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Universität Bamberg

Ver­an­stal­tun­gen im Mai

„NaMo 2024“: Nach­hal­tig­keits­mo­nat an der Uni­ver­si­tät Bamberg

Im Mai begeht die Uni­ver­si­tät Bam­berg einen Nach­hal­tig­keits­mo­nat. Der „NaMo 2024“ steht unter dem Mot­to „Nach­hal­tig­keits­trans­fer“ und bie­tet öffent­li­che Ver­an­stal­tun­gen. Auch will die Uni­ver­si­tät damit an eine Selbst­ver­pflich­tung zum The­ma erinnern.

Kom­mu­ni­ka­ti­on ist ein wich­ti­ger Bau­stein für Ver­än­de­rung, so die Uni­ver­si­tät Bam­berg in einer Mit­tei­lung. Ent­spre­chend neh­me der Aus­tausch auch auf dem Weg zu mehr Nach­hal­tig­keit eine zen­tra­le Rol­le ein. Im Mai 2024 fin­det dar­um der Nach­hal­tig­keits­mo­nat (NaMo) ab der Uni­ver­si­tät statt. Unter dem Mot­to „Nach­hal­tig­keits­trans­fer – die Uni­ver­si­tät im Dia­log“ bie­tet die Hoch­schu­le unter ande­rem Lehr­ver­an­stal­tun­gen zu The­men der Nach­hal­tig­keit, Work­shops, ein Plan­spiel, Stadt­rund­gän­ge und Wan­de­run­gen. In öffent­li­chen Semi­na­ren geht es zum Bei­spiel um „Sozia­le Ungleich­heit und Kli­ma­ge­rech­tig­keit“, „Agro-Food-Stu­dies: Wan­del der Agrar- und Ernäh­rungs­struk­tu­ren durch die Indus­tria­li­sie­rung“ oder „Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tung in der Euro­päi­schen Union“.

Am 7. Mai. beginnt der Nach­hal­tig­keits­mo­nat mit einem Auf­tritt des Impro­vi­sa­ti­ons­thea­ters „Pip­per­la­pupp“. Mit dem Work­shop „Kom­mu­ni­zie­ren fürs Kli­ma“ der Ver­ei­ni­gung „Psy­cho­lo­gists for Future“ geht es am 8. Mai wei­ter. Ein Spa­zier­gang mit Bestim­mung der Bio­di­ver­si­tät im Hain fin­det am 16. Mai statt, ein Brunch und Bücher­tausch mit dem Fair­Trade Refe­rat der Uni­ver­si­tät am 17. Mai. Das voll­stän­di­ge Pro­gramm hat die Uni­ver­si­tät online hin­ter­legt.

Nach­hal­tig­keit als Selbstverpflichtung

„Nach­hal­tig­keit ist nicht nur ein The­ma, das wir jähr­lich im Mai im Rah­men unse­res „NaMo“ her­vor­he­ben, son­dern eine grund­le­gen­de Ver­pflich­tung, die wir an der Uni­ver­si­tät, aber auch gesamt­ge­sell­schaft­lich, Tag für Tag leben müs­sen“, sagt Dag­mar Steu­er-Flie­ser, Kanz­le­rin und Nach­hal­tig­keits­be­auf­trag­te der Uni­ver­si­tät Bam­berg. So set­ze sich die Uni­ver­si­tät in ihrem Hoch­schul­ver­trag kla­re Zie­le im Hand­lungs­feld „Kli­ma­schutz und Nach­hal­tig­keit“. „Die­se Zie­le machen den kon­se­quen­ten Weg, den wir bereits seit vie­len Jah­ren in Sachen Nach­hal­tig­keit ver­fol­gen, wei­ter sicht­bar“, so Dag­mar Steu­er-Flie­ser weiter.

Der Hoch­schul­ver­trag adres­siert ins­ge­samt zehn ver­bind­lich ver­ein­bar­te Hand­lungs­fel­der und defi­niert Leis­tun­gen zur För­de­rung der stra­te­gi­schen Pro­fil­bil­dung der Uni­ver­si­tä­ten. Bereits in der Ziel­ver­ein­ba­rung 2019 bis 2022 hat­te die Uni­ver­si­tät Bam­berg einen stra­te­gi­schen Schwer­punkt im Bereich Nach­hal­tig­keit gesetzt.

Im aktu­el­len Hoch­schul­ver­trag sind unter ande­rem fol­gen­de Maß­nah­men vor­ge­se­hen: Eine Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie und eine Bilanz über die Treib­haus­gas-Emis­sio­nen sol­len ange­fer­tigt wer­den. Auch soll es einen Reduk­ti­ons­pfad geben, der auf­zeigt, mit wel­chen Maß­nah­men die Uni­ver­si­tät Bam­berg kurz‑, mit­tel- und lang­fris­tig ihre Emis­sio­nen ver­rin­gern will.

„Der Nach­hal­tig­keits­mo­nat ist eine wert­vol­le Gele­gen­heit, den Dia­log über wich­ti­ge Fra­gen des Umwelt- und Kli­ma­schut­zes, aber auch Dimen­sio­nen der wirt­schaft­li­chen und sozia­len Nach­hal­tig­keit zu för­dern“, sagt Steu­er-Flie­ser. „Als Bil­dungs­ein­rich­tung tra­gen wir eine beson­de­re Ver­ant­wor­tung, nicht nur Wis­sen zu ver­mit­teln, son­dern auch Vor­bil­der für eine nach­hal­ti­ge Lebens­wei­se zu sein. Durch inno­va­ti­ve For­schung, enga­gier­te Leh­re und prak­ti­sche Maß­nah­men auf dem Cam­pus set­zen wir uns aktiv dafür ein, eine lebens­wer­te Umwelt für kom­men­de Gene­ra­tio­nen zu erhal­ten. Der Nach­hal­tig­keits­mo­nat ist ein Auf­ruf an uns alle, gemein­sam die­sen Weg der Ver­ant­wor­tung und des Wan­dels zu beschreiten.“

Was ist los an der Uni­ver­si­tät Bamberg?

Uni-Thea­ter und Eröff­nung des Zen­trums für KI

Zwei Ver­an­stal­tun­gen bie­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg in den kom­men­den Tagen. Ein­mal spielt das Ger­ma­nis­tisch-lite­ra­ri­sche-Uni-Thea­ter und des Wei­te­ren eröff­net die Hoch­schu­le ihr Zen­trum für Künst­li­che Intelligenz.

Am 3. April war Pre­mie­re, nun geht es am 8., 9. und 12. April (An der Webe­rei 5) wei­ter. Das Ger­ma­nis­tisch-lite­ra­ri­sche-Uni-Thea­ter (GLUT) zeigt sei­ne Win­ter­pro­duk­ti­on „DvT.2“. Bei dem Dra­men­text han­delt es sich um eine umge­schrie­be­ne Ver­si­on von Wolf­gang Bor­cherts „Drau­ßen vor der Tür“. Die Vor­la­ge hat GLUT nun für die Büh­ne adap­tiert und mit selbst pro­du­zier­ter Musik sowie Büh­nen­bild versehen.

Das Dra­ma erzählt vom Sol­da­ten Beck­mann, wel­cher nach drei Jah­ren Krieg und drei Jah­ren Gefan­gen­schaft nach Hau­se zurück­kehrt. Aber er ist müde und wür­de am liebs­ten alles been­den. Was bringt es schließ­lich noch, in einer Welt zu leben, die von empa­thie­lo­sen Men­schen regiert wird? Doch dann kom­men plötz­lich und freund­lich ande­re Men­schen auf ihn zu.

Eröff­nung „BaCAI“

Am 11. April eröff­net die Uni­ver­si­tät ihr Bam­ber­ger Zen­trum für Künst­li­che Intel­li­genz (BaCAI) und beginnt eine dazu­ge­hö­ri­ge Ring­vor­le­sung. Das „BaCAI“ (An der Webe­rei 5) ist ein For­schungs­zen­trum für KI, in dem Exper­ti­se und Akti­vi­tä­ten meh­re­rer Lehr­stüh­le und Pro­fes­su­ren gebün­delt und ver­netzt wer­den sollen.

Acht KI-Pro­fes­su­ren und wei­te­re zehn Pro­fes­su­ren der Infor­ma­tik wid­men sich ent­spre­chend The­men wie maschi­nel­lem Ler­nen, Sprach­ge­nerie­rung und Dia­log­sys­te­me, Bild­ana­ly­se, Mensch-Robo­ter-Inter­ak­ti­on, KI-Sys­tem­ent­wick­lung und Kogni­ti­ven Sys­te­men. Der Anwen­dungs­fo­kus der KI-For­schung liegt in den Berei­chen Gesund­heit, Bil­dung und Industrie.

Bei der Eröff­nung am 11. April stellt sich das „BaCAI“ vor und Prof. Dr. Kris­ti­an Kers­t­ing, Grün­dungs­di­rek­tor des Hes­si­schen Zen­trums für Künst­li­che Intel­li­genz und Lei­ter des Fach­ge­biets KI und Maschi­nel­les Ler­nen an der TU Darm­stadt, hält einen Vor­trag zum The­ma „Wie man Künst­li­che Intel­li­genz mensch­li­cher machen kann“. Die­ser Vor­trag ist gleich­zei­tig der Start­schuss für die „BaCAI“-Ringvorlesung. Wissenschaftler:innen wer­den dabei im Lau­fe des Som­mer­se­mes­ters 2024 in ins­ge­samt fünf Vor­trä­gen das The­ma KI aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven beleuch­ten. Die Teil­nah­me ist bei allen Ter­mi­nen kos­ten­frei. Zur Eröff­nungs­ver­an­stal­tung ist eine Anmel­dung bis 11. April gewünscht.

Was macht mich internetsüchtig?

Uni­ver­si­tät Bam­berg: Stu­die zu Online-Suchtverhalten

Eine For­schungs­grup­pe unter Betei­li­gung der Uni­ver­si­tät Bam­berg beschäf­tigt sich mit Online-Sucht­ver­hal­ten. Nun wur­de die Stu­die um drei Jah­re verlängert.

Ein­fach auf­hö­ren? Das ist online beim Com­pu­ter­spie­len, Shop­ping, Por­no­schau­en oder in den Sozia­len Medi­en für eini­ge Men­schen kaum mög­lich. Neben dem sucht­ar­ti­gen Com­pu­ter­spie­len, das die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) bereits als Erkran­kung aner­kennt, kann es auch zu Online-Sucht­ver­hal­ten kom­men. Dazu gehö­ren hem­mungs­lo­ser Por­no­gra­phie­kon­sum, exzes­si­ves Shop­ping und sozia­les Netz­wer­ken, die zum ernst­haf­ten Pro­blem wer­den kön­nen. Oft gelingt es Betrof­fe­nen nicht, ihr Ver­hal­ten trotz nega­ti­ver Kon­se­quen­zen zu verändern.

Wie sich das Sucht­ver­hal­ten ent­wi­ckelt und ändern lässt, ist das The­ma einer trans­re­gio­na­len For­schungs­grup­pe. Gelei­tet wird die Grup­pe „Affec­ti­ve and cogni­ti­ve mecha­nisms of spe­ci­fic Inter­net-use dis­or­ders“ (ACSID), die bereits seit 2017 besteht, von Prof. Dr. Mat­thi­as Brand von der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen. Aus Bam­berg ist Prof. Dr. Sabi­ne Steins-Löber, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Kli­ni­sche Psy­cho­lo­gie und Psy­cho­the­ra­pie, betei­ligt. Wie die Uni­ver­si­tät Bam­berg mit­teilt, hat nun die Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft (DFG) ein­ge­wil­ligt, die Stu­die für drei wei­te­re Jah­re und mit etwa wei­te­ren fünf Mil­lio­nen Euro zu för­dern. Auf die Uni­ver­si­tät Bam­berg ent­fal­len davon mehr als 300.000 Euro.

Bam­ber­ger Psy­cho­lo­gie bei drei Teil­stu­di­en dabei

Bis­her konn­ten die For­schen­den vor allem her­aus­fin­den, dass indi­vi­du­el­le kogni­ti­ve und impuls­ge­steu­er­te Pro­zes­se eine beson­de­re Rol­le spie­len. Durch sie kön­nen online­be­zo­ge­ne Süch­te ent­ste­hen und auf­recht­erhal­ten wer­den. Die­ses Wis­sen hilft dabei, Prä­ven­ti­on und The­ra­pie der Stö­run­gen zu ver­bes­sern. „Den­noch sind noch vie­le psy­cho­lo­gi­sche und neu­ro­bio­lo­gi­sche Mecha­nis­men unklar. Auf die­se wol­len wir uns in der zwei­ten För­der­pha­se kon­zen­trie­ren“, sagt Mat­thi­as Brand.

Die Uni­ver­si­tät Bam­berg ist in der neu­en För­der­pha­se an drei Teil­stu­di­en betei­ligt. „In Bam­berg wer­den wir aus­ge­hend von unse­ren Ergeb­nis­sen der ers­ten För­der­pe­ri­ode feder­füh­rend gemein­sam mit der Medi­zi­ni­schen Hoch­schu­le Han­no­ver eine soge­nann­te Pro­of-of-con­cept Stu­die durch­füh­ren“, sagt Sabi­ne Steins-Löber. Sol­che Stu­di­en die­nen dazu zu über­prü­fen, ob eine neu­ent­wi­ckel­te Inter­ven­ti­on tat­säch­lich einen krank­heits­re­le­van­ten Mecha­nis­mus beeinflusst.„Wir über­prü­fen dabei, wie sich eine com­pu­ter­ge­stütz­te Inter­ven­ti­on auf zugrun­de­lie­gen­de auto­ma­ti­sier­te Pro­zes­se bei Com­pu­ter­spiel­sucht und Kauf­sucht auswirkt.“

Dar­über hin­aus ist die Bam­ber­ger Wis­sen­schaft­le­rin an einer wei­te­ren Pro­of-of-con­cept Stu­die bera­tend betei­ligt. „Dabei geht es um die Nut­zung von Bio­feed­back im Rah­men einer Reiz­ex­po­si­ti­ons­be­hand­lung, um das Ver­lan­gen nach Com­pu­ter­spie­len zu redu­zie­ren“, sagt Steins-Löber. Bei Bio­feed­back-Ver­fah­ren geht es dar­um, dass Patient:innen ler­nen sol­len, auf Signa­le ihres Kör­pers zu ach­ten, um damit selbst ihre Kör­per­funk­tio­nen zu beein­flus­sen. So sol­len sie lang­fris­tig Selbst­kon­trol­le über die­se Kör­per­funk­tio­nen erlangen.

In der drit­ten Teil­stu­die führt Steins-Löber gemein­sam mit ihren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen eine Stu­die zu Gen­der­aspek­ten bei Inter­net­nut­zungs­stö­run­gen durch. In Bam­berg wer­den die For­schen­den dafür Inter­views mit Betrof­fe­nen durch­füh­ren. Sie wol­len her­aus­fin­den, wel­che gen­der­spe­zi­fi­schen Unter­schie­de es in den sub­jek­ti­ven Erklä­run­gen der Betrof­fe­nen zur Ent­ste­hung und Auf­recht­erhal­tung ihrer Erkran­kung gibt. „Zudem wol­len wir her­aus­fin­den, wel­che Fak­to­ren dazu bei­tra­gen, dass eine betrof­fe­ne Per­son Hilfs­an­ge­bo­te annimmt oder nicht, und ob es dabei gen­der­spe­zi­fi­sche Unter­schie­de gibt. Ein Fak­tor könn­te etwa die Stig­ma­ti­sie­rung der Betrof­fe­nen sein“, sagt Steins-Löber.

Was ist los an der Uni­ver­si­tät Bamberg?

Pla­kat­aus­stel­lung, Künst­li­che Intel­li­genz und Kul­tur­er­be im länd­li­chen Raum

In den nächs­ten Tagen bie­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg eini­ge Ver­an­stal­tun­gen an. Auf dem Pro­gramm ste­hen eine Pla­kat­aus­stel­lung zu stu­den­ti­scher Ver­kös­ti­gung und zwei Tagun­gen, ein­mal zu künst­li­cher Intel­li­genz und ein­mal zum Kul­tur­er­be in länd­li­chen Räumen.

Vom strik­ten Ver­bot des Wirts­haus­be­suchs und der Bestra­fung durch Arrest im 19. Jahr­hun­dert, bis zur Gra­tis-Ver­pfle­gung bedürf­ti­ger Stu­die­ren­der in den 1950er Jah­ren: Wie sahen die Ver­pfle­gungs­mög­lich­kei­ten für Stu­die­ren­de des 17. Jahr­hun­derts aus? Wie wan­del­te sich die Ver­kös­ti­gung im Lauf der Jahr­hun­der­te? Und inwie­weit beein­fluss­te dies auch die per­sön­li­che Frei­heit der Stu­die­ren­den? Wie die Uni­ver­si­tät mit­teil­te, zeigt das Uni­ver­si­täts­ar­chiv im Rah­men des 12. bun­des­wei­ten Tags der Archi­ve, der unter dem Mot­to „Essen und Trin­ken“ steht, die Pla­kat­aus­stel­lung „Stu­den­ti­sche Ver­kös­ti­gung aus 376 Jah­ren Uni­ver­si­täts­ge­schich­te Bam­berg“. Die Pla­ka­te hän­gen zwi­schen 26. Febru­ar und 4. März im Durch­gang von der Men­sa in der Austra­ße zum Innen­hof der Universität.

Am 29. Febru­ar fin­det die ers­te „Ober­frän­ki­sche Fach­ta­gung KI“ statt (ERBA Cam­pus, An der Webe­rei 5). Die Tagung rich­tet sich an alle KI-Inter­es­sier­ten – ins­be­son­de­re aus klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men, die mehr über die Poten­zia­le und Her­aus­for­de­run­gen von KI erfah­ren möch­ten. Die Teil­neh­men­den haben die Gele­gen­heit, sich mit Expert:innen aus­zu­tau­schen. Das Pro­gramm soll zudem Ein­bli­cke in zahl­rei­che Aspek­te der KI bie­ten. Außer­dem kann man sich Vor­trä­ge anhö­ren, zum Bei­spiel zu The­men wie „Deep Lear­ning für Bild­ana­ly­se und ‑klas­si­fi­ka­ti­on”, „Gro­ße Sprach­mo­del­le und Dia­log­sys­te­me“, „Ver­trau­ens­wür­di­ge KI“ oder „Mul­ti­mo­da­le Inter­ak­ti­on mit Cobots“. Die Uni­ver­si­tät bit­tet um Anmel­dung bis 26. Febru­ar.

Eine wei­te­re Tagung ver­an­stal­tet die Uni­ver­si­tät vom 20. bis 22. März (Am Kra­nen 12 und Unte­re Mühl­brü­cke 5). „Rural Heri­ta­ge: Ver­ein­nah­mun­gen und Instru­men­ta­li­sie­run­gen – Imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be in länd­li­chen Räu­men“ lau­tet das The­ma. Die Aus­zeich­nung als imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be kann einer­seits zur Auf­wer­tung einer länd­li­chen Gegend bei­tra­gen, ande­rer­seits aber auch Kon­flik­te offen­le­gen. Dies gilt laut Uni­ver­si­tät ins­be­son­de­re mit Blick auf aktu­el­le poli­ti­sche Spal­tun­gen und länd­li­che Rück­stän­dig­keits-Wahr­neh­mun­gen. Das Unter­su­chungs­spek­trum der Tagung geht dabei unter ande­rem auf popu­lis­ti­sche Ver­ein­nah­mun­gen länd­li­cher Tra­di­tio­nen als Orte des Kon­ser­va­tiv-Bewah­ren­den ein. Eine Anmel­dung ist hier bis 29. Febru­ar mög­lich.

Blick auf rus­si­sche Poli­tik und Gesellschaft

Uni­ver­si­täts-Exper­ti­se zur Prä­si­dent­schafts­wahl in Russland

Die Prä­si­dent­schafts­wahl in Russ­land steht im März 2024 an. Zu die­sem Anlass wer­fen For­schen­de der Uni­ver­si­tät Bam­berg einen Blick auf aktu­el­le Ereig­nis­se und Ent­wick­lun­gen in der rus­si­schen Poli­tik und Gesellschaft.

Am 15. März fin­det die Prä­si­dent­schafts­wahl in Russ­land statt. Vor­aus­sicht­li­cher Sie­ger mit zuneh­mend auto­ri­tä­rem und dik­ta­to­ri­schem Herr­schafts­stil ist Amts­in­ha­ber Wla­di­mir Putin.

Im Vor­feld der Wahl haben For­schen­de der Uni­ver­si­tät Bam­berg Ein­schät­zun­gen über das heu­ti­ge Russ­land, das Sys­tem Putins und die Wahl abgegeben.

Zum aktu­el­len Zustand Russ­lands hat sich Johan­nes Grotz­ky geäu­ßert. Er ist an der Bam­ber­ger Uni­ver­si­tät Hono­rar­pro­fes­sor für Ost­eu­ro­pa­wis­sen­schaf­ten, Medi­en und Kul­tur, und war lang­jäh­ri­ger Mos­kau-Kor­re­spon­dent beim Baye­ri­schen Rund­funk. „Von der „gelenk­ten Demo­kra­tie“ aus dem Beginn sei­ner ers­ten Prä­si­dent­schaft vor 23 Jah­ren wur­de Russ­land unter Putin zu einem auto­ri­tär geführ­ten Staat“, sagt Grotz­ky. „Mit dem Über­fall der rus­si­schen Armee am 24. Febru­ar 2022 hat Russ­land alle Ver­ein­ba­run­gen über Gewalt­ver­zicht in Euro­pa gebro­chen. Doch trotz inter­na­tio­na­ler Sank­tio­nen, trotz eines hohen Blut­zolls im Krieg gegen die Ukrai­ne erfreut sich Putin bei der Mehr­heit der Bevöl­ke­rung anhal­ten­der Beliebt­heit. Oppo­si­tio­nel­le Medi­en sind unter staat­li­chem Druck ver­stummt, oppo­si­tio­nel­le Poli­ti­ker sind ein­ge­kehrt oder emi­griert. Des­halb wird Putin vor­aus­sicht­lich unan­ge­foch­ten die bevor­ste­hen­de Prä­si­den­ten­wahl gewin­nen können.“

Ein Grund für sol­che Beliebt­heit kön­nen soge­nann­te Nar­ra­ti­ve sein. Über den Ein­fluss der­ar­ti­ger gesell­schaft­li­cher Erzäh­lun­gen auf den Wahl­aus­gang sag­te Claus-Chris­ti­an Car­bon, Inha­ber des Lehr­stuhls für All­ge­mei­ne Psy­cho­lo­gie und Metho­den­leh­re: „Nar­ra­ti­ve haben einen maß­geb­li­chen Ein­fluss dar­auf, wie wir unse­re Umwelt wahr­neh­men – wir kon­stru­ie­ren unse­re Rea­li­tät anhand sol­cher Nar­ra­ti­ve. Sie kön­nen pola­ri­sie­ren, star­ke Emo­tio­nen aus­lö­sen und Wert- und Iden­ti­täts­vor­stel­lun­gen eta­blie­ren. Nar­ra­ti­ve des Krie­ges, der Abwehr, der natio­na­len und reli­giö­sen Iden­ti­tät, der Macht und der Über­le­gen­heit – Putins Traum eines von ihm geein­ten Groß­russ­land. All das wird eine wich­ti­ge Rol­le bei der anste­hen­den Wahl in Russ­land spie­len und dar­über ent­schei­den, wie stark Men­schen hin­ter Putin und sei­nen Ent­schei­dun­gen stehen.“

Simu­la­ti­on eines Wahlkampfs

Dani­el Göler, Pro­fes­sor für Geo­gra­phi­sche Migra­ti­ons- und Trans­for­ma­ti­ons­for­schung, äußer­te sich zur Fra­ge „Was wird sich nach der Prä­si­dent­schafts­wahl ändern?“ wie folgt: „Nichts. Wan­del wäre für den Kreml in jeg­li­cher Hin­sicht fatal und wird dem­entspre­chend unter­bun­den. Die poli­ti­schen, gesell­schaft­li­chen und öko­no­mi­schen Struk­tu­ren sind gegen­wär­tig extrem starr und lang­fris­tig zemen­tiert. Sie erin­nern zuneh­mend an sowje­ti­sche Mus­ter. Der rus­si­sche Ent­wick­lungs­pfad der letz­ten Deka­den kann aus geo­gra­phi­scher Per­spek­ti­ve getrost als „Lock-in“ ein­ge­ord­net wer­den. Mit dem poli­ti­schen und öko­no­mi­schen Still­stand wächst die Unzu­frie­den­heit in den Regio­nen. Das Span­nungs­ver­hält­nis zwi­schen Zen­trum und Peri­phe­rie nimmt zu. Die zen­tri­fu­ga­len Kräf­te im Land kön­nen zum Zer­fall der Föde­ra­ti­on führen.“

Was lehrt uns Putins Wahl­kampf für den Wert eines demo­kra­tisch fai­ren Wahl­kamp­fes? Auf die­se Fra­ge ant­wor­te­te Olaf Hoff­jann, Pro­fes­sor für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft, ins­be­son­de­re Orga­ni­sa­ti­ons­kom­mu­ni­ka­ti­on und Öffent­lich­keits­ar­beit. „Wir wer­den in Russ­land die Simu­la­ti­on eines Wahl­kampfs erle­ben. Putin will den Anschein einer Demo­kra­tie auf­recht­erhal­ten und ver­an­stal­tet dazu die­se Wahl­kampf­show. Die Nega­tiv­fo­lie der rus­si­schen Wahl­kampf-Simu­la­ti­on zeigt noch ein­mal deut­lich, was Sinn und Zweck eines demo­kra­ti­schen Wahl­kamp­fes sind. Es geht um einen frei­en und fai­ren Wett­be­werb der Ideen, bei dem poli­ti­sche Wett­be­wer­ber ihre Unter­schie­de deut­lich machen, damit die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger infor­miert ihre Wahl­ent­schei­dung tref­fen kön­nen. Und dafür braucht es den Respekt vor dem poli­ti­schen Geg­ner und vor der Wahrheit.“

Uni­ver­si­tät Bamberg

Ver­kür­zung der Arbeits­zeit: Was hält die Bevöl­ke­rung davon?

Sozio­lo­gin­nen der Uni­ver­si­tät Bam­berg unter­su­chen die Ein­stel­lun­gen der Bevöl­ke­rung zu Gewerk­schafts­for­de­run­gen nach Ver­kür­zung der Arbeits­zeit. Ergeb­nis: Mehr als zwei Drit­tel der Befrag­ten sind dafür.

Das The­ma der Ver­kür­zung der Arbeits­zeit ist in Deutsch­land in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ins Zen­trum der öffent­li­chen Debat­te gerückt, so die Uni­ver­si­tät Bam­berg in einer Mit­tei­lung. Ins­be­son­de­re Gewerk­schafts­for­de­run­gen hät­ten Reform­druck aus­ge­löst. Aktu­ell strei­ken etwa Lokführer:innen und Zugbegleiter:innen der Deut­schen Bahn neben höhe­ren Löh­nen auch für eine Reduk­ti­on ihrer regel­mä­ßi­gen Wochen­ar­beits­zeit. Doch wie steht die deut­sche Bevöl­ke­rung zu sol­chen Forderungen?

Auf­schluss dar­über kön­ne ein soge­nann­tes Impuls­pa­pier drei­er Bam­ber­ger Sozio­lo­gin­nen geben, das jetzt beim Deut­schen Insti­tut für Inter­dis­zi­pli­nä­re Sozi­al­po­li­tik­for­schung (DIFIS) erschie­nen ist. Dar­in unter­such­ten die Ein­stel­lung der Bevöl­ke­rung zu Gewerk­schafts­for­de­run­gen nach einer Ver­kür­zung der Arbeits­zeit anhand einer Tarif­for­de­rung der IG Metall. Die­se beinhal­te­te unter ande­rem einen indi­vi­du­el­len tarif­li­chen Anspruch auf eine befris­te­te Arbeits­zeit­ver­kür­zung sowie einen teil­wei­sen Lohn­aus­gleich durch die Arbeitgebenden.

Jun­ge Men­schen unter­stüt­zen Gewerk­schafts­for­de­rung mehr als ältere

Die aktu­el­len Ana­ly­sen basie­ren auf Daten des Ger­man Inter­net Panels (GIP) vom Juli 2018, die reprä­sen­ta­tiv für die deutsch­spra­chi­ge Bevöl­ke­rung in Pri­vat­haus­hal­ten sind. 2.426 Per­so­nen wur­den befragt.

Das zen­tra­le Ergeb­nis der Daten­ana­ly­se: Ins­ge­samt besteht in der Bevöl­ke­rung eine hohe Zustim­mung zu der Gewerk­schafts­for­de­rung nach Arbeits­zeit­ver­kür­zung mit par­ti­el­lem Lohn­aus­gleich. 61 Pro­zent der Befrag­ten drü­cken ihre Unter­stüt­zung aus.

„Beson­ders jun­ge Men­schen befür­wor­ten die For­de­rung der IG Metall“, sagt Prof. Dr. Kat­ja Möh­ring, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Sozio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. „Je höher das Alter der Befrag­ten, des­to mehr sinkt die Zustim­mung. Das deu­tet auf eine zuneh­men­de Bedeu­tung von indi­vi­du­el­len Ent­schei­dungs­mög­lich­kei­ten bei der Arbeits­zeit hin.“ Per­so­nen, die die For­de­rung unter­stüt­zen, zei­gen sich zudem durch­schnitt­lich unzu­frie­de­ner mit der Ver­ein­bar­keit von Beruf und Pri­vat­le­ben. Es bestehen laut den Wis­sen­schaft­le­rin­nen jedoch kei­ne wesent­li­chen Unter­schie­de zwi­schen Män­nern und Frau­en sowie zwi­schen Per­so­nen mit und ohne Kinder.

Drü­ber hin­aus wei­sen die Ergeb­nis­se dar­auf hin, dass tra­di­tio­nel­le Kon­flikt­li­ni­en bestehen. „Je höher die beruf­li­che Stel­lung und je höher das Ein­kom­men“, sagt Maxi­mi­lia­ne Rei­fen­scheid, wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Lehr­stuhl für Sozio­lo­gie, „des­to gerin­ger fällt die Unter­stüt­zung für die For­de­rung nach Arbeits­zeit­ver­kür­zung aus.“ Bei Per­so­nen ohne Füh­rungs­ver­ant­wor­tung liegt die Unter­stüt­zung höher als bei jenen in Manage­ment­po­si­tio­nen und unter Gewerk­schafts­mit­glie­dern fin­den sich mehr Unterstützer:innen als unter Selbstständigen.

Par­tei-Nei­gung spielt eine Rolle

Die Unter­stüt­zung der For­de­rung nach einem Recht auf Ver­kür­zung der Arbeits­zeit mit par­ti­el­lem Lohn­aus­gleich unter­schei­det sich auch nach Par­tei-Nei­gung. So fin­det die For­de­rung von 2018 bei Anhänger:innen der Grü­nen die größ­te Zustim­mung und erzielt auch bei den Anhän­ger­schaf­ten der SPD und der Lin­ken höhe­re Unter­stüt­zungs­wer­te. Die gerings­te Unter­stüt­zung drü­cken Anhänger:innen der FDP sowie jene der CDU aus.

In Bezug auf die aktu­el­len Aus­ein­an­der­set­zun­gen bei der Deut­schen Bahn sind vor allem drei Ergeb­nis­se her­vor­zu­he­ben. Die Unter­stüt­zung für die gewerk­schaft­li­che For­de­rung der IG Metall war 2018 beson­ders hoch bei Jün­ge­ren, bei Gewerk­schafts­mit­glie­dern sowie bei Per­so­nen, die mit den Ver­ein­bar­keits­mög­lich­kei­ten von Beruf und Pri­vat­le­ben unzu­frie­den sind. „Unse­re Ergeb­nis­se deu­ten dar­auf hin, dass die Gewerk­schaft durch die For­de­rung nach Arbeits­zeit­ver­kür­zung auch im aktu­el­len Fall einer­seits die Bin­dung zu bestehen­den Mit­glie­dern stär­ken, ande­rer­seits aber auch für neue Mit­glie­der unter jün­ge­ren Beschäf­tig­ten attrak­ti­ver wer­den kann“, schluss­fol­gert Kat­ja Möhring.

For­schungs­ver­bund zum Fami­li­en­le­ben in Bay­ern startet

Zum Janu­ar 2024 star­te­te der neue Baye­ri­sche For­schungs­ver­bund „Fami­li­en­le­ben in Bay­ern“. Die­ser soll gesell­schaft­li­chen Wan­del und sei­ne Wech­sel­wir­kun­gen mit Fami­li­en untersuchen.

Auf vier Jah­re ist der For­schungs­ver­bund „Fami­li­en­le­ben in Bay­ern – Empi­ri­sche Ein­sich­ten zu Trans­for­ma­tio­nen, Res­sour­cen und Aus­hand­lun­gen (For­Fa­mi­ly)” ange­legt und hat ein För­der­vo­lu­men von 3,6 Mil­lio­nen Euro. Die­ses stammt vom baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst.

Co-Spre­che­rin­nen des Ver­bunds sind Dr. Pau­la-Ire­ne Vil­la Bras­lavs­ky, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Sozio­lo­gie und Gen­der Stu­dies an der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen (LMU), und Dr. Rita Bra­ches-Chy­rek, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Sozi­al­päd­ago­gik an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg. „Im For­schungs­ver­bund wer­den die fami­lia­len Bear­bei­tungs­pro­zes­se in der Aus­ge­stal­tung von sozia­len Bezie­hun­gen sowie der Nut­zung von Res­sour­cen durch Fami­li­en in den Blick genom­men“, sagt Rita Bra­ches-Chy­rek. So soll zum Bei­spiel unter­sucht wer­den, wie per­sön­li­che und sozia­le Erfah­run­gen und Fähig­kei­ten den Fami­li­en­mit­glie­dern hel­fen, auf struk­tu­rel­le Anfor­de­run­gen wie stei­gen­de sozia­le Unge­rech­tig­keit oder die Ver­ein­bar­keit von Care-Arbeit und Beruf zu bewältigen.

„Das Leben von Fami­li­en ist in den ver­gan­ge­nen Jah­ren kom­ple­xer, viel­fäl­ti­ger und indi­vi­du­ell gestalt­ba­rer gewor­den“, sagt Pau­la-Ire­ne Vil­la Bras­lavs­ky. Zugleich sei­en fami­lia­le Struk­tu­ren sehr sta­bil und ent­fal­te­ten einen Eigen­sinn, der wie­der­um in die Gesell­schaft zurück­wirkt. Der Ver­bund „For­Fa­mi­ly“ soll empi­risch die­sen Wan­del erfor­schen und Anre­gun­gen für poli­ti­sches Han­deln entwickeln.

Dafür wol­len vier Uni­ver­si­tä­ten (Bam­berg, Erlan­gen-Nürn­berg, LMU und TU Mün­chen) und zwei Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten (Mün­chen und Lands­hut) sowie zwei außer­uni­ver­si­tä­ren For­schungs­in­sti­tu­tio­nen (Staats­in­sti­tut für Fami­li­en­for­schung an der Uni­ver­si­tät Bam­berg und Deut­sches Jugend­in­sti­tut) in Bay­ern gezielt Aspek­te des heu­ti­gen und ver­gan­ge­nen Fami­li­en­le­bens erfor­schen. Unter­sucht wer­den der gesell­schaft­li­che Wan­del und sei­ne Wech­sel­wir­kun­gen mit Fami­li­en. Dabei fra­gen die For­schen­den nach den struk­tu­rel­len Rah­men­be­din­gun­gen von Fami­li­en und den unter­schied­li­chen Res­sour­cen, auf die die­se zurück­grei­fen können.

Zudem sol­len Aus­hand­lungs­pro­zes­se inner­halb von Fami­li­en ana­ly­siert wer­den. Dabei legt die For­schung beson­de­rer Wert auf die mul­ti- und inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit. „Fami­li­en sind viel­di­men­sio­nal, zu ihrer Erfor­schung brau­chen wir des­halb mög­lichst vie­le ver­schie­de­ne Metho­den und dis­zi­pli­nä­re Bli­cke“, sagt Pau­la-Ire­ne Vil­la Braslavsky.

Zwei neue Pro­jek­te zum Fami­li­en­le­ben an der Uni­ver­si­tät Bamberg

Zwei der ins­ge­samt zehn Teil­pro­jek­te im For­schungs­ver­bund sind an der Uni­ver­si­tät Bam­berg ange­sie­delt. Sie erfor­schen unter ande­rem, wie Kin­der in fami­lia­len Pro­zes­sen mit­wir­ken oder vor wel­chen Her­aus­for­de­run­gen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen und Bera­tungs­stel­len bei der Arbeit mit geflüch­te­ten Fami­li­en ste­hen und wie sich die­se meis­tern lassen.

Rita Bra­ches-Chy­rek lei­tet das Pro­jekt „Pro­zes­se fami­lia­ler Kom­pli­zen­schaft und (un-)sichtbarer Ungleich­hei­ten. Kind­heit und Fami­li­en­le­ben (Kids­Com­pli­ci­ty)“. Gemein­sam mit ihrem Team unter­sucht sie, in wel­cher Wei­se Kin­der am Zustan­de­kom­men von Fami­li­en­struk­tu­ren betei­ligt sind. Dabei geht es unter ande­rem dar­um, wie Kin­der die typi­schen Abläu­fe im Fami­li­en­all­tag mit­ge­stal­ten, bei­spiels­wei­se wenn es dar­um geht, Ver­än­de­run­gen wie die Schei­dung der Eltern oder Belas­tun­gen wie Armut, Migra­ti­on oder Krank­heit zu bewältigen.

Prof. Dr. Hen­ri­et­te Engel­hardt-Wölf­ler von der Pro­fes­sur für Demo­gra­fie und Doris Lüken-Kla­ßen vom Staats­in­sti­tut für Fami­li­en­for­schung an der Uni­ver­si­tät Bam­berg lei­ten das Pro­jekt „Ankom­men. Fami­li­en­bil­dung und Bera­tung für geflüch­te­te Fami­li­en“. Mit­tels einer Längs­schnitt­stu­die ana­ly­sie­ren sie, wie Ein­rich­tun­gen der Sozia­len Arbeit auf die Zuwan­de­rung Geflüch­te­ter reagie­ren, vor wel­chen Her­aus­for­de­run­gen Fach­kräf­te ste­hen, und wie ein fried­li­ches Mit­ein­an­der und die Inte­gra­ti­on geflüch­te­ter Eltern und Kin­der nach­hal­tig geför­dert wer­den können.

Stu­die: Selbst­mit­ge­fühl als Schlüs­sel zur erfüll­ten Partnerschaft?

Eine Stu­die der Uni­ver­si­tät Bam­berg hat die Rol­le von Selbst­mit­ge­fühl in Bezie­hun­gen unter­sucht. Ergeb­nis: Selbst­mit­ge­fühl kann nicht nur die eige­ne Bezie­hungs­zu­frie­den­heit, son­dern auch die der Part­ne­rin oder des Part­ners posi­tiv beeinflussen.

Selbst­mit­ge­fühl kann einen posi­ti­ven Effekt auf die Qua­li­tät einer Bezie­hung haben. Das ist das zen­tra­le Ergeb­nis einer psy­cho­lo­gi­schen Stu­die der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg und der Mar­tin-Luther-Uni­ver­si­tät Hal­le-Wit­ten­berg (MLU). „Selbst­mit­ge­fühl bedeu­tet, dass Per­so­nen sich selbst gegen­über eine für­sorg­li­che, freund­li­che und acht­sa­me Ein­stel­lung haben – ins­be­son­de­re in Hin­blick auf eige­ne Unzu­läng­lich­kei­ten“, erläu­tert Dr. Robert Kör­ner, Erst­au­tor der Stu­die und wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter am Lehr­stuhl für Per­sön­lich­keits­psy­cho­lo­gie und Psy­cho­lo­gi­sche Dia­gnos­tik der Uni­ver­si­tät Bam­berg. „Zwei Men­schen pro­fi­tie­ren davon, wenn sie in der Lage sind, sich selbst gegen­über bei Unzu­läng­lich­kei­ten, Leid und Schmerz in der Bezie­hung mit­füh­lend zu reagie­ren. Auf die­se Wei­se kann nicht nur das eige­ne Lie­bes­le­ben auf­blü­hen, son­dern auch das des Part­ners oder der Part­ne­rin.“ Beson­ders Män­ner in hete­ro­se­xu­el­len Bezie­hun­gen wie­sen in der Unter­su­chung eine hohe Bezie­hungs­zu­frie­den­heit auf, wenn ihre Part­ne­rin inner­halb der Paar­be­zie­hung selbst­mit­füh­lend ist.

Das Paar im Fokus

Bis­her war laut Uni­ver­si­tät Bam­berg bereits bekannt, dass die Aus­prä­gung des Selbst­mit­ge­fühls Effek­te auf das per­sön­li­che Wohl­be­fin­den haben kann. Zudem kann es beein­flus­sen, wie Men­schen ihre roman­ti­schen Bezie­hun­gen erle­ben, wie zufrie­den sie in ihrer Bezie­hung sind und wie sie mit ihrer Part­ne­rin oder ihrem Part­ner inter­agie­ren. Dabei geht es zum Bei­spiel dar­um, wie sie Kon­flik­te lösen oder mit Eifer­sucht umgehen.

In der aktu­el­len Stu­die sind die For­schen­den einen Schritt wei­ter­ge­gan­gen, um einen tie­fe­ren Ein­blick in das Poten­ti­al von Selbst­mit­ge­fühl in Paar­be­zie­hun­gen zu gewin­nen. „Bis­her wur­den haupt­säch­lich Stu­di­en durch­ge­führt, die sich auf eine Per­son in der Bezie­hung bezie­hen. Wir haben bei­de Per­so­nen in der roman­ti­schen Bezie­hung befragt“, sagt Dr. Nan­cy Tand­ler, wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Insti­tut für Psy­cho­lo­gie der MLU.

Die For­schen­den ver­wen­de­ten dabei ein dif­fe­ren­zier­tes Mess­ver­fah­ren für die Bezie­hungs­zu­frie­den­heit, um ver­schie­de­ne Aspek­te roman­ti­scher Bezie­hun­gen berück­sich­ti­gen zu kön­nen. Die Fra­gen an die Test­per­so­nen dreh­ten sich dem­nach etwa dar­um, wie zufrie­den die­se mit der Sexua­li­tät in der Bezie­hung sind oder wel­ches lang­fris­ti­ge Poten­ti­al sie der Bezie­hung beimessen.

Zudem betrach­te­ten die For­schen­den den Zusam­men­hang auf einer bezie­hungs­spe­zi­fi­schen Ebe­ne. Dafür unter­such­ten sie nicht nur das indi­vi­du­el­le Selbst­mit­ge­fühl, son­dern auch das Selbst­mit­ge­fühl inner­halb der Bezie­hung. „Die­ser Ansatz trägt der Tat­sa­che Rech­nung, dass sich Men­schen in ver­schie­de­nen Lebens­be­rei­chen unter­schied­lich ver­hal­ten“, sagt Prof. Dr. Astrid Schütz, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Per­sön­lich­keits­psy­cho­lo­gie und Psy­cho­lo­gi­sche Dia­gnos­tik der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Zum Bei­spiel kön­ne es einen Unter­schied geben, wie selbst­mit­füh­lend eine Per­son nach einem Kon­flikt in einer Lie­bes­be­zie­hung ist und wie selbst­für­sorg­lich die Per­son nach einem Kon­flikt bei der Arbeit ist. Für die Stu­die befrag­ten die For­schen­den zwi­schen Janu­ar und Dezem­ber 2022 ins­ge­samt 209 deutsch­spra­chi­ge hete­ro­se­xu­el­le Paa­re in Form von Online-Fragebögen.

Ergeb­nis­se für Paar­the­ra­pien nützlich

„Neben den inhalt­li­chen Ergeb­nis­sen zie­hen wir den Schluss, dass es wich­tig ist, die Wech­sel­be­zie­hung zwi­schen den Bezie­hungs­part­ne­rin­nen und ‑part­nern zu berück­sich­ti­gen, um das vol­le Poten­ti­al des Selbst­mit­ge­fühls als Res­sour­ce für glück­li­che Bezie­hun­gen zu ver­ste­hen“, sagt Nan­cy Tand­ler. Wei­te­re For­schung sol­le vor allem auch gleich­ge­schlecht­li­che Bezie­hun­gen und Paa­re aus ande­ren Natio­nen berück­sich­ti­gen, da die Erwar­tun­gen an roman­ti­sche Bezie­hun­gen sich je nach Kul­tur, Bezie­hungs­mo­dell, Geschlecht- und Gen­der­rol­len unter­schei­den können.

Die Ergeb­nis­se der aktu­el­len Stu­die kön­nen laut den For­schen­den ins­be­son­de­re für Paar­the­ra­pien nütz­lich sein, da Selbst­mit­ge­fühl trai­niert wer­den kann. Bei einem Miss­erfolg oder dem Erle­ben einer per­sön­li­chen Unzu­läng­lich­keit könn­te man sich bei­spiels­wei­se fra­gen: Wie wür­de ich mich gegen­über einem Freund oder einer Freun­din ver­hal­ten, wenn er oder sie sich in so einer Situa­ti­on befin­den wür­de? Anschlie­ßend wen­det man die­se Art der Für­sor­ge auf sich selbst an.

Was ist los an der Uni­ver­si­tät Bamberg?

Sym­po­si­um zu Reli­gi­on in der Demo­kra­tie und Semesterabschlusskonzert

In der kom­men­den Woche bie­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg zwei Ver­an­stal­tun­gen an. Ein Sym­po­si­um geht dem demo­kra­ti­schen Poten­ti­al von Reli­gi­on nach und das Uni­ver­si­täts­or­ches­ter spielt sein Semesterabschlusskonzert.

In vie­len Regio­nen und Län­dern herr­schen anti­de­mo­kra­ti­sche, auto­kra­ti­sche, popu­lis­ti­sche Strö­mun­gen oder Regie­run­gen. In sei­nem Buch „Demo­kra­tie braucht Reli­gi­on“ greift der Sozio­lo­ge und Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Hart­mut Rosa sol­che Kri­sen­si­tua­tio­nen auf. Zwei Fra­gen beschäf­ti­gen ihn dar­in: War­um schei­nen west­li­che Demo­kra­tien der­zeit so erschöpft zu sein und wenig Strahl­kraft zu besit­zen? Und: Wel­ches Poten­ti­al hat Reli­gi­on in die­ser Kri­sen­si­tua­ti­on? Rosa über­sieht dabei kei­nes­wegs die Kon­flikt­po­ten­tia­le reli­giö­ser Welt­an­schau­un­gen. Zugleich ver­sucht er aber auch, die Poten­zia­le der Reli­gi­on für die Zukunft der Demo­kra­tien auszuloten.

Vom 25. bis 26. Janu­ar ver­an­stal­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg zum The­ma ein öffent­li­ches Sym­po­si­um (Hör­saal U2/00.25, An der Uni­ver­si­tät 2). Dort haben die Besucher:innen die Gele­gen­heit, unter­schied­li­che Fach­per­spek­ti­ven von Bam­ber­ger For­schen­den auf die Mate­rie ken­nen­zu­ler­nen und mit ihnen dar­über zu dis­ku­tie­ren. Hart­mut Rosa selbst hält am 26. Janu­ar einen Abendvortrag.

Einen Tag nach dem Sym­po­si­um (27. Janu­ar, 19 Uhr) spie­len der Uni­ver­si­täts­chor und das Uni­ver­si­täts­or­ches­ter ihr Semes­ter­ab­schluss­kon­zert. Im Joseph-Keil­berth-Saal der Kon­zert­hal­le ste­hen unter dem Mot­to „See­len­le­ben“ Stü­cke von Fran­cis Pou­lenc, Ser­gei Rach­ma­ni­now und Dmi­t­ri Schost­a­ko­witsch auf dem Pro­gramm. So wer­den „Sta­bat Mater FP 148“ von Pou­lenc, „Voca­li­se op. 34“ von Rach­ma­ni­now und Schost­a­ko­witschs ers­te Sym­pho­nie gespielt. Anna Nesy­ba über­nimmt die sopra­nis­ti­schen Tei­le, die Lei­tung hat Uni­ver­si­täts­mu­sik­di­rek­tor Wil­helm Schmidts inne.

Fina­le gegen Uni­ver­si­tät Erlangen-Nürnberg

Uni­ver­si­tät Bam­berg: Bas­ket­ball-Damen­mann­schaft gewinnt baye­ri­sche Hochschulmeisterschaft

Mit 47:34 hat die Bas­ket­ball-Damen­mann­schaft der Uni­ver­si­tät Bam­berg letz­te Woche die baye­ri­sche Hoch­schul­meis­ter­schaft gewon­nen. Im Fina­le setz­te sich das Team gegen die Aus­wahl der Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg durch.

Die Bas­ket­ball-Damen­mann­schaft der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg konn­te letz­ten Mitt­woch (6. Dezem­ber) einen Rie­sen­er­folg bei den baye­ri­schen Hoch­schul­meis­ter­schaf­ten in Pas­sau ein­fah­ren. Erst­mals ging der Titel des baye­ri­schen Meis­ters an das Team der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Im ers­ten Tur­nier-Spiel schlu­gen die Bam­ber­ge­rin­nen das Team aus Pas­sau deut­lich mit 61:15. Im zwei­ten Spiel wur­de es schwie­ri­ger. Letzt­lich gewann Bam­berg aber auch die Spie­le­rin­nen der Würz­bur­ger Uni­ver­si­tät deut­lich (50:38). Im Halb­fi­na­le ging es gegen die Regens­bur­ge­rin­nen, ein Spiel, das Bam­berg mit 60:33 gewann.

Im Fina­le trat die Bas­ket­ball-Damen­mann­schaft der Uni­ver­si­tät Bam­berg dann gegen das unter ande­rem mit zwei Natio­nal­spie­le­rin­nen stark besetz­te Team der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg an. Nach einem zwi­schen­zeit­li­chen 0:11-Rückstand konn­te das Bam­ber­ger Team das Spiel aber dre­hen und letzt­lich mit 47:34 für sich ent­schei­den. Damit hat sich die Mann­schaft von Coach Ste­fan Voll, Lei­ter des Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums, zusätz­lich für die Deut­schen Hoch­schul­meis­ter­schaf­ten im kom­men­den Jahr qua­li­fi­ziert. „Es war ein Sieg des Wil­lens und der Ein­stel­lung“, sag­te Voll nach dem Spiel.

Die Baye­ri­schen Hoch­schul­meis­ter­schaf­ten im Damen-Bas­ket­ball gibt es bereits seit 1978. Ins­ge­samt nah­men 2023 auf­grund der Wet­ter­ver­hält­nis­se nur sechs Mann­schaf­ten an den Meis­ter­schaf­ten teil, acht waren ursprüng­lich ange­mel­det. Bis­her hat­te noch nie ein Team der Uni­ver­si­tät Bam­berg gewon­nen und die­se Spie­le­rin­nen kön­nen sich nun baye­ri­sche Hoch­schul­meis­te­rin­nen nen­nen: Jana Barth, Pau­li­na Eichels­dör­fer, Patri­cia Gün­ther, Marie Kapp, Han­nah Kun­zen­dorf, Lucy Michel, Lucie Miku­l­o­va, Anna-Loui­se Rie­del, Ame­lie Rösch und Ste­pha­nie Sachnovski.

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