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Stadtrat

Ende nach 120 Jahren

Stadt­rat beschließt: Schlacht­hof Bam­berg wird geschlossen

Ges­tern hat der Bam­ber­ger Stadt­rat beschlos­sen, den Schlacht­hof zu schlie­ßen. Wirt­schaft­lich sei er untrag­bar gewor­den. Etwa 170 Mit­ar­bei­ten­de ver­lie­ren ihre Arbeitsstelle.

Was sich letz­te Woche bereits ange­kün­digt hat­te, ist nur Rea­li­tät gewor­den. Ges­tern Abend (20. März) beschloss der Stadt­rat nach vier­stün­di­ger Sit­zung und, wie das Rat­haus mit­teil­te, inten­si­ven Bera­tung mit gro­ßer Mehr­heit, die Geschäfts­füh­rung des Betriebs zu beauf­tra­gen, den Bam­ber­ger Schlacht­hof zu schlie­ßen. Bis zum 30. Juni soll dies gesche­hen. Die Ent­schei­dung zur Schlie­ßung hät­ten sich die städ­ti­sche Ver­wal­tung und der Stadt­rat nicht leicht gemacht, so die Mit­tei­lung weiter.

Vor­aus­ge­gan­gen war eine über ein Jahr lau­fen­de Ana­ly­se der wirt­schaft­lich ange­schla­ge­nen Situa­ti­on, mög­li­cher Zukunfts­per­spek­ti­ven, des Inves­ti­ti­ons­be­darfs und För­der­mög­lich­kei­ten sowie Gesprä­che mit mög­li­chen Part­nern. „Das Ergeb­nis war ein­deu­tig“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke nach der Stadt­rats­sit­zung. „Der Schlacht­hof trägt sich wirt­schaft­lich unter den gege­be­nen Umstän­den nicht mehr und wür­de die Stadt als allei­ni­ge Gesell­schaf­te­rin auf nicht abseh­ba­re Zeit finan­zi­ell erheb­lich belasten.“

Außer­dem habe sich der Stadt­rat auf die wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se geei­nigt. So wur­de die Ver­wal­tung beauf­tragt, zur Prü­fung alter­na­ti­ver Nut­zungs­mög­lich­kei­ten für das Schlacht­hof­are­al zeit­nah ein Inter­es­sens­be­kun­dungs­ver­fah­ren vor­zu­be­rei­ten. Dazu gehö­re auch, stadt­in­ter­ne Lösun­gen näher zu unter­su­chen. Das Ziel soll sein, das Inter­es­sens­be­kun­dungs­ver­fah­ren mög­lichst noch vor der Som­mer­pau­se 2024 durchzuführen.

Kei­ne Perspektive

Die Dis­kus­si­on im Stadt­rat ging zudem auf wei­te­re Aspek­te ein, die mit einer Schlie­ßung des Schlacht­hofs ein­her­ge­hen. Zum Bei­spiel die beruf­li­che Zukunft von 165 dort arbei­ten­den Men­schen, das Tier­wohl der Schwei­ne und Rin­der aus der Regi­on, die nun deut­lich län­ge­re Anfahrts­we­ge vor der Schlach­tung haben, den Anspruch, einen Bei­trag zur Daseins­vor­sor­ge leis­ten zu müs­sen, oder auch die Mög­lich­kei­ten, die sich durch ein frei­wer­den­des Grund­stück mit denk­mal­ge­schütz­ten Gebäu­den in guter Lage erge­ben. „Es wur­den alle Mög­lich­kei­ten und Optio­nen aus­ge­lo­tet, um die seit 120 Jah­ren bestehen­de Ein­rich­tung zu ret­ten. Aller­dings fehl­te dafür eine gesi­cher­te Per­spek­ti­ve, auf die sich für die nächs­ten Jah­re bau­en lässt“, fass­te OB Star­ke die Sit­zung zusammen.

Wirt­schafts­re­fe­rent Ste­fan Gol­ler sag­te dazu: „Eine Fort­füh­rung des Schlacht­ho­fes Bam­berg in der bestehen­den Form wird unwei­ger­lich zum Auf­bau hoher Ver­lus­te füh­ren. Zu erwar­ten sind sie in einer Band­brei­te von min­des­tens 1,8 Mil­lio­nen bis zu 4,7 Mil­lio­nen Euro. Dabei sind die anste­hen­den Inves­ti­tio­nen von bis zu zwölf Mil­lio­nen Euro und die Gefahr, wei­te­re Groß­kun­den zu ver­lie­ren, noch gar nicht eingerechnet.“

Ana­to­mie eines Falls

Rück­blick: Als der Schlacht­hof im Jahr 2020 vom städ­ti­schen Regie­be­trieb zu einer GmbH umge­wan­delt wur­de, haben sich durch das „Arbeits­schutz­pro­gramm für die Fleisch­wirt­schaft“ der dama­li­gen Bun­des­re­gie­rung auch die betrieb­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen geän­dert. Das Ver­bot von Leih­ar­beit und Werk­ver­trä­gen in Schlacht­hö­fen ab dem Jahr 2021 bedeu­te­te, dass vie­le Mit­ar­bei­ten­de, ins­be­son­de­re die Lohn­schläch­ter, die bis­lang bei exter­nen Dienst­leis­tern beschäf­tigt waren, vom Schlacht­hof Bam­berg über­nom­men wer­den muss­ten. Es folg­ten wei­te­re Her­aus­for­de­run­gen durch die Coro­na-Pan­de­mie und die Fol­gen des Ukrai­ne-Krie­ges, die erheb­li­che finan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten aus­lös­ten. „Schon damals muss­te die Stadt mit Kre­di­ten die Liqui­di­tät sichern“, erin­ner­te Wirt­schafts­re­fe­rent Ste­fan Goller.

Im Lauf des Jah­res 2022 habe sich der Betrieb, so die städ­ti­sche Mit­tei­lung wei­ter, mit Hil­fe des neu­en Geschäfts­füh­rers Juli­an Mül­ler sta­bi­li­siert. Unter ande­rem wur­den höhe­re Schlacht­ent­gel­te bei den Groß­kun­den aus­ge­han­delt und die erfor­der­li­chen Schlacht­zah­len von rund 6.000 Schwei­nen und 850 Rin­dern pro Woche im Schnitt erreicht. Unter die­sen Vor­zei­chen erhiel­ten Stadt­ver­wal­tung und GmbH ein­ein­halb Jah­re Zeit, um ein Zukunfts­kon­zept für den Schlacht­hof zu ent­wi­ckeln. Dies war bis zum Jah­res­wech­sel 2023 /​/​2024 noch nicht gelun­gen, als sich zu die­sem Zeit­punkt die Lage des Betriebs plötz­lich ver­schlech­ter­te. So habe man die Ent­schei­dung zur Zukunft des Schlacht­ho­fes vor­zie­hen müssen.

Was war gesche­hen? Im Dezem­ber 2023 sei es zu einem nicht vor­her­seh­ba­ren Zah­lungs­aus­fall eines der bei­den Groß­kun­den im Rin­der­be­reich gekom­men. Damit die GmbH hand­lungs­fä­hig blei­ben konn­te, sprang die Stadt ein und gewähr­te einen soge­nann­ten Kon­ten­kom­pen­sa­ti­ons­kre­dit von 400.000 Euro. Durch den Weg­fall des Groß­kun­den fehl­ten in der Fol­ge jedoch 350 bis 400 zu schlach­ten­de Rin­der pro Woche, um die Plan­zah­len zu errei­chen. „Der ver­blei­ben­de Groß­kun­de im Bereich Rind hat uns mehr­fach zuge­si­chert, die feh­len­de Men­ge schnell zu kom­pen­sie­ren, dies aller­dings nicht erfüllt“, sag­te Geschäfts­füh­rer Mül­ler. Die gerin­ge­ren Schlacht­zah­len bei den Rin­dern führ­ten seit­dem pro Woche zu einem Defi­zit von rund 40.000 Euro.

Viel Unsi­cher­heit in der Branche

Hin­zu kam, dass sich zeit­gleich soge­nann­te Kon­zen­tra­ti­ons­be­stre­bun­gen in der Bran­che bun­des­weit ver­schärft haben. Juli­an Mül­ler sag­te: „Eine seriö­se Ein­schät­zung über die zukünf­ti­ge Aus­rich­tung der Fleisch- und Schlacht­bran­che in Deutsch­land ist unter den mas­siv geän­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen unmög­lich. Es besteht sogar das nicht gerin­ge Risi­ko, dass wei­te­re Groß­kun­den den Schlacht­hof Bam­berg ver­las­sen, um auf eige­ne Schlacht­ka­pa­zi­tä­ten auszuweichen.“

Vor die­sem Hin­ter­grund habe man bei den Ver­hand­lun­gen mit den Groß­kun­den kei­ne wei­te­re sub­stan­ti­el­le Erhö­hung der Schlacht­ent­gel­te erzie­len kön­nen. Höhe­re Ein­nah­men und lang­fris­ti­ge Ver­trä­ge sei­en jedoch für eine Fort­füh­rung des Schlacht­hofs not­wen­dig und Vor­aus­set­zung, um die erfor­der­li­chen Inves­ti­tio­nen in den nächs­ten Jah­ren täti­gen zu kön­nen. So müss­ten zur Ertüch­ti­gung der Schlacht­hof-Infra­struk­tur inner­halb der nächs­ten drei bis fünf Jah­re rund 5 Mil­lio­nen Euro inves­tiert wer­den und per­spek­ti­visch wei­te­re bis zu 7 Mil­lio­nen Euro.

Auch von ande­rer Stel­le blieb die erhoff­te finan­zi­el­le Unter­stüt­zung aus. „Ende Febru­ar 2024 stell­ten sowohl das baye­ri­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um als auch das Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um klar, dass eine För­de­rung des Frei­staa­tes für anste­hen­de Inves­ti­tio­nen am Schlacht­hof Bam­berg aus bestehen­den Pro­gram­men nicht mög­lich sei“, erklär­te Ste­fan Gol­ler. Der Anteil der öffent­li­chen Hand am Schlacht­hof dürf­te dafür maxi­mal bei 25 Pro­zent lie­gen, beträgt jedoch bei der Schlacht­hof Bam­berg GmbH 100 Pro­zent. Eine Über­nah­me von 75 Pro­zent der Gesell­schafts­an­tei­le durch einen pri­va­ten Betrei­ber bezeich­ne­te Gol­ler ange­sichts der Markt­la­ge zudem als „unrea­lis­tisch“.

Was geschieht mit der Belegschaft?

Wäh­rend der Stadt­rats­sit­zung wur­den auch alter­na­ti­ve Betriebs­sze­na­ri­en, wie zum Bei­spiel eine kom­plet­te Auf­ga­be der Rin­der­schlach­tung oder eine Ver­klei­ne­rung des Schlacht­ho­fes durch einen ent­spre­chen­den Um- oder Neu­bau dis­ku­tiert. Mül­ler und Gol­ler mach­ten jedoch deut­lich, dass die­se Ideen nicht zu wirt­schaft­lich trag­fä­hi­gen Lösun­gen füh­ren wer­den und mit unab­seh­ba­ren Risi­ken sowie wei­te­ren Inves­ti­tio­nen ver­bun­den wären. Völ­lig uto­pisch erschei­ne zudem die Idee eines Neu­baus auf der Grü­nen Wie­se, für den es weder Grund­stück noch Inves­to­ren gebe.

Der Stadt­rat teil­te am Ende mehr­heit­lich die Auf­fas­sung von Auf­sichts­rat, Geschäfts­füh­rung und Ver­wal­tung, dass es für eine Fort­füh­rung des Betrie­bes kei­ne wirt­schaft­lich trag­fä­hi­ge Per­spek­ti­ve gibt.

Die beschlos­se­ne Betriebs­schlie­ßung trifft nun 165 Per­so­nen. 127 Mit­ar­bei­ten­de der GmbH, 12 Mit­ar­bei­ten­de, die von der Stadt Bam­berg an die GmbH gestellt wer­den, und 26 Per­so­nen aus dem Sach­ge­biet Vete­ri­när­we­sen im Ord­nungs­amt der Stadt Bam­berg ver­lie­ren ihre Arbeits­stel­le. Mit ihnen sol­len nun zeit­nah Gesprä­che geführt wer­den mit dem Ziel, eine Wei­ter­be­schäf­ti­gung indi­vi­du­ell aus­zu­lo­ten. Wenn­gleich wohl nicht allen betrof­fe­nen Mit­ar­bei­ten­den eine wei­te­re Beschäf­ti­gung ange­bo­ten wer­den kann, „ist jedoch zu erwar­ten, dass in der Fleisch­bran­che ein hoher Bedarf an Per­so­nal bei den umlie­gen­den fleisch­ver­ar­bei­ten­den Betrie­ben besteht“, sag­te Mül­ler. Bei der Ver­mitt­lung und Aus­ar­bei­tung von Ange­bo­ten sicher­te Mül­ler zudem sei­ne per­sön­li­che Unter­stüt­zung zu.

Mathi­as Baluses

SPD-Stadt­rats­frak­ti­on: Kauf­hof-Geschäfts­füh­rer soll im Stadt­rat berichten

Die SPD-Frak­ti­on des Bam­ber­ger Stadt­ra­tes möch­te Mathi­as Bal­u­ses, Geschäfts­füh­rer der Bam­ber­ger Kauf­hof-Nie­der­las­sung, zur nächs­ten Voll­sit­zung des Stadt­rats ein­la­den. Dort soll Bal­u­ses Zukunfts­plä­ne für die Filia­le aufklären.

Jüngst hat die Waren­haus­ket­te Gale­ria Kar­stadt Kauf­hof ihre erneu­te Zah­lungs­un­fä­hig­keit bekannt­ge­ge­ben, wovon auch die Bam­ber­ger Filia­le betrof­fen ist. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke (SPD) hat­te dar­um bereits ange­kün­digt, mit der Geschäfts­lei­tung, dem Betriebs­rat und dem Gebäu­de­ei­gen­tü­mer Chan­cen und Risi­ken für den Stand­ort Bam­berg aus­lo­ten zu wol­len.

Nun hat die Stadt­rats­frak­ti­on der Bam­ber­ger SPD ihrer­seits einen Antrag an den Ober­bür­ger­meis­ter gestellt, den Geschäfts­füh­rer der Bam­ber­ger Kauf­hof­nie­der­las­sung, Mathi­as Bal­u­ses, zur nächs­ten Voll­sit­zung des Stadt­rats am 24. Janu­ar einzuladen.

Denn ange­sichts der jüngs­ten Ent­wick­lun­gen und der öffent­li­chen Ver­laut­ba­run­gen rund um die Waren­haus­ket­te, die sowohl bei der Bevöl­ke­rung als auch bei den poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen zu Ver­un­si­che­run­gen geführt hät­ten, sehe die SPD-Frak­ti­on Hand­lungs­be­darf, wie sie in einer Mit­tei­lung bekanntgab.

Der Fokus ihres Antrags lie­ge dar­um dar­auf, detail­lier­te Infor­ma­tio­nen zur aktu­el­len Lage des Bam­ber­ger Kauf­hofs zu erhal­ten, ins­be­son­de­re was die Aus­wir­kun­gen der Insol­venz der Mut­ter­ge­sell­schaft Signa auf den loka­len Stand­ort betrifft. Dar­über hin­aus soll Mathi­as Bal­u­ses über die Zukunfts­plä­ne und die Kon­zep­ti­on für den Wei­ter­be­trieb des Kauf­hau­ses berichten.

„Der Stand­ort der GALERIA in der Innen­stadt ist für Bam­berg von gro­ßer Bedeu­tung“, sag­te Heinz Kunt­ke, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der SPD Bam­berg. „Als Anzie­hungs­punkt in der Fuß­gän­ger­zo­ne spielt das Kauf­haus eine zen­tra­le Rol­le für das städ­ti­sche Leben und die loka­le Wirt­schaft. Wir erwar­ten kon­kre­te Infor­ma­tio­nen über die Plä­ne und Per­spek­ti­ven, um die Bevöl­ke­rung ent­spre­chend auf­zu­klä­ren und Sicher­heit zu geben.“ Auch beton­te die Stadt­rats­frak­ti­on die Wich­tig­keit einer trans­pa­ren­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on und hofft auf eine bal­di­ge Klä­rung der Situa­ti­on, um wei­te­re Schrit­te dis­ku­tie­ren und ein­lei­ten zu können.

Grü­ner Vor­schlag abgelehnt

Vor­erst kei­ne Video-Pod­casts von Stadtratssitzungen

Der grü­ne Vor­schlag, Sit­zun­gen des Bam­ber­ger Stadt­rats für Video-Pod­cats auf­zu­be­rei­ten und zur Ver­fü­gung zu stel­len, kann das Gre­mi­um vor­erst nicht umset­zen. Sechs Stadt­rats­mit­glie­der haben der Auf­zeich­nung der Sit­zun­gen widersprochen.

Wer eine Sit­zung des Bam­ber­ger Stadt­rats mit­ver­fol­gen möch­te, muss sich auch zukünf­tig am Mitt­woch­nach­mit­tag um 16 Uhr Zeit neh­men, um dies ent­we­der vor Ort oder Online über einen Stream zu tun. Denn den Vor­schlag der grü­nen Frak­ti­on, die Sit­zung für Video-Pod­casts auf­zeich­nen zu las­sen, so dass man sie auch nach Sit­zungs­en­de noch anse­hen kann, haben ein­zel­ne Stadt­rats­mit­glie­dern nun blockiert.

Zuletzt hat­te es laut einer Mit­tei­lung der Bam­ber­ger Grü­nen noch gut aus­ge­se­hen. Grü­nen-Stadt­rat Andre­as Eichen­se­her habe gro­ße Hoff­nung gehegt, dass „ein Mehr an Trans­pa­renz, direk­ter Infor­ma­ti­on und Bür­ger­be­tei­li­gung“ gelin­gen wür­de. Eine gro­ße Mehr­heit im Stadt­rat hat­te sich ent­spre­chend für eine Auf­zeich­nung der Voll­sit­zun­gen des Stadt­rats aus­ge­spro­chen. Doch eine Hür­de blieb aus daten­schutz­recht­li­chen Grün­den: Alle Stadt­rats­mit­glie­der, die bereits ihrer Live-Über­tra­gung zuge­stimmt hat­ten, muss­ten nun auch der Auf­zeich­nung zustimmen.

Dar­auf­hin gab es eine Ein­zel­ab­fra­ge bei allen Stadt­rä­tin­nen und Stadt­rä­ten. Die­se zei­tig­te nun aller­dings das vor­läu­fi­ge Aus für die Video-Pod­casts. Sechs Stadt­rats­mit­glie­der, die der Live-Über­tra­gung zuge­stimmt hat­ten, lehn­ten es nun ab, auf­ge­zeich­net zu wer­den. Man müs­se für eine Auf­zeich­nung das Über­tra­gungs­ma­te­ri­al bear­bei­ten, das wäre auf­wän­dig und kost­spie­lig und sei vom Beschluss des Stadt­rats nicht gedeckt, so die Begründung.

Andre­as Eichen­se­her, der sich seit fast zwei Jah­ren dafür ein­setzt, dass Bürger:innen die Bam­ber­ger Kom­mu­nal­po­li­tik bes­ser ver­fol­gen kön­nen, ist dem­ge­mäß ent­täuscht. Auf­ge­ben will er laut der Mit­tei­lung sei­ner Par­tei des­halb aber nicht. Denn seit Beginn der Stadt­rats­pe­ri­ode 2020 habe sich eini­ges getan. So sei­en die Live-Über­tra­gun­gen anfangs ihrer­seits mehr­heit­lich abge­lehnt wor­den und konn­ten nicht statt­fin­den. Heu­te sei­en sie selbst­ver­ständ­lich und nach und nach hät­ten die meis­ten Stadt­rats­mit­glie­der erlaubt, dass sie zu sehen und zu hören sind. „Da ist noch viel Bewe­gung drin“, sag­te Eichen­se­her, „das wird sich entwickeln.“

„Schattenpaket“-Antrag im Stadtrat

Bam­ber­ger Grü­ne: Schat­ten­spen­den­de Bäu­me für Spielplätze

Auf einen Antrag der grü­nen Stadt­rats­frak­ti­on hin wur­den auf sechs Bam­ber­ger Spiel­plät­zen schat­ten­spen­den­de Bäu­me gepflanzt. Wei­te­re Bäu­me auf wei­te­ren Plät­zen sol­len folgen.

Vor einem Jahr hat­te der grü­ne Stadt­rat Andre­as Eichen­se­her eine Mit­mach­ak­ti­on gestar­tet, bei der Bür­ge­rIn­nen auf­ge­ru­fen waren, auf Spiel­plät­ze hin­zu­wei­sen, die man­gels Schat­ten bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren zu heiß wer­den. Ins­ge­samt 24 sol­cher Spiel­plät­ze sei­en dar­auf­hin ange­ge­ben wor­den, so die Bam­ber­ger Grü­nen in einer Mitteilung.

Aus die­sen 24 traf die Par­tei dann eine Vor­auswahl und berat­schlag­te mit Fami­li­en vor Ort, wel­che Maß­nah­men geeig­net sein könn­ten, den Spiel­plät­zen mehr Schat­ten zu spen­den. So einig­te man sich dar­auf, mehr Bäu­me zu pflan­zen, und es ent­stand ein „Schattenpaket“-Antrag im Stadtrat.

An sechs Spiel­plät­zen wur­den dar­auf­hin im Früh­jahr neue Bäu­me gepflanzt. Bei die­sen han­delt es sich um den Spiel­platz in der Dr.-Ida-Noddack-Straße, am Kuni­gun­den­damm, in Bam­berg-Ost bei der Josef-Man­ger-Stra­ße und bei der Dr.-Hans-Neubauer-Straße, in der Gar­ten­stadt bei der Föh­ren­stra­ße und in Süd-West bei der Graf-Arnold-Stra­ße. Für den Spiel­platz Dr.-Hans-Neubauer-Straße soll zusätz­lich ein Son­nen­se­gel ange­schafft werden.

Andre­as Eichen­se­her sag­te über die in die Tat umge­setz­te Mit­mach­ak­ti­on: „Es ist pri­ma, dass die Ver­wal­tung die­se Anre­gun­gen auf­greift und jetzt umsetzt. Wir blei­ben wei­ter an dem The­ma dran.“

Auch der natur­schutz­po­li­ti­sche Grü­nen-Spre­cher Ste­fan Kurz sprach sich für wei­te­re Baum­pflan­zun­gen aus. „Selbst wenn es etwas dau­ern wird, bis die Bäu­me wach­sen, ist das doch die nach­hal­tigs­te Vari­an­te für mehr Schat­ten und hat auch kli­ma­to­lo­gisch den bes­ten Zusatz­ef­fekt durch Abkühlung.“

So sol­len auch die Spiel­plät­ze in der Nürn­ber­ger Stra­ße, auf der Erba, an der Frie­dens­brü­cke, in Kra­mers­feld, im Wachol­der­weg und am Renn­stein (Brei­ten­au) Bäu­me bekommen.

Seit einem Jahr im Amt

Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ter berich­tet im Bam­ber­ger Stadtrat

Patrick Nitz­sche, Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ter Bam­bergs, hat dem Stadt­rat am 24. Mai einen Ein­blick in sei­ne bis­he­ri­ge Arbeit gege­ben. Außer­dem reg­te er das Gre­mi­um dazu an, die Arbeits­de­fi­ni­ti­on von Anti­se­mi­tis­mus der Inter­na­tio­na­len Alli­anz zum Holo­caust-Geden­ken (IHRA) anzuerkennen.

Seit 26. Janu­ar 2022 ist Patrick Nitz­sche ehren­amt­li­cher Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ter der Stadt Bam­berg (lesen Sie hier das Web­echo-Inter­view mit ihm). Damit war Bam­berg die ers­te Stadt in Deutsch­land, die einen eige­nen kom­mu­na­len Beauf­trag­ten die­ser Art bestellt hat.

Als Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ter ist Nitz­sche Ansprech­part­ner für anti­se­mi­ti­sche Vor­fäl­le und steht in regel­mä­ßi­gem Kon­takt mit der Bam­ber­ger Poli­zei und der Kri­mi­nal­po­li­zei. Wie das Rat­haus mit­teil­te, hat Nitz­sche nun, nach etwas mehr als einem Jahr im Amt, dem Stadt­rat erst­mals einen Ein­blick in sei­ne bis­he­ri­ge Arbeit gegeben.

Meh­re­re Fäl­le von Anti­se­mi­tis­mus in Bamberg

15 Ein­zel­fäl­le mit poten­ti­ell anti­se­mi­ti­schem Hin­ter­grund hat der Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­te Patrick Nitz­sche bis­lang bear­bei­tet. Dar­un­ter habe sich zum Bei­spiel eine Serie ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­scher Schmie­re­rei­en auf Pla­kat­flä­chen in der Nähe des Bahn­hofs befunden.

Ein wei­te­rer Vor­fall ereig­ne­te sich im März 2022. Auf dem Zelt der Reli­gio­nen am Mar­kus­platz stand auf einem Auf­kle­ber zu lesen „Die neue Welt­ord­nung ist eine jüdi­sche Welt­ord­nung. Nicht-Juden wehrt euch!“ Außer­dem war dar­auf eine Kari­ka­tur eines Juden in Stür­mer­ma­nier dar­ge­stellt. Nitz­sche mel­de­te den Vor­fall der Recher­che- und Infor­ma­ti­ons­stel­le Anti­se­mi­tis­mus (RIAS).

„Dass vie­le auf­merk­sa­me Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in unse­rer Stadt an mich her­an­tre­ten und mich auf anti­se­mi­ti­sche Vor­fäl­le hin­wei­sen, ist nicht nur ein Beleg dafür, dass auch in Bam­berg Juden­hass vor­han­den ist, son­dern auch ein Zei­chen für die wach­sen­de Wahr­neh­mung und Akzep­tanz des Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ten inner­halb der Bevöl­ke­rung“, sag­te Nitzsche.

Stadt­rat stimmt IHRA zu

Um Fäl­le von Anti­se­mi­tis­mus bes­ser ein­ord­nen zu kön­nen, appel­lier­te Patrick Nitz­sche zudem an den Stadt­rat, die nicht rechts­ver­bind­li­che Arbeits­de­fi­ni­ti­on von Anti­se­mi­tis­mus der Inter­na­tio­na­len Alli­anz zum Holo­caust-Geden­ken (IHRA) offi­zi­ell anzu­er­ken­nen und anzu­neh­men. Die­se Defi­ni­ti­on besagt: „Anti­se­mi­tis­mus ist eine bestimm­te Wahr­neh­mung von Jüdin­nen und Juden, die sich als Hass gegen­über Jüdin­nen und Juden aus­drü­cken kann. Der Anti­se­mi­tis­mus rich­tet sich in Wort und Tat gegen jüdi­sche und nicht­jü­di­sche Ein­zel­per­so­nen und/​oder deren Eigen­tum sowie gegen jüdi­sche Gemein­de­in­sti­tu­tio­nen oder reli­giö­se Einrichtungen.“

Die­sem Auf­ruf sei der Stadt­rat in einer Abstim­mung ein­stim­mig gefolgt, so das Rat­haus. „Die IHRA-Defi­ni­ti­on ist letzt­lich auch für mei­ne Arbeit ein sehr gutes Regu­la­tiv, um Anti­se­mi­tis­mus ein­ord­nen und so bes­ser bekämp­fen zu kön­nen“, sag­te Nitz­sche. „Es ist ein wich­ti­ger Schritt, den der Bam­ber­ger Stadt­rat heu­te ein­stim­mig unter­stützt hat. Dar­auf aus­ru­hen dür­fen wir alle uns jedoch nicht.“

Stadt­echo-Kolum­ne

Flo­ri­an Herrn­le­ben: Gro­ßes Lob für den Stadtrat!

Kann das sein? Flo­ri­an Herrn­le­ben lobt den Stadt­rat? Sei­ne neue Stadt­echo-Kolum­ne gibt Aufschluss.

Nach all den städ­ti­schen Ver­feh­lun­gen, her­aus­ge­kramt durch die Pres­se und diver­se Klein­stadt­ka­ba­ret­tis­ten, ist es doch auch irgend­wie mal beru­hi­gend zu sehen, dass es dies­mal der Stadt­rat selbst war, der nach sei­nem Wan­der­tag in den Bam­ber­ger Nor­den – fast irri­tiert und per­plex – vom „Bom­ben­alarm im Finanz­se­nat“ in der Grö­ßen­ord­nung des Bonus-Skan­dals berich­te­te; völ­lig irri­tiert und per­plex des­halb, weil man sich bei der Bewer­tung von Unge­reimt­hei­ten und der Ein­ord­nung von bri­san­ten The­men auf Sei­ten unse­rer in den Stadt­rat gesalb­ten Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger nor­ma­ler­wei­se nicht auf sich selbst, son­dern immer eher dar­auf ver­las­sen hat, ob schon etwas vor­ge­kaut im FT oder wenigs­tens beim Herrn­le­ben im Blog stand. Dass man ganz ohne exter­ne jour­na­lis­ti­sche Hil­fe, … Super!

Ich fas­se zusam­men: Unse­re aller­bes­ten Stadt­rä­te haben bekann­ter­ma­ßen ein vie­len per­sön­lich bis dahin doch eher unbe­kann­tes Haus im Bam­ber­ger Nor­den, genau­er gesagt in der Benz­stra­ße, erkun­det, das sich bei nähe­rer Betrach­tung und mit Blick auf die digi­ta­le Stadt­kar­te im Smart­phone und das Grund­buch der Stadt plötz­lich als städ­ti­sches Eigen­tum her­aus­kris­tal­li­sier­te. Man hat­te es – ganz begeis­tert – vor rund sechs Jah­ren selbst gekauft und dann…. Wie soll man es diplo­ma­tisch sagen? – Naja.…. irgend­wie halt vergessen.

Kann pas­sie­ren, wir ken­nen das! Da kaufst eine Immo­bi­lie mit schä­bi­gen 4000 Qua­drat­me­tern Büro- und Lager­flä­che und Zack! – Hat das Erin­ne­rungs­ver­mö­gen zwölf Bock­bier­an­sti­che spä­ter unter Umstän­den der­art gelit­ten, dass du viel­leicht mit Glück noch grob weißt, wo, aber halt nicht mehr, war­um. Und so währ­te die Begeis­te­rung für den über­ra­schen­den Immo­bi­li­en­fund nicht lan­ge, son­dern wich schnell dem Ent­set­zen, weil die 2‑Mil­lio­nen-Immo­bi­lie noch gar nicht – wie 2017 wer­be­wirk­sam im Sit­zungs­vor­trag gewe­delt – zur Ent­las­tung des ange­spann­ten Bedarfs an Büro­flä­chen für städ­ti­sche Ver­wal­tun­gen bei­trägt. Sie wur­de zwi­schen­zeit­lich auch nicht saniert oder ander­wei­tig ver­mie­tet, sie stand schlicht und ergrei­fend die aller­meis­te Zeit und größ­ten­teils leer.

Als dann auch noch ein Rats­herr von Goog­le Maps direkt rüber auf die Taschen­rech­ner-App wech­sel­te, um hoch­zu­rech­nen, was man mit dem Geld durch Ver­mie­tung von rund 4000 Qua­drat­me­tern Gewer­be­flä­che in sechs Jah­ren an Grund­schul­toi­let­ten hät­te sanie­ren kön­nen, ist die Stim­mung im Rats­gre­mi­um kom­plett gekippt.

Wir, die geneig­ten Beob­ach­ter lokal­po­li­ti­scher – nen­nen wir es – „Krea­tiv­po­li­tik“, sind hin­ge­gen nach den diver­sen Stadt­ver­wal­tungs­man­gel­pro­ble­men der letz­ten Jah­re nicht mehr so leicht aus der Fas­sung zu brin­gen. Unser­eins kippt nicht vom Stuhl bei sol­chen Para­do­xien: Eine Stadt­ver­wal­tung, die jedem Woh­nungs­ei­gen­tü­mer in der drit­ten Sei­ten­stra­ße im 2. Ober­ge­schoss bei der Neu­ge­stal­tung der Holz­fens­ter rein­re­det, selbst aber hin­ter häss­lichs­ten Kunst­stoff­fens­tern in Schlumpf­blau haust, und ein Stadt­rat, der die Bil­der vom Nazi­bay­er­lein vor der eige­nen Nase abhängt, aber bei der Stra­ße lie­ber 88 Augen zudrückt, pas­sen natür­lich nur kon­se­quent in eine Stadt, wo man dem über­lan­gen Leer­stand von pri­vat­wirt­schaft­li­chen Immo­bi­li­en mit Hil­fe einer Zweck­ent­frem­dungs­sat­zung den Kampf ange­sagt hat, wäh­rend man sich selbst ver­hält wie der häss­li­che Bru­der der Ger­man Pro­per­ty Group.

Apro­pos Ger­man Pro­per­ty Group: Beim Blick auf die Lis­te der leer­ste­hen­den städ­ti­schen oder stif­ti­schen Immo­bi­li­en wird wahr­schein­lich sogar der ehe­ma­li­ge Geschäfts­füh­rer die­ser win­di­gen Immo­bi­li­en-Invest­ment­ge­sell­schaft nei­disch. Über 20 Adres­sen im Stadt­ge­biet mit mal mehr, mal weni­ger maro­den Woh­nun­gen, Häu­sern und Lager­hal­len sind auf­ge­führt, natür­lich auch die Immo­bi­lie in der Benzstraße.

„Ach?“ fragt ihr euch. „Zu die­sen städ­ti­schen Immo­bi­li­en, die leer ste­hen, gibt es eine Liste?“

Jo, klar! – Der Stadt­rat hat­te die auch. Seit Jah­ren. Also lie­ber doch erst­mal nicht zu viel Lob…

Ihr Flo­ri­an Herrnleben

Trotz Titel als „Fahr­rad­freund­li­che Kommune“

Grü­ne: Radent­scheid wird kaum umgesetzt

Vor kur­zem wur­de Bam­berg mit dem Titel „Fahr­rad­freund­li­che Kom­mu­ne“ aus­ge­zeich­net. Die grü­ne Stadt­rats­frak­ti­on bemän­gelt aber, dass fünf Jah­re nach dem Stadt­rats­be­schluss zum Radent­scheid des­sen Umset­zung trotz­dem nicht vorankommt.

Die Stadt Bam­berg darf sich bis 2029 als „Fahr­rad­freund­li­che Kom­mu­ne“ bezeich­nen. Denn sie erfüllt die Kri­te­ri­en der AGFK Bay­ern (Arbeits­ge­mein­schaft fahr­rad­freund­li­cher Kom­mu­nen), die sie vor kur­zem mit die­sem Titel auszeichnete.

Das freut Chris­ti­an Hader, mobi­li­täts­po­li­ti­scher Spre­cher der Bam­ber­ger Grü­nen, wie die Stadt­rats­frak­ti­on mit­teil­te: „Wir sind auf dem rich­ti­gen Weg.“ So sei­en am Regens­bur­ger Ring, am Mari­en­platz und am Kaul­berg Erleich­te­run­gen für den Rad­ver­kehr umge­setzt wor­den, für die teil­wei­se jah­re­lang der poli­ti­sche Wil­le gefehlt habe.

Noch mehr freu­en wür­de sich der Grü­nen-Poli­ti­ker aller­dings, wenn man auf die­sem Weg schon wei­ter wäre. Das müs­se Bam­berg eigent­lich auch sein, denn vor fast genau fünf Jah­ren, im Janu­ar 2018, fass­te der Stadt­rat einen weg­wei­sen­den Beschluss zum Rad­ver­kehr. Zuvor hat­te das Bür­ger­be­geh­ren „Radent­scheid Bam­berg“ eine gro­ße Anzahl an Unter­schrif­ten für sei­ne Zie­le gesam­melt, wor­auf­hin der Stadt­rat den größ­ten Teil jener Zie­le als eige­nen Beschluss übernahm.

Radent­scheid-Beschluss im „Dorn­rös­chen­schlaf“

Doch fünf Jah­re spä­ter ist die Bilanz von Chris­ti­an Hader, oder auch die des VCD Bam­berg, „ziem­lich durch­wach­sen“. Laut Hader wur­den aus dem Rad­ver­kehrs­bud­get, das die Stadt jähr­lich für Rad­ver­kehrs­maß­nah­men bereit­stellt, im Jahr 2022 kaum Gel­der aus­ge­ge­ben. Und auch Ideen zur Rad­ver­kehrs­för­de­rung, die Bür­ge­rIn­nen bean­tragt hat­ten und die vom Stadt­rat bewil­ligt wur­den, sei­en bis­her nicht umge­setzt. Als Bei­spie­le nennt Hader Pro­jek­te wie Fahr­rad-Repair-Sta­tio­nen und Ampeltrittbretter.

In einem Antrag erin­nert Hader des­halb nicht nur an den Radent­scheid-Beschluss, son­dern auch an das dar­in gesetz­te Ziel, den Rad­ver­kehrs­an­teil in Bam­berg bis 2025 auf 35 Pro­zent anzu­he­ben. „Wir dür­fen Maß­nah­men nicht nur auf dem Papier beschlie­ßen, son­dern müs­sen sie umset­zen. Bezie­hungs­wei­se wir müs­sen die Ver­wal­tung per­so­nell in die Lage ver­set­zen, dass dies geschieht. Der Radent­scheid-Beschluss darf nicht im Dorn­rös­chen­schlaf ver­har­ren, wäh­rend man sich mit AGFK-Aus­zeich­nun­gen schmückt.“

Hader bedaue­re, dass sei­ne Frak­ti­on als ein­zi­ge im Stadt­rat über­haupt Vor­schlä­ge zur Rad­ver­kehrs­för­de­rung ein­brin­ge. „Die Ver­pflich­tung, die mit dem AGFK-Titel ver­bun­den ist, ist noch lan­ge nicht in den Köp­fen der meis­ten Stadt­rats­mit­glie­der angekommen.“

Trotz vie­ler Gegenargumente

Gas­tro­no­mie auf Unte­rer Brü­cke: Stadt­rat gibt Aus­schrei­bung in Auftrag

In sei­ner Voll­sit­zung am 26. Okto­ber hat der Stadt­rat ent­schie­den, die Ver­wal­tung zu beauf­tra­gen, eine öffent­li­che Aus­schrei­bung für einen dau­er­haf­ten Betrieb einer Frei­schank­flä­che auf der Unte­ren Brü­cke vor­zu­be­rei­ten. Dies tat man, obwohl sich in einer Bür­ge­rIn­nen-Befra­gung mehr als 70 Pro­zent gegen Gas­tro­no­mie auf der Brü­cke aus­ge­spro­chen hat­ten. Auch eini­ge wei­te­re Punk­te spre­chen dagegen.

Vor einem Monat kün­dig­te die Stadt in einer Mit­tei­lung an, eine Befra­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger dar­über zu begin­nen, ob die gas­tro­no­mi­sche Nut­zung der Unte­ren Brü­cke im nächs­ten Jahr fort­ge­setzt wer­den soll. Dies habe man tun wol­len, um für die Voll­sit­zung des Stadt­rats am 26. Okto­ber eine „gute und gesi­cher­te Grund­la­ge“ zu haben, auf der über die­se Fra­ge ent­schie­den wer­den kön­ne. Nun ist das Ergeb­nis der nicht-reprä­sen­ta­ti­ven Befra­gung da – die Ent­schei­dung ist aber schluss­end­lich nicht in ihrem Sin­ne getrof­fen worden.

Aus­gangs­punkt „Exzes­se im Som­mer 2021“

Nach gut ein­stün­di­ger, leb­haf­ter Aus­ein­an­der­set­zung, wie die Stadt mit­teil­te, folg­te die Stadt­rats-Voll­sit­zung am Ende mehr­heit­lich einem Vor­schlag der Ver­wal­tung. So sprach das Gre­mi­um den Auf­trag aus, eine öffent­li­che Aus­schrei­bung für einen dau­er­haf­ten gas­tro­no­mi­schen Betrieb auf der Unte­ren Brü­cke vorzubereiten.

„Die­ses Jahr war der pro­vi­so­ri­sche Brü­cken­bier­gar­ten ein befris­te­ter Test­lauf zu erleich­ter­ten Bedin­gun­gen“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke bei der Voll­sit­zung. „Des­halb müs­sen wir uns auch auf den Fall vor­be­rei­ten, dass wir nach einer Aus­schrei­bung zu ver­än­der­ten Kon­di­tio­nen kei­nen Betrei­ber fin­den könn­ten.“ Es sei aber klar: „Wir dür­fen nicht ris­kie­ren, in die Zustän­de aus dem Jahr 2021 zurückzufallen.“

Den Aus­gangs­punkt für die Ein­rich­tung eines Bier­gar­tens auf der Unte­ren Brü­cke bil­de­ten, was die Stadt „Exzes­se im Som­mer 2021“ nennt. Die Coro­na-Pan­de­mie schränk­te damals die Mög­lich­kei­ten, am Abend aus­zu­ge­hen stark ein. Die Clubs waren geschlos­sen, Kon­zer­te fan­den nur ver­ein­zelt statt. So habe sich die schon vor­her belieb­te Unte­re Brü­cke zu einem über Bam­bergs Gren­zen hin­aus bekann­ten Par­ty-Hot­spot ent­wi­ckelt. Das habe nega­ti­ve Begleit­erschei­nun­gen wie Lärm, Müll und Schlä­ge­rei­en in Fol­ge erhöh­ten Alko­hol­kon­sums mit sich gebracht. Alle Ver­su­che der Stadt, die Lage gemein­sam mit der Poli­zei unter Kon­trol­le zu brin­gen, konn­ten an der Situa­ti­on nichts ändern.

Im Früh­jahr 2022 sah der Stadt­rat kei­nen ande­ren Aus­weg, als auf der Brü­cke einen Pro­be­be­trieb für eine Frei­schank­flä­che mit 140 Sitz­plät­zen zu begin­nen. Ziel der Unter­neh­mung war, durch die Bewir­tung und mit Hil­fe von Secu­ri­ty-Kräf­ten die Lage zu ent­span­nen und „Fei­er-Aus­wüch­se“ zu ver­hin­dern. Als ein­zi­ger Bewer­ber erhielt Gas­tro­nom Tom Land den Zuschlag für die Umsetzung.

1032 Fra­ge­bö­gen aus­ge­füllt: Mehr als 70 Pro­zent gegen gas­tro­no­mi­schen Betrieb

Ein hal­bes Jahr spä­ter stellt sich nun die Fra­ge: Wur­de das Ziel erreicht? An der ana­lo­gen und digi­ta­len Befra­gung der Bür­ge­rIn­nen, die die Stadt­ver­wal­tung zur Beant­wor­tung der Fra­ge für den Stadt­rat unter­nahm, nah­men rund 1030 Men­schen teil.

Die Mehr­heit der Befrag­ten bejah­te die Ver­bes­se­rung der Zustän­de im Jahr 2022. Sowohl die Ruhe­stö­run­gen (37 Pro­zent Ja, 21 Pro­zent Nein) als auch die Ver­schmut­zun­gen (49 Pro­zent Ja, 22 Pro­zent Nein) auf der Unte­ren Brü­cke sei­en laut Ant­wor­ten im Fra­ge­bo­gen ein­ge­dämmt worden.

Die Fra­ge „Wür­den Sie gene­rell eine dau­er­haf­te Frei­schank­flä­che in den Som­mer­mo­na­ten auf der Unte­ren Brü­cke begrü­ßen?“ brach­te ein ein­deu­ti­ge­res Ergeb­nis. Mehr als 70 Pro­zent der Befrag­ten wür­den eine Fort­füh­rung des gas­tro­no­mi­schen Betriebs über­haupt nicht bezie­hungs­wei­se eher nicht begrüßen.

Eine genaue­re Ana­ly­se der nicht-reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge habe jedoch erken­nen las­sen, dass Alter und Wohn­ort die Ant­wor­ten beein­flus­sen. Umso älter die Befrag­ten sei­en, umso posi­ti­ver wür­den sie die Frei­schank­flä­che bewer­ten. Aller­dings gebe es in kei­ner Alters­klas­se eine Mehr­heit für einen Weiterbetrieb.

Die­se Erkennt­nis­se sei­en dem Stadt­rat in der Voll­sit­zung aus­führ­lich dar­ge­legt wor­den. Dem­nächst wird man sie auch voll­stän­dig auf Bam­bergs Betei­li­gungs­platt­form nach­le­sen können.

Bewer­tun­gen und Auflagen

Neben den Umfra­ge­er­geb­nis­se leg­te die Ver­wal­tung dem Stadt­rat wei­te­re Stel­lung­nah­men vor. So zie­he zum Bei­spiel die Poli­zei Bam­berg-Stadt eine posi­ti­ve Bilanz des Som­mers. Die Situa­ti­on auf der Unte­ren Brü­cke habe sich deut­lich ent­spannt. Die Grün­de könn­ten durch­aus in der gas­tro­no­mi­schen Nut­zung lie­gen. Jedoch sei auch der gesamt­ge­sell­schaft­li­che Umgang mit der Pan­de­mie mitt­ler­wei­le ent­spann­ter. Auch das Ord­nungs­amt, das Kli­ma- und Umwelt­amt sowie der Baye­ri­sche Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band äußern sich zufrie­den mit dem Testversuch.

Ob es tat­säch­lich die gas­tro­no­mi­sche Nut­zung der Brü­cke, war, die die nächt­li­chen „Fei­er-Aus­wüch­se“ been­de­te, sei aller­dings tat­säch­lich dahin­ge­stellt. Nicht ohne Grund wie­sen eini­ge Stadt­rä­te dar­auf hin, dass es durch die Wie­der-Öff­nun­gen der Clubs, die durch weg­ge­fal­le­ne Coro­na-Ein­schrän­kun­gen mög­lich wur­den, ohne­hin kei­nen „Par­ty-Hot­spot“ an der Unte­ren Brü­cke mehr gege­ben hät­te. Die Sor­ge des Bür­ger­meis­ters, in die Zustän­de von 2021 zurück­zu­fal­len, ist inso­fern unbegründet.

Sehr kri­tisch bewer­ten das Zen­trum Welt­erbe und der Denk­mal­schutz den Pro­be­lauf. Die bis­he­ri­ge Optik des Bier­gar­tens stel­le eine Beein­träch­ti­gung der Wir­kung des über­lie­fer­ten künst­le­ri­schen Erschei­nungs­bil­des der sen­si­blen Umge­bung mit dem his­to­ri­schen Brü­cken­rat­haus im Her­zen des Welt­kul­tur­er­bes dar.

Wei­te­re Ämter der Stadt­ver­wal­tung wie­sen zudem dar­auf hin, dass bei einem Dau­er­be­trieb der Frei­schank­flä­che etli­che recht­li­che Anfor­de­run­gen zu erfül­len sei­en, die für den Pro­be­be­trieb aus­ge­blen­det wur­den. So wird eine fes­te Betriebs­ein­rich­tung in einem Gebäu­de, für die Zube­rei­tung von Spei­sen und der Nach­weis von Toi­let­ten gefor­dert. Auch müs­se die Flä­che um die Mit­or­aj-Skulp­tur dau­er­haft frei­ge­hal­ten wer­den, um Anfor­de­run­gen des Denk­mal­schut­zes und des Stra­ßen­ver­kehrs­amts nach­zu­kom­men. Außer­dem sei­en über einen Auf­la­gen­ka­ta­log Details wie Stell­plät­ze oder Flucht- und Ret­tungs­we­ge zu regeln.

Gas­tro­nom Tom Land zog in der Voll­sit­zung indes eine posi­ti­ve Bilanz und erklär­te sein Inter­es­se, den Bier­gar­ten auch in den nächs­ten Jah­ren wei­ter betrei­ben zu wol­len. Nach anfäng­li­chen Anfein­dun­gen sei die Bewer­tung des Bier­gar­tens mit dem Tag der Öff­nung ins Posi­ti­ve umgeschlagen.

Knap­pe Mehr­heit für die Aus­schrei­bung einer wei­te­ren gas­tro­no­mi­schen Nut­zung trotz vie­ler Argu­men­te dagegen

Am Ende der Voll­sit­zung fand der Ver­wal­tungs­vor­schlag, eine Aus­schrei­bung für eine dau­er­haf­te Frei­schank­flä­che vor­zu­be­rei­ten, aber trotz der zwar nicht reprä­sen­ta­ti­ven, aber mehr­heit­lich ableh­nen­den Umfra­ge-Ergeb­nis­se, der grund­sätz­lich jugend- und nacht­le­ben­feind­li­chen Absicht der gas­tro­no­mi­schen Nut­zung, des weg­ge­fal­le­nen Aus­lö­sers der vor­an­ge­gan­ge­nen stär­ke­ren Fre­quen­tie­rung der Brü­cke („Aus­wüch­se“), also die Coro­na-Ein­schrän­kun­gen, der opti­schen Ver­schand­lung durch die Bier­gar­ni­tu­ren, der zusätz­li­chen Ver­schand­lung durch ein geplan­tes Sicher­heits­ge­län­der und der Kom­mer­zia­li­sie­rung des öffent­li­chen Raums, eine knap­pe Mehrheit.

„Ent­wick­lung der Bam­ber­ger Grü­nen weiterführen“

Grü­nes Bam­berg wählt neu­en Stadtvorstand

Der Stadt­ver­band von Grü­nes Bam­berg hat auf sei­ner Jah­res­haupt­ver­samm­lung am 29. Sep­tem­ber einen neu­en Vor­stand gewählt. Zwei Mit­glie­der sind aus­ge­schie­den, drei neue hinzugekommen.

Bünd­nis 90/​Die Grü­nen in Bam­berg hat bekannt­ge­ge­ben, einen neu­en Vor­stand gewählt zu haben. Neue Spre­che­rin und Spre­cher von Grü­nes Bam­berg sind Ange­li­ka Gaufer und Timm Schul­ze. Erneut im Vor­stand sind Rebec­ca Haas (Schrift­füh­re­rin), Chris­toph Lurz (Schatz­meis­ter) und Luis Reit­h­mei­er (Bei­sit­zer). Anna Fried­rich (Gleich­stel­lungs­po­li­ti­sche Spre­che­rin), Michae­la Rei­mann (Bei­sit­ze­rin, ehe­mals Volt Bam­berg) und Ulri­ke Sän­ger (Bei­sit­ze­rin und Ver­tre­te­rin der Stadt­rats­frak­ti­on) kom­plet­tie­ren den Stadt­vor­stand als neue Mitglieder.

Das neue Team wol­le die „erfolg­rei­che Ent­wick­lung der Bam­ber­ger Grü­nen in den nächs­ten bei­den Jah­ren wei­ter­füh­ren“. Vor­stands­spre­cher Timm Schul­ze sag­te dazu: „Wie bei der Bun­des­tags­wahl wer­den wir auch für die kom­men­den Land­tags- und Bezirks­tags­wah­len für ein grü­nes Rekord­ergeb­nis in Bam­berg wer­ben. Statt dem Wei­ter so in Bay­ern, das uns immer wie­der in die Kri­se führt, braucht es muti­ge Ver­än­de­rung. Die gibt es nur mit star­ken Grünen.“

Vor­stands­spre­che­rin Ange­li­ka Gaufer füg­te an: „Wir set­zen uns für eine grü­ne­re, gesün­de­re, bun­te, wirt­schaft­lich pro­spe­rie­ren­de und lebens­wer­te Stadt Bam­berg ein. Und wir wol­len Ver­bes­se­run­gen, die alle, die hier leben, merken.“

Bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung, die im neu­en Grü­nen Zen­trum in der Luit­pold­stra­ße statt­fand, wähl­te Grü­nes Bam­berg außer­dem Dele­gier­te für den grü­nen Bezirks­ver­band Ober­fran­ken und Kas­sen­prü­fe­rIn­nen. Die Ver­samm­lung dank­te den aus­ge­schie­de­nen Vor­stands­mit­glie­dern Eva-Maria Ste­ger und Julia­ne Fuchs für ihr Engagement.

Grü­nes Bam­berg stellt die größ­te Frak­ti­on im Stadt­rat, hat rund 280 Mit­glie­der und ist damit gemes­sen an der Ein­woh­ner­zahl einer der mit­glie­der­stärks­ten grü­nen Kreis­ver­bän­de in Bayern.

Stadt­ver­band für Sport

Bes­se­re Finan­zie­rung für Sport­stät­ten gefordert

Dem städ­ti­schen Sport­re­fe­rat könn­ten auch künf­tig die Haus­halts­mit­tel feh­len, die not­wen­dig wären, um erfor­der­li­che Unter­halts­maß­nah­men an Sport­stät­ten sicher­zu­stel­len. Zu die­ser Ansicht kommt der Stadt­ver­band für Sport und ver­mu­tet feh­len­den poli­ti­schen Wil­len im Stadt­rat für eine bes­se­re Finanzierung.

Am 1. Sep­tem­ber gab der Stadt­ver­band für Sport bekannt, Anfang Juli eine Anfra­ge an alle Frak­tio­nen, Grup­pie­run­gen und Ein­zel­mit­glie­der im Stadt­rat gestellt zu haben. Dar­in woll­te der Ver­band wis­sen, wer im Stadt­rat einen Antrag stel­len wür­de, für das Sport­re­fe­rat not­wen­di­ge 170.000 Euro für Unter­halts­maß­nah­men von Sport­stät­ten im Haus­halt 2023 fest­zu­schrei­ben. Ver­bun­den war die Anfra­ge mit der Bit­te, bis 31. August zu antworten.

Die Zahl der Ant­wor­ten sei aller­dings sehr gering aus­ge­fal­len. Ledig­lich Karin Ein­wag, frak­ti­ons­lo­ses Mit­glied im Stadt­rat, und Ste­phan Kett­ner, Frak­ti­ons­spre­cher von Bam­ber­ger Linke/​Die Par­tie, hat­ten bis 31. August geantwortet.

Ein­wag sag­te dem Stadt­ver­band ihre Unter­stüt­zung zu. Sie wol­le mit Finanz­re­fe­rent Bert­ram Felix ein Gespräch füh­ren. Kett­ner wer­de eben­falls das Anlie­gen des Stadt­ver­ban­des unter­stüt­zen und sich dafür ein­set­zen, dass die vor­ge­se­he­nen 170.000 Euro nicht erneut gekürzt wer­den. Von den ande­ren 14 Frak­tio­nen und Grup­pie­run­gen im Stadt­rat sei bis 31. August kei­ne Ant­wort gekom­men. Dies gel­te auch für die drei größ­ten Frak­tio­nen von Grü­nes Bam­berg, CSU und SPD.

„Scha­de und bedenklich“

Stadt­ver­bands-Vor­stands­mit­glied Mar­kus Haber­mey­er zeig­te sich im Ange­sicht des Ergeb­nis­ses der Anfra­ge ent­täuscht. „Wir sind die Ansprech­part­ner unse­rer Mit­glie­der und ver­tre­ten die Ver­ei­ne unse­rer Stadt und somit auch die Bür­ger von Bam­berg. Das soll­ten eigent­lich auch die gewähl­ten Stadt­rä­te tun. Von daher ist es scha­de und bedenk­lich, wenn nur zwei Stadt­rä­te auf unse­re Anfra­ge ant­wor­ten. Die Ver­ei­ne leis­ten eine groß­ar­ti­ge Arbeit, gera­de auch in Kri­sen­zei­ten, und dann soll­ten sie auch Gehör bei unse­ren gewähl­ten Stadt­rä­ten fin­den. Wir wer­den nicht müde wer­den, die Anlie­gen unse­rer Mit­glie­der vor­zu­brin­gen und um die Unter­stüt­zung sei­tens der Poli­tik zu wer­ben. Dafür sind die über 40.000 Mit­glie­der unse­rer Mit­glieds­ver­ei­ne, die wir ver­tre­ten, viel zu wichtig.”

Mit der Anfra­ge an die Kom­mu­nal­po­li­tik voll­zog die Vor­stand­schaft des Stadt­ver­ban­des einen Beschluss der Mit­glie­der. Die Ver­eins­ver­tre­ter beklag­ten in der letz­ten Mit­glie­der­ver­samm­lung, dass die Ver­ei­ne immer mehr Kos­ten tra­gen müss­ten. In frü­he­ren Zei­ten hät­te die Stadt sich stär­ker dar­an beteiligt.

Die Ver­ei­ne spra­chen sich daher für eine bes­se­re Finan­zie­rung des Sport­re­fe­rats aus, die der gesell­schaft­li­chen Bedeu­tung der Ver­ei­ne gerecht wer­de. Ver­eins­ver­tre­ter beauf­trag­ten den Vor­stand des Ver­bands, auf eine deut­li­che Ver­bes­se­rung der finan­zi­el­len Aus­stat­tung hinzuwirken.

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