnitt sieben Punkte erzielte und am Ende des Viertels bei 17 stand erzielte die letzten beiden Zähler von der Freiwurflinie zum 75:66. Brose ging also mit einem Elf-Punkte-Polster ins letzte Viertel.
Diese elf Zähler waren allerdings zügig aufgebraucht. Heidelberg kam mit der zweiten Luft in den Schlussabschnitt und durch einen 8:0‑Lauf wieder auf zwei Punkte ran (75:73, 32.). Brose aber hatte in der entscheidenden Phase immer die richtige Antwort parat. Kenny Ogbe zunächst mit einem wichtigen And1 und drei Minuten vor Schluss mit dem Dreier sorgte gemeinsam mit Dowe und Mitchell, die ebenfalls schwierige Würfe trafen, dafür, dass die Gäste wieder zweistellig in Front gingen (89:79, 37.). Und diese Führung ließen sich die Bamberger an diesem Abend nicht mehr nehmen. Am Ende stand ein 94:81-Erfolg auf der Anzeigetafel und damit – aufgrund der Crailsheimer Niederlage gegen Frankfurt – die zwischenzeitliche Rückkehr auf einen Playoff-Platz, der im besten Fall am kommenden Sonntag gegen Braunschweig verteidigt werden soll.
„Wir müssen Braunschweig direkt von Beginn an unter Druck setzen“
Im Hinspiel verschlief Bamberg den Start (18:27) und konnte auch durch ein starkes Schlussviertel (28:18) die Niederlage damals nicht verhindern. Vor allem die Braunschweiger Dreier (15÷30) taten den Gästen extrem weh. Daher gilt es einmal mehr in der Verteidigung von Beginn an hellwach zu sein.
Martinas Geben: „Der Sieg in Heidelberg ist nichts wert, wenn wir am Sonntag nicht nachlegen. Wir haben den Playoff-Einzug zwar nach wie vor nicht in der eigenen Hand, wollen aber unsererseits alles dafür tun, uns und unseren großartigen Fans noch mehr Spiele zu bescheren. Dazu müssen wir gegen Braunschweig wieder alles auf dem Parkett lassen. Das hat am Freitag teilweise sehr gut geklappt, allerdings hatten wir auch wieder eine Phase, wo wir sie haben zurückkommen lassen. Das darf uns nicht immer wieder passieren. Wir müssen Braunschweig direkt von Beginn an unter Druck setzen und ihnen vor allem die Dreier wegnehmen. Wenn wir das schaffen, dann haben wir gute Chancen. Ich zähle auch auf unsere Fans, die uns in den letzten Wochen unglaublich unterstützt und in knappen Spielen den Unterschied gemacht haben.“
Nach der Partie gegen Braunschweig steht für Brose Bamberg am 8. Mai um 20.30 Uhr mit dem Spiel gegen die Hamburg Towers die letzte Hauptrundenbegegnung der Saison auf dem Spielplan. Je nachdem wie Bamberg spielt, aber in erster Linie auch wie die Ergebnisse der direkten Konkurrenten Crailsheim und Göttingen ausfallen, kann es gegen die Hansestädter zum alles entscheidenden Spiel um den Einzug in die Playoffs kommen.
Playoffs immer noch möglich
Brose Bamberg ist in Berlin chancenlos
Brose Bamberg musste am 32. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga gestern Abend bei ALBA BERLIN eine 57:89-Niederlage hinnehmen. Die Playoffs können die Bamberger dennoch immer noch erreichen.
Über die gesamte Spielzeit war der amtierende Meister und Pokalsieger das bessere Team, ließ den Gästen vor 7.232 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena nicht den Hauch einer Chance. Bereits nach dem ersten Viertel lag Brose mit 8:23 in Rückstand, lief diesem kontinuierlich hinterher und hatte durch schwache Wurfquoten (31 Prozent Feld‑, 14 Prozent Dreierquote) keine Möglichkeit, die Partie ausgeglichen zu gestalten. Da brachten auch 22 Offensivrebounds nichts. Bester Bamberger Werfer war Christian Sengfelder mit 17 Punkten.
Das erste Viertel ist schnell zusammengefasst: Brose traf nichts. Weder von außen, noch unter dem Korb – nichts. Ende des Abschnitts standen drei Treffer bei 19 Versuchen auf dem Scoringbogen, dazu ein getroffener Freiwurf. Nach zehn Minuten bedeutete das nur acht Bamberger Punkte. Anders die Berliner, die von Beginn an treffsicher agierten und folgerichtig bereits nach sechs Minuten Brose zweistellig in Rückstand brachten: 5:15. Aus den zehn Zählern hinten wurden bis Viertelende 15 und es ging mit 8:23 in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt wurde es aus Brose-Sicht etwas besser, ohne allerdings richtig gut zu werden. Vor allem von jenseits der 6,75-Meter-Linie wollte bei den Gästen weiterhin nichts fallen. Zur Pause stand lediglich ein Treffer bei 15 Dreierversuchen zu Buche. Zu wenig, um den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Mehr noch: da die Gastgeber ihre Dreier gut trafen (6÷14) lag Brose teilweise mit 19 Punkten zurück (22:41, 19.). Dowe traf noch kurz vor der Halbzeit den Floater und „verkürzte“ auf 24:41.
„Sie waren uns in allen Belangen überlegen“
Nach der Pause keimte kurzzeitig Hoffnung bei den rund 30 mitgereisten Bamberger Fans auf, als nämlich ein 10:0‑Lauf dazu führte, dass Brose den Rückstand auf wieder elf Punkte verkürzen konnte (36:47, 24.). Weniger als diese elf Zähler sollten es aber nicht werden, denn die Berliner zogen bis Ende des dritten Viertels wieder defensiv die Zügel an und erlaubten den Gästen nur noch weitere vier Punkte. Selbst erzielten sie deren 18, was zum 41:64 aus Bamberger Sicht nach 30 Minuten führte.
Im Schlussabschnitt betrieb Brose für die Dreierquote etwas Kosmetik – Sengfelder und Robinson trafen, jedoch blieb es weiterhin dabei, dass die Wurfquote insgesamt ungenügend war. Am Ende sollten von der Dreierlinie vier Treffer bei 28 Versuchen gelingen (14%), total traf Bamberg 23 Würfe bei 74 Versuchen aus dem Feld (31%). Und auch von der Freiwurflinie sah es mit 7⁄19 (37%) nur marginal besser aus. Am Ende stand eine verdiente 57:89-Niederlage zu Buche, die Brose im Kampf um die Playoffs zwar etwas zurückwirft, aber noch nicht eliminiert.
„Blowout. Mehr kann man dazu nicht sagen. Sie waren uns in allen Belangen überlegen. Sie haben gezeigt, wie man als EuroLeague-Team auftritt, waren fokussiert, spielten intensiv. Zwei Tage nach dem schweren spiel in Crailsheim gebührt ihnen dafür jeder Respekt. Für uns gilt es, die Niederlage schnell zu verarbeiten, denn das nächste Spiel ist ein enorm wichtiges“, resümierte Brose-Trainer Oren Amiel.
Bamberg ist in Berlin gefordert
Alba Berlin vs. Brose Bamberg
Nach zuletzt fünf Heimspielen in Serie gastiert Brose Bamberg am 32. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei Alba Berlin. Noch haben die Bamberger Chancen auf die Playoffs, sind dabei aber auf Punktverluste der Gegner angewiesen.
Alba Berlin ist nach den Telekom Baskets Bonn das aktuell erfolgreichste Team der Liga. Die Berliner haben ihre letzten sechs Spiele gewonnen und im gesamten Jahr 2022 national erst zweimal verloren.
Insgesamt sind es in der laufenden Saison sechs Niederlagen, was die Hauptstädter aktuell auf den zweiten Tabellenplatz bringt. Vier dieser sechs Niederlagen gab es dabei vor heimischem Publikum, die letzte Ende Januar gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg.
Zuletzt aber lief die Alba-Maschinerie reibungslos. Am Mittwochabend tat sich das Team von Israel Gonzales zwar bei den Hakro Merlins Crailsheim über drei Viertel etwas schwer.
Im Schlussabschnitt zog Alba Berlin das Tempo aber an und sicherte sich mit dem 78:70-Erfolg den 22. Saisonsieg. Vor allem im Rebound überzeugten die Berliner, die insgesamt 44 Abpraller einsammelten, 18 davon alleine am offensiven Brett.
Überhaupt sind die Albatrosse das bislang stärkste Reboundteam der gesamten BBL. Allen voran Luke Sikma (5,5) und Oscar da Silva (5,3) tun sich dabei hervor. Berlin ist ein unausrechenbares Team, da nahezu alle Spieler scoren und eine Partie durch individuelle Klasse entscheiden können.
Ausgangslage für Berlin
Daher ist es kein Wunder, dass es bei Alba Berlin nicht den einen Topscorer gibt, sondern viele Akteure, die kontinuierlich hoch punkten. Am besten bislang machte das Marcus Eriksson mit durchschnittlich 13,5 Punkten. Der schwedische Scharfschütze – Wurfquote von 55,4 Prozent, Dreierquote 48,4 – ist aktuell allerdings verletzt. Sein Einsatz am Freitag gegen Bamberg ist ungewiss.
Auch das Mitwirken von Ben Lammers ist fraglich, der in den letzten Wochen an Muskelproblemen litt. Definitiv nicht dabei sein wird Tim Schneider, der sich vor kurzem eine Meniskusverletzung zugezogen hat. Von den aktuell einsatzfähigen Berlinern sind Oscar da Silva und Jaleen Smith am treffsichersten.
Mit im Schnitt 85,2 erzielten Punkten ist Alba Berlin das drittstärkste Offensivteam der Bundesliga. Diese Punkte werden meist gut herausgespielt, denn mit durchschnittlich verteilten 22,6 Assists sind die Hauptstädter ligaweit in dieser Kategorie führend.
Dabei ist es vor allem Luke Sikma, der seine Mitspieler mit direkten Korbvorlagen bestens in Szene setzt. Doch nicht nur offensiv setzt Berlin oftmals ein Statement, vor allem defensiv sind die Mannen von Gonzales beeindruckend stark. In den bislang absolvierten 28 BBL-Partien erlaubten die Hauptstädter ihren Gegnern im Schnitt lediglich 72,9 Punkte. Das ist Ligabestwert. Knapp 17 Zähler mehr erzielte Brose Bamberg im Hinspiel. Allerdings hatten die 89 Punkte, darunter 29 von Christian Sengfelder, beim 89:101 am 6. Spieltag nicht für einen Sieg gereicht.
Ausgangslage für Bamberg
Für Brose Bamberg gilt es, den positiven Flow der letzten beiden Spiele mit nach Berlin zu nehmen. Emotional waren die Partien gegen Göttingen und zuletzt gegen Ulm kaum zu überbieten. Denn auch wenn spielerisch sicherlich einiges nicht optimal war, so waren es der Kampf und die Leidenschaft der Mannen von Oren Amiel allemal.
Diese Tugenden gilt es nun weiter zu festigen, wollen Sengfelder und Co. die Tür zu den Playoffs offenhalten. Rechnen wäre bei noch vier ausstehenden Spielen fehl am Platz. Denn Brose benötigt nach wie vor jeden Sieg – und ist zudem weiterhin auf Niederlagen der Konkurrenz angewiesen.
Dass die Mannschaft aber mit Druck umgehen und unter ihm performen kann, hat sie nicht zuletzt gegen Ulm eindrucksvoll bewiesen. Vor allem Chris Dowe war nervenlos, als er 3,5 Sekunden vor Ende der zweiten Verlängerung seine drei Freiwürfe versenkte.
Neben Bambergs Aufbauspieler waren vor allem die Großgewachsenen gut drauf. Christian Sengfelder und Akil Mitchell erzielten jeweils 23 Punkte. Jedoch war es eine kollektiv starke Leistung, die den Sieg bescherte. Jeder eingesetzte Spieler punktete, sechs Akteure dabei zweistellig. Zudem wurden einmal mehr stark gereboundet und die Ballverluste in Grenzen gehalten.
In Berlin wird es allerdings ein ganz anderes Spiel. Dennoch müssen die Bamberger Tugenden auch dort gleichbleiben. Denn auch das hat Brose in den letzten Partien immer wieder bewiesen: eine Comeback-Mentalität.
Auch wenn die Bamberger zweistellig hinten lagen, aufgeben war nie eine Option. Vor allem, da Brose vorne immer etwas bewegen kann. Mit im Schnitt bislang erzielten 84,9 Punkten sind sie knapp hinter Berlin das vierstärkste Offensivteam der Liga. Das Manko liegt eher in der Defensive, denn die durchschnittlich kassierten 87,4 Zähler sind nach wie vor zu viel.
Kommentar vor dem Spiel
Shooting Guard Tomáš Kyzlink sagte vor der Partie gegen Alba Berlin: „Natürlich wird es in Berlin schwer. Sie sind ein EuroLeague-Team, das die letzten sechs Spiele nicht verloren hat. Trotzdem wissen wir, was wir können. Um allerdings dort zu bestehen, müssen wir ein perfektes Spiel abliefern. Wir müssen defensiv besser stehen und dürfen sie nicht ihr Spiel spielen lassen. Wenn wir es nicht schaffen, sie zu stoppen, dürfen wir uns nicht unterkriegen lassen. Am Ende geht es darum, dass wir über 40 Minuten intensiv und aggressiv spielen. Sie haben viele Spieler, die ein Spiel entscheiden können. Daher sind sie unberechenbar. Wir werden aber alles versuchen, um dennoch dort zu bestehen.“
Basketball
Brose Bamberg kämpft Ulm nieder
Brose Bamberg besiegte am 31. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga ratiopharm ulm nach zweifacher Verlängerung mit 115:114. Die Bamberger wahren damit Ihre Playoff-Chance.
Im Spiel am Ostersonntag lagen die Hausherren vor 3.559 Zuschauern kurz vor der Pause bereits mit zehn Punkten hinten (33:43, 19.), kämpften sich in der zweiten Halbzeit aber zurück ins Spiel, konnten jedoch ihrerseits eine zwischenzeitliche Neun-Punkte-Führung (76:67, 33.) nicht ins Ziel bringen. Auch die ersten fünf Extraminuten brachten beim Stand von 103:103 keinen Sieger. So ging es in die zweite Overtime. Da behielt Chris Dowe 3,5 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie die Nerven und sicherte seiner Mannschaft nicht nur den Sieg, sondern weiterhin die Hoffnung auf die Playoffs. Beste Bamberger Werfer waren Christian Sengfelder und Akil Mitchell mit jeweils 23 Punkten.
„Getragen hat uns heute einmal mehr die Atmosphäre. Die Fans waren wieder unser sechster Mann und haben uns geholfen, aus dem Loch herauszukommen, in dem wir zwischenzeitlich steckten“, betonte Brose-Trainer Oren Amiel. „Zum Spiel selbst: es gab viele Höhen und Tiefen, viele einfache Fehler auf beiden Seiten, viele tolle Spielzüge von beiden Teams. Es war heute ein extrem emotionaler Sieg, der ohne weiteres auch in die andere Richtung hätte gehen können. Ulm wünsche ich nun alles Gute im EuroCup.“
Brose verpasste den Beginn, lag nach drei Minuten mit 2:8 in Rückstand, Mitte des Viertels gar mit sieben Punkten: 8:16. Erst allmählich taute die Bamberger Offensive auf, wenngleich von jenseits der Dreierlinie kaum etwas fallen wollte. Der einzige erfolgreiche Distanzwurf bei fünf Versuchen kam von Omar Prewitt, der zwei Minuten vor Abschnittsende zum 11:15 traf und damit einen 7:0‑Lauf startete, der zum Ausgleich führte (15:15, 9.). Zwar traf Ulm nochmals den Dreier, die letzten vier Zähler des Viertels aber gehörten den Hausherren, die mit einer 19:18-Führung in die erste kleine Pause gingen.
Im zweiten Abschnitt sollte es dabei bleiben: von außen ging weiterhin nichts. Der eine Dreier von Prewitt hatte auch zur Pause noch Bestand, bei abgegebenen 15 Versuchen – eine miserable Quote von gerade einmal sieben Prozent bis dato. Die Folge: die Gäste zogen davon, brachten Brose 45 Sekunden vor der Pause erstmals zweistellig in Rückstand: 33:43. Doch die Bamberger gaben nicht auf, blieben bissig und sorgten durch je zwei erfolgreiche Abschlüsse von Geben und Ogbe bis zur Halbzeit dafür, dass sie mit einem einstelligen Defizit von sechs Punkten in die Kabine gingen: 37:43.
Verlängerung nach Chris Dowes zwei erfolgreichen Freiwürfen
Wie schon in Viertel eins kam Ulm auch besser in Abschnitt drei (41:48, 22.). Erst allmählich konnte sich Brose lösen, stand nun aggressiver in der Verteidigung und brachte den Ball – nachdem weiterhin von jenseits der Dreierlinie nichts fallen wollte – nun besser unter den Korb. Ein 7:0‑Run bescherte nach gut 24 Minuten beim Stand von 48:48 das erneute Unentschieden, Chris Dowe war es kurz darauf, der die Führung auf Seite der Hausherren zurückholte (51:50, 25.). Es war nun eine spannende Partie, in der sich Brose zwar kurzzeitig auf fünf Zähler absetzen konnte (59:54, 28), diesen Vorsprung aber nach 30 Minuten wieder verspielt hatte: 65:65.
In den Schlussabschnitt kamen die Gastgeber nun effektiver, lagen nach 33 Minuten erstmals mit neun Zählern in Front: 76:67. Für Ulm war es nun Blossomgame, der das Spiel übernahm und durch zwei Dreier in Serie seine Mannschaft wieder heranbrachte und durch einen dritten vier Minuten vor Ende wieder ausglich: 79:79. Es blieb packend, nicht immer hochklassig, aber packend. 30 Sekunden vor Schluss lagen die Gäste mit zwei Zählern vorne. Es folgte Freiwurf auf Freiwurf. 7,6 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Chris Dowe seine zwei für Brose zum 88:88 traf – Verlängerung.
Dort waren es wieder zunächst die Bamberger, die besser starteten – und nun auch endlich die Dreier trafen. Wobei, nicht DIE Bamberger, sondern EIN Bamberger, nämlich einmal mehr Justin Robinson. Der Aufbauspieler versenkte in der Overtime drei Distanzwürfe und sorgte somit dafür, dass seine Mannschaft 77 Sekunden vor Schluss mit 103:99 in Front lag. Die letzten Sekunden aber waren wieder keine Freunde des Bamberger Basketballs. Thornwell und Klepeisz trafen für Ulm zum 103:103-Ausgleich. Die letzten Angriffe beider Teams verpufften – zweite Verlängerung.
Die Abnutzung ging weiter, es wurde sich nach wie vor nichts geschenkt. Sengfelder traf für Bamberg den siebten (und letzten) Dreier des Spiels zum 108:105, das ganze knapp zwei Minuten vor Ende der zweiten fünf Extraminuten. Doch Ulm kämpfte, biss und brachte Brose 18,1 Sekunden vor Schluss durch ein And1 von Blossomgame wieder in Rückstand: 112:114. Der letzte Angriff war bei den Hausherren, die es über Chris Dowe versuchten. Der drückte den Dreier ab – und wurde dabei gefoult. Seine drei Freiwürfe verwandelte er nervenlos: 115:114. 3,5 Sekunden waren noch auf der Uhr, Ulm hatte den letzten Wurf – daneben. Brose Bamberg sicherte sich gegen ratiopharm ulm nach zweifacher Verlängerung mit 115:114 den Sieg und hält seine Playoff-Chance damit weiter am Leben.
Weiter geht es für Bamberg am Freitagabend beim amtierenden Deutschen Meister Alba Berlin.
Basketball
Bamberger Heimspielmarathon endet gegen Ulm
Brose Bamberg ist am 31. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für ratiopharm ulm. Die Partie des Tabellenzehnten gegen den –fünften beginnt am Ostersonntag um 18 Uhr.
Es war der 24. September 2008. Damals debütierte Per Günther in der Basketballbundesliga. Er gewann mit seinen Ulmern in Bamberg mit 66:64 – der Beginn einer großartigen Karriere, die nach dieser Saison ihr Ende finden wird. Zuvor allerdings will der 34-Jährige sicherlich in seinem letzten Spiel in der BROSE ARENA den Erfolg aus seinem ersten wiederholen. Doch nicht nur für ihn persönlich wäre ein Sieg wichtig, sondern für das gesamte Team, denn Ulm schielt, aktuell auf Platz fünf stehend, noch auf das Heimrecht in den Playoffs. Fünf Erfolge gab es aus den letzten sechs Spielen, einzig im Derby gegen Ludwigsburg mussten sich die Ulmer vor zwei Wochen geschlagen geben. Zuletzt gab es einen 90:74-Erfolg über Heidelberg. Dabei unterstrich einmal mehr Jaron Blossomgame seine Wichtigkeit für das Spiel der Schwaben mit 24 Punkten, darunter fünf erfolgreichen Dreiern bei sechs Versuchen. Vor allem seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Centerriese Cristiano Felicio ist der Amerikaner gefordert – und liefert kontinuierlich starke Zahlen ab. Im Saisondurchschnitt ist er mit 14,6 erzielten Punkten bester Ulmer Werfer, dicht gefolgt allerdings von Semaj Christon mit 14,2. Das Spiel der Schwaben hat sich in dieser Saison mehr unter den Korb verlagert. Mit im Schnitt 22 Versuchen von der Dreierlinie sind die Ulmer das Team, das bbl-weit die zweitwenigsten Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie nimmt. Jedoch treffen sie dafür mehr als jeden dritten. Daher ist in jedem Fall für Vorsicht gesorgt, denn nahezu jeder Spieler ist ein guter Distanzschütze. Alleine acht Akteure treffen deutlich über 30 Prozent ihrer Versuche: Tommy Klepeisz und Philipp Herkenhoff sogar knapp 40 Prozent. Doch nicht nur offensiv funktioniert das System von Cheftrainer Jaka Lakovic gut, auch defensiv gehören die Ulmer zu den effektivsten Mannschaften der Liga. Gerade einmal 78,5 Punkte lassen sie im Schnitt zu, damit stehen sie ligaweit unter den Top5. Das Hinspiel aber verloren die Schwaben mit 83:94. Bester Werfer damals war Broses Christian Sengfelder mit 27 Punkten. Vor der Partie am Sonntag in Bamberg ist ratiopharm ulm am Freitagabend noch in Berlin gefordert.
„Das Spiel muss uns eine Warnung sein“
Bei Brose Bamberg ist die Stimmung gut, aber nicht euphorisch. Denn trotz des 88:87-Erfolgs dank des Robinson-Wahnsinns in den Schlusssekunden gegen die BG Göttingen lautet die Devise: weiterspielen, weiter Punkte sammeln. Nur dann bleibt die Chance auf die Playoffs bestehen. Und dennoch: ein Sieg wie der am vergangenen Mittwoch kann Auftrieb geben für den Saisonendspurt. Zunächst war die Partie 70 Sekunden vor Schluss und sieben Punkten vor eigentlich bereits gewonnen. Dann war sie 6,5 Sekunden vor Ende bei drei Zählern zurück eigentlich bereits verloren. Und dann kam Justin Robinson mit dem Wahnsinnsdreier plus Foul und der Nervenlosigkeit an der Freiwurflinie. Freuen. Abhaken. Weitermachen. Es bleibt nach wie vor viel zu tun für Oren Amiel, der sich nach dem Spiel zwar natürlich über den Sieg freute, aber auch sofort die Defizite ansprach: „Eigentlich hatten wir das Spiel im Sack, lagen mit sechs Punkten vorne bei noch einer Minute Spielzeit. Dann haben wir falsche Entscheidungen getroffen. Das Spiel muss uns eine Warnung sein. Was uns nach wie vor fehlt ist Konstanz. Daran müssen wir weiter arbeiten.“ Fehler wie gegen Göttingen in der letzten Minute gehen nicht immer so glimpflich aus. Das weiß auch der Trainer, der den Fokus seiner Mannschaft direkt nach Spielschluss in der Kabine bereits nach vorne zum nächsten Gegner Ulm legte. Gegen die Schwaben muss Brose wieder als Kollektiv auftreten, darf sich allerdings nicht nochmals solche Schwächephasen leisten, wie gegen Göttingen. Da kamen die Bamberger zwar voller Energie ins Spiel, mussten nach gut sechs Minuten aber eine rund achtminütige Offensivflaute und einen 0:19-Lauf hinnehmen. Positiv aber: das Team kämpfte sich zurück, gab nie auf. Und wurde letztlich dafür belohnt. Ein großer Faktor waren auch diesmal wieder die Fans, die bis zuletzt ihre Mannschaft nach vorne trieben. Auf diesen Support wird es auch gegen Ulm ankommen. Immer besser ins Team findet Chris Dowe. Er zeigte gegen Göttingen mit 16 Punkten, acht Rebounds, fünf Assists und zwei Steals einmal mehr eine ganz starke Leistung. Mit im Schnitt bislang erzielten 12,6 Zählern hat er sich auch unter Bambergs beste Scorer geworfen. Diese teaminterne Liste führt nach wie vor Christian Sengfelder mit durchschnittlich erzielten 16,7 Punkten an. „Natürlich bin ich glücklich über meinen Wurf. Glücklicher aber bin ich, dass wir gewonnen und uns somit die Chance auf die Playoffs bewahrt haben“, so Justin Robinson zum Göttingen-Spiel. „Wir haben aber gesehen, dass wir keine Sekunde nachlassen dürfen. Diesmal ging es gut, ein andermal sicherlich nicht. Daher gilt gegen Ulm die Devise: Vollgas von Beginn an und das Intensitätslevel über 40 Minuten hochhalten. Wir dürfen sie keinesfalls ins Laufen kommen lassen, sondern müssen versuchen, ihnen unser Tempo aufzudrücken. Mit unseren Fans im Rücken bin ich sicher, dass wir alles schaffen können!“ Mit dem Spiel gegen ratiopharm ulm endet für Brose Bamberg eine Serie von fünf Heimspielen in Folge. Im Anschluss kommen zwei schwere Auswärtspartien in Berlin und Heidelberg, ehe die letzten beiden Hauptrundenbegegnungen gegen Braunschweig und Hamburg dann wieder in der BROSE ARENA stattfinden werden. Dort gelten nach wie vor keine Einlassbeschränkungen mehr, jedoch die Empfehlung, jederzeit eine FFP2-Maske zu tragen.
Dramatisch bis zum Ende
Brose Bamberg besiegt die BG Göttingen
Brose Bamberg hat am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga in einer bis zur letzten Sekunde spannenden Partie die BG Göttingen mit 88:87 besiegt. Damit bleiben die Bamberger im Rennen um die Playoffplätze.
Vor 3.134 Zuschauern war die Partie 70 Sekunden vor Schluss beim Stand von 84:77 eigentlich schon zugunsten von Brose entschieden. Doch dann kamen die Gäste der BG Göttingen noch einmal zurück. 6,5 Sekunden vor Schluss gingen sie mit drei Punkten in Führung: 84:87. Auftritt: Justin Robinson.
Stark gestartet, aber dann…
Brose kam genau so ins Spiel, wie es sich die Mannschaft vorgenommen hatte: konsequent in der Defense, aggressiv in der Offense. Innerhalb der ersten zweieinhalb Minuten gab es drei Ballgewinne, auch daraus resultierend zehn Punkte (10:0). Es dauerte mehr als drei Minuten, ehe die BG Göttingen zum ersten erfolgreichen Wurf kam.
Doch Bamberg hatte das Geschehen weiterhin im Griff, führte Mitte des Viertels mit 16 zu 5 nach wie vor zweistellig. Die Punkte von Chris Dowe nach etwas mehr als fünf Minuten zum 16:5 sollten aber die letzten für eine lange Zeit sein.
Denn plötzlich gelang den Hausherren nämlich nichts mehr. Vorne wollte nichts mehr fallen, in der Verteidigung kam Bamberg immer wieder einen Schritt zu spät und gestattete den Gästen einfache Punkte. Das nutzten die Göttinger das aus. Bis Ende des Abschnitts legten sie einen 15:0‑Lauf aufs Parkett und brachten Brose einen Vier-Punkte-Rückstand nach zehn Minuten ein: 16:20.
Dieser Lauf sollte sich viertelübergreifend sogar auf insgesamt 19:0 erhöhen, denn auch die ersten vier Punkte des zweiten Abschnitts gehörten der BG Göttingen. Chris Dowe war es, der den Bamberger Offensivfluch nach gut zwölf Minuten mit einem Dreier, dem ersten im Bamberger Spiel, durchbrach.
Und spätestens nachdem Dominic Lockhart kurz darauf ebenfalls den Distanzwurf einnetzte, war zum einen das Publikum wieder da, zum anderen Brose wieder auf vier Punkte dran: 25:29. Doch damit nicht genug. Die Hausherren hatten sich wieder in die Partie hineingekämpft. Bamberg blieb nun weiter aggressiv und kame durch Akil Mitchell nach 17 Minuten zum erneuten Ausgleich: 34:34. Ein Dreier von Justin Robinson holte kurz darauf sogar die Führung zurück, die auch beim 43:42-Halbzeitstand Bestand hatte. Wermutstropfen allerdings war das Bamberger Foulmanagement, denn Lockhart (3), Sengfelder (3) und Mitchell (4) hatten frühzeitig Probleme.
Spiel auf Augenhöhe
Nach der Pause hatten sich beide Teams gefangen, lange Läufe, wie noch in den ersten beiden Vierteln, blieben auf beiden Seiten aus. Es war ein Spiel auf Augenhöhe zwischen zwei Teams, für die es um einiges ging. Die Intensität war hoch, viele, teils auch diskussionswürdige, Pfiffe auf beiden Seiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Die Folge: Freiwürfe. Und da tat sich Brose schwer. Nach drei Vierteln hatten sie lediglich 14 von 22 Versuchen getroffen. Eine mehr als ausbaufähige Bilanz und in knappen Spielen am Ende oftmals mit entscheidend.
Ein weiteres Problem auf Bamberger Seite: Die Dreier wollten nur sporadisch fallen. Zwar traf Omar Prewitt zwei im dritten Abschnitt, insgesamt lag die Quote bis dato aber lediglich bei 25 Prozent. Und dennoch: Die Bamberger Gastgeber erzielten die letzten fünf Zähler des Viertels und gingen mit einem Vier-Punkte-Vorsprung in den letzten Durchgang: 65:61.
Der Schlussabschnitt hatte es in sich haben. Brose konnte sich zunächst absetzen, ging durch einen 10:0‑Lauf nach knapp 33 Minuten mit 75:67 in Führung. Diesen Vorsprung behielten die Bamberger auch in den kommenden Minuten. Nach einem Dreier von Omar Prewitt 70 Sekunden vor Schluss lagen sie immer noch mit soliden sieben Zählern vorne: 84:77.
Spannend bis zur letzten Sekunde
Aber der sicher geglaubte Sieg geriet noch einmal in Gefahr. Die Bamberger trafen falsche Entscheidungen, die die BG Göttingen gnadenlos bestrafte. 17,5 Sekunden vor Ende lag Brose plötzlich wieder in Rückstand, es stand 84:85. Dieser Rückstand wuchs 6,5 Sekunden vor Ende, nach zwei erfolgreichen Gästefreiwürfen, noch auf drei Zähler an.
Der vermeintlich letzte Angriff gehörte allerdings den Gastgebern. Das heißt, er gehörte Justin Robinson. Der Point Guard warf von der Dreierlinie, traf in den Jubel der 3.134 Fans und wurde dabei noch gefoult. Mit 2,5 Sekunden auf der Uhr verwandelte er den fälligen Freiwurf zum Vier-Punkte-Spiel.
Dieser erneuten Bamberger Führung, konnte die BG Göttingen auch mit einem Notwurf mit ablaufender Spielzeit nichts mehr entgegensetzen. Brose Bamberg siegte am Ende mit 88:87. Mit diesem Ergebnis halten sich die Bamberger die Playofftür weiterhin einen Spalt weit offen.
Bester Bamberger Werfer war Omar Prewitt mit 21 Punkten. Chris Dowe schrammte mit 16 Zählern und acht Rebounds nur knapp an einem Double-Double vorbei.
Trainer Oren Amiel sagte nach dem Spiel: „Manchmal benötigt man einfach Glück. Eigentlich hatten wir das Spiel im Sack, lagen mit sechs Punkten vorne bei noch einer Minute Spielzeit. Dann haben wir falsche Entscheidungen getroffen. Das Spiel muss uns eine Warnung sein. Was uns nach wie vor fehlt ist Konstanz. Daran müssen wir weiter arbeiten. Aber, am Ende des Tages, zählt nur das, was auf der Anzeigetafel steht. Und da steht, dass wir gewonnen haben. Und das dank eines Sensationswurfes von Justin Robinson gewonnen. Ich freue mich für ihn, ich freue mich aber in erster Linie für die Fans, die diesen Sieg verdient haben.“
Basketball
Brose Bamberg gegen Göttingen unter Zugzwang
Brose Bamberg ist am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga heute Abend um 20:30 Uhr Gastgeber für die BG Göttingen. Während der Gast als Siebtplatzierter im Saisonendspurt seinen Playoff-Platz halten will, möchte Brose noch einen erreichen.
Die BG Göttingen ist zurück in der Erfolgsspur – und das zum richtigen Zeitpunkt. Gab es seit Mitte März zunächst vier Niederlagen in Serie, haben sich die Niedersachsen seit zwei Wochen wieder gefangen und mit Siegen über Frankfurt und Hamburg ihre Playoff-Ambitionen – die erste mögliche Teilnahme seit der Spielzeit 2010//2011 – untermauert. Gegen die Towers, also gegen eine direkten Konkurrenten um den Verbleib in der Postseason, war es zum einen eine starke Mannschaftsleistung, die den Grundstein legte, am Ende aber ein sensationell aufspielender Stephen Brown, der die Partie durch zwei eiskalte Würfe in der Crunchtime und insgesamt 19 Punkten entschied. Neben Brown war Neuzugang Jeremiah Martin besonders agil. Der Nachfolger für den verletzten Topscorer Kamar Baldwin kommt immer besser ins Laufen, war gegen Hamburg mit 18 Zählern hinter Jones zweitbester Werfer seines Teams und kann in der entscheidenden Saisonphase zum X‑Faktor im Spiel der Veilchen werden. Die haben durch die letzten beiden Siege den Abstand auf den ersten Nichtplayoff-Platz auf mindestens einen Sieg Vorsprung ausgebaut und sind daher richtig gut im Rennen um die Spielzeitverlängerung. 16 Siege stehen aktuell zwölf Niederlagen gegenüber. Die Erfolge kamen überwiegend durch eine starke Dreierquote zustande. In dieser Kategorie sind die Mannen vom ehemaligen Bamberger Cheftrainer Roel Moors mit getroffenen knapp 38 Prozent aller Versuche ligaweit auf Platz zwei. Ausbaufähig hingegen ist die Quote aus dem Zweierbereich, wo sie mit etwas mehr als 50 Prozent den letzten Platz einnehmen. Aber, die Wurfquoten aus dem Spiel heraus sind nicht alles, denn es sind die kleinen Dinge, die die Göttinger in dieser Saison so stark machen: Eine gute Freiwurfquote etwa (75,5%), gute Antizipation beim Schuss des Gegners (drei Blocks im Schnitt pro Spiel), schnelles Unterbrechen des gegnerischen Schnellangriffs (durchschnittlich 22,5 Fouls pro Partie). Beste Werfer aktuell sind Martin (19,3) und Brown (12,2). Toolson, Frey und Vargas sollte man nicht ungedeckt der Dreierlinie stehen lassen, denn alle drei schossen bislang über 40 Prozent von jenseits der 6,75m-Linie. Das Hinspiel übrigens hat Brose Bamberg am ersten Spieltag mit 82:76 für sich entschieden. Bester Werfer damals für Bamberg war Omar Prewitt mit 19 Punkten, bei Göttingen war der nun verletzte Kamar Baldwin (23) am treffsichersten.
„Solange wir noch theoretisch die Chance auf die Playoffs haben, glauben wir daran“
Anders als die BG Göttingen gab es für Brose Bamberg zuletzt einen Dämpfer im Kampf um die Playoffs. Nach zuvor vier Siegen in Serie mussten sich die Mannen von Oren Amiel den NINERS Chemnitz mit 79:89 geschlagen geben. Dabei musste der Cheftrainer im Anschluss konstatieren, dass die Sachsen seinem Team in nahezu allen Belangen und über 35 Minuten überlegen waren. Einzig in den letzten fünf Minuten des Spiels zeigte Brose, zu was es im Stande sein könnte, konnte den teilweise auf über 20 Punkte angewachsenen Rückstand nochmals auf sieben verkürzen, musste sich am Ende aber verdient geschlagen geben. Durch die Niederlage sind die Playoffs wieder in weitere Ferne gerutscht, dürften sich die Bamberger, realistisch gesehen, in den noch verbleibenden sechs Spielen keinen Ausrutscher mehr leisten und müssten zudem auf Niederlagen der direkten Konkurrenz hoffen. Daher: ein Sieg gegen Göttingen ist in jedem Fall Pflicht, will man die Postseasonambitionen nicht schon am 30. Spieltag begraben. Dafür hat Amiel nach wie vor bis auf Patrick Heckmann alle Mann an Bord. Und der Israeli zählt auch wieder auf die Unterstützung der Zuschauer. Für die hatte er nach der Niederlage gegen Chemnitz – einmal mehr – nur positive Worte und ein Versprechen übrig: „Die Atmosphäre war wieder mal grandios. Alleine unsere Fans haben es verdient, dass wir ihnen mehr zeigen, wie wir gemacht haben.“ Gegen Göttingen muss Brose daher wieder an die Leistungen der Partien vor Chemnitz anknüpfen, denn wenn Bamberg über 40 Minuten hinten wie vorne Vollgas gibt, dann ist die Mannschaft zu viel mehr imstande, als sie zuletzt gezeigt hat.
„Solange wir noch theoretisch die Chance auf die Playoffs haben, glauben wir daran“, sagt Christian Sengfelder. „Die Niederlage gegen Chemnitz war ärgerlich, aber ist aufgearbeitet und abgehakt. Mit Göttingen kommt ein direkter Konkurrent um einen möglichen achten Platz. Das heißt für uns: verlieren verboten! Wir müssen ihnen von Beginn an zeigen, dass wir nicht gewillt sind, dieses Spiel abzugeben. Aggressivität muss unsere höchste Priorität haben. Sie haben gute Schützen, darauf müssen wir aufpassen. In erster Linie aber müssen wir auf uns schauen, dürfen uns nicht zu sehr verzetteln, sondern müssen unsere Systeme durchspielen und in der Defense über 40 Minuten hart am Mann stehen.“
Handwerkskammer und Brose Bamberg kooperieren
Club der Handwerker
Die Handwerkskammer für Oberfranken und Brose Bamberg gehen eine Kooperation ein. Die HWK verspricht sich eine Verbesserung ihrer Jugendansprache. Brose möchte seine Nachwuchsförderung ausbauen. Geplant sind gemeinsame Veranstaltungen und ein „Brose Club der Handwerker“.
Die Handwerkskammer für Oberfranken bindet in ihre Kommunikation und Jugendansprache zusätzliche Bausteine ein. So wird das Handwerk ab der Saison 2022//23 eine Kooperation mit Brose Bamberg eingehen. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten HWK-Präsident Matthias Graßmann, Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der HWK, und Philipp Galewski, Geschäftsführer der Bamberger Basketball GmbH.
„Wir freuen uns sehr, dass wir diese Kooperation in trockenen Tüchern haben“, sagte Graßmann. „Gemeinsam mit Brose Bamberg wollen wir eine neue Wahrnehmung für das Handwerk in Oberfranken-West erreichen. Wir sind uns sicher, dass wir dabei von der Strahlkraft und dem Image von Brose profitieren können.“
Geplant ist, unter anderem gemeinsame Veranstaltungsformate zu entwickeln, bei denen die Jugendansprache und Nachwuchsarbeit im Vordergrund stehen.
Auch Brose Bamberg freut sich über die Partnerschaft mit dem Handwerk, die die Handwerkskammer, aber auch einzelne Betriebe mit einbezieht. „Das Handwerk, der Basketball und wir als Verein haben in vielen Punkten die gleichen Ziele und die gleichen Werte. Das ist eine hervorragende Basis, um miteinander etwas voranzubringen und voneinander zu profitieren“, sagte Philipp Galewski. „So haben wir zum Beispiel in einem ersten Gespräch festgestellt, dass unsere derzeitige Nachwuchsförderung nicht die Option einer Handwerksausbildung vorsieht. Mit dieser Kooperation werden wir diese Lücke schnell schließen können.“
Andere emotionale Wahrnehmung
Die Zusammenarbeit zwischen dem Handwerk und Brose Bamberg hat zwei Ebenen. In gemeinsamen Veranstaltungen möchten die Kooperationspartner gemeinsame Werte des Basketballsports und des Handwerks verknüpfen. So möchten sie eine gute Ansprache von Jugendlichen und Eltern erreichen.
„Damit schaffen wir es, das Handwerk in einem anderen Umfeld und einer anderen emotionalen Wahrnehmung zu platzieren“, betonte HWK-Präsident Graßmann. Denn das sei ein Ziel der Kooperation: Das Handwerk dort präsent zu machen, wo es nicht unmittelbar erwartet wird, und in einer Art und Weise, die neu ist.
Als zweite Säule soll es einen „Brose Club der Handwerker“ geben, bei dem sich Handwerksbetriebe direkt engagieren können. „Dabei geht es einerseits darum, dass Handwerkerinnen und Handwerker neue Möglichkeiten zum Beispiel in der Mitarbeiterbindung wahrnehmen“, erklärte Dr. Bernd Sauer, der als für die Kommunikation zuständiger Geschäftsführer der HWK die Kooperation mit seiner Abteilung federführend initiiert hat. „Zudem treten wir mit unserem „Club der Handwerker“ mit einem eigenen Logo gemeinsam auf und werden so zusätzlich sichtbar werden“.
Außerdem möchten die Beteiligten, dass die Mitglieder im „Club der Handwerker“ vom kompletten Netzwerkangebot von Brose Bamberg profitiert. „Das fängt an bei Tickets für unsere Spiele, geht weiter über die werbliche Präsenz in der Halle oder in unseren Kommunikationsmedien und endet bei exklusiven Netzwerkevents nur für Club-Mitglieder“, sagte Fabian Ahlmer, zuständiger Mitarbeiter für den „Club der Handwerker“ bei Brose Bamberg.
Neue Nachbarn
Die Handwerkskammer, das Handwerk in Oberfranken-West und Brose Bamberg freuen sich auf
diese neuen Wege der Zusammenarbeit. „Wir hoffen“, so Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer, „dass diese Kooperation unter Nachbarn – an der Forchheimer Straße neben der Brose-Arena bauen wir das neue Bildungszentrum der HWK in Bamberg – das Handwerk in der Region Oberfranken-West einen weiteren Schritt nach vorne bringt.“
Da es der HWK aber um ganz Oberfranken gehe, plane sie auch für die anderen Regionen Oberfrankens ähnliche Kooperationen und neue Aktivitäten. Bauer: „Wir sammeln hier erste Erfahrungen und probieren Neues aus, um dann auch an unseren weiteren Standorten tätig zu werden.“
Basketball
Brose Bamberg unterliegt Chemnitz
Brose Bamberg musste sich gestern Abend den NINERS Chemnitz mit 79:89 geschlagen geben. Nach vier Siegen in Serie war es die erste Niederlage für die Bamberger Mannschaft, die damit wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze liegen ließ.
Über die gesamten 40 Minuten lief Brose vor 3.309 Zuschauern einem Rückstand hinterher, kam vor allem offensiv nie wirklich ins Spiel. Zwar konnten die Bamberger ein zwischenzeitlich mehr als 20 Punkte betragendes Defizit in der Schlussminute nochmals auf sieben Zähler verkürzen, es reichte an diesem Abend aber nicht mehr zur Trendwende. Bester Bamberger Werfer war Christian Sengfelder mit 20 Punkten. „Wenn ich das Spiel zusammenfassen muss, dann geht das schnell: sie waren uns in allen Belangen überlegen: physisch, psychisch, überall“, resümierte Bambergs Trainer Oren Amiel. „Wenn man ihrer Physis und ihrer Schnelligkeit nichts entgegensetzen kann, dann läuft das Spiel so, wie es heute lief. Wir haben es über die meiste Zeit nicht geschafft, dagegenzuhalten. Wir haben heute viel gelernt. Die Atmosphäre war wieder mal grandios. Alleine unsere Fans haben es verdient, dass wir ihnen mehr zeigen wie wir heute gemacht haben.“
Brose erwischte einen miserablen Start, lag durch drei schnelle Dreier nach 90 Sekunden mit 0:9 im Rückstand. Knapp zwei Minuten dauerte es, ehe die Hausherren erstmals einen Freiwurf erfolgreich einnetzen konnten, nochmals knapp zwei Minuten, ehe der erste Feldwurf saß (4:13, 4.). Es blieb aber zunächst dabei: Bamberg traf offensiv kaum etwas, hinten waren sie oftmals zu weit von den Gegenspielern weg (7:19, 7.). Kurz vor Viertelende dann aber ein kleiner Lauf der Hausherren: Sengfelder, dazu Prewitt zunächst aus der Halbdistanz, kurz darauf mit dem Dreier und zwei Robinson-Freiwürfe sorgten binnen 80 Sekunden dafür, dass der Rückstand auf drei Punkte schmolz: 16:19. Die letzten Zähler des Viertels gehörten aber Chemnitz, so dass es beim Stand von 16:21 in die zweiten zehn Minuten ging.
Das zweite Viertel begann mit zwei schnellen Sengfelder-Punkten, gefolgt aber wieder von einer erneuten Bamberger Offensivflaute. Nach einem Atkins-Dreier lag Brose nach 13 Minuten mit zwölf Punkten hinten: 18:30. Es blieb dabei, vorne wollte nach wie vor kaum etwas bei den Hausherren fallen. Und defensiv blieben sie weiter anfällig. Nach einem weiteren erfolgreichen Distanzwurf von Ziegenhagen betrug der Rückstand 90 Sekunden vor der Pause 14 Zähler: 30:44. Chris Dowe traf kurz vor der Halbzeit noch zwei Freiwürfe. Mit 32:44 ging es in die Kabinen. Nicht nur das Bamberger Spiel war zu diesem Zeitpunkt mangelhaft, auch die Statistiktechnik. Die hat nämlich während des zweiten Viertels ihren Geist aufgegeben und konnte bis Spielende auch nicht mehr gänzlich repariert werden.
Aufholjagd startet zu spät
Wie schon zu Beginn des Spiels, so traf Chemnitz auch Anfang der zweiten Halbzeit schnell zwei Dreier. Für Bamberg streute Lockhart ebenfalls einen ein und leitete damit eine kleine Bamberger Drangphase ein. Wobei, besser, eine Drangphase von Omar Prewitt, denn Broses Nummer vier übernahm nun die Offensive, traf zehn Punkte in Serie und brachte seine Mannschaft Mitte des Viertels wieder auf fünf Zähler ran: 47:52. Danach allerdings trat das schon bekannte Problem auf: vorne fiel plötzlich wieder nichts mehr. Lediglich ein Dreier von Mitchell fand in den letzten drei Minuten des Abschnitts noch den Weg in den Korb. Chemnitz hingegen beendete das Viertel mit einem 8:0‑Lauf und brachte die Hausherren vor den abschließenden zehn Minuten wieder mit 13 in Rückstand: 50:63.
Der sollte innerhalb von drei Minuten auf 19 Punkte anwachsen, nachdem Brose vorne weiterhin nichts traf und hinten die Chemnitzer Dreierschützen nach wie vor nicht unter Kontrolle hatte (54:73, 33.). Es dauerte mehr als fünf Minuten, ehe Omar Prewitt, nach zwei Geben-Punkten zu Beginn des Viertels, die nächsten Bamberger Zähler erzielte: 56:78. Zwar folgte ein schneller 6:0‑Run der Hausherren, die innerhalb von 30 Sekunden beim Stand von 62:78 den Rückstand wieder auf 16 Punkte verkürzen konnten, am Ende aber sollte das zwischenzeitlich angehäufte Defizit zu groß sein. Und das, obwohl die Gastgeber in den Schlussminuten nochmals alles aufs Parkett warfen, urplötzlich nun auch die Dreier trafen und so nochmals 40 Sekunden vor Ende bis auf sieben Punkte verkürzen konnten (79:86, 40). Brose Bamberg verlor nach zuvor vier Siegen in Serie gegen die NINERS Chemnitz mit 79:89 und büßte damit wichtige Zähler im Kampf um die Playoffs ein. Umso wichtiger wird nun das Spiel am kommenden Mittwoch gegen die BG Göttingen.