Im Mai begeht die Universität Bamberg einen Nachhaltigkeitsmonat. Der „NaMo 2024“ steht unter dem Motto „Nachhaltigkeitstransfer“ und bietet öffentliche Veranstaltungen. Auch will
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6 Millionen Euro für digitales Unterrichten
Universität Bamberg: Mehr digitale Souveränität für Lehrkräfte
An der Bamberger Universität wurde ein Projekt genehmigt, das die Kenntnis von LehrerInnen im Umgang mit digitalen Lehrangeboten steigern soll. Ausgangspunkt ist eine Zurückhaltung deutscher Lehrkräfte gegenüber neuen digitalen Unterrichts-Medien.
Digitale Geräte sind weder aus dem Alltag noch aus der Arbeitswelt wegzudenken. Für Erfolg in der digitalen Welt braucht es digitale Kompetenzen. Diese zu vermitteln, ist auch Aufgabe der Schulen. Dafür müssen Lehrkräfte gut ausgebildet sein und analoge mit digitalen Lehr-Lernaktivitäten im Unterricht verknüpfen. Hier setzt der Bund mit den „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung“ in Kooperation mit den Ländern an.
In diesem Rahmen wurde nun ein Verbundprojekt an der Universität Bamberg genehmigt, wie die Hochschule mitteilte. Unter dem Titel „Digitale Souveränität als Ziel wegweisender LehrerInnenbildung für Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften in der digitalen Welt“ (DiSo-SGW) soll es von Juni 2023 bis Dezember 2025 mit insgesamt rund 6,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Der Bamberger Anteil beträgt rund 2,1 Millionen Euro.
„Ausgangspunkt des Projekts ist der Umstand“, sagt Prof. Dr. Jörn Brüggemann, Projektleiter in Bamberg und Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, „dass deutsche LehrerInnen im internationalen Vergleich eine starke Zurückhaltung gegenüber neuen digitalen Medien im Fachunterricht zeigen und die mit diesen Medien verbundenen fachdidaktischen Chancen häufig nicht ausschöpfen.“
Die vom Bund ins Leben gerufenen Kompetenzzentren hätten die Aufgabe, Fort- und Weiterbildungsmodule für Lehrkräfte zu entwickeln und bundesweit zur Verfügung zu stellen. Das Bamberger Verbundprojekt DiSo-SGW zielt auf die Erweiterung der digitalen Souveränität von Lehrpersonal der Fächer Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Ethik, Politik und Wirtschaft.
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Zum Thema Teilhabe
Universität Bamberg organisiert Diversity-Tag
Mit Vorträgen, Workshops und Aktionen zum Thema Teilhabe bringt sich die Universität Bamberg beim bundesweiten Diversity-Tag ein. Dieser findet am 23. Mai auf Initiative der Charta der Vielfalt und als Teil des Europäischen Monats der Vielfalt statt.
Rund um den Diversity-Tag laden Studierende und Mitarbeitende der Universität Bamberg aus Forschung, Lehre und Verwaltung zu Informations‑, Austausch- und Mitmachangeboten ein. Dies gab die Hochschule in einer Mitteilung bekannt. Ziel ist es, das Bewusstsein für Teilhabe, Chancengleichheit, Beeinträchtigungen und Diversität weiter zu schärfen und Diskussionen anzuregen.
Höhepunkt der Veranstaltung, so die Universität, ist ein öffentlicher Abendvortrag am Dienstag, 23. Mai. Unter dem Titel „Autismus – ein autobiografischer Alltagsbericht“ spricht der Verwaltungsangestellte Julian Leske. Er schildert, wie er als Autist mit Asperger-Syndrom lebt und wie er es geschafft hat, mit dieser Diagnose umzugehen. Dabei kommen Probleme im Alltag ebenso zur Sprache wie individuelle Stärken, die mit der Autismus-Diagnose einhergehen.
Die Begrüßung hält Prof. Dr. Christine Gerhardt, Vizepräsidentin der Universität für Diversität und Internationales. Der Vortrag mit Live-Untertitelung und induktiver Höranlage beginnt um 18 Uhr in der Markusstraße 8a, Raum MG1/00.04. Der Zugang ist barrierefrei.
Prof. Dr. Jörg Wolstein gibt dann eine wissenschaftliche Einführung. Er ist Inhaber der Professur für Pathopsychologie und Beauftragter für die Belange behinderter und chronisch kranker Studierender an der Universität Bamberg.
Ebenfalls öffentlich ist der Barrierefreiheit-Parcours, den die Juso-Hochschulgruppe in Kooperation mit goolkids e.V. für den 24. Mai aufgebaut hat. Der Parcours soll es Menschen ohne Behinderungen ermöglichen, sich in die Situation von Menschen mit Einschränkungen zu versetzen und zu erleben, auf welche Probleme sie im öffentlichen Raum stoßen. Beginn ist um 11 Uhr im Innenhof des Gebäudes Feldkirchenstraße 21.
Diversity-Tag
Der Diversity-Tag soll zusammen mit anderen Projekten, Initiativen und Aktionen Ausdruck des Selbstverständnisses der Universität Bamberg sein. Dieses, so die Hochschule, beinhalte ein eindeutiges Bekenntnis zu Diversität, Chancengleichheit und Antidiskriminierung. Mit ihrer Diversity-Arbeit will die Universität zum forschungsbasierten Wissen über die Bedeutung menschlicher Vielfalt beitragen, das Bewusstsein für Vielfalt als etwas Verbindendes schärfen, alle von Ungleichbehandlung Betroffenen unterstützen und gemeinsam die Verantwortung dafür wahrnehmen, mehr Chancengerechtigkeit zu schaffen.
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BWL, VWL und Wirtschaftsinformatik
Universität Bamberg: Erneut sehr gute Noten im CHE-Hochschulranking
Im aktuellen CHE-Hochschulranking haben Bamberger Studierende die Universität Bamberg für die Fächer Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik erneut sehr gut bewertet. Einer der Disziplinen gelang es sogar, in allen bewerteten Kriterien im Spitzenbereich zu liegen.
Das CHE-Hochschulranking ist seit 25 Jahren der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Für die Rangliste befragt das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) Studierende zu Themen wie Lehrangebot, Studien- und Betreuungssituation oder Studienorganisation. Außerdem erhebt es Daten zu Lehre und Forschung.
Am 9. Mai erschien die aktuelle Ausgabe. Wie die Hochschule mitteilte, wurden drei Fächer der Universität Bamberg dabei erneut mit Bestnoten bewertet. Bereits seit vielen Jahren nimmt vor allem die Wirtschaftsinformatik (WI) Topplätze ein. Auch in diesem Jahr erreicht sie in allen 15 von den Studierenden bewerteten Kategorien den Spitzenbereich.
„Wir sind die Spitzenuniversität in Deutschland für Wirtschaftsinformatik und die Digitalisierung in Unternehmen“, sagte Prof. Dr. Thorsten Staake, der das CHE-Ranking für die Bamberger WI betreut. Sie biete den Studierenden hervorragende Voraussetzungen für ihre Karriere. Durch die Hightech Agenda Bayern, in deren Zuge auch neue Professuren im Bereich Wirtschaftsinformatik und Künstliche Intelligenz geschaffen werden sollen, erfahre die gesamte Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) aktuell einen weiteren Schub.
Platzierung VWL und BWL
Auch die Volkswirtschaftslehre (VWL) belegte, ebenfalls zum wiederholten Mal, ein sehr gutes Ergebnis. Sie erreicht in zwölf von 14 Kriterien den Spitzenbereich. „Das Ergebnis bildet ab, dass wir unseren Studierenden eine hervorragende Lehre anbieten und sie vom Start des Studiums bis zum Abschluss intensiv unterstützen“, sagte Prof. Dr. Marco Sahm, CHE-Ranking-Betreuer der VWL. Denn sowohl bei dem Kriterium „Unterstützung beim Studienanfang“ schafft es die VWL in den Spitzenbereich als auch bei der Studienorganisation sowie der Unterstützung bei Auslandsaufenthalten, die für die Studierenden verpflichtend kurz vor Studienabschluss anstehen.
Das dritte Fach, das im diesjährigen CHE-Hochschulranking heraussticht, ist die Betriebswirtschaftslehre (BWL). Dies gelinge ihr insbesondere dadurch, so die Universität, dass ihre Studierenden den Abschluss – sowohl im Bachelor als auch im Master – in angemessener Zeit absolvieren. Unter anderem bei diesem Kriterium erreichte die BWL die Spitzengruppe.
„Zu diesem ausgezeichneten Ergebnis hat auch unsere Studienorganisation deutlich beigetragen“, sagte Prof. Dr. Alexander Fliaster, CHE-Ranking-Betreuer der BWL. Auch in der Forschung kommt die BWL bei der Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen in die Spitzengruppe. „Unsere Forschung fließt selbstverständlich in die Lehre ein und ist eng mit ihr verzahnt.“ Bamberger Studierende wüssten die inhaltliche Breite des Lehrangebots und die damit zusammenhängenden Möglichkeiten der individuellen fachlichen Schwerpunktsetzung sehr zu schätzen. Das Lehrangebot werde zudem unter anderem durch einen inhaltlich aktuellen Literaturbestand unterstützt.
Nach vier Jahren Sanierungsarbeit
Einweihung des Nordflügels von Schloss Thurnau
Anfang der Woche wurde in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft der sanierte Nordflügel von Schloss Thurnau eingeweiht. Einst von den Adelsfamilien Künßberg und Giech bewohnt, nutzen heute das Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bamberg und Bayreuth die Räume des Schlosses.
Zwischen 2015 und 2019 renovierte die Gräflich Giech’sche Spitalstiftung den Nordflügel von Schloss Thurnau. Nun wurden seine Räumlichkeiten, nach mehrmaliger pandemiebedingter Verzögerung, eingeweiht.
Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume (CSU) sagte bei der Eröffnung: „Herausragende Schlossanlage von nationaler Bedeutung, Forschungsinstitut von unschätzbarem Wert für die kulturelle Identität des Freistaats und Leuchtturmprojekt der Denkmalpflege: Mit der Einweihung des Nordflügels von Schloss Thurnau erstrahlt ein prachtvoller Ort bayerischer Geschichte in neuem Glanz.“ Als Sitz des Instituts für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bayreuth und Bamberg stünde Schloss Thurnau darüber hinaus für exzellente Forschung. Gern habe der Freistaat das anspruchsvolle Sanierungs-Projekt mit insgesamt etwa 12 Millionen Euro unterstützt.
Zwei Bauabschnitte
In zwei Bauabschnitten wurde der im 15. Jahrhundert von der Familie Förtsch angelegte Nordflügel saniert und statisch und brandschutztechnisch ertüchtigt. Um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, ist ein dem Gebäudeteil vorgesetzter Glasanbau inklusive Aufzug errichtet worden.
Der zweite Bauabschnitt widmete sich den Außenanlagen, der Fassadensanierung, dem Ausbau der Bibliotheksräume, dem Veranstaltungssaal, den WC-Anlagen sowie der Sanierung des Kellergewölbes.
„Es musste ein ganz erheblicher Aufwand betrieben werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen“, sagte Klaus Peter Söllner, Landrat und Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Spitalstiftung. „In der Umsetzung war ebenso ein feines Gespür für die vorhandene Substanz unentbehrlich, wie Visionen für die sich bietenden Möglichkeiten.“
Größte Fördergeber der Sanierung waren der Bund und der Freistaat Bayern. Wie Bezirkstagspräsident Henry Schramm sagte, habe auch der Bezirk Oberfranken das Schloss Thurnau über viele Jahre hinweg im Zuge der Denkmalpflege gefördert.
Institut für Fränkische Landesgeschichte
In den renovierten Räumen soll nun das 2017 gegründete Institut für Fränkische Landesgeschichte zusammen mit den beiden Universitäten Bayreuth und Bamberg landesgeschichtliche Forschung betreiben. „In diesem wunderschönen historischen Setting wird geforscht, gelehrt, diskutiert und getagt“, sagt Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth. „Die Historikerinnen und Historiker, die im Nordflügel untergebracht werden, beschäftigen sich mit der fränkischen Region, aber sie schauen auch immer wieder weit über Franken hinaus. Deshalb freue ich mich, dass wir diese Räumlichkeiten einweihen, damit auch weiterhin zentrale Impulse von Thurnau ausgehen können.“
Und Prof. Dr. Kai Fischbach, Präsident der Universität Bamberg, fügte an: „Das Institut für Fränkische Landesgeschichte ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wir als Universitäten einen wertvollen Transfer in die Gesellschaft leisten können. Es ist Ausgangspunkt für zahlreiche Ausstellungen und Grundlage für Kooperationen mit Schulen und historischen Vereinen in der Region. Mit der Etablierung der Industriekulturregion Nordbayern verbinden wir den Wunsch nach einer noch intensiveren Kooperation zwischen den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Akteuren zum Wohle des Standorts Oberfranken.“
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Bedeutung von Sprache und Interaktion für kindliche Entwicklung
Studie: Universität Bamberg such Familien mit dreijährigen Kindern
Wie Kinder Sprache lernen und welche Bedeutung die kindliche Sprache und die Kommunikation mit den Eltern für die Entwicklung haben, wollen WissenschaftlerInnen der Universität Bamberg herausfinden. Der Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie sucht dafür Familien mit Kindern, die zwischen April 2019 und Juni 2020 geboren wurden.
Der Fokus der Studie liegt auf der frühen sprachlich-kommunikativen Entwicklung der Kinder und der Eltern-Kind-Interaktion in Familien, wie Studienleiterin und Psychologin Klara Hermes erklärt. „Wir bringen ein Bilderbuch und Spielsachen mit und bitten die Eltern, sich gemeinsam mit ihrem Kind zu beschäftigen. Diese Spielsituation wird auf Video aufgezeichnet und später ausgewertet. Bei der Interpretation schauen wir immer auf Gruppen von Kindern, niemals auf einzelne Kinder.“
Anschließend spielen die Kinder mit einer Mitarbeiterin verschiedene kleine und kindgerechte Spiele. Währenddessen füllen die Eltern einen Fragebogen aus. Teilnehmende können jederzeit eine Pause einlegen, einzelne Fragen auslassen oder den Besuch vorzeitig beenden. Da die Videos von deutschsprachigen Teams ausgewertet werden, sollte innerhalb der Familien überwiegend deutsch gesprochen werden.
Die Daten werden vertraulich behandelt und anonymisiert. „Es werden keinerlei personenbezogene Daten, durch die die Familie identifizierbar wäre, veröffentlicht“, sagt Hermes. „Nur das Forschungsteam hat Zugang zu diesen Daten.“
Die Ethik-Kommission der Universität Bamberg hat die Studie begutachtet und eine Unbedenklichkeitserklärung ausgestellt. Auf Wunsch erhalten die Familien nach Projektende das Video. Für Kinder gibt es außerdem ein kleines Geschenk und jede Familie kann einen von drei Wertgutscheinen gewinnen.
Was wird erforscht?
Die Studie soll Wechselwirkungen zwischen der kindlichen sprachlich-kommunikativen Entwicklung, deren Bedeutung für andere Entwicklungsbereiche und Elternverhalten in der frühen Kindheit untersucht werden.
Eine Besonderheit der Studie ist laut Universität, dass Kinder mit unterschiedlichem Zugang zu Kommunikation und Sprache teilnehmen. Ein Teil der Stichprobe besteht aus Kindern mit einer dauerhaften Hörbehinderung. Für einen Vergleich sucht die Universität Bamberg Familien mit Kindern ohne Hörbehinderung. So sollen Rückschlüsse gezogen werden können, inwiefern sich Sprachentwicklung und Eltern-Kind-Interaktion im Kontext einer Hörbehinderung und im Zusammenhang mit verschiedenen Kinder-Merkmalen unterscheiden und in welcher Weise dies Einfluss auf die weitere Entwicklung der Kinder nimmt.
Interessierte können Kontakt über ein Online-Formular aufnehmen.
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Ausrichtung für die Zukunft
Universität Bamberg startet in ein politisches Sommersemester
Unterzeichnung und Aushandlung der „Rahmenvereinbarung Hochschulen“, Verabschiedung der Universitätsentwicklungsperspektive, Vizepräsidentschaftswahl, neue Mitglieder im Universitätsrat und Kuratorium – zahlreiche politische Neuerungen werden das Sommersemester 2023 an der Universität Bamberg prägen.
Am kommenden Montag (17. April) beginnt die Vorlesungszeit für das Sommersemester 2023 an der Otto-Friedrich-Universität. Etwa 11.000 Studierenden werden eingeschrieben sein, 732 davon haben sich zum ersten Mal oder neu immatrikuliert. Die Fakultät der Geistes- und Kulturwissenschaft zählt mit 3.954 Personen die höchste Studierendenzahl der vier Fakultäten. Die Fakultäten für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Humanwissenschaften und Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik folgen auf den weiteren Plätzen. Das teilte die Universität Mitte der Woche mit.
„Rahmenvereinbarung Hochschulen“ und Universitätsentwicklungsperspektive
Das beginnende Sommersemester wird unterdessen kein unpolitisches sein. Die Unterzeichnung der „Rahmenvereinbarung Hochschulen“ durch die bayerischen Hochschulpräsidentinnen und ‑präsidenten sowie Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) werden den ersten politischen Höhepunkt des Semesters markieren.
Die Rahmenvereinbarung legt Ziele und Schwerpunkte für die Entwicklung der bayerischen Hochschulen fest. Es basiert auf dem Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz, das seit dem 1. Januar 2023 gilt. „Mit zahlreichen Aktivitäten zu Diversität, Nachhaltigkeit oder Transfer in den vergangenen Jahren konnten wir in vielen für die Rahmenvereinbarung relevanten Handlungsfeldern bereits wichtige Weichen stellen. Davon profitieren wir nun, denn die Rahmenvereinbarung bestärkt unseren bisherigen Weg“, sagt Kai Fischbach, Präsident der Universität Bamberg (hier im Stadtecho-Fragebogen).
Diesen Weg will die Universität weiterverfolgen und zusätzlich eigene Schwerpunkte setzen. Welche das sind und mit welchen Maßnahmen sie einhergehen, erarbeiten gerade alle vier Fakultäten gemeinsam mit der Universitätsleitung. Die daraus entstehende Universitätsentwicklungsperspektive soll im Mai dem Universitätsrat vorgestellt werden. Ergänzend zur Entwicklungsperspektive wird voraussichtlich im Herbst der bilaterale Hochschulvertrag mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geschlossen, in dem die Universität ebenfalls eigene Schwerpunkte betonen kann.
Vizepräsidentschaftswahlen, Mitgliederwahlen im Universitätsrat und Kuratorium
Das Selbstverständnis der Universität Bamberg beinhaltet laut eigenen Aussagen ein eindeutiges Bekenntnis zu Diversität. Als sie vor drei Jahren das Vizepräsidentschaftsressort „Diversität und Internationales” eingeführt hat, verankerte die Universität das Thema auf höchster Leitungsebene.
Im Mai stehen turnusmäßig die Vizepräsidentschaftswahlen an. Damit endet auch die Amtszeit von Prof. Dr. Christine Gerhardt. Sie hatte das Amt der Vizepräsidentin für Diversität und Internationales seit Beginn inne. In ihre Amtszeit fielen Internationale Diversity-Gastprofessuren, eine Gastvortragsreihe und verschiedene Diversity-Forschungsprojekte. Zudem schuf die Universität eine Antidiskriminierungsstelle.
Im Laufe des Sommers sollen zudem neue Mitglieder für den Universitätsrat und das Kuratorium bestimmt und gewählt werden. Der Universitätsrat ist das höchste Entscheidungsgremium an der Otto-Friedrich-Universität. Es wählt zum Beispiel den Präsidenten oder die Präsidentin.
Das Kuratorium unterstützt die Interessen der Universität in der Öffentlichkeit. Ihm gehören Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und öffentlichem Leben an, die den Anliegen der Universität Bamberg besonders verbunden sind.
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Um auf Cyber-Bedrohung reagieren zu können
Grundstein für ein Bayerisches Forschungsnetzwerk für digitale Sicherheit gelegt
Die Präsidentinnen und Präsidenten der bayerischen Universitäten haben eine Erklärung unterzeichnet, ein bayerisches Forschungsnetzwerk für digitale Sicherheit gründen zu wollen. Mit dabei ist auch die Bamberger Universität.
Auf einer Sitzung der Bayerischen Universitätenkonferenz in München am 17. März erklärten die PräsidentInnen der Universitäten Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen-Nürnberg, Nürnberg, München, Passau, Regensburg und Würzburg, ein Forschungsnetzwerk für digitale Sicherheit gründen zu wollen.
Mit diesem Forschungsnetzwerk soll das Zusammenwirken gehoben und vorhandene Kompetenzen zur digitalen Sicherheit in Bayern in verstärkt werden. Jeder Netzwerkpartner soll bestehende Strukturen und Kompetenzen zu digitaler Sicherheit einbringen und weiterentwickeln können. Dies soll Bayern kurz‑, mittel- und langfristig in die Lage versetzen, auf Cyber-Bedrohung angemessen und schnell zu reagieren. Zudem sollen das Netzwerk die Ausbildung und Weiterbildung von Fachkräften in den Regionen stärken. Die administrative Leitung des Netzwerks übernimmt die Universität Passau, an der eine Geschäftsstelle entstehen soll.
„Die Kooperation hilft uns im Kampf gegen Cyberangriffe“, zitiert die Bamberger Universität Prof. Dr. Kai Fischbach, ihren Präsidenten, in einer Mitteilung. „Die Gründung des Bayerischen Forschungsnetzwerks für digitale Sicherheit ist daher ein wichtiger Schritt.“
Regionale Hubs entstehen
Innerhalb des Netzwerks sollen mehrere Netzwerkpartner regionale Plattformen in Nord‑, Ost- und Südbayern bilden. Diese sogenannten Hubs sollen Interessierten wie Behörden und Unternehmen vor Ort einen thematischen Erfahrungsaustausch ermöglichen.
In Nordbayern soll ein Hub zwischen den Universitäten Bayreuth, Bamberg, Erlangen-Nürnberg und Würzburg entstehen. Durch eine Vernetzung der Forschungseinrichtungen mit relevanten Unternehmen über alle drei Regierungsbezirke hinweg soll die Sichtbarkeit und Schlagkraft der Forschung in Nordbayern gestärkt werden.
Die PräsidentInnen der bayerischen Universitäten bekräftigten in München ihre Bereitschaft, das ins Leben gerufene Forschungsnetzwerk für digitale Sicherheit als gemeinsame Initiative aufzubauen. Sie bestärkten ihre Absicht, sich an dessen Aktivitäten zu beteiligen und dazu beizutragen, die Forschung Bayerns im Bereich digitaler Sicherheit zu stärken und weiter auszubauen.
Veranstaltungen der Universität Bamberg
„Black History Month“, „König David“, landschaftsprägende Denkmale
Die Universität Bamberg bietet in der ersten Februarwoche drei öffentliche Veranstaltungen. Am 3. Februar beginnt mit dem „Black History Month“ ein neues Format, das die Geschichte Schwarzer Menschen behandelt. Am 4. Februar spielt die Universitätsmusik das Musikdrama „König David“, Schauspieler Stephan Ullrich moderiert den Abend. Und am 9. Februar hält Honorarprofessor Thomas Gunzelmann seine Antrittsvorlesung über Klöster als landschaftsprägende Denkmale.
Der „Black History Month“, welcher der Geschichte Schwarzer Menschen gewidmet ist und traditionell im Monat Februar stattfindet, gewinnt auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Schließlich wurden in den letzten Jahren gesellschaftsprägende und höchst relevante Fragen rund um Rassismus, Diskriminierung, Intersektionalität und Gleichberechtigung intensiv diskutiert.
In vielen Teilen Deutschlands, und gerade auch in Bamberg, gibt es eine lange afro-deutsche Geschichte, die allerdings noch wenig erforscht ist. Daher haben die Professur für Amerikanistik und der Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft der Universität Bamberg ein wiederkehrendes Format zum „Black History Month“ ins Leben gerufen. Dafür plant die Hochschule, prominente Personen aus der literarischen, kulturellen und wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu Gesprächsrunden einzuladen.
Als erste Veranstaltung dieser Reihe findet unter dem Titel „Geister der Vergangenheit“ am 3. Februar eine Lesung statt. An der Universität 5, Raum 01.17, wird ab 18 Uhr die Autorin Patricia Eckermann aus ihrem Buch „Elektro Krause“ lesen. Protagonistin ist eine schwarze Elektrikerin und Geisterjägerin, die Ende der 1980er Jahre in die rheinische Pampa kommt und dort vielen Weißen mit Vorurteilen begegnet.
Anschließend gibt es ein Gespräch mit der preisgekrönten US-Wissenschaftlerin Prof. Dr. Tiffany N. Florvil. Die Soziologin und Kulturwissenschaftlerin forscht zu sozialen Bewegungen, Feminismus und zur afrikanischen Diaspora in Europa.
Das Leben des König David als musikalisches Drama
Mit dem Oratorium „König David“ gelang Arthur Honegger (1892 bis 1955) der internationale Durchbruch. Darin geht es um das Leben des biblischen David, um seinen Aufstieg vom Hirtenjungen zum König, aber auch um seine Schuld und Sühne.
Die Bamberger Universitätsmusik führt Honeggers „König David“ in der Dominikanerstraße 2a am 4. Februar um 19 Uhr auf. Der Schauspieler Stephan Ullrich führt durch das Geschehen. Der Universitätschor gibt dem Stück seine Stimme, das Kammerorchester steuert die Musik bei. Die solistischen Gesangspartien übernehmen Anna Nesyba (Sopran), Barbara Buffy (Mezzosopran) und Julian Freibott (Tenor).
Antrittsvorlesung über Klöster als landschaftsprägende Denkmale
Es gebe kaum ein Stückchen Erde, das nicht durch den Menschen beeinflusst wurde, sagte Prof. Dr. Thomas Gunzelmann einmal in einem Interview. Der Experte für Denkmalpflege arbeitet als Referatsleiter am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, wo er sich für den Schutz historischer Kulturlandschaften einsetzt. Seit vergangenem Jahr ist er zudem Honorarprofessor an der Universität Bamberg.
Bei seiner Antrittsvorlesung am 9. Februar wird Thomas Gunzelmann über Klöster als landschaftsprägende Denkmale Referieren. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr An der Universität 2 im Raum 00.25. Gunzelmann wird dabei aktuelle Fragen der Denkmalpflege aufgreifen, beispielsweise, wie sich Windkraftanlagen auf bestimmte Denkmale auswirken könnten. Auch plant er herauszuarbeiten, auf welche Weise Denkmale ihrerseits auf ihre Umgebung wirken.
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Universität Bamberg
Zwei Millionen für Erfahrungszentrum für künstliche Intelligenz
Die Universität Bamberg möchte die hiesige Automobilindustrie bei ihrer digitalen Umwandlung hin zu mehr künstlicher Intelligenz unterstützen. Dafür soll für etwa zwei Millionen Euro das sogenannte KMU-KI-Erfahrungszentrum entstehen.
Die wirtschaftliche Struktur der Region Bamberg ist geprägt von Automobilzulieferern und Betrieben, die aktuell der Transformation im Automobil-Bereich begegnen müssen. Wie die Universität Bamberg mitgeteilt hat, möchte sie diese kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bei ihrer digitalen Transformation unterstützen. Knapp zwei Millionen Euro möchte das Bayerische Wirtschaftsministerium dafür in ein KMU-KI-Erfahrungszentrum stecken.
Bei diesem Projekt möchte die Universität Bamberg unter anderem ihre Erfahrung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) einbringen. Im Fokus sollen interaktive Systeme stehen, bei denen Mensch und KI zusammenarbeiten.
„Wir verstehen es als unsere Aufgabe, wissenschaftliche Lösungen für drängende Probleme zu erarbeiten, zum Beispiel im ökonomischen und technologischen Bereich“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach. „Mit dem KMU-KI-Erfahrungszentrum können wir unser Engagement für Bamberg und Oberfranken in dieser Hinsicht weiter verstärken.“
Entstehen soll Erfahrungszentrum im Cleantech Innovation Park in Hallstadt und vorerst drei Jahre laufen. „Der Weg zur Klimaneutralität und immer kürzere Produktlebenszyklen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen“, sagt Peter Keller, Geschäftsführer von Cleantech Innovation. „Gerade kleine und mittlere Unternehmen haben aufgrund dieser hohen Belastungen bisher häufig nicht die Möglichkeit, sich das Wissen um die Anwendung der KI selbst zu erschließen. Daher sind wir glücklich, mit der Universität Bamberg und ihrem Projekt den Kompetenzträger der Region für diesen Themenbereich zu haben.“
Drei Bereiche im Erfahrungszentrum
Das Erfahrungszentrum soll aus aus drei Teilbereichen bestehen. Der Bereich Informatik soll über KI-gestützte Fertigungsprozesse informieren, wie also zum Beispiel Mensch und Maschine gefahrlos in der Montage zusammenarbeiten können.
„Gerade in so komplexen Bereichen ist es notwendig, dass menschliche Expertise einfließen kann, um KI-Modelle gezielt an wechselnde Anforderungen anzupassen“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Ute Schmid, Inhaberin des Lehrstuhls für Kognitive Systeme. „Im KMU-KI-Erfahrungszentrum können wir zudem eigene Forschungsergebnisse aus dem Bereich interaktives maschinelles Lernen demonstrieren und darstellen, wie KI-Systeme menschliche Kompetenzen nutzen und gleichzeitig erweitern und fördern können.“
Informationsveranstaltungen zum Thema Digitalisierung in der Fertigung und Workshops für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KMU anzubieten, soll den zweiten Teilbereich ausmachen.
Verschiedene bildgebende Formate wie Dashboards sollen den Umgang mit KI-Systemen erleichtern und die Akzeptanz von digitaler Technik fördern. Sie entstehen im dritten Teilbereich unter der Leitung von Prof. Dr. Claus-Christian Carbon, Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie. Das Ziel soll sein, die Formate so zu gestalten, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter KI-Systeme möglichst intuitiv verstehen und bedienen können.
Veranstaltungen Universität Bamberg
Kriegsschäden, Arbeitsmarkt, Gesundheit: Podiumsdiskussion und Antrittsvorlesungen
Am Abend des 25. Januar bietet die Universität Bamberg eine Podiumsdiskussion und zwei Antrittsvorlesungen. Um 18:30 Uhr steht für erstere das Thema Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg auf dem Programm. Um 19:15 Uhr referieren der Ökonom Wolfgang Dauth und der Soziologe Rasmus Hoffmann über den Arbeitsmarkt im Wandel.
Die Bomben sollten eigentlich in Nürnberg einschlagen – aber fielen über Bamberg. Zwei Notabwürfe britischer Bomber trafen laut dem Haus der Bayerischen Geschichte 1944 und 1945 das Stadtgebiet. Die Schäden konzentrierten sich auf den Bahnhofsbereich, während die Innenstadt weitgehend von Zerstörungen verschont blieb. Ganz anders sah es in Nürnberg aus, wo 95 Prozent der Innenstadt zerstört wurden. Kriegszerstörungen des Zweiten Weltkrieges sind Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion an der Universität Bamberg am Mittwoch, 25. Januar, 18:30 Uhr, Universität 7, Raum 01.05.
Wie sind die bombardierten Städte mit den Zerstörungen umgegangen? Welche Funktion hatten die Karten von den Schäden in der Wiederaufbauplanung? Begleitet wird die Diskussion von einer Poster-Ausstellung, die Kriegskarten des „Atlas Kriegsschadenskarten Deutschland“ zeigt. Dieser ist ein bedeutender Quellenbestand für die Stadtforschung – mit großformatigen Darstellungen von Karten der 1940er und 1950er-Jahre.
Ein Abend, zwei Antrittsvorlesungen
Die Auswirkungen von Globalisierung und Automatisierung werden auf dem Arbeitsmarkt immer sichtbarer. Welchen Einfluss diese globalen Trends auf verschiedene Regionen haben, erforscht Prof. Dr. Wolfgang Dauth an der Universität Bamberg. Seit Mai 2021 hat er den Lehrstuhl für Regionale Arbeitsmarktökonomie inne.
In einer aktuellen Studie zeigt Wolfgang Dauth beispielsweise, dass Beschäftigte umso besser zu ihren Betrieben passen, je größer die Stadt ist, in der sie angesiedelt sind und erhalten daher höhere Löhne. In seinem neuesten Projekt forscht er zum Arbeiten von Zuhause. Bei seiner Antrittsvorlesung am 25. Januar (19:15 Uhr, Feldkirchenstraße 21, Raum 01.37) wird er auch Einblicke in sein viel beachtetes Forschungsergebnis geben: dass der Einsatz von Industrierobotern – anders als in den USA – hierzulande nicht zu Entlassungen geführt hat.
Im Anschluss hält Prof. Dr. Rasmus Hoffmann seine Antrittsvorlesung über soziale Ungleichheit und Gesundheit. Macht, Ansehen, Vermögen, Bildung – in der Soziologie gibt es verschiedene etablierte Dimensionen sozialer Ungleichheit. Gesundheit gehört bisher nicht dazu, obwohl es große Unterschiede in Gesundheit und Lebenserwartung zwischen sozialen Gruppen gibt.
In seiner Antrittsvorlesung hinterfragt Prof. Dr. Rasmus Hoffmann, der seit September 2021 den Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Bamberg innehat, warum Bildungsungleichheiten in der Soziologie anders behandelt werden als Ungleichheiten in der Gesundheit und was dies mit biologischen Unterschieden zu tun hat, die sowohl bei der Bildung als auch bei der Gesundheit eine Rolle spielen.