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Bamberg - Page 14

Kon­takt­lo­ser Weihwasserspender 

„Holy Drop“ im Bam­ber­ger Dom

Im Bam­ber­ger Dom müs­sen Besu­che­rin­nen und Besu­cher nicht mehr auf das Kreuz­zei­chen mit Weih­was­ser ver­zich­ten. An der Sakris­tei­pfor­te am für Got­tes­diens­te geöff­ne­ten West­ein­gang steht ab sofort ein berüh­rungs­lo­ser Weihwasserspender.

Wenn man die Hand unter den Hahn hält, wird auto­ma­tisch und kon­takt­los ein Trop­fen geweih­tes Was­ser gespen­det. „Der frei­ste­hen­de Hahn ist direkt am Weih­was­ser­be­cken auf­ge­stellt und unter­schei­det sich durch sein wer­ti­ges Design deut­lich von den Des­in­fek­ti­ons­mit­tel­spen­dern, sodass kei­ne Ver­wechs­lungs­ge­fahr besteht“, erläu­ter­te Bir­git Kast­ner, Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin für Kunst und Kul­tur im Ordi­na­ri­at. Wenn sich das Modell mit der Bezeich­nung „Holy Drop“ bewährt, sol­len die Spen­der an allen Ein­gän­gen auf­ge­stellt wer­den. Zu Beginn der Coro­na-Pan­de­mie waren in allen Kir­chen aus Infek­ti­ons­schutz­grün­den die Weih­was­ser­be­cken geleert worden.

Rück­bau und Sper­rung im Alten­bur­ger Wald durch das Forstamt 

Ille­ga­le Moun­tain­bike-Trails wer­den nicht geduldet

Die ille­gal ange­leg­ten Moun­tain­bike-Trails im Alten­bur­ger Wald wer­den zurück­ge­baut und blo­ckiert. Dar­auf weist die städ­ti­sche Forst­ver­wal­tung hin. Zudem wird durch Beschil­de­rung auf die Rechts­la­ge hin­ge­wie­sen, wonach das Quer­feld­ein­fah­ren und Fah­ren auf sol­chen Wegen mit dem Rad im Alten­bur­ger Wald nicht gedul­det und mit einem Buß­geld bis zu 1.500 Euro geahn­det wird.

Damit zieht die Forst­ver­wal­tung die Kon­se­quen­zen aus der nicht mehr trag­ba­ren Situa­ti­on an den Hän­gen unter­halb der Altenburg.

Zum Hin­ter­grund: Der Erho­lungs­druck auf Natur und Land­schaft hat in den letz­ten Jah­ren stark zuge­nom­men. Das Rad­fah­ren gilt heu­te als Sport­art mit hohem Erho­lungs­wert und ver­zeich­net nicht zuletzt durch die Coro­na-Pan­de­mie star­ke Zuwachs­ra­ten. Lei­der tre­ten durch die zuneh­men­de Frei­zeit­nut­zung und beson­ders durch das Moun­tain­bi­ken immer wie­der Kon­flikt­si­tua­tio­nen zwi­schen den Bikern und Grund­ei­gen­tü­mern, Kon­flik­te zwi­schen den Erho­lungs­su­chen­den unter­ein­an­der und Beein­träch­ti­gun­gen von Natur und Land­schaft auf. Beson­ders pro­ble­ma­tisch ist das zuneh­men­de Fah­ren abseits von geeig­ne­ten Wegen.


Quer­feld­ein­fah­ren im Wald ist gene­rell verboten

Die­se Ent­wick­lung ist auch im Alten­bur­ger Wald in Bam­berg zu ver­zeich­nen. Abseits des Wan­der­we­ges (Rin­ner­steig) gleicht der Alten­bur­ger Wald einem Hin­der­nis­par­cours: Zwi­schen den Bäu­men und auf schma­len, abschüs­si­gen Pfa­den haben sich ille­ga­le Moun­tain­bike-Trails ver­schie­dens­ter Schwie­rig­keits­gra­de ent­wi­ckelt. Zuletzt kam es dort zu einem Unfall auf einem ille­gal geschaf­fe­nen Pfad.

Das städ­ti­sche Forst­amt und das Kli­ma- und Umwelt­amt wei­sen des­halb dar­auf hin, dass Quer­feld­ein­fah­ren im Wald gemäß dem Baye­ri­schen Naturschutzgesetz(BayNatSchG) gene­rell ver­bo­ten ist. Viel­mehr ist das Rad­fah­ren im Wald nur auf Stra­ßen und geeig­ne­ten Wegen zuläs­sig. Die Moun­tain­bike-Trails im Alten­bur­ger Wald wur­den durch unrecht­mä­ßi­ges Quer­feld­ein­fah­ren geschaf­fen und stel­len kei­ne geeig­ne­ten Wege im Sin­ne des Baye­ri­schen Natur­schutz­ge­set­zes dar. Erschwe­rend kommt hin­zu, dass der Hügel, auf dem die Alten­burg erbaut ist, aus wech­seln­den Schich­ten von Ton und Sand­stein besteht. Die Böden sind des­halb äußerst rutsch­ge­fähr­det. Es besteht die Gefahr, dass durch das Befah­ren die Boden­ober­flä­che gelo­ckert und damit das Risi­ko von Boden­ab­trag gestei­gert wird.

Über­dies wur­den die Land­schafts­räu­me um die Alten­burg bereits 1976 als Schutz­ge­biet aus­ge­wie­sen. Durch die ille­ga­le Befah­rung der Wald­be­stän­de wird die beson­ders schüt­zens­wer­te Tier- und Pflan­zen­welt erheb­lich gestört und beschädigt.

An einer attrak­ti­ven Alter­na­ti­ve zum ille­ga­len Quer­feld­ein­fah­ren wird aktu­ell im Michels­ber­ger-Wald gear­bei­tet. Dort ent­steht in Abstim­mung mit einer Bam­ber­ger Moun­tain­bike­schu­le, den Baye­ri­schen Staats­fors­ten und der unte­ren Natur­schutz­be­hör­de der ers­te lega­le Moun­tain­bike-Trail im Stadt­ge­biet Bamberg.

Bam­ber­ger Genuss­land­schaft „Genuss­la“: Viel­falt, Regio­na­li­tät, Genuss

Mit über 120 regio­na­len Pro­du­zen­ten kuli­na­ri­scher Pro­duk­te trägt die Bam­ber­ger Regi­on zurecht den Namen „Genuss­land­schaft“. Die Regio­nal­kam­pa­gne von Stadt und Land­kreis Bam­berg setzt sich für die Stär­kung und den Erhalt die­ses reich­hal­ti­gen Ange­bots ein. Mit dem Pro­jekt „Genuss­la“ macht sich die Regi­on nun fit für die Zukunft.

„Genuss­la ist die Abkür­zung von Genuss­land­schaft, dahin­ter ver­birgt sich die Regio­nal­kam­pa­gne von Stadt und Land­kreis Bam­berg“, sagt Sil­ke Michel, Fach­be­reichs­lei­te­rin für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung des Land­krei­ses Bam­berg. „Die­se Kam­pa­gne exis­tiert seit 2004 und mitt­ler­wei­le haben sich über 120 Betrie­be dem Netz­werk angeschlossen.“

Obwohl die Bam­ber­ger Genuss­land­schaft in ihrer kuli­na­ri­schen Viel­falt und Reich­hal­tig­keit kei­nen Ver­gleich zu scheu­en braucht, ist es das Ziel von „Genuss­la“, die ange­schlos­se­nen Betrie­be und Erzeu­ger vor Ort noch wei­ter zu stär­ken, ihre Absatz­mög­lich­kei­ten zu erwei­tern und natür­lich noch wei­te­re Betrie­be für das Netz­werk zu gewinnen.

„Auch wur­de die Home­page der Regio­nal­kam­pa­gne modern und nut­zer­freund­lich gestal­tet“, sagt Frau Michel. „Vie­le neue Funk­tio­nen wur­den ein­ge­ar­bei­tet und auch die Such­funk­ti­on nach Spe­zia­li­tä­ten und Anbie­tern ist nun attrak­ti­ver gestal­tet. Wei­ter­hin wird es die Bro­schü­re „Essen und Trin­ken aus der Genuss­land­schaft Bam­berg“ und eine Genuss­kar­te geben. Auch hier sind die teil­neh­men­den Betrie­be der Genuss­land­schaft erfasst mit Adres­se, Pro­duk­ten, Öff­nungs­zei­ten und vie­len wei­te­ren Infos. Außer­dem ist der Genuss­tag eine gute Platt­form, regio­na­le Pro­duk­te zu pro­bie­ren und zu kaufen.“

Eine Bro­schü­re, die Über­blick ver­schafft über das Ange­bot der Genuss­land­schaft, erleich­tert den Zugang zur sel­ben, weiß Nico­las Lind­ner, der im Kli­ma- und Umwelt­amt der Stadt Bam­berg das Sach­ge­biet Nach­hal­tig­keit und Umwelt­schutz ver­ant­wor­tet – zeich­net sich die Genuss­land­schaft doch gera­de durch ihre Viel­falt an regio­na­len Spe­zia­li­tä­ten aus. „Wir haben noch den Bäcker um die Ecke, den Metz­ger in der Nähe und auch die Gärt­ner und vie­le wei­te­re Betrie­be, die uns mit hand­werk­lich her­ge­stell­ten, fri­schen und qua­li­ta­tiv guten Lebens­mit­teln ver­sor­gen. Die­se Betrie­be gilt es zu unter­stüt­zen. Und das kann jeder durch sein Kauf­ver­hal­ten tun!“

Eine Unter­stüt­zung, die sich auch bereits über­re­gio­nal bezahlt gemacht hat. „Stolz waren wir, dass beim 2. Spe­zia­li­tä­ten­wett­be­werb der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg vie­le Bam­ber­ger Pro­duk­te aus­ge­zeich­net wurden.“


Neue Optik für die Genusslandschaft

Die jüngs­ten Bemü­hun­gen, Bekannt­heit und Erfolg der Genuss­land­schaft zu stei­gern, erstre­cken sich auch auf ihr opti­sches Erschei­nungs­bild. So wur­de der Regio­nal­kam­pa­gne ein neu­er Name, neu­es Logo und eine neue Home­page spendiert.

„Nach so lan­ger Zeit der Regio­nal­kam­pa­gne“, sagt Sil­ke Michel, „woll­ten wir etwas Neu­es schaf­fen. Wir hat­ten die gan­zen Jah­re tol­le Pro­jek­te und konn­ten auch die Mit­glie­der­zahl von anfangs 20 auf nun 120 stei­gern. Aber es war an der Zeit, die Kam­pa­gne fit für die Zukunft zu machen. Ein neu­es, attrak­ti­ves und moder­nes Logo soll die Kam­pa­gne bekann­ter machen und mit einer nut­zer­freund­li­chen Home­page wol­len wir neue Inter­es­sier­te fin­den, vor allem jün­ge­re Leute.“

Die Gestal­tung des Logos und den Relaunch der Home­page über­nahm die Agen­tur Ada­lis aus Bam­berg. Frau Michel zeigt sich zufrie­den: „Das Design passt und man muss sagen, es ist dem Team von Ada­lis gelun­gen, moder­ne Grund­la­gen für die Kam­pa­gen zu ent­wer­fen. Wir freu­en uns nun auf die anste­hen­de Image­kam­pa­gne mit einer Pla­kat­wer­bung, Bus­wer­bung und vie­len wei­te­ren Aktio­nen, die Ende Okto­ber ange­lau­fen sind.“

Zufrie­de­ne Mit­glie­der von „Genuss­la“: Ilo­na Muni­que und Rein­hold Bur­ger von Bie­nen leben in Bam­berg. Foto: Agen­tur Adalis 

Die Neu­aus­rich­tung war indes schon län­ger Dis­kus­si­ons­the­ma im Team der Regiona­kam­pa­gne von Stadt und Land­kreis. „Aller­dings“, sagt Nico­las Lind­ner, „war es erst durch die Auf­nah­me der Regio­nal­kam­pa­gne in das För­der­pro­gramm „Regio­na­le Iden­ti­tät stär­ken“ vom Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Finan­zen und Hei­mat mög­lich. Wir sind sehr froh, dass wir durch das För­der­pro­gramm nun die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung bekom­men und so die Regio­na­li­tät bezie­hungs­wei­se die regio­na­len Betrie­be in Stadt und Land­kreis Bam­berg för­dern können.“


Nach­hal­tig­keit und Regionalität

Bei all der Neu­aus­rich­tung hat die Regio­nal­kam­pa­gne aber natür­lich nicht ihren Mar­ken­kern ver­ges­sen: Nach­hal­tig in der Regi­on pro­du­zier­te Genuss­wa­ren – ein Punkt, der Sil­ke Michel beson­ders unter Gesichts­punk­ten des Umwelt­schut­zes wich­tig ist: : „Regio­nal ein­zu­kau­fen dient nicht nur dazu, regio­na­le Betrie­be zu unter­stüt­zen, man kann durch den Ein­kauf vor Ort noch viel mehr Posi­ti­ves bewirken.

Auch Clau­dia Bau­er von Zim­mers Obst­gar­ten ist „Genussla“-Mitglied. Foto: Agen­tur Adalis

Die Umwelt wird geschont, da man bei­spiels­wei­se lan­ge Trans­port­we­ge redu­ziert. Außer­dem trägt regio­na­les Ein­kau­fen dazu bei, länd­li­che Struk­tu­ren zu erhal­ten. Und regio­nal ein­zu­kau­fen ver­hin­dert einen unnö­ti­gen Ver­pa­ckungs­auf­wand, was ein gro­ßes Plus ist beim The­ma Redu­zie­rung von Plas­tik. Wie man sieht, lohnt sich ein Ein­kauf bei unse­ren Betrie­ben in unse­rer Hei­mat dop­pelt und drei­fach, zudem sind die Pro­duk­te ein­fach fri­scher und wer­den mit viel Herz­blut tag­täg­lich hand­werk­lich produziert.“

Die Zukunft kann für die Regio­nal­kam­pa­gne und die Genuss­land­schaft „Genuss­la“ also kom­men. Sil­ke Michel und Nico­las Lind­ner hof­fen, dass sich wei­te­re Betrie­be dem Netz­werk anschlie­ßen, um gemein­sam die Genuss­land­schaft aus­zu­bau­en. Schwer ist es nicht: „Wenn sei­tens eines Anbie­ters Inter­es­se besteht, Mit­glied zu wer­den“, sagt Nico­las Lind­ner, „reicht ein Tele­fon­an­ruf beim Team der Regio­nal­kam­pa­gne oder eine Email an info@genussla.de und schon kann die Zusam­men­ar­beit für den Erhalt von regio­na­lem Genuss und ört­li­cher Viel­falt beginnen.“

Kolum­ne

Flo­ri­an Herrn­le­ben über Zweckentfremdungen

Jeden Monat das Glei­che. Wochen­lang bin ich am Über­le­gen, was ich den geneig­ten Stadt­echo-Lesern im nächs­ten Monat auf die Fuß­mat­te vor die Tür legen kann. Und Monat für Monat stol­pern – mal mehr, mal weni­ger öffent­lich­keits­wirk­sam – die Stadt­ver­wal­tung und ihre Obers­ten im letz­ten Moment kurz vor Redak­ti­ons­schluss über klei­ne, fie­se Pol­ler, die sich – im Unter­schied zu den Uns­ri­gen in der Sand­stra­ße zuver­läs­sig – unbe­merkt in den Weg gelif­tet haben. Da lässt sich unse­re Rat­haus­ober­schicht nicht lum­pen, auch auf unse­ren OB ist da Verlass.

In den ver­gan­ge­nen Tagen mach­te eine feh­len­de Unter­schrift unse­res Chef­un­ter­zeich­ners die Run­de. Wie (zufäl­lig, Zwin­kers­mi­ley ins Rat­haus) bekannt wur­de, bekam die Stadt vom Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­hof zum wie­der­hol­ten Male die Levi­ten gele­sen, weil man das Aus­fer­ti­gen von offi­zi­el­len Doku­men­ten eher ent­spannt ange­gan­gen war. “Da, druck des amoll aus! Des is etz unner Gesetz!” reicht halt vor Gericht nicht. Kon­kret ging es um die soge­nann­te Zweck­ent­frem­dungs­sat­zung, die man­gels kor­rek­ter Aus­fer­ti­gung für den Zeit­raum 2019/​2020 für unwirk­sam erklärt wurde.

Zweck­ent­frem­dungs­sat­zung? – Klingt erst­mal mit­tel­mä­ßig sper­rig, aber Insi­dern dürf­te bekannt sein, dass es sich dabei nicht um Rege­lun­gen zu Über­stun­den­pau­scha­len han­delt, die man – zweck­ent­frem­det – für recht­lich nicht mög­li­che Höher­grup­pie­run­gen ver­wen­den woll­te. Auch geht es nicht um ein Steh­ca­fé am Schön­leins­platz, das man – auch zweck­ent­frem­det – als Out­door-Sit­zungs­saal für die ganz wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen nutzt. Es sind auch nicht die AGB eines ehe­mals unab­hän­gi­gen Bam­ber­ger Face­book­por­tals, das man nun als SPD-Wer­be­platt­form missbraucht.

Nein, die in den letz­ten Tagen so oft erwähn­te “Zweck­ent­frem­dungs­sat­zung” soll die Situa­ti­on auf dem ange­spann­ten Immo­bi­li­en­markt in Bam­berg verbessern.

Weil in Bam­berg inzwi­schen 16 Qua­drat­me­ter-Wohn­klos für Stu­den­ten bekannt­lich ger­ne mal 1.600 Euro kalt pro Monat kos­ten und man mun­kelt, dass es Sinn macht, bereits mit dem Säug­ling bei einem Mak­ler vor­stel­lig zu wer­den, damit der ihn auf die War­te­lis­te für eine aus­rei­chend gro­ße Woh­nung zur Fami­li­en­grün­dung 25 Jah­re spä­ter setzt, hat die Stadt Bam­berg der Zweck­ent­frem­dung von Wohn­raum den Kampf ange­sagt: Kei­ne undis­ku­tier­te, “zweck­ent­frem­den­de” Umwand­lung in eine Gewer­be­im­mo­bi­lie, schon gar nicht in eine Ferienwohnung.

In mei­ner libe­ral-christ­lich-öko­lo­gisch-sozia­len Brust schla­gen meh­re­re Her­zen. Ist so viel Markt­ein­griff in Ord­nung? Feri­en­woh­nungs­be­trei­ber: Selbst schuld, Augen auf bei der Berufs­wahl? Darf man sehen­den Auges Immo­bi­li­en­prei­se bis auf Münch­ner Niveau stei­gen las­sen? Wel­cher Rat­haus­prä­mi­en­pre­mi­um soll sich das noch leis­ten kön­nen? Darf man den Innen­stadt­be­woh­nern Woche für Woche Hor­den von Tou­ris­ten durch die Vor­gär­ten jagen und ihnen gleich­zei­tig die Chan­ce neh­men, ein paar Euro dar­an mit­zu­ver­die­nen? Wer bezahlt denn die denk­mal­kon­for­me Restau­rie­rung des Sand­stein­so­ckels am Alt­bau, wenn der sich in Fol­ge der jah­re­lan­gen Pene­tra­ti­on durch Magen­säu­re und Bla­sen­in­halt zu zer­set­zen beginnt, weil man ein Sau­fe­vent nach dem ande­ren in der Innen­stadt fei­ern muss? Ist es sozi­al, den Markt zuse­hends ver­knap­pen zu las­sen, so dass Woh­nun­gen jen­seits der 100 Qua­drat­me­ter inzwi­schen so viel kos­ten wie ganz hin­ten im Land­kreis, Rich­tung Unter­fran­ken, Grund­stü­cke mit 10.000 Qua­drat­me­ter samt Haus? Letz­te Fra­ge: Darf die Stadt auf pri­va­te Immo­bi­li­en­be­sit­zer zei­gen, wenn sie in den letz­ten – sagen wir – 15 Jah­ren unter SPD-Regent­schaft am Chef­ses­sel genau wie vie­le Sozi­al­woh­nun­gen durch ihre Töch­ter hat bau­en lassen?

Die ers­te, stüm­per­haf­te Aus­fer­ti­gung der Zweck­ent­frem­dungs­sat­zung flog der Stadt schon um die Ohren. Ob der zwei­te Ver­such erfolg­rei­cher war, wer­den wohl wie­der Gerich­te ent­schei­den. Aber zum Glück ist die Stadt­flucht ja bereits in vol­lem Gan­ge, da sind sich vie­le Exper­ten einig. Auch Bam­bergs Ein­woh­ner­zah­len wer­den wohl in die­sem Jahr zum zwei­ten Mal sin­ken. Viel­leicht brau­chen wir die Zweck­ent­frem­dungs­sat­zung bald gar nicht mehr und wir haben dann eine zweck­ent­frem­de­te, aber immer­hin unter­schrie­be­ne Zweck­ent­frem­dungs­sat­zung. Juhu!

Grü­ne schla­gen inten­si­ve Poli­zei­kon­trol­len gegen Auto­po­sing vor

Ille­ga­les Tuning, Lärm-Prot­zen und über­höh­te Geschwin­dig­keit sol­len stär­ker als bis­her geahn­det werden

Dass immer mehr soge­nann­te Auto­po­ser mit getun­ten Fahr­zeu­gen durch die Stadt röh­ren und absicht­lich Anwoh­nen­de durch Motor­heu­len beläs­ti­gen, ist für die Bam­ber­ger Grü­nen nicht län­ger hin­nehm­bar. Sie for­dern daher die Poli­zei auf, effek­tiv und mit Nach­druck dage­gen vor­zu­ge­hen, da die Zustän­dig­keit für die Kon­trol­le des flie­ßen­den Ver­kehrs bei der Poli­zei liege.

„Das Pro­blem nimmt lei­der zu“, weiß Grü­nen-Stadt­rat Chris­ti­an Hader aus vie­len Beschwer­den von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern. „Des­halb muss die Poli­zei jetzt reagie­ren und durch­grei­fen.“ Gesetz­li­che Hand­ha­be sei vor­han­den, gera­de auch durch neue Vor­schrif­ten in der novel­lier­ten Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung StVO. Er for­dert daher Geschwin­dig­keits­kon­trol­len, Lärm­mes­sun­gen oder tech­ni­sche Kon­trol­len bei Ver­dacht auf unzu­läs­sig getun­te Autos – und dann die ent­spre­chen­den Sank­tio­nen, Buß­gel­der und so weiter.

Den dafür nöti­gen Auf­wand müs­se die Poli­zei im Inter­es­se der öffent­li­chen Sicher­heit erbrin­gen, so Hader. „Den Ver­weis auf Per­so­nal­man­gel kön­nen wir an die­ser Stel­le nicht akzep­tie­ren. Wenn mit Gegen­maß­nah­men noch län­ger gewar­tet wird, dann wird sich das Pro­blem aus­wach­sen. Aber bei der Per­so­nal­aus­stat­tung ist natür­lich auch der Frei­staat Bay­ern gefragt, der die poli­zei­li­che Hoheit hat.“ Die Stadt füh­re zwar auch selbst kom­mu­na­le Geschwin­dig­keits­über­wa­chung durch. Dem sei­en aber Gren­zen gesetzt, da die Stadt nur an sen­si­blen Stel­len wie etwa Unfall­schwer­punk­ten oder in der Nähe von Schu­len und Kin­der­gär­ten aktiv wer­den kön­ne. „Die Stadt kann immer nur ergän­zend zur Poli­zei han­deln“, erklärt Hader.

Sein Frak­ti­ons­kol­le­ge Andre­as Eichen­se­her schlägt kon­zer­tier­te Aktio­nen vor, wie es sie in ande­ren Städ­ten bereits gab, bei­spiels­wei­se in Regens­burg. Dort wur­den zeit­gleich an meh­re­ren Stel­len in der Stadt Kon­trol­len durch­ge­führt und so auch die öffent­li­che Auf­merk­sam­keit auf die­ses Pro­blem gelenkt. Die flä­chen­de­cken­de Sank­tio­nie­rung von Fehl­ver­hal­ten soll auf­klä­ren und abschre­cken zugleich.

Dem stimmt auch Grü­nen-Stadt­rä­tin Karin Ein­wag zu: „Auto­po­sing ist nicht nur ein Pro­blem in der Innen­stadt, son­dern auch in Bam­berg-Ost und ande­ren Stadt­tei­len.“ Gefähr­li­che Auto­rennen am Ber­li­ner Ring sei­en kei­ne Sel­ten­heit mehr. „Wir müs­sen Beläs­ti­gun­gen und Sicher­heit in der gan­zen Stadt im Blick haben.“

Trend­aus­wer­tung IHK-Gre­mi­um Bamberg

Bam­ber­ger Wirt­schaft zeigt sich deut­lich erholt

Die Unter­neh­men aus Stadt und Land­kreis Bam­berg schei­nen sich auf brei­ter Basis zu erho­len. Das zeigt die Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, bei der wie­der mehr befrag­te Unter­neh­men von einer guten Geschäfts­la­ge berichten.

Der Sal­do schwenkt wie­der in den posi­ti­ven Bereich und auch die Erwar­tun­gen an die Geschäfts­ent­wick­lung der nächs­ten zwölf Mona­te sind posi­ti­ver als zuletzt. „Die Geschäfts­la­ge in der Bam­ber­ger Wirt­schaft hat sich über den Som­mer deut­lich ver­bes­sert. Es bleibt zu hof­fen, dass die viel­schich­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, die vor uns lie­gen, nicht zur Wachs­tums­brem­se wer­den“, so IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and, die auch Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg ist. Vor allem auf­grund der deut­lich bes­se­ren Lage­be­ur­tei­lung macht der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex für den Raum Bam­berg einen Sprung um 30 Zäh­ler und liegt nun bei 122 Punkten.

Zum Start in den Herbst könn­ten in der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg Früh­lings­ge­füh­le herr­schen. Die Geschäfts­la­ge jeden­falls wird deut­lich bes­ser bewer­tet. Über den Som­mer konn­te der Geschäfts­be­trieb wei­test­ge­hend ohne Coro­na-Ein­schrän­kun­gen durch­ge­führt wer­den. Nahe­zu die Hälf­te aller Befrag­ten (49 Pro­zent) bewer­tet ihre aktu­el­le Situa­ti­on gut. 38 Pro­zent stu­fen ihre Lage als befrie­di­gend ein, nur 13 Pro­zent der befrag­ten Fir­men nen­nen die aktu­el­le Geschäfts­la­ge schlecht. Basis die­ser guten Bewer­tung sind die Umsatz­zu­wäch­se, die vie­le Betrie­be im Inland wie im inter­na­tio­na­len Geschäfts­ver­kehr erzie­len konn­ten. Und so steigt auch die Kapa­zi­täts­aus­las­tung bei vie­len Fir­men wie­der in den befrie­di­gen­den bzw. guten Bereich. „Über die Som­mer­mo­na­te hat sich die Lage bei vie­len von Coro­na-Beschrän­kun­gen betrof­fe­nen Unter­neh­men in Stadt und Land­kreis Bam­berg ver­bes­sert. Zudem läuft der inter­na­tio­na­le Han­del wie­der an. Wir sind ein Stück­weit zur Nor­ma­li­tät zurück­ge­kehrt“, freut sich Weigand.


Ver­hal­te­ner Opti­mis­mus in der Bam­ber­ger Wirtschaft

Der Blick in die Zukunft indes hellt sich zwar etwas auf, bleibt aber ver­hal­ten. 32 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer rech­nen in den kom­men­den 12 Mona­ten mit einer wei­te­ren Ver­bes­se­rung der Geschäfts­la­ge. Eine Ver­schlech­te­rung der aktu­el­len Lage erwar­ten 22 Pro­zent, 46 Pro­zent rech­nen nicht mit nen­nens­wer­ten Ver­än­de­run­gen. Damit ver­lässt die Pro­gno­se im Sal­do den nega­ti­ven Bereich. Hoff­nung setzt man vor allem auf eine posi­ti­ve Umsatz­ent­wick­lung im Inlands­ge­schäft, doch auch auf den inter­na­tio­na­len Märk­ten erwar­ten die Unter­neh­men im Sal­do leich­te Umsatz­zu­wäch­se. „Die Stim­mung in den Unter­neh­men ist gut. Man hofft auf das Ende der Pan­de­mie und sta­bi­le Geschäf­te. Aller­dings kön­nen ganz unter­schied­li­che Risi­ken die­se Auf­wärts­ent­wick­lung brem­sen, wie feh­len­de Fach­kräf­te, Pro­ble­me in den Lie­fer­ket­ten oder stei­gen­de Ener­gie­prei­se“, so Weigand.


Wirt­schaft will wei­ter wachsen

Lässt man die letz­ten Mona­te der Coro­na Pan­de­mie unbe­rück­sich­tigt, so ist die Wirt­schaft am Stand­ort Bam­berg in den letz­ten Jah­ren ste­tig gewach­sen. Unter­neh­men haben in ihre Stand­or­te inves­tiert und neue Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ein­ge­stellt. Geht es nach den befrag­ten Betrie­ben, soll die­se posi­ti­ve Ent­wick­lung in den kom­men­den Mona­ten wie­der auf­ge­nom­men wer­den. Sowohl bei den Inves­ti­tio­nen als auch bei der Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung sind Zuwäch­se geplant. „Die Her­aus­for­de­rung für vie­le Fir­men in der Regi­on ist, die drin­gend benö­tig­ten Arbeits- und Fach­kräf­te zu fin­den und zu gewin­nen. Dabei kommt neben der Aus- und Wei­ter­bil­dung der eige­nen Beleg­schaft auch der Anwer­bung von neu­en Fach­kräf­ten aus dem In- und Aus­land eine zuneh­men­de Bedeu­tung zu“, so die IHK-Präsidentin.

Applaus für die Feuerwehr

„Bam­berg on tour“ stat­te­te unter ande­rem der Stän­di­gen Wache einen Besuch ab

„Bam­berg on tour“, die Radel­tour von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zusam­men mit der Stadt­spit­ze, nimmt für sich in Anspruch, exklu­si­ve Ein­bli­cke in Bam­ber­ger Insti­tu­tio­nen zu geben. Die beka­men die etwa 30 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Tour am Sonn­tag zum The­ma Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr reichlich.

Die Stän­di­ge Wache am Mar­ga­re­ten­damm, die in die­sem Jahr 75. Geburts­tag fei­ert, hat­te gar eine Ein­satz­übung vor­be­rei­tet: Um zu zei­gen, wie minu­ti­ös die Abläu­fe im Ernst­fall inein­an­der­grei­fen, wur­de ein Zim­mer­brand mit star­ker Rauch­ent­wick­lung und die Ret­tung von zwei Bewoh­nern per Dreh­lei­ter und mit­tels Flucht­hau­be simuliert.

Nach der Begrü­ßung durch Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Stadt­brand­rat Flo­ri­an Kai­ser am Max­platz war der Heu­markt die ers­te Sta­ti­on. Ein guter Platz für Geschichte(n): Nach der Grün­dung der Feu­er­wehr 1860 in der Gast­stät­te „Peli­kan“, übri­gens bei gleich­zei­ti­ger Grün­dung des Turn­ver­eins 1860 Bam­berg e.V., war hier, von 1946 bis zum Umzug an den Mar­ga­re­ten­damm 1981, die Stän­di­ge Wache unter­ge­bracht, erläu­ter­te der Fach­be­reichs­lei­ter für die Öffent­lich­keits­ar­beit, Alex­an­der Ohme. Andre­as Seh­rig, Lei­ter des Amtes für Brand und Kata­stro­phen­schutz, hat­te dazu zwei Zeit­zeu­gen mit­ge­bracht: Gün­ther Schulz und Her­bert Hain wuss­ten noch aus eige­ner Anschau­ung, dass über dem Fuhr­park die Wach­räu­me und dahin­ter­lie­gend die Werk­stät­ten unter­ge­bracht waren. Der Bur­ger­sturm dien­te dazu, Schläu­che zum Trock­nen auf­zu­hän­gen – ein Dienst, mit dem ger­ne die­je­ni­gen beauf­tragt wur­den, die durch häu­fi­ge Wirts­haus­be­su­che von sich reden mach­ten. Üblich war es, zu Ein­sät­zen in den Land­kreis aus­zu­rü­cken. Der Fuhr­park war von einer Güte, die im Land­kreis meist sei­nes­glei­chen such­te, des­halb war die Bam­ber­ger Wehr ein gern ange­for­der­ter Part­ner. Die Anfor­de­rung in der Stän­di­gen Wache am Mar­ga­re­ten­damm, dass jeder jedes Fahr­zeug des umfang­rei­chen Fuhr­parks ein­zu­set­zen weiß, galt am Heu­markt noch nicht, vor­herr­schend war also Spe­zia­lis­ten­tum für jede Fahr­zeug­gat­tung. Eine klei­ne Foto­ga­le­rie aus den Bestän­den des Stadt­ar­chivs, ange­bracht an den Fens­tern des heu­ti­gen Semi­nar­raums am Heu­markt, gibt einen Ein­druck von den dama­li­gen Ver­hält­nis­sen; sie wird noch eine Wei­le zu sehen sein.


Etwa 900 Ein­sät­ze im Jahr

Nach dem Baye­ri­schen Feu­er­wehr­ge­setz stel­len in Städ­ten über 100.000 Ein­woh­ner Berufs­feu­er­weh­ren den Brand­schutz sicher, in Städ­ten unter 100.000 Ein­woh­nern wie Bam­berg sind Frei­wil­li­ge Feu­er­weh­ren mit Stän­di­gen Wachen im Ein­satz. In der Stän­di­gen Wache am Mar­ga­re­ten­damm ste­hen Feu­er­wehr­be­am­te der Stadt Bam­berg im 24 Stun­den-Dienst zu je drei Wach­ab­tei­lun­gen min­des­tens in Staf­fel­stär­ke + 1 (sie­ben Feu­er­wehr­leu­te) bereit, um schnell auf unter­schied­li­che Gefah­ren reagie­ren zu kön­nen. Wie schnell, davon konn­ten sich die Rad­le­rin­nen und Rad­ler ein Bild anhand einer Schau­übung machen. Die Stän­di­ge Wache simu­lier­te einen Zim­mer­brand. Die Demons­tra­ti­on des bis in die kleins­ten Details vor­be­rei­te­ten Ablaufs für den Ernst­fall – von der Alarm­ge­bung über das Hin­ab der Feu­er­wehr­män­ner per Rutsch­stan­ge bis zum Start der Ein­satz­fahr­zeu­ge mit Blau­licht und der dar­auf­fol­gen­den Ret­tungs­ak­ti­on – zeig­te, wie flott und effek­tiv die Stän­di­ge Wache reagiert, was von den „Bam­berg on tour“-Teilnehmerinnen und Teil­neh­mern mit reich­lich Bei­fall bedacht wur­de. Dass es bei Tro­cken­übun­gen nicht bleibt, zeigt der Blick in die Sta­tis­tik: Im Durch­schnitt etwa 900 mal im Jahr rückt die Feu­er­wehr Bam­berg zu Ein­sät­zen aus. Am Ende der Visi­te nutz­ten die Gäs­te die Gele­gen­heit, die Feu­er­wehr­män­ner mit Fra­gen zu ihrer Arbeit und diver­sen Gerät­schaf­ten zu löchern sowie die neus­ten Anschaf­fun­gen, einen Rüst­wa­gen und den Gerä­te­wa­gen Gefahr­gut, zu begutachten.

Das Bild vom rei­nen Män­ner­be­trieb herrscht vor, aber es stimmt nicht: Es gibt, wenn auch in über­schau­ba­rer Anzahl, durch­aus Frau­en, die das Ehren­amt aus­üben; Ten­denz stei­gend. Dem wird natür­lich im neus­ten Gerä­te­haus der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr am Och­sen­an­ger Rech­nung getra­gen. Unter­ge­bracht ist, aller­dings im klei­ne­ren Maß­stab als das Pen­dant für die Kame­ra­den, eine schi­cke Umklei­de für die Feu­er­wehr­frau­en. Davon und von den übri­gen Räum­lich­kei­ten am Stand­ort der Lösch­grup­pe 56 Gau­stadt-Micha­els­berg konn­ten sich die Rad­le­rin­nen und Rad­ler im Rah­men von Füh­run­gen ein Bild machen. Zuvor gab Lösch­grup­pen­füh­rer Wer­ner Stoll­ber­ger einen Ein­blick in die Tätig­keits­be­rei­che: Dank der spe­zi­el­len Aus­bil­dung zur Ölscha­dens­be­kämp­fung, der so genann­ten Ölwehr, war die Lösch­grup­pe beim Ein­satz der Feu­er­weh­ren aus der Regi­on im Ahrtal mit dabei, bei dem 400.000 Liter Heiz­öl­ge­misch aus den Kel­lern gepumpt wur­den. Wei­te­res Prunk­stück ist ein Schlauch­wa­gen, vor­ge­stellt vom stell­ver­tre­ten­den Lösch­grup­pen­füh­rer Alex­an­der Ohme. Die­ser erlaubt es, Schläu­che auf eine Län­ge bis zu zwei Kilo­me­tern zu ver­le­gen, was bei Brän­den etwa in Wäl­dern durch­aus gebo­ten sein kann. Neben die­sem ver­fügt die Lösch­grup­pe über zwei wei­te­re Lösch­grup­pen­fahr­zeu­ge, die stell­ver­tre­ten­der Lösch­grup­pen­füh­rer Hein­rich Pfis­ter präsentierte.

Wer jetzt Lust auf „Bam­berg on tour“ ver­spürt, bekommt 2022 reich­lich Gele­gen­heit dazu. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke kün­dig­te sechs wei­te­re Tou­ren zu unter­schied­li­chen The­men ab März an.

Freak City Bam­berg e.V.

Mit der Nach­wuchs-WG zurück zu alter Stärke

Vor fast zehn Jah­ren ent­stand die Idee, talen­tier­te Korb­jä­ger in einer Bas­ket­ball-Nach­wuchs-WG ent­wi­ckeln zu las­sen, mensch­lich wie sport­lich. Die WG im Auf­see­sia­num errang in der Tat gro­ße Erfol­ge und soll nun – ver­zahnt im Ver­ein, des­sen Name vor weni­gen Wochen im Ver­eins­re­gis­ter zu „Freak City Bam­berg e.V.“ abge­än­dert wur­de – zu alter Stär­ke zurück­fin­den, inhalt­lich neu kon­zi­piert und mit Ver­än­de­run­gen im per­so­nel­len Bereich.

Bro­se-Nach­wuchs­ko­or­di­na­tor Wolf­gang Heyder bau­te weit über ein hal­bes Jahr um. Nein, nicht sein Eigen­heim in Lit­zen­dorf oder die Büro­räu­me „sei­nes“ Ver­an­stal­tungs­ser­vice, son­dern in einer Mul­de zwi­schen Dom­berg und Micha­els­berg, und das noch in einem Bau­werk, das seit 1738 in Bam­berg Geschich­te geschrie­ben hat.

Der Erbau­er von „Freak City“ besaß vor fast zehn Jah­ren die glor­rei­che Idee, hoch talen­tier­te Korb­jä­ger in einer Bas­ket­ball-WG ent­wi­ckeln zu las­sen, mensch­lich und auch sport­lich. Kurz­um: Gemeint ist das Auf­see­sia­num mit Tages- und Inter­nats­schü­lern als Wohn­raum und bes­ten Vor­aus­set­zun­gen, in der ange­schlos­se­nen Hal­le samt Kraft­raum Leis­tungs­sport auf höchs­tem Niveau betrei­ben zu kön­nen. Die WG im „Auf­sees“, das fil­misch im Käst­ner-Klas­si­ker „Das flie­gen­de Klas­sen­zim­mer“ (1973) mit Joa­chim Fuchs­ber­ger ver­ewigt ist, ist das „Baby“ von Wolf­gang Heyder, das gro­ße Erfol­ge auf­wei­sen kann, aber in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit etwas ver­nach­läs­sigt wur­de und nun zu alter Stär­ke zurück­fin­den soll. Ein Umbau also nicht mit bau­li­chen Ver­än­de­run­gen, son­dern inhalt­lich neu kon­zi­piert und mit vie­len Ver­än­de­run­gen im per­so­nel­len Bereich. Das Auf­see­sia­num 2021 soll der Beginn eines Erfolgs­ka­pi­tels wer­den und an Final Four-Teil­nah­men und Titel­ge­win­ne ver­gan­ge­ner Jah­re anknüpfen.

Wie erfolg­reich WG-Akteu­re waren, davon geben Jubel-Pos­ter im gesam­ten Flur ein Bild ab. Und als Krö­nung im XXL-For­mat über dem Schreib­tisch des neu­en WG-Chefs Vic­tor Löb­bert ein Jubel-Foto mit Leon Krat­zer (jetzt Tele­kom Bas­kets Bonn) und Andi Obst (FC Bay­ern Mün­chen). Die bei­den BBL- und Natio­nal­spie­ler – Letzt­ge­nann­ter gehör­te zum DBB Olym­pia-Team in Tokio – bil­den zusam­men mit Johan­nes Thie­mann (Alba Ber­lin) – eben­falls Olym­pio­ni­ke – ein Trio, das sei­ne Wur­zeln in der Bro­se-WG hat. Arnol­das Kul­bo­ka, Kay Bruhn­ke und ganz aktu­ell Eli­as Bag­get­te, der nach sei­nem Schul­ab­schluss der WG „ent­schlüpft“ ist, sind wei­te­re Mark­stei­ne die­ser Kon­stel­la­ti­on, die bun­des­weit zu den Füh­ren­den gehört.


Ver­än­de­run­gen bele­ben das „Auf­sees“ wieder

Nichts­des­to­trotz genügt es nicht, sich auf die­sen Lor­bee­ren aus­zu­ru­hen und in der Ver­gan­gen­heit zu schwel­gen. Nur eine Neu­struk­tu­rie­rung und die Blick­rich­tung Zukunft brin­gen den Bam­ber­ger Bas­ket­ball­sport vor­an. Genau dies erkann­te Heyder und inves­tier­te Hun­der­te von Stun­den, Tau­sen­de von Kilo­me­tern sowie unzäh­li­ge digi­ta­le Kon­tak­te und Video­kon­fe­ren­zen. Das „Auf­sees“ muss­te wie­der­be­lebt werden.

Neben der not­wen­di­gen Ver­än­de­rung an der WG-Spit­ze – Chris Seel ver­än­der­te sich beruf­lich – dreh­te Heyder buch­stäb­lich jeden Stein um. „Der bas­ket­bal­le­ri­sche Umbruch war kom­plett. Bis auf einen Spie­ler kamen aus­schließ­lich Neue, bei denen sehr gro­ßer Wert auf das vor­han­de­ne Talent gelegt wur­de. Da auch schon 14-Jäh­ri­ge dabei sind, ist dies schon eine span­nen­de Sache, wie sich alles ent­wi­ckelt. Das weiß man nie, auch wenn wir gut bestückt sind. Zusätz­lich haben wir außer­halb eine WG instal­liert, die aus dem Inter­nat kommt“, berich­tet der „Macher“ und „Bau­herr“ mit gro­ßer Vorfreude.

Heyder weiß auch, dass die Jugend-För­de­rung nicht zu auf­see­slas­tig sein darf. „Wir för­dern natür­lich auch vie­le Bam­ber­ger Spie­ler per­sön­lich, die zuhau­se woh­nen. Auch müs­sen wir weit unten anfan­gen, sprich im Mini-Bereich und der U13/​14. Sicher haben wir mit der Neu­aus­rich­tung einen Schritt nach vor­ne gemacht, han­deln statt ver­wal­ten ist ange­sagt. Anders als in der Ver­gan­gen­heit legen wir gro­ßen Wert auf jun­ge deut­sche Spie­ler.“ Die Vor­aus­set­zun­gen sind güns­tig: Nach der schu­li­schen Bil­dung ist zwi­schen 15 Uhr und 17.30 Uhr in der Regel Indi­vi­du­al­trai­ning ange­sagt mit den neu­en Coa­ches Gabri­el Strack, der aus Düs­sel­dorf kam, und dem aus Würz­burg gekom­me­nen Jan Schrö­der sowie zusätz­lich zwei­mal in der Woche mit Ste­fan Wei­ßen­böck. Am Abend folgt dann das Team­trai­ning der JBBL, NBBL, ProB, oder Regio­nal­li­ga. Dop­pel­ein­sät­ze am Wochen­en­de dürf­ten da zur Regel werden.

Offi­zi­ell ver­zahnt ist das Jugend­kon­zept im „e.V.“, des­sen Name vor Wochen im Ver­eins­re­gis­ter zu „Freak City Bam­berg e.V.“ abge­än­dert wur­de. „Es lebt finan­zi­ell natür­lich von der GmbH, das Inter­nats­the­ma kos­tet Geld. Vie­le Anfor­de­run­gen kom­men auch von der Liga, das fängt schon bei drei haupt­amt­li­chen Trai­nern an“, so Heyder, der das Gesamt­pa­ket Jugend mit einem „höhe­ren sechs­stel­li­gen Betrag“ bestätigt.


Löb­bert folgt auf „Insti­tu­ti­on“ Seel

Die aus­füh­ren­de Hand der Heyder-Ideen ist seit eini­gen Wochen der 26-jäh­ri­ge Vic­tor Löb­bert aus Bad Soden-Sal­müns­ter. Der frü­he­re Hob­by-Bas­ket­bal­ler und FSJ-ler im Brei­ten­sport­be­reich besitzt einen Stu­di­en­ab­schluss in Päd­ago­gik und Sport­di­dak­tik. Mehr oder weni­ger zufäl­lig kam er über Umwe­ge an das Brose-Jobangebot.

Nicht nur die Spie­ler nut­zen den Kraft­raum, auch Vic­tor Löb­bert will fit bleiben

Als er dabei den Namen Sebas­ti­an Böhn­lein – seit die­sem Jahr 1. Vor­sit­zen­der des „e.V.“ – ent­deck­te, erkann­te er die­sen von einem Uni-Seminar.

Von da an ging alles ruck­zuck, Löb­bert bewarb sich im Juni – „ich woll­te unbe­dingt die­se Stel­le, da will ich dabei sein“ – und nach dem Bewer­bungs­ge­spräch hat­te er auch ein „gutes Gefühl.“

Der Fokus des Neu­en auf der „Aufsees“-Kommandobrücke ist ganz klar nicht auf den Sport selbst gerich­tet: „Ich sehe mich als Mit­tels­mann zwi­schen Schu­le, Bas­ket­ball und Eltern. Ich will die Jungs auf­fan­gen, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie sol­len sich hier wie zuhau­se füh­len, eine Art Wohl­fühl­oa­se schaf­fen. Ich sehe da die sport­li­che Päd­ago­gik als mei­ne Haupt­auf­ga­be, es geht ja nicht um eine WG, in der sozia­le Ernst­fäl­le zu lösen sind.“

Der Über­gang Seel/​Löbbert ver­lief rei­bungs­los. „Chris war ja eine Insti­tu­ti­on; er hat mir drei Tage lang die Abläu­fe gezeigt und Tipps gege­ben. Alles bes­tens!“ Löb­bert reis­te bereits Anfang August nach Bam­berg, um sich ein­zu­le­ben. Die WG füll­te sich dann bis zum letz­ten August-Wochen­en­de und das Indi­vi­du­al­trai­ning star­te­te dann Mit­te Sep­tem­ber mit dem ers­ten Schul­tag. Zur Inter­nats­be­treu­ung gehört auch der Ein­kauf für die „Frei­zeit“, sprich dem Wochen­en­de, wenn es kei­ne Inter­nats­be­treu­ung gibt. „Das ist eine grö­ße­re Akti­on; drei, vier Ein­kauf­wä­gen sind da schnell voll. Essens­wün­sche darf man da natür­lich auch äußern. Es wird gekocht, aber auch gegrillt“, beschreibt der Päd­ago­ge, des­sen Auf­ga­ben sehr viel­fäl­tig sind. Wäh­rend Heyder mit den Trai­nern das Sport­li­che im Blick hat, hat Löb­bert das Ziel, dass „erwach­se­ne Jungs raus­kom­men.“ Gelingt bei­des mit­samt dem Schul­ab­schluss, dann ist der Drei­klang perfekt!


Bur­kard unter­stützt WG als Mentor

Und damit dies mög­lich ist, kön­nen sich alle Betei­lig­te dar­über sehr freu­en, dass es mit Nor­bert Bur­kard einen Men­tor gibt, der mit all sei­ner gro­ßen Erfah­rung – Bur­kard war zehn Jah­re e.V.-Vorsitzender – dafür sorgt, dass „der Laden rei­bungs­los läuft“. Der Ehren­amt­ler, der im Vor­feld mit Heyder groß­ar­ti­ge Arbeit leis­te­te, küm­mert sich um die Mit­ar­bei­ter und Spie­ler, mit dem eigent­li­chen Trai­ning hat er nichts zu tun.

Sowohl Sebas­ti­an Böhn­lein (links) als auch sein Vor­gän­ger Nor­bert Bur­kard sind sehr eng mit der Bas­ket­bal­ler-WG verbunden

Auch die gesam­te Per­so­nal­ein­satz-Pla­nung – neben Löb­bert gibt es vier wei­te­re Mit­ar­bei­ter – liegt in Bur­kards Hän­den. „Natür­lich steht das Sport­li­che weit oben, aber es geht auch um Zufrie­den­heit im All­tag, schließ­lich sind vie­le Jungs erst­mals vom Eltern­haus weg. Auch auf den Schul­ab­schluss legen wir gro­ßes Gewicht. Nach­dem es kei­ne wei­ten Wege gibt, kann es durch­aus sein, dass die jeweils zu bestimm­ten Trai­nern zuge­ord­ne­ten Spie­ler auch bereits vor Schul­be­ginn in der Hal­le sind.“

Heyder, Löb­bert, Bur­kard, haupt­amt­li­che Trai­ner, 24 Stun­den päd­ago­gi­sche Betreu­ung, dazu die finan­zi­el­le Absi­che­rung durch den Koope­ra­ti­ons­ver­trag mit der GmbH, dazu viel sport­li­ches Talent quer durch das gesam­te Bun­des­ge­biet rekru­tiert – die WG hat ein völ­lig neu­es Gesicht bekom­men, geblie­ben sind nur die Mau­ern aus dem 18. Jahr­hun­dert und der WG-Wohn­be­reich mit Ein­zel- und Dop­pel­zim­mern. Die übri­gens phan­tas­ti­sche Bli­cke auf den Micha­els­berg bie­ten! Ein bes­se­res „Saat­gut“ gibt es nicht; wie aller­dings die Ern­te am Sai­son­ende bezie­hungs­wei­se in eini­gen Jah­ren aus­fällt, ist nicht aus­zu­ma­chen. Bam­berg wie­der im Final Four? Wer schafft den Sprung in die Jugend-Natio­nal­mann­schaf­ten, gar in die BBL oder in das „gro­ße“ DBB-Team mit EM, WM und Olym­pia? Fin­den Obst, Krat­zer und Thie­mann wei­te­re WG-Nachfolger?

So beein­dru­ckend die Pos­ter im Wohn­be­reich auch sind, es wäre schön, wenn es einen sport­li­chen Erfolgs-Anlass gäbe, neue Jubel­bil­der zu drucken!

Gemein­sa­mer Gestaltungswille

Bür­ger­meis­ter und lei­ten­de Mit­ar­bei­ter des Land­rats­am­tes dis­ku­tie­ren Zukunftsthemen

Die Gemein­den und der Land­kreis Bam­berg sind fest ent­schlos­sen, das Bam­ber­ger Land auch in Zukunft in enger Abstim­mung zu gestal­ten. Das wur­de bei der Klau­sur­ta­gung deut­lich, zu der Land­rat Johann Kalb und der Kreis­vor­sit­zen­de des Baye­ri­schen Gemein­de­ta­ges Wolf­gang Desel die Bür­ger­meis­ter und lei­ten­de Mit­ar­bei­ter des Land­rats­am­tes ein­ge­la­den hatten.

Das The­men­spek­trum reich­te von Kli­ma­schutz, Mobi­li­tät und Coro­na über den Kata­stro­phen­schutz bis zum Baurecht.

„Wir müs­sen den Kata­stro­phen­schutz auch für das Bam­ber­ger Land neu den­ken“, kün­dig­te Land­rat Johann Kalb für ein Schwer­punkt­the­ma an, dass die Erkennt­nis­se aus der Pan­de­mie und aus Groß­scha­dens­er­eig­nis­sen in ein Kon­zept ein­flie­ßen wer­den, wie der Kata­stro­phen­schutz künf­tig auf­ge­stellt wer­den muss. Im Feu­er­wehr­we­sen sind mit den Pla­nun­gen für ein neu­es Atem­schutz­zen­trum bereits ers­te wich­ti­ge Wei­chen gestellt. Glei­ches gilt für den Ret­tungs­zweck­ver­band Bam­berg-Forch­heim, der in die Pla­nun­gen für eine neue Ret­tungs­leit­stel­le in But­ten­heim ein­ge­stie­gen ist.

Wie wich­tig die Zusam­men­ar­beit des Land­krei­ses mit den Gemein­den im Kata­stro­phen­fall ist, hat nach dem Wor­ten von Land­rat Kalb die Coro­na-Pan­de­mie gezeigt. „Ihr habt zum Bei­spiel unbü­ro­kra­tisch kom­mu­na­le Test­zen­tren aus dem Boden gestampft, bis heu­te mehr als 100.000 Schnell­tests gemacht und mehr als eine Mil­li­on Stück Mate­ria­li­en – Mas­ken, Tests et cete­ra – an Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, Ärz­te, Logo­pä­den oder Pfle­ge­diens­te verteilt.“


Ers­te Mobil­sta­tio­nen für vier Gemeinden


Gemein­sa­me Anstren­gun­gen sind auch beim Kli­ma­schutz not­wen­dig. Kon­se­quent wol­len der Land­kreis und die Kom­mu­nen das Kli­ma­an­pas­sungs-kon­zept umset­zen. Die Spann­brei­te reicht dabei von einem digi­ta­len Solar­flä­chen­ka­tas­ter über ein kom­mu­na­les Ener­gie­ma­nage­ment, einen neu­en Kli­ma­an­pas­sungs­ma­na­ger oder einer geziel­ten Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung bis zum Wer­ben für einen res­sour­cen­scho­nen­den Lebensstil.

Der­zeit macht die Mobi­li­tät rund ein Fünf­tel des Koh­len­di­oxid­aus­sto­ßes in Deutsch­land aus. Ers­te sicht­ba­re Zei­chen der Mobi­li­täts­wen­de wer­den die ers­ten Mobil­sta­tio­nen für vier Gemein­den wer­den. Die Bestand­tei­le wer­den noch in die­sem Jahr gelie­fert. Im ers­ten Quar­tal sol­len die Mobil­sta­tio­nen in Betrieb gehen. Das inter­mo­da­le Mobi­li­täts­kon­zept sieht vor, dass ein Weg mit ver­schie­de­nen Ver­kehrs­mit­teln zurück­ge­legt wird. Die Mobil­sta­tio­nen bil­den die Kno­ten dafür. Wesent­li­cher Bestand­teil einer mög­lichst emis­si­ons-frei­en Mobi­li­tät ist ein leis­tungs­fä­hi­ger ÖPNV.

Eine über­wie­gen­de Mehr­heit der Bür­ger­meis­ter emp­fahl den zustän­di­gen Kreis­gre­mi­en, bei der im kom­men­den Jahr anste­hen­den Aus­schrei­bung an den Gel­ben Säcken für die Wert­stoff­samm­lung fest­zu­hal­ten. Mit einer Neue­rung: ab 2023, so die Emp­feh­lung, sol­len auch Metall-Dosen in die Gel­ben Säcke. Dies wür­de die zen­tra­len Sam­mel­stel­len, die häu­fig ver­schmutz sind, über­flüs­sig machen.

„Wir wol­len die Anzie­hungs­kraft der Regi­on stär­ken! Wir wol­len die Regi­on und hier zum Bei­spiel die 150 hid­den cham­pi­ons sicht­bar machen“, warb Geschäfts­füh­re­rin Dr. Chris­ta Stan­de­cker für die Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg. Wich­ti­ge Schwer­punk­te sind auch der Mobi­li­täts­wan­del und der Kli­ma­schutz, „85 Teil­neh­mer betei­li­gen sich am Pakt zur nach­hal­ti­gen Beschaf­fung in den Kom­mu­nen der Metro­pol­re­gi­on.“ Weil die EMN einen der höchs­ten Antei­le land­wirt­schaft­lich genutz­ter Flä­chen in Deutsch­land und eine sehr hohe Dich­te der regio­nal pro­du­zier­ten Pro­duk­te aus­weist, strebt die Metro­pol­re­gi­on nach dem Titel Weltagrarkulturerbe.

Die Teil­neh­mer der Klau­sur­ta­gung erhiel­ten vie­le wei­te­re Infor­ma­tio­nen wie zum Beispiel,

  • wie der Fach­be­reich Gesund­heits­we­sen die Pan­de­mie bewäl­tigt hat und in die­ser Pha­se von 40 auf nahe­zu zeit­wei­se 120 Mit­ar­bei­ter ange­wach­sen ist,
  • dass mit vor­aus­sicht­lich 1.200 Bau­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren 2021 ein neu­er Höchst­stand erreicht wird,
  • dass die Bau­vor­ha­ben 2021 Inves­ti­tio­nen von rund 310 Mil­lio­nen Euro aus­lö­sen werden,
  • dass die Volks­hoch­schu­le 280 Kur­se anbietet,
  • dass der Land­kreis die größ­te Musik­schu­le in Ober­fran­ken betreibt,
  • dass das Lite­ra­tur­fes­ti­val oder inter­na­tio­na­le Wochen sehr gut ange­nom­men werden,
  • dass die zwölf Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf Gebäu­den des Land­krei­ses mehr als 200.000 Kilo­watt­stun­den Strom pro Jahr erzeugen,
  • dass sich der Koh­len­di­oxid-Aus­stoß der Lie­gen­schaf­ten des Land-krei­ses in einem Jahr­zehnt um mehr als 75 Pro­zent ver­rin­gert hat.

Gro­ße inter­na­tio­na­le Studie

Her­kunft der Haus­pfer­de end­lich geklärt

162 inter­na­tio­na­le For­schen­de haben im Rah­men einer gro­ßen inter­na­tio­na­len Stu­die Pfer­de­kno­chen aus ganz Eura­si­en zusam­men­ge­tra­gen und ana­ly­siert – dar­un­ter Fun­de der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Pfer­de wur­den zuerst in der pon­tisch-kas­pi­schen Step­pe im Nord­kau­ka­sus domes­ti­ziert, bevor sie inner­halb weni­ger Jahr­hun­der­te den Rest Eura­si­ens erober­ten. Domes­ti­zie­rung bedeu­tet, dass Men­schen Wild­pfer­de zähm­ten. Das sind die Ergeb­nis­se der Stu­die unter der Lei­tung des Paläo­ge­ne­ti­kers Prof. Ludo­vic Orlan­do vom fran­zö­si­schen „Cent­re natio­nal de la recher­che sci­en­ti­fi­que“ (CNRS) aus Tou­lou­se. Er lei­te­te ein inter­na­tio­na­les Team, dem unter ande­rem For­schen­de der Uni­ver­si­tä­ten in Tou­lou­se, Évry und Bam­berg ange­hör­ten. Die Stu­die löst ein jahr­zehn­te­al­tes Rät­sel und ist am 20. Okto­ber im renom­mier­ten Wis­sen­schafts­ma­ga­zin „Natu­re“ ver­öf­fent­licht worden.

Von wem und wo wur­den die moder­nen Pfer­de zuerst domes­ti­ziert? Wann haben sie den Rest der Welt erobert? Und wie ver­dräng­ten sie die unzäh­li­gen ande­ren Pfer­de­ar­ten, die es damals gab? Dank eines Teams von 162 For­schen­den, die sich auf Archäo­lo­gie, Paläo­ge­ne­tik und Lin­gu­is­tik spe­zia­li­siert haben, kön­nen die­se Fra­gen end­lich beant­wor­tet werden.


For­schen­de ana­ly­sie­ren DNA von 273 Pferden

Vor eini­gen Jah­ren unter­such­te das Team um Ludo­vic Orlan­do die Fund­stät­te der Botai-Kul­tur in Zen­tral­asi­en, die den ältes­ten archäo­lo­gi­schen Nach­weis für domes­ti­zier­te Pfer­de lie­fer­te. Die DNA-Ergeb­nis­se waren aber nicht zufrie­den­stel­lend: Die­se aus der Zeit vor 5.500 Jah­ren stam­men­den Pfer­de waren nicht die Vor­fah­ren der heu­ti­gen Haus­pfer­de. Neben den Step­pen in Zen­tral­asi­en erwie­sen sich auch alle ande­ren ver­mu­te­ten Ursprungs­or­te wie Ana­to­li­en, Sibi­ri­en und die Ibe­ri­sche Halb­in­sel als falsch. „Wir ahn­ten, dass auch der Zeit­raum zwi­schen 4.000 und 6.000 Jah­ren nicht stim­men konn­te, aber wir konn­ten kei­ne Bewei­se dafür fin­den“, sagt Orlan­do. Das For­schungs­team beschloss daher, sei­ne Stu­die auf ganz Eura­si­en aus­zu­deh­nen und ana­ly­sier­te die Geno­me von 273 Pfer­den, die von 50.000 bis 200 vor Chris­tus leb­ten. Die­se Infor­ma­tio­nen wur­den an der Uni­ver­si­té Tou­lou­se III – Paul Saba­tier und der Uni­ver­si­té d’Évry sequen­ziert und mit den Geno­men heu­ti­ger Pfer­de verglichen.


Ein­zi­ge deut­sche Pro­ben stam­men aus Oberfranken

Die ein­zi­gen Pro­ben von Pfer­de­kno­chen aus Deutsch­land, die ana­ly­siert wur­den, stam­men vom Hoh­len Stein bei Schwab­thal in Ober­fran­ken. Die­se hat ein archäo­lo­gi­sches Team der Uni­ver­si­tät Bam­berg wäh­rend eines For­schungs­pro­jekts im Jahr 2008 aus­ge­gra­ben und datiert. Gra­bungs­lei­ter Dr. Timo Sere­gé­ly von der Pro­fes­sur für Ur- und Früh­ge­schicht­li­che Archäo­lo­gie erläu­tert: „Wir haben dort Pfer­de­kno­chen von meh­re­ren Tie­ren aus der Zeit um 2600 vor Chris­tus gefun­den, die im Zusam­men­hang mit einer Sied­lung der schnur­ke­ra­mi­schen Kul­tur aus der spä­ten Jung­stein­zeit ste­hen. Sie waren durch die direk­te Lage am auf­fäl­li­gen Dolo­mit­fels­mas­siv des Hoh­len Steins fan­tas­tisch erhal­ten und wie­sen einen rei­chen Gehalt an alter DNA auf.“

Im Gegen­satz zu Sere­gé­lys bis­he­ri­ger Annah­me ist nun nicht ein­mal mehr sicher, ob es sich bei den ober­frän­ki­schen Fun­den über­haupt um die Res­te von domes­ti­zier­ten Pfer­den han­delt. Es könn­te sich eben­falls um gejag­te, damals noch in der Regi­on leben­de Wild­pfer­de gehan­delt haben. Die von Pablo Lib­ra­do und Ludo­vic Orlan­do gelei­te­te Stu­die kann die­se Fra­ge nicht sicher beant­wor­ten – dafür aber eine ande­re, unglaub­lich wich­ti­ge, wie Sere­gé­ly bekräf­tigt: „Bis­her ging man davon aus, dass Pfer­de bereits im frü­hen drit­ten vor­christ­li­chen Jahr­tau­send bei der Expan­si­on von Men­schen aus den eura­si­schen Step­pen­re­gio­nen in zahl­rei­che Regio­nen Euro­pas eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Mobi­li­tät spiel­ten. Das ist nun klar wider­legt. Ob wir für die­se gro­ße, sich über meh­re­re Jahr­hun­der­te und eini­ge Zwi­schen­etap­pen erstre­cken­de Migra­ti­ons­wel­le nun eher Rin­der­ge­span­ne als Mobi­li­täts­fak­tor ins Auge fas­sen kön­nen, müs­sen spä­te­re Stu­di­en zeigen.“


Explo­si­ons­ar­ti­ge Ver­meh­rung der Pferde 

Die Vor­fah­ren der heu­ti­gen Haus­pfer­de stam­men hin­ge­gen aus einer spä­te­ren Zeit: In Eura­si­en, das einst von gene­tisch unter­schied­li­chen Pfer­de­po­pu­la­tio­nen bevöl­kert war, kam es zwi­schen 2200 und 2000 vor Chris­tus zu einer dra­ma­ti­schen Ver­än­de­rung. „Die Pfer­de, die in Ana­to­li­en, Euro­pa, Zen­tral­asi­en und Sibi­ri­en leb­ten, waren gene­tisch sehr unter­schied­lich“, sagt Dr. Pablo Lib­ra­do, Erst­au­tor der Stu­die. Dann ver­brei­te­te sich ein ein­zi­ges gene­ti­sches Pro­fil, das es zuvor nur in der pon­ti­schen Step­pe im Nord­kau­ka­sus gab. Es ver­dräng­te inner­halb weni­ger Jahr­hun­der­te alle Wild­pfer­de­po­pu­la­tio­nen vom Atlan­tik bis zur Mon­go­lei. „Die gene­ti­schen Daten deu­ten auch auf eine explo­si­ons­ar­ti­ge Ver­meh­rung der Pfer­de hin, die in den letz­ten 100.000 Jah­ren ihres­glei­chen sucht“, fügt Orlan­do hin­zu. „Damals über­nah­men Men­schen die Kon­trol­le über die Fort­pflan­zung die­ser Tier­art und pro­du­zier­ten Pfer­de in beträcht­li­cher Anzahl.“ Die Aus­brei­tung die­ser Pfer­de ereig­ne­te sich zumin­dest in Asi­en gleich­zei­tig wie jene von Streit­wä­gen mit Spei­chen­rä­dern und indoira­ni­schen Sprachen.

Doch wie lässt sich die­se über­wäl­ti­gen­de Beliebt­heit erklä­ren? Die For­schen­den fan­den zwei auf­fäl­li­ge Unter­schie­de zwi­schen dem Genom die­ses Pfer­des und dem Genom der Popu­la­tio­nen, die es ersetz­te: zum einen füg­sa­me­res Ver­hal­ten, zum ande­ren ein stär­ke­res Rück­grat. Das For­schungs­team ver­mu­tet, dass die­se Merk­ma­le den Erfolg der Tie­re zu einer Zeit sicher­ten, als das Rei­sen mit Pfer­den welt­weit zunahm.

Die Natu­re-Publi­ka­ti­on ist online zu fin­den unter https://www.nature.com/articles/s41586-021–04018‑9

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Bil­der sind zu fin­den unter https://www.cnrs.fr/en/origin-domestic-horses-finally-established

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