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Bamberg - Page 2

Unter­neh­men hand­le eige­ner Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie zuwider 

Grü­ne kri­ti­sie­ren Brose

Ein biss­chen Pho­to­vol­ta­ik-Ping­pong spie­len der­zeit die Bam­ber­ger Grü­nen und Bro­se mit­ein­an­der: Kommt Pho­to­vol­ta­ik auf die Dächer der Bro­se-Neu­bau­ten am Ber­li­ner Ring auf Druck der Grü­nen oder aus Eigen­in­itia­ti­ve von Brose?

Nach­dem die ers­ten Plä­ne von Bro­se im Jahr 2020 kei­nen Solar­strom vor­sa­hen und des­halb von der grü­nen Stadt­rats­frak­ti­on öffent­lich­keits­wirk­sam abge­lehnt wur­den – samt einem Appell an Bro­se, hier nach­zu­bes­sern – hat­te Bro­se sei­ne Pla­nung ein Jahr spä­ter tat­säch­lich geän­dert und setzt nun Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf die neu­en Büro­ge­bäu­de. Was umge­hend für öffent­li­che Freu­de und Lob durch die Grü­nen führ­te. Dem hin­ge­gen wider­sprach aber Bro­se mit einer Gegen­dar­stel­lung, wonach die Fir­ma ganz ohne grü­nes Zutun eine Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie ent­wi­ckelt habe. Immer­hin sind sich bei­de Sei­ten in ihrer posi­ti­ven Bewer­tung des wie auch immer ent­stan­de­nen Ergeb­nis­ses einig.

Das trifft jedoch nicht auf die jüngst bei der Bau­se­nats­sit­zung aus­ge­spro­che­ne Geneh­mi­gung für ein neu­es Bro­se-Park­haus zu. Auf Nach­fra­ge des Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Chris­ti­an Hader bestä­tig­te die Stadt­ver­wal­tung, dass kei­ne Pho­to­vol­ta­ik-Nut­zung auf der 3000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Dach­flä­che des Park­hau­ses vor­ge­se­hen ist. Ent­spre­chend wur­de das Vor­ha­ben von der Frak­ti­on Grü­nes Bam­berg abge­lehnt und das Ver­säum­nis scharf kri­ti­siert: „Wir sind inmit­ten der Ener­gie­kri­se, die Men­schen sol­len sich ein­schrän­ken und Strom spa­ren, wir reden über die Gefähr­dung der öffent­li­chen Daseins­vor­sor­ge und gleich­zei­tig blei­ben sol­che Chan­cen unge­nutzt? Das ist für uns in keins­ter Wei­se nach­voll­zieh­bar“, so Chris­ti­an Hader.

„Viel­leicht lesen wir ja bald wie­der eine Gegendarstellung“

Er rech­net vor, dass – wür­de man die gesam­te Dach­flä­che des Park­hau­ses zur Solar­strom­erzeu­gung nut­zen – der theo­re­ti­sche Jah­res­strom­be­darf für bis zu 75 Ein­fa­mi­li­en­haus­hal­te CO2-neu­tral abge­deckt wer­den könn­te. Dar­über hin­aus ver­weist Hader auf den Beschluss der Kli­ma­son­der­sit­zung des Bam­ber­ger Stadt­rats aus dem Jahr 2022, wonach auf allen gewerb­li­chen Neu­bau­ten Pho­to­vol­ta­ik vor­zu­se­hen ist. Ent­spre­chend hät­ten die Bam­ber­ger Grü­nen erwar­tet, dass CSU und SPD das Vor­ha­ben in die­ser Form durch ihre erfolg­te Zustim­mung nicht wie gesche­hen geneh­mi­gen. „Als Grü­nes Bam­berg kön­nen und wol­len wir gera­de im Lich­te der Ener­gie­kri­se nicht gegen gel­ten­de Beschlüs­se stim­men, deren Umset­zung wich­ti­ger denn je wäre“, so der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Bam­ber­ger Grünen.

Mit Blick auf das Unter­neh­men zeigt sich Hader den­noch opti­mis­tisch: „Viel­leicht lesen wir ja bald wie­der eine Gegen­dar­stel­lung. Uns soll es recht sein, solan­ge Bro­se hier nach­bes­sert und damit die Zei­chen der Zeit erkennt. Das wür­de die abend­li­che Beleuch­tung von Park­platz und Büros am Ber­li­ner Ring zwar immer noch nicht recht­fer­ti­gen, aber zumin­dest CO2-neu­tral gestalten.“

Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bamberg

Ver­ei­di­gung Stu­die­ren­der des geho­be­nen Polizeivollzugsdienstes

Am gest­ri­gen Frei­tag fand die Ver­ei­di­gung von 125 Stu­die­ren­den des geho­be­nen Poli­zei­voll­zugs­diens­tes im Bun­des­po­li­zei­aus- und –fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg statt.

Im fami­liä­ren Rah­men schwo­ren die jun­gen Beam­tin­nen und Beam­ten im Bei­sein von zahl­rei­chen Ehren­gäs­ten, „das Grund­ge­setz und alle in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land gel­ten­den Geset­ze zu wah­ren und ihre Amts­pflich­ten gewis­sen­haft zu erfül­len“, wie das Bun­des­po­li­zei­aus- und –fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg mitteilt. 

Umrahmt wur­de die Ver­ei­di­gung durch einen öku­me­ni­schen Got­tes­dienst der Seel­sor­ger der Bun­des­po­li­zei in der Pfarr­kir­che St. Kuni­gund, eine Fest­re­de des Lei­ters der Aus­bil­dungs­ein­rich­tung, Lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor Tho­mas Leh­mann, und ein Gruß­wort der Stadt Bam­berg durch den 3. Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner. Die Red­ner leg­ten einen Fokus auf die aktu­el­le Sicher­heits­la­ge und das Wer­te­ver­ständ­nis eines Bun­des­po­li­zei­be­am­ten. Musi­ka­lisch beglei­tet wur­de das Zere­mo­ni­ell durch eine Beset­zung des Bun­des­po­li­zei­or­ches­ters München.

Die jun­gen Anwär­te­rin­nen und Anwär­ter wer­den in den kom­men­den drei Jah­ren neben Bam­berg in Brühl und Lübeck dual stu­die­ren und in diver­sen Prak­ti­ka das „Rüst­zeug“ zu einer Poli­zis­tin bezie­hungs­wei­se einem Poli­zis­ten im geho­be­nen Dienst erlernen.

Im Anschluss an die Ver­ei­di­gung konn­ten die Gäs­te die Bun­des­po­li­zei an infor­ma­ti­ven Stän­den und durch Vor­füh­run­gen noch näher kennenlernen.


Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bamberg

Das Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum (BPOLAFZ) Bam­berg ist fach­lich der Bun­des­po­li­zei­aka­de­mie in Lübeck nach­ge­ord­net. Es ist das Größ­te der sie­ben Aus- und Fort­bil­dungs­zen­tren der Bun­des­po­li­zei. Seit dem 1. Sep­tem­ber 2016 wur­den bereits mehr als 3000 Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten aus­ge­bil­det und an die Ein­satz­di­rek­tio­nen im gesam­ten Bun­des­ge­biet über­ge­ben. Mehr als 900 Stamm­kräf­te ermög­li­chen den Aus­bil­dungs­be­trieb von aktu­ell rund 2.650 jun­gen Män­nern und Frauen.

100-m-Euro­pa­meis­te­rin ver­ewigt sich im Gol­de­nen Buch

Gina Lückenk­em­per trai­niert in Bamberg

„Sie sind mit Sicher­heit der schnells­te Gast, den wir in die­sem Haus hat­ten“, freu­te sich Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke über den Besuch von Leicht­ath­le­tik-Star Gina Lückenk­em­per am Frei­tag im Brü­cken­rat­haus. Die 25-Jäh­ri­ge trug sich im Roko­ko-Saal ins Gol­de­ne Sport­buch der Stadt Bam­berg ein.

Mit dem Ein­trag ins Gol­de­ne Buch der Stadt ehr­te ihre Wahl­hei­mat die Sprin­te­rin, die im August zwei Gold-Medail­len bei der Leicht­ath­le­tik-Euro­pa­meis­ter­schaft über 100 Meter und mit der 4x100-m-Staf­fel errun­gen hat. OB Star­ke bekann­te sich laut einer Pres­se­mit­tei­lung der Stadt Bam­berg als Fan von Gina Lückenk­em­per: „Wir waren begeis­tert, als wir die Euro­pa­meis­ter­schaft in Mün­chen ver­folgt haben und mäch­tig stolz, als Sie die Ren­nen gewon­nen haben.“ Die aus Nord­rhein-West­fa­len stam­men­de Ath­le­tin lebt seit eini­gen Jah­ren bei ihrem Freund, einem gebür­ti­gen Bam­ber­ger. Im Som­mer trai­niert sie hier auf ver­schie­de­nen Stre­cken in der Stadt und auf der Anla­ge im Fuchs-Park-Sta­di­on, wo sie sich gezielt auf die Wett­kämp­fe vor­be­rei­ten kann. „Wir hof­fen, dass wir mit den Trai­nings­mög­lich­kei­ten, die wir ihnen hier eröff­net haben, auch zum Erfolg bei­tra­gen konn­ten“, erklär­te Star­ke. Dies bejah­te die schnells­te Frau Euro­pas und lob­te die Mit­ar­bei­ter des BSB für den „super Job“ bei der Pfle­ge der Anla­ge, äußer­te aber auch den Wunsch nach einer Erneue­rung der Tar­tan-Bahn. Die­se Maß­nah­me ist im Zuge der Ertüch­ti­gung des Volks­parks ohne­hin vor­ge­se­hen, und Star­ke ver­sprach, ihre Bit­te wohl­wol­lend mit in die anste­hen­den Haus­halts­be­ra­tun­gen zu nehmen.


Trai­ning, das weh tut

Im locke­ren Gespräch nach dem Ein­trag ins Gol­de­ne Buch woll­te Star­ke von Gina Lückenk­em­per unter ande­rem wis­sen, wie viel sie trai­nie­ren müs­se? „Gar nicht mal so viel wie man denkt“, ant­wor­te­te die Sprin­te­rin mit einem Lachen und ließ anschlie­ßend doch durch­bli­cken, wie viel har­te Arbeit hin­ter ihren Erfol­gen steckt. 

Wenn sie ab Novem­ber wie­der über meh­re­re Mona­te bei ihrem US-Trai­ner Lan­ce Brauman in Flo­ri­da die Grund­la­gen für die nächs­te Sai­son schafft, ist das „das Trai­ning, das am meis­ten weh tut.“ Hier erfah­re sie aber auch eine gro­ße Kol­le­gia­li­tät inner­halb der Trai­nings­grup­pe von rund 20 inter­na­tio­na­len Top-Ath­le­ten, die sich gegen­sei­tig unter­stütz­ten, selbst wenn sie spä­ter im Wett­kampf teil­wei­se Riva­len seien.

Und was ver­bin­det sie mit ihrem Ein­zel­er­folg in Mün­chen? Gina Lückenk­em­per gab dazu span­nen­de Ein­bli­cke in die letz­ten Stun­den vor dem End­lauf. Zu die­sem Zeit­punkt hät­ten sie näm­lich star­ke Schmer­zen im Ober­schen­kel gequält. Da habe sie ihr Coach Lan­ce Brauman zur Sei­te genom­men und ihr sehr deut­lich gemacht, dass sie im Halb­fi­na­le tech­nisch unsau­ber gelau­fen war. „Dann mach­ten wir 20 Minu­ten Tech­nik­trai­ning, und danach konn­te ich das Fina­le schmerz­frei lau­fen“, erzähl­te die Euro­pa­meis­te­rin und beton­te, dass ohne ihren Trai­ner die­ser Titel nicht mög­lich gewe­sen wäre.

Mit dem Ein­trag ins Gol­de­ne Buch der Stadt ehr­te ihre Wahl­hei­mat die Sprin­te­rin, die im August zwei Gold-Medail­len bei der Leicht­ath­le­tik-Euro­pa­meis­ter­schaft über 100 Meter und mit der 4x100-m-Staf­fel errun­gen hat. OB Star­ke bekann­te sich laut einer Pres­se­mit­tei­lung der Stadt Bam­berg als Fan von Gina Lückenk­em­per: „Wir waren begeis­tert, als wir die Euro­pa­meis­ter­schaft in Mün­chen ver­folgt haben und mäch­tig stolz, als Sie die Ren­nen gewon­nen haben.“ Die aus Nord­rhein-West­fa­len stam­men­de Ath­le­tin lebt seit eini­gen Jah­ren bei ihrem Freund, einem gebür­ti­gen Bam­ber­ger. Im Som­mer trai­niert sie hier auf ver­schie­de­nen Stre­cken in der Stadt und auf der Anla­ge im Fuchs-Park-Sta­di­on, wo sie sich gezielt auf die Wett­kämp­fe vor­be­rei­ten kann. „Wir hof­fen, dass wir mit den Trai­nings­mög­lich­kei­ten, die wir ihnen hier eröff­net haben, auch zum Erfolg bei­tra­gen konn­ten“, erklär­te Star­ke. Dies bejah­te die schnells­te Frau Euro­pas und lob­te die Mit­ar­bei­ter des BSB für den „super Job“ bei der Pfle­ge der Anla­ge, äußer­te aber auch den Wunsch nach einer Erneue­rung der Tar­tan-Bahn. Die­se Maß­nah­me ist im Zuge der Ertüch­ti­gung des Volks­parks ohne­hin vor­ge­se­hen, und Star­ke ver­sprach, ihre Bit­te wohl­wol­lend mit in die anste­hen­den Haus­halts­be­ra­tun­gen zu nehmen.

Umstruk­tu­rie­run­gen angekündigt 

Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke akzep­tiert Strafbefehl

Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke hat sich ent­schlos­sen, den gegen ihn ver­häng­ten Straf­be­fehl zu akzep­tie­ren. Die­ser war von der Staats­an­walt­schaft Hof auf­grund bean­stan­de­ter Bonus­zah­lun­gen an Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Stadt bean­tragt worden.

Es sei eine sei­ner schwers­ten Ent­schei­dun­gen in den 16 Jah­ren als Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Bam­berg gewe­sen, wie die Pres­se­stel­le mit­teilt. „Nach sorg­fäl­ti­ger Prü­fung habe ich mich ent­schlos­sen, den Straf­be­fehl zu akzep­tie­ren, auch wenn mei­ne Rechts­an­wäl­tin mir gera­ten hat, dage­gen vor­zu­ge­hen“, sag­te Star­ke. „Mir ist das Wohl der Stadt am wich­tigs­ten. Dem ist am meis­ten gedient, wenn das Ver­fah­ren been­det wird. Außer­dem will ich mei­nen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern in der Stadt­ver­wal­tung zusätz­li­che Belas­tun­gen erspa­ren“, so Star­ke. Auch die bei­den betrof­fe­nen Refe­ren­ten und der frü­he­re Lei­ter des Per­so­nal­am­tes legen kei­ne Rechts­mit­tel ein, teil­te die Stadt Bam­berg mit.

Bean­tragt wor­den waren die Straf­be­feh­le von der Staats­an­walt­schaft Hof, die in den ver­gan­ge­nen ein­ein­halb Jah­ren im Zusam­men­hang mit dem Bericht des Baye­ri­schen Kom­mu­na­len Prü­fungs­ver­ban­des (BKPV) aus dem Jahr 2020 ermit­telt hat­te. Bereits deut­lich vor­her wur­den die bean­stan­de­ten Zah­lun­gen an städ­ti­sche Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter durch die Stadt eingestellt.

Star­ke wie­der­hol­te sei­ne Auf­fas­sung, dass im Ver­wal­tungs­han­deln auch Feh­ler gemacht wur­den. Ande­rer­seits habe nie­mand die Absicht gehabt, der Stadt einen Scha­den zuzu­fü­gen. Er hält fest, dass den finan­zi­el­len Leis­tun­gen eine außer­ge­wöhn­li­che Mehr­ar­beit gegen­über­stand. Auch die Staats­an­walt­schaft habe aner­kannt, dass die über­wie­gen­de Anzahl der kom­mu­na­len Bediens­te­ten „über­ob­li­ga­to­ri­sche Leis­tun­gen erbracht haben.“ Letzt­lich habe die Stadt von die­ser hohen Ein­satz­be­reit­schaft der Mit­ar­bei­ten­den profitiert.

Ver­wal­tung soll neu auf­ge­stellt werden

Das Stadt­ober­haupt habe bereits im Früh­jahr 2021 wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen getrof­fen, um sicher­zu­stel­len, dass sich sol­che Vor­gän­ge nicht wie­der­ho­len kön­nen, berich­tet die Stadt wei­ter. Nun sol­le dar­über hin­aus die Ver­wal­tung mit einer Reform wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den: Star­ke wer­de des­we­gen dem Stadt­rat vor­schla­gen, einen Wech­sel an der Spit­ze des Per­so­nal­re­fe­rats zu voll­zie­hen. Künf­tig sol­le der Per­so­nal­be­reich von „ande­ren Köp­fen“ gelei­tet wer­den. Sei­ne Ideen und Vor­schlä­ge will Star­ke in den nächs­ten Tagen zunächst ver­wal­tungs­in­tern vor­be­rei­ten, nach der Som­mer­pau­se sol­len die erfor­der­li­chen Beschlüs­se im Stadt­rat bera­ten und her­bei­ge­führt werden.

Fest steht bereits, dass das Amt für Per­so­nal und Orga­ni­sa­ti­on ab Herbst 2022 eine neue Füh­rung erhält. Der Per­so­nal­rat unter­stüt­ze die Vor­schlä­ge des Ober­bür­ger­meis­ters und sei bereit, sich in den Pro­zess miteinzubringen.

Der Fach­be­reich Recht sol­le neu struk­tu­riert wer­den, um den wach­sen­den Ansprü­chen gerecht zu wer­den. Auch damit wer­de sich der Stadt­rat nach der Som­mer­pau­se befassen.

„Im Per­so­nal­be­reich ist es unser Anspruch, ein­wand­frei und vor­aus­schau­end zu han­deln. Wir müs­sen dem Fach­kräf­te­man­gel begeg­nen und die Per­so­nal­ent­wick­lung aktiv vor­an­brin­gen“, sagt das Stadtoberhaupt.

Infla­ti­on

Kauf­kraft im Raum Bam­berg geht mas­siv zurück

Infla­ti­on frisst Ein­kom­men auf: Wegen rasant stei­gen­der Prei­se gehen den Haus­hal­ten in Bam­berg in die­sem Jahr rund 41,2 Mil­lio­nen Euro an Kauf­kraft ver­lo­ren, denen im Land­kreis Bam­berg rund 61,8 Mil­lio­nen Euro – vor­aus­ge­setzt, die bis­he­ri­ge Teue­rungs­ra­te zieht nicht noch wei­ter an.

Allein bei Lebens­mit­teln müs­sen die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher mit Mehr­aus­ga­ben von 19 Mil­lio­nen Euro in der Stadt bezie­hungs­wei­se von 29,3 Mil­lio­nen Euro im Land­kreis rech­nen. Das teilt die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten mit. Die NGG beruft sich hier­bei auf eine regio­na­le Kauf­kraft­ana­ly­se des Pest­el-Insti­tuts (Han­no­ver). Danach sind Men­schen mit schma­lem Porte­mon­naie beson­ders betrof­fen: In den Haus­hal­ten, in denen in Bam­berg Allein­er­zie­hen­de und Sin­gles mit einem monat­li­chen Net­to­ein­kom­men von weni­ger als 2.000 Euro leben, belau­fen sich die hoch­ge­rech­ne­ten Kauf­kraft­ver­lus­te bis Jah­res­en­de in der Stadt auf 13,2 Mil­lio­nen Euro, im Land­kreis auf 12,3 Mil­lio­nen Euro.

„Die bis­he­ri­gen Ent­las­tungs­pa­ke­te rei­chen nicht aus“

NGG-Regio­nal­ge­schäfts­füh­rer Micha­el Grundl spricht von „alar­mie­ren­den Zah­len“. Durch die Preis­stei­ge­run­gen droh­ten sozia­le Ver­wer­fun­gen, wenn die Poli­tik nicht durch wei­te­re, geziel­te Ent­las­tun­gen gegen­steue­re. „Vom Kell­ner bis zur Bäcke­rei­fach­ver­käu­fe­rin – Beschäf­tig­te, die kei­ne Spit­zen­ver­die­ner sind, müs­sen der­zeit jeden Cent zwei­mal umdre­hen. Wer ohne­hin schau­en muss, wie er bis zum Monats­en­de durch­kommt, bei dem schla­gen die aktu­el­len Mehr­aus­ga­ben enorm zu Buche“, so Grundl. Laut Pest­el-Insti­tut sind die gestie­ge­nen Lebens­mit­tel­prei­se ein beson­de­rer Infla­ti­ons­trei­ber: Der durch­schnitt­li­che Haus­halt in Bam­berg hat in der ers­ten Jah­res­hälf­te allein bei Nah­rungs­mit­teln eine Zusatz­be­las­tung von 38 Euro im Monat zu tra­gen, im Land­kreis von 37 Euro. Die Mehr­aus­ga­ben für Ener­gie belau­fen sich auf monat­lich 35 Euro in der Stadt, 33 Euro im Land­kreis, Mobi­li­tät ver­teu­er­te sich um zehn Euro in der Stadt und um neun Euro im Landkreis.

Nach Beob­ach­tung der NGG tref­fen die Preis­sprün­ge im Super­markt „aus­ge­rech­net die Men­schen beson­ders stark, die selbst mit Lebens­mit­teln arbei­ten – ob im Restau­rant, in der Braue­rei oder in der Back­wa­ren­fa­brik.“ Zwar sei es der Gewerk­schaft in die­sem Jahr gelun­gen, durch Tarif­ab­schlüs­se etwa im Gast­ge­wer­be kräf­ti­ge Lohn­er­hö­hun­gen zu erzie­len. Die Infla­ti­on dro­he jedoch, die­se zunich­te zu machen. „Was wir jetzt brau­chen, sind spe­zi­el­le Hil­fen für Beschäf­tig­te mit gerin­gen Ein­kom­men. Aber auch für Rent­ne­rin­nen und Rent­ner, Stu­die­ren­de und Arbeit­su­chen­de. Die bis­he­ri­gen Ent­las­tungs­pa­ke­te der Bun­des­re­gie­rung rei­chen nicht aus. Die Ampel muss nach­le­gen“, for­dert Grundl.

Der Geschäfts­füh­rer der NGG-Regi­on Ober­fran­ken spricht sich für einen „Ener­gie­preis­de­ckel“ aus, um Pri­vat­haus­hal­te vor explo­die­ren­den Kos­ten für Gas und Strom zu schüt­zen. Dabei müss­ten alle Ent­las­tun­gen sozi­al aus­ge­wo­gen sein. Grundl: „Star­ke Schul­tern kön­nen mehr tra­gen als schwa­che. Des­halb wäre es auch kon­se­quent, Rei­che stär­ker an der Finan­zie­rung der Kri­sen­las­ten zu betei­li­gen – zum Bei­spiel durch eine ein­ma­li­ge Vermögensabgabe.“

Sitz­ge­le­gen­heit und Was­ser­spen­der zugleich

Azu­bis der Stadt­wer­ke eröff­nen neu­en Trinkwasserbrunnen

Gemein­sam mit einem Künst­ler und Bild­hau­er haben Aus­zu­bil­den­de der Stadt­wer­ke Bam­berg im Rah­men ihres jähr­li­chen Azu­bi-Pro­jekts einen Brun­nen geplant und gebaut. Die­ser wur­de nun in Betrieb genommen.

Auf der ERBA-Insel in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Spiel­platz spen­det die­ser Brun­nen aus Sand­stein ab sofort fri­sches Trink­was­ser. Der Brun­nen wur­de von Aus­zu­bil­den­den der Stadt­wer­ke Bam­berg gemein­sam mit einem Künst­ler und Bild­hau­er im Rah­men des jähr­li­chen Azu­bi-Pro­jekts geplant und gebaut, wie die Stadt­wer­ke mitteilen.

Der neue Brun­nen am Ein­gang des ERBA-Parks sei Sitz­ge­le­gen­heit und Was­ser­spen­der zugleich und bereits der sechs­te Trink­was­ser­brun­nen, der in Bam­berg eine will­kom­me­ne Erfri­schung bie­te. Auch er wer­de von Mai bis Okto­ber lang­sam aber ste­tig lau­fen, um mög­li­chen Ver­kei­mun­gen vor­zu­beu­gen, berich­ten die Stadt­wer­ke Bam­berg.

Vom Gra­ben der Was­ser­lei­tung über die Model­lie­rung der Ent­wür­fe und Wahl des Mate­ri­als bis zur Bear­bei­tung der Stei­ne und der Instal­la­ti­on des Brun­nens sei­en alle Arbei­ten von den Azu­bis selbst über­nom­men wor­den, unter­stützt von erfah­re­nen Stadt­wer­ke-Kol­le­gen aus der Was­ser­ver­sor­gung und dem Lei­tungs­bau sowie von dem Künst­ler und Bild­hau­er Erik von Brandt.

Erba-Erd­hau­fen

Stadt Bam­berg ver­folgt gericht­li­che Ver­fah­ren weiter

Bei zwei wei­te­ren Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen zum Erba-Erd­hau­fen dis­ku­tier­ten Anwoh­nen­de mit Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und wei­te­ren Ver­tre­tern der Stadt Bam­berg über den aktu­el­len Sach­stand. Nach einem Gespräch mit Ver­tre­tern der Stadt­ver­wal­tung und dem Anwalt der Gegen­sei­te zeig­te sich Star­ke opti­mis­tisch hin­sicht­lich der Besei­ti­gung der Hauf­wer­ke, sobald ein Nach­lass­ver­wal­ter bestellt sei.

Zahl­rei­che Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner lie­ßen sich jüngst bei den bei­den Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen zum Erba-Erd­hau­fen direkt vor Ort über den aktu­el­len Sach­stand von Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und wei­te­ren Ver­tre­tern der Stadt Bam­berg in Kennt­nis setzen.

Dabei schil­der­te der OB sei­ne Gesprä­che mit der anwalt­li­chen Ver­tre­tung der Toch­ter des ver­stor­be­nen Inves­tors. Die Stadt, so Star­ke, „wird nicht locker las­sen“ bis der Erd­hau­fen auf der Erba-Insel besei­tigt ist. 

Durch den Tod des bis­he­ri­gen Inves­tors hät­ten sich die Rah­men­be­din­gun­gen im Ver­gleich zum ers­ten Ter­min Anfang Mai geän­dert, wie die Stadt Bam­berg mit­teilt. So wur­de das Straf­ver­fah­ren wegen des Betrei­bens einer ille­ga­len Depo­nie gegen den Ver­ur­sa­cher in Fol­ge sei­nes Able­bens ein­ge­stellt. Die bei­den ande­ren juris­ti­schen Ver­fah­ren lau­fen indes­sen wei­ter, da hier die Gesell­schaft des Inves­tors in der Pflicht ste­he. Dies gel­te sowohl für die öffent­lich-recht­li­che Besei­ti­gungs­an­ord­nung, zu der es eine Ver­hand­lung am Ver­wal­tungs­ge­richt Bay­reuth (VG) geben soll, die aller­dings noch nicht ter­mi­niert ist. Auch die Ver­pflich­tun­gen aus dem städ­te­bau­li­chen Ver­trag müss­ten erfüllt wer­den, beton­te der Oberbürgermeister.

Zwi­schen­zeit­lich erkann­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke aber auch posi­ti­ve Signa­le. Am Vor­tag des drit­ten Infor­ma­ti­ons­ter­mins fand ein Gespräch mit Ver­tre­tern der Stadt­ver­wal­tung und dem Anwalt der Gegen­sei­te statt. „Die Stadt hat die berech­tig­te Erwar­tung, dass alle Betei­lig­ten ihrer Ver­ant­wor­tung nach­kom­men“, beton­te Star­ke. Sobald das Gericht einen Nach­lass­ver­wal­ter bestellt hat, müs­se ein Fahr­plan für die Besei­ti­gung der Hauf­wer­ke unver­züg­lich erar­bei­tet werden.

Neue Foli­en für den Erdaushub

Mehr­fach wur­de bei den Gesprä­chen von den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern der Wunsch geäu­ßert, dass die 35 Bäu­me in den Park­buch­ten der ein­zel­nen Stra­ßen end­lich gepflanzt wer­den. Die­ses Anlie­gen sei auch der Stadt Bam­berg sehr wich­tig. Eine Umset­zung stell­te Tho­mas Bee­se, Tech­ni­scher Werk­lei­ter der Bam­ber­ger Ser­vice Betrie­be (BSB), in der anste­hen­den Pflanz­zeit im Herbst in Aus­sicht, wenn die juris­ti­schen Fra­gen bis dahin geklärt sind.

Der Lei­ter des Umwelt­am­tes, Tobi­as Schenk, berich­te­te außer­dem, dass das klei­ne­re Teil­hauf­werk dem­nächst mit einer sta­bi­len, UV-resis­ten­ten Folie erneut abge­deckt wer­den muss. Es han­de­le sich dabei um eine boden­schutz­recht­li­che Vor­sor­ge­maß­nah­me. Der grö­ße­re Teil des Hauf­wer­kes muss dage­gen nicht abge­deckt wer­den. Die Stadt steht in Kon­takt mit den Bau­fir­men zur bal­di­gen Umset­zung der Maßnahmen.

Die Teil­neh­mer ver­ein­bar­ten mit dem Ober­bür­ger­meis­ter eine Fort­set­zung des Dia­logs, „um gemein­sam zum Ziel zu kommen.“

Stadt­spit­ze löst Wett­schul­den ein

Bür­ger­meis­ter gie­ßen Stadtbäume

Nach­dem Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp und Drit­ter Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner eine Wet­te mit dem Bam­ber­ger Kli­ma­schutz­bünd­nis ver­lo­ren hat­ten, ver­sorg­ten sie jetzt Stadt­bäu­me mit Wasser.

Ste­hen drei Bür­ger­meis­ter mit Gieß­kan­nen in der Hand am Mar­kus­platz und bewäs­sern einen Baum – was der Anfang eines Wit­zes sein könn­te, hat einen erns­ten Hin­ter­grund: Auf­grund der Tro­cken­heit lei­den die Stadt­bäu­me an Was­ser­man­gel. Eine der Fol­gen des Kli­ma­wan­dels, den es auf­zu­hal­ten gilt. „Wir müs­sen alle mehr Anstren­gun­gen unter­neh­men, um nicht zuletzt auch unse­re Stadt für künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen so lebens­wert zu erhal­ten, wie wir sie ken­nen“, betont Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Starke.

Dem Kli­ma­wan­del begeg­net die Stadt Bam­berg bereits auf vie­len Gebie­ten: Durch kli­ma­re­sis­ten­te­re Stadt­bäu­me, Stär­kung von ÖPNV, Rad- und Fuß­ver­kehr oder durch ener­ge­ti­sche Sanie­rung von städ­ti­schen Gebäu­den. Außer­dem ist mit dem Pro­jekt „Mit­mach­kli­ma“ geplant, gemein­sam mit den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ein kli­ma­freund­li­ches und lebens­wer­tes Bam­berg zu gestal­ten. „Es wer­den schon vie­le Din­ge umge­setzt, aber es reicht noch nicht“, mahnt Kli­ma­re­fe­rent und Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp auch vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Ener­gie­kri­se. Auch des­halb hat sich die Stadt Bam­berg im ver­gan­ge­nen Jahr an der deutsch­land­wei­ten Kli­ma­wet­te betei­ligt und so vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger moti­viert, mög­lichst viel CO2 bis zur Welt­kli­ma­kon­fe­renz in Glas­gow im ver­gan­ge­nen Novem­ber ein­zu­spa­ren. Was ein Erfolg war: Gemein­sam wur­den in weni­gen Mona­ten 204 Ton­nen CO2 ein­ge­spart – deutsch­land­weit beleg­te Bam­berg damit den vier­ten Platz unter den Städ­ten bis 80.000 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern. Zur Ein­ord­nung: Um eine Ton­ne CO2 aus der Atmo­sphä­re auf­zu­neh­men, muss eine Buche cir­ca 80 Jah­re wachsen.

Zwei­te Stel­le für Klimaschutzmanager:in

Eine wei­te­re loka­le Wet­te mit dem Bam­ber­ger Kli­ma­schutz­bünd­nis, die Drit­ter Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner ange­nom­men hat­te, ging dage­gen ver­lo­ren: Ziel war, die Bevöl­ke­rung durch einen loka­len Akti­ons­plan zu unter­stüt­zen und eine wei­te­re Stel­le für eine Kli­ma­schutz­ma­na­ge­rin bezie­hungs­wei­se einen Kli­ma­schutz­ma­na­ger zu schaf­fen, um unter ande­rem die Beschlüs­se der Kli­ma­son­der­sit­zung des Stadt­rats aus dem Okto­ber 2021 umzu­set­zen. Der Antrag für die Stel­le ist inzwi­schen gestellt, was aller­dings auf­grund von Ver­wal­tungs­ab­läu­fen erst nach der Welt­kli­ma­kon­fe­renz im Novem­ber 2021 gelun­gen ist.

Um ihre Wett­schul­den ein­zu­lö­sen, grif­fen die drei Bür­ger­meis­ter des­halb zur Gieß­kan­ne, die ein Mit­ar­bei­ter der Bam­ber­ger Ser­vice Betrie­be am Mar­kus­platz immer wie­der mit Was­ser befüll­te. Mit der Akti­on wol­le man auch „für mehr Kli­ma­schutz sen­si­bi­li­sie­ren“, so Bür­ger­meis­ter Metz­ner. Den sym­bo­li­schen Cha­rak­ter der Akti­on hält auch Simo­ne Jako­bi, Spre­che­rin des Bam­ber­ger Kli­ma­schutz­bünd­nis­ses, für wich­tig. Kon­kret sei­en aber auch mehr Tem­po, Kon­se­quenz und Trans­pa­renz bei der Umset­zung der bis­lang im Stadt­rat getrof­fe­nen Beschlüs­se zum Kli­ma­schutz gefragt.

Mit der Über­ga­be einer Gieß­kan­ne an OB Star­ke und einer Lis­te der noch umzu­set­zen­den Beschlüs­se im Stadt­rat ver­lieh das Bünd­nis der Dring­lich­keit Nach­druck. Die Stadt­spit­ze sag­te zu, dass wei­te­re Anstren­gun­gen für mehr Kli­ma­schutz unter­nom­men werden.

Stadt Bam­berg ehrt Maria Svid­ryk und Mari­ya Zoryk 

Son­der-Kul­tur­preis für ukrai­ni­sche Künstlerinnen

Die Stadt Bam­berg ver­gibt 2022 einen ein­ma­li­gen Son­der-Kul­tur­preis an die bei­den ukrai­ni­schen Künst­le­rin­nen Maria Svid­ryk und Mari­ya Zoryk. Dies hat die Kul­tur­preis-Jury vor­ge­schla­gen und der Stadt­rat in sei­ner Voll­sit­zung am 27. Juli ein­stim­mig beschlossen.

Der Son­der-Kul­tur­preis 2022 wird als Wür­di­gung der Arbeit der bei­den Künst­le­rin­nen und als Zei­chen der Soli­da­ri­tät, Aner­ken­nung und Wert­schät­zung der Arbeit von ukrai­ni­schen Kul­tur­schaf­fen­den ver­lie­hen. Die Wür­di­gung ist mit einem Preis­geld von 3.000 Euro dotiert, das von den Held­schen Apo­the­ken gespen­det wurde.

In der Jury-Sit­zung zur Ver­ga­be des E.T.A.-Hoffmann-Preises dis­ku­tier­ten die Jury­mit­glie­der über zahl­rei­che preis­wür­di­ge Künst­le­rin­nen und Künst­ler. Eine beson­de­re Berück­sich­ti­gung fand dabei der Vor­schlag, die bei­den ukrai­ni­schen Künst­le­rin­nen Maria Svid­ryk und Mari­ya Zoryk aus­zu­zeich­nen. „Die­se Aner­ken­nung für die bei­den noch jun­gen Künst­le­rin­nen und Akti­vis­tin­nen ist ein soli­da­ri­sches und sehr wert­vol­les Zei­chen in einer Zeit, in der Russ­land einen Krieg in der Ukrai­ne führt“, zitiert Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar die Hal­tung der Jury.

In Bam­berg gibt es vie­le Zei­chen der Soli­da­ri­tät: Das Netz­werk „Bam­berg hilft Ukrai­ne“ ist breit ange­legt und fand schnell eine gro­ße Unter­stüt­zung in der Bam­ber­ger Bevöl­ke­rung. Die Akti­vi­tä­ten der Ver­ei­ne Bamberg:UA e.V., Bam­ber­ger Kurz­film­ta­ge e.V., Freund statt fremd e.V., die Ver­ga­be von Son­der­sti­pen­di­en an ukrai­ni­sche Künst­le­rin­nen und Künst­ler der Vil­la Con­cor­dia und nicht zuletzt die Initia­ti­ve der Stadt spre­chen für Soli­da­ri­tät und Anteilnahme.

Der Krieg geht jedoch wei­ter und öffent­li­che Zei­chen der Soli­da­ri­tät neh­men ab. Aus die­sem Grund beschloss die Jury, den Son­der-Kul­tur­preis für die bei­den ukrai­ni­schen Künst­le­rin­nen als beson­de­res Zei­chen für ihre Leis­tun­gen auszuloben.

Berei­che­rung für Bamberg

Maria Svid­ryk und Mari­ya Zoryk sind vor knapp zehn Jah­ren aus der Ukrai­ne nach Bam­berg gezo­gen. Seit­dem berei­chern sie als ein­zel­ne Akteu­rin­nen und gemein­sam in ver­schie­dens­ten Kunst- und Kul­tur­pro­jek­ten das kul­tu­rel­le Leben der Stadt Bam­berg enorm und enga­giert. Ihre künst­le­ri­schen und kul­tu­rel­len Arbei­ten sind viel­fäl­tig und auf hohem Niveau. Her­vor­zu­he­ben ist zudem, dass Mari­ya Zoryk als ers­te in Bam­berg die Hilfs­ak­ti­on für die Ukrai­ne ins Leben rief.

Über die Ver­lei­hung des Son­der-Kul­tur­prei­ses hat die Kul­tur­preis-Jury ent­schie­den, bestehend aus Ulri­ke Sie­ben­haar, Kul­tur­re­fe­ren­tin der Stadt Bam­berg und zugleich Vor­sit­zen­de, Sabi­ne Eitel, Dr. Rolf-Bern­hard Essig, Felix Fors­bach, Andre­as Klenk, Mar­tin Köhl, Nina Lorenz und Hubert Sowa. Die Ent­schei­dung der Jury bedarf stets der Zustim­mung des Stadtrates.

Aus­tausch mit der Stadt­spit­ze rege genutzt

Bür­ger­ver­samm­lung im „Bru­ckerts­hof“

Nach bei­na­he drei Jah­ren pan­de­mie­be­ding­ter Pau­se bot sich der Bür­ger­schaft am Frei­tag wie­der die Gele­gen­heit, sich im Rah­men einer Bür­ger­ver­samm­lung direkt mit Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Ver­tre­tern der Refe­ra­te aus­zu­tau­schen und Anträ­ge zur Wei­ter­be­hand­lung im Stadt­rat zu stel­len. Wie die Stadt Bam­berg mit­teilt, haben etwa 85 Besu­che­rin­nen und Besu­cher die Mög­lich­keit genutzt.

Die „ana­lo­ge“ Bür­ger­ver­samm­lung hat nicht an Attrak­ti­vi­tät ver­lo­ren. Beleg dafür war neben 85 Besu­che­rin­nen und Besu­chern am Frei­tag auch die Fül­le an Anträ­gen und eine Ver­samm­lung über den ursprüng­lich fest­ge­leg­ten Zeit­rah­men hin­aus. Es fehl­te auch nicht an Bri­sanz: Der OB bezog zu dem an die­sem Tag von der Staats­an­walt­schaft Hof über­mit­tel­ten Straf­be­fehl Stel­lung: „Es fällt mir nicht leicht, heu­te vor Ihnen zu ste­hen.“ Zur Spra­che kam dar­über hin­aus, wie Bam­berg mit den vie­len wei­te­ren Kri­sen umge­hen soll.

„Ob ich mei­nen Straf­be­fehl akzep­tie­re, will ich zual­ler­erst davon abhän­gig machen, was dem Wohl der Stadt dient“, erklär­te der OB sein wei­te­res Vor­ge­hen. Der Mit­tei­lung der Staats­an­walt­schaft konn­te er auch Posi­ti­ves abge­win­nen: „Fest­ge­stellt wur­de, dass es in der Stadt Bam­berg nie ein Sys­tem der per­sön­li­chen Berei­che­rung gege­ben hat. Viel­mehr gab und gibt es vie­le Mit­ar­bei­ter, die viel mehr leis­ten, als man nor­ma­ler­wei­se ver­lan­gen kann.“

Der OB als Krisenmanager

„Bam­berg kann Kri­se“ – getreu die­sem Mot­to posi­tio­nier­te sich der OB als Kri­sen­ma­na­ger, der die Corona‑, Ukrai­ne- und Ener­gie-Kri­sen stemmt und die ent­spre­chen­den Kri­sen­stä­be lei­tet. Bei­fall gab es für sein Lob an die Bevöl­ke­rung, die im Fall der Flücht­lin­ge aus der Ukrai­ne „wirk­lich vor­bild­li­che Hilfs­be­reit­schaft“ zei­ge. Gegen­wär­tig gehe es dar­um, so genann­te Brü­cken­klas­sen für alle Schul­ar­ten und Alters­grup­pen zu bil­den, um ukrai­ni­sche Kin­der und Jugend­li­che gut aus­zu­bil­den. Hin­sicht­lich der Ener­gie­kri­se for­der­te Star­ke alle auf, auch im pri­va­ten Umfeld Ener­gie zu spa­ren. Gegen­wär­tig zah­le es sich aus, dass die Stadt in vie­len Berei­chen ihre Haus­auf­ga­ben gemacht und sich ener­gie­ef­fi­zi­ent auf­ge­stellt habe. Als Bei­spie­le nann­te er die Umstel­lung der Stra­ßen­be­leuch­tung auf LED-Tech­no­lo­gie, das Kon­zept der rege­ne­ra­ti­ven Wär­me­ver­sor­gung auf dem Lag­ar­de-Cam­pus, das Pas­siv­haus-Hal­len­bad „Bam­ba­dos“ und die ener­ge­ti­sche Sanie­rung kom­mu­na­ler Gebäu­de. Außer­dem habe der Stadt­rat die Ver­wal­tung in sei­ner jüngs­ten Sit­zung beauf­tragt, ein Maß­nah­men­pa­ket zu erar­bei­ten mit dem Ziel, den Ener­gie­ver­brauch um bis zu 15 Pro­zent zu sen­ken. Wei­ter­hin führ­te der OB Fort­schrit­te bei der Schul­sa­nie­rung, Restau­rie­rung von Denk­mä­lern sowie die Ent­wick­lung von Atri­um, Schlacht­hof, Lag­ar­de-Cam­pus und Lagarde1 an.

Vor­rei­ter­rol­le in Deutschland

Im Bereich Mobi­li­tät the­ma­ti­sier­te er die Umset­zung des Ver­kehrs­ent­wick­lungs­plans und das wei­te­re Vor­ge­hen beim Bahn­aus­bau: Hier könn­ten, im Bereich der alten Lok­schup­pen am Beginn des Gleis­drei­ecks, die Arbei­ten im Herbst 2023 begin­nen. Dar­über hin­aus sprach Star­ke die Fort­schrei­bung des Flä­chen­nut­zungs­plans vor dem Hin­ter­grund einer wach­sen­den Stadt, die Chan­cen von „Smart City“, Anstren­gun­gen im Umwelt­be­reich wie die Kam­pa­gne „1wegfrei bis 23“, die Bele­bung der Innen­stadt sowie die „KiTa-Offen­si­ve“ an. Mit der Schaf­fung des kom­mu­na­len Anti­se­mi­tis­mus-Beauf­trag­ten habe die Stadt Bam­berg eine „Vor­rei­ter­rol­le in Deutsch­land“ über­nom­men. Mit dem Dank an alle, die sich für das Wohl der Stadt ein­setz­ten, been­de­te der OB sei­ne Ausführungen.

Was beweg­te die Bür­ger­schaft? Num­mer eins blei­ben Mobi­li­täts­the­men, gefolgt von Stadt­ge­stal­tung, Bür­ger­be­tei­li­gung und Mög­lich­kei­ten des Ener­gie­spa­rens. Luis Reit­h­mei­er etwa for­der­te, ein Fahr­rad­ver­leih­sys­tem ohne Kos­ten für die öffent­li­che Hand zu eta­blie­ren, was in der Abstim­mung brei­te Zustim­mung fand. Andre­as Irmisch sprach sich für die Ein­rich­tung von auto­nom fah­ren­den Klein­bus­sen aus. Ande­re Städ­te sei­en hier schon viel wei­ter, wäh­rend Bam­berg unnö­tig Zeit ver­strei­chen las­se. Dr. Micha­el Fie­del­dey, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Bam­berg, beur­teil­te die auto­nom fah­ren­den Bus­se skep­tisch: „Die Tech­nik ist noch nicht soweit, dass sie ein­ge­setzt wer­den kann, aber wir beob­ach­ten sie.“ Er ver­stän­dig­te sich mit Andre­as Irmisch dar­auf, sich in zwei Jah­ren mit dem The­ma erneut zu befas­sen. Ein wei­te­rer Antrag von Andre­as Irmisch befass­te sich mit der Bür­ger­be­tei­li­gung. Er for­der­te, das, was von der Bür­ger­schaft erar­bei­tet wer­de, auch umzu­set­zen. Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner wies dar­auf hin, dass das in Bür­ger­be­tei­li­gun­gen Erar­bei­te­te Emp­feh­lun­gen an den Stadt­rat sind. Ent­schei­dungs­gre­mi­um blei­be der von den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern gewähl­te Stadtrat.

Dau­er­bren­ner Maxplatz

Chris­ti­an Irmisch reg­te an, die Luit­pold­stra­ße als einen anspre­chen­den Ein­gang in die Innen­stadt zu gestal­ten, was die Mehr­heit begrüß­te. Simo­ne Jako­bi for­der­te, ein städ­ti­sches Ener­gie­ma­nage­ment zu eta­blie­ren. Star­ke ent­geg­ne­te, der Stadt­rat habe bereits vor­ge­se­hen, dafür Per­so­nal auf­zu­bau­en. Dau­er­bren­ner beim The­ma Stadt­ge­stal­tung bleibt der Max­platz: Die For­de­rung von Chris­toph Lurz, die Auf­ent­halts­qua­li­tät auf dem Platz zu erhö­hen und dafür ein Pla­nungs­bü­ro zu beauf­tra­gen, fand wie­der­um den Zuspruch der Versammelten. 

Bür­ger­ver­samm­lung

Bei einer Bür­ger­ver­samm­lung haben, neben der Stadt­spit­ze mit Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten sowie Amts­lei­te­rin­nen und Amts­lei­ter, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger das Wort. Sie kön­nen Anträ­ge vor­brin­gen, die, wenn sie die Zustim­mung der ver­sam­mel­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger fin­den, im Stadt­rat wei­ter­be­han­delt wer­den. Zu beach­ten ist dabei die Frist von drei Mona­ten vom Antrag bis zur The­ma­ti­sie­rung im Stadt­rat. Per Gesetz muss min­des­tens ein­mal im Jahr eine Bür­ger­ver­samm­lung abge­hal­ten wer­den, sofern nicht, wie gesche­hen, Kri­sen­sze­na­ri­en wie eine Pan­de­mie dazwischenkommen. 

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