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Arbeitsmarkt - Page 2

Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg

Arbeits­markt Regi­on: Früh­jahrs­be­le­bung bereits vor Ostern

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat ihren Arbeits­markt­be­richt für März ver­öf­fent­licht. Im März zog die bereits im Febru­ar begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung in der Bam­berg-Cobur­ger Regi­on noch ein­mal deut­lich an.

Die Arbeits­lo­sig­keit in der Bam­berg-Cobur­ger Regi­on ver­rin­ger­te sich im Zuge einer Früh­jahrs­be­le­bung im März um 531 Per­so­nen (-4,2 Pro­zent) gegen­über dem Febru­ar. Das gab die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg in einer Mit­tei­lung bekannt. Zum Monats­en­de waren im Bezirk somit 12.210 Män­ner und Frau­en arbeitslos.

Die­se Zahl hat seit dem letz­ten Jahr aller­dings um 1.396 Per­so­nen (+12,9 Pro­zent) zuge­nom­men. Ursa­che für den Anstieg sind zum über­wie­gen­den Teil die seit Juni letz­ten Jah­res von den Job­cen­tern betreu­ten geflüch­te­ten Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­nern. Ins­ge­samt sind 977 von ihnen arbeits­los gemeldet.

Auf der ande­ren Sei­te konn­ten im März 1.410 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit been­den. Ende Sep­tem­ber 2022, dem aktu­ells­ten Stich­tag der Beschäf­ti­gungs­sta­tis­tik, belief sich die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bamberg–Coburg auf 249.616. Das ist laut Arbeits­agen­tur ein his­to­ri­scher Höchststand.

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sag­te zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Der Früh­lings­be­ginn gab den sprich­wört­li­chen Start­schuss für die Früh­jahrs­be­le­bung in unse­rer gesam­ten Regi­on. Da die Arbeits­lo­sig­keit über die Win­ter­mo­na­te auf­grund der güns­ti­gen Wit­te­rungs­la­ge und der gestie­ge­nen Inan­spruch­nah­me von Sai­son­kurz­ar­beit gerin­ger anstieg als in frü­he­ren Jah­ren, fiel der Rück­gang im März dem­entspre­chend nicht so hoch aus. Auf­grund der guten Auf­trags­la­ge haben bereits vor den Oster­fei­er­ta­gen, die oft­mals noch abge­war­tet wer­den, vie­le Betrie­be ihre frei­ge­stell­ten Mit­ar­bei­ter wie­der zurück­ge­holt. Ich erwar­te, dass spä­tes­tens bis nach den Oster­fei­er­ta­gen die letz­ten sai­so­nal bedingt Ent­las­se­nen wie­der eine Beschäf­ti­gung auf­neh­men. In den kom­men­den Wochen wer­den zudem ers­te Ukrai­ner die Inte­gra­ti­ons- und Berufs­sprach­kur­se been­den und ste­hen dem Arbeits­markt zur Ver­fü­gung. Unse­re Job­cen­ter berei­ten sich bereits jetzt vor und bera­ten ent­spre­chend, um die Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne gut in Arbeit zu brin­gen. Momen­tan ist der Beschäf­ti­gungs­an­teil von ihnen noch gering.“

Rezes­si­on fällt aus

In den ers­ten Wochen des Jah­res sei infol­ge der Ener­gie­kri­se eine Rezes­si­on befürch­tet wor­den, so Ste­fan Tre­bes wei­ter. „Die Wirt­schaft blick­te mit Sor­ge in die Zukunft. Mitt­ler­wei­le befin­det sich die Kon­junk­tur in vie­len Berei­chen aber wie­der auf Erho­lungs­kurs. Der Stel­len­zu­gang lag in den letz­ten vier Wochen mit 1.557 Neu­mel­dun­gen ledig­lich mode­rat um 11,9 Pro­zent (-210) unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len der­zeit 130 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.“

Arbeits­markt im Febru­ar 2023

Ukrai­ni­sche Geflüch­te­te: Gewinn für Arbeits­markt der Region

Im Febru­ar waren in der Regi­on etwas mehr Per­so­nen arbeits­los gemel­det als im Janu­ar, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit­teil­te. Jedoch sei es auf­grund güns­ti­ger Wit­te­rung in Tou­ris­mus und Gas­tro­no­mie auch zu Neu­ein­stel­lun­gen gekom­men. Auch ukrai­ni­sche Geflüch­te­te sor­gen für Belebung.

Ende Febru­ar waren 12.741 Men­schen im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg arbeits­los gemel­det, so die Agen­tur. Damit hat die Zahl der Arbeits­lo­sen in der Regi­on seit dem Vor­jahr um 1.236 Per­so­nen (+10,7 Pro­zent) zuge­nom­men. Über­wie­gen­der Grund für den Anstieg sind die seit Juni 2022 von den Job­cen­tern betreu­ten ukrai­ni­schen Geflüch­te­ten. Ins­ge­samt sei­en 979 von ihnen arbeits­los gemel­det. Die Arbeits­lo­sen­quo­te im Bezirk beträgt somit wie im Janu­ar 3,7 Pro­zent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent

In den letz­ten vier Wochen wur­den mit 1.230 Per­so­nen 47,7 Pro­zent weni­ger ent­las­sen als im Janu­ar. Im Ver­gleich zum Febru­ar letz­ten Jah­res mel­de­ten sich 7,1 Pro­zent (+82) mehr Men­schen arbeits­los. 1.098 Frau­en und Män­ner konn­ten ihre Arbeits­lo­sig­keit been­den. Das sind 46,2 Pro­zent mehr (+347) als im Janu­ar und 8,4 Pro­zent weni­ger (-101) als im vor­he­ri­gen Jahr.

Arbeits­markt­ent­wick­lung

Der Febru­ar begann mit den ers­ten Vor­bo­ten des Früh­lings und sorg­te somit für Auf­bruchs­stim­mung und einen leich­ten sai­so­na­len Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Vor allem im Bau­hand­werk, der Gas­tro­no­mie und dem Tou­ris­mus begann das Sai­son­ge­schäft, nach einer ver­kürz­ten Win­ter­pau­se wie­der an Fahrt aufzunehmen.

Sogar an Hilfs­kräf­te zu kom­men, sei eine immer grö­ße­re Her­aus­for­de­rung, sagt Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Nor­ma­ler­wei­se erhöht sich im Febru­ar deut­lich die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit. Nach erfolg­rei­chem Abschluss der Aus­bil­dung in den Metall‑, Elek­tro- und ande­ren tech­ni­schen Beru­fen mel­den sich Jugend­li­che über­gangs­wei­se arbeits­los, die nicht von ihrem Betrieb über­nom­men wur­den. Jedoch stieg heu­er die Arbeits­lo­sig­keit der unter 25-Jäh­ri­gen ledig­lich um sechs Pro­zent. Auf­grund des hohen Fach­kräf­te­be­darfs wur­de der Groß­teil direkt über­nom­men. Gene­rell bewegt sich der Markt wei­ter­hin sta­bil auf einem hohen Niveau. Der gestie­ge­ne Kos­ten­druck sorgt bei vie­len Betrie­ben eher für Umbruchs- als für Ein­bruchs­stim­mung und damit zu Inves­ti­tio­nen. Für den kom­men­den Monat rech­ne ich bereits mit einer dyna­mi­schen Früh­jahrs­be­le­bung und deut­lich sin­ken­den sai­so­na­len Arbeitslosigkeit.“

Ukrai­ni­sche Geflüch­te­te: Gewinn für Region

Seit Beginn des rus­si­schen Angriffs­kriegs gegen die Ukrai­ne vor einem Jahr kamen vie­le Geflüch­te­te auch in den Raum des Agen­tur­be­zirks Bam­berg-Coburg. Die Zahl der bei den Job­cen­tern arbeits­los gemel­de­ten Ukrai­ne­rIn­nen erreich­te im August letz­ten Jah­ren mit 1.233 ihren Höchststand.

Auf­grund ihrer häu­fig guten Qua­li­fi­ka­ti­on fan­den vie­le der Geflüch­te­ten bereits eine sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung. Mit 705 Beschäf­tig­ten sind in der Regi­on mehr als dop­pelt so vie­le beschäf­tigt, als ein Jahr zuvor. Davon sind 64,3 Pro­zent Frau­en, 63,1 Pro­zent arbei­ten Voll­zeit und 91,1 Pro­zent sind jün­ger als 55 Jahre.

Ste­fan Tre­bes: „Das Inter­es­se der Betrie­be der Regi­on, Ukrai­ne­rin­nen zu beschäf­ti­gen, ist da. Da dem­nächst zuneh­mend Inte­gra­ti­ons­kur­se aus­lau­fen, gehen wir seit Wochen aktiv dort­hin, um die Ukrai­ner zu allen Fra­gen rund um den Arbeits­markt, Wei­ter­bil­dung, Job­su­che zu infor­mie­ren. Auch die Orga­ni­sa­ti­on der Kin­der­be­treu­ung ist ein geläu­fi­ges The­ma, da gut 75 Pro­zent der arbeit­su­chen­den Ukrai­ner Frau­en sind.“

Arbeits­lo­sig­keit sinkt in drei Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. In die­sem Jahr ver­zeich­ne­ten auf­grund der güns­ti­gen Wit­te­rung bereits im Febru­ar die Stadt und der Land­kreis Bam­berg sowie Lich­ten­fels einen ers­ten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. In den Land­krei­sen Kro­nach, Coburg, Forch­heim und der Stadt Coburg stieg sie nur noch geringfügig.

Arbeits­markt Janu­ar 2023

Mehr Men­schen arbeits­los in der Regi­on als im Janu­ar 2022

Die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg hat ihren Arbeits­markt­be­richt für Janu­ar ver­öf­fent­licht. Im Ver­gleich zum Vor­jahr waren etwas mehr Men­schen arbeitslos.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg bekannt­gab, waren Ende Janu­ar im Agen­tur­be­zirk 12.816 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. Die Zahl der Arbeits­lo­sen stieg in den ers­ten vier Wochen des Jah­res um 1.666 Per­so­nen. 73 Pro­zent davon waren Män­ner, da die­se den Haupt­teil der Beschäf­tig­ten in wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen aus­ma­chen. Bei den Frau­en stieg die Zahl seit Ende Dezem­ber ledig­lich um knapp 9 Prozent.

Im Ver­gleich zum Vor­jahr hat sich die Arbeits­lo­sig­keit ins­ge­samt um 7,9 Pro­zent erhöht. Den Grund für den Anstieg macht die Agen­tur für Arbeit in den seit Juni 2022 von den Job­cen­tern betreu­ten geflüch­te­ten Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­nern aus. Ins­ge­samt sind 985 von ihnen arbeits­los gemeldet.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm im Janu­ar ent­spre­chend um 0,5 Pro­zent­punk­te auf 3,7 Pro­zent zu. Vor einem Jahr betrug sie noch 3,4 Pro­zent. Seit Jah­res­be­ginn ver­lo­ren 2.351 Men­schen ihre Beschäf­ti­gung und mel­de­ten sich arbeits­los. Das waren 73,1 Pro­zent mehr als im Dezem­ber, was üblich für die Jah­res­zeit ist.

Gleich­zei­tig gelang es in den ers­ten vier Wochen des Jah­res aber auch 751 Män­nern und Frau­en, eine neue Beschäf­ti­gung zu fin­den. Das sind nur 4,5 Pro­zent weni­ger als im Vorjahresmonat.

Sin­ken­de Tem­pe­ra­tu­ren sor­gen für Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit in allen Regio­nen des Agenturbezirks

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg und die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. In der zwei­ten Janu­ar­hälf­te kam der Win­ter letzt­end­lich doch noch in den Regi­on mit Schnee und Frost an und hin­ter­ließ erwar­tungs­ge­mäß auf dem Arbeits­markt sei­ne Spu­ren: Mit sin­ken­den Tem­pe­ra­tu­ren stieg im Janu­ar in allen Regio­nen die Arbeitslosigkeit.

Die ein­zel­nen Arbeits­märk­te reagier­ten jedoch unter­schied­lich auf den Win­ter. Der Land­kreis Kro­nach ver­buch­te den wit­te­rungs­be­dingt stärks­ten Anstieg (+22,3 Pro­zent), gefolgt vom Bam­ber­ger Land (+19,2 Pro­zent) und dem Land­kreis Lich­ten­fels (+17,7 Pro­zent). Aber auch in der Stadt Bam­berg (+13,5 Pro­zent), dem Land­kreis Forch­heim (+12,7 Pro­zent), der Stadt Coburg (+11,0 Pro­zent) und in dem Land­kreis Coburg (+9,8 Pro­zent) waren mehr Men­schen arbeitslos.

Auf­grund der bun­des­wei­ten Betreu­ung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge durch die Job­cen­ter im Juni letz­ten Jah­res lag die Zahl der Arbeits­lo­sen Ende Janu­ar in allen Regio­nen über dem Vor­jah­res­ni­veau. Die Stadt Coburg (+16,8 Pro­zent), die Land­krei­se Lich­ten­fels (+14,4 Pro­zent), Coburg (+7,7 Pro­zent), Forch­heim (+7,0 Pro­zent) und Bam­berg (+6,4 Pro­zent) ver­zeich­nen den größ­ten Anstieg, gefolgt von Kro­nach (+4,5 Pro­zent) und der Stadt Bam­berg (+3,4 Prozent).

Das Bam­ber­ger Land (2,8 Pro­zent) ver­zeich­net auch in der Hoch­pha­se der kal­ten Jah­res­zeit Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Pro­zent. Forch­heim liegt mit einem Wert von 3,2 Pro­zent etwas dar­über. In den Städ­ten Coburg (6,4 Pro­zent) und Bam­berg (4,7 Pro­zent) ist die Arbeits­lo­sen­quo­te am höchsten.

Arbeits­markt Okto­ber 2022

Trotz Teue­run­gen: Weni­ger Arbeits­lo­se in der Region

Obwohl die poli­tisch wech­sel­haf­te Situa­ti­on, stei­gen­de Ener­gie­kos­ten, Infla­ti­on und Lie­fer­eng­päs­se vie­le Betrie­be belas­ten, gibt es in der Regi­on weni­ger Arbeits­lo­se als vor einem Monat.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg am 2. Novem­ber mit­teil­te, gab es im Agen­tur­be­zirk im Okto­ber 771 Arbeits­lo­se weni­ger (-6,6 Pro­zent) als im Sep­tem­ber. Damit waren 10.921 Per­so­nen arbeitslos.

Ent­spre­chend redu­zier­te sich die Arbeits­lo­sen­quo­te in den letz­ten vier Wochen um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,2 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,0 Pro­zent. 1.239 Frau­en und Män­ner wur­den frei­ge­setzt, 11,8 Pro­zent (+131) mehr als vor einem Jahr.

Im Okto­ber fan­den 1.177 Per­so­nen wie­der eine neue sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung. Das waren 4,0 Pro­zent weni­ger (-49) als im Vor­jah­res­mo­nat. Der Herbst­auf­schwung bot allen Per­so­nen­grup­pen Zukunfts­per­spek­ti­ven. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (bis 25 Jah­re) sank im letz­ten Monat um 24,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 303 Per­so­nen auf 947, die der Aus­län­de­rIn­nen um 8,2 Pro­zent (-262 Per­so­nen) auf 2.922.

Jeder drit­te Arbeits­lo­se (33,5 Pro­zent) ist 55 Jah­re oder älter. Ledig­lich jeder Elf­te (8,7 Pro­zent) ist jün­ger als 25. Etwas mehr als ein Vier­tel (26,8 Pro­zent) haben einen aus­län­di­schen Pass.

Infol­ge der Betreu­ung der geflüch­te­ten Ukrai­ne­rIn­nen durch die Job­cen­ter ist die Arbeits­lo­sig­keit um 504 Per­so­nen (+4,8 Pro­zent) aller­dings grö­ßer als vor einem Jahr. Ins­ge­samt sind 1.049 Ukrai­ne­rIn­nen als arbeits­los erfasst, 155 weni­ger als im September.

Die Kri­se ist auf dem Arbeits­markt noch nicht angekommen

„Der bereits im Sep­tem­ber begon­ne­ne Herbst­auf­schwung gewann im ver­gan­ge­nen Monat noch­mals an Dyna­mik“, sagt Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Bei früh­lings­haf­ten Tem­pe­ra­tu­ren sank die Arbeits­lo­sig­keit um mehr als das Sie­ben­fa­che, stär­ker als im Sep­tem­ber. Unser Arbeits­markt zeigt sich schein­bar unbe­ein­druckt von den Befürch­tun­gen einer mög­li­chen Rezes­si­on. Die Fir­men haben wei­ter­hin einen hohen Per­so­nal­be­darf. Der Stel­len­be­stand ist seit Jah­res­be­ginn im Durch­schnitt um über 2.300 Ange­bo­te bezie­hungs­wei­se gut ein Drit­tel grö­ßer als im letz­ten Jahr. 

Die Arbeits­lo­sen­quo­te bewegt sich nur knapp über der Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung. In den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten stieg die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Agen­tur­be­zirk wei­ter um über 1.400 auf ins­ge­samt 247.307. Mei­ne Ver­mitt­lungs­fach­kräf­te machen die Erfah­rung, dass sich der­zeit über­wie­gend Per­so­nen mit gesund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen arbeits­los mel­den. Aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te wech­seln im Kün­di­gungs­fall oft­mals naht­los zu einem neu­en Arbeit­ge­ber. Auch das Abwer­ben aus Beschäf­ti­gung her­aus ist kei­ne Aus­nah­me mehr. Die Fra­ge der Per­so­nal­bin­dung, ‑fin­dung und ‑wei­ter­bil­dung wird daher zu einem The­ma mit obers­ter Prio­ri­tät, um wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Hier bera­ten und unter­stüt­zen unse­re Ver­mitt­lungs­fach­kräf­te vom Arbeit­ge­ber­ser­vice kos­ten­los mit einer auf die Betrie­be indi­vi­du­ell zuge­schnit­te­nen Arbeitsmarktberatung.“

Arbeit­ge­ber sei­en jedoch in letz­ter Zeit zurück­hal­ten­der bei Ver­län­ge­rungs­zu­sa­gen oder fes­ten Über­nah­men befris­te­ter Mit­ar­bei­ter gewor­den. Die poli­tisch wech­sel­haf­te Situa­ti­on, stei­gen­de Zin­sen, schwer kal­ku­lier­ba­re Ener­gie­kos­ten, eine unge­bremst hohe Infla­ti­on und Lie­fer­eng­päs­se wür­den zuneh­mend vie­le Betrie­be belas­ten. „In Bera­tungs­ge­sprä­chen mit Fami­li­en­be­trie­ben hören wir immer wie­der: das Haupt­ziel ist, erst­mal den Win­ter zu überstehen.“

Herbst­be­le­bung in allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg und die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Die im Sep­tem­ber eher ver­hal­ten gestar­te­te Herbst­be­le­bung leg­te im Okto­ber deut­lich an Schwung zu. So gab es in allen Regio­nen des Arbeits­agen­tur­be­zirks weni­ger Arbeits­lo­se. Wie jeden Monat reagie­ren die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te aber verschieden.

Im Land­kreis Kro­nach (-13,3 Pro­zent) und der Stadt Coburg (-9,4 Pro­zent) sank die Arbeits­lo­sig­keit am kräf­tigs­ten. Auch Lich­ten­fels (-6,8 Pro­zent), der Land­kreis Coburg (-6,8 Pro­zent), das Bam­ber­ger Land (-5,7 Pro­zent), die Stadt Bam­berg (-4,0 Pro­zent) sowie Forch­heim (-3,6 Pro­zent) ver­buch­ten einen spür­ba­ren Rück­gang der Arbeitslosigkeit.

Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit redu­zier­te sich im Okto­ber in allen Krei­sen und Städ­ten durch­schnitt­lich um 24,2 Pro­zent. Bis Ende August war sie, sai­so­nal durch das Schul- und Aus­bil­dungs­en­de bedingt, gestiegen.

Auf­grund der bun­des­wei­ten Über­nah­me der Betreu­ung ukrai­ni­scher Flücht­lin­ge durch die Job­cen­ter seit Juni liegt die Zahl der Arbeits­lo­sen mitt­ler­wei­le ledig­lich im Land­kreis Kro­nach (-5,4 Pro­zent) unter dem Vor­jah­res­ni­veau. In der Stadt Coburg (+14,6 Pro­zent), der Stadt Bam­berg (+7,7 Pro­zent), Lich­ten­fels (+6,9 Pro­zent), Forch­heim (+6,5 Pro­zent) und den Land­krei­sen Bam­berg (+2,9 Pro­zent) und Coburg (+1,1 Pro­zent) ist sie grö­ßer als in 2021.

Die Land­krei­se Bam­berg (2,3 Pro­zent), Forch­heim (2,7 Pro­zent) und Kro­nach (2,7 Pro­zent) ver­zeich­nen die nied­rigs­ten Arbeits­lo­sen­quo­ten und wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung. In der Stadt Coburg ist sie mit 5,6 Pro­zent am höchsten.

Arbeits­markt Sep­tem­ber 2022

Herbst­auf­schwung schwä­cher gestar­tet als üblich

Zum Herbst­an­fang im Sep­tem­ber reagier­te der Arbeits­markt mit einem leich­ten Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Zuvor war die Arbeits­lo­sig­keit sai­so­nal bedingt in den bei­den vori­gen Mona­ten gestie­gen. In die­sem Jahr fiel der Herbst­auf­schwung jedoch weni­ger dyna­misch aus als üblich. Die Arbeits­agen­tur sieht Anzei­chen einer Rezession.

Wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg Ende Sep­tem­ber bekannt­gab, ver­rin­ger­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im ver­gan­ge­nen Monat um 101 Per­so­nen (-0,9 Pro­zent). Durch­schnitt­lich macht sich der Herbst­auf­schwung aber deut­li­cher bemerk­bar und die Arbeits­lo­sig­keit geht im Sep­tem­ber um 382 Per­so­nen zurück.

Ende des drit­ten Quar­tals waren 11.692 Frau­en und Män­ner im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg arbeits­los gemel­det. Im Ver­gleich zum Vor­jahr gibt es dem­ge­mäß 356 (+3,1 Pro­zent) mehr Arbeits­lo­se. Ihre Zahl liegt infol­ge der Betreu­ung der geflüch­te­ten Ukrai­ne­rIn­nen seit zwei Mona­ten leicht über dem Vor­jah­res­wert. Die Arbeits­lo­sen­quo­te liegt wie im August unver­än­dert bei 3,4 Pro­zent. Vor einem Jahr betrug die Quo­te 3,2 Prozent.

Im Sep­tem­ber ver­lo­ren 1.289 Men­schen ihre Beschäf­ti­gung. Das sind gering­fü­gig mehr als vor einem Jahr (+5 bezie­hungs­wei­se +0,4 Pro­zent). Gleich­zei­tig fan­den 1.094 Per­so­nen eine neue beruf­li­che Per­spek­ti­ve. Das waren 142 oder 11,5 Pro­zent weni­ger als in 2021.

Jugend­ar­beits­lo­sig­keit sinkt wieder

Mit Beginn des neu­en Schul- und Aus­bil­dungs­jah­res im Sep­tem­ber ver­rin­ger­te sich vor allem wie­der die Arbeits­lo­sig­keit der unter 25-Jäh­ri­gen. Der Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel kom­plett auf die­se Alters­grup­pe. Seit Juli hat­ten sie sich zuneh­mend zum Schul- und Aus­bil­dungs­en­de zur Über­brü­ckung arbeits­los gemeldet.

136 jun­ge Frau­en und Män­ner haben die ers­ten Schrit­te in ihre beruf­li­che Zukunft getan, indem sie in eine Aus­bil­dung star­te­ten oder eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le besu­chen. Vie­le Fir­men stell­ten jun­ge begehr­te Fach­kräf­te ein, die nach der Leh­re von ihrem Aus­bil­dungs­be­trieb nicht direkt über­nom­men wer­den konnten.

Allein im Sep­tem­ber ver­rin­ger­te sich die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit um 9,8 Pro­zent. Mit dem Beginn des Herbst­se­mes­ters an den Hoch­schu­len im Okto­ber wird sie aber­mals sin­ken. Zum Monats­wech­sel betrug der Jugend­li­chen Anteil der Arbeits­lo­sen 10,7 Pro­zent (Vor­jahr 11,2 Pro­zent). Momen­tan sind 1.250 Per­so­nen aus der Alters­grup­pe bis 25 Jah­re arbeits­los gemel­det, 1,5 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 19 weni­ger als vor einem Jahr.

Krieg und Ener­gie­kri­se brem­sen Arbeitsmarkt

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg zeich­net ein sor­gen­vol­les Bild des Arbeits­markts. „Auf­grund der aktu­el­len wirt­schaft­li­chen Lage neh­men die Anzei­chen für eine Rezes­si­on trotz guter Auf­trags­la­ge vie­ler Fir­men zu. Vor­sorg­li­che Arbeits­su­chend­mel­dun­gen von ver­un­si­cher­ten Arbeit­neh­mern meh­ren sich, befris­te­te Ver­trä­ge wer­den teil­wei­se nicht ver­län­gert oder vor­zei­tig gelöst. Die Arbeits­los­mel­dun­gen über­wie­gend unge­lern­ter Mit­ar­bei­ter aus dem gewerb­li­chen Bereich stei­gen. Die Ener­gie­prei­se belas­ten zuneh­mend vie­le Betrie­be. Pla­nungs­ri­si­ko, Rekord­in­fla­ti­on, Roh­stoff­man­gel und gestör­te Lie­fer­ket­ten sor­gen aktu­ell wie­der zu einem erhöh­ten Bera­tungs­be­darf bei unse­rem Arbeit­ge­ber­ser­vice für Kurzarbeitergeld. 

Die Knapp­heit an Arbeits­kräf­ten führt jedoch dazu, dass die Fir­men ihre Beleg­schaft so lan­ge wie mög­lich hal­ten wol­len. Wegen der unsi­che­ren Situa­ti­on rin­gen die Betrie­be gleich­zei­tig um drin­gend benö­tig­te Fach­kräf­te. Auf­grund feh­len­der Ent­schei­dungs­freu­de las­sen sich Jugend­li­che oft­mals Zeit mit der Berufs­wahl und ver­blei­ben im Schul­sys­tem. Die Arbeits­markt­la­ge zeigt sich jedoch wei­ter sta­bil. Der­zeit ist die Situa­ti­on für Aus­bil­dungs- und Job­su­chen­de noch güns­tig. Daher emp­feh­le ich, jetzt die Chan­ce zu ergrei­fen und nicht abzuwarten.“

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Stadt und den Land­kreis Bam­berg, die Stadt und den Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Zu Beginn der drit­ten Jah­res­zeit setz­te der Herbst­auf­schwung am Arbeits­markt ein, jedoch weni­ger dyna­misch als in frü­he­ren Jah­ren. Die Arbeits­lo­sen­zah­len san­ken daher nicht wie sonst üblich in allen Regio­nen. Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren dabei unter­schied­lich intensiv.

Ver­hal­te­ner Herbst­auf­schwung in Bam­berg Stadt und Land

Im Stadt­ge­biet Bam­berg been­de­te der ein­set­zen­de Herbst­auf­schwung den Anstieg der letz­ten Mona­te und führ­te zu einer Sta­gna­ti­on der Arbeits­lo­sig­keit. Sie lag am Monats­en­de wie im August unver­än­dert bei 1.914 Per­so­nen. In den letz­ten zwölf Mona­ten ist die Zahl der arbeits­lo­sen Frau­en und Män­ner um 6,0 Pro­zent (+109) gestie­gen. Im Sep­tem­ber wur­den 20,1 Pro­zent mehr Men­schen ent­las­sen und 1,5 Pro­zent weni­ger ein­ge­stellt als in 2021. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im August 4,5 Pro­zent (Vor­jahr 4,3 Pro­zent). 10,7 Pro­zent bzw. 204 der Arbeits­lo­sen sind Geflüch­te­te. Davon kom­men 57 aus Ost­eu­ro­pa und 100 aus Syrien.

Im letz­ten Monat mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet 252 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, 23,2 Pro­zent weni­ger als vor einem Jahr. Im Bestand betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice aktu­ell 1 924 Beschäf­ti­gungs­of­fer­ten, 17,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 289 mehr als im Vorjahr.

Im Bam­ber­ger Land setz­te der Herbst­auf­schwung in die­sem Jahr bereits im Sep­tem­ber ein. Die Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 68 Men­schen oder 3,0 Pro­zent. Der Land­kreis ver­zeich­ne­te im abge­lau­fe­nen Monat den kräf­tigs­ten Rück­gang im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bamberg–Coburg.

Zum Monats­en­de waren 2.170 Per­so­nen arbeits­los regis­triert. Im Vor­jah­res­ver­gleich nahm die Arbeits­lo­sig­keit um 22 Per­so­nen oder 1,0 Pro­zent ab. Im Sep­tem­ber ver­lo­ren 15,5 Pro­zent weni­ger Per­so­nen ihren Job als in 2021, wäh­rend 15,4 Pro­zent weni­ger eine neue Beschäf­ti­gung auf­nah­men. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im August und im letz­ten Jahr unver­än­dert 2,5 Pro­zent. Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Arbeits­agen­tur­be­zirk. 7,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 168 der Arbeits­lo­sen sind Geflüch­te­te. Davon kom­men 87 aus Ost­eu­ro­pa und 57 aus Syrien.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen in den letz­ten vier Wochen 263 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­exper­ten ein, 39,8 Pro­zent weni­ger als im Vor­jahr. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice befin­den sich aktu­ell 2.186 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 516 oder 30,9 Pro­zent mehr als im Sep­tem­ber 2021.

Der Arbeits­markt im Juli 2022

Übli­cher Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit

Ende Juli waren 11.150 Frau­en und Män­ner arbeits­los gemel­det, 432 oder 3,7 Pro­zent weni­ger als vor zwölf Mona­ten. Im ver­gan­ge­nen Monat stieg die Zahl der Arbeits­lo­sen um 280 Per­so­nen (+2,6 Pro­zent). Wie die Agen­tur für Arbeit betont, erhöht sich mit dem Schul- und Aus­bil­dungs­en­de vor den Som­mer­fe­ri­en übli­cher­wei­se die Arbeits­lo­sig­keit der bis 25-Jährigen.

Da die ab Febru­ar 2022 aus der Ukrai­ne geflüch­te­ten Men­schen seit dem 1. Juni von den Job­cen­tern betreut wer­den, erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen im Juni sprung­haft um 987 Per­so­nen (+10,0 Pro­zent) auf 10.870 Men­schen. Der gesam­te Anstieg ent­fiel auf Geflüch­te­te aus der Ukraine.

Sie haben bis Ende August Zeit, ihre Anträ­ge in den Job­cen­tern zu stel­len. Durch die Über­gangs­re­ge­lung kön­nen sie bis zum Wech­sel wei­ter­hin ihre Leis­tun­gen nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz bezie­hen, damit sich kei­ne finan­zi­el­le Lücke auf­tut. Dies bedeu­tet aber auch, dass noch nicht alle Geflüch­te­ten in der Sta­tis­tik erfasst sind.

Die Zahl der bis 25-Jäh­ri­gen stieg auch in die­sem Jahr in den letz­ten vier Wochen um 92 (+9,4 Pro­zent). Im Ver­gleich zum letz­ten Jahr mel­de­ten sich jedoch auf­grund der guten Über­nah­me­aus­sich­ten 27,0 Pro­zent weni­ger. Der posi­ti­ve Trend der Ent­wick­lung der Jugend­ar­beits­lo­sig­keit setzt sich wei­ter fort, teilt die Agen­tur für Arbeit mit. Aktu­ell sind 1.067 jun­ge Erwach­se­ne auf der Suche nach einer neu­en Beschäf­ti­gung, 177 (14,2 Pro­zent) weni­ger als vor zwölf Mona­ten. Vor zwei Jah­ren, als die Arbeits­lo­sig­keit pan­de­mie­be­dingt auf ihrem Zenit war, gab es ein Drit­tel bezie­hungs­wei­se 533 mehr arbeits­lo­se Jugend­li­che, so die Agen­tur für Arbeit. Die Arbeits­lo­sig­keit Geflüch­te­ter aus der Ukrai­ne stieg im letz­ten Monat ledig­lich noch um 29 Per­so­nen (+2,6 Pro­zent) auf 1.160, wirk­te sich daher nur mar­gi­nal auf die Ent­wick­lung der Arbeits­lo­sen­zahl aus.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm im Juli um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,2 Pro­zent zu. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,3 Pro­zent. Im letz­ten Monat ver­lo­ren 1.121 Män­ner und Frau­en ihren Arbeits­platz und mel­de­ten sich arbeits­los, 3 Per­so­nen weni­ger als in 2021. Zeit­gleich konn­ten 839 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den. Das sind 280 oder 25,0 Pro­zent weni­ger als in 2021. Durch den hohen Fach­kräf­te­be­darf (drei Vier­tel aller Stel­len) ist der Anteil an Arbeits­lo­sen mit Berufs­ab­schluss mitt­ler­wei­le auf 43,7 Pro­zent gesunken.

Agi­ler Arbeitsmarkt

„In den letz­ten Wochen vor den Som­mer­fe­ri­en ist im Juli die Arbeits­lo­sig­keit erwar­tungs­ge­mäß leicht gestie­gen. Die Ursa­che dafür liegt am Schul- und Aus­bil­dungs-ende zur Jah­res­mit­te. Jun­ge Men­schen mel­den sich zur Über­brü­ckung arbeits­los. Ich rech­ne daher auch im August erneut mit einem klei­nen Anstieg. Auf­grund der guten Job­chan­cen neh­men vie­le der frisch­ge­ba­cke­nen, heiß begehr­ten jun­gen Fach­kräf­te, bei denen die Über­nah­me nicht klapp­te, bereits in den kom­men­den Wochen wie­der eine Arbeit auf. Die meis­ten Schü­ler star­ten im Sep­tem­ber in eine Aus­bil­dung, besu­chen eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le oder stu­die­ren ab Herbst. Anders als in den bei­den vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­ren der Coro­na Kri­se wur­den in die­sem Jahr deut­lich mehr Aus­bil­dungs­ab­sol­ven­ten direkt von ihren Betrie­ben übernommen.

Im Juli haben sich im Agen­tur­be­zirk ledig­lich 207 wei­te­re Ukrai­ner im erwerbs­fähi-gen Alter (min­des­tens 15 Jah­re alt) bei den Job­cen­tern gemel­det. Ins­ge­samt sind es jetzt 2 651. Die ers­ten Gesprä­che in der Arbeits­ver­mitt­lung zei­gen deut­lich, dass es über­wie­gend Frau­en mit Sprach­kurs- und Kin­der­be­treu­ungs­be­darf sind. Sie besu­chen teil­wei­se schon Inte­gra­ti­ons­kur­se. Ein paar konn­ten bereits eine Beschäf­ti­gung auf­neh­men. Das kurz- und mit­tel­fris­tig ver­mit­tel­ba­re Bewer­ber­po­ten­ti­al hält sich je-doch in Gren­zen. Die nied­ri­gen Kurz­ar­bei­ter­zah­len zei­gen eine gute Auf­trags­la­ge. Den­noch sind die Sor­gen vie­ler Betrie­be groß: die Infla­ti­ons­ra­te, Lie­fer­ket­ten, die Ener­gie­ver­sor­gung, stei­gen­de Coro­na Zah­len und der Arbeits­kräf­te­man­gel sind hier­bei die am meis­ten genann­ten Risi­ken“, skiz­ziert Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, die aktu­el­le Situa­ti­on auf dem Arbeitsmarkt.

Kurz­ar­beit gibt wei­ter­hin Gas zur Jobsicherung

Im März 2022 (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 745 Betrie­be für 5.956 Arbeit­neh­mer kon­junk­tu­rel­les Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,4 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Die Zahl der Betrie­be nahm seit Febru­ar um 16,4 Pro­zent (-146) ab. Wie sich die Fol­gen des Ukrai­ne Kriegs auf die Kurz­ar­beit letzt­end­lich aus­wir­ken, ist noch unge­wiss. Jedoch füh­ren auch Coro­na beding­te Lie­fer­schwie­rig­kei­ten aus Chi­na – zum Bei­spiel, der Lock­down des Hafens von Shang­hai -, der Hafen­streik von Ham­burg sowie das Feh­len von Kraft­fah­rern zu Lie­fer­eng­päs­sen und wei­te­ren Preis­an­stie­gen. Um Aus­fall­zei­ten zu über­brü­cken und Kün­di­gun­gen zu ver­mei­den, nut­zen eini­ge Betrie­be wie­der die Kurzarbeit.

Stel­len­markt – Job­re­kord, erst­mals über 10.000 Stellen

Im Juli bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 1.530 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det, 30,1 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 658 weni­ger als im ver­gan­ge­nen Jahr. Da Fach­kräf­te­ge­su­che teil­wei­se nicht besetzt wer­den kön­nen, gibt es der­zeit eine Kon­so­li­die­rung des Zugangs auf einem wei­ter­hin sehr hohen Niveau. Der Stel­len­zu­gang lag um 14,3 Pro­zent über dem vom Vor­kri­sen­jahr 2019. Der Stel­len­be­stand ist um gut ein Vier­tel (+24,0 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se ins­ge­samt 1.937 Ange­bo­te grö­ßer als vor einem Jahr. Erst­mals seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik über­schrei­tet er die 10.000-Marke. Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len aktu­ell ledig­lich 111 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.

„Die Beset­zung von Stel­len für Fach­kräf­te und mitt­ler­wei­le auch für Hel­fer ist eine Her­aus­for­de­rung und spitzt sich wei­ter zu. Wir haben kei­nen Fach­kräf­te- son­dern einen Arbeits­kräf­te­eng­pass in vie­len Bran­chen“, sagt Die­ter Kamm, stell­ver­tre­ten­der Team­lei­ter des Arbeit­ge­ber­ser­vice für die Regio­nen Bam­berg und Forch­heim. „Teil­wei­se schlie­ßen zum Bei­spiel Gast­wirt­schaf­ten des­we­gen tage­wei­se oder sogar ganz. Der Markt hat sich gedreht. Mitt­ler­wei­le sucht in der Regel der Arbeit­neh­mer sei­nen Arbeit­ge­ber aus. Neben dem Gehalt spie­len immer mehr die Rah­men­be­din­gun­gen sowie die Kom­pro­miss­be­reit­schaft eine wich­ti­ge Rol­le bei der Gewin­nung von Arbeits­kräf­ten. Auch die Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung eige­ner Mit­ar­bei­ter ist ein wich­ti­ger Bau­stein, um wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice berät und unter­stützt dabei. Teil­wei­se ist durch uns eine Über­nah­me der Kos­ten von bis zu 100 Pro­zent möglich.“

Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg
Stadt Bam­berg

In der Stadt Bam­berg lag die Zahl der Arbeits­lo­sen Ende Juli wie im Vor­mo­nat unver­än­dert bei 1.780. Im Vor­jah­res­ver­gleich sind es jedoch 71 Per­so­nen (3,8 Pro­zent) weni­ger. Im Juli kommt es regel­mä­ßig zu ver­mehr­ten Arbeits­los­mel­dun­gen von jun­gen Men­schen, die nach Abschluss der Berufs­aus­bil­dung nicht über­nom­men wur­den oder Abgän­ger von all­ge­mein- und berufs­bil­den­den Schu­len waren. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im ver­gan­ge­nen Monat um 17 oder 13,5 Pro­zent auf 143. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt wie im Juni 4,2 Pro­zent (Vor­jahr 4,4 Pro­zent). Im letz­ten Monat mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet 302 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 60 (-16,6 Pro­zent) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool sind aktu­ell 1 961 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 395 (+25,2 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.

Land­kreis Bamberg

Im Bam­ber­ger Land nahm die Arbeits­lo­sig­keit im Juli um 156 Per­so­nen (+8,1 Pro-zent) auf 2.071 zu. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 202 Per­so­nen bzw. 8,9 Pro-zent unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Im Juli mel­den sich regel­mä­ßig ver­mehrt jun­ge Men­schen arbeits­los, die nach Abschluss der Berufs­aus­bil­dung nicht über­nom­men wur­den oder Abgän­ger von all­ge­mein- und berufs­bil­den­den Schu­len sind. Die Zahl der arbeits­lo­sen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen unter 25 Jah­ren erhöh­te sich daher im ver­gan­ge­nen Monat um 38 oder 24,7 Pro­zent auf 192. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 2,3 Pro­zent (Vor­jah­res­mo­nat: 2,6 Pro­zent) und ist die nied­rigs­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk. Das ist Voll­be­schäf­ti­gung. Per Defi­ni­ti­on spricht man von Voll­be­schäf­ti­gung ab einer Quo­te von unter 3,0 Prozent.

Aus dem Land­kreis Bam­berg gin­gen beim Arbeit­ge­ber­ser­vice im Juli 260 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein, 196 (-43,0 Pro­zent) weni­ger als im Vor­jahr. Im Bestand gibt es aktu­ell 1.944 Offer­ten, 296 (+18,0 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.

Job­cen­ter betreu­en ukrai­ni­sche Geflüchtete

Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit trotz sta­bi­ler Konjunktur

Die Zahl der Arbeits­lo­sen im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg stieg im Juni um 987 Per­so­nen (+10 Pro­zent) auf 10.870 Men­schen. Der gesam­te Anstieg ent­fiel auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit stieg im letz­ten Monat um 1.050 Per­so­nen auf 1.131.

Da die Men­schen, die seit Febru­ar aus der Ukrai­ne nach Deutsch­land geflüch­tet sind, seit dem 1. Juni von den Job­cen­tern betreut wer­den, erhöh­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sig­keit deut­lich in allen Krei­sen und Städ­ten des Bezirks. Dies teil­te die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit.

Da der Groß­teil der Geflüch­te­ten (79,1 Pro­zent) Frau­en sind, stieg deren Arbeits­lo­sig­keit seit Mai um ins­ge­samt 19,5 Pro­zent (+830) auf 5 088. Die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit (unter 20 Jah­re) erhöh­te sich im letz­ten Monat um 52,4 Pro­zent (+87) auf 253. Der kom­plet­te Anstieg ent­fiel auf jugend­li­che Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner (+102 auf ins­ge­samt 106).

Die Arbeits­lo­sig­keit der Aus­län­der wuchs seit Mai infol­ge­des­sen um 62,2 Pro­zent (+1.106) auf 2.883. Mehr als jeder vier­te Arbeits­lo­se (+26,5 Pro­zent) hat aktu­ell einen aus­län­di­schen Pass, 42,9 Pro­zent (+866) mehr als vor einem Jahr.

Jedoch war die Gesamt­zahl aller Arbeits­lo­sen am Ende des ers­ten Halb­jah­res mit
10.870 Men­schen um 7,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 905 Per­so­nen nied­ri­ger als in 2021. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Juni mode­rat um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,1 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert bei 3,4 Prozent.

Im Juni ver­lo­ren 1.228 Män­ner und Frau­en ihren Arbeits­platz und mel­de­ten sich arbeits­los, 328 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 36,4 Pro­zent mehr als in 2021. Die Zunah­me resul­tiert teil­wei­se aus Mel­dun­gen von geflüch­te­ten Ukrai­nern, die ihren vor­he­ri­gen Job in der Hei­mat auf­grund des Krie­ges ver­lo­ren haben und dies bei der Arbeits­los­mel­dung anga­ben. Zeit­gleich konn­ten 922 Men­schen ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den. Das sind 214 oder 18,8 Pro­zent weni­ger als im letz­ten Jahr.

Arbeits­markt­ent­wick­lung: Arbeits­markt bes­ser als die Zahlen

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sag­te am 30. Juni zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Der Abbau der Arbeits­lo­sig­keit fand letz­ten Monat im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ein abrup­tes Ende. Die Men­schen, die seit Febru­ar 2022 aus der Ukrai­ne nach Deutsch­land geflüch­tet sind, wer­den seit Juni von den Job­cen­tern betreut. Sai­son­ty­pisch wäre ein mode­ra­ter Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit, der jedoch von dem sprung­haf­ten Anstieg bei den Job­cen­tern über­la­gert wird. Das spie­gelt sich auch in die­sem Jahr wieder. 

Im Juni nahm die Arbeits­lo­sig­keit in allen Regio­nen des Bezirks wie üblich leicht ab. Bis Mit­te Juni haben ins­ge­samt 2.444 Ukrai­ner im erwerbs­fä­hi­gen Alter (min­des­tens 15 Jah­re alt) mit den Job­cen­tern ers­ten Kon­takt auf­ge­nom­men, um Leis­tun­gen zu bean­tra­gen. Ich rech­ne daher auch in den kom­men­den Mona­ten mit einem wei­te­ren Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit. Der leis­tungs­recht­li­che Über­tritt der Ukrai­ner in die Betreu­ung durch die Job­cen­ter ist bis­her gut gelun­gen. Aktu­ell ana­ly­sie­ren wir die mög­li­chen Inte­gra­ti­ons­per­spek­ti­ven und ent­wi­ckeln die nächs­ten Schrit­te. Für vie­le hat das Erler­nen der deut­schen Spra­che obers­te Prio­ri­tät, da sie der Schlüs­sel für einen Job ist, der ihrer bis­he­ri­gen Qua­li­fi­ka­ti­on ent­spricht. Das braucht jedoch Zeit.

Trotz der ange­spann­ten gesamt­wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on sind die Beschäf­ti­gungs­aus­sich­ten aber wei­ter­hin sehr gut. Der Arbeits­markt ist aus Arbeit­neh­mer­sicht posi­tiv. Es mel­den sich nur ver­ein­zelt gut aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te. Vie­le fin­den schnell wie­der eine Arbeit. Das bie­tet natür­lich auch Chan­cen für die Geflüch­te­ten. Im ver­gan­ge­nen Monat mel­de­ten sich auch jun­ge Fach­kräf­te, die nach Abschluss ihrer Aus­bil­dung nicht über­nom­men wer­den konn­ten, arbeits­los. Ich gehe davon aus, dass wir die­se frisch­ge­ba­cke­nen Bewer­ber rela­tiv schnell wie­der in Beschäf­ti­gung brin­gen kön­nen. Auf­grund des gro­ßen Fach­kräf­te­be­darfs sind Gelern­te sehr gefragt. Aber auch Hel­fer tref­fen auf einen noch guten Arbeitsmarkt.“

Kurz­ar­beit sta­bi­li­siert wei­ter­hin Jobs und Leis­tungs­fä­hig­keit der Betriebe

Im Febru­ar 2022 (Hoch­rech­nung aktu­ells­ter Wert) bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 891Betriebe für 5.837 Arbeit­neh­mer kon­junk­tu­rel­les Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,4 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Die Zahl der Kurz­ar­bei­ter sank seit Janu­ar um 6,6 Pro­zent (-410). Wie sich die Fol­gen des Ukrai­ne-Kriegs auf die Kurz­ar­beit letzt­end­lich aus­wir­ken, ist noch unge­wiss. Er führt seit Mona­ten zu Lie­fer­eng­päs­sen und mas­si­ven Preis­an­stie­gen. Um Ent­las­sun­gen von Fach­kräf­ten zu ver­mei­den, set­zen eini­ge Arbeit­ge­ber auf die Kurz­ar­beit, um Aus­fall­zei­ten zu überbrücken.

Stel­len­markt trotz Tur­bu­len­zen wei­ter auf Rekordkurs

Im Mai bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg
1.808 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det, 5,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 110 weni­ger als im ver­gan­ge­nen Jahr. Der Stel­len­be­stand ist um ein Drit­tel (+33,4 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se ins­ge­samt 2.463 Ange­bo­te seit dem letz­ten Jahr grö­ßer geworden.

Seit Bestehen der Bun­des­re­pu­blik gab es noch nie so vie­le Arbeits­platz­an­ge­bo­te. Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len aktu­ell ledig­lich 110 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewerber.

Das Gros der beim Arbeit­ge­ber­ser­vice gemel­de­ten Arbeits­platz­an­ge­bo­te ent­fällt auf fol­gen­de Berufs­be­rei­che: 3.178 Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, 1.894 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.406 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 1.217 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 864 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Die größ­ten Zuwäch­se seit dem letz­ten Jahr gibt es bei kauf­män­ni­schen Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+49,0 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 44,6 Pro­zent, Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung (+38,1 Pro­zent), Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit (+32,1 Pro­zent), Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung (+21,8 Pro­zent) sowie dem Bau­hand­werk (+21,3 Prozent).

Arbeits­markt­ent­wick­lung Bamberg

Im Juni stieg in der Stadt Bam­berg die Arbeits­lo­sig­keit um 99 Per­so­nen (+5,9 Pro­zent). Am Ende des ers­ten Halb­jahrs waren 1.780 Arbeits­lo­se gemel­det, 130 bezie­hungs­wei­se 6,8 Pro­zent weni­ger als vor einem Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,2 Pro­zent (Mai 4 Pro­zent). Vor einem Jahr lag sie bei 4,5 Prozent.

Der gesam­te Anstieg im Juni ent­fiel auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit nahm im letz­ten Monat um 112 Per­so­nen auf 120 zu.
Im Juni mel­de­ten die Betrie­be aus dem Stadt­ge­biet 302 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 85 (-22,0 Pro­zent) weni­ger als im letz­ten Jahr. Im Stel­len­pool sind aktu­ell 1.924 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 460 (31,4 Pro­zent) mehr als 2021.

Arbeits­markt­ent­wick­lung Land­kreis Bamberg

Im Land­kreis Bam­berg erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Juni um 125 Per­so­nen
(+7,0 Pro­zent) auf 1.915 Men­schen. Die Zahl der Arbeits­lo­sen liegt um 16,3 Pro­zent (-374 Per­so­nen) unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 2,2 Pro­zent (Mai 2,0 Pro­zent, Vor­jahr 2,6 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und wei­ter­hin die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Agen­tur­be­zirk. Die Mar­ke zur Voll­be­schäf­ti­gung liegt bei 3,0 Prozent.

Der gesam­te Anstieg im Juni ent­fiel auch hier auf Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Ihre Arbeits­lo­sig­keit erhöh­te sich im letz­ten Monat um über 130 Per­so­nen auf 137. Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen beim Arbeit­ge­ber­ser­vice im Juni 279 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein, 121 (-30,3 Pro­zent) weni­ger als im Vor­jahr. Im Bestand befin­den sich aktu­ell 1 938 Offer­ten, 499 (+34,7 Pro­zent) mehr als vor zwölf Monaten.

Arbeits­markt Bamberg-Coburg

Teil­wei­se Vollbeschäftigung

Die schon im März gestar­te­te Früh­jahrs­be­le­bung auf dem Arbeits­markt Bam­berg-Coburg setz­te sich durch die suk­zes­siv auf­ge­ho­be­nen Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie auch im April fort. Teil­wei­se herrscht Voll­be­schäf­ti­gung. Außer­dem mel­den sich ers­te ukrai­ni­sche Geflüch­te­te arbeitssuchend.

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Die bereits im März voll durch­ge­star­te­te Früh­jah­res­be­le­bung am Arbeits­markt setz­te sich im April fort. Die Arbeits­lo­sig­keit sank in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks. Auch die Städ­te pro­fi­tie­ren vom sai­so­nal beding­ten Beschäf­ti­gungs­an­stieg, jedoch nicht so aus­ge­prägt wie die Landkreise.

Die Arbeits­lo­sig­keit nahm in den ver­gan­ge­nen vier Wochen um 488 (-4,5 Pro­zent) auf 10.326 Men­schen ab. Seit dem letz­ten Jahr ver­rin­ger­te sich die Arbeits­lo­sen­zahl um 2.474 Per­so­nen. Das sind gut ein Fünf­tel weni­ger (-19,3 Pro­zent) als vor zwölf Monaten.

Im April fan­den 1.375 arbeits­lo­se Frau­en und Män­ner einen neu­en Arbeits­platz, 17,7 Pro­zent weni­ger (-295) als im sel­ben Monat 2021. 1.173 Men­schen haben ihre Beschäf­ti­gung hin­ge­gen ver­lo­ren, 4,9 Pro­zent (-60) weni­ger als vor einem Jahr. Die Arbeits­auf­nah­men über­stie­gen die Zahl der Ent­las­sun­gen um 202 Personen.

Im April ging die Arbeits­lo­sen­quo­te um 0,1 Pro­zent­punk­te auf 3,0 Pro­zent zurück. Das gilt als Voll­be­schäf­ti­gung. Vor einem Jahr betrug die Arbeits­lo­sen­quo­te noch 3,6 Prozent.

Arbeits­markt­ent­wick­lung

Ste­fan Tre­bes, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, sag­te zur aktu­el­len Situa­ti­on am Arbeits­markt: „Das übli­che unbe­stän­di­ge April­wet­ter, das sich auch auf den Arbeits­markt ein wenig aus­wirkt, war in die­sem Jahr güns­tig. Nor­ma­ler­wei­se war­ten eini­ge Betrie­be auf­grund der unge­wis­sen Wit­te­rung in der Oster­zeit mit Wie­der­ein­stel­lun­gen noch ab. Das war heu­er schon deut­lich frü­her. Die Arbeits­lo­sen­quo­te ist daher bereits jetzt wie­der auf das Niveau der Voll­be­schäf­ti­gung gesun­ken. Das Gros des Früh­jahrs­auf­schwungs ent­fiel auf die Wie­der­ein­stel­lung der über die kal­te Jah­res­zeit frei­ge­stell­ten Arbeit­neh­mer aus vor­wie­gend von Män­nern domi­nier­ten Beru­fen wie auf Bau­stel­len oder im Gar­ten- und Land­schafts­bau. Gut drei Vier­tel des Rück­gangs der Arbeits­lo­sig­keit ging daher auf das Kon­to der Män­ner. Deren Zahl redu­zier­te sich um 354 oder 5,7 Pro­zent. Mit dem Start in die Tou­ris­mus­sai­son sank auf­grund der auf­ge­ho­be­nen Coro­na-Beschrän­kun­gen nun wie­der spür­bar die Arbeits­lo­sig­keit der Frau­en. Sie fiel um etwa drei Prozent. 

In den letz­ten Wochen mel­de­ten sich bei uns in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks ers­te Flücht­lin­ge aus der Ukrai­ne arbeits­su­chend, jedoch ledig­lich im nied­ri­gen zwei­stel­li­gen Bereich. Ab Juni wer­den sie vor­aus­sicht­lich bun­des­weit von den Job­cen­tern betreut. Die Vor­be­rei­tun­gen dafür lau­fen hin­ter den Kulis­sen auf Hoch­tou­ren. Ich rech­ne daher ledig­lich im Mai mit einem wei­te­ren Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. In den Mona­ten danach wird sie wie­der spür­bar steigen.“

Bam­berg Stadt

In Bam­berg schla­gen die sai­so­na­len Ein­flüs­se am Arbeits­markt weni­ger zu Buche als auf dem Land. Das ist für Städ­te all­ge­mein typisch. Die Arbeits­lo­sig­keit sank in den ver­gan­ge­nen vier Wochen um 2,2 Pro­zent (-40 Per­so­nen) auf 1.754 Menschen.

Seit dem Vor­jahr hat die Zahl der Arbeits­lo­sen um 16,7 Pro­zent (-351) abge­nom­men. Im April ver­lo­ren 11,8 Pro­zent weni­ger Men­schen ihre Beschäf­ti­gung als in 2021. Gleich­zei­tig fan­den 8,3 Pro­zent mehr einen neu­en Job. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,1 Pro­zent (März 4,2 Pro­zent). Im Vor­jahr lag ihr Wert noch bei 4,9 Prozent.

Die Arbeit­ge­ber aus der Stadt Bam­berg mel­de­ten im April 327 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 16,4 Pro­zent mehr (+46) als in 2021. Im Stel­len­pool befin­den sich der­zeit 1.881 Offer­ten, 43,0 Pro­zent (+566) mehr als im Vorjahr.

Land­kreis Bamberg

Dem Land­kreis beschert der Früh­ling jähr­lich einen raschen Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Die Arbeits­lo­sig­keit redu­zier­te sich daher im April um 112 Per­so­nen (-5,5 Pro­zent). Am Monats­en­de waren 1.920 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. Das waren 568 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 22,8 Pro­zent weni­ger als in 2021. Das Bam­ber­ger Land ver­zeich­net im Ver­gleich zum Vor­jahr agen­tur­be­zirks­weit den größ­ten Fort­schritt beim Abbau der Arbeitslosigkeit.

Es wur­den in den letz­ten vier Wochen 2,1 Pro­zent mehr Men­schen frei­ge­setzt als im Vor­jahr, wäh­rend 22,5 Pro­zent weni­ger einen neu­en Job fan­den. Die Arbeits­lo­sen­quo­te zählt 2,2 Pro­zent (März 2,3, Vor­jahr 2,8 Pro­zent). Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Arbeits­agen­tur­be­zirk.
Im April mel­de­ten die Betrie­be aus dem Land­kreis 350 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Job­an­ge­bo­te dem Arbeit­ge­ber­ser­vice, 18,6 Pro­zent (+55) mehr als im letz­ten Jahr. Im Pool gibt es aktu­ell 1 921 Beschäf­ti­gungs­per­spek­ti­ven, 45,4 Pro­zent (+600) mehr als zwölf Mona­te zuvor.

Ers­ter Rück­gang der Arbeitslosigkeit

Arbeits­markt im Febru­ar 2022

Im Gegen­satz zum Febru­ar 2021, als die Arbeits­lo­sig­keit im Bezirk der Arbeits­agen­tur Bam­berg-Coburg leicht stieg, sank die Zahl der Arbeits­lo­sen im Febru­ar 2022. Die Agen­tur bringt die­se Ent­wick­lung auf dem Arbeits­markt mit Locke­run­gen der Pan­de­mie­maß­nah­men und früh­lings­haf­ten Tem­pe­ra­tu­ren in Verbindung.

Die Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich bei den Män­nern in den letz­ten vier Wochen um 206 (-2,9 Pro­zent). Bei den Frau­en fiel der Rück­gang mit 3,3 Pro­zent (-162) im Ver­hält­nis noch kräf­ti­ger aus. Hier dürf­ten neben der güns­ti­gen Wit­te­rung auch coro­nabe­ding­te Nach­hol­ef­fek­te zu Buche schla­gen. Bereits im Febru­ar wur­den für die kom­men­de Sai­son des Tou­ris­mus, kul­tu­rel­le Dienst­leis­tun­gen und die Gas­tro­no­mie in der Regi­on vie­le Frau­en eingestellt.

Am Monats­en­de waren 11.505 Män­ner und Frau­en arbeits­los. Seit dem Vor­jahr ist ihre Zahl um 19,7 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 2.831 Men­schen gesun­ken. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt aktu­ell 3,3 Pro­zent (Janu­ar 3,4 Pro­zent). Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,1 Prozent.

In den letz­ten vier Wochen ver­lo­ren mit ins­ge­samt 1.148 Per­so­nen 46,3 Pro­zent (-989) weni­ger ihren Arbeits­platz als im Janu­ar. Im Ver­gleich zum Febru­ar letz­ten Jah­res mel­de­ten sich 13,9 Pro­zent (-185) weni­ger Men­schen arbeitslos.

1.199 Per­so­nen konn­ten ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Beschäf­ti­gung been­den. Das sind 52,5 Pro­zent mehr (+413) als im Janu­ar und 15,3 Pro­zent mehr (+159) wie im ver­gan­ge­nen Jahr.

Früh­lings­be­ginn: Auf­bruchs­stim­mung am Arbeitsmarkt

„In die­sem Jahr star­te­te die Früh­jahrs­be­le­bung auf dem Arbeits­markt bereits im Win­ter­mo­nat Febru­ar“, sagt Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. „Bei­na­he früh­lings­haf­te Tem­pe­ra­tu­ren sorg­ten am Arbeits­markt für einen ers­ten sai­so­na­len Beschäf­ti­gungs­an­stieg. Vor allem im Bau­be­reich, der Gas­tro­no­mie und dem Tou­ris­mus gab es nach einer kur­zen Win­ter­pau­se wie­der Ein­stel­lun­gen. Es herrscht Auf­bruch­stim­mung mit der Hoff­nung, dass sie in die­sem Jahr nicht mehr von der Pan­de­mie aus­ge­bremst wird.“

Außer­dem haben sich die Arbeits­los­mel­dun­gen im Ver­gleich zum Janu­ar signi­fi­kant ver­rin­gert, in dem der jähr­lich wie­der­keh­ren­de Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit sei­nen Zenit erreicht. Gleich­zei­tig schnell­te die Zahl der Beschäf­ti­gungs­auf­nah­men in die Höhe.

„Die Zahl der Arbeits­lo­sen hat das Vor­kri­sen­ni­veau erreicht und ist um 172 Per­so­nen klei­ner als im Febru­ar vor zwei Jah­ren. Wenn trotz der hohen Coro­na-Infek­ti­ons­zah­len der Kurs der wirt­schaft­li­chen Locke­run­gen wei­ter bei­be­hal­ten wer­den kann, rech­ne ich bereits im März mit einer dyna­mi­schen Früh­jahrs­be­le­bung und deut­lich sin­ken­den sai­so­na­len Arbeits­lo­sig­keit noch vor Ostern. Der kon­junk­tu­rel­le Kurs in Anbe­tracht der aktu­el­len poli­ti­schen Ent­wick­lun­gen ist noch nicht absehbar.“

Aus­bil­dungs­en­de, kurz­fris­ti­ger Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit

Ledig­lich bei der Alters­grup­pe der Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen bis 20 Jah­re erhöh­te sich noch die Arbeits­lo­sig­keit im ver­gan­ge­nen Monat. Im Febru­ar wuchs ihre Zahl leicht um 3,0 Pro­zent (+6 Per­so­nen) auf 204 Men­schen. Im Ver­gleich zum Vor­jahr hat sie sich um 82 Per­so­nen (-28,7 Pro­zent) reduziert.

„Es ist eine nor­ma­le Ent­wick­lung“, sagt Ste­fan Tre­bes, „dass sich im Febru­ar die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit erhöht. Nach erfolg­rei­chem Abschluss der Aus­bil­dung in den zwei­ein­halb- und drei­ein­halb­jäh­ri­gen Metall‑, Elek­tro- und ande­ren tech­ni­schen Beru­fen mel­den sich Jugend­li­che über­gangs­wei­se arbeits­los, die nicht von ihrem Betrieb über­nom­men wur­den. In die­sem Jahr fan­den mehr ehe­ma­li­ge Azu­bis eine direk­te Anschluss­be­schäf­ti­gung in ihrem Aus­bil­dungs­be­trieb als in 2021. Damals stieg die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit im Febru­ar kri­sen­be­dingt um 16,3 Pro­zent bezie­hungs­wei­se um 40 Per­so­nen. Das zeigt, dass gut aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te benö­tigt wer­den. Unser Arbeit­ge­ber­ser­vice berich­tet, dass bei ihnen der­zeit vie­le Arbeit­ge­ber anfra­gen, die die jun­gen Absol­ven­ten sehr ger­ne ein­stel­len. Ich rech­ne daher damit, dass die meis­ten jun­gen Men­schen in den kom­men­den Wochen zügig ins Berufs­le­ben ein­stei­gen können.“

Kurz­ar­beit hat Ent­las­sungs­wel­le erneut verhindert

Im Okto­ber 2021, so der aktu­ells­te Wert der Hoch­rech­nung, bezo­gen im Agen­tur­be­zirk Bam­berg Coburg ins­ge­samt 647 Betrie­be für 5.705 Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,3 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurzarbeit.

„Wie sich die Kurz­ar­beit über die Win­ter­mo­na­te ent­wi­ckelt hat, ist noch offen, da die Sta­tis­tik dafür erst nach deren end­gül­ti­gen Abrech­nung erho­ben wird. Seit der Ergrei­fung von Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der vier­ten Wel­le Mit­te Novem­ber stieg sie wie­der spür­bar an. Aber­mals bewährt sich die Kurz­ar­beit als Wel­len­bre­cher zur Siche­rung von Arbeits­plät­zen. Die Omi­kron-Vari­an­te brach­te uns mitt­ler­wei­le die mit Abstand größ­te, fünf­te Wel­le. Jedoch gibt es von Woche zu Woche zuneh­mend mehr Locke­run­gen für die Wirt­schaft. Die Gefahr einer Ent­las­sungs­wel­le dürf­te daher end­gül­tig gebannt sein,“ so das Fazit von Ste­fan Trebes.

Früh­start des Früh­lings – Arbeits­lo­sig­keit sinkt in nahe­zu allen Regionen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst die Gebiets­kör­per­schaf­ten Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

In die­sem Jahr begann auf­grund der güns­ti­gen Wit­te­rung in Ver­bin­dung mit zuneh­men­den Locke­run­gen der Coro­na-Schutz­maß­nah­men die Arbeits­lo­sig­keit bereits im Febru­ar in fast allen Krei­sen und Städ­ten zurück­zu­ge­hen. Ledig­lich in Lich­ten­fels stieg sie noch leicht (+2,8 Pro­zent). Wie jeden Monat reagie­ren die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te unter­schied­lich. Die Land­krei­se Kro­nach (-7,9 Pro­zent), Bam­berg (-4,3 Pro­zent) und Coburg (-3,5 Pro­zent) ver­zeich­ne­ten die größ­te Ver­rin­ge­rung der Arbeits­lo­sig­keit. In der Stadt Bam­berg sank sie um 3,4 Pro­zent, gefolgt vom Land­kreis Forch­heim (-2,9 Pro­zent) und der Stadt Coburg mit minus 1,1 Prozent.

Ende Febru­ar war die Zahl der Arbeits­lo­sen in allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks pro­zen­tu­al deut­lich im zwei­stel­li­gen Bereich unter dem Vor­jah­res­wert. In den Land­krei­sen Kro­nach (-14,2 Pro­zent), Lich­ten­fels (-12,7 Pro­zent), Forch­heim (-3,7 Pro­zent) und erst­mals im Land­kreis Coburg (0,2 Pro­zent) hat die Arbeits­lo­sig­keit das Vor­kri­sen­ni­veau wie­der erreicht. Das Bam­ber­ger Land (2,5 Pro­zent) und Forch­heim (2,9 Pro­zent) haben Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Pro­zent. In den kreis­frei­en Städ­ten Coburg (5,3 Pro­zent) und Bam­berg (4,4 Pro­zent) ist die Arbeits­lo­sen­quo­te am höchsten.

Stel­len­markt: Stel­len­zu­gang knackt Mar­ke von 2000

„Der Win­ter gab ledig­lich zum Jah­res­be­ginn ein kur­zes Inter­mez­zo. Der fast früh­lings­haf­te Febru­ar trieb die Stel­len­mel­dun­gen bereits jetzt über die 2.000 Mar­ke. Der Zugang leg­te im Ver­gleich zum Janu­ar um 40,4 Pro­zent (+580) auf 2.014 neue Offer­ten zu. Im Ver­gleich zum Vor­jahr waren es 13,0 Pro­zent (+231) mehr gewe­sen. Aktu­ell ent­hält unser Stel­len­pool 8.929 Ange­bo­te. Der Arbeits­kräf­te­be­darf der Fir­men ist seit dem letz­ten Jahr um 36,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 2.406 gewach­sen. Das ist der Höchst­stand seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik im Jah­re 1949,“ sagt Ste­fan Trebes.

Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len der­zeit ledig­lich 129 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­ber, obwohl die Arbeits­lo­sig­keit sai­so­nal bedingt noch deut­lich erhöht ist.

Der Groß­teil des vom Arbeit­ge­ber­ser­vice betreu­ten Per­so­nal­be­darfs ent­fällt auf fol­gen­de Berufs­be­rei­che: 2.695 Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, 1.730 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.387 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 1.101 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 843 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Die größ­ten Zuwäch­se im Ver­gleich zum Vor­jahr gibt es bei kauf­män­ni­schen Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+82,9 Pro­zent), Geis­tes­wis­sen­schaf­ten, Kul­tur, Gestal­tung (+47,3 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 46,1 Pro­zent, Natur­wis­sen­schaft, Geo­gra­fie, Infor­ma­tik (+40,6 Pro­zent), Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit (+37,2 Pro­zent), Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung (32,2 Pro­zent) sowie der Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung (+28,2 Pro­zent). Im Bau­hand­werk ist der Bedarf um 24,3 Pro­zent gestiegen.

Job­cen­ter – 420 weni­ger Arbeits­lo­se als vor einem Jahr

In den Job­cen­tern des Agen­tur­be­zirks waren Ende Febru­ar 4.377 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. Im Ver­gleich zum Vor­mo­nat redu­zier­te sich die Zahl um 99 Per­so­nen (-2,2 Pro­zent). Der Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel in den letz­ten vier Wochen zu 26,9 Pro­zent auf die Grund­si­che­rung, 73,1 Pro­zent kamen auf den Rechts­kreis des SGB III, der vom sai­so­na­len Auf und Ab am Arbeits­markt stär­ker betrof­fen ist. Durch den anhal­tend hohen Per­so­nal­be­darf der Fir­men pro­fi­tie­ren ver­stärkt Men­schen, die in den Job­cen­tern gemel­det sind. Ihre Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich in den letz­ten zwölf Mona­ten um 420 oder 8,8 Prozent.

Der Ver­si­cher­ten­be­reich liegt mitt­ler­wei­le um 8,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 638 Per­so­nen unter dem Vor­kri­sen­ni­veau. Aber auch der Bereich des SGB II erholt sich. Er ist noch um 11,9 Pro­zent (+ 466 Per­so­nen) grö­ßer als damals.

Die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen ist bei den Job­cen­tern mit 1.977 Betrof­fe­nen um 103 bezie­hungs­wei­se 5 Pro­zent klei­ner als vor zwölf Mona­ten. Es sind jedoch 37,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 536 mehr als im Febru­ar 2020 unmit­tel­bar vor der Krise.

Arbeits­markt­ent­wick­lung Bamberg

Auf­grund der mil­den Tem­pe­ra­tu­ren ist die Zahl der Arbeits­lo­sen in der Stadt Bam­berg bereits im Febru­ar um 3,4 Pro­zent also 66 Per­so­nen gesun­ken. Ende des Monats waren 1.867 Per­so­nen arbeits­los gemel­det, 14,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 326 weni­ger als im Vor­jahr. Im ver­gan­ge­nen Monat ver­lo­ren 9,6 Pro­zent weni­ger Men­schen ihre Beschäf­ti­gung als vor einem Jahr, wäh­rend 24,8 Pro­zent mehr eine neue Beschäf­ti­gung fanden.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te ver­rin­ger­te sich um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 4,4 Pro­zent. Vor einem Jahr betrug sie noch 5,2 Pro­zent. Im Febru­ar mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet dem Arbeit­ge­ber­ser­vice 338 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len, genau so vie­le wie im letz­ten Jahr. Der Bestand hält aktu­ell 1.688 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 379 (+29,0 Pro­zent) mehr als 2021.

Im Land­kreis Bam­berg begann die Arbeits­lo­sig­keit spür­bar zu sin­ken (-100 Personen/4,3 Pro­zent). Ende des Monats waren 2.216 Frau­en und Män­ner arbeits­los gemel­det, 648 weni­ger (-22,6 Pro­zent) als in 2021. Es ver­lo­ren weni­ger Per­so­nen als vor einem Jahr ihre Beschäf­ti­gung (-18,4 Pro­zent). Gleich­zei­tig fan­den 15,1 Pro­zent mehr einen neu­en Arbeits­platz. Die Arbeits­lo­sen­quo­te nahm um 0,1 Pro­zent­punk­te ab und beträgt 2,5 Pro­zent. Vor einem Jahr lag ihr Wert noch bei 3,2 Pro­zent. Das ist Voll­be­schäf­ti­gung und die nied­rigs­te Quo­te im gesam­ten Arbeits­agen­tur­be­zirk Bamberg-Coburg.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen in die­sem Monat 345 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­of­fer­ten beim Arbeit­ge­ber­ser­vice ein. Das sind 17,3 Pro­zent (-72) weni­ger als vor zwölf Mona­ten. Im Stel­len­pool befin­den sich aktu­ell 1.766 Job­chan­cen, 426 oder 31,8 Pro­zent mehr als vor zwölf Monaten.

Der Arbeits­markt im Janu­ar 2022

Unter­durch­schnitt­li­cher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Das neue Jahr star­te­te ohne grö­ße­ren Win­ter­ein­bruch mit ver­hält­nis­mä­ßig mil­den Tem­pe­ra­tu­ren. Dem­entspre­chend reagier­te der Arbeits­markt mit einem um über ein Vier­tel gerin­ge­ren sai­son­ty­pi­schen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit als im Vorjahr.

Ende Janu­ar haben sich 11.873 Män­ner und Frau­en arbeits­los gemel­det. Die Zahl der Arbeits­lo­sen stieg in den ers­ten vier Wochen des Jah­res um 1.276 Per­so­nen, ein Plus von 12 Pro­zent. Davon waren 76,1 Pro­zent (971) Män­ner. Bei den Frau­en stieg die Zahl seit Ende Dezem­ber um 305. Bei bei­den Geschlech­tern ist die Arbeits­lo­sig­keit seit dem letz­ten Jahr jedoch deut­lich gesun­ken. In den letz­ten zwölf Mona­ten hat sich die Arbeits­lo­sig­keit ins­ge­samt um 2.398 Per­so­nen, heißt um 16,8 Pro­zent, ver­rin­gert. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Janu­ar um 0,4 Pro­zent­punk­te auf 3,4 Pro­zent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,1 Prozent.

In den ver­gan­ge­nen vier Wochen ver­lo­ren 2.137 Men­schen ihre Beschäf­ti­gung und mel­de­ten sich arbeits­los. Üblich für die Jah­res­zeit war das ein Anstieg, in die­sem Fall um 53,1 Pro­zent, das ent­spricht 741 Per­so­nen, gegen­über dem Dezem­ber 2021. Im Ver­gleich zum Janu­ar 2021 fiel die Zahl der Arbeits­los­mel­dun­gen jedoch um 484 Per­so­nen (-18,5 Pro­zent) gerin­ger aus. Seit Jah­res­be­ginn gelang es 786 Män­nern und Frau­en, ihre Arbeits­lo­sig­keit durch Auf­nah­me einer neu­en Anstel­lung zu been­den. Das sind 7,2 Pro­zent oder 61 Per­so­nen weni­ger als im Vor­jah­res­mo­nat.

Arbeits­markt­ent­wick­lung: Zahl der Arbeits­lo­sen erst­mals wie­der unter Vorkrisenniveau

Ste­fan Tre­bes, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, schätzt die aktu­el­le Situa­ti­on am Arbeits­markt so ein: „Zum Jah­res­wech­sel lau­fen in der Regel vie­le befris­te­te Ver­trä­ge aus. Es ist auch ein typi­scher Kün­di­gungs­ter­min. Hin­zu kom­men die jah­res­zeit­lich bedingt vor­über­ge­hen­den Ent­las­sun­gen in den wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Beru­fen. Aus die­sen Grün­den steigt die Arbeits­lo­sig­keit im Janu­ar im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg natur­ge­mäß am Kräf­tigs­ten an. Der Win­ter kommt heu­er jedoch nicht so rich­tig in Schwung. Vie­le frost­freie Tage sowie gut gefüll­te Auf­trags­bü­cher bei Indus­trie und Hand­werks­be­trie­ben sorg­ten dafür, dass im Janu­ar die Arbeits­lo­sig­keit sogar um 38,4 Pro­zent, das heißt 796 Per­so­nen, schwä­cher stieg als in den letz­ten fünf Jah­ren vor der Pan­de­mie. Erfreu­lich ist, dass erst­mals seit Beginn der Coro­na-Kri­se die Zahl der Arbeits­lo­sen wie­der nied­ri­ger ist als davor. Sie ist um 97 Per­so­nen oder 0,8 Pro­zent klei­ner als im Janu­ar 2020.“

In der Regi­on sei momen­tan zudem eine hohe Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft zu spü­ren. „Zum einen sind es Erwei­te­run­gen in Logis­tik und Pro­duk­ti­on, wie die Beschaf­fung neu­er Maschi­nen oder der Bau neu­er Hal­len und Lager. Zum ande­ren wird zuneh­mend auf Sanie­rung sowie Moder­ni­sie­rung Wert gelegt. Beson­ders ener­gie­in­ten­si­ve Wirt­schafts­zwei­ge sind betrof­fen. Neben der Indus­trie sind hier­bei zum Bei­spiel auch die Braue­rei­en der Regi­on sehr aktiv. Sie bean­tra­gen teil­wei­se öffent­li­che Finan­zie­rungs­hil­fen. Photovoltaik‑, Wär­me­rück­ge­win­nungs­an­la­gen oder Robo­ter­pa­let­tie­rung sind nur eini­ge Bei­spie­le, um Ener­gie­ein­spa­rungs­ef­fek­te zu erzie­len und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu stei­gern. Wenn in den nächs­ten Wochen trotz der gestie­ge­nen Coro­na-Infek­ti­ons­zah­len kei­ne zusätz­li­chen Ein­däm­mungs­maß­nah­men erfor­der­lich sein wer­den und ein Win­ter­ein­bruch aus­bleibt, könn­te die Arbeits­lo­sig­keit bereits Ende Febru­ar wie­der leicht sinken.“

Kurz­ar­beit bewährt sich zum fünf­ten Mal als Wellenbrecher

Im Sep­tem­ber 2021, auf den sich die aktu­ells­te Hoch­rech­nung bezieht, erhiel­ten im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 755 Betrie­be für 6.103 Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 2,5 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurzarbeit.

Zum Ver­gleich: Im Mai 2020, wäh­rend des ers­ten har­ten Lock­downs, erreich­te die Kurz­ar­beit mit 52.792 Per­so­nen und 3.801 Betrie­ben ihren Höchst­stand. Damals war mehr als jeder fünf­te Beschäf­tig­te in Kurz­ar­beit. Ver­gli­chen mit der Finanz­kri­se 2009 waren zu dem Zeit­punkt mehr als das Zwei­ein­halb­fa­che an Arbeit­neh­mern und mehr als acht­mal so vie­le Fir­men in Kurzarbeit.

„Wie sich die Kurz­ar­beit aktu­ell ent­wi­ckelt“, sagt Ste­fan Tre­bes, „ ist noch offen, da die Sta­tis­tik für Kurz­ar­beit nach deren Abrech­nung im Nach­hin­ein erho­ben wird. Sie ist seit der Ergrei­fung von Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der vier­ten Wel­le Mit­te Novem­ber jedoch wie­der spür­bar ange­stie­gen. Erneut bewährt sie sich als Wel­len­bre­cher zur Siche­rung von Arbeits­plät­zen, da ein Anstieg von Ent­las­sun­gen seit­dem aus­ge­blie­ben ist. Die Omi­kron-Vari­an­te wächst der­zeit zur fünf­ten, zur größ­ten Wel­le an. Ich bin jedoch ver­hal­ten opti­mis­tisch, dass der Arbeits­markt durch die Kurz­ar­beit ohne grö­ße­re Bles­su­ren erneut durch­kom­men wird.“

Mode­ra­ter Win­ter­an­stieg der Arbeits­lo­sig­keit in allen Regio­nen: Drei Land­krei­se bereits wie­der auf Vorkrisenlevel

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lich­ten­fels. Auch wenn der aktu­el­le Win­ter nicht so rich­tig in die Gän­ge kommt, hin­ter­ließ er zumin­dest auf dem Arbeits­markt sei­ne Spu­ren und bescher­te im Janu­ar in allen Regio­nen stei­gen­de Arbeitslosenzahlen.

Trotz der andau­ern­den wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen zur Ein­däm­mung der vier­ten Coro­na Wel­le erhöh­te sich die Arbeits­lo­sig­keit im Janu­ar im gesam­ten Agen­tur­be­zirk jedoch gerin­ger als in 2021 sowie in den letz­ten fünf Jah­ren vor der Kri­se und es wur­den weni­ger Men­schen entlassen.

Die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te reagie­ren jedoch in Bezug auf die Inten­si­tät unter­schied­lich. Der Land­kreis Kro­nach ver­zeich­ne­te erwar­tungs­ge­mäß den wit­te­rungs­be­dingt stärks­ten Anstieg (+16,3 Pro­zent), gefolgt vom Bam­ber­ger Land (+15,9 Pro­zent) und dem Land­kreis Forch­heim (+12,8 Pro­zent). Aber auch in der Stadt Bam­berg (+11,4 Pro­zent), der Stadt Coburg (+9,8 Pro­zent) sowie in den Land­krei­sen Coburg (+9,5 Pro­zent) und Lich­ten­fels (+6,8 Pro­zent) stieg die Arbeits­lo­sen­zahl mit den sin­ken­den Temperaturen.

Ende Janu­ar war die Arbeits­lo­sig­keit in allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks pro­zen­tu­al im zwei­stel­li­gen Bereich deut­lich unter dem Vor­jah­res­wert. In den Land­krei­sen Lich­ten­fels (-16,8 Pro­zent) und Kro­nach (-9,3 Pro­zent) hat die Arbeits­lo­sig­keit das Vor­kri­sen­ni­veau bereits seit einem hal­ben Jahr kon­ti­nu­ier­lich unter­schrit­ten. Erst­mals seit Beginn der Kri­se ver­buch­te im Janu­ar auch Forch­heim einen nied­ri­ge­ren Wert (-3,2 Pro­zent, ‑65 Per­so­nen) als vor zwei Jah­ren. Das Bam­ber­ger Land (2,6 Pro­zent) und Forch­heim (2,9 Pro­zent) ver­zeich­nen auch mit­ten im Win­ter Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Pro­zent. In den Städ­ten Coburg (5,4 Pro­zent) und Bam­berg (4,6 Pro­zent) ist die Arbeits­los­quo­te am höchsten.

Stel­len­markt: Per­so­nal­be­darf setzt Rekord­kurs unge­bremst fort

Die Arbeit­ge­ber mel­de­ten dem Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg in den ers­ten vier Wochen des Jah­res 1.434 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das sind 31,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 344 Ange­bo­te mehr als 2021. Der Stel­len­pool ist in den letz­ten 12 Mona­ten mit 8.560 Offer­ten noch­mals um 38,0 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 2 357 gewach­sen. Das ist der Höchst­stand in einem Janu­ar seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik im Jah­re 1949.

Rein sta­tis­tisch kom­men auf 100 gemel­de­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len der­zeit 139 poten­ti­el­le arbeits­lo­se Bewer­ber. Bei Mechatronik‑, Ener­gie- und Elek­tro­be­ru­fen sind es ledig­lich 38 und bei den medi­zi­ni­schen Gesund­heits­be­ru­fen 27.

Ste­fan Tre­bes sagt dazu: „Ein sicher­lich nicht uner­heb­li­cher Teil der Stel­len ist für die Nach­fol­ge von Mit­ar­bei­tern bestimmt, die in nächs­ter Zeit in Ren­te gehen, denn gut jeder vier­te Beschäf­tig­te im Agen­tur­be­zirk ist min­des­tens 55 Jah­re alt und schei­det in den nächs­ten Jah­ren aus dem Erwerbs­le­ben aus.“

Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg

In der Stadt Bam­berg stieg die Arbeits­lo­sig­keit im Win­ter­mo­nat Janu­ar um 198 Per­so­nen (+11,4 Pro­zent) auf 1.933. Es sind 238 Per­so­nen (-11,0 Pro­zent) weni­ger arbeits­los als in 2021. In den letz­ten vier Wochen wur­den 10,4 Pro­zent weni­ger Per­so­nen (-34) ent­las­sen und fünf Men­schen weni­ger fan­den eine neue Beschäf­ti­gung als letz­tes Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te beträgt 4,6 Pro­zent, im Dezem­ber waren es 4,1 Prozent.

In den ers­ten vier Wochen des Jah­res mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet 283 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len. Das waren 59,9 Pro­zent (+106) mehr als in 2021. Bam­berg ver­buch­te im Janu­ar agen­tur­be­zirks­weit das größ­te Plus im Stel­len­zu­gang. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice betreut aktu­ell 1.621 Job­an­ge­bo­te im Bestand, 422 (+35,2 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.

Auch im Land­kreis Bam­berg ließ der Win­ter die Arbeits­lo­sig­keit stei­gen. In den ers­ten Wochen des neu­en Jah­res erhöh­te sie sich sai­so­nal bedingt um 15,9 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 318 auf 2.316 Per­so­nen. Im Janu­ar ver­lo­ren 10,9 Pro­zent weni­ger Men­schen (-59) ihre Arbeit als letz­tes Jahr und 12,2 Pro­zent (-22) weni­ger nah­men eine neue Beschäf­ti­gung auf. Bin­nen Jah­res­frist hat sich die Zahl der gemel­de­ten Arbeits­lo­sen um 495 Frau­en und Män­ner (-17,6 Pro­zent) verringert.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg in den letz­ten vier Wochen um 0,4 Pro­zent­punk­te auf 2,6 Pro­zent (Vor­jahr 3,1 Pro­zent). Das ist wei­ter­hin Voll­be­schäf­ti­gung sowie agen­tur­weit die nied­rigs­te Quote.

Aus dem Bam­ber­ger Land gin­gen im Janu­ar 261 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te bei den Ver­mitt­lungs­exper­ten ein. Auch der Land­kreis konn­te den Zugang vom letz­ten Jahr mit einem Plus von 40,3 Pro­zent (+75) deut­lich stei­gern. Im Stel­len­pool des Arbeit­ge­ber­ser­vice befin­den sich aktu­ell 1.638 Vakan­zen, 442 oder 37,0 Pro­zent mehr als im Janu­ar 2021.