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Universität Bamberg - Page 5

18. Janu­ar

„Wie alles kam“: Paul Maar liest an der Uni­ver­si­tät Bamberg

Paul Maar, der Erfin­der des Sams, liest an der Uni­ver­si­tät Bam­berg aus sei­nem auto­bio­gra­fi­schen Roman „Wie alles kam“ und gibt Ein­bli­cke in sein Leben.

Er ist der Schöp­fer des Sams und mach­te das Wesen mit Rüs­sel­na­se, roter Sta­chel­fri­sur und run­dem Bauch welt­be­rühmt. Im Dezem­ber wur­de Kin­der­buch­au­tor Paul Maar 85 Jah­re alt. Am 18. Janu­ar liest der Fran­ke und Wahl-Bam­ber­ger an der Uni­ver­si­tät Bam­berg aus sei­nem auto­bio­gra­fi­schen Roman „Wie alles kam“. Die Lesung beginnt, bei frei­em Ein­tritt, um 20 Uhr in Raum 00.25, An der Uni­ver­si­tät 2.

In „Wie alles kam. Roman mei­ner Kind­heit“ denkt Paul Maar an den frü­hen Tod sei­ner Mut­ter und an das Ver­hält­nis zu sei­nem Vater, einem Kriegs­ve­te­ra­nen, der offen­bar nicht viel vom Lesen hielt. Erst über den Kon­takt zu sei­ner spä­te­ren Frau Nele tauch­te Maar in die Welt der Lite­ra­tur ein. Der Roman ist eine Aben­teu­er- und Freund­schafts­ge­schich­te, ein Vater-Sohn-Roman und nicht zuletzt eine Lie­bes­er­klä­rung an sei­ne Frau Nele.

„Paul Maar erzählt auf unver­gleich­lich sanf­te, selbst­iro­ni­sche und nun auch selbst­re­fle­xi­ve Wei­se von allen Schat­tie­run­gen sei­nes Lebens als Kind und Jugend­li­cher“, heißt es in einem Bei­trag des Deutsch­land­funks. „Eine Medi­ta­ti­on über das Erin­nern“, schreibt eine Autorin der Süd­deut­schen Zeitung.

Gip­fel­werk der Sinfonik

Uni­ver­si­tät spielt Mahlers „Auf­er­ste­hungs­sym­pho­nie“

Die Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­mu­sik führt am 15. Janu­ar um 17 Uhr ihr bis­lang größ­tes musi­ka­li­sches Pro­jekt auf. In der Kon­zert­hal­le steht dem Pro­gramm steht Gus­tav Mahlers monu­men­ta­le 2. Sin­fo­nie, die „Auf­er­ste­hungs­sym­pho­nie“.

Gus­tav Mahlers 2. Sin­fo­nie, die soge­nann­te Auf­er­ste­hungs­sym­pho­nie, ist in jeder Hin­sicht ein Aus­nah­me­werk, so die Uni­ver­si­tät Bam­berg in einer Mit­tei­lung. Dabei krei­se sie um die gro­ßen Sinn­fra­gen. War­um lebt man? War­um lei­det man? Ist das alles nur ein gro­ßer, furcht­ba­rer Spaß? Die­se Fra­gen müss­te man in irgend­ei­ner Wei­se lösen, wenn man wei­ter leben sol­le, sag­te Gus­tav Mahler.

Gleich zu Beginn stellt die Auf­er­ste­hungs­sym­pho­nie ihre exis­ten­zi­el­le Dimen­si­on in einer Toten­fei­er klang­lich dar. Die dann fol­gen­den Werk­sät­ze besin­gen die Schön­heit des Lebens und der Natur, ehe der Final­satz ein monu­men­ta­les Ende lie­fert. Die Sin­fo­nie ist ganz Aus­druck von Mahlers exis­ten­zi­el­lem Rin­gen, was sich in ihrer Form und über­wäl­ti­gen­den Klang­lich­keit nach­voll­zie­hen lässt.

Neben dem maxi­mal besetz­ten Orches­ter und einem zusätz­li­chen Fern­or­ches­ter wir­ken am 15. Janu­ar zwei Gesangs­so­lis­tin­nen und ein gro­ßer Chor mit. Das Werk bün­delt also alle Kräf­te der Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­mu­sik. Unter der künst­le­ri­schen Lei­tung von Uni­ver­si­täts­mu­sik­di­rek­tor Wil­helm Schmidts schlie­ßen sich mehr als 200 Mit­wir­ken­de im Chor und Orches­ter der Uni­ver­si­tät zu einem Klang­kör­per zusam­men. Ver­stär­kung erhält der Uni­ver­si­täts­chor dabei vom Voca­l­en­sem­ble Würz­burg. Die Solo­par­tien über­neh­men die viel­fach aus­ge­zeich­ne­ten Sän­ge­rin­nen Anna Nesy­ba (Sopran) und Mari­on Eck­stein (Alt).

For­schungs­pro­jekt und Festakt

Uni­ver­si­tät Bam­berg: Geschlech­ter­sen­si­ble For­schung etablieren

Es gibt zahl­rei­che Bei­spie­le, die zei­gen, was geschlech­ter­sen­si­ble For­schung bewir­ken kann. An der Uni­ver­si­tät Bam­berg wid­men sich ein For­schungs­pro­jekt und ein Fest­akt dem The­ma, um es an der Hoch­schu­le zu etablieren.

In der Medi­zin führ­te geschlech­ter­sen­si­ble For­schung zu neu­en Erkennt­nis­sen bezüg­lich der Dia­gno­se und The­ra­pie von Herz­in­fark­ten. Die Mobi­li­täts­for­schung zeigt, dass geschlech­ter­sen­si­bel geplan­te Städ­te und Infra­struk­tu­ren für alle siche­rer sind. In der Kli­ma­for­schung ist eine dif­fe­ren­zier­te Ana­ly­se not­wen­dig, um Anpas­sungs­stra­te­gien zu ent­wi­ckeln, weil Men­schen auch geschlech­ter­ab­hän­gig unter­schied­lich vom Kli­ma­wan­del betrof­fen sind.

Geschlech­ter­sen­si­ble For­schung ist also not­wen­dig, so die Uni­ver­si­tät Bam­berg, da sich die feh­len­de Berück­sich­ti­gung der Kate­go­rien Geschlecht und Gen­der unmit­tel­bar auf die Lebens­qua­li­tät aus­wir­ken kön­ne. Dem wid­met sich das Pro­jekt „GENIAL for­schen“ an der Uni­ver­si­tät, geför­dert vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung. „GENIAL“ steht dabei für „GEschlech­ter­po­teN­zIA­Le nut­zen – Gesell­schaft ver­än­dern“. Ziel ist es, geschlech­ter­sen­si­ble, bedarfs­ori­en­tier­te For­schung zu stär­ken und an der Uni­ver­si­tät Bam­berg zu etablieren.

Fest­akt zu geschlech­ter­sen­si­bler Forschung

Der jähr­li­che Fest­akt der Frau­en­be­auf­trag­ten der Uni­ver­si­tät wid­met sich in die­sem Jahr eben­falls dem The­ma geschlech­ter­sen­si­bler For­schung. Er fin­det am 14. Dezem­ber, um 18 Uhr via Zoom statt.

Der Fest­vor­trag von Prof. Dr. Bri­git­te Röder, Lei­te­rin des Fach­be­reichs Ur- und Früh­ge­schicht­li­che und Pro­vin­zi­al­rö­mi­sche Archäo­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Basel, steht unter dem Titel „Jagen­de Hel­den und kochen­de Müt­ter? Zur Not­wen­dig­keit geschlech­ter­sen­si­bler For­schung am Bei­spiel der Prä­his­to­ri­schen Archäologie“.

„Aus­gangs­punkt ist das Phä­no­men, dass in aktu­el­len Geschlech­ter­de­bat­ten immer wie­der auf die angeb­lich ursprüng­li­chen und natür­li­chen Män­ner- und Frau­en­rol­len in der Urge­schich­te Bezug genom­men wird“, sagt Röder. Bei nähe­rer Betrach­tung zei­ge sich jedoch, dass es sich dabei nicht um wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se, son­dern viel­mehr um das patri­ar­cha­le bür­ger­li­che Rol­len­mo­dell hand­le, das als ver­meint­lich ursprüng­lich und all­ge­mein mensch­lich auf die Anfän­ge der Mensch­heit pro­ji­ziert wer­de. „Der Vor­trag skiz­ziert die wis­sen­schaft­li­che und gesell­schafts­po­li­ti­sche Rele­vanz die­ser Pro­jek­ti­on und zeigt auf, wie sich die Ver­flech­tung von Gegen­wart und Ver­gan­gen­heit sowie von Gesell­schaft und Wis­sen­schaft mit Hil­fe geschlech­ter­sen­si­bler For­schung ent­wir­ren lässt“, sagt Bri­git­te Röder.

Bewer­tung deut­scher Universitäten

CHE-Mas­ter­ran­king: Spit­zen­no­ten für Bam­ber­ger Psychologie

Das jähr­li­che CHE-Mas­ter­ran­king, in das die Urtei­le von bun­des­weit etwa 10.000 Mas­ter­stu­die­ren­den ein­ge­hen, beschei­nigt dem psy­cho­lo­gi­schen Stu­di­en­an­ge­bot der Uni­ver­si­tät Bam­berg Spitzennoten.

Das CHE-Mas­ter­ran­king ist das detail­lier­tes­te und umfas­sends­te Ran­king deut­scher Uni­ver­si­tä­ten und Fach­hoch­schu­len. Mas­ter­stu­die­ren­de bewer­ten dabei die Mas­ter­an­ge­bo­te ihrer Uni­ver­si­tä­ten nach bis zu acht Kri­te­ri­en. Sie beur­tei­len unter ande­rem die all­ge­mei­ne Stu­di­en­si­tua­ti­on, das Lehr­an­ge­bot und die Stu­di­en­or­ga­ni­sa­ti­on. Die­se Bewer­tun­gen und Fak­ten zu For­schung und Leh­re geben zusam­men einen Über­blick über die Stu­di­en­be­din­gun­gen im Mas­ter­stu­di­um in den unter­such­ten Fächern. Neu bewer­tet wur­de in die­sem Jahr unter ande­rem das Fach Psy­cho­lo­gie. Hier konn­te die Uni­ver­si­tät Bam­berg ordent­lich punk­ten und belegt in zahl­rei­chen Kate­go­rien die Spit­zen­grup­pe. Erst im Sep­tem­ber beschei­nig­te das Shang­hai Ran­king der Bam­ber­ger Poli­tik­wis­sen­schaft Spit­zen­wer­te.

Aus­ge­zeich­ne­te Betreu­ung im Mas­ter Psychologie

Die Bam­ber­ger Stu­die­ren­den sind laut CHE-Mas­ter­ran­king beson­ders mit der all­ge­mei­nen Stu­di­en­si­tua­ti­on zufrie­den. Auch bewer­ten sie die Betreu­ung durch Leh­ren­de, die Unter­stüt­zung im Mas­ter­stu­di­um und das Lehr­an­ge­bot als sehr gut.

Das Lehr­an­ge­bot besteche ins­be­son­de­re durch inhalt­li­che Brei­te und die Mög­lich­keit, selbst fach­li­che Schwer­punk­te zu set­zen. „Sehr ange­nehm ist, dass auch auf Semi­nar­wün­sche von Stu­die­ren­den­sei­te ein­ge­gan­gen wird“, gab etwa eine Per­son bei der anony­men Befra­gung an. Das gute sozia­le Kli­ma zwi­schen Stu­die­ren­den und Leh­ren­den, die Kri­tik­fä­hig­keit der Leh­ren­den, die Qua­li­tät der Lehr­ma­te­ria­li­en und die stu­di­en­be­glei­ten­de Unter­stüt­zung bei fach­li­chen Fra­gen, sta­chen bei den Kate­go­rien Betreu­ung und Unter­stüt­zung im Stu­di­um eben­falls posi­tiv heraus.

„Der Stu­di­en­gang der Psy­cho­lo­gie hat in der Mehr­zahl der Kri­te­ri­en Spit­zen­be­wer­tun­gen erhal­ten und damit kann neben dem Bache­lor­stu­di­en­gang auch der Mas­ter­stu­di­en­gang Psy­cho­lo­gie im Ver­gleich mit allen deut­schen Uni­ver­si­tä­ten zur Spit­zen­grup­pe gezählt wer­den“, sag­te Prof. Dr. Claus H. Cars­ten­sen, der die Pro­fes­sur für Psy­cho­lo­gi­sche Metho­den Empi­ri­scher Bil­dungs­for­schung inne­hat und den Mas­ter­stu­di­en­gang betreut.

„Die Fakul­tät für Human­wis­sen­schaf­ten freut sich sehr, dass der klas­si­sche und all­ge­mei­ne Mas­ter in Psy­cho­lo­gie wei­ter­hin eine Spit­zen­po­si­ti­on ein­nimmt. Und wir freu­en uns sehr, auf­bau­end auf die­sem Erfolgs­kon­zept nun auch einen wei­te­ren Mas­ter in Psy­cho­lo­gie spe­zi­ell für Kli­ni­sche Psy­cho­lo­gie und Psy­cho­the­ra­pie anbie­ten zu kön­nen“, ergänz­te Prof. Dr. Claus-Chris­ti­an Car­bon, Dekan der Fakul­tät für Humanwissenschaften.

Haus­halts­aus­schuss bewil­ligt Finanzierung

Hal­len­bad kann zu Sport­zen­trum umge­baut werden

Die Finan­zie­rung für den Umbau des alten Hal­len­bads am Bam­ber­ger Mar­ga­re­ten­damm ist gesi­chert. 2023 sol­len die Bau­ar­bei­ten zum neu­en Sport­zen­trum der Uni­ver­si­tät Bam­berg begin­nen. Die­se könn­ten aber teu­rer wer­den als veranschlagt.

Am 7. Dezem­ber stimm­te der Haus­halts­aus­schuss des Baye­ri­schen Land­tags der Pro­jekt­pla­nung zum Umbau des alten Hal­len­bads zum Sport­zen­trum der Uni­ver­si­tät Bam­berg zu. Etwa 24 Mil­lio­nen Euro möch­te der Frei­staat in das Bau­vor­ha­ben inves­tie­ren. Das gab die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät bekannt.

Das Staat­li­che Bau­amt Bam­berg soll nun das Ver­fah­ren zur Ver­ga­be der Bau­auf­trä­ge ein­lei­ten. „Wir freu­en uns, dass die Finan­zie­rung des Umbaus nun fest­steht“, sag­te Dr. Dag­mar Steu­er-Flie­ser, Kanz­le­rin der Uni­ver­si­tät Bam­berg. „So kann die lang ersehn­te Sanie­rung des alten Hal­len­bads im kom­men­den Jahr star­ten. Den offi­zi­el­len Spa­ten­stich wird es wohl im Som­mer 2023 geben. Gera­de in Hin­blick auf unse­re Bemü­hun­gen um mehr Nach­hal­tig­keit und ganz aktu­ell auch in Ange­sicht der Ener­gie­kri­se, freu­en wir uns beson­ders, dass auch Aspek­te des Kli­ma­schut­zes ganz kon­kret im Bau­vor­ha­ben berück­sich­tigt wer­den kön­nen.“ So sei­en eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge und eine Lüf­tungs­an­la­ge mit Wär­me­rück­ge­win­nung geplant, durch die eine beträcht­li­che CO2-Ein­spa­rung mög­lich sein soll. Außer­dem soll das Gebäu­de kom­plett ent­kernt und bei­spiels­wei­se die alten Schwimm­be­cken ent­fernt wer­den. Auch soll das Gebäu­de eine neue Fas­sa­de bekommen.

Freu­de von Huml, Kri­tik von Sowa

Das alte Hal­len­bad am Mar­ga­re­ten­damm hat­te Juli 2011 sei­nen Betrieb ein­ge­stellt. Im Dezem­ber 2016 unter­zeich­ne­ten die Stadt­wer­ke Bam­berg und die Immo­bi­li­en Frei­staat Bay­ern dann einen Kauf­ver­trag für das alte Hal­len­bad. Im Febru­ar 2018 stimm­te das Staats­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und Kul­tus, Wis­sen­schaft und Kunst dem Bau­an­trag der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät zu.

„Ich freue mich sehr“, sag­te Mela­nie Huml, baye­ri­sche CSU-Staats­mi­nis­te­rin für Euro­pa-Ange­le­gen­hei­ten aus Bam­berg, „dass wir das Sport­zen­trum ver­wirk­li­chen kön­nen. Von der Idee bis zu Umset­zung war es ein lan­ger Weg, doch mein Dran­blei­ben hat sich gelohnt.“

Die grü­ne Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ursu­la Sowa kri­ti­sier­te aller­dings jüngst die lan­gen Zeit­räu­me des Dran­blei­bens. Sowas Kri­tik rich­tet sich dabei ans Staats­mi­nis­te­ri­um für Woh­nen, Bau und Ver­kehr. Ihrer Ein­schät­zung nach hät­te mit dem Pro­jekt viel frü­her begon­nen wer­den kön­nen. Wäh­rend aber fast nichts gesche­hen sei, ursprüng­lich soll­te das Pro­jekt 2023 bereits been­det sein, habe die Bau­kos­ten­stei­ge­rung den Preis in die Höhe getrieben.

Auch die ver­an­schlag­ten Bau­kos­ten zwei­felt Sowa an. Dem­ge­mäß sei der Umbau des Hal­len­bads zum Sport­zen­trum im Ange­sicht aktu­el­ler Kos­ten­stei­ge­run­gen bereits vor Bau­be­ginn teu­rer gewor­den. Aus einer Kos­ten­auf­stel­lung des Baye­ri­schen Land­tags gehe her­vor, dass inzwi­schen mit 30 statt mit 24,5 Mil­lio­nen Euro Gesamt­kos­ten gerech­net werde.

Neue Repor­ta­ge der Uni­ver­si­tät Bamberg

„Digi­ta­les Uni­ver­sum“ soll Lösun­gen für Zukunfts­fra­gen finden

Was haben poli­ti­sche Revo­lu­tio­nen, Wahr­neh­mungs­psy­cho­lo­gie und jüdi­sche Fried­hö­fe gemein­sam? Alle drei erforscht die Uni­ver­si­tät Bam­berg mit infor­ma­ti­schen Metho­den. Über die­se For­schungs­pro­jek­te gibt die Mul­ti­me­dia-Repor­ta­ge „Digi­ta­les Uni­ver­sum“ Auskunft.

Im For­schungs­schwer­punkt „Digi­ta­le Geistes‑, Sozi­al- und Human­wis­sen­schaf­ten“ möch­te die Uni­ver­si­tät Bam­berg Lösun­gen für Zukunfts­fra­gen erar­bei­ten. „Die Uni­ver­si­tät Bam­berg gehört zu den weni­gen Hoch­schu­len in Deutsch­land, die Infor­ma­tik gezielt und umfas­send mit ande­ren Fächern in der For­schung und Leh­re zusam­men­bringt und in die­sem Bereich Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät lebt“, sagt Prof. Dr. Tho­mas Saal­feld, Vize­prä­si­dent für For­schung und wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs. So koope­rie­ren Infor­ma­tik und Wirt­schafts­in­for­ma­tik zum Bei­spiel mit Dis­zi­pli­nen wie Phi­lo­so­phie, Sozio­lo­gie, Poli­tik­wis­sen­schaft oder Psy­cho­lo­gie. Über For­schungs­pro­jek­te aus die­sem The­men­spek­trum soll die inter­ak­ti­ve Mul­ti­me­dia-Repor­ta­ge „Digi­ta­les Uni­ver­sum“ erzäh­len, wie die Uni­ver­si­tät bekanntgab.

Aber was haben poli­ti­sche Revo­lu­tio­nen, Wahr­neh­mungs­psy­cho­lo­gie und jüdi­sche Fried­hö­fe nun genau gemein­sam? Einer­seits sind sie Teil der Repor­ta­ge „Digi­ta­les Uni­ver­sum“, ande­rer­seits alle Forschungsgegenstand.

Wie eine poli­ti­sche Revo­lu­ti­on in einer Gesell­schaft ent­steht, ver­an­schau­li­chen Simu­la­tio­nen aus der Poli­tik­wis­sen­schaft. Die Wahr­neh­mungs­psy­cho­lo­gie setzt unter ande­rem vir­tu­el­le Rea­li­tät ein, um her­aus­zu­fin­den, ob Test­per­so­nen in vir­tu­el­len Auto-Pro­to­ty­pen öfter auf die Fahr­bahn oder die Bedien­kon­so­le schauen.

Die Fächer Infor­ma­tik, Digi­ta­le Denk­mal­tech­no­lo­gien und Juda­is­tik koope­rie­ren, um jüdi­sche Fried­hö­fe in Fran­ken mit digi­ta­len Tech­no­lo­gien zu erfas­sen. In fächer­über­grei­fen­der Zusam­men­ar­beit reflek­tie­ren Bam­ber­ger Wis­sen­schaft­le­rIn­nen auch ethi­sche Fra­gen der Künst­li­chen Intel­li­genz (KI).

Die Mul­ti­me­dia-Repor­ta­ge „Digi­ta­les Uni­ver­sum“ soll zei­gen, wie For­schen­de aus allen vier Fakul­tä­ten der Uni­ver­si­tät Bam­berg Fra­ge­stel­lun­gen, Metho­den und Ergeb­nis­se aus­tau­schen. Durch die gesam­te Uni­ver­si­tät zieht sich ein Koope­ra­ti­ons-Netz­werk, vor allem orga­ni­siert vom Zen­trum für inno­va­ti­ve Anwen­dun­gen der Infor­ma­tik (ZIAI). „Wenn ver­schie­de­ne Wis­sen­schaf­ten zusam­men­kom­men“, sagt Prof. Dr. Chris­toph Schlie­der, Lei­ter des ZIAI, „fin­det ein frucht­ba­rer Aus­tausch statt. Es ent­ste­hen Lösungs­an­sät­ze, auf die die Infor­ma­tik allei­ne nicht kom­men könnte.“

Jahr­hun­dert­fund zum Philosophen

Bis­her unbe­kann­te Vor­le­sungs­mit­schrift von G.F.W. Hegel entdeckt

Die Uni­ver­si­tät Bam­berg hat bekannt­ge­ge­ben, dass in der Diö­ze­san­bi­blio­thek Mün­chen bis­her unbe­kann­te Vor­le­sungs­mit­schrif­ten des Phi­lo­so­phen Georg Wil­helm Fried­rich Hegel gefun­den wor­den sei­en. Als „Jahr­hun­dert­fund“ bezeich­net die Hoch­schu­le die Ent­de­ckung, an deren Erfor­schung die Uni­ver­si­tät betei­ligt sein wird.

Der Fund bis­her nicht aus­ge­wer­te­ter Vor­le­sungs­mit­schrif­ten in der Diö­ze­san­bi­blio­thek des Erz­bis­tums Mün­chen und Frei­sing eröff­net neue Zugän­ge zum Den­ken von Georg Wil­helm Fried­rich Hegel (1770 bis 1831). Das teil­te die Uni­ver­si­tät Bam­berg am 24. Novem­ber mit. Von einem „Jahr­hun­dert­fund“ spricht die Mit­tei­lung sogar.

Ver­schie­de­ne Tei­le von Hegels Phi­lo­so­phie sind zumeist nur durch Vor­le­sungs­mit­schrif­ten doku­men­tiert. Der Hegel-Bio­graph Pro­fes­sor Klaus Vie­w­eg von der Fried­rich-Schil­ler-Uni­ver­si­tät Jena hat in der Diö­ze­san­bi­blio­thek des Erz­bis­tums Mün­chen und Frei­sing nun fünf Kar­tons sol­cher Mit­schrif­ten ent­deckt. Die­se sei­en seit fast 200 Jah­ren von der For­schung nicht näher betrach­tet wor­den. Vie­w­eg zeig­te sich begeis­tert: „Eine sol­che höchst über­ra­schen­de und glück­li­che Ent­de­ckung gelingt wohl nur ein­mal im Leben und ist ver­gleich­bar mit dem Fund einer neu­en Mozart-Partitur.“

Die rund 4.000 Sei­ten umfas­sen­den Mit­schrif­ten stam­men aus der Feder von Fried­rich Wil­helm Caro­vé (1789 bis 1852), einem der ers­ten Hegel-Schü­ler an der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg. Sie sind Teil des Nach­las­ses des Münch­ner Theo­lo­gen Fried­rich Win­disch­mann (1811 bis 1861). Die­ser war Sohn des Bon­ner Phi­lo­so­phie­pro­fes­sors Karl Joseph Hie­ro­ny­mus Win­disch­mann (1775 bis 1839), der wie­der­um in Kon­takt mit Hegel stand und die Mit­schrif­ten als Geschenk von Caro­vé erhielt. Die Manu­skrip­te gelang­ten als Nach­lass von Fried­rich Win­disch­mann in die ehe­ma­li­ge Dom­bi­blio­thek Frei­sing, deren Bestän­de jetzt Teil der Diö­ze­san­bi­blio­thek des Erz­bis­tums Mün­chen sind.

Prü­fung durch Bam­ber­ger Professoren

Die Hand­schrif­ten umfas­sen fast alle Tei­le von Hegels enzy­klo­pä­di­scher Archi­tek­to­nik, dar­un­ter eine schon lan­ge gesuch­te Mit­schrift einer Ästhe­tik-Vor­le­sung in Hei­del­berg, über die es bis­her noch kei­ne ande­ren Unter­la­gen gab.

Im Rah­men eines mehr­jäh­ri­gen wis­sen­schaft­li­chen Pro­jekts berei­ten die Pro­fes­so­ren Klaus Vie­w­eg und Chris­ti­an Illies (Uni­ver­si­tät Bam­berg) mit Unter­stüt­zung von Pri­vat­do­zent Mar­ko Fuchs (Uni­ver­si­tät Bam­berg) die Mit­schrif­ten nun für eine Ver­öf­fent­li­chung unter dem Titel „Caro­vés Hegel-Mit­schrif­ten“ vor.

Bereits 1988 wies der Bon­ner For­scher Wil­li Fer­di­nand Becker in einem Auf­satz dar­auf hin, „dass in der Dom­bi­blio­thek Frei­sing Win­disch­manns Nach­lass der Bear­bei­tung harrt“. Doch erst Vie­w­eg ging die­sem Hin­weis nach. Im Som­mer 2022 unter­zog er das Mate­ri­al einer genau­en Durch­sicht und erkann­te sei­ne vol­le Bedeutung.

Uni­ver­si­tät Bamberg

Erfin­der des Gas­preis­de­ckels: Sebas­ti­an Dul­li­en hält Vortrag

Er gilt als Erfin­der des Gas­preis­de­ckels. Sebas­ti­an Dul­li­en wird an der Uni­ver­si­tät Bam­berg über die öko­no­mi­sche Logik von Ein­grif­fen in die Prei­se des Gas­markts sprechen.

Seit Mona­ten for­dern immer mehr Mit­glied­staa­ten der Euro­päi­schen Uni­on einen EU-Preis­de­ckel für Erd­gas – also einen Höchst­preis auf das Gas, das Euro­pa andern­orts ein­kauft. Inwie­fern die­se Maß­nah­me sinn­voll ist, wird kon­tro­vers dis­ku­tiert. Vor allem jene, die den Gas­preis­de­ckel vehe­ment for­dern, und jene, die ihn vehe­ment ableh­nen, befeu­ern die Debat­te. Wirt­schafts­exper­te Prof. Dr. Sebas­ti­an Dul­li­en kennt sich bei die­ser Dis­kus­si­on bes­tens aus. Der Volks­wirt gilt zusam­men mit der Öko­no­min Isa­bel­la Maria Weber als Erfin­der des Gaspreisdeckels.

Am 1. Dezem­ber wird Dul­li­en an der Uni­ver­si­tät Bam­berg die aktu­el­le Debat­te in einem Vor­trag auf­grei­fen. Unter dem Titel „Gas­preis­de­ckel, Gas­preis­brem­se und Gas­preis­kom­mis­si­on: (Poli­ti­sche) Öko­no­mie der Ein­grif­fe am Gas­markt“ the­ma­ti­siert er die öko­no­mi­sche Logik von Ein­grif­fen in die Prei­se am Gasmarkt.

Dul­li­en wird auch aus der poli­ti­schen Dis­kus­si­on zum The­ma berich­ten und die Vor­schlä­ge der soge­nann­ten Gas­preis­kom­mis­si­on sowie die aktu­ell im Bun­des­tag dis­ku­tier­ten Geset­zes­vor­la­gen zu einer Gas­preis­brem­se bewerten.

Sebas­ti­an Dul­li­en lei­tet seit 2019 als wis­sen­schaft­li­cher Direk­tor das Insti­tut für Makro­öko­no­mie und Kon­junk­tur­for­schung der Hans-Böck­ler-Stif­tung. Er ist außer­dem Pro­fes­sor an der Hoch­schu­le für Tech­nik und Wirt­schaft Ber­lin und Seni­or Non-Resi­dent Fel­low am Ame­ri­can Insti­tu­te for Con­tem­po­ra­ry Ger­man Stu­dies in Washing­ton, D.C..

Fast acht Jah­re berich­te­te Dul­li­en als Redak­teur für die Finan­cial Times Deutsch­land. Im Febru­ar hat­te er mit Öko­no­min Isa­bel­la Maria Weber in einem Gast­bei­trag für die „Süd­deut­sche Zei­tung“ erst­mals eine Gas­preis­brem­se gefordert.

Die Ver­an­stal­tung fin­det ab 12:15 Uhr in der Feld­kir­chen­stra­ße 21, Raum FG1/00.08, statt. Der Vor­trag wird vom Insti­tut für Volks­wirt­schaft ver­an­stal­tet. Der Ein­tritt ist kostenlos.

Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst

„Preis für gute Leh­re“ an 30 Dozen­tIn­nen baye­ri­scher Universitäten

Das Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst hat für ihre Leh­re in den Jah­ren 2019 und 2020 30 baye­ri­sche Hoch­schul­leh­re­rIn­nen mit dem „Preis für gute Leh­re“ aus­ge­zeich­net. Unter den Aus­ge­zeich­ne­ten sind auch zwei Bam­ber­ger Lehr­kräf­te.

Mit dem „Preis für gute Leh­re“ wür­digt das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst jähr­lich die Arbeit der bes­ten Lehr­per­so­nen an staat­li­chen baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten. Der Preis soll ver­deut­li­chen, dass die Leh­re gleich­be­rech­tigt neben For­schungs­auf­ga­ben steht. Die Aus­zeich­nung ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Mit der Über­ga­be der Ver­lei­hungs­ur­kun­den für die Jah­re 2019 und 2020, die wegen der Coro­na-Pan­de­mie mehr­fach ver­scho­ben wer­den muss­te, fand die Preis­ver­lei­hung zum 22. Mal statt. Dies teil­te das Staats­mi­nis­te­ri­um am 15. Novem­ber mit.

„Die Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger sind die Hel­den der Hoch­schul­leh­re: ver­siert, inno­va­tiv, inspi­rie­rend“, sag­te Staats­mi­nis­ter Mar­kus Blu­me („CSU“). „Sie begrei­fen den Hör­saal als Büh­ne, lie­fern her­aus­ra­gen­de Per­for­man­ces – ana­log und digi­tal. Mit ihrer Begeis­te­rung für ihr Fach sind sie dar­über hin­aus beein­dru­cken­de Vor­bil­der für jun­ge Men­schen und damit ech­te Zukunfts­ge­stal­ter. Denn die Qua­li­tät der Leh­re sichert den Erfolg von morgen.“

Die Preis­trä­ge­rin­nen und ‑trä­ger wer­den von ihrer Hei­mat­uni­ver­si­tät vor­ge­schla­gen. An die­ser Ent­schei­dung sind die Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten betei­ligt. Vor­aus­set­zung für die Ver­lei­hung des Prei­ses ist eine her­aus­ra­gen­de Lehr­leis­tung über die Dau­er von wenigs­tens zwei Stu­di­en­jah­ren an einer baye­ri­schen Universität.

Die Hoch­schul­leh­re­rIn­nen, die den „Preis für gute Leh­re“ erhal­ten haben, stam­men von Uni­ver­si­tä­ten aus Augs­burg, Bay­reuth, Erlan­gen-Nürn­berg, Mün­chen, Pas­sau, Regens­burg und Würz­burg. Mit Dr. Miri­am Schmaus und Dr. Kris­ti­na Wied sind auch zwei Ver­tre­te­rin­nen der Bam­ber­ger Uni­ver­si­tät dabei.

Die Preis­trä­ge­rIn­nen des Jah­res 2019
  • Uni­ver­si­tät Augs­burg: Prof. Dr. Mar­co Hien, Mathe­ma­tisch-Natur­wis­sen­schaft­lich-Tech­ni­sche Fakultät
  • Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg: Dr. Miri­am Schmaus, Fakul­tät Sozi­al- und Wirtschaftswissenschaften
  • Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Prof. Dr. Tho­mas Krie­cher­bau­er, Fakul­tät für Mathe­ma­tik, Phy­sik und Informatik
  • Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg: Prof. Dr-Ing. André Kaup, Tech­ni­sche Fakul­tät, Prof. Dr. Axel Munnecke, Natur­wis­sen­schaft­li­che Fakultät
  • Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen: Prof. Dr. Clau­dia Bau­se­wein, Fakul­tät für Medi­zin, Prof. Dr. Eva Haver­kamp-Rott, Fakul­tät für Geschichts- und Kunst­wis­sen­schaf­ten, Dr. Yvonne Pudritz, Fakul­tät für Che­mie und Pharmazie
  • Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Mün­chen: Prof. Dr.-Ing. Hei­ko Brie­sen, TUM School of Life Sci­en­ces, Johan­na Baehr M.Sc., TUM School of Com­pu­ta­ti­on, Infor­ma­ti­on and Technology
  • Uni­ver­si­tät Pas­sau: Dr. Joa­chim Schnur­bus, Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­che Fakultät
  • Uni­ver­si­tät Regens­burg: Dr. Ste­fan Drechs­ler, Fakul­tät für Rechts­wis­sen­schaft, Dr. Chris­ti­na Knott, Fakul­tät für Sprach‑, Lite­ra­tur- und Kulturwissenschaften
  • Juli­us-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Würz­burg: Prof. Dr. Jor­it Wint­jes, Phi­lo­so­phi­sche Fakul­tät, Prof. Dr. Bar­ba­ra Schmitz
Die Preis­trä­ge­rIn­nen des Jah­res 2020
  • Uni­ver­si­tät Augs­burg: Akad. Ober­rat PD Dr. Ger­man Ham­merl, Mathe­ma­tisch-Natur­wis­sen­schaft­lich-Tech­ni­sche Fakultät
  • Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg: Akad. Ober­rä­tin Dr. Kris­ti­na Wied, Fakul­tät Geis­tes- und Kulturwissenschaften
  • Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Dr. Moritz Zehn­der, Fakul­tät für Mathe­ma­tik, Phy­sik und Informatik
  • Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg: Dr. Alex­an­der Glas, Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­che Fakultät
  • Prof. Dr. Thors­ten Piske, Phi­lo­so­phi­sche Fakultät
  • Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen: Akad. Ober­rat Dr. Mar­tin Hei­de­bach, Juris­ti­sche Fakul­tät, Prof. Dr. Julia Nasev, Fakul­tät für Betriebs­wirt­schaft, Prof. Dr. Magnus Trei­ber, Fakul­tät für Kulturwissenschaften
  • Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Mün­chen: Prof. Dr. med. Tilo Bie­der­mann, Fakul­tät für Medi­zin, Dr. rer. nat. Nada Sis­sou­no, TUM School of Com­pu­ta­ti­on, Infor­ma­ti­on and Technology
  • Uni­ver­si­tät Pas­sau: Dr. Chris­ti­an Kalin, Juris­ti­sche Fakultät
  • Uni­ver­si­tät Regens­burg: Akad. Ober­rat PD Dr. Gui­do Jür­gen­li­emk, Fakul­tät für Che­mie und Phar­ma­zie, Prof. Dr. Micha­el Hel­lus, Fakul­tät für Mathematik
  • Juli­us-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Würz­burg: Prof. Dr. Ann-Chris­tin Pöpp­ler, Fakul­tät für Che­mie und Phar­ma­zie, Prof. Dr. Mar­kus Lud­wigs, Juris­ti­sche Fakultät

Ver­an­stal­tun­gen Uni­ver­si­tät Bamberg

Vor­trä­ge von Lars Weis­brod, Fran­zis­ka Schutz­bach, Max Czollek

Die Uni­ver­si­tät Bam­berg bie­tet kom­men­de Woche zwei hoch­ka­rä­tig besetz­te Ver­an­stal­tun­gen. Am 16. Novem­ber stellt ZEIT-Redak­teur Lars Weis­brod in einem Vor­trag die Fra­ge „Habe ich ein Recht auf eige­ne Fak­ten?“ Und für eine Tagung, die unter dem Titel „Lite­ra­tur am Ende?“ am sel­ben Tag beginnt, behan­deln die Autorin Fran­zis­ka Schutz­bach und der Autor Max Czol­lek das The­ma der Erschöp­fung im krea­ti­ven Prozess.

In Zei­ten von Ver­schwö­rungs­theo­rien und Post­fak­ten habe sich eine For­mu­lie­rung her­aus­ge­schält, hin­ter der sich vie­le Men­schen aus der Mit­te der Gesell­schaft gern ver­sam­meln, schreibt der Jour­na­list Lars Weis­brod. „Es gebe, so ver­si­chert man, zwar durch­aus ein Recht auf eine eige­ne Mei­nung. Ein Recht auf eige­ne Fak­ten aber gebe es nicht. Man bekennt sich also zum Wert der Mei­nungs­frei­heit, fak­tisch fal­sche Äuße­run­gen sol­len aber nicht unter ihrem Schutz stehen.“

Wie unter­schei­det man zwi­schen Fak­ten und Mei­nung? Und hilft die­se Unter­schei­dung, gras­sie­ren­der Unver­nunft ent­ge­gen­zu­tre­ten? Die­se Fra­ge ver­sucht Lars Weis­brod in einem Vor­trag an der Uni­ver­si­tät Bam­berg zu ergrün­den. Beginn ist am Mitt­woch, 16. Novem­ber, ab 18:15 Uhr in der Feld­kir­chen­stra­ße 21, Raum FG1/00.08. Der Ein­tritt ist frei.

Lars Weis­brod arbei­tet seit 2015 als Redak­teur im Feuil­le­ton der Wochen­zei­tung DIE ZEIT. Außer­dem ist er Co-Mode­ra­tor des Pod­casts „Die soge­nann­te Gegenwart“.

Lite­ra­tur am Ende?

Seit Jah­ren wür­den ver­mehrt phy­si­sche wie psy­chi­sche Ent­kräf­tung bei­spiels­wei­se als Burn­out dia­gnos­ti­ziert, so die Uni­ver­si­tät Bam­berg in einer Mit­tei­lung. Die Coro­na-Pan­de­mie lau­ge vie­le Men­schen zusätz­lich aus. Und hin­zu kom­me Über­for­de­rung in der Leis­tungs­ge­sell­schaft und natür­li­che Res­sour­cen nei­gen sich dem Ende zu.

Auf der Tagung „Lite­ra­tur am Ende – Put­ting *Schöp­fung* in *Erschöp­fung*“ soll Erschöp­fung aus meh­re­ren Per­spek­ti­ven betrach­tet wer­den. Zwei bekann­te AutorIn­nen kom­men dafür zwi­schen dem 16. und 18. Novem­ber an die Uni­ver­si­tät. Denn längst sei Erschöp­fung auch im Lite­ra­tur­be­trieb wahrnehmbar.

Die Geschlech­ter­for­sche­rin Fran­zis­ka Schutz­bach spricht am 16. Novem­ber (20 Uhr, An der Uni­ver­si­tät 5, Raum U5/02.22) über ein Sys­tem, das von Frau­en alles erwar­tet und nichts zurück­gibt. Gesell­schaft­lich wer­de Weib­lich­keit auch heu­te noch gleich­ge­setzt mit Für­sorg­lich­keit. Frau­en sei­en zustän­dig für emo­tio­na­le Zuwen­dung, Har­mo­nie, Trost und Bezie­hungs­ar­beit. Dies sei­en Tätig­kei­ten, die unsicht­bar sind und kaum aner­kannt oder bezahlt wür­den. Zusätz­lich, so Schutz­bach, kämp­fen Frau­en jeden Tag gegen emo­tio­na­le und sexu­el­le Ver­füg­bar­keits­er­war­tun­gen. Laut der Autorin sind es die­se all­ge­gen­wär­ti­gen Ansprü­che, die Frau­en in die Erschöp­fung treiben.

Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus, das Mit­spie­len der zuge­wie­se­nen Rol­len in der deut­schen Erin­ne­rungs­kul­tur frus­trie­ren und ermü­den laut Max Czol­lek glei­cher­ma­ßen. Gleich­zei­tig könn­ten Wut, Trau­er und Erschöp­fung aber auch Impul­se für Krea­ti­vi­tät sein. Der Autor liest am Don­ners­tag, 17. Novem­ber (20 Uhr, An der Uni­ver­si­tät 5, Raum U5/02.22) über die­se dunk­le Mate­rie, die Kul­tur und Gesell­schaft berei­che­re. Czol­lek hat den Best­sel­ler „Des­in­te­griert euch!“ geschrie­ben. Als Kura­tor der Aus­stel­lung „Rache. Geschich­te und Fan­ta­sie“ im Jüdi­schen Muse­um Frank­furt stell­te er Künst­le­rIn­nen vor, die jüdi­sche Rache und Rachefan­ta­sien in pop­kul­tu­rel­len Erzäh­lun­gen, Comics und Fil­men verarbeiten.

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