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Bamberg - Page 12

Applaus für die Feuerwehr

„Bam­berg on tour“ stat­te­te unter ande­rem der Stän­di­gen Wache einen Besuch ab

„Bam­berg on tour“, die Radel­tour von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zusam­men mit der Stadt­spit­ze, nimmt für sich in Anspruch, exklu­si­ve Ein­bli­cke in Bam­ber­ger Insti­tu­tio­nen zu geben. Die beka­men die etwa 30 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Tour am Sonn­tag zum The­ma Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr reichlich.

Die Stän­di­ge Wache am Mar­ga­re­ten­damm, die in die­sem Jahr 75. Geburts­tag fei­ert, hat­te gar eine Ein­satz­übung vor­be­rei­tet: Um zu zei­gen, wie minu­ti­ös die Abläu­fe im Ernst­fall inein­an­der­grei­fen, wur­de ein Zim­mer­brand mit star­ker Rauch­ent­wick­lung und die Ret­tung von zwei Bewoh­nern per Dreh­lei­ter und mit­tels Flucht­hau­be simuliert.

Nach der Begrü­ßung durch Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Stadt­brand­rat Flo­ri­an Kai­ser am Max­platz war der Heu­markt die ers­te Sta­ti­on. Ein guter Platz für Geschichte(n): Nach der Grün­dung der Feu­er­wehr 1860 in der Gast­stät­te „Peli­kan“, übri­gens bei gleich­zei­ti­ger Grün­dung des Turn­ver­eins 1860 Bam­berg e.V., war hier, von 1946 bis zum Umzug an den Mar­ga­re­ten­damm 1981, die Stän­di­ge Wache unter­ge­bracht, erläu­ter­te der Fach­be­reichs­lei­ter für die Öffent­lich­keits­ar­beit, Alex­an­der Ohme. Andre­as Seh­rig, Lei­ter des Amtes für Brand und Kata­stro­phen­schutz, hat­te dazu zwei Zeit­zeu­gen mit­ge­bracht: Gün­ther Schulz und Her­bert Hain wuss­ten noch aus eige­ner Anschau­ung, dass über dem Fuhr­park die Wach­räu­me und dahin­ter­lie­gend die Werk­stät­ten unter­ge­bracht waren. Der Bur­ger­sturm dien­te dazu, Schläu­che zum Trock­nen auf­zu­hän­gen – ein Dienst, mit dem ger­ne die­je­ni­gen beauf­tragt wur­den, die durch häu­fi­ge Wirts­haus­be­su­che von sich reden mach­ten. Üblich war es, zu Ein­sät­zen in den Land­kreis aus­zu­rü­cken. Der Fuhr­park war von einer Güte, die im Land­kreis meist sei­nes­glei­chen such­te, des­halb war die Bam­ber­ger Wehr ein gern ange­for­der­ter Part­ner. Die Anfor­de­rung in der Stän­di­gen Wache am Mar­ga­re­ten­damm, dass jeder jedes Fahr­zeug des umfang­rei­chen Fuhr­parks ein­zu­set­zen weiß, galt am Heu­markt noch nicht, vor­herr­schend war also Spe­zia­lis­ten­tum für jede Fahr­zeug­gat­tung. Eine klei­ne Foto­ga­le­rie aus den Bestän­den des Stadt­ar­chivs, ange­bracht an den Fens­tern des heu­ti­gen Semi­nar­raums am Heu­markt, gibt einen Ein­druck von den dama­li­gen Ver­hält­nis­sen; sie wird noch eine Wei­le zu sehen sein.


Etwa 900 Ein­sät­ze im Jahr

Nach dem Baye­ri­schen Feu­er­wehr­ge­setz stel­len in Städ­ten über 100.000 Ein­woh­ner Berufs­feu­er­weh­ren den Brand­schutz sicher, in Städ­ten unter 100.000 Ein­woh­nern wie Bam­berg sind Frei­wil­li­ge Feu­er­weh­ren mit Stän­di­gen Wachen im Ein­satz. In der Stän­di­gen Wache am Mar­ga­re­ten­damm ste­hen Feu­er­wehr­be­am­te der Stadt Bam­berg im 24 Stun­den-Dienst zu je drei Wach­ab­tei­lun­gen min­des­tens in Staf­fel­stär­ke + 1 (sie­ben Feu­er­wehr­leu­te) bereit, um schnell auf unter­schied­li­che Gefah­ren reagie­ren zu kön­nen. Wie schnell, davon konn­ten sich die Rad­le­rin­nen und Rad­ler ein Bild anhand einer Schau­übung machen. Die Stän­di­ge Wache simu­lier­te einen Zim­mer­brand. Die Demons­tra­ti­on des bis in die kleins­ten Details vor­be­rei­te­ten Ablaufs für den Ernst­fall – von der Alarm­ge­bung über das Hin­ab der Feu­er­wehr­män­ner per Rutsch­stan­ge bis zum Start der Ein­satz­fahr­zeu­ge mit Blau­licht und der dar­auf­fol­gen­den Ret­tungs­ak­ti­on – zeig­te, wie flott und effek­tiv die Stän­di­ge Wache reagiert, was von den „Bam­berg on tour“-Teilnehmerinnen und Teil­neh­mern mit reich­lich Bei­fall bedacht wur­de. Dass es bei Tro­cken­übun­gen nicht bleibt, zeigt der Blick in die Sta­tis­tik: Im Durch­schnitt etwa 900 mal im Jahr rückt die Feu­er­wehr Bam­berg zu Ein­sät­zen aus. Am Ende der Visi­te nutz­ten die Gäs­te die Gele­gen­heit, die Feu­er­wehr­män­ner mit Fra­gen zu ihrer Arbeit und diver­sen Gerät­schaf­ten zu löchern sowie die neus­ten Anschaf­fun­gen, einen Rüst­wa­gen und den Gerä­te­wa­gen Gefahr­gut, zu begutachten.

Das Bild vom rei­nen Män­ner­be­trieb herrscht vor, aber es stimmt nicht: Es gibt, wenn auch in über­schau­ba­rer Anzahl, durch­aus Frau­en, die das Ehren­amt aus­üben; Ten­denz stei­gend. Dem wird natür­lich im neus­ten Gerä­te­haus der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr am Och­sen­an­ger Rech­nung getra­gen. Unter­ge­bracht ist, aller­dings im klei­ne­ren Maß­stab als das Pen­dant für die Kame­ra­den, eine schi­cke Umklei­de für die Feu­er­wehr­frau­en. Davon und von den übri­gen Räum­lich­kei­ten am Stand­ort der Lösch­grup­pe 56 Gau­stadt-Micha­els­berg konn­ten sich die Rad­le­rin­nen und Rad­ler im Rah­men von Füh­run­gen ein Bild machen. Zuvor gab Lösch­grup­pen­füh­rer Wer­ner Stoll­ber­ger einen Ein­blick in die Tätig­keits­be­rei­che: Dank der spe­zi­el­len Aus­bil­dung zur Ölscha­dens­be­kämp­fung, der so genann­ten Ölwehr, war die Lösch­grup­pe beim Ein­satz der Feu­er­weh­ren aus der Regi­on im Ahrtal mit dabei, bei dem 400.000 Liter Heiz­öl­ge­misch aus den Kel­lern gepumpt wur­den. Wei­te­res Prunk­stück ist ein Schlauch­wa­gen, vor­ge­stellt vom stell­ver­tre­ten­den Lösch­grup­pen­füh­rer Alex­an­der Ohme. Die­ser erlaubt es, Schläu­che auf eine Län­ge bis zu zwei Kilo­me­tern zu ver­le­gen, was bei Brän­den etwa in Wäl­dern durch­aus gebo­ten sein kann. Neben die­sem ver­fügt die Lösch­grup­pe über zwei wei­te­re Lösch­grup­pen­fahr­zeu­ge, die stell­ver­tre­ten­der Lösch­grup­pen­füh­rer Hein­rich Pfis­ter präsentierte.

Wer jetzt Lust auf „Bam­berg on tour“ ver­spürt, bekommt 2022 reich­lich Gele­gen­heit dazu. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke kün­dig­te sechs wei­te­re Tou­ren zu unter­schied­li­chen The­men ab März an.

Freak City Bam­berg e.V.

Mit der Nach­wuchs-WG zurück zu alter Stärke

Vor fast zehn Jah­ren ent­stand die Idee, talen­tier­te Korb­jä­ger in einer Bas­ket­ball-Nach­wuchs-WG ent­wi­ckeln zu las­sen, mensch­lich wie sport­lich. Die WG im Auf­see­sia­num errang in der Tat gro­ße Erfol­ge und soll nun – ver­zahnt im Ver­ein, des­sen Name vor weni­gen Wochen im Ver­eins­re­gis­ter zu „Freak City Bam­berg e.V.“ abge­än­dert wur­de – zu alter Stär­ke zurück­fin­den, inhalt­lich neu kon­zi­piert und mit Ver­än­de­run­gen im per­so­nel­len Bereich.

Bro­se-Nach­wuchs­ko­or­di­na­tor Wolf­gang Heyder bau­te weit über ein hal­bes Jahr um. Nein, nicht sein Eigen­heim in Lit­zen­dorf oder die Büro­räu­me „sei­nes“ Ver­an­stal­tungs­ser­vice, son­dern in einer Mul­de zwi­schen Dom­berg und Micha­els­berg, und das noch in einem Bau­werk, das seit 1738 in Bam­berg Geschich­te geschrie­ben hat.

Der Erbau­er von „Freak City“ besaß vor fast zehn Jah­ren die glor­rei­che Idee, hoch talen­tier­te Korb­jä­ger in einer Bas­ket­ball-WG ent­wi­ckeln zu las­sen, mensch­lich und auch sport­lich. Kurz­um: Gemeint ist das Auf­see­sia­num mit Tages- und Inter­nats­schü­lern als Wohn­raum und bes­ten Vor­aus­set­zun­gen, in der ange­schlos­se­nen Hal­le samt Kraft­raum Leis­tungs­sport auf höchs­tem Niveau betrei­ben zu kön­nen. Die WG im „Auf­sees“, das fil­misch im Käst­ner-Klas­si­ker „Das flie­gen­de Klas­sen­zim­mer“ (1973) mit Joa­chim Fuchs­ber­ger ver­ewigt ist, ist das „Baby“ von Wolf­gang Heyder, das gro­ße Erfol­ge auf­wei­sen kann, aber in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit etwas ver­nach­läs­sigt wur­de und nun zu alter Stär­ke zurück­fin­den soll. Ein Umbau also nicht mit bau­li­chen Ver­än­de­run­gen, son­dern inhalt­lich neu kon­zi­piert und mit vie­len Ver­än­de­run­gen im per­so­nel­len Bereich. Das Auf­see­sia­num 2021 soll der Beginn eines Erfolgs­ka­pi­tels wer­den und an Final Four-Teil­nah­men und Titel­ge­win­ne ver­gan­ge­ner Jah­re anknüpfen.

Wie erfolg­reich WG-Akteu­re waren, davon geben Jubel-Pos­ter im gesam­ten Flur ein Bild ab. Und als Krö­nung im XXL-For­mat über dem Schreib­tisch des neu­en WG-Chefs Vic­tor Löb­bert ein Jubel-Foto mit Leon Krat­zer (jetzt Tele­kom Bas­kets Bonn) und Andi Obst (FC Bay­ern Mün­chen). Die bei­den BBL- und Natio­nal­spie­ler – Letzt­ge­nann­ter gehör­te zum DBB Olym­pia-Team in Tokio – bil­den zusam­men mit Johan­nes Thie­mann (Alba Ber­lin) – eben­falls Olym­pio­ni­ke – ein Trio, das sei­ne Wur­zeln in der Bro­se-WG hat. Arnol­das Kul­bo­ka, Kay Bruhn­ke und ganz aktu­ell Eli­as Bag­get­te, der nach sei­nem Schul­ab­schluss der WG „ent­schlüpft“ ist, sind wei­te­re Mark­stei­ne die­ser Kon­stel­la­ti­on, die bun­des­weit zu den Füh­ren­den gehört.


Ver­än­de­run­gen bele­ben das „Auf­sees“ wieder

Nichts­des­to­trotz genügt es nicht, sich auf die­sen Lor­bee­ren aus­zu­ru­hen und in der Ver­gan­gen­heit zu schwel­gen. Nur eine Neu­struk­tu­rie­rung und die Blick­rich­tung Zukunft brin­gen den Bam­ber­ger Bas­ket­ball­sport vor­an. Genau dies erkann­te Heyder und inves­tier­te Hun­der­te von Stun­den, Tau­sen­de von Kilo­me­tern sowie unzäh­li­ge digi­ta­le Kon­tak­te und Video­kon­fe­ren­zen. Das „Auf­sees“ muss­te wie­der­be­lebt werden.

Neben der not­wen­di­gen Ver­än­de­rung an der WG-Spit­ze – Chris Seel ver­än­der­te sich beruf­lich – dreh­te Heyder buch­stäb­lich jeden Stein um. „Der bas­ket­bal­le­ri­sche Umbruch war kom­plett. Bis auf einen Spie­ler kamen aus­schließ­lich Neue, bei denen sehr gro­ßer Wert auf das vor­han­de­ne Talent gelegt wur­de. Da auch schon 14-Jäh­ri­ge dabei sind, ist dies schon eine span­nen­de Sache, wie sich alles ent­wi­ckelt. Das weiß man nie, auch wenn wir gut bestückt sind. Zusätz­lich haben wir außer­halb eine WG instal­liert, die aus dem Inter­nat kommt“, berich­tet der „Macher“ und „Bau­herr“ mit gro­ßer Vorfreude.

Heyder weiß auch, dass die Jugend-För­de­rung nicht zu auf­see­slas­tig sein darf. „Wir för­dern natür­lich auch vie­le Bam­ber­ger Spie­ler per­sön­lich, die zuhau­se woh­nen. Auch müs­sen wir weit unten anfan­gen, sprich im Mini-Bereich und der U13/​14. Sicher haben wir mit der Neu­aus­rich­tung einen Schritt nach vor­ne gemacht, han­deln statt ver­wal­ten ist ange­sagt. Anders als in der Ver­gan­gen­heit legen wir gro­ßen Wert auf jun­ge deut­sche Spie­ler.“ Die Vor­aus­set­zun­gen sind güns­tig: Nach der schu­li­schen Bil­dung ist zwi­schen 15 Uhr und 17.30 Uhr in der Regel Indi­vi­du­al­trai­ning ange­sagt mit den neu­en Coa­ches Gabri­el Strack, der aus Düs­sel­dorf kam, und dem aus Würz­burg gekom­me­nen Jan Schrö­der sowie zusätz­lich zwei­mal in der Woche mit Ste­fan Wei­ßen­böck. Am Abend folgt dann das Team­trai­ning der JBBL, NBBL, ProB, oder Regio­nal­li­ga. Dop­pel­ein­sät­ze am Wochen­en­de dürf­ten da zur Regel werden.

Offi­zi­ell ver­zahnt ist das Jugend­kon­zept im „e.V.“, des­sen Name vor Wochen im Ver­eins­re­gis­ter zu „Freak City Bam­berg e.V.“ abge­än­dert wur­de. „Es lebt finan­zi­ell natür­lich von der GmbH, das Inter­nats­the­ma kos­tet Geld. Vie­le Anfor­de­run­gen kom­men auch von der Liga, das fängt schon bei drei haupt­amt­li­chen Trai­nern an“, so Heyder, der das Gesamt­pa­ket Jugend mit einem „höhe­ren sechs­stel­li­gen Betrag“ bestätigt.


Löb­bert folgt auf „Insti­tu­ti­on“ Seel

Die aus­füh­ren­de Hand der Heyder-Ideen ist seit eini­gen Wochen der 26-jäh­ri­ge Vic­tor Löb­bert aus Bad Soden-Sal­müns­ter. Der frü­he­re Hob­by-Bas­ket­bal­ler und FSJ-ler im Brei­ten­sport­be­reich besitzt einen Stu­di­en­ab­schluss in Päd­ago­gik und Sport­di­dak­tik. Mehr oder weni­ger zufäl­lig kam er über Umwe­ge an das Brose-Jobangebot.

Nicht nur die Spie­ler nut­zen den Kraft­raum, auch Vic­tor Löb­bert will fit bleiben

Als er dabei den Namen Sebas­ti­an Böhn­lein – seit die­sem Jahr 1. Vor­sit­zen­der des „e.V.“ – ent­deck­te, erkann­te er die­sen von einem Uni-Seminar.

Von da an ging alles ruck­zuck, Löb­bert bewarb sich im Juni – „ich woll­te unbe­dingt die­se Stel­le, da will ich dabei sein“ – und nach dem Bewer­bungs­ge­spräch hat­te er auch ein „gutes Gefühl.“

Der Fokus des Neu­en auf der „Aufsees“-Kommandobrücke ist ganz klar nicht auf den Sport selbst gerich­tet: „Ich sehe mich als Mit­tels­mann zwi­schen Schu­le, Bas­ket­ball und Eltern. Ich will die Jungs auf­fan­gen, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie sol­len sich hier wie zuhau­se füh­len, eine Art Wohl­fühl­oa­se schaf­fen. Ich sehe da die sport­li­che Päd­ago­gik als mei­ne Haupt­auf­ga­be, es geht ja nicht um eine WG, in der sozia­le Ernst­fäl­le zu lösen sind.“

Der Über­gang Seel/​Löbbert ver­lief rei­bungs­los. „Chris war ja eine Insti­tu­ti­on; er hat mir drei Tage lang die Abläu­fe gezeigt und Tipps gege­ben. Alles bes­tens!“ Löb­bert reis­te bereits Anfang August nach Bam­berg, um sich ein­zu­le­ben. Die WG füll­te sich dann bis zum letz­ten August-Wochen­en­de und das Indi­vi­du­al­trai­ning star­te­te dann Mit­te Sep­tem­ber mit dem ers­ten Schul­tag. Zur Inter­nats­be­treu­ung gehört auch der Ein­kauf für die „Frei­zeit“, sprich dem Wochen­en­de, wenn es kei­ne Inter­nats­be­treu­ung gibt. „Das ist eine grö­ße­re Akti­on; drei, vier Ein­kauf­wä­gen sind da schnell voll. Essens­wün­sche darf man da natür­lich auch äußern. Es wird gekocht, aber auch gegrillt“, beschreibt der Päd­ago­ge, des­sen Auf­ga­ben sehr viel­fäl­tig sind. Wäh­rend Heyder mit den Trai­nern das Sport­li­che im Blick hat, hat Löb­bert das Ziel, dass „erwach­se­ne Jungs raus­kom­men.“ Gelingt bei­des mit­samt dem Schul­ab­schluss, dann ist der Drei­klang perfekt!


Bur­kard unter­stützt WG als Mentor

Und damit dies mög­lich ist, kön­nen sich alle Betei­lig­te dar­über sehr freu­en, dass es mit Nor­bert Bur­kard einen Men­tor gibt, der mit all sei­ner gro­ßen Erfah­rung – Bur­kard war zehn Jah­re e.V.-Vorsitzender – dafür sorgt, dass „der Laden rei­bungs­los läuft“. Der Ehren­amt­ler, der im Vor­feld mit Heyder groß­ar­ti­ge Arbeit leis­te­te, küm­mert sich um die Mit­ar­bei­ter und Spie­ler, mit dem eigent­li­chen Trai­ning hat er nichts zu tun.

Sowohl Sebas­ti­an Böhn­lein (links) als auch sein Vor­gän­ger Nor­bert Bur­kard sind sehr eng mit der Bas­ket­bal­ler-WG verbunden

Auch die gesam­te Per­so­nal­ein­satz-Pla­nung – neben Löb­bert gibt es vier wei­te­re Mit­ar­bei­ter – liegt in Bur­kards Hän­den. „Natür­lich steht das Sport­li­che weit oben, aber es geht auch um Zufrie­den­heit im All­tag, schließ­lich sind vie­le Jungs erst­mals vom Eltern­haus weg. Auch auf den Schul­ab­schluss legen wir gro­ßes Gewicht. Nach­dem es kei­ne wei­ten Wege gibt, kann es durch­aus sein, dass die jeweils zu bestimm­ten Trai­nern zuge­ord­ne­ten Spie­ler auch bereits vor Schul­be­ginn in der Hal­le sind.“

Heyder, Löb­bert, Bur­kard, haupt­amt­li­che Trai­ner, 24 Stun­den päd­ago­gi­sche Betreu­ung, dazu die finan­zi­el­le Absi­che­rung durch den Koope­ra­ti­ons­ver­trag mit der GmbH, dazu viel sport­li­ches Talent quer durch das gesam­te Bun­des­ge­biet rekru­tiert – die WG hat ein völ­lig neu­es Gesicht bekom­men, geblie­ben sind nur die Mau­ern aus dem 18. Jahr­hun­dert und der WG-Wohn­be­reich mit Ein­zel- und Dop­pel­zim­mern. Die übri­gens phan­tas­ti­sche Bli­cke auf den Micha­els­berg bie­ten! Ein bes­se­res „Saat­gut“ gibt es nicht; wie aller­dings die Ern­te am Sai­son­ende bezie­hungs­wei­se in eini­gen Jah­ren aus­fällt, ist nicht aus­zu­ma­chen. Bam­berg wie­der im Final Four? Wer schafft den Sprung in die Jugend-Natio­nal­mann­schaf­ten, gar in die BBL oder in das „gro­ße“ DBB-Team mit EM, WM und Olym­pia? Fin­den Obst, Krat­zer und Thie­mann wei­te­re WG-Nachfolger?

So beein­dru­ckend die Pos­ter im Wohn­be­reich auch sind, es wäre schön, wenn es einen sport­li­chen Erfolgs-Anlass gäbe, neue Jubel­bil­der zu drucken!

Gemein­sa­mer Gestaltungswille

Bür­ger­meis­ter und lei­ten­de Mit­ar­bei­ter des Land­rats­am­tes dis­ku­tie­ren Zukunftsthemen

Die Gemein­den und der Land­kreis Bam­berg sind fest ent­schlos­sen, das Bam­ber­ger Land auch in Zukunft in enger Abstim­mung zu gestal­ten. Das wur­de bei der Klau­sur­ta­gung deut­lich, zu der Land­rat Johann Kalb und der Kreis­vor­sit­zen­de des Baye­ri­schen Gemein­de­ta­ges Wolf­gang Desel die Bür­ger­meis­ter und lei­ten­de Mit­ar­bei­ter des Land­rats­am­tes ein­ge­la­den hatten.

Das The­men­spek­trum reich­te von Kli­ma­schutz, Mobi­li­tät und Coro­na über den Kata­stro­phen­schutz bis zum Baurecht.

„Wir müs­sen den Kata­stro­phen­schutz auch für das Bam­ber­ger Land neu den­ken“, kün­dig­te Land­rat Johann Kalb für ein Schwer­punkt­the­ma an, dass die Erkennt­nis­se aus der Pan­de­mie und aus Groß­scha­dens­er­eig­nis­sen in ein Kon­zept ein­flie­ßen wer­den, wie der Kata­stro­phen­schutz künf­tig auf­ge­stellt wer­den muss. Im Feu­er­wehr­we­sen sind mit den Pla­nun­gen für ein neu­es Atem­schutz­zen­trum bereits ers­te wich­ti­ge Wei­chen gestellt. Glei­ches gilt für den Ret­tungs­zweck­ver­band Bam­berg-Forch­heim, der in die Pla­nun­gen für eine neue Ret­tungs­leit­stel­le in But­ten­heim ein­ge­stie­gen ist.

Wie wich­tig die Zusam­men­ar­beit des Land­krei­ses mit den Gemein­den im Kata­stro­phen­fall ist, hat nach dem Wor­ten von Land­rat Kalb die Coro­na-Pan­de­mie gezeigt. „Ihr habt zum Bei­spiel unbü­ro­kra­tisch kom­mu­na­le Test­zen­tren aus dem Boden gestampft, bis heu­te mehr als 100.000 Schnell­tests gemacht und mehr als eine Mil­li­on Stück Mate­ria­li­en – Mas­ken, Tests et cete­ra – an Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, Ärz­te, Logo­pä­den oder Pfle­ge­diens­te verteilt.“


Ers­te Mobil­sta­tio­nen für vier Gemeinden


Gemein­sa­me Anstren­gun­gen sind auch beim Kli­ma­schutz not­wen­dig. Kon­se­quent wol­len der Land­kreis und die Kom­mu­nen das Kli­ma­an­pas­sungs-kon­zept umset­zen. Die Spann­brei­te reicht dabei von einem digi­ta­len Solar­flä­chen­ka­tas­ter über ein kom­mu­na­les Ener­gie­ma­nage­ment, einen neu­en Kli­ma­an­pas­sungs­ma­na­ger oder einer geziel­ten Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung bis zum Wer­ben für einen res­sour­cen­scho­nen­den Lebensstil.

Der­zeit macht die Mobi­li­tät rund ein Fünf­tel des Koh­len­di­oxid­aus­sto­ßes in Deutsch­land aus. Ers­te sicht­ba­re Zei­chen der Mobi­li­täts­wen­de wer­den die ers­ten Mobil­sta­tio­nen für vier Gemein­den wer­den. Die Bestand­tei­le wer­den noch in die­sem Jahr gelie­fert. Im ers­ten Quar­tal sol­len die Mobil­sta­tio­nen in Betrieb gehen. Das inter­mo­da­le Mobi­li­täts­kon­zept sieht vor, dass ein Weg mit ver­schie­de­nen Ver­kehrs­mit­teln zurück­ge­legt wird. Die Mobil­sta­tio­nen bil­den die Kno­ten dafür. Wesent­li­cher Bestand­teil einer mög­lichst emis­si­ons-frei­en Mobi­li­tät ist ein leis­tungs­fä­hi­ger ÖPNV.

Eine über­wie­gen­de Mehr­heit der Bür­ger­meis­ter emp­fahl den zustän­di­gen Kreis­gre­mi­en, bei der im kom­men­den Jahr anste­hen­den Aus­schrei­bung an den Gel­ben Säcken für die Wert­stoff­samm­lung fest­zu­hal­ten. Mit einer Neue­rung: ab 2023, so die Emp­feh­lung, sol­len auch Metall-Dosen in die Gel­ben Säcke. Dies wür­de die zen­tra­len Sam­mel­stel­len, die häu­fig ver­schmutz sind, über­flüs­sig machen.

„Wir wol­len die Anzie­hungs­kraft der Regi­on stär­ken! Wir wol­len die Regi­on und hier zum Bei­spiel die 150 hid­den cham­pi­ons sicht­bar machen“, warb Geschäfts­füh­re­rin Dr. Chris­ta Stan­de­cker für die Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg. Wich­ti­ge Schwer­punk­te sind auch der Mobi­li­täts­wan­del und der Kli­ma­schutz, „85 Teil­neh­mer betei­li­gen sich am Pakt zur nach­hal­ti­gen Beschaf­fung in den Kom­mu­nen der Metro­pol­re­gi­on.“ Weil die EMN einen der höchs­ten Antei­le land­wirt­schaft­lich genutz­ter Flä­chen in Deutsch­land und eine sehr hohe Dich­te der regio­nal pro­du­zier­ten Pro­duk­te aus­weist, strebt die Metro­pol­re­gi­on nach dem Titel Weltagrarkulturerbe.

Die Teil­neh­mer der Klau­sur­ta­gung erhiel­ten vie­le wei­te­re Infor­ma­tio­nen wie zum Beispiel,

  • wie der Fach­be­reich Gesund­heits­we­sen die Pan­de­mie bewäl­tigt hat und in die­ser Pha­se von 40 auf nahe­zu zeit­wei­se 120 Mit­ar­bei­ter ange­wach­sen ist,
  • dass mit vor­aus­sicht­lich 1.200 Bau­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren 2021 ein neu­er Höchst­stand erreicht wird,
  • dass die Bau­vor­ha­ben 2021 Inves­ti­tio­nen von rund 310 Mil­lio­nen Euro aus­lö­sen werden,
  • dass die Volks­hoch­schu­le 280 Kur­se anbietet,
  • dass der Land­kreis die größ­te Musik­schu­le in Ober­fran­ken betreibt,
  • dass das Lite­ra­tur­fes­ti­val oder inter­na­tio­na­le Wochen sehr gut ange­nom­men werden,
  • dass die zwölf Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf Gebäu­den des Land­krei­ses mehr als 200.000 Kilo­watt­stun­den Strom pro Jahr erzeugen,
  • dass sich der Koh­len­di­oxid-Aus­stoß der Lie­gen­schaf­ten des Land-krei­ses in einem Jahr­zehnt um mehr als 75 Pro­zent ver­rin­gert hat.

Gro­ße inter­na­tio­na­le Studie

Her­kunft der Haus­pfer­de end­lich geklärt

162 inter­na­tio­na­le For­schen­de haben im Rah­men einer gro­ßen inter­na­tio­na­len Stu­die Pfer­de­kno­chen aus ganz Eura­si­en zusam­men­ge­tra­gen und ana­ly­siert – dar­un­ter Fun­de der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Pfer­de wur­den zuerst in der pon­tisch-kas­pi­schen Step­pe im Nord­kau­ka­sus domes­ti­ziert, bevor sie inner­halb weni­ger Jahr­hun­der­te den Rest Eura­si­ens erober­ten. Domes­ti­zie­rung bedeu­tet, dass Men­schen Wild­pfer­de zähm­ten. Das sind die Ergeb­nis­se der Stu­die unter der Lei­tung des Paläo­ge­ne­ti­kers Prof. Ludo­vic Orlan­do vom fran­zö­si­schen „Cent­re natio­nal de la recher­che sci­en­ti­fi­que“ (CNRS) aus Tou­lou­se. Er lei­te­te ein inter­na­tio­na­les Team, dem unter ande­rem For­schen­de der Uni­ver­si­tä­ten in Tou­lou­se, Évry und Bam­berg ange­hör­ten. Die Stu­die löst ein jahr­zehn­te­al­tes Rät­sel und ist am 20. Okto­ber im renom­mier­ten Wis­sen­schafts­ma­ga­zin „Natu­re“ ver­öf­fent­licht worden.

Von wem und wo wur­den die moder­nen Pfer­de zuerst domes­ti­ziert? Wann haben sie den Rest der Welt erobert? Und wie ver­dräng­ten sie die unzäh­li­gen ande­ren Pfer­de­ar­ten, die es damals gab? Dank eines Teams von 162 For­schen­den, die sich auf Archäo­lo­gie, Paläo­ge­ne­tik und Lin­gu­is­tik spe­zia­li­siert haben, kön­nen die­se Fra­gen end­lich beant­wor­tet werden.


For­schen­de ana­ly­sie­ren DNA von 273 Pferden

Vor eini­gen Jah­ren unter­such­te das Team um Ludo­vic Orlan­do die Fund­stät­te der Botai-Kul­tur in Zen­tral­asi­en, die den ältes­ten archäo­lo­gi­schen Nach­weis für domes­ti­zier­te Pfer­de lie­fer­te. Die DNA-Ergeb­nis­se waren aber nicht zufrie­den­stel­lend: Die­se aus der Zeit vor 5.500 Jah­ren stam­men­den Pfer­de waren nicht die Vor­fah­ren der heu­ti­gen Haus­pfer­de. Neben den Step­pen in Zen­tral­asi­en erwie­sen sich auch alle ande­ren ver­mu­te­ten Ursprungs­or­te wie Ana­to­li­en, Sibi­ri­en und die Ibe­ri­sche Halb­in­sel als falsch. „Wir ahn­ten, dass auch der Zeit­raum zwi­schen 4.000 und 6.000 Jah­ren nicht stim­men konn­te, aber wir konn­ten kei­ne Bewei­se dafür fin­den“, sagt Orlan­do. Das For­schungs­team beschloss daher, sei­ne Stu­die auf ganz Eura­si­en aus­zu­deh­nen und ana­ly­sier­te die Geno­me von 273 Pfer­den, die von 50.000 bis 200 vor Chris­tus leb­ten. Die­se Infor­ma­tio­nen wur­den an der Uni­ver­si­té Tou­lou­se III – Paul Saba­tier und der Uni­ver­si­té d’Évry sequen­ziert und mit den Geno­men heu­ti­ger Pfer­de verglichen.


Ein­zi­ge deut­sche Pro­ben stam­men aus Oberfranken

Die ein­zi­gen Pro­ben von Pfer­de­kno­chen aus Deutsch­land, die ana­ly­siert wur­den, stam­men vom Hoh­len Stein bei Schwab­thal in Ober­fran­ken. Die­se hat ein archäo­lo­gi­sches Team der Uni­ver­si­tät Bam­berg wäh­rend eines For­schungs­pro­jekts im Jahr 2008 aus­ge­gra­ben und datiert. Gra­bungs­lei­ter Dr. Timo Sere­gé­ly von der Pro­fes­sur für Ur- und Früh­ge­schicht­li­che Archäo­lo­gie erläu­tert: „Wir haben dort Pfer­de­kno­chen von meh­re­ren Tie­ren aus der Zeit um 2600 vor Chris­tus gefun­den, die im Zusam­men­hang mit einer Sied­lung der schnur­ke­ra­mi­schen Kul­tur aus der spä­ten Jung­stein­zeit ste­hen. Sie waren durch die direk­te Lage am auf­fäl­li­gen Dolo­mit­fels­mas­siv des Hoh­len Steins fan­tas­tisch erhal­ten und wie­sen einen rei­chen Gehalt an alter DNA auf.“

Im Gegen­satz zu Sere­gé­lys bis­he­ri­ger Annah­me ist nun nicht ein­mal mehr sicher, ob es sich bei den ober­frän­ki­schen Fun­den über­haupt um die Res­te von domes­ti­zier­ten Pfer­den han­delt. Es könn­te sich eben­falls um gejag­te, damals noch in der Regi­on leben­de Wild­pfer­de gehan­delt haben. Die von Pablo Lib­ra­do und Ludo­vic Orlan­do gelei­te­te Stu­die kann die­se Fra­ge nicht sicher beant­wor­ten – dafür aber eine ande­re, unglaub­lich wich­ti­ge, wie Sere­gé­ly bekräf­tigt: „Bis­her ging man davon aus, dass Pfer­de bereits im frü­hen drit­ten vor­christ­li­chen Jahr­tau­send bei der Expan­si­on von Men­schen aus den eura­si­schen Step­pen­re­gio­nen in zahl­rei­che Regio­nen Euro­pas eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Mobi­li­tät spiel­ten. Das ist nun klar wider­legt. Ob wir für die­se gro­ße, sich über meh­re­re Jahr­hun­der­te und eini­ge Zwi­schen­etap­pen erstre­cken­de Migra­ti­ons­wel­le nun eher Rin­der­ge­span­ne als Mobi­li­täts­fak­tor ins Auge fas­sen kön­nen, müs­sen spä­te­re Stu­di­en zeigen.“


Explo­si­ons­ar­ti­ge Ver­meh­rung der Pferde 

Die Vor­fah­ren der heu­ti­gen Haus­pfer­de stam­men hin­ge­gen aus einer spä­te­ren Zeit: In Eura­si­en, das einst von gene­tisch unter­schied­li­chen Pfer­de­po­pu­la­tio­nen bevöl­kert war, kam es zwi­schen 2200 und 2000 vor Chris­tus zu einer dra­ma­ti­schen Ver­än­de­rung. „Die Pfer­de, die in Ana­to­li­en, Euro­pa, Zen­tral­asi­en und Sibi­ri­en leb­ten, waren gene­tisch sehr unter­schied­lich“, sagt Dr. Pablo Lib­ra­do, Erst­au­tor der Stu­die. Dann ver­brei­te­te sich ein ein­zi­ges gene­ti­sches Pro­fil, das es zuvor nur in der pon­ti­schen Step­pe im Nord­kau­ka­sus gab. Es ver­dräng­te inner­halb weni­ger Jahr­hun­der­te alle Wild­pfer­de­po­pu­la­tio­nen vom Atlan­tik bis zur Mon­go­lei. „Die gene­ti­schen Daten deu­ten auch auf eine explo­si­ons­ar­ti­ge Ver­meh­rung der Pfer­de hin, die in den letz­ten 100.000 Jah­ren ihres­glei­chen sucht“, fügt Orlan­do hin­zu. „Damals über­nah­men Men­schen die Kon­trol­le über die Fort­pflan­zung die­ser Tier­art und pro­du­zier­ten Pfer­de in beträcht­li­cher Anzahl.“ Die Aus­brei­tung die­ser Pfer­de ereig­ne­te sich zumin­dest in Asi­en gleich­zei­tig wie jene von Streit­wä­gen mit Spei­chen­rä­dern und indoira­ni­schen Sprachen.

Doch wie lässt sich die­se über­wäl­ti­gen­de Beliebt­heit erklä­ren? Die For­schen­den fan­den zwei auf­fäl­li­ge Unter­schie­de zwi­schen dem Genom die­ses Pfer­des und dem Genom der Popu­la­tio­nen, die es ersetz­te: zum einen füg­sa­me­res Ver­hal­ten, zum ande­ren ein stär­ke­res Rück­grat. Das For­schungs­team ver­mu­tet, dass die­se Merk­ma­le den Erfolg der Tie­re zu einer Zeit sicher­ten, als das Rei­sen mit Pfer­den welt­weit zunahm.

Die Natu­re-Publi­ka­ti­on ist online zu fin­den unter https://www.nature.com/articles/s41586-021–04018‑9

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Bil­der sind zu fin­den unter https://www.cnrs.fr/en/origin-domestic-horses-finally-established

Grü­ne freu­en sich über Verhandlungserfolg 

Nato-Sied­lung bekommt eige­nen Spiel- und Bolzplatz

Bald dür­fen die Kin­der und Jugend­li­chen aus der so genann­ten Nato-Sied­lung auf einem Spiel- und Bolz­platz neben der Kas­ta­ni­en­stra­ße toben, spie­len und spor­teln. Denn die Stadt Bam­berg konn­te nun end­lich das dort befind­li­che Grund­stück dafür pach­ten, was beson­ders die Grü­nen freut, die sich im Stadt­rat unter ande­rem dafür ein­ge­setzt haben.

Der ent­spre­chen­de Pacht­ver­trag zwi­schen Stadt Bam­berg und BImA wur­de kürz­lich unter­schrie­ben und der Stadt Bam­berg damit die Flä­che zur Ver­fü­gung gestellt, solan­ge von Lan­des- oder Bun­des­sei­te kein Eigen­be­darf ange­mel­det wird.

Seit Jah­ren wün­schen sich die Fami­li­en, die an der öst­li­chen Stadt­gren­ze zwi­schen A73 und der ein­ge­zäun­ten Flücht­lings­un­ter­kunft AEO leben, einen Bolz­platz. Dafür hat­ten sich in die­ser Stadt­rats­pe­ri­ode vor allem die Bam­ber­ger Grü­nen, ins­be­son­de­re Stadt­rä­tin Karin Ein­wag, ein­ge­setzt. Sie initi­ier­te einen ent­spre­chen­den Antrag, der auch von Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen von SPD, ÖDP und Volt unter­zeich­net wur­de. Im Kon­ver­si­ons­se­nat wur­de die­ser ein­stim­mig angenommen.

In einem per­sön­li­chen Gespräch in Mün­chen mit dem Baye­ri­schen Staats­mi­nis­ter des Innern, Joa­chim Herr­mann, warb Ein­wag, unter­stützt von Stadt­rä­tin Ursu­la Sowa und Stadt­rat Ste­fan Kuhn sowie Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mela­nie Huml erfolg­reich dafür, die Flä­che für die Anwoh­nen­den der NATO-Sied­lung im Bam­ber­ger Osten frei­zu­ge­ben. Denn auch der Frei­staat Bay­ern hat sei­ne Hän­de mit im Spiel, da die Flä­che bis­her zum Are­al des benach­bar­ten Anker­zen­trums gehör­te und mit einem hohen Zaun unzu­gäng­lich für die Bam­ber­ger Bevöl­ke­rung war.

Karin Ein­wag freut sich für die Fami­li­en in der Nato-Sied­lung: „Die Jugend­li­chen und Kin­der in die­sem neu­en Wohn­vier­tel hat­ten bis­her nur klei­ne­re pri­va­te Spiel­flä­chen im Frei­en. Ein öffent­li­cher und für alle zugäng­li­cher Spiel- und Bolz­platz war drin­gend not­wen­dig und kann end­lich rea­li­siert werden.“

Fest­got­tes­dienst mit Erz­bi­schof Schick im Dom

50 Jah­re Stän­di­ger Dia­ko­nat: „Ein wie­der­ge­fun­de­ner Schatz der Kirche“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat den Stän­di­gen Dia­ko­nat als „wich­ti­ge Gabe an die Kir­che im 20. Jahr­hun­dert und für alle Zukunft“ bezeich­net. Dass das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil die Mög­lich­keit schuf, ver­hei­ra­te­te und unver­hei­ra­te­te Män­ner zu Stän­di­gen Dia­ko­nen zu wei­hen, sei ein „wie­der­ge­fun­de­ner Schatz in der Kir­che“, sag­te Schick heu­te in einem Fest­got­tes­dienst im Dom anläss­lich 50 Jah­re Stän­di­ger Dia­ko­nat im Erz­bis­tum Bamberg.

„Wir bekun­den erneut unse­re Über­zeu­gung, dass der Stän­di­ge Dia­ko­nat ein Reich­tum und eine Not­wen­dig­keit in der Kir­che all­ge­mein und im Erz­bis­tum ist“, sag­te Schick in sei­ner Pre­digt. Der Schatz des Stän­di­gen Dia­ko­nats, den es in der Urkir­che schon gab, sei im Lau­fe der Geschich­te ver­lo­ren gegan­gen durch eine fort­schrei­ten­de Kon­zen­tra­ti­on aller Diens­te bei den Bischö­fen und Pries­tern. Dadurch sei viel Wert­vol­les in der Kir­che ver­drängt wor­den. Das Kon­zil habe vor über 50 Jah­ren die­sen Schatz als eigen­stän­di­ges Wei­he­amt neu entdeckt.

Dia­ko­ne über­neh­men in der Kir­che wich­ti­ge Funk­tio­nen im Bereich der Ver­kün­di­gung und Seel­sor­ge, erläu­ter­te Schick. Sie sei­en aber auch wich­tig, um das Wesens­merk­mal Diakonie/​Caritas in der Kir­che leben­dig und im Bewusst­sein aller zu hal­ten. „Für alle in der Kir­che gilt: Wir dür­fen nicht herr­schen wol­len, son­dern die­nen mit den Gaben, die jeder von Jesus Chris­tus emp­fan­gen hat“, so der Erz­bi­schof. Er dank­te allen Dia­ko­nen für ihre Diens­te im Auf­trag der Kir­che und auch den Ehe­frau­en und Fami­li­en, die die­sen Dienst mit­tra­gen und ermög­li­chen. „Wir bit­ten heu­te um Beru­fun­gen für den Stän­di­gen Dia­ko­nat in der Kir­che, damit wir wei­ter­hin eine koope­ra­ti­ve, dia­ko­ni­sche Pas­to­ral aus­üben kön­nen zum Heil der Welt”, schloss der Erzbischof.


54 Stän­di­ge Dia­ko­ne im Erz­bis­tum Bamberg


Im Anschluss an den Got­tes­dienst wur­de im Bam­ber­ger Bis­tums­haus St. Otto eine Aus­stel­lung eröff­net, die dort bis zum 6. Novem­ber zu sehen ist und anschlie­ßend durch zahl­rei­che Seel­sor­ge­be­rei­che wan­dert. Das Jubi­lä­ums­jahr wird abge­schlos­sen mit einem Stu­di­en­tag am 30. April 2022 im Nürn­ber­ger Cari­tas-Pirck­hei­mer-Haus. Dazu wer­den unter ande­ren Pro­fes­sor Rai­ner Kro­ckau­er aus Aachen und Pro­fes­sor Mat­thi­as Remé­nyi aus Würz­burg erwartet.

Aktu­ell gibt es 54 Stän­di­ge Dia­ko­ne im Erz­bis­tum Bam­berg. Davon sind 19 als Dia­ko­ne im Haupt­be­ruf tätig, 8 als Dia­ko­ne mit Zivil­be­ruf. Das bedeu­tet, sie üben ihre dia­ko­ni­sche Tätig­keit neben einem ande­ren Haupt­be­ruf aus. 20 Dia­ko­ne mit Haupt­be­ruf und 7 Dia­ko­ne mit Zivil­be­ruf sind im Ruhe­stand. Elf wei­te­re Män­ner befin­den sich aktu­ell in der Ausbildung.

Für den Dienst als Stän­di­ger Dia­kon kommt infra­ge, wer sich bereits in Kir­che und Berufs­welt und als Ver­hei­ra­te­ter in Ehe und Fami­lie bewährt hat. Die Aus­bil­dung zum Stän­di­gen Dia­kon dau­ert in der Regel vier Jah­re und ist berufs­be­glei­tend. Das Alter der Kan­di­da­ten soll zum Zeit­punkt der Wei­he zwi­schen 35 und 55 Jah­ren lie­gen. Bei einem ver­hei­ra­te­ten Bewer­ber muss die Ehe­frau zustim­men. Unver­hei­ra­te­te Bewer­ber ver­spre­chen den Zölibat.

Am 30. März 1970 wur­de in Nürn­berg mit Phil­ipp Herr­mann der ers­te ver­hei­ra­te­te Mann mit Zivil­be­ruf von Erz­bi­schof Josef Schnei­der zum Stän­di­gen Dia­kon geweiht. Coro­nabe­dingt wur­den die für 2020 geplan­ten Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tun­gen verschoben.

Fuß­ball-Bay­ern­li­ga Nord

FCE siegt im Der­by gegen Don Bosco Bam­berg 3:1

Zum Abschluss der Vor­run­de der Fuß­ball-Bay­ern­li­ga Nord hat der FC Ein­tracht Bam­berg am Frei­tag­abend zu Hau­se gegen die DJK Don Bosco Bam­berg mit 3:1 (1:1) gewon­nen. Damit wie­der­hol­ten die Dom­rei­ter den Sieg vom letz­ten Der­by – vor fast zwei Jah­ren sieg­ten die Dom­rei­ter eben­falls, damals stand es nach 90 Minu­ten 1:0 für die Blau/​Violetten.

Es war eine tol­le Kulis­se mit fast 2.000 Zuschau­ern, und die­se sahen ein span­nen­des und umkämpf­tes Stadt­du­ell. In der ers­ten Halb­zeit taten sich die Gast­ge­ber schwer. Die DJK Don Bosco stand gut in der Abwehr, prak­ti­zier­te ein gutes Umschalt­spiel und war in der Offen­si­ve immer irgend­wie gefähr­lich. Den­noch muss­te ein Hand­elf­me­ter her­hal­ten, der den Gäs­ten die Füh­rung bescher­te. All­gai­er ver­wan­del­te die­sen zum 1:0 für die Fuß­bal­ler aus dem Stadt­teil Wil­densorg (19.). Die Chan­ce zum FCE-Aus­gleich ver­gab Tran­zis­ka, als er nach einer Her­ein­ga­be von der rech­ten Sei­te frei vor dem lee­ren Gäs­te­tor am Ball vor­bei­grätsch­te (37.). Trotz­dem konn­ten die Haus­her­ren noch vor der Pau­se über den Aus­gleichs­tref­fer jubeln. Hel­mer hol­te sich im Straf­raum der DJK den Ball, bedien­te Lje­vic, der dann ein­netz­te zum 1:1 (44.).

Die­ses Tor kurz vor der Pau­se war viel­leicht das Ent­schei­den­de an die­sem Fuß­ball­abend, denn nach dem Sei­ten­wech­sel waren die Haus­her­ren die spiel­be­stim­men­de Mann­schaft. Der FCE hat­te die Par­tie zudem gut im Griff. Die Füh­rung resul­tier­te dann aus einem schul­buch­mä­ßig vor­ge­tra­ge­nen Angriff. Der Ball kam raus auf die rech­te Außen­po­si­ti­on, Hel­mer nahm das Spiel­ge­rät an und steu­er­te auf den Gäs­tes­traf­raum zu und nahm den Schuss. Die­sen konn­te der DJK Tor­hü­ter zwar gut parie­ren, aber Schmitt­sch­mitt reagier­te am Schnells­ten und staub­te aus fünf Metern ab zum 2:1 (58.). Sechs Minu­ten spä­ter hat­ten die Bam­ber­ger Fans den Tor­schrei auf den Lip­pen, ein Frei­stoß von Schmitt­sch­mitt lan­de­te jedoch nur an der Quer­lat­te. Die ein­zi­ge Mög­lich­keit von Don Bosco in der zwei­ten Halb­zeit ver­gab Tra­wal­ly, der aus kur­zer Distanz nicht genug Power hin­ter den Ball brach­te und FCE-Schluss­mann Dell­er­mann vor kei­ne Pro­ble­me stell­te. Die Ent­schei­dung erle­dig­te dann erneut Schmit­sch­mitt, der einen an Tran­zis­ka ver­ur­sach­ten Foul­elf­me­ter zum 3:1 ver­wan­del­te (76.). Mit dem Sieg des FCE ende­te die Serie der DJK Don Bosco Bam­berg, die in die­ser Sai­son nach einer Füh­rung zum ers­ten Mal als Ver­lie­rer vom Platz ging.


„Haben ein sehr gutes Spiel an den Tag gelegt”


Das sagt Trai­ner Juli­an Kol­beck: „Es war ein sehr span­nen­des, ein sehr inten­si­ves Spiel. Die ers­ten 20, 25 Minu­ten waren wir sehr ner­vös, haben dann einen Hand­elf­me­ter gegen uns bekom­men, den man mei­ner Mei­nung nach geben konn­te. Nach dem Gegen­tor haben wir dann umge­stellt von einer Vie­rer­ket­te auf Drei­er­ket­te. Mit der Umstel­lung waren wir dann grif­fi­ger und hat­ten mehr Spiel­kon­trol­le. Der Aus­gleich dann kurz vor der Pau­se war natür­lich psy­cho­lo­gisch wich­tig und sehr wert­voll. Wir kamen dann nach der Halb­zeit mit einer Wucht raus auf das Spiel­feld und haben das Der­by kon­trol­liert. Zudem hat­ten wir super Umschalt­mo­men­te mit allen, die wir in der Offen­si­ve hat­ten, und haben ein sehr gutes Spiel an den Tag gelegt und sicher ver­dient gewonnen.“

Das sagt Lukas Schmitt­schnitt: „Wir sind am Anfang ganz gut in das Spiel gekom­men, haben dann aber den Faden ver­lo­ren. Da ist dann auch das Tor für den Geg­ner gefal­len durch einen Elf­me­ter, das war unglück­lich. Dann war es bes­ser von uns, nach der Umstel­lung. Was ganz wich­tig war, dass wir mit dem 1:1 in die Halb­zeit gehen konn­ten. In der zwei­ten Halb­zeit waren wir klar bes­ser und haben dann das 2:1 und das 3:1 gemacht. Dann haben wir das Spiel ganz gut über die Büh­ne bekommen.“

Das Stadt­du­ell stand unter der Lei­tung von Schieds­rich­ter Vin­zenz Pfis­ter. Der aus dem ober­baye­ri­schen Ober­berg­kir­chen (Land­kreis Mühl­dorf am Inn) kom­men­de Refe­ree pfiff am Frei­tag­abend sein letz­tes Bay­ern­li­ga­spiel. Hier­für hat­te er sich das Der­by zwi­schen dem FCE und der DJK Don Bosco Bam­berg gewünscht.


Die Tore
:

0:1 All­gai­er (19., Hand­elf­me­ter), 1:1 Ljev­sic (44.), 2:1 Schmitt­sch­mitt (58.), 3:1 Schmitt­sch­mitt (76.)


Zuschau­er
: 1.976

Bun­des­för­de­rung für Reckendorf

Bar­rie­re­frei­er Zugang zur Genisa-Ausstellung

Der Bund wird die Genisa Aus­stel­lung im Haus der Kul­tur, der ehe­ma­li­gen Syn­ago­ge in Recken­dorf, mit 9.000 Euro unter­stüt­zen, teilt Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Andre­as Schwarz mit, der den Wahl­kreis Bam­berg-Forch­heim vertritt.

Ziel ist es, einen Trep­pen­lift ein­zu­bau­en und damit einen bar­rie­re­frei­en Zugang zur Aus­stel­lung zu schaffen.

„Ich habe mich sehr gefreut, die Gemein­de Recken­dorf in der Lis­te der zur För­de­rung aus­ge­wähl­ten Anträ­ge im “Sofort­hil­fe­pro­gramm Hei­mat­mu­se­en und land­wirt­schaft­li­che Muse­en” zu fin­den“, erklärt Andre­as Schwarz.

Die archäo­lo­gisch-his­to­ri­sche Samm­lung zeigt über 400 Jah­re lang gesam­mel­te Objek­te – von reli­giö­sen Tex­ten bis hin zu Tho­ra­wim­peln sowie Gegen­stän­de aus dem All­tag, wie Mie­der, Socken, Schu­he et cete­ra Die­se Aus­stel­lungs­stü­cke geben einen Ein­blick in die Lebens­si­tua­tio­nen der Men­schen und das hohe kul­tu­rel­le Niveau der jüdi­schen Gemein­de in Recken­dorf. „Eine span­nen­de Aus­stel­lung über Kul­tur in unse­rer Hei­mat, die durch den bar­rie­re­frei­en Zugang hof­fent­lich zusätz­li­che Auf­merk­sam­keit erhal­ten wird“, so Schwarz.


„Fei­ne Ausstellung“


Für den Recken­dor­fer Bür­ger­meis­ter Man­fred Deinlein ist es eine Freu­de und Bestä­ti­gung zugleich: „Der geför­der­te Trep­pen­lift ermög­licht künf­tig bar­rie­re­frei den Zugang zur Frau­en­em­po­re der ehe­ma­li­gen Recken­dor­fer Syn­ago­ge. Unse­re frü­he­re Kura­to­rin Adel­heid Wasch­ka hat hier Tei­le der bei Sanie­rung und Umbau der Syn­ago­ge wie­der­ent­deck­ten Genisa lie­be­voll zu einer fei­nen Aus­stel­lung zusam­men­ge­fasst, die einen klei­nen Ein­blick in Kul­tus und All­tag der ehe­ma­li­gen jüdi­schen Gemein­de in Recken­dorf erlaubt“, erläu­tert Deinlein. Und wei­ter: „Teil die­ser Aus­stel­lung ist auch einer der 2018 gekür­ten 100 baye­ri­schen Hei­mat­schät­ze: eine his­to­risch inter­es­san­te jüdi­sche Kin­der­ho­se. Nach Mach­art und Stoff stammt die­se wohl aus dem 19. Jahrhundert.“

Alle Inter­es­sier­ten sind ein­ge­la­den, die­se Aus­stel­lung jeden ers­ten Sonn­tag im Monat von 14 bis 16 Uhr zu besu­chen oder nach tele­fo­ni­scher Ver­ein­ba­rung mit dem Recken­dor­fer Hei­mat­pfle­ger Klaus Ette­rer unter heimatpfleger@reckendorf.de.

Das „Sofort­hil­fe­pro­gramm Hei­mat­mu­se­en 2021“ ist ein Pro­jekt des Deut­schen Ver­bands für Archäo­lo­gie e.V. (DVA) in Koope­ra­ti­on mit dem Deut­schen Muse­ums­bund e.V. (DMB). Die Maß­nah­me wird im Rah­men des För­der­pro­gramms „Kul­tur in länd­li­chen Räu­men“ auf­grund eines Beschlus­ses des Deut­schen Bun­des­tags von der Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medi­en (BKM) geför­dert. Die Mit­tel stam­men aus dem Bun­des­pro­gramm „Länd­li­che Ent­wick­lung“ (BULE) des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft (BMEL).

Das För­der­pro­gramm unter­stützt regio­na­le Muse­en, Frei­licht­mu­se­en, archäo­lo­gi­sche Parks und Trä­ger von Boden­denk­mal­stät­ten in Kom­mu­nen mit bis zu 20.000 Ein­woh­nern beim Betrieb ihrer Ein­rich­tung und bei der Wei­ter­ent­wick­lung des kul­tu­rel­len Ange­bots. Ziel ist die Stär­kung des Kul­tur­er­bes und der kul­tu­rel­len Iden­ti­tät in länd­li­chen Gebie­ten. Ein­rich­tun­gen kön­nen bis zu 25.000 Euro För­der­mit­tel bean­tra­gen, um Moder­ni­sie­rungs­maß­nah­men und pro­gramm­be­glei­ten­de Inves­ti­tio­nen durch­zu­füh­ren. Der Eigen­an­teil beträgt min­des­tens 25% der Gesamtkosten.

Infor­mie­ren über Aus­bil­dungs- und Kar­rie­re­we­ge im Handwerk 

Hand­werks­kam­mer und Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten orga­ni­sie­ren die Berufs­mes­se Handwerk

Am mor­gi­gen Sams­tag, dem 23. Okto­ber, orga­ni­siert die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken gemein­sam mit den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten Bam­berg und Forch­heim im Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum (BTZ) Bam­berg eine Berufs­mes­se des Handwerks.

Mit Betriebs­in­ha­bern, Aus­bil­dungs­meis­te­rin­nen und Aus­bil­dungs­meis­tern direkt spre­chen, in Beru­fe hin­ein­schnup­pern, ers­te Prak­ti­ka ver­ein­ba­ren – bei der Berufs­mes­se des Hand­werks am mor­gi­gen Sams­tag in Bam­berg haben Jugend­li­che die Mög­lich­keit, sich gemein­sam mit ihren Eltern über die Aus­bil­dungs- und Kar­rie­re­we­ge im Hand­werk zu infor­mie­ren und direkt mit Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­kern in Kon­takt zu kommen.

Das Team der Aus­bil­dungs­be­ra­tung der Hand­werks­kam­mer und das U 25-Bera­tungs­team der Agen­tur für Arbeit run­den das Infor­ma­ti­ons­an­ge­bot bei der Berufs­mes­se des Hand­werks ab.


Jetzt noch die Chan­ce, eine Aus­bil­dung regu­lär zu beginnen


„Unse­re Berufs­mes­sen des Hand­werks kom­men zur rech­ten Zeit“, sagt Dr. Bernd Sau­er, Geschäfts­füh­rer der HWK für Ober­fran­ken, die die Berufs­mes­se in Bam­berg gemein­sam mit den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten Bam­berg und Forch­heim orga­ni­siert. „Es ist wich­tig, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler und vor allem die Eltern zusam­men mit ihren Kin­dern die Mög­lich­keit haben, direkt mit Betrie­ben in Kon­takt zu kom­men. So wer­den Berüh­rungs­ängs­te abge­baut und auch das eine oder ande­re Vor­ur­teil gegen­über dem Handwerk.“

Dass das Kon­zept gro­ßen Zuspruch fin­de und der Zeit­punkt gut sei, habe das ver­gan­ge­ne Wochen­en­de gezeigt. „Bei der Berufs­mes­se in Bay­reuth hat­ten wir deut­lich mehr als 300 Besu­che­rin­nen und Besu­cher, die sich teils stun­den­lang inten­siv infor­miert haben. Die Betrie­be und die Gäs­te waren mehr als zufrie­den.“ Der Zeit­punkt sei auch daher ide­al, da Jugend­li­che, die aktu­ell noch eine Aus­bil­dungs­stel­le suchen, jetzt noch die Chan­ce haben, ihre Aus­bil­dung regu­lär zu beginnen.

Um von den gut 130 Beru­fen des Hand­werks ein mög­lichst brei­tes Spek­trum abzu­de­cken, enga­gie­ren sich gut 40 Betrie­be aus der Regi­on Bam­berg-Forch­heim bei der Berufs­mes­se des Hand­werks. Sie ver­tre­ten ihre Innun­gen und damit auch vie­le ande­re Hand­werks­be­trie­be der Regi­on. So kön­nen Eltern und ihre Kin­dern vie­le der belieb­tes­ten Beru­fe der ver­gan­ge­nen Jah­re – etwa Kfz-Mecha­tro­ni­ke­rin, Anla­gen­me­cha­ni­ke­rin Sanitär‑, Hei­zung und Kli­ma­tech­nik (SHK), Elek­tro­ni­ke­rin in ver­schie­de­nen Fach­rich­tun­gen, aber auch Mau­re­rin, Stahl­be­ton­baue­rin, Fri­seur, Bäcker, Auto­mo­bil­kauf­mann­frau und vie­le wei­te­re Aus­bil­dungs­be­ru­fe vor Ort kennenlernen

Die Besu­cher wer­den dort zur Coro­na-Doku­men­ta­ti­on regis­triert – ana­log oder mit der Luca-App -, ansons­ten gilt das vor Ort kom­mu­ni­zier­te Hygie­ne­kon­zept. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Beru­fen und der Mes­se sind zu fin­den unter https://www.hwk-oberfranken.de/deinsamstag.


Berufs­mes­se des Handwerks

Sams­tag, 23. Okto­ber, 9 bis 15 Uhr

Berufs­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­zen­trum (BTZ) Bam­berg, Hertz­stra­ße 24a

gool­kids beruft sei­ne ers­ten Botschafter

Inklu­si­on in die Öffent­lich­keit tragen

Auf der Büh­ne, im Sport und in der Poli­tik sind sie in unter­schied­li­chen Far­ben unter­wegs, beim För­der­kreis gool­kids sind sie alle in der Sache und auch in der Far­be der Polo­shirts ver­eint. Das hoff­nungs­fro­he Grün tra­gen die Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­ter, die seit weni­gen Wochen gool­kids vertreten.

Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mela­nie Huml und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Andre­as Schwarz, Danie­la Kicker, mehr­fa­che Welt­meis­te­rin im Kegeln, und Tri­ath­let Chris Dels, dazu die Brü­der Jonas und David Ochs von der Rap-Com­bo „Bam­bäg­ga“. Eine illus­tre Run­de hat der För­der­kreis gool­kids auserkoren.

Mit Inter­es­se und Freu­de hat Staats­mi­nis­te­rin Mela­nie Huml die Ent­wick­lung von gool­kids in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ver­folgt. „Der För­der­ver­ein hat in den letz­ten Jah­ren tol­le Aktio­nen gestar­tet und viel bewegt. Ich fin­de gool­kids groß­ar­tig, denn es ist wich­tig, dass wir Kin­dern unab­hän­gig ihrer Her­kunft und Fähig­kei­ten eine chan­cen­rei­che Zukunft ermög­li­chen“, so die Bam­ber­ger Landtagsabgeordnete. 

„Kin­der sind das höchs­te Gut im Leben. Des­halb brau­chen sie erhöh­te Auf­merk­sam­keit und den Umgang mit ande­ren Kin­dern“, betont Danie­la Kicker. „Eine gute Basis ist dabei gemein­sa­mer Sport mit Inte­gra­ti­on aller Kul­tu­ren und unter­schied­li­chen Haut­far­ben.“ Im Lau­fe die­ses Jah­res haben die gool­kids-Ver­ant­wort­li­chen erkannt, dass ihre Akti­vi­tä­ten für Sport-Inklu­si­on auch star­ke Für­spre­cher von außen brauchen.

Danie­la Kicker, mehr­fa­che Welt­meis­te­rin im Kegeln, Foto: Danie­la Kicker
Der Ansatz war, dass Men­schen mit gro­ßer Aus­strah­lung und Per­sön­lich­keit mit­hel­fen könn­ten, die­ses so wich­ti­ge The­ma noch brei­ter in die Gesell­schaft zu tragen.

Ein star­ker Kerl mit goolkids-T-Shirt

Aus­nahms­los alle Anfra­gen sei­en inner­halb weni­ger Stun­den mit gro­ßer Begeis­te­rung posi­tiv beant­wor­tet wor­den, betont Robert Bartsch, Initia­tor von gool­kids, „fast so, als wenn unse­re sechs Bot­schaf­ter nur dar­auf gewar­tet hät­ten, mit­ma­chen zu dürfen.“

„Ich freue mich sehr, dass ich nun auch mal etwas zurück­ge­ben kann“, äußert sich Chris Dels dazu, was es für ihn bedeu­tet, jetzt Inklu­si­ons-Bot­schaf­ter zu sein.

Von gool­kids sei ihm als ers­tes das Auto in sei­ner Nach­bar­schaft auf­ge­fal­len, „dann ein star­ker Kerl mit T‑Shirt, der immer mehr Gewich­te als ich im Fit­ness-Stu­dio bewegt hat.“ Auf der Sport­ga­la hielt Dels dann eine Lau­da­tio auf Franz Bezold und betont, dass er bei die­ser Ver­an­stal­tung schließ­lich so rich­tig rea­li­siert habe, wie­viel durch gool­kids bewegt wird.

Seit zwei Jah­ren gibt es bei gool­kids den Lauf- und Roll­treff, zu des­sen Ein­füh­rung unter ande­rem Chris Dels einer der Beglei­ter war. Seit­dem ist er oft haut­nah dabei und auch stets im Kon­takt mit Robert Bartsch und nimmt somit die Ent­wick­lung bei gool­kids wahr.

David Ochs und Jonas Ochs sind Brü­der und zwei Mit­glie­der des Rap-Tri­os „Bam­bäg­ga“. Bei­de arbei­ten sie bei der Lebens­hil­fe und sind von daher seit lan­gem mit der The­ma­tik Inklu­si­on ver­traut. Bei der Sport­ga­la waren sie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren immer wie­der ein­mal ver­tre­ten, unter­stützt teil­wei­se von Lebens­hil­fe-Mit­ar­bei­tern. Die bei­den freu­en sich über die Auf­ga­be als Inklu­si­ons-Bot­schaf­ter und wol­len sich auch wei­ter­hin aktiv für Gleich­be­rech­ti­gung und gegen Dis­kri­mi­nie­rung ein­set­zen. „Jeder hat das Recht dar­auf, dabei zu sein. Auf dem Sport­platz, der Büh­ne oder im Büro. Inklu­si­on betrifft uns alle und wird beson­ders gut, wenn mög­lichst vie­le mitmachen.“

Dass noch vie­le mit­ma­chen und mit­hel­fen, ist auch eine Hoff­nung von Initia­tor Bartsch. Und dass durch das Enga­ge­ment der Bot­schaf­ter ande­re, inter­es­sier­te Men­schen sehen, dass sie als Ehren­amt­li­che, Hel­fer oder Beglei­ter die Arbeit bei gool­kids mit­ge­stal­ten können.


„Das The­ma in die Öffent­lich­keit tragen“

In die glei­che Ker­be schlägt Andre­as Schwarz, der auch beim ers­ten gool­kids-Schnup­per­tag vor Ort war: „Um Inklu­si­on in unse­re Gesell­schaft hin­ein­zu­brin­gen, benö­tigt es vie­le klei­ne Schrit­te und vie­le hel­fen­de Hän­de. Der För­der­ver­ein gool­kids leis­tet hier einen groß­ar­ti­gen Bei­trag für die Regi­on Bam­berg. Ich bin sehr stolz, Inklu­si­ons-Bot­schaf­ter für gool­kids zu sein.“

Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Andre­as Schwarz, Foto: Abge­ord­ne­ten­bü­ro Andre­as Schwarz

Eben­so stolz war Danie­la Kicker davon, als Inklu­si­ons-Bot­schaf­ter ange­fragt wor­den zu sein. „Vor eini­gen Jah­ren ist mir gool­kids in den Medi­en erst­mals auf­ge­fal­len. Das sozia­le Enga­ge­ment hat mich damals schon beein­druckt.“ Die mehr­fa­che Deut­sche Meis­te­rin und Cham­pi­ons League-Sie­ge­rin im Kegeln betont, dass sie sich auf die bevor­ste­hen­den Auf­ga­ben freue, „weil ich ger­ne mit Kin­dern arbei­te und dar­über hin­aus auch mei­ne Erfah­run­gen aus über 30 Jah­ren in ver­schie­de­nen Klubs ein­brin­gen kann, mit Migran­ten, aus­län­di­schen Sport­lern und behin­der­ten Men­schen. Die Inte­gra­ti­on die­ser Men­schen, ande­re Kul­tu­ren ken­nen­zu­ler­nen und zu respek­tie­ren, ist eine gro­ße gesell­schaft­li­che Auf­ga­be, an der ich mich ger­ne beteilige.“

Robert Bartsch sieht ein brei­tes Feld an Mög­lich­kei­ten, wie die Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­ter den För­der­kreis ver­tre­ten kön­nen. Sei­en es die Besu­che der gool­kids-Akti­vi­tä­ten oder auch, indem sie eige­ne Akti­vi­tä­ten umset­zen, durch die sie auch auf das The­ma Inklu­si­on auf­merk­sam machen. Wie er wei­ter berich­tet, wur­den schon von allen Bot­schaf­tern eige­ne Ideen ein­ge­bracht wur­den, deren Umset­zungs­mög­lich­kei­ten gemein­sam näher bespro­chen wer­den.
„Wich­tig ist ein­fach, dass wir zusam­men zei­gen, wie leicht Inklu­si­on gemein­sam sein kann. Natür­lich erhof­fen wir durch deren Ein­satz auch eine Stär­kung unse­res Ehren­am­tes und vie­le begeis­ter­te Neu­ein­stei­ger für unse­ren Weg. Inklu­si­on bedeu­tet ja auch offe­ne Teil­ha­be – war­um also dies nicht auch mit den Machern und Bot­schaf­tern gemein­sam so umsetzen?“

Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mela­nie Huml erhielt von Robert Bartsch das gool­kids-Bot­schaf­ter-Shirt, Foto: Clau­dia Bachmann

Auch Mela­nie Huml sieht mit Freu­de, wie es dem För­der­kreis gelingt, Men­schen zusam­men zu brin­gen. „Wäh­rend wir uns im All­tag häu­fig in einem immer ähn­li­chen Umfeld bewe­gen, schafft gool­kids Chan­cen für neue Begeg­nun­gen. Gera­de gemein­sa­me Sport­ak­ti­vi­tä­ten sind dafür ide­al, denn hier zäh­len vor allem Ein­satz­freu­de und Teamgeist.“

Ein gro­ßes Pro­jekt, auf das die Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­ter gemein­sam mit gool­kids hin­ar­bei­ten, ist, dass die Bewer­bung der Regi­on Bam­berg als „Host-Town 2023“ erfolg­reich ist. Die Spe­cial Olym­pics World Games fin­den 2023 in Ber­lin und damit erst­mals in Deutsch­land statt. Die Stadt Bam­berg hat sich hier­für als Host Town bewor­ben, sprich als eine der ins­ge­samt 170 Städ­te, die im Vor­feld für jeweils ein Teil­neh­mer­land Gast­ge­ber­stadt sind, bevor alle Dele­ga­tio­nen fünf Tage vor Beginn der Spie­le nach Ber­lin zu den Wett­kämp­fen wei­ter­rei­sen. „Dies kann ein sehr bedeut­sa­mer Schritt sein, um aus Bam­berg eine vor­bild­li­che Regi­on für offe­ne Teil­ha­be bezie­hungs­wei­se Par­ti­zi­pa­ti­on zu machen“, so Robert Bartsch.
Er spürt bei allen Bot­schaf­tern den Glau­ben, dass lang­fris­tig durch das Enga­ge­ment eines jeden ein­zel­nen Men­schen die Visi­on einer geleb­ten inklu­si­ven Gesell­schaft Rea­li­tät wer­den kann.

Arno Schim­mel­p­fen­nig pro­du­zier­te für gool­kids im Rah­men der Bewer­bung Bam­bergs als Host Town einen Film, in dem die Bot­schaf­ter zu Wort kom­men, der unter https://fb.watch/8LRI-WvP9S/ ange­se­hen wer­den kann.

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