Ab dem 1. Januar übernehmen die Arztpraxen und die Apotheken komplett die Corona-Schutzimpfungen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat bei einem Besuch des
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Gespräche mit Marktbeschickern und Stadtmarketing
Weihnachtsmarkt 2021 in Bamberg soll stattfinden
In Bamberg soll es in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt auf dem Maxplatz geben. Das teilt die Stadt Bamberg nach einem Gespräch mit der Vorstandschaft der Marktkaufleute und Schausteller in Bamberg und dem Stadtmarketing Bamberg mit.
„Wir wollen, dass in diesem Jahr ein Weihnachtmarkt stattfindet“, erklärte dazu Oberbürgermeister Andreas Starke, der aber auch zur Vorsicht mahnt: Unsere Entscheidungen sind immer abhängig vom Pandemiegeschehen und dem jeweils geltenden Rechtsrahmen.“
Konsequente Anwendung der 3‑G-Regel
Einigkeit bestand bei den Gesprächsteilnehmern, dass es nach Möglichkeit einen zentralen Veranstaltungsort geben soll. Eine dezentrale Verteilung von Marktständen in den Stadtteilen, wie im vergangenen Jahr angedacht, wird nicht bevorzugt, weil man auch an die Tradition der früheren Jahre anknüpfen will.
Klar ist aber auch, dass Corona-bedingte Regelungen unumgänglich sind. So soll bei allen gastronomischen Angeboten, also insbesondere Glühweinständen und kulinarischen Angeboten mit Aufenthaltsmöglichkeit, konsequent die 3‑G-Regel zur Anwendung kommen.
Weitere Einzelheiten zur Organisation und Vorbereitung des Weihnachtsmarktes 2021 sollen in der kommenden Woche geklärt werden, um die Planungen der Veranstalter zu erleichtern. Außerdem erwarten die Verantwortlichen mehr Klarheit über die bayernweiten Regelungen für Weihnachtsmärkte: Hierzu findet am 12. Oktober im Bayerischen Wirtschaftsministerium ein Runder Tisch mit Politik, Verbänden und Akteuren der Weihnachtsmärkte statt. Die Stadt Bamberg begrüßt diese überregionale Initiative, weil gegenwärtig „überall über Form und Inhalte von Weihnachtsmärkten diskutiert wird“, so OB Starke.
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Zahl der Todesfälle steigt auf 256
Koordinierungsgruppe Corona verzeichnet leicht steigende Nachfrage nach Impfungen
17 Personen befinden sich derzeit mit Corona-Infektionen in Kliniken in Stadt und Landkreis Bamberg. Darüber informierte die Koordinierungsgruppe Corona unter der Leitung von Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke nach der wöchentlichen Besprechung.
Zwei Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, sind nicht geimpft. Von den 15 weiteren Patienten, die lediglich stationär behandelt werden, sind neun mit Impfschutz, sechs Personen ohne.
Die bevorstehenden Beschränkungen für bisher Nicht-Geimpfte lassen die Nachfrage nach Impfungen leicht ansteigen. Verlangt wird hier insbesondere der Impfstoff „Johnson & Johnson“, bei dem eine Impfung genügt.
In dem Pflegeheim, in dem es seit knapp zwei Wochen ein Ausbruchsgeschehen gibt, sind inzwischen 20 Bewohner und 13 Mitarbeitende positiv auf Corona getestet worden. Drei Personen befinden sich in stationärer Behandlung. Eine Person ist am Wochenende verstorben. Am heutigen Dienstag findet die dritte Reihentestung in der Einrichtung statt.
Die Koordinierungsgruppe verglich auch das Infektionsgeschehen von vor einem Jahr mit den aktuellen Zahlen. 2020 gab es im Juli 12, im August 30 und im September 88 Neuinfektionen, um dann im Oktober auf 529 nach oben zu schnellen. Ein Jahr später liegen die Zahlen bei 181 im Juli, 338 im August und 605 im September.
Über 136.000 Impfdosen verabreicht
Impfzentrum zieht in das Dr.-Pfleger-Zentrum um
Als Dr. Klaus Weiner am Mittwoch um 13.00 Uhr die Nadel zur Seite legte, war es die letzte Impfdosis gegen das Coronavirus, die im Impfzentrum in der Brose Arena an der Forchheimer Straße verabreicht wurde. Nun folgt der Umzug, ab morgen erfolgen die Impfungen in der Emil-Kemmer-Straße.
Exakt 136.055 Dosen waren es bis zu diesem Moment gestern Mittag, die seit der ersten Impfung Ende Dezember 2020 hier an den Mann und an die Frau gebracht wurden. Das wichtigste Kapitel der Pandemiebekämpfung wurde in Stadt und Landkreis Bamberg also zu großen Teilen in der Brose Arena geschrieben. Mit dem 23. September 2021 ist dieses Kapitel Geschichte: Das Impfzentrum Bamberg hat seine Koffer gepackt und ist umgezogen. Nötig wurde der Umzug des Impfzentrums, weil der Mietvertrag mit Beginn des Spielbetriebs in der Brose Arena ausgelaufen ist. Ab dem morgigen Freitag finden die Impfungen im ehemaligen Dr.-Robert-Pfleger-Zentrum in der Emil-Kemmer-Straße 3 statt. Betrieben wird es weiterhin von der MVZ Bamberg/Forchheim gGmbH.
Für Oberbürgermeister Andreas Starke war der Betrieb des Impfzentrums in der Brose Arena eine einzige Erfolgsgeschichte: „Binnen kürzester Zeit wurde im vergangenen Dezember das Foyer der Brose Arena in ein hochmodernes und effizient organisiertes Impfzentrum umgewandelt.“ Am 15. Januar 2021 war es dann soweit und die ersten aus der Personengruppe der Über-80-Jährigen erhielten ihre Erstimpfung. „Ich danke ausdrücklich allen Verantwortlichen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hier von Beginn an mit großer Motivation und Professionalität eine äußerst verantwortungsvolle Arbeit geleistet haben – und dies am neuen Standort weiterhin tun werden“, so der Oberbürgermeister.
„Um die Pandemie auch weiterhin gut bewältigen zu können, brauchen wir auch in Zukunft ein leistungsfähiges Impf-Netzwerk“, so Landrat Johann Kalb. „Jeder, der sich zum eigenen und zum Schutz seiner nahestehenden Personen impfen lassen möchte, muss zeitnah ein Angebot bekommen. So kommen wir gut durch die Pandemie.“
Bis zu 1.233 Impfungen an einem Tag
Zum Start des Impfzentrums ging man von bis zu 600 Impfungen am Tag aus. Nachdem zunächst verminderte Impfstofflieferungen zu beklagen waren, verstetigten sich die Zahlen im Frühjahr und die Kapazität wurde auf die geforderten 1.000 Impfungen pro Tag ausgeweitet. Am 5. Juni wurde die Rekordzahl von 1.233 Erst- und Zweitimpfungen an einem einzigen Tag erreicht. Ab Anfang September wurden nun auch die ersten Auffrischungsimpfungen durchgeführt. Am Ende lautet die Gesamtbilanz in der Brose Arena: 72.028 Erstimpfungen, 63.548 Zweitimpfungen und 479 Auffrischungsimpfungen.
Das Team umfasst einen Pool von 49 Ärztinnen und Ärzten, 48 Medizinischen Fachkräften und 46 Verwaltungsmitarbeiterinnen ‑mitarbeitern, die in Vollzeit, Teilzeit und auf ehrenamtlicher Basis im Impfzentrum tätig sind.
Dr. Tobias Pfaffendorf, der als Geschäftsführer das Impfzentrum verantwortet, zeigte sich begeistert vom Geleisteten. „Das Team unter der Leitung von Frau Dietel-Curtis hat sich in kürzester Zeit flexibel auf die wechselnden Anforderungen eingestellt. Und das immer wieder aufs Neue. Es freut mich zu sehen, dass sich eine große Anzahl von Mitarbeitern, die sich zu Beginn kaum kannten, zu einem gut funktionierenden Team zusammengefunden haben. Sie haben eine außergewöhnliche Leistung erbracht!“
Auch wenn es jetzt am neuen Standort im verkleinerten Team weitergeht, so haben sich doch viele Mitarbeiter bereit erklärt, kurzfristig bei Bedarf wieder mit an Bord zu kommen um das Projekt „Impfzentrum Bamberg Stadt und Landkreis“ erfolgreich zu beenden. Aktuell ist der Betrieb bis Ende April 2022 geplant.
Ab Freitag, 24. September, kann man sich nun am neuen Standort dort zu den gewohnten Öffnungszeiten unbürokratisch impfen lassen, ohne Terminvereinbarung im Vorfeld. Es findet jeweils ein ärztliches Aufklärungsgespräch vor Ort statt. Die erforderlichen Unterlagen können ebenfalls vor Ort ausgefüllt werden.
Öffnungszeiten
Mo-Freitag: 8:30–13 Uhr
Mittwoch: 13:30–19 Uhr
Jeden 2. Samstag von 9–13 Uhr
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31 von 196 Kommunen erhöhen Realsteuerhebesätze
Kommunen in der Klemme bringen Unternehmen in die Klemme
2021 war aus finanzieller Sicht für die meisten Kommunen coronabedingt alles andere als ein Zuckerschlecken. Wichtigste Stellschrauben für die Kommunen auf der Einnahmenseite sind die Realsteuerhebesätze. Die IHK für Oberfranken Bayreuth hat die Kommunen befragt, wie sich 2021 die Hebesätze entwickelt haben.
31 Gemeinden der 196 im Einzugsgebiet der IHK haben entsprechende Erhöhungen vorgenommen. „Die Erhöhung der Realsteuern in Zeiten der Corona-Pandemie ist aus Sicht der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth besonders bedenklich”, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner. „Die Corona-Krise belastet unsere Mitgliedsunternehmen in besonderem Maße, die derzeit teilweise erhebliche Gewinneinbußen verzeichnen müssen. Durch hohe Realsteuerhebesätze fließt im Ergebnis zusätzliches Geld bei den Unternehmen ab. Steuererhöhungen für Unternehmen, gehen daher immer zu Lasten von Substanz und Liquidität und schlagen sich negativ auf die Investitionen durch. Für die Unternehmen werden so die Voraussetzungen erschwert, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und zu erhalten.”
IHK-Umfrage zeigt eine Vielzahl von Erhöhungen auf
Zu den Realsteuern zählen neben der Gewerbesteuer auch die Grundsteuern A und B, erläutert Andreas Wandner, Referatsleiter Steuern, Finanzen, Handelsregister bei der IHK. „Bei 31 der 196 Gemeinden im Kammerbezirk gab es 2021 Erhöhungen. Dagegen hat keine Gemeinde Senkungen vorgenommen.” Im Vorjahr gab es 14 Erhöhungen und zwei Senkungen. Die Änderungen fallen regional unterschiedlich aus. Wandner: „2021 gab es aber kein einziges IHK-Gremium, in dessen Einzugsgebiet alle Realsteuern konstant geblieben sind.”
Im Einzelnen wurde, so die Ergebnisse der IHK-Umfrage, in 16 Kommunen die Gewerbesteuer erhöht. Die Grundsteuer A wurde in 21 und die Grundsteuer B in 25 Fällen angehoben. Senkungen wurden von keiner einzigen Gemeinde vorgenommen. „Der politische Fokus bei den Realsteuern liegt weiterhin auf der Grundsteuerreform. Bayern will hierbei von der Öffnungsklausel Gebrauch machen und hat ein eigenes Grundsteuergesetz im Entwurf vorgelegt”, so Wandner.
2021: Deutliche Erhöhung bei den Realsteuern
Im Vergleich zu den Vorjahren lässt sich 2021 eine deutlichere Erhöhung bei den Realsteuern ausmachen. Zudem planen derzeit bereits neun Gemeinden im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth Erhöhungen für 2022. Ein aus Sicht der oberfränkischen Wirtschaft wünschenswerter rückläufiger Trend kann daher derzeit nicht ausgemacht werden. Hohenner: „Die Kommunen stecken in der Zwickmühle. Einerseits benötigen sie Einnahmen, nennenswerte Mehreinnahmen lassen sich dabei eigentlich nur über die Realsteuerhebesätze erreichen. Andererseits müssen bei einer Erhöhung der Hebesätze die Unternehmen vor Ort bluten, die coronabedingt in den meisten Fällen sowieso bereits stark unter Druck stehen.”
Große regionale Unterschiede
Im Schnitt am höchsten ist der Gewerbesteuer-Hebesatz, so Wandner, der Projektleiter der Umfrage, in den Kommunen im IHK-Gremium Forchheim mit 374,5 Punkten, gefolgt von den Kommunen in den IHK-Gremien Bayreuth mit 361,5 Punkten und Lichtenfels mit 360,9 Punkten. Die niedrigsten Hebesätze haben im Schnitt die Kommunen im IHK-Gremium Kronach mit 325,1 Punkten und Kulmbach mit 331,4 Punkten. Im Schnitt verzeichnete der IHK-Kammerbezirk gegenüber 2020 ein Plus von 2,3 Prozentpunkten auf 351,9. 2010 lag der Schnitt noch bei 331,2 Punkten.
Mit 400 Prozentpunkten den höchsten Gewerbesteuerhebesatz weisen Bischberg und Gerach (beide Landkreis Bamberg), Emtmannsberg (Landkreis Bayreuth), Hallerndorf, Igensdorf und Poxdorf (Landkreis Forchheim) und die Stadt Hof auf. Mit 250 Prozentpunkten verzeichnet Reichenbach den niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz.
Erhöhung der Hebesätze geht bei Unternehmern ins Geld
Der Gewerbeertrag wird mit bindender Wirkung durch die Finanzverwaltung für die jeweilige Kommune ermittelt. Als Berechnungsgrundlage gilt der steuerrechtliche Gewinn. Dieser Betrag wird mit der bundesweit einheitlichen Gewerbesteuermesszahl von 3,5 Prozent multipliziert. Dieser Gewerbesteuermessbetrag wird schließlich mit dem Gewerbesteuerhebesatz multipliziert. Beträgt ein Hebesatz beispielsweise 400 Prozentpunkte, so wird der dieser mit dem Faktor 3,5 multipliziert. Bei einem Hebesatz von 400 bedeutet das 400 x 3,5. Das Unternehmen muss also 14 Prozent des jährlichen Ertrags an seine Gemeinde abtreten. Einzelunternehmen und Personengesellschaften haben einen Freibetrag in Höhe von 24.500 Euro, Kapitalgesellschaften, also etwa einer GmbH, steht kein Freibetrag zu.
Grundsteuer B. Teilweise spürbare Erhöhung
20 Gemeinden haben 2021 sowohl Grundsteuer A als auch Grundsteuer B erhöht, zwei Gemeinden die Grundsteuer A und fünf die Grundsteuer B. Besonders hoch fielen die Erhöhungen bei der Grundsteuer B dabei in der Stadt Bamberg aus mit einer Erhöhung um 110 auf 535 sowie in Igensdorf (Landkreis Forchheim) mit einer Erhöhung um 70 auf 410 Punkte. Bamberg verzeichnet nach dieser Erhöhung den höchsten Hebesatz bei der Grundsteuer B. Im benachbarten Hallstadt liegt der Hebesatz mit 250 Punkten am niedrigsten.
Während die Grundsteuer A für agrarisch genutzten Boden anfällt, fällt die Grundsteuer B bei baulich genutztem Boden an.
Kommunen: Nur wenige Stellschrauben für Mehreinnahmen
Die Kommunen sind haushaltsrechtlich deutlich stärker beschränkt als Bund und Länder. Die Möglichkeit einer unbegrenzten Kreditfinanzierung in Notfällen ist ihnen nicht gewährt. Haupteinnahmequellen der Kommunen sind einerseits Zuweisungen von Bund und Land, andererseits kommunale Steuereinnahmen. Bei den Steuern spielen die Gewerbesteuer und die Einkommenssteuer die wichtigste Rolle, dahinter folgen die Grundsteuern und die Umsatzsteuer. Den Kommunen stehen als Stellschrauben bei den genannten Steuern in erster Linie die Gewerbesteuer und die Grundsteuer zur Verfügung. Bei der Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer handelt es sich um einen festgelegten Anteil an den entsprechenden Steuererträgen.
Begeisterung für den Vereinsfußball
BFV startet Kinderfußball-Kampagne #AufdiePlätze
Der Bayerische Fußball-Verband startet die groß angelegte Kinderfußball-Kampagne #AufdiePlätze, mit dem Ziel, Kinder in den Vereinsfußball zu bringen – unterstützt von Adidas und Antenne Bayern.
Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren nach zwei schwierigen Jahren im Zeichen der Corona-Pandemie wieder für den Fußball im Verein begeistern! Müttern und Vätern mit Herzblut das nötige Know-how für ein altersgerechtes und abwechslungsreiches Kindertraining an die Hand geben! Werte, die im Fußball vermittelt werden, in den Fokus rücken. Das sind die Ziele der Kinderfußball-Kampagne #AufdiePlätze.
„Vor allem im jüngsten Jugendbereich gilt es einen Rückgang bei den Mannschaftszahlen zu verhindern und die Kinder wieder auf die Plätze zu bringen. Durch den von der Corona-Pandemie über mehr als ein Jahr lahmgelegten Trainings- und Spielbetrieb hat sich die Situation angespannt, wenngleich die Begeisterung gerade im Jüngstenbereich nach wie vor enorm ist. Die Lage ist nicht dramatisch, aber wir müssen einem Schwund jetzt flächendeckend entgegenwirken und das Lachen zurück auf den Rasen bringen und Mädchen sowie Jungs für den Fußball und damit für die Bewegung begeistern. Wir als Verband sind hier in der Verantwortung, unseren Vereinen zu helfen, sie zu unterstützen. Es liegt an uns, Kindern wie Eltern deutlich zu machen, was unseren Sport so einzigartig macht und warum Fußball so viel mehr ist als das gemeinsame Spiel auf dem Platz. Wir sind dankbar, dass wir in Adidas und Antenne Bayern starke Mitspieler gefunden haben. Zusammen werden wir mit unserer Kampagne Erfolg haben und unsere Kinder zurück oder gänzlich neu in unsere Vereine bringen und für den Fußball begeistern – davon bin ich überzeugt“, erklärt BFV-Präsident Rainer Koch.
„Eine Herzensangelegenheit“
„Passen, dribbeln, Tore schießen. Das haben viele von uns schon im Kindesalter auf dem Fußballplatz gelernt. Dabei geht es beim Fußball im Verein für die Kleinsten oft umso viel mehr: Kinder finden Freunde auf dem Platz, sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, Respekt zu zeigen und mutig zu sein. Genau das macht unseren Fußball so großartig und genau diese Erfahrungen wollen wir gemeinsam mit unseren 4500 Vereinen jedem Kind in Bayern ermöglichen – gerade jetzt, wo Corona ausgerechnet die Schwächsten und Kleinsten in unserer Gesellschaft so hart auf die Probe gestellt hat“, erklärt Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann.
Im Rahmen der neuen Kampagne #AufdiePlätze stellt der BFV 500 kostenfreie Schnuppertrainings-Sets bestehend aus fünf Adidas-Bällen, einem Adidas-Ballnetz, zehn Leibchen, einem Hütchen-Set, einem Turnbeutel sowie einem von den BFV-Verbandstrainerinnen und ‑trainern erarbeiteten Schritt-für-Schritt-Trainingsleitfaden zur Verfügung. Die ersten 200 Vereine, die nach einem Schnuppertraining eine Nachwuchsmannschaft melden, erhalten zudem einen Trikotsatz von adidas geschenkt. Medienpartner ist der landesweite Radiosender Antenne Bayern, der die Kampagne on air und online unterstützt: „Endlich wieder zusammen Fußball spielen und im Team erfolgreich sein. #AufdiePlätze und Fairplay sind uns besonders wichtig, damit Kinder sportlich aktiv sind und miteinander Zeit verbringen. Daher ist uns diese Kampagne eine Herzensangelegenheit“, motiviert Morgenmoderator Wolfgang Leikermoser. „Also, los geht’s und raus auf unsere Fußballplätze! Unser ganzes Antenne Bayern-Team fiebert mit euch mit.“
Parallel dazu finanziert der Bayerische Fußball-Verband (BFV) für insgesamt 500 Trainer*innen von G‑, F- oder E‑Jugend-Teams die offizielle „Kindertrainer“-Ausbildung. Flankiert werden die Angebote von dreizehn Plakat‑, Anzeigen‑, Postkarten- und Social-Media-Motiven, die verdeutlichen, was Fairplay bedeutet, wie man respektvoll mit Teamkolleginnen und ‑kollegen sowie Gegnerinnen und Gegnern umgeht, wie man Freundschaften knüpft und Verantwortung übernimmt und sich für Fairplay und Vielfalt einsetzt. Alle Motive sind personalisierbar und können von den Vereinen über den BFV-Online-Druckshop unter https://bfv.ortmaier-druck.de heruntergeladen oder als gedruckte Poster bestellt werden.
„Vor allem die mit der Corona-Pandemie einhergehenden massiven Einschränkungen im Trainings- und Spielbetrieb haben dafür gesorgt, dass viele junge Spielerinnen in den vergangenen beiden Jahren gar nicht erst die Möglichkeit hatten, Fußball im Verein auszuprobieren und zu erleben, wie viel Spaß Sport in der Gemeinschaft macht. Mit unserer Kampagne wollen wir den Jüngsten jetzt die Chance bieten, genau das nachzuholen und den Fußball für sich zu entdecken. Neben einer Basisausstattung für ein Schnuppertraining unterstützen wir die Klubs zudem mit kostenlosen Kindertrainerinnen- und ‑trainer-Ausbildungen. Schließlich ist ein abwechslungsreiches und altersgerechtes Training einer der Schlüssel, damit die Kinder Freude am Fußball finden und auch langfristig am Ball bleiben“, erklärt Sandra Hofmann, Vorsitzende des Verbands-Frauen- und Mädchenausschusses (VFMA).
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Gutschein für Sport- oder Kulturveranstaltung als Zuckerl
Bamberger Vereine unterstützen Kampagne #HierWirdGeimpft
Spiele vor leeren Rängen, ausgefallene Spielrunden, Absagen wegen Quarantäne aufgrund des Corona-Virus – das Szenario aus dem Herbst 2020 soll sich für die Bamberger Vereine nicht wiederholen. Daher setzen die Verantwortlichen und Spielerinnen und Spieler der Vereine darauf, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen – sie unterstützen deshalb die bundesweite Kampagne #HierWirdGeimpft.
Das Ziel: Möglichst viele Ungeimpfte sollen am kommenden Samstag, 18. September, zwischen 9 und 12 Uhr in das Bamberger Impfzentrum kommen, um sich dort impfen zu lassen. Dazu gibt es ein attraktives Zuckerl: Jeden Teilnehmer, der sich dort zu einer Erstimpfung anmeldet, bekommt einen Gutschein der Bamberger Vereine.
Es war für viele Bamberger Klubs ein Herbst, den sie nicht mehr erleben wollen: Spielerinnen und Spieler in Quarantäne, monatelange Trainings- und Spielpausen, leere Zuschauerränge. „Ein Mittel, dies zu vermeiden, sind einfach nun mal Coronaimpfungen“, ist sich Sascha Dorsch, Vorstandsmitglied des FC Eintracht Bamberg, sicher. Daher rufen der FC Eintracht Bamberg als Initiator der Aktion und viele andere Bamberger Vereine dazu auf, sich impfen zu lassen. „Der einfachste Weg ist, am Samstag ins Bamberger Impfzentrum an der Brose Arena zu kommen und sich dort seine Impfung abzuholen.“
Um einen weiteren Anreiz zu setzen, stehen für alle Impfwilligen Sonderprämien zur Verfügung, für die es am Samstag im Impfzentrum Gutscheine gibt. Unter folgenden Prämien kann dabei eine ausgewählt werden: Brose Bamberg lädt jeden Erstimpfling zu einem Heimspiel in der Basketball Bundesliga ein. Optional bietet der Fußball Bayernliga-Spitzenreiter FC Eintracht Bamberg ein Ticket für ein Heimspiel im Fuchs-Park-Stadion, inklusive Bratwurst und Halbzeitbier. Wem die Lust eher nach Kultur steht, dem bietet der Veranstaltungsservice Bamberg ein Konzertticket aus seinem Angebot.
„Wir haben in Kultur und Sport gelernt, wie bitter es ist, wenn man seinem Beruf oder Hobby nicht mehr nachgehen kann“, appelliert Wolfgang Heyder, Nachwuchskoordinator bei Freak City Bamberg e.V. an die Bevölkerung. „Deshalb bitte ich Sie zusammen mit vielen anderen Sportlern und Sportlerinnen, am Samstag in die Brose-Arena zum Impfen zu gehen.“
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Bundesweite Aktionswoche startet am Montag
Mit der Aktionswoche #HierWirdGeimpft werden Impfaktionen sichtbarer
Die Schule beginnt wieder und das Ende des Sommerurlaubs naht. Deshalb möchte die deutschlandweite Aktionswoche #HierWirdGeimpft vom 13. bis 19. September auf Impfangebote in der Region aufmerksam machen, um vor dem Herbst die Impfquote in Deutschland zu erhöhen.
Während der Aktionswoche von Bund und Ländern werden von Montag, den 13. September, bis Sonntag, den 19. September 2021, an möglichst vielen Orten die Ärmel hochkrempelt. Bei Ärztinnen und Ärzten, im Impfzentrum oder an dezentralen Anlaufstellen. Auf der Website http://www.hierwirdgeimpft.de können Informationen zu Impfaktionen auf einer Deutschlandkarte eingesehen und nützliche Informationen abgerufen werden. Unter dem Hashtag #HierWirdGeimpft in Verbindung mit dem Hashtag des Ortes werden Impfaktionen sichtbar gemacht und in den sozialen Netzwerken geteilt.
Stadt und Landkreis Bamberg beteiligen sich an Aktionswoche
Auch die Stadt und der Landkreis Bamberg beteiligen sich an der bundesweiten Aktionswoche. Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke stellt fest: „Mittlerweile sind mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag nicht nur zum eigenen Gesundheitsschutz, sondern auch dem der gesamten Bevölkerung. Denn nur die vollständige Impfung bietet Schutz vor schweren Krankheitsverläufen.“
Der Bamberger Landrat, Johann Kalb, steht ebenfalls voll hinter der Aktionswoche zur Corona-Schutzimpfung: „Es ist im Interesse der ganzen Gesellschaft, wenn eine hohe Impfquote erreicht wird. Mit einer Impfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch die Personen, die nicht geimpft werden können.“
Impfangebote in Stadt und Landkreis Bamberg im Zeitraum der Aktionswoche statt
- Montag, 13.09.2021: offene Impfstunde Memmelsdorf in der alten Kindertagesstätte am Rathaus, Rathausplatz 1, 96117 Memmelsdorf; 15 bis 17 Uhr
- Donnerstag, 16.09.2021: offene Impfstunde Stegaurach, Aurachtalhalle, Elsterweg 1, 96135 Stegaurach, 15 bis 17 Uhr
- Freitag, 17.09.2021: offene Impfstunde im Ertl-Zentrum, Emil-Kemmer-Straße 19, 96103 Hallstadt, 13 bis 15.30 Uhr
- Samstag, 18.09.2021: Familien-Impftag im Impfzentrum Bamberg (Erstimpfung), Brose Arena, Forchheimer Str. 15, 96050 Bamberg, 9 bis 12 Uhr
- immer montags, dienstags und donnerstags offene Impfstunde im Impfzentrum Bamberg, Brose Arena, Forchheimer Str. 15, 96050 Bamberg, 8.30 Uhr bis 12 Uhr; dieses Angebot besteht auch außerhalb der Aktionswoche
- immer mittwochs, freitags und samstags, Impfungen im Corona Service Center am ZOB, Promenadestraße 6a, 96047 Bamberg, 9 bis 15 Uhr; Angebot besteht auch außerhalb der Aktionswoche
Keine Anmeldung notwendig
Eine Vorab-Anmeldung ist nicht notwendig. Mitzubringen sind Personalausweis und Impfpass. Wenn Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren geimpft werden sollen, ist eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten nötig.
Darüber hinaus können Impfwillige auch beim Hausarzt beziehungsweise bei der Hausärztin einen Termin für die Corona-Schutzimpfung ausmachen.
Weitere Informationen sind zu finden unter http://www.impfzentrum-bamberg.de oder auf den Seiten der Stadt Bamberg https://www.stadt.bamberg.de und des Landkreises Bamberg https://www.landkreis-bamberg.de.
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Psychische Auswirkungen des Lockdowns
„Ein Gefühl der Hilflosigkeit in der Pandemie kann Angststörungen oder Depression erklären“
Langzeitstudien gibt es noch nicht, aber erste Untersuchungen von psychischen Folgen des Lockdowns deuten darauf hin, dass die Beschränkung von sozialen Kontakten psychische Störungen entstehen lassen oder verschlimmern kann. Prof. Dr. Jörg Wolstein hat die Professur für Pathopsychologie an der Universität Bamberg inne und ist Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie. Wir haben mir ihm über psychische Auswirkungen des Lockdowns, deren Unterschiede bei Frauen und Männern, Warnsignale und Selbsthilfe gesprochen.
Die Monate der Ausgangsbeschränkungen bedeuten für viele Menschen, einen Großteil des Tages allein zuhause zu sein. Wie können sich fehlende soziale Kontakte auf die Psyche auswirken?
Jörg Wolstein: Das Entstehen von Symptomen wie Angst und Depression, die in den Zeiten der Pandemie vermehrt entstehen, sind sicherlich aber nicht allein auf das Ausbleiben von sozialen Kontakten zurückzuführen. Eine große Rolle spielen auch wirtschaftliche Sorgen, die Angst vor Ansteckung oder Sorgen um Angehörige. Ich denke, was viele Menschen berichten, nämlich, dass sie vermehrt Symptome einer Depression zeigen, wie Herabgestimmtsein oder Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit, ist typisch. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Studien, die das belegen. Aber es stellt sich immer die Frage, ob der Grund für die Symptome nur in den sozialen Beschränkungen durch den Lockdown liegt oder in der gesamtgesellschaftlichen Lage der Pandemie. Ich glaube, das kann man nicht unterscheiden.
Betreiben Sie entsprechende Forschungen?
Jörg Wolstein: Nicht speziell zu diesen Symptomen. Bei uns am Lehrstuhl forschen wir zur Frage, wie sich die Pandemiesituation auf den Alkoholkonsum auswirken, vor allem bei Jugendlichen.
Wie entwickelt sich der Alkoholkonsum?
Jörg Wolstein: Insgesamt hat er nicht zugenommen, wie man meinen möchte. Ein Grund dafür könnte in diesem Fall tatsächlich das Fehlen von sozialen Kontakten bei den Jugendlichen sein. Auch der Alkoholverkauf ist statistisch nicht besonders angestiegen. Das Rauschtrinken ist eher weniger geworden. Aber bei Menschen, die schon vorher Alkoholprobleme hatten, kommen diese Probleme jetzt deutlicher zum Vorschein.
Gilt das auch für bestehende psychische Probleme?
Jörg Wolstein: Ja. Ähnlich ist es zum Beispiel bei Menschen, die schon vor der Pandemie Probleme hatten, soziale Kontakte zu pflegen. Diese sind sozial nun noch stärker isoliert. Wohingegen Menschen, die soziale Kontakte ohnehin intensiver pflegen, diese auch im Lockdown aufrechthalten. Die Möglichkeiten, zu telefonieren, eine Videokonferenz zu haben und so weiter bleiben ja bestehen. Das ist gut, denn soziale Kontakte beziehungsweise soziale Unterstützung, wie es in der Fachliteratur genannt wird, sind ein ganz wesentlicher Faktor für die psychische Gesundheit. Je besser man sie aufrechterhält, desto besser fühlt man sich. Dabei ist es kurzfristig nicht unbedingt wichtig, ob die Kontakte von Angesicht zu Angesicht stattfinden oder elektronisch. Wie sich ausschließlich elektronische Kontakte auf lange Sicht auswirken können, muss noch erforscht werden.
Welche Langzeitfolgen könnten sich ergeben?
Jörg Wolstein: Wir wissen bereits, dass die Zahl von Menschen mit Angststörungen oder Depressionen zugenommen hat. Allerdings gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert Studien zur Frage, was mit Menschen passiert, die sich mit ihrer sozialen Umgebung nicht richtig identifizieren können und das Gefühl bekommen, die Kontrolle darüber zu verlieren, was mit ihnen passiert. Wir sind uns also schon seit über 100 Jahren der negativen psychischen Auswirkung von solchen Entwicklungen bewusst. Diese Studien zeigen seit jeher auch eine Erhöhung der Selbstmordrate auf. Ein moderneres Beispiel hierfür wäre der politisch-gesellschaftliche Umbruch des Mauerfalls, der ebenfalls einen Anstieg zur Folge hatte – besonders bei Männern. Auch wenn es bisher keinen Anhalt dafür gibt, dass die Selbstmordrate in der Pandemie angestiegen ist, ist die Zunahme von depressiven Störungen jedenfalls nicht überraschend.
Sie erwähnen eine besondere Gefährdung von Männern. Lässt sich eine generelle Geschlechtsabhängigkeit von diesen psychischen Auswirkungen feststellen?
Jörg Wolstein: Ja, Männer sind grundsätzlich gefährdeter, sich umzubringen, während Frauen insgesamt häufiger psychisch erkranken. Und die Frauen sind in der jetzigen Pandemie besonders im Stress: Die in den Schulen ausfallende Betreuung von Kindern wird zum Beispiel zum großen Teil von Frauen übernommen, was für sie eine deutlich höhere Belastung als in der Zeit vor der Pandemie bedeutet. Frauen sind oft einem höheren gesellschaftlichen Druck ausgesetzt, wie durch die Mehrfachbelastung aus beispielsweise Berufstätigkeit und Kinderbetreuung. Die Pandemie spitzt das nur nochmal zu. Es gibt aber auch einen anderen wichtigen Aspekt, bei der Erklärung von Geschlechterunterschieden: Die größere Anzahl von Fällen mit psychischen Erkrankungen bei Frauen könnte auch damit zusammenhängen, dass Frauen sich bei psychischen Problemen häufiger melden und Hilfe suchen. Männern fällt es schwerer, Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit als Krankheitssymptom anzuerkennen. Solche Symptome sind bei Männern sehr viel stärker selbstwertgefährdend als bei Frauen. Depression wird mit Schwäche gleichgesetzt.
Welche Warnsignale für solche psychischen Entwicklungen gibt es, die man an sich selbst oder an anderen feststellen kann?
Jörg Wolstein: Warnsignale einer psychischen Überbelastung können sein: Plötzliche Schlafstörungen, übermäßiges Grübeln, sich Sorgen machen, ohne dabei zu einem Ergebnis zu kommen, oder körperliche Probleme wie Magenbeschwerden oder chronische Schmerzen.
Neben professionellem Rat – was sind Möglichkeiten, sich selbst zu helfen?
Jörg Wolstein: Soziale Unterstützung, also die Pflege von sozialen Kontakten ist eine Möglichkeit. Frühs eine Runde joggen zu gehen, ist auch eine Lösungsstrategie. Man kann sich frühs auch einen gut strukturierten Zeitplan für den Tag zurechtlegen, der immer wieder Pausen vorsieht. Auch die Langzeitperspektive, zum Beispiel durch die sich beschleunigende Impfkampagne, ist derzeit nicht schlecht und kann Hoffnung bringen.
Auch auf Beziehungen wie Familienstrukturen oder Partnerschaft kann sich die Pandemie negativ auswirken, wenn man sozusagen ständig aufeinandersitzen muss. Welche Lösungsmöglichkeiten bieten sich hier?
Jörg Wolstein: Man sitzt viel mehr aufeinander und muss plötzlich viel mehr miteinander aushandeln und mehr aushalten als vorher. Dabei ist es wichtig, klare Absprachen über Rückzugsräume zu treffen, damit man auch mal Zeit allein verbringen kann. Man kann in der Wohnung Räume definieren, an denen, im Fall von Homeoffice oder Hausaufgaben der Kinder, gearbeitet wird, und Orte, an denen entspannt werden kann. Und wenn der Partner oder die Partnerin einmal gereizt ist, muss man die Einstellung entwickeln, das nicht auf sich zu beziehen und als Konflikt zwischen zwei Personen zu sehen, sondern den Grund dafür in der Pandemie zu suchen.
Menschen mit größerem Wohnraum sind also klar im Vorteil?
Jörg Wolstein: Ich weiß nicht, ob es dazu Studien gibt, aber das ist sicher denkbar.
Verbände warnen vor zunehmender häuslicher Gewalt oder sexuellen Übergriffen im häuslichen Umfeld. Teilen Sie diese Befürchtungen?
Jörg Wolstein: Ja, es gibt Berichte über eine Zunahme solcher Fälle. In der Regel geht häusliche Gewalt von Männern aus, oft wiederum in Verbindung mit Alkoholkonsum. Aber auch hier gilt, dass häufig zum Ausbruch kommt, was schon vorher problematisch war.
Können die Beschränkungen auch positive Auswirkungen haben?
Jörg Wolstein: Ja, es gibt auch Dinge, die sich in der Pandemie verbessert haben. Rund um das mobile Arbeiten sind durch Homeoffice-Regelungen ganz neue Möglichkeiten der Alltagserleichterung entstanden. Ich glaube auch, dass der Wert von sozialen Beziehungen zugenommen hat. Die Leute werden in Zukunft vielleicht sehr viel sorgfältiger mit Beziehungen umgehen. Viele Menschen haben die Monate des Lockdowns auch genutzt, um persönliche Projekte anzugehen, für die vorher die Zeit fehlte. Das kann der Keim für längerfristige Entwicklungen sein. Positives Denken ist ein wichtiger Schutzfaktor vor Depressionen.
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Resilienzförderung für Kinder und Jugendliche in den Offenen Ganztagsschulen
Das Kooperationsprojekt zwischen dem BKK Landesverband in Bayern und dem Jugendhilfeträger iSo – Innovative Sozialarbeit widmet sich ab dem neuen Schuljahr wieder der Förderung des „Immunsystems für die Seele“.
Corona, Lockdown, Homeschooling & Co. haben auch bei Kindern und Jugendlichen gravierende Spuren hinterlassen. Laut einer im März 2021 erschienenen Studie der Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit den Universitäten Hildesheim und Frankfurt/Main geben 64 Prozent der jungen Menschen an, seit Ausbruch der Pandemie psychisch belastet zu sein. Ein besorgniserregender hoher Anteil, der zeigt, dass die Förderung der mentalen Widerstandkraft und Stärke schon in jungen Jahren von großer Relevanz ist.
Neue Projektkoordinatorin übernimmt zum Schuljahresbeginn
Eben diesem Thema widmet sich das Resilienzförderprojekt BKK-stark³. Seit 2019 werden themenspezifische Workshops und Tagesaktionen für Kinder und Jugendliche an den vom Träger geführten Ganztagsschulen angeboten. Auch Vorträge und Fortbildungen für das direkte Lebensumfeld (Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrerinnen und Lehrer, pädagogisches Personal et cetera) der jungen Menschen sind ein wichtiger Baustein des Konzeptes.
Nach einem pandemiebedingten Betrieb auf Sparflamme nimmt das Projekt wieder ganzheitlich seine Aktivitäten zum neuen Schuljahr 2021//2022 auf. Als neue Projektleiterin ist Jeannette Nguyen ab sofort für die Koordination verantwortlich. Sie führt die wertvolle Aufbauarbeit von Laura Galizia, die aufgrund der Pandemiepause an die Mittelschule Baunach als Jugendsozialarbeiterin wechselte, in die nächste Projektphase.
„Die Projektkoordination zu übernehmen war für mich ein aufregender Schritt. Ich freue mich aber auf die neuen Aufgaben und befasse mich bereits intensiv mit den Vorbereitungen für das neue Schuljahr, zum Beispiel der Akquise weiterer Workshopleiterinnen und Workshopleiter für unseren Angebotskatalog“, so Jeannette Nguyen. iSo-Geschäftsführer Matthias Gensner ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Nguyen eine kompetente Person für die Weiterführung des Projektes gefunden haben. Wir bedanken uns auch sehr bei Frau Galizia für die wertvolle Aufbauarbeit. Sie hat den Grundstein für nachhaltige und effektive Resilienzförderung bei Kindern und Jugendlichen in unserer Region gelegt.“
Ab sofort werden Workshopleiterinnen und Workshopleiter gesucht, die Kurse, Tagesaktionen aber auch Vorträge zum Thema halten möchten. Interessierten steht Frau Jeannette Nguyen mit allen weiteren Informationen unter Kontaktdaten jeannette.nguyen@iso-ev.de oder 0162 1757433 zur Verfügung.
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Überblick für Eltern und Schüler
Corona-Regeln: Was gilt zum Schulstart?
Oberstes Ziel für das Schuljahr 2021//2022 ist Präsenzunterricht in allen Schulen bei gleichzeitig hohem Sicherheitsstandard. Dieser Beschluss des Ministerrates war auch in der Sitzung der „Koordinierungsgruppe Corona“ von Stadt und Landkreis Bamberg Thema.
Laut eines Schreibens des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus gelten zum Schulstart am 14. September 2021 demnach folgende Regeln:
- Bis zum 1. Oktober 2021 ist es inzidenzunabhängig verpflichtend, auch am Sitzplatz eine medizinische Maske („OP-Maske“) zu tragen. Damit sollen besondere Risiken zum Schuljahresbeginn verringert werden, etwa durch Reiserückkehrer. Bis zur Jahrgangsstufe 4 dürfen die Kinder auch eine textile Mund-Nase-Bedeckung, die sogenannte Alltags- oder Community-Maske, nutzen.
- Die Corona-Tests werden ausgeweitet:
In der Grundschulstufe, an Förderschulen mit den Schwerpunkten geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung sowie Sehen, wird zwei Mal pro Woche ein sogenannter PCR-Pool-Test durchgeführt. Bis diese sogenannten „Lolliltests“ überall vorhanden sind, wird drei Mal pro Woche ein Selbsttest angewendet.
An den weiterführenden Schulen bleibt es bei den bisherigen Selbsttests, die bis auf Weiteres drei Mal pro Woche verpflichtend sind.
Der bayerische Kultusminister, Prof. Dr. Michael Piazolo, wendet sich vor Schulbeginn zudem mit der Bitte an Eltern und Erziehungsberechtigte, ihre Kinder in der letzten Ferienwoche freiwillig auf das Corona-Virus testen zu lassen. Hierfür bieten sich Schnelltests oder PCR-Tests an. Außerdem haben Eltern und Erziehungsberechtigte die Möglichkeit, in den Schulen nach Selbsttests zur Abholung zu fragen.
Hinsichtlich der Quarantäne für Schülerinnen und Schüler haben sich die Gesundheitsminister der Bundesländer jüngst auf einheitliche Regeln geeinigt. Demnach sollen nach Möglichkeit nicht mehr alle Kinder einer Klasse, sondern nur noch Infizierte und Kontaktpersonen zu Hause bleiben müssen. Die Entscheidung über eine Quarantäne trifft jedoch weiterhin das Gesundheitsamt.
Informationen erhalten Eltern und Erziehungsberechtigte auch direkt bei den Schulen.
Familienimpftage – zusätzliche Termine im September
Das Impfzentrum Bamberg bietet weitere Familienimpftage zur Erstimpfung am 11. und 18. September 2021 an. Wer das Angebot wahrnehmen möchte, kommt ohne Voranmeldung zwischen 9 und 13 Uhr in die Brose Arena in der Forchheimer Straße 15, 96050 Bamberg.
Mitzubringen sind Personalausweis und Impfpass. Wenn Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren geimpft werden sollen, ist zwingend eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten nötig. Die Impfung erfolgt mit dem Impfstoff von BioNTech.